Etwas, das Robin Blyth nicht erwartet, als er seinen Posten als Verwaltungsbeamter antritt, ist es, mit der Existenz von Magie konfrontiert zu werden. Etwas, das er noch weniger erwartet, ist es, am selben Tag mit einem Fluch belegt zu werden, der ihm in unregelmäßigen Abständen heftige Schmerzen bereitet. Nur mithilfe von Edwin Courcey, seinem Kollegen, besteht die Hoffnung, den Fluch loszuwerden und den Vertrag, den Robins Vorgänger versteckte und der von seinen Feinden gesucht wird, zu finden …

Diese Fantasyromanze hat mich sehr schnell gepackt, weil sowohl die beiden Hauptcharaktere als auch ihre Beziehung zueinander sehr einnehmend sind. Sowohl Robin als auch Edwin waren mir sehr sympathisch und die Geschwindigkeit ihrer Beziehung fühlte sich sehr natürlich an; es gab einige langsame Pacing-Momente, in denen sie sich näher kamen und einige schnelle, die ihre Beziehung weiter vorantrieben. Auch, wenn das Pacing zugegeben manchmal etwas ZU langsam war, hat es mir insgesamt sehr gefallen, die Romanze der beiden zu verfolgen.

Das liegt auch daran, dass sie so viele wichtige Momente miteinander verbrachten, wobei mein Lieblingsmoment definitiv das Heckenlabyrinth war. Es gibt bei ihnen zwar auch den klassischen Second-Act-Breakup, aber durchaus einen verständlichen, der zu einem sehr zufriedenstellenden Ende geführt hat.

Andere Charaktere kamen dafür nicht stark zum Zug und ich kam speziell bei Edwins Familie durcheinander, was die Namen und Identitäten der verschiedenen Personen anging. Da der Fokus eher auf Robin und Edwin liegt, hat mich das nur minimal gestört, doch trotzdem hätte ich mir ein wenig mehr von den Nebencharakteren erhofft.

Was die Magie angeht, fand ich sie tatsächlich sehr kreativ und cool umgesetzt – zwar sind die Fähigkeiten, die sie gewährt, allbekannt, doch die Art und Weise, wie sie eingesetzt wird, war dafür umso ungewöhnlicher und hat mir sehr gefallen. Hier hat Freya Marske bewiesen, dass auch klassische Magie so verpackt werden kann, dass sie frisch und unverbraucht wirkt.

Insgesamt fand ich diese Fantasyromanze sehr schön und freue mich schon darauf, in wenigen Monaten den zweiten Teil, der Maud und Violet ins Zentrum stellen wird, zu lesen!

Olivia war achtzehn Jahre alt, als sie zusammen mit ihren drei Freundinnen einen Autounfall hatte, nach dem ihre Freundinnen spurlos verschwunden sind. Auch zwanzig Jahre später verfolgt das Trauma des Unfalls sie immer noch. Die einzige Hoffnung, aufzuklären, was damals passiert ist, ist die Journalistin Jenna, die einen Podcast über die damaligen Ereignisse machen will. Olivia will zunächst nicht mit ihr reden, während Jenna entschlossen ist, aufzuklären, was damals passierte. Doch dann wird die erste mit dem Fall verbundene Person ermordet und Jenna bekommt Drohnachrichten, die sie davor warnen, mit ihrer Recherche weiterzumachen …

Mit „Girls Night“ hat Claire Douglas einen Thriller geschrieben, dessen Mysterien mich unglaublich eingenommen haben. Schon die Ausgangssituation hat mich sehr gefesselt, doch je weiter die Handlung voranschritt und je mehr Puzzleteile enthüllt wurden, desto mehr hat die Geschichte mich weiter gepackt. Ich wollte unbedingt wissen, wie die verschiedenen Teile der Handlung zusammengehören und was wirklich hinter dem Verschwinden der Mädchen steckt. Hier hat Claire Douglas hervorragende Arbeit geleistet, indem sie ein Mysterium erschuf, das einen von Anfang an fesselt und mit jeder Enthüllung noch interessanter wird!

Hier war der Wechsel zwischen Jennas und Olivias Sicht eine effektive Methode, um noch mehr Spannung zu erzeugen, weil man in beide Geschichten leicht hineingezogen wird. Ich mochte es, neben dem eigentlichen Fall auch Persönliches über sie zu erfahren, weil das beide Protagonistinnen menschlicher machte, aber ich mochte es auch, wie ihre individuellen Erlebnisse (und ihr individuelles Wissen) meinen Blick auf den Fall veränderten.

Nur vom Finale hätte ich mir ein wenig mehr erhofft, weil ich die Wahrheiten hinter den Mysterien zwar zufriedenstellend fand, sie aber auf spannendere Weise hätten enthüllt werden können. Trotzdem hat es mir unglaublich viel Spaß gemacht, die Geheimnisse des Falls zu verfolgen und ihn zusammen mit Jenna und Olivia zu lösen!

Penny und Tate haben ein angespannten Verhältnis zueinander. Ihre Mütter sind beste Freundinnen, doch sie selbst können ihre Beziehung nicht so recht definieren. Mehrmals waren sie kurz davor, ihre Gefühle mit einem Kuss zu besiegeln, doch immer kam etwas dazwischen. Doch nun möchte Pennys Mutter einen Teil ihrer Leber an Tates kranke Mutter spenden, was die beiden unerwartet wieder näher bringt – und sie an all die Male erinnert, bei denen sie sich fast geküsst hätten …

Diese süße Liebesgeschichte erzählt die sich langsam entwickelnde Romanze zwischen Penny und Tate in einem Format, das speziell bei Fanfiktions beliebt ist: Zuerst werden die Male erzählt, bei denen Penny und Tate beinahe zusammengekommen wären, und dann das eine Mal, als es geschah. Doch statt sich allein auf die Male zu konzentrieren, erzählt Tess Sharpe eine ganze zusammenhängende Geschichte, unterbrochen von Rückblicken, die sich nicht nur den Beinahe-Küssen, sondern auch anderen wichtigen Momenten widmet. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil es sowohl der Handlung als auch den beiden Hauptcharakteren einiges an Tiefe verliehen hat!

