Intermezzo
496 Seiten

Ich hatte gar nicht so große Erwartungen an dieses Buch, da ich auf Instagram mitbekommen haben, dass viele es nicht mochten. Das ist mal wieder eine gute Erinnerung daran, sich nicht von Instagram beeinflussen zu lassen, denn ich mochte es sehr gerne. Es stimmt, der Schreibstil ist anders, als bei ihren anderen Büchern, aber wenn man sich mal drauf einlässt, erzeugt er, wie ich finde fast schon einen Sog. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, obwohl objektiv betrachtet nicht so viel passiert. Es hat mich zwar emotional nicht ganz so sehr mitgenommen wie „Beautiful World Where Are You“ aber trotzdem sehr berührt und ich bin froh, es endlich gelesen zu haben.

The God of the Woods
496 Seiten

Das war der erste Roman, den ich seit einer Weile gelesen habe und er hat mir sehr gut gefallen, ich habe ihn direkt in 3 Tagen durchgelesen. Mit hat das Setting und die Atmosphäre sehr gefallen aber ich mochte auch, dass es zwar ein Krimi war und spannend, aber nicht gruselig. Es gab viele verschiedene, starke, vielschichtige Frauenfiguren aber im Gegensatz zu vielen anderen Krimis waren sie nicht Subjekt von Gewaltorgien sondern haben die Handlung getragen und hatten am Ende die Oberhand. Große Empfehlung!

Beklaute Frauen
411 Seiten

Ein wichtiges Buch! Leonie Schöler schreibt mit einer spürbaren Wut; aufschlussreich, lehrreich und unterhaltsam. Sie macht aufmerksam auf implizite, unausgesprochene Regeln der Macht und Ausgrenzung, die leider auch heute oft noch gelten. Und hinterfragt faktenreich scheinbare Gewissheiten, die sich viel zu oft als einseitige Darstellungen entpuppen. So gibt sie den „ unsichtbaren Heldinnen der Geschichte“ (so der Untertitel) wenigstens einen Teil der Wertschätzung und Anerkennung zurück, der ihnen zu Lebzeiten ‚geklaut‘ wurde. Gute Ergänzung zu „Unsichtbare Frauen“ von C. Criado Perez.

All the Houses I've Ever Lived In
336 Seiten

Ich habe relativ lange gebraucht, um dieses Buch fertig zu lesen, aber das lag auf jeden Fall nicht daran, dass ich es nicht gut fand, ganz im Gegenteil! Es geht um die housing crisis in der UK und die Autorin verbindet das mit ihrer persönlichen Geschichte und den verschiedenen Wohnungen und Häusern, in denen sie gelebt hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es gut geschrieben und sehr interessant. Vor allem, weil es um ein Thema geht, das eigentlich alle Menschen betrifft, aber das meinem Empfinden nach, nicht besonders viel Aufmerksamkeit bekommt. "All the Houses I've Ever Lived In" hat mich besonders berührt, weil ich auch schon einige Male umgezogen bin (nicht so oft, wie die Autorin, aber trotzdem) und weil "eine Wohnung suchen" oder "sich in seiner Wohnung nicht zuhause fühlen" für einige Jahre ebenfalls ein großes Thema in meinem Leben war. Das Buch geht aber über die persönliche Ebene hinaus und beleuchtet vielmehr die politische Situation rund ums "Wohnen" und die ökonomischen, soziologischen oder auch gesundheitlichen Implikationen, die der Ort, wo man wohnt, hat, und das fand ich sehr wichtig und augen-öffnend.