Aufgrund seiner verbotenen Magie hat der sechzehnjährige Prinz Tal seine Zeit bisher innerhalb der Schlossmauer verbracht, doch jetzt soll er seine Coming-of-Age-Reise starten. Sehr bald trifft er dort auf einen mysteriösen Fremden namens Athlen, mit dem er sich auf merkwürdige Weise verbunden fühlt. Doch nicht nur verschwindet Athlen regelmäßig, nur, um bald darauf wieder aufzutauchen, auch Tal selbst gerät ihn Gefahr, als er Opfer einer Entführung wird …
Dieser Roman hat eine recht solide Handlung und ein paar sympathische Nebencharaktere (vor allem Tals Familie), aber irgendetwas scheint ihm trotzdem zu fehlen. Ich wollte die Geschichte wirklich genießen, aber etwas – vielleicht der Schreibstil, vielleicht die Hauptcharaktere – hat mich davon abgehalten. Dabei fand ich Tal und Athlen eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn ich zugegeben ihre Anziehung zueinander nicht richtig verstanden habe.
Aber vielleicht bestand das Problem schlicht darin, dass alles „in Ordnung“ war. Nichts hat wirklich positiv oder negativ herausgestochen, wodurch der Roman für mich leider schwer zu lesen war; ich habe ihn zwar zu Ende gelesen, aber eher aus Prinzip als aus dem Drang, das Ende zu kennen. Bei so vielen guten Ansätzen, die der Roman hatte, hätte ich mich wirklich gefreut, ihn mehr zu genießen, aber das ist leider nicht geschehen.
Vielleicht entspricht er einfach nicht meinem Geschmack, sodass jemand Anderes mehr Freude an ihm haben wird, aber trotzdem muss ich leider schlussfolgern, dass mir der Roman trotz der guten Dinge, die er enthielt, nicht allzu sehr gefallen hat. Umso mehr hoffe ich, dass vielleicht andere Leser*innen ein schönes Erlebnis mit ihm haben werden.
- Das Mädchen
- das in den Wellen
- verschwand
- Axie Oh
- Loewe
- Fantasy
- Romanze
- Korea
- Mythologie
- Geister
- Fabelwesen
- Roter Faden
Jedes Jahr wird ein Mädchen als Braut des Meeresgottes ausgewählt, um die schrecklichen Stürme in Minas Heimat für ein Jahr zu stoppen. In diesem Jahr jedoch opfert sich Mina, damit ihr Bruder Joon mit der ursprünglich gewählten Braut des Meeresgottes, Shim Cheong, zusammen sein kann. Mina landet in der Geisterwelt und folgt einem roten Faden, der sie zum Meeresgott führt. Doch Shin, der Beschützer des Meeresgottes, schneidet ihren Faden durch und trennt so Minas Seele von ihrem Körper. Als Mina sie schließlich wieder zurückerlangt, wird dabei ein Schicksalsfaden zwischen ihr und Shin gesponnen – ein Faden, der ihrer beider Leben miteinander verbindet …
Dieser Fantasyroman basiert auf der koreanischen Mythologie und liest sich fast schon wie ein Märchen: Absolut wunderschön und sehr bildgewaltig. Nicht nur war die Romanze hier sehr süß umgesetzt, sondern vor allem auch die Geisterwelt: Mithilfe der starken Bilder, die Axie Oh in ihrer Sprache benutzt, baute sie sich buchstäblich vor mir auf. Allgemein konnte ich die Handlung so gut vor meinen Augen sehen, als würde ich einen Film schauen. Das fand ich sehr beeindruckend, von daher ein großes Lob an die Autorin!
Die Handlung selbst ist zugegeben nichts Weltbewegendes – es gibt zwar den ein oder anderen Twist, aber im Grunde nichts, was einen überrascht. Doch schlimm fand ich das nicht; es hat gut getan, einfach mal eine schöne Fantasyromanze zu lesen, die mir das Herz erwärmt hat. Dafür hat mich etwas anderes ein wenig gestört: Die Tatsache, dass Mina insgesamt sehr passiv ist. Sie hat zwar ein paar (wenige) heldenhafte Szenen, spielt ansonsten aber die Frau in Nöten, was ich ein wenig schade fand. Hier hätte ich mir gerne eine aktivere Rolle für sie gewünscht.
Davon abgesehen haben wir hier eine hervorragende Fantasyromanze, die durch ihr Setting, ihren Schreibstil und ihr umgesetzte Mythologie begeistert!