Apropos Hauptcharaktere: Sowohl Penny als auch Tate waren mir sehr sympathisch, wobei ich vor allem mit Pennys Geschichte sehr mitfieberte. Sowohl ihre Hintergrundgeschichte als auch ihre Gegenwart sind so dramatisch, dass ich automatisch investierter in ihre Handlung war. Zwar hatte Tate dafür ihre kranke Mutter, aber letztendlich ging es meiner Meinung nach stärker um Penny. Dafür fand ich die Beziehung zwischen den beiden Mädchen sehr gut ausbalanciert und süß aufgemacht.

Das, was mir im Nachhinein merkwürdig vorkam, war die sehr angespannte Beziehung zwischen den beiden am Anfang. Sobald man erfährt, was die beiden miteinander durchgemacht haben, wundert man sich aufrichtig, warum die beiden in der Gegenwart nicht enge Freundinnen sind. Zumindest hätte ich das definitiv erwartet, wenn wir die Rückblicke zuerst gelesen hätten. Die Rückblicke selbst waren wie gesagt großartig, doch hätten sie imho dazu führen müssen, dass Penny und Tate genauso eng befreundet sind wie ihre Mütter.

Es gab zudem einen vermeidbaren Second-Act-Breakup, der überraschend leicht aufgelöst wurde, weshalb ich mir an dieser Stelle mehr Kommunikation zwischen den beiden Mädchen gewünscht hätte.

Doch trotz dieser Kritikpunkte hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht, mich richtig in die Geschichte hineingezogen und mich auch ein paar Mal zu Tränen gerührt. Von daher kann ich sie problemlos allen Slow-Burn-Fans empfehlen!

Arthie und Jin Casimir führen ein Teehaus, das bei Nacht zu einem Bluthaus für Vampire wird. Doch als man ihnen droht, ihnen ihr Teehaus wegzunehmen, sieht Arthie nur eine Möglichkeit, es zu retten: Sie muss das gestohlene Kassenbuch des Widders, des Herrschers der Stadt, in der Unterwelt der Vampire finden. Und dazu braucht sie eine Crew: Jin, ihr engster Vertrauter; Flick, eine Fälscherin; Laith, ein Mitglied der Gehörnten Garde; und Matteo, ein Vampir. Doch nicht alle verfolgen dasselbe Ziel und ein Verrat scheint unausweichlich …

Diese Heist Fantasy bietet und ein paar gute Charaktere (vor allem Arthie), ein paar sehr gute Romanzen (Arthie & Laith und Jin & Flick) und eine gute geschwisterliche Beziehung zwischen Arthie und Jin. Was die Charaktere und deren Beziehungen angeht, hat Hafsah Faizal großartige Arbeit geleistet und es hat mir sehr gefallen, die Schlagabtäusche zwischen den Charakteren zu verfolgen. Tatsächlich mochte ich die verschiedenen Charakterinteraktionen mehr als die Heist selbst!

Es gab zwar immer noch ein paar spannende Szenen und sehr gute Twists, aber letztendlich fand ich die Heist nicht so besonders, wie ich es erwartet hatte. Die besten Szenen passierten gefühlt alle in der Vorbereitungsphase, weshalb ich mir gerne noch mehr epische Szenen während der eigentlichen Heist gewünscht hätte.

Zudem fand ich, dass der Schreibstil es nicht immer schaffte, die Gefühle der Charaktere zu vermitteln. Egal, ob es nun spannend, emotional oder humorvoll wurde – ich fühlte nicht immer mit. Natürlich gab es Szenen, in denen ich schmunzelte, mitfieberte oder die Charaktere anfeuerte, aber insgesamt betrachtet fand ich den Schreibstil überraschend sachlich.

Ich glaube, das wohl größte Problem der Geschichte ist etwas, wofür sie nichts kann: Die Existenz von Das Lied & Gold der Krähen. Ebenfalls eine Heist Fantasy, die es jeder anderen fast unmöglich macht, sich mit ihr zu messen. So gut mir die Charaktere in A Tempest of Tea auch gefielen, war es schwer, nicht an die fantastischen Charaktere aus Leigh Bardugos Dilogie zu denken. Deshalb würde ich diesen Roman tatsächlich denen empfehlen, die Das Lied & Gold der Krähen nicht kennen – denn bei allen anderen fürchte ich, dass es schwierig sein wird, einen direkten Vergleich, bei dem A Tempest of Tea logischerweise schwächer abschneidet, zu unterlassen. Trotzdem bin ich interessiert am zweiten Teil und an der anderen angekündigten Dilogie der Autorin!

Luzia Cotado arbeitet als Küchenmädchen bei Doña Valentina, erleichtert sich ihre Arbeit allerdings mit ein bisschen Magie. Als Valentina darauf aufmerksam wird, möchte sie Luzias Magie dafür verwenden, um ihren Status zu verbessern. Das funktioniert so gut, dass Don Victor, der für sein Glück bekannt ist, Luzias Gönner sein möchte. Er will ihre Magie als göttliche Kraft verkaufen und Luzia an einem Turnier teilnehmen lassen, um die Gunst des Königs und seines Sekretärs zu gewinnen. Doch dafür muss sie ihre Kräfte erst einmal trainieren – und zwar bei Victors Vertrautem, dem unsterblichen Santángel, dessen wahre Identität für alle ein großes Geheimnis ist. Wer ist er, und warum ist er an Victor gebunden? Und wie soll Luzia ihre Magie so einsetzen, damit sie nicht als Werk des Teufels wahrgenommen wird?

