Ich habe relativ lange gebraucht, um dieses Buch fertig zu lesen, aber das lag auf jeden Fall nicht daran, dass ich es nicht gut fand, ganz im Gegenteil! Es geht um die housing crisis in der UK und die Autorin verbindet das mit ihrer persönlichen Geschichte und den verschiedenen Wohnungen und Häusern, in denen sie gelebt hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es gut geschrieben und sehr interessant. Vor allem, weil es um ein Thema geht, das eigentlich alle Menschen betrifft, aber das meinem Empfinden nach, nicht besonders viel Aufmerksamkeit bekommt. "All the Houses I've Ever Lived In" hat mich besonders berührt, weil ich auch schon einige Male umgezogen bin (nicht so oft, wie die Autorin, aber trotzdem) und weil "eine Wohnung suchen" oder "sich in seiner Wohnung nicht zuhause fühlen" für einige Jahre ebenfalls ein großes Thema in meinem Leben war. Das Buch geht aber über die persönliche Ebene hinaus und beleuchtet vielmehr die politische Situation rund ums "Wohnen" und die ökonomischen, soziologischen oder auch gesundheitlichen Implikationen, die der Ort, wo man wohnt, hat, und das fand ich sehr wichtig und augen-öffnend.
Ich weiß nicht so recht. Einerseits ist es schön geschrieben, andererseits passiert nicht viel und es sind zu viele verschiedene Erzählstränge. Ich wünschte etwas, sie wäre beim Setting des ersten Buches geblieben.
Es ist sehr langweilig und cringy. Habe es aber trotzdem zu Ende gehört, weil die Leser:innen es schön gelesen haben und es kurz war.
Der wundervolle Jim Kay scheint private Probleme zu haben, weswegen die gefühlte Anzahl an Illustrationen weiter abgenommen hat, was ich sehr bedauere. Ich hoffe Neil Packer, der bereits zu diesem Buch Illustrationen beigesteuert hatte, übernimmt die Aufgabe die verbleibenden Bücher zu illustrieren. Insbesondere die bony Pony Illustrationen (shoutout zum besten Podcast Potterless), meine liebsten HP Kreaturen, haben mein Herz erwärmt.
PS: Ich struggle damit meine Liebe zu HP in Einklang zu bringen mit meiner großen Enttäuschung über J.K.s TERF Standpunkte, und vor allem ihr Mangel an Bereitschaft sich zu reflektieren. Einerseits unterstütze ich den Gedanken dieser Frau kein Geld mehr zu geben andererseits glaube ich nicht, dass es bei ihr zu einem Umdenken führt, wenn man sie boykottiert. Ich kam also zu dem Schluss, dass es besser ist, dagegen Stellung zu beziehen. Daher hier kurz, knapp und ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Trans Männer sind Männer, trans Frauen sind Frauen, das „biologische Geschlecht“ spielt über die Begriffe trans und cis hinaus keine Rolle. Trans Frauen aus dem Feminismus auszuschließen ist falsch und schädlich für alle Menschen. Das Argument „Männer in Frauenkleidung“ könnten über cis Frauen herfallen ist das absurdeste Argument überhaupt. Als hätte es in der Menschheitsgeschichte einen Täter jemals aufgehalten etwas zu tun, weil er irgendwas nicht „darf“ (z.B. als cis Mann eine Frauenumkleide zu betreten). Kein Mensch sollte aufgrund körperlicher Merkmale Diskriminierung erfahren und marginalisierte Gruppen verdienen einen besonderen Schutzstatus, gerade Cis Frauen sollten wissen wie wichtig das ist und sich nicht als Gate keeper verstehen.
Ein wichtiges Buch! Leonie Schöler schreibt mit einer spürbaren Wut; aufschlussreich, lehrreich und unterhaltsam. Sie macht aufmerksam auf implizite, unausgesprochene Regeln der Macht und Ausgrenzung, die leider auch heute oft noch gelten. Und hinterfragt faktenreich scheinbare Gewissheiten, die sich viel zu oft als einseitige Darstellungen entpuppen. So gibt sie den „ unsichtbaren Heldinnen der Geschichte“ (so der Untertitel) wenigstens einen Teil der Wertschätzung und Anerkennung zurück, der ihnen zu Lebzeiten ‚geklaut‘ wurde. Gute Ergänzung zu „Unsichtbare Frauen“ von C. Criado Perez.