Ria und Selena leben in unserer modernen Welt, allerdings mit einem Twist: Es gibt Traumgänger, die selbst nicht träumen, aber dafür in die Träume anderer Menschen tauchen können. Die Traumunion sorgt dafür, dass in den Träumen alles unter Kontrolle bleibt. Bisher waren alle Traumgänger ausnahmslos Männer, so dass es allgemein anerkannt ist, dass Frauen keine Traumgänger werden können. Doch Ria und Selena sind anders. Während Ria von einem Mitglied der Traumunion gefunden und als erste weibliche Traumgängerin bekannt wird, kommt Selena durch eine andere Traumgängerin in Kontakt mit einem Freund ihres Vaters, der gegen die Traumunion kämpft …
Was diesem Roman wirklich wunderbar gelingt, ist, beide Seiten des Konflikts gleichberechtigt darzustellen. Den ganzen Roman über war ich hin und her gerissen zwischen der Traumunion und ihren Gegnern, weil beide Fraktionen großes Misstrauen in mir weckten, aber auch Menschen zu ihren Reihen zählten, die mir sympathisch waren. Dazu gehören natürlich vor allem die beiden Protagonistinnen, Ria und Selena. Es war einer der wenigen Fälle, wo ich mich am Ende letztendlich nicht entscheiden konnte, wen ich mehr mag, weil beide so großartig charakterisiert waren.
Bei den Nebencharakteren fällt mir das schon einfacher: Yunus Dede (derjenige, der zuerst auf Ria aufmerksam wird) war mit Abstand mein Lieblingscharakter unter den Nebencharakteren, wobei ich Mo (die Traumgängerin, die Selena mit dem Freund ihres Vaters bekannt macht) auch echt großartig fand. Davon abgesehen gibt es leider keine nennenswerten Nebencharaktere, die mir besonders sympathisch gewesen wären, aber diese vier haben das mehr als wett gemacht.
Faszinierend ist auch die Handlung, weil sowohl Ria als auch Selena ihren eigenen Handlungsstrang erleben, der nur grob mit dem Handlungsstrang der anderen Protagonistin zusammenhängt. So bekommt man als Leser/in einen guten Überblick über alle relevanten Geschehnisse und ihre Zusammenhänge. Sowohl Rias als auch Selenas „Ausbildung“ war interessant zu lesen, weil das Wissen, das sie sammeln, sich sehr gut ergänzt.
Vom Schreibstil her war die Geschichte ebenfalls angenehm, sodass die einzige ernste Kritik, die ich habe, das „Warum?“ bezüglich der fehlenden Traumgängerinnen betrifft. Mir wurde einfach nicht klar, warum genau von der Traumunion geheim gehalten wurde, dass auch Frauen Traumgänger sein können. Mal davon abgesehen, dass das „Wie?“ sich diesbezüglich ebenfalls als schwierig erweisen sollte, gab es einfach keinen nachvollziehbaren Grund, das zu tun. Vor allem im einundzwanzigsten Jahrhundert, wo zwar nicht gerade vollkommene Gleichberechtigung herrscht, aber mehr als genug Möglichkeiten, die Existenz weiblicher Traumgänger bekannt zu machen. Das war meiner Meinung nach die einzige Logiklücke in der Handlung, weil die Geschichte auch ohne diese künstliche Einschränkung problemlos funktioniert hätte.
Trotzdem handelt es sich um einen angenehmen Fantasyroman, den ich persönlich sehr gemocht habe!
Normalerweise müssten Libby, Nico, Tristan, Callum, Reina und Parisa in ihrem zweiten Jahr ein Forschungsthema bearbeiten. Doch gibt es einige andere Dinge, die ihre Aufmerksamkeit verlangen: Libby wurde von Ezra entführt und sucht nach einem Weg, ihm zu entkommen. Parisa untersucht die Motive von Atlas und Dalton, weil sie ahnt, dass mehr hinter ihnen steckt. Reina möchte mithilfe von Callum Zugang zum Archiv zu erlangen, weil sie eine Vermutung bezüglich ihrer Existenz hat. Und Tristan findet heraus, dass er seine spezielle Magie nur einsetzen kann, wenn er in Lebensgefahr schwebt, weshalb er Nico darum bittet, ihn umzubringen …
In diesem zweiten Band der Atlas-Trilogie haben die Hauptcharaktere leider nicht ganz so viele Interaktionen miteinander wie im ersten Band, aber durchaus interessante Handlungsstränge. Am meisten war ich in Libby, Tristan und Nico investiert, doch auch Callum, Reina und Parisa hatten ein paar interessante Szenen, die mehr über Atlas und die Alexandrinische Gesellschaft verraten haben. Doch ich wünschte mir definitiv, wir hätten noch mehr Charakterinteraktionen zwischen ihnen erlebt, weil mir diese im ersten Band am besten gefallen haben.