In diesem historischen Fantasyroman hat Leigh Bardugo es tatsächlich hervorragend geschafft, eine einnehmende Fantasygeschichte in einem historischen Setting zu schreiben. Hierbei glänzt die Geschichte nicht unbedingt durch Spannung, weil die Handlung trotz einiger spannender Szenen eher langsam verläuft. Vielmehr überzeugt sie durch den Schreibstil, die fantastischen Dialoge und die schöne Romanze zwischen den beiden Hauptcharakteren. Sowohl Luzia als auch Santángel waren fehlerbehaftete und trotzdem sympathische Charaktere, deren Dynamik mir sehr gefallen hat. Aber auch andere Charaktere (wie Hualit, Valentina und Teoda) konnten mich für sich gewinnen, obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht so emotional investiert in sie war, wie es bei Luzia und Santángel der Fall war.

Neben der manchmal langsam verlaufenden Handlung, die durchaus als Kritik angesehen werden kann, fand ich den Wechsel der Sichtweisen oft verwirrend. Manchmal gehen sie fließend ineinander über, sodass ich immer ein paar Sekunden brauchte, ehe ich mich an den Wechsel gewöhnt hatte. Zwar gefiel es mir durchaus, verschiedene Sichtweisen zu lesen, doch sie hätten stellenweise stärker voneinander abgegrenzt werden können.

Insgesamt fand ich die Lektüre aber immer noch faszinierend zu lesen und gerade diejenigen, die historische Fantasygeschichten mögen, werden hoffentlich auch Gefallen an ihr finden!

Odile Ozanne lebt in einem ganz besonderen Tal: Umgeben von Bergen ist das Städtchen, in dem sie lebt, eigentlich ganz normal – doch wandert man nach Westen oder Osten, landet man in demselben Städtchen, nur um zwanzig Jahre in die Vergangenheit bzw. Zukunft versetzt. Anonyme Besuche sind nur bei bestimmten Trauerfällen gestattet, wobei Odile zu den Menschen gehören will, die über sie entscheiden – die sogenannten Conseillers, die ein strenges Auswahlverfahren haben, das Odile unbedingt bestehen will. Kompliziert wird die Situation dadurch, dass Odile zuvor die aus der Zukunft kommenden Eltern ihres besten Freundes Edme erkannte und dadurch weiß, dass er bald sterben wird – während sie sich gleichzeitig in ihn verliebt …

Dieses Gedankenspiel war äußerst interessant zu lesen und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Allein das Konzept, physisch die Vergangenheit und Zukunft besuchen zu können, ist großartig, wurde aber noch dazu sehr gut umgesetzt. Am liebsten gefiel mir hier die erste Hälfte der Handlung, wo Odile zusammen mit ihren Klassenkameraden bei mehreren Fällen entscheiden musste, ob sie einen Besuch bewilligt hätten oder nicht. Das war so faszinierend, weil ich natürlich selbst überlegte, wie ich in den verschiedenen Fällen entschieden hätte und dadurch realisierte, wie schwierig diese Entscheidung tatsächlich ist.

Die zweite Hälfte war deutlich ruhiger, hatte aber trotzdem ein paar interessante Szenen und Überlegungen in Verbindung mit der Art und Weise, wie die Täler funktionieren. Trotzdem muss ich zugegeben, dass mir die erste Hälfte besser gefiel und ich mir gerne mehr Fälle zum Analysieren gewünscht hätte.

Was die Charaktere angeht, sind nur Odiles Freunde Edme, Jo und Alain hervorgestochen; die anderen Charaktere fand ich nicht allzu besonders und hätte mir gerne noch mehr Szenen zwischen den Freunden gewünscht, weil diese so schön waren.

Apropos schön: Das Ende fand ich sehr gelungen! Es ist die perfekte Mischung zwischen einem zufriedenstellenden und einem offenen Ende, was ich bisher nicht so oft las. Umso froher bin ich, dass diese perfekte Mischung hier existiert!

Als Camden nach zehn Jahren in seine Heimatstadt Alba zurückkehrt, wird er nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Die Bewohner geben ihm die Schuld am Tod seines Bruders Sullivan, während sein anderer Bruder, Xander, als Bürgermeister umso geliebter ist. Doch die Person, die Camden mehr als andere nicht wiedersehen wollte, ist Willow. Die Geliebte seines verstorbenen Bruders, die Frau, in die er sich verliebt hat. Camden möchte sich von ihr fernhalten, doch Willow selbst sehnt sich danach, ihm nahe zu kommen. Und dann ist da noch Camdens Vater, der an Demenz leidet und auf keinen Fall möchte, dass man ihn im Zweifelsfall wiederbelebt. Nur hat Xander die Patientenverfügung und es liegt an Camden und Willow, ihn – und die Stadt – davon zu überzeugen, dass Camden nicht das schwarze Schaf ist, für das ihn alle halten …

Nachdem ich „Fourth Wing“ und „Iron Flame“ gelesen habe und sie mir gut genug gefielen, um weiterlesen zu wollen, wollte ich auch den neuesten Nicht-Fantasy-Titel aus Rebecca Yarros’ Feder ausprobieren … und muss sagen, dass ich hin- und hergerissen bin.