Die verschiedenen Themen, die angesprochen wurden – Schicksal, Göttlichkeit, Multiversen – fand ich fast schon interessanter als die Handlungen der Charaktere. Zwar gab es stets etwas, das mich zum Weiterlesen antrieb – die Handlung, die Charaktere, die Themen oder einzelne Szenen –, aber ebenso viel, was mich wieder davon abbrachte. Deshalb las ich das Buch hauptsächlich deshalb schnell durch, weil ich die Zeit dazu hatte und nicht unbedingt, weil das Buch selbst mich dazu gebracht hätte.
Dabei finde ich die einzelnen Charaktere immer noch sehr faszinierend – allerdings nicht faszinierend genug, um allein wegen ihnen den Abschlussband der Atlas-Trilogie lesen zu wollen. Trotzdem hoffe ich, dass andere Leserinnen und Leser hier etwas finden, was mir persönlich gefehlt hat.
- Fullmetal Alchemist
- Im Land des Sandes
- Hiromu Arakawa
- Makoto Inoue
- altraverse
- Light Novel
- Action
- Abenteuer
- Fantasy
- Humor
Auf der Suche nach dem Stein der Weisen landen Edward und Alphonse in Xenotime, wo es einen Alchemisten geben soll, der nach ihm forscht. Doch als die Brüder sich den Stadtbewohnern vorstellen, werden sie schnell der Lüge bezichtigt – denn angeblich würden die Elric-Brüder bereits im Labor arbeiten. Schnell wird Ed und Al klar, dass es sich hierbei um Hochstapler handeln muss. Kurzerhand brechen sie in das Labor ein, um deren Nachforschungen näher anzuschauen …
Was beim Lesen dieses Light Novels und den enthaltenen zwei Geschichten unbedingt wissenswert ist, ist die Tatsache, dass der Light Novel zwanzig Jahre nach seinem originalen Erscheinungsdatum herausgekommen ist. Während des Lesens der ersten Geschichte fragte ich mich verwirrt, warum zwei Episoden des 2003-Animes hier verschriftlicht wurden, bis ich beim Lesen der zweiten Geschichte, die ebenfalls im 2003-Anime vorkommt, endlich selbst recherchiert habe. Und Tatsache: Es handelt sich nicht um Anime-Episoden, die hier in Schriftform umgesetzt wurden, sondern umgekehrt! Dieser Light Novel existierte zuerst und seine Geschichten wurden daraufhin im 2003-Anime adaptiert. Ohne dieses Wissen wirkt der Light Novel zunächst wie eine billige Kopie, weil mir nicht klar war, dass er in Wirklichkeit das Original ist.
Insofern war es am Ende unglaublich faszinierend, diese Geschichten zu lesen, in dem Wissen, dass sie danach zu Anime-Episoden wurden. Und das ist auch kein Wunder; beide Geschichten sind so gut, dass ich sie ebenfalls adaptiert hätte! Ich freue mich schon darauf, bald den zweiten Light Novel zu lesen – und hoffentlich noch mehr ;)
“Jane” (deren echter Name im ersten Teil herauskam, den ich jedoch aus Spoilergründen nicht verraten möchte) hat sich nach den Ereignissen des ersten Bands bei den Relikten eingefunden und ist fest entschlossen, den gefangenen Ward aus Lengard zu befreien und auch einen neu erweckten Sprecher zu retten, bevor ihre Gegner ihn schnappen. Doch nicht nur gestalten sich diese Pläne als schwierig umzusetzen, sondern werden auch dadurch erschwert, dass sie Dinge offenbaren, von denen Jane am liebsten wünschte, sie hätte sie nie erfahren …
Dieser zweite und abschließende Band der „Project Jane“-Dilogie stellt Jane noch mal vor ganz neue Herausforderungen, schafft es aber vor allem, sowohl die Handlung als auch die Charaktere so packend zu beschreiben, dass ich positiv überrascht darüber war. Im ersten Band gab es ein paar langatmige Szenen und ich konnte mich nicht mit vielen Charakteren identifizieren, doch hier im zweiten Band ist das Pacing sehr gut und die Charaktere bekommen genug Fokus, um sie lieb gewinnen zu können. Die einzige Ausnahme davon ist wohl Ward, weil man dessen wahres Ich hier leider noch weniger kennenlernt als im ersten Teil, sodass ich nach wie vor kein Fan von ihm bin.
Richtig gut umgesetzt waren die Twists. Im ersten Teil fand ich sie relativ vorhersehbar und nicht allzu überraschend, doch hier kommen unglaublich viele Dinge ans Licht, die mich absolut fassungslos zurückgelassen haben. Nur einen der vielen Twists mochte ich nicht, weil er einen meiner liebsten Charaktere betraf, doch der gesamte Rest war absolut hervorragend! Ich bin selbst nach dem Lesen des Buches immer noch baff darüber, wie viele Dinge mich unvorbereitet getroffen haben; Twists gehören definitiv zu Lynette Nonis Stärke!
Die Dilogie im Gesamten würde ich insgesamt als gut bezeichnen; ein nicht allzu starker erster Band, dafür aber ein umso stärkerer zweiter. Mit der Prison-Healer-Trilogie kann sie sich (verständlicherweise) nicht messen, sorgte aber trotzdem für ein cooles Leseerlebnis, das ich trotz der Schwächen letztendlich genossen habe. :)
Sie wird "Jane Doe" genannt. Seit zweieinhalb Jahren ist sie in einer Regierungseinrichtung eingesperrt. Tag für Tag erlebt sie denselben Ablauf, nie verlässt ein Wort ihre Lippen. Bis ihre Routine unerwartet durch ihren neuen Gutacher Ward auf den Kopf gestellt wird. Er ist freundlich zu ihr, taut langsam Janes Herz auf. Und schließlich findet sie heraus, was wirklich hinter der Macht ihrer Worte steckt - eine Fähigkeit, die die gesamte Welt verändern könnte ...
Da mir die Prison-Healer-Trilogie von Lynette Noni so gefallen hat, wollte ich unbedingt auch ihre zuvor geschriebene Dilogie lesen - und, wie zu erwarten, merkt man durchaus, dass die Autorin sich hier noch in ihrer Schreibentwicklung befand. Es gab so einige erinnerungswürdige, spannende Szenen, doch dafür auch einige langatmige. Hier im ersten Band konnten mir auch die Charaktere nur so halb ans Herz wachsen - ich habe durchaus einige (sehr) gemocht, hätte mir aber gerne gewünscht, noch mehr von ihnen zu lesen. Band 2 wird hier hoffentlich für mehr Charaktermomente sorgen.
Sehr überrascht war ich vom Charakter des Ward, weil er einem Charaktertyp entspricht, den ich nicht besonders mag (Stichwort: "Ich tat es, um dich zu beschützen"), weil hier eine große Diskrepanz zwischen Worten und Taten herrscht. Hier brauche ich definitiv mehr von ihm in Band 2, um ihn besser einschätzen zu können. (Derzeit sehe ich Jane eher mit einem anderen Charakter, obwohl mir bewusst ist, dass das nichts werden wird.)
Die Sprecherfähigkeiten waren dafür sehr cool. Sie entsprechen größtenteils bekannten Superkräften, aber dadurch, dass man sie mit der Sprache heraufbeschwört, gab Lynette Noni ihnen einen kreativen Touch.
Insofern werde ich im Anschluss gleich Band 2 lesen - und bin recht zuversichtlich, dass ein paar der erwähnten Schwächen dort wahrscheinlich ausgebügelt werden ;)
- Der Druide von
- Mistle End
- Angriff der Dämonen
- Benedict Mirrow
- Thienemann
- Kinderbuch
- Fantasy
- Abenteuer
- Spannung
- Mythologie
Cedriks zweites Abenteuer beginnt mit der Suche nach verschwundenen Elfen und einem verfluchten Einhorn. Inzwischen haben er, Elliot und Emily sich ganz gut in Mistle End eingefunden und beherrschen ihre Magie sehr gut. Doch während sie untersuchen, wer die Elfen entführt und warum, merken sie bald, dass das nicht genug ist. Vor allem, als sie erfahren, wer genau ihre Gegner sind …
Zwar ist der Beginn dieser zweiten Reihe rund um Cedrik und seine Freunde so geschrieben, dass man die erste Reihe technisch gesehen nicht lesen muss, doch würde ich trotzdem empfehlen, ebendies zu tun, weil man sonst viele Referenzen verpasst. Allein aufgrund der Tatsache, dass man mehr mit den Charakteren mitfiebert, wenn man sie schon kennt, würde ich zuerst die erste Reihe lesen; ohne Vorkenntnisse dürfte es schwierig sein, diesem Abenteuer zu folgen und sich gleichzeitig um das Schicksal der Charaktere zu sorgen.