Denn einerseits gefallen mir die beiden Hauptcharaktere und auch ihre Romanze sehr gut. Zwar finde ich, dass Camden zu viel und Willow zu wenig zu tun hat, aber als Charaktere konnten mich beide überzeugen. Noch faszinierender ist Camdens Beziehung zu seinem Vater Arthur, dessen Demenzerkrankung eine wichtige Rolle in der Handlung spielt und die mich sehr in die Geschichte zog. Hier hilft es auch, dass der Anfang und ca. das erste Drittel der Handlung sehr einnehmend sind und mich zum Weiterlesen brachten. Doch danach flaute die Geschichte meiner Meinung nach so stark ab, dass ich nicht einmal sicher bin, ob ich in Zukunft Nicht-Fantasy-Titel der Autorin lesen möchte.

Das liegt vor allem daran, dass für eine sehr lange Zeit kaum etwas passiert. Die Handlung schwappt nach einer Weile so vor sich hin, bis sie schließlich zum Ende kommt, gegenüber dem ich ebenfalls zwiegespalten eingestellt bin (weil es mir zwar gefiel, ich die Twists jedoch vorhersehbar fand). Diese lange Phase, in der nichts bzw. nicht viel passiert, las sich so schleppend, dass ich zögere, die Geschichte vollauf weiterzuempfehlen. Zwar hatte sie so einige positive Aspekte, hätte aber um einiges kürzer sein müssen, um sie vollends zur Geltung zu bringen. Deshalb würde ich es letztendlich nur den Leser:innen empfehlen, denen langsames Pacing nichts ausmacht. Alle anderen werden wie ich vermutlich nur das erste Drittel der Geschichte mögen.

Darios Mutter ist an seinem fünften Geburtstag spurlos verschwunden. Bisher versuchte er nie, sie zu finden, doch inspiriert von Kommissarin Malou Löwenberg, mit der er eine Nacht verbringt, setzt er einen Post auf Facebook, in der Hoffnung, dass seine Mutter vielleicht noch am Leben ist. Malou, die glaubt, dass seine Mutter ermordet wurde, startet ihre eigenen Ermittlungen und findet bald heraus, dass es noch mehr Menschen gibt, deren Mütter an dem fünften Geburtstag ihres Kindes verschwanden. Zudem erhalten sie alle jährlich eine Geburtstagskarte, auf der nur ein Satz steht: „Mama hat dich lieb“ …

Dieser Krimi hatte zugegeben ein paar Dinge, die mir nicht gefielen, aber insgesamt war er so spaßig zu lesen und hat es so gut geschafft, mich in sein Mysterium einzuhüllen, dass das Positive die wenigen negativen Punkte überwiegt. Es ist leicht, mit Malou und Dario mitzufiebern und ich mochte es sehr, mit ihnen zusammen die Fälle der vermissten Mütter zu untersuchen. Dafür finde ich, dass die Beziehung zwischen ihnen nicht notwendig war – zwar geht sie in eine sehr erfrischende Richtung, doch ich persönlich hätte es noch erfrischender gefunden, wenn es gar keine gegeben hätte.

Andere Charaktere kommen natürlich auch zur Sprache, doch da ihre Screentime oft sehr limitiert ist, habe ich sie nicht unbedingt lieb gewinnen können. Es gab durchaus welche, die ich mochte (speziell Bettina), aber auch welche, bei denen ich mich fragte, warum ihr Auftreten in der Handlung überhaupt relevant war (z.B. bei Bruno Bärtschi). Letztendlich haben die Charaktere allerdings ihren Zweck erfüllt, sodass ich mit ihren Rollen insgesamt zufrieden war.

Eine Kritik habe ich aber durchaus: Ich fand, dass das Finale VIEL zu plötzlich abgewickelt wurde und uns nicht genug Zeit ließ, um Spannung aufzubauen. Es war einfach so schnell vorbei, dass die Anspannung, die ich fühlte, viel zu plötzlich verpuffte. Zudem fand ich es schade, dass wir das Motiv des Täters letztendlich nicht erfuhren und seine Taten auf eine Persönlichkeitsstörung geschoben werden, die er vielleicht hatte und vielleicht auch nicht. Hier hätte ich den klassischen Antagonisten-Monolog bevorzugt, weil ich ohne ihn das Gefühl hatte, nicht alle Puzzleteile am Ende gefunden zu haben.

Letztendlich war der Krimi aber wie gesagt so spannend und einnehmend, dass ich sehr gerne weiterlesen möchte!

Nachdem die Wager an der Westküste Patagoniens strandet, versuchen die Schiffbrüchigen verzweifelt, auf der Insel zu überleben. Auf der Reise selbst haben sie bereits viele Verluste erlitten und mit jedem einzelnen Tag droht die Gruppe mehr und mehr, auseinanderzufallen. Wir folgen der Geschichte der Überlebenden, darunter David Cheap, der entschlossene Oberleutnant; John Bulkeley, der rebellische Stückmeister; und John Byron, der junge Fähnrich.

Ich brauchte zugegeben ein Weilchen, bis ich mich in das Sachbuch eingelesen hatte, weil der Schreibstil recht detailliert ist und ich mich erst mal bei den Hauptakteuren zurechtfinden musste. Zwar werden die oberen drei Charaktere in den ersten drei Kapitel ausführlich vorgestellt, doch erst im Nachhinein wurde mir das wirklich klar; denn natürlich werden auch andere Charaktere in den jeweiligen Kapiteln erwähnt, sodass ich annahm, dass diese ebenfalls eine Rolle spielen würden (was natürlich nicht immer der Fall war).