Wobei ich sagen muss, dass die Charaktere selbst mit Vorwissen relativ eindimensional bleiben. Cedrik und Crutch waren eigentlich die einzigen Charaktere, bei denen ich mir aufrichtig Sorgen darum gemacht habe, was ihnen geschieht; bei dem Rest blieb diese Sorge relativ klein, weil ich die Charaktere zwar schon kannte, man aber nicht unbedingt das Gefühl hat, dass sie sich seit der letzten Reihe stark entwickelt hätten.
Abenteuerlich ist der Roman trotzdem. Er hält einen in Atem, ist spannend und besitzt eine Menge Referenzen an die griechische Mythologie, die mir sehr gefallen haben. Die ganzen Wesen, die vorkamen, waren allein aufgrund der Tatsache, dass sie in anderen Fantasybüchern eher seltener Auftritte haben, sehr ansprechend.
Deshalb würde ich den Roman vor allem den Kindern der empfohlenen Altersgruppe (10-12 Jahre) empfehlen, die gerne ein spannendes Fantasyabenteuer lesen möchten!
Hellea, genannt Hell, wollte eigentlich nur gemütlich Urlaub in Schweden machen. Zusammen mit ihren Freunden geht sie wandern, wird währenddessen jedoch immer wieder von Hitzeanfällen und Wutausbrüchen heimgesucht. Eine alte Frau namens Astryd sagt ihr, wo sie Hilfe finden kann – inmitten der Wälder, wo sie und andere Frauen die ihr eigene Magie trainieren. Als Hell auf diesen Ort trifft, ist sie sofort fasziniert – nicht nur von dem Leben, das diese Frauen führen, sondern auch von der jungen Majvie, mit der sie sich sofort verbunden fühlt …
Bei diesem Roman war ich mir zunächst lange nicht sicher, was ich von ihm halten sollte, weil er mir zuerst zu einseitig erzählt schien und sich die Handlung manchmal ein wenig gezogen hat. Zudem fand ich es sehr irritierend, wie Hell auf diesen magischen, fast sektengleichen Ort in der Mitte der Wälder trifft und einfach beschließt, ihre Freunde zurückzulassen und dort zu bleiben – ohne sich zu wundern, wie merkwürdig das Leben der Frauen eigentlich ist. Stattdessen akzeptiert sie ihre neue Realität so schnell, dass ich richtig aus der Geschichte gezogen wurde, weil ich ihr Verhalten so unrealistisch fand. (Die Zeit, die sie bis dahin mit ihren Freunden verbringt, fand ich insgesamt tatsächlich interessanter.)
Doch habe ich trotzdem weitergelesen und wurde für meine Mühen belohnt: Zunächst liest sich die Beziehung zwischen Hell und Majvie sehr süß. Aber noch besser war die Art und Weise, die Lina Frisch mit den ernsten Themen umgegangen ist, die ihr Roman enthält: Die Gewalt gegen Frauen, die Gefühle, für die diese verurteilt werden und die Frage, inwiefern eine von Frauen dominierte Gesellschaft besser oder schlechter wäre – wobei es die Twists sind, die die Geschichte so besonders machen. Ich hatte wirklich Angst, dass wir eine einseitige Sichtweise von Männern und Frauen bekommen, aber zum Glück sorgte Lina Frisch dafür, dass alle Themen gleichwertig und sensibel behandelt wurden.
Insofern ist das ein Roman, den man zu Ende lesen muss, um ihn wirklich wertschätzen zu können – was bei der recht langsamen Mitte leider nicht einfach ist, sich letztendlich aber lohnt. Man braucht nur ein wenig Durchhaltevermögen!
- Prison Healer
- Die Schattenerbin
- Lynette Noni
- Loewe
- Fantasy
- Romanze
- Freundschaft
- Liebe
- Familie
- Magie
- Vergebung
- Aufgaben
- Highlight
Nach den Ereignissen des letzten Bandes ist Kiva zurück in Zalindov und an ihrem tiefsten Punkt angelangt. Kurz davor, aufzugeben, schafft sie es nur mithilfe ihrer Mitgefangenen Cresta, der ursprünglichen Anführerin der Rebellen, weiterzumachen. Entschlossen, ihre Fehler wiedergutzumachen, will sie unbedingt zu ihren Freunden zurückkehren. Dabei ist ihr vollkommen bewusst, dass sie ihr vermutlich nie verzeihen werden – vor allem Jaren nicht. Erst, als sie erfährt, dass die Möglichkeit besteht, ihm seine verlorene Magie zurückzugeben, indem sie und die anderen vier magische Ringe finden, schöpft Kiva wieder Hoffnung. Doch weiß sie nicht, dass sie sich dafür ihren größten Ängsten stellen muss …
Der letzte Band der „Prison Healer“-Trilogie stellt Kiva vor neue Herausforderungen, die sie an die Grenze ihrer Fähigkeiten bringen – vor allem während der Aufgaben, die sie bewältigen muss, um an die vier Elementarringe zu kommen, doch auch am Anfang während ihrer Zeit in Zalindov. Ich habe sehr mit ihr mitgefiebert, weil Lynette Noni es leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen. Ihre Charakterentwicklung hat mir sehr gefallen, weil Kiva endlich über sich hinauswächst, was sehr schön zu lesen war!
Die Handlung selbst war eine emotionale Achterbahnfahrt – ich habe geweint, gelacht, gezittert und geschrien. (Wortwörtlich.) Das lag teilweise daran, dass ich aufgrund des bildhaften Schreibstils die Handlung stets so deutlich vor sich sah, als würde sie wie ein Film vor mir ablaufen, aber vor allem auch an den Charakteren selbst. Ich habe alle so unglaublich lieb gewonnen, dass ich gerade beim Finale richtig Herzrasen bekommen habe, weil ich so um ihr Leben fürchtete!
Was die Romanze angeht, kommt diese hier aufgrund der Ereignisse des vorigen Bandes relativ kurz, doch die Momente, die es gibt, sind dafür umso wertvoller. Außerdem haben dafür die anderen Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren umso mehr Zeit, zu scheinen: Ob Geschwister, Freunde oder die allgemeinen familiären Bindungen zwischen der Gruppe – es war einfach schön, diese Charaktere miteinander agieren zu sehen :) (Besondere Erwähnung gebührt übrigens Cresta und Caldon – die beiden waren einfach episch!)
Insgesamt also ein würdevoller Abschluss der Trilogie, von der ich nun mit Gewissheit sagen kann, dass sie zu meinen Lieblingsfantasyreihen gehört!
Offiziell ist Wren die Königin des Hofs der Zähne, wurde aber verbannt und schlägt sich mehr schlecht als recht in der Menschenwelt durch. Bis sie die Gelegenheit bekommt, ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen – und vor allem Rache an ihrer Mutter Nore zu üben. Zusammen mit Oak, dem Erben von Elfenheim, macht sie sich auf eine Reise, um Melliths Herz zu finden, mit dem sie beide endlich das bekommen könnten, was sie schon immer wollten. Doch ihr Bündnis ist fragil, denn beide verbergen ihre wahre Absichten voreinander …
Vielleicht liegt es daran, dass ich die Elfen-Trilogie von Holly Black nicht gelesen habe, aber ich habe mich ein wenig schwer getan, Zugang zu diesem Buch zu finden. Ich mochte die Interaktionen zwischen Wren und Oak, die beschriebenen Wesen und Zauber und vor allem das echt coole Finale, aber die Handlung ging eher schleppend voran und war bis auf einige denkwürdige Szenen zwar durchaus interessant, aber auch irgendwie … langsam? Vielleicht liegt es auch am Schreibstil, ich habe keine Ahnung. Aber so fasziniert ich von den Charakteren auch war, die Handlung konnte mich erst am Schluss so richtig packen; davor war es nur stellenweise spannend.
Dabei gibt es wie gesagt durchaus einige sehr erinnerungswürdige Szenen, aber irgendetwas an dem Buch hat es mir sehr schwer gemacht, mich völlig darin fallen zu lassen. Ich habe es hauptsächlich zu Ende gelesen, weil es mich interessiert hat, wie Wrens und Oaks Geschichte sich weiterentwickelt … aber letztendlich werde ich den zweiten Teil vermutlich nicht lesen, weil ich schon beim ersten ständig das Gefühl hatte, dass man einige langatmige Stellen überwinden muss, um zu den wirklich guten zu kommen.
Ich wollte diesen Roman wirklich mögen, und tue es teilweise auch; aber so, wie es aussieht, scheint er dann doch hauptsächlich für die Fans der Elfen-Trilogie geschrieben worden zu sein, die ihn hoffentlich mehr wertschätzen können als ich. Holly Black ist und bleibt eine begnadete Autorin, aber hier konnte sie mich nicht so ganz abholen.
- Spring Storm
- Dornen der Hoffnung
- Marie Graßhoff
- Thienemann
- Fantasy
- Jugendbuch
- Worldbuilding
- Schöne Sprache
- LGBTQ+
- Dilogie
Cora und King haben die Ereignisse des ersten Bandes knapp überlebt, doch ihre Welt ist in größerer Gefahr als je zuvor. Jax und Béla, zwei Männer, zu denen die beiden ursprünglich aufsahen, wollen alle drei existierenden Quellfragmente sammeln, was die Welt ins Chaos stürzen würde. Es liegt an Cora, King und ihren Freund*innen, die Quellfragmente zuerst in ihre Gewalt zu bekommen – doch ihre Gegenspieler scheinen ihnen immer einen Schritt voraus zu sein ...
Spannend und sehr zufriedenstellend schließt Marie Graßhoff das Abenteuer um Cora und King ab. Ich war sehr begeistert davon, wie undurchschaubar sie die Konfrontationen mit den Gegenspielern geschrieben hat, weil die Charaktere auch tatsächlich verlieren können, sodass man sich mit Spannung fragt, wie der nächste Kampf wohl ausgeht.
Cora und King bleiben weiterhin sympathische und dreidimensionale Charaktere, wobei in diesem Band auch Grant und Himari glänzen dürfen, die beide auf positive Weise zeigen, wie viel Tiefe in ihnen steckt. Tatsächlich hätte ich mir gerne noch mehr Interaktionen mit den Nebencharakteren gewünscht, weil gegen Ende viel Fokus auf Cora und King gelegt wird, sodass sich die Abenteuer ihrer Freund*innen oft offscreen abspielen, was ich ein wenig schade fand.
Am allerschönsten ist übrigens der bildgewaltige Schreibstil, mit dem Marie Graßhoff ihre Welt mühelos lebendig werden lässt. Es fiel mir sehr leicht, mir all die wunderschönen, ungewöhnlichen und gefährlichen Landschaften und Lebewesen vorzustellen, sodass das Buch quasi wie ein Film in meinem Kopf ablief. Einen kleinen Bonus gibt es auch dafür, dass am Anfang ein "Was bisher geschah" zu finden ist, das ich sehr praktisch fand und das imho ruhig öfter in Romanen vorkommen darf ;)
Insgesamt also ein erfolgreicher Abschluss der Dilogie, die ich gerade Fans von Worldbuilding und schöner Sprache empfehlen kann!
- Ein Geheimnis aus
- Magie und Eis
- Emily Bain Murphy
- Insel
- Kinderbuch
- Jugendbuch
- Fantasy
- Magie
- Schwestern
- Ballett
- Intrigen
- Twist
Marit und Eve sind füreinander wie Schwestern und im selben Waisenhaus aufgewachsen. Doch dann entschließt sich ausgerechnet Helene Vestergaard, in denen Minen Marits Vater ums Leben gekommen ist, Eve zu adoptieren und die magisch begabte Marit als Schneiderin einzustellen. Diese muss sich in Acht nehmen, weil der verstärkte Einsatz von Magie eventuell dazu führt, dass die Adern der Magier mit Firn überzogen werden. Trotzdem möchte sie unbedingt herausfinden, was wirklich mit ihrem Vater passiert ist und was die Vestergaards zu verbergen versuchen …
Dieses Fantasybuch ist sowohl für Kinder als auch für Jugendliche geeignet, was mich insofern überrascht hat, weil ich bisher nicht allzu viele Bücher gelesen habe, die (imho) für beide Altersgruppen geschrieben sind. Dieses Buch gehört zu den wenigen, die meiner Meinung nach dazugehören.
Besonders fasziniert war ich von den moralischen Fragen, die bezüglich des Magie-Systems aufgerufen werden, weil sie mich sehr zum Nachdenken angeregt haben. Was die Charaktere und die Handlung angeht, fand ich beide ganz okay – von den recht vielen Charakteren lernt man nur wenige näher kennen, aber dafür machen die Charaktere, die tatsächlich wichtig sind, eine interessante Entwicklung durch. Die Handlung hatte in der Mitte ein paar Längen, hat dafür aber sehr stark gestartet und sehr stark geendet. Ich war froh, dass ich die Durststrecke in der Mitte durchgehalten habe, um das epische Ende zu erleben, aber erwähnenswert als Kritik ist sie definitiv.
Letztendlich war das faszinierendste an dem Buch das Magie-System und alles, was damit zusammenhing. Insofern kann ich das Buch allen Kindern und Jugendlichen empfehlen, die etwas kreativere Magie und Charaktere in ihren Fantasybüchern bevorzugen!
Emil und Brighton sind Zwillingsbrüder, die sich schon immer gewünscht haben, die Superkräfte der Celestials zu besitzen – Menschen, die entweder mit Superkräften geboren wurden oder sie während ihres Lebens bekamen. Emil weicht Konfrontationen am liebsten aus, Brighton dagegen würde am liebsten mitkämpfen, statt nur Videos über die Celestials zu drehen. Als sie beide von einem Specter angegriffen werden (einem Menschen, der seine Kräfte durch den Mord an einem magischen Lebewesen erlangt hat), erwachen unverhofft Emils Kräfte. Und plötzlich ist Emil der Superheld, der Brighton immer sein wollte …
Dieser Urban-Fantasy-Roman schafft es hervorragend, eine Superhelden-Geschichte in der modernen Zeit zu erzählen. Es gibt natürlich so einige Geschichten, in denen Magie in unserer Welt existiert, aber diese hier hebt sich dadurch hervor, dass die Aspekte unserer Welt auch tatsächlich genutzt werden. Speziell die Social Media spielen eine wichtige Rolle, was ich unglaublich gut umgesetzt fand. Davor habe ich gar nicht so darüber nachgedacht, wie sehr sie eine Superhelden-Welt beeinflussen würden, aber Adam Silvera hat die Kombination zwischen beiden wirklich gut hingekriegt!
Auch die Charaktere fand ich insgesamt sehr gut, weil man alle ein wenig kennenlernt. Vor allem Emil und Ness haben mir ausgesprochen gut gefallen, aber auch Brighton und die Celestials waren sehr gut charakterisiert; und ich hoffe, im zweiten Teil noch mehr von allen zu erfahren!
Die Handlung war das, was mich am meisten begeistert hat, weil ich am Anfang natürlich so meine Theorien hatte, Adam Silvera mich aber an mehreren Stellen positiv überrascht hat. Die Handlung ist auf jeden Fall nicht so vorhersehbar, wie sie klingt, was ich echt toll fand! Nur, was die Sprache angeht, will ich anmerken, dass die moderne Ausdrucksweise nicht für alle Leser ansprechend sein wird.
Insgesamt also der schöner Start einer Trilogie, die ich definitiv weiter verfolgen werde!
Max' Großmutter ist vor kurzem verstorben, weshalb seine beste Freundin Robin ihn auf andere Gedanken bringen will und ihn auf eine Party im Stil der 20er Jahre mitschleift. Dort trifft er auf Lenyo, von dem Max sich sofort angezogen fühlt. Doch als die Party unerwartet von einem unangenehmen Typen unterbrochen wird, rennt Lenyo zusammen mit den beiden anderen davon – und bringt sie in die Spiegelstadt, einem Berlin der 20er Jahre. Sie ist die Heimat mehrerer Feenwesen und wird von Tamyra, einem Mitglied der Herrscherfamilie, terrorisiert. Max muss bald feststellen, dass er enger mit den Ereignissen zusammenhängt als angenommen, als er ein Bild der Herrscherfamilie sieht und darauf in der totgeglaubten Thronfolgerin, Tamyras Schwester, seine Großmutter erkennt …
Am Anfang war ich erst mal noch zögerlich, weil alles sehr schnell hintereinander passiert und ich kaum mit den Geschehnissen hinterher kam. Doch nach und nach lebte ich mich in den Roman ein und genoss es, aus verschiedenen Perspektiven die Handlung zu verfolgen. Gerade die Sichtweisen der Antagonisten fand ich besonders interessant, aber auch Max und Lenyo, die die beiden Hauptperspektiven einnehmen, waren angenehm zu lesen. Ihre Chemie hat mich dabei positiv überrascht; ich fand nämlich, dass sie sich ein wenig zu schnell ineinander verliebten, aber nichtsdestotrotz war ihre Romanze echt süß beschrieben.
Die anderen Charaktere (vor allem Robin, Janus und Kalinda) fand ich ebenfalls sehr cool, doch das, was den Roman meiner Meinung nach richtig episch gemacht hat, waren die vielen Twists, die er enthielt. Es gab keinen einzigen, den ich vorhergesehen habe, aber jeder war im Nachhinein verständlich. Speziell die Twists, die sehr nah am Ende enthüllt werden – als sich die Ereignisse ohnehin überschlagen und klar wird, dass kein Charakter sicher vor dem Tod ist – waren sehr schockierend und das Ende lässt mich mit dem Wunsch nach einem zweiten Teil zurück.
Insgesamt also ein packender Fantasyroman, der für meinen Geschmack zwar einen etwas zu schnellen Anfang und eine etwas zu schnelle Romanze hat, aber dafür eine spannende Geschichte mit unterhaltsamen Charakteren erzählt!