Aber spätestens, als die Gruppe Schiffbruch erleidet, hatte ich mich komplett eingelesen und war umso gefesselter von den beschriebenen Erlebnissen. Zu sehen, wie die Menschen nach und nach die Hoffnung verlieren, verzweifelt nach einem Weg zu überleben suchen, sich streiten und auflehnen und ihren eigenen Weg gehen … all das war unglaublich einnehmend und eindringlich beschrieben, fast schon in Roman-Form, und dadurch besonders spannend. Ich habe sehr mit der Gruppe mitgefiebert und war speziell zwischen Cheaps und Bulkeleys Sichtweise sehr hin- und hergerissen. Der Autor hat es hier hervorragend geschafft, alle relevanten Fraktionen gleichwertig zu präsentieren, was ich sehr zu schätzen weiß.

Und auch danach, als die Gruppen sich aufteilen und jeder seinen eigenen Weg in die Freiheit sucht, war ich investiert darin, herauszufinden, wie die Menschen es schaffen werden, trotz der Verbrechen, die sie begingen, zu überleben. Dieses Ereignis zeigt einfach hervorragend, dass das wahre Leben mindestens so interessant sein kann wie die Geschichten, in denen ich mich sonst verliere.

Insofern würde ich allen, die an einem realen Abenteuerroman interessiert sind, empfehlen, dieses Sachbuch in die Hand zu nehmen – denn hier findet sich eine fesselnde Geschichte über echte Menschen, die zeigt, wie ein echtes „Abenteuer“ tatsächlich aussieht!

Weil David an einem Tag keine Lust auf Sportunterricht hat, sagt er seinem Lehrer, dass er nicht teilnehmen kann, weil Schabbat ist – wodurch er sich unbeabsichtigt als Jude outet. Bevor er es verhindern kann, verbreitet sich die Information und macht ihn zum Mobbingopfer. Das entwickelt sich zunächst sogar positiv, weil David dadurch zum ersten Mal sichtbar wird, vor allem für seine Mitschülerin Maja, in die er verliebt ist. Doch dann verstrickt er sich immer mehr in Lügen, was dazu führt, dass Neonazis seine Unterstützung für ihre eigenen Pläne wollen …

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Jugendroman halten soll. Er handelt von Antisemitismus, aber nicht unbedingt auf eine Weise, die ihn beseitigt. Er handelt von Fehlern, aber nicht auf eine Weise, die sie verzeihlich oder verständlich macht. Nur das Mobbing war meiner Meinung tiefgründig dargestellt und zeigte sehr gut, wie schlimm es wirklich werden kann.

David war bei der Geschichte mein Hauptproblem. Er war meiner Meinung nach ein sehr unsympathischer Protagonist, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er ständig dumme Dinge sagt und tut, ohne sie zu reflektieren und daraus zu lernen. Das verschlimmert seine Situation natürlich, aber weil seine Familie bedroht wird, hört er nicht damit auf – was einerseits natürlich verständlich ist, andererseits aber auch eine schmerzhaft offensichtliche Falle. Denn natürlich hören die Erpressungen nicht auf, egal, wie viel David für die Neonazis tut, sodass ich mir gewünscht hätte, er hätte schon sehr viel früher mit einem Erwachsenen geredet. Das führt in der Handlung selbst zwar nicht gerade zu einer idealen Lösung, wäre aber zu einem früheren Zeitpunkt eventuell eine gewesen. Zudem fürchte ich, dass Davids unsympathisches Verhalten nicht unbedingt dazu beiträgt, Antisemitismus zu beseitigen.

Was die Nebencharaktere angeht, waren viele leider ebenfalls unsympathisch, mit nur ein paar wenigen, die ein bisschen Tiefe zeigten. Hier möchte ich Micke, Davids besten Freund, hervorheben; sein Verhalten war ebenfalls nicht immer okay, aber trotzdem habe ihn verstanden und mit ihm mitgefühlt. Bestimmt wird es umgekehrt ein paar Leser:innen geben, die Mickes Verhalten überhaupt nicht billigen und sich dafür umso mehr in David hineinversetzen können, aber bei mir war das nicht der Fall.

Insgesamt also ein Roman, der mich leider auf die falsche Weise aufgeregt hat und den ich nicht bedingungslos weiterempfehlen kann, obwohl er auch positive Sachen enthielt.

Harry Dresden hat einen neuen Fall: Mehrere Menschen wurden von einem Tier zerfleischt, darunter ein Geschäftsmann von John Marcone, Herrscher der kriminellen Unterwelt. Für Harry ist klar, dass er es mit einem oder mehreren Werwölfen zu tun hat, doch das allein hilft ihm nicht weiter, weil es viele verschiedene Arten gibt und nicht alle Morde von einem einzigen Werwolf begangen wurden. Jemand scheint die Morde einem gewissen Harley MacFinn anhängen zu wollen, der sich an Vollmonden bisher einsperrte, um niemanden zu schaden. Bis ihn jemand in der Nacht des Vollmonds frei lässt …

Obwohl es im zweiten Teil der Harry-Dresden-Reihe durchaus Dinge gab, die mir sehr gefielen, ließ er mich letztendlich zwiegespalten zurück. Fangen wir also mit dem Positiven an: So fand ich es cool, wie hier mehrere Werwolfsarten vorgestellt wurden und die Szenen mit ihnen – speziell eine besonders gefährliche im Polizeirevier, die zu meinen Lieblingsszenen gehörte – gefielen mir sehr gut. Was die Charaktere angeht, konnte mich vor allem Murphy sehr überzeugen und auch ihre Szenen gehörten mühelos zu meinen Lieblingen.

Die Handlung im Allgemeinen fand ich dafür nicht allzu besonders. Sie zog sich etwas in die Länge und Harry geriet so oft in Lebensgefahr, dass es irgendwann fast schon langweilig wurde. Zudem fand ich die Täter relativ leicht vorherzusehen, weshalb es auch hier keine großen Überraschungen gab.

Etwas Anderes, was mich störte, war, wie oft die Handlung Harry Gelegenheit für einen „Male Gaze“ gab. Der Male Gaze an sich störte mich dabei noch nicht einmal, aber dafür die schiere Anzahl an Szenen, in denen nackte Frauen durch die Handlung liefen. Einerseits ist es bei Werwölfen durchaus zu erwarten, dass diese sich nicht mit der Kleidung verwandeln, doch andererseits war der Fokus auf die Frauen mir dabei eindeutig zu stark.

Weil ich bereits gehört habe, dass die ersten paar Bände schwächer sind, werde ich trotzdem weiterlesen und dabei hoffen, dass die späteren Bände ein paar der Schwächen, die in diesem Band auftraten, eliminieren werden.

Seit die Außergewöhnlichen Shadow Star und Pyro Storm in Nova City aufgetaucht sind, ist Nick Bell ein leidenschaftlicher Fan von Shadow Star. Er arbeitet sogar an einer epischen Self-Insert-Fanfiktion, in die er all seine Liebe und Leidenschaft steckt. Sein bester Freund Seth und seine Freundinnen Gibby und Jazz teilen seine Besessenheit zwar nicht, unterstützen ihn aber so gut es geht – bis Nick eines Tages auf Shadow Star trifft und daraufhin beschließt, selbst ein Außergewöhnlicher zu werden. Speziell Seth ist überhaupt nicht begeistert davon und zieht sich immer mehr von ihm zurück, doch auch Gibby und Jazz halten es für eine schlechte Idee. Doch je mehr der Konflikt zwischen Shadow Star und Pyro Storm zu eskalieren droht, desto entschlossener ist Nick, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen …

Als T.J. Klune-Fan konnte ich mir „The Extraordinaries“ natürlich nicht entgehen lassen – und obwohl es durchaus Dinge gibt, die ich als Kritik empfand, hatte ich letztendlich so viel Spaß mit diesem Roman, dass es mir schwer fällt, ihn tatsächlich zu kritisieren. Seine sympathischen Haupt- und Nebenfiguren sowie der sehr humorvolle und packende Schreibstil waren in Kombination einfach großartig; man fiebert richtig mit ihnen mit und mehr als einmal wünschte ich mir, selbst Teil der Geschichte und von Nicks Freundesgruppe zu sein. T.J. Klune ist wirklich ein hervorragender Autor, wenn es darum geht, wunderbare Figuren zu erschaffen!

Neben Nicks Freundesgruppe, die insgesamt ein Highlight war, war mir speziell Nicks Vater äußerst sympathisch. Es gibt zwar noch einige andere Nebenfiguren, die in ihrer limitierten Screentime einen äußerst positiven Eindruck bei mir wecken konnten, doch letztendlich ist es Nicks Vater, den ich von allen Nebencharakteren am liebsten mochte.

Ein großer Fokus des Romans ist die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Nick und Seth – und ich muss schon sagen, T.J. Klune hat es hier wirklich hervorragend geschafft, die Gefühle der anderen Charaktere auf uns Leser:innen zu übertragen! Denn es ist für alle außer Nick schmerzhaft offensichtlich, dass er und Seth ineinander verliebt sind, doch Nick selbst braucht eine ganze Weile, um seine Gefühle diesbezüglich zu begreifen. Das hat mich persönlich nicht gestört, weil die Beziehung sich so zwar sehr langsam entwickelte, aber aber dafür noch in diesem Band aufgelöst wird.

Etwas Anderes, das für uns Leser schmerzhaft offensichtlich gemacht wird, ist der Grund für Seths merkwürdiges Verhalten – wobei ich hier Nick mehr als einmal am liebsten angeschrien hätte, es doch bitte endlich zu hinterfragen! Am Anfang waren die Hinweise noch so grob, dass man sie leicht auf etwas anderes hätte zurückführen können, doch sehr bald wurden sie so offenkundig, dass mich Nicks Verhalten zugegeben ganz schön frustrierte – hier wünschte ich, ein früherer Zeitpunkt wäre gewählt worden, um das Geheimnis aufzuklären. Am Anfang war Nicks Ahnungslosigkeit nämlich noch spaßig, wurde meiner Meinung nach aber viel zu sehr in die Länge gezogen.

Zuletzt eine Kritik, die in den zukünftigen Bänden wahrscheinlich behoben wird: Die strenge Einteilung in Gut und Böse. Im Roman selbst wird sogar betont, dass es nicht nur Gut und Böse, sondern auch viele Graustufen gibt, doch in der Handlung findet dieser Grundsatz keine Bestätigung. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Helden und die Schurken uns gezeigt hätten, wie komplex die Situation tatsächlich aussehen kann.

Doch selbst mit diesen zwei Kritikpunkten habe ich den Roman so sehr genossen, dass ich ihn allen Superhelden- und T.J. Klune-Fans problemlos weiterempfehlen kann – und mich selbst schon wahnsinnig auf den nächsten Band freue!

Bei ihren Geldproblemen ist Millie Calloway froh, wieder einen gut bezahlten Haushaltsjob zu finden. Ihr neuer Arbeitgeber ist Douglas Garrick, der einen recht sympathischen Eindruck macht – bis auf die Tatsache, dass sie nicht mit seiner Frau Wendy reden soll. Diese verbringt ihre ganze Zeit in einem verschlossenen Zimmer und möchte nicht, dass Millie mit ihr Kontakt aufnimmt. Je mehr Zeit Millie in dem Penthouse verbringt, desto mehr Zweifel kommen ihr an Douglas. Welche Geheimnisse verbirgt das Paar? Wer von beiden ist gefährlicher? Und warum hat sie ständig das Gefühl, von irgendjemandem verfolgt zu werden?

„Wenn sie wüsste“ war im letzten Jahr mein absoluter Lieblingsthriller, weshalb ich froh war, dass auch „Sie kann dich hören“ mich mühelos begeistern konnte! Der Roman kann komplett unabhängig vom ersten Teil gelesen werden und bietet uns wieder eine spannende Geschichte, die mich konstant am Ball gehalten hat. Freida McFadden schafft es wirklich hervorragend, gleichzeitig gute Mysterien und unerwartete Twists einbauen!

Sehr interessant hierbei fand ich, dass ich zumindest einen Twist vorhersehen konnte – aber auch nur einen. Es gab noch so viele andere Überraschungen, die mich eiskalt erwischt haben, dass es eine wahre Freude war, sie zusammen mit Millie zu entdecken. Zusammen mit dem flüssigen Schreibstil und den kurzen Kapiteln haben wir hier einen Thriller, den man mühelos verschlingt!

Was Kritik angeht, habe ich nur eine gefunden: Dass Millie es bis zum letzten Moment aufgeschoben hat, ihrem Freund Brock von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Ich hätte mir hier sehr gerne gewünscht, dass ihr Geheimnis nicht, wie erwartet, zum ungünstigsten Zeitpunkt herausgekommen wäre, sondern tatsächlich ein offenbarendes Gespräch stattgefunden hätte. Zwar schafft es Freida McFadden auch hier, etwas Neues einzubauen, doch trotzdem hätte ich mir gerne eine andere Lösung gewünscht.

Nichtsdestotrotz ist dieser Thriller unglaublich spannend, flüssig zu lesen, hat ein paar geniale Twists und bietet allgemein ein packendes Leseerlebnis – womit ich ihn allen, die gerne Thriller lesen, voll und ganz empfehlen kann!

Rowan Roth und Neil McNair sind seit ihrer gesamten Highschool-Zeit Rivalen, stets darauf bedacht, den jeweils anderen zu übertrumpfen. Als Neil zum Abschlussbesten gekürt wird, sieht Rowan nur noch eine Möglichkeit, ihn zu schlagen: Die Pirsch, eine Mischung aus Schnitzeljagd und dem Mörderspiel, die am letzten Tag der Highschool stattfindet. Um zu garantieren, dass sie und Neil bis zum Schluss übrig bleiben, verbündet sie sich sogar mit ihm, doch muss sie bald feststellen, dass ihre eigenen Gefühle ihrem Sieg im Weg stehen …

Rachel Lynn Solomon etabliert sich immer mehr als eine meiner liebsten Autor:innen, was Liebesromane angeht, was auch dieser Roman bestätigt. Rowan und Neil waren nicht nur äußerst sympathische Charaktere, sondern hatten auch eine wunderbare Chemie miteinander, die es leicht gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Ich habe ihre Szenen miteinander sehr genossen, auch wenn sie zugegeben auf Kosten anderer Charaktere kamen. Für mich war es das definitiv wert, weil die Romanze so gut umgesetzt war, doch für den zweiten Teil würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er mehr Fokus auf die Freundschaft zwischen Rowan, Mara und Kirby legt.

Auch die eigentliche Schnitzeljagd steht nicht im Fokus, sondern dient eher als Rahmen für die Romanze, was einerseits durchaus schade war, weil sie so spaßig und kreativ war, andererseits aber dazu beitrug, dass wir viele herzerwärmende Momente mit Rowan und Neil erlebten. Trotzdem gelingt es der Schnitzeljagd hervorragend, uns die Stadt Seattle zu zeigen, wobei ich es persönlich witzig fand, dass ausgerechnet der einzige Hinweis, der mir etwas sagte, derjenige war, für den Rowan und Neil am längsten brauchten. Ansonsten war die Schnitzeljagd tatsächlich sehr inspirierend und hat in Verbundenheit mit dem Mörderspiel gezeigt, wie viel Lesefreude es bereiten kann, über einen nicht tödlichen Wettbewerb zwischen mehreren Personen zu schreiben!

Was ich ebenfalls sehr schön fand, war die Botschaft, die Rachel Lynn Solomon hier eingebaut hat: Dass man andere Menschen nicht für das verurteilen sollte, was sie mögen. Speziell Romanzen-Fans müssen sich oft damit herumschlagen, weshalb es mich sehr freute, dass hier ihr Wert betont wurde. :)

Ansonsten habe ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, außer dass mir die Lektüre wirklich sehr gefallen hat und ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue!

Nach ihrem Tod hinterlässt Yaras Mutter ihr einen Brief, in dem sie sie darum bittet, in die magische Stadt Zehaira zu reisen und dort mit der Zauberin Leyla Khatoun zu reden, die ihr weiterhelfen soll. Tatsächlich schafft Yara es sogar, in die Stadt zu kommen, doch von Leyla selbst ist dort keine Spur. Erst bei einer Siedlung außerhalb findet Yara sie schließlich, doch sie merkt bald, dass ihr Abenteuer damit erst beginnt – denn Leyla weigert sich, Yara irgendetwas zu verraten …

Mit „The Kingdom over the Sea“ haben wir ein schönes Fantasyabenteuer, das schlicht Spaß zu lesen macht und uns ein paar sympathische Charaktere bietet. Yara, die Protagonistin, ist dabei mein persönliches Highlight gewesen – ich habe es geliebt, wie sie sich stets für das Richtige eingesetzt hat und nie zögerte, ihre Meinung kundzutun. Tatsächlich habe ich selten Protagonisten erlebt, die so entschlossen waren, ihre Ziele zu erreichen und dabei immer noch sympathisch blieben!

Aber auch die anderen Charaktere mochte ich sehr, speziell Leyla, von der ich hoffe, im zweiten Teil noch mehr zu lesen. Das trifft übrigens auch auf alle anderen wichtigen Charaktere zu: Ajal, der Dschinn; Rafi und Mehnoor, Yaras Freunde; und Meri, Mehnoors Mentorin. Was die Beziehungen zwischen den Charakteren angeht (besonders die zwischen Leyla und Meri), hoffe ich ebenfalls, dass ein zweiter Teil mehr von ihnen zeigen wird, weil die Charaktere selbst mir so sympathisch waren.

Was Kritik angeht, fand ich den Haupttwist recht vorhersehbar und wünschte persönlich, der Prolog wäre weggelassen worden. Er verrät uns Leserinnen und Lesern so einige Dinge, die Yara erst herausfinden muss, wodurch die Szenen, in denen sie es dann tat, leider ihre Wirkung verloren. Also definitiv etwas, das der zweite Teil verbessern kann!

Insgesamt betrachtet hat es mir immer noch sehr viel Spaß gemacht, dieses Kinderbuch zu lesen – und ich hoffe, dass es anderen Leserinnen und Lesern auch so gehen wird!

Nach einem traumatischen Vorfall will Kokoro nicht mehr zur Schule gehen. Ohne zu wissen, wie es weitergehen soll, verbringt sie zu Hause ihre Zeit – bis ihr Spiegel plötzlich zu leuchten beginnt und sie in das Schloss der sogenannten Wolfskönigin gezogen wird. Zusammen mit sechs anderen Schülerinnen und Schülern bekommt sie eine einmalige Gelegenheit: Demjenigen, dem es gelingt, einen verborgenen Schlüssel im Schloss zu finden, wird ein Wunsch erfüllt. Solange können sie für gewisse Stunden im Schloss bleiben, während denen sie sich immer besser kennenlernen. Doch als sie erfahren, welches Opfer sie für ihren Wunsch bringen müssen, müssen sie sich fragen: Wollen sie den Schlüssel überhaupt finden?

Nachdem ich bereits die fünfbändige Manga-Reihe zum Roman gelesen hatte, war ich neugierig, wie der Roman selbst sein würde – und kann zu meiner Freude sagen, dass er mich ebenfalls sehr begeistert hat!

Nicht nur war er sehr gut zu lesen und hat es mühelos geschafft, mich in die Geschichte hineinzuziehen, sondern war auch von der Geschichte im Allgemeinen sehr einnehmend. Er hat viele wichtige Themen besprochen und mich sogar zwei, drei Mal zu Tränen gerührt. Die Charaktere, obschon wir nicht alle gleichwertig kennenlernen (was durchaus eine Kritik ist, weil ich mir gerne noch mehr Backstory zu jedem gewünscht hätte), waren alle auf ihre Weise sehr sympathisch und glaubwürdig. Unter den sieben Kindern mochte ich Masamune am liebsten, während mich unter den Nebencharakteren Kokoros Mutter am meisten begeistern konnte.

Was Kritik angeht, fand ich das Pacing im ersten Akt ein wenig zu langsam; zwar erfüllt er die wichtige Aufgabe, eine Freundschaft zwischen den Charakteren zu etablieren, doch trotzdem fand ich, dass es ein wenig zu lange dauerte, bis die interessanteren Teile der Geschichte stattfanden. Diese waren dafür zwar umso besser, aber erwähnen wollte ich es trotzdem.

Zudem sind die Twists durchaus vorhersehbar. Natürlich kannte ich sie dank des Mangas schon (was es sehr interessant gemacht hat, das Foreshadowing im Roman zu erleben), doch selbst diejenigen, die ihn nicht kennen, werden sie sicherlich vor der eigentlichen Offenbarung erraten. Mich hat das zwar nicht besonders gestört, weil ich die Geschichte selbst so gut fand, doch anderen Leserinnen und Leser könnte es durchaus missfallen.

Zuletzt ein kurzes Wort zur Manga-Umsetzung, die ich persönlich fantastisch fand. Sie ist überrascht akkurat und hat sogar an einer Stelle einen Plot Point eingebaut, den der Roman aufgrund seines Erscheinungsjahrs nicht vorhersehen konnte. Insgesamt sind sowohl der Roman als auch der Manga trotz meiner Kritikpunkte auf jeden Fall lesenswert!

Samuel ist ein kleiner Junge, als seine Mutter ihn 1938 aufgrund der immer gefährlicheren Situation in Österreich einem Kindertransport nach England übergibt. Zeit seines Lebens beeinflusst ihn diese traumatische Erfahrung, sodass er mit der kleinen Anita, die 2019 aufgrund der neuen Politik in Amerika von ihrer Mutter getrennt wird, sehr mitfühlen kann. Die Kleine ist blind und flüchtet sich in eine Fantasiewelt. Nur langsam traut sie sich, sich anderen Menschen zu nähern …

Ich muss zugegeben, dass ich mich mit diesem Roman sehr schwer getan habe. Das liegt größtenteils am Schreibstil – Isabel Allende berichtet die Ereignisse sehr oft, anstatt sie zu zeigen, was es mir außerordentlich schwer gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Teilweise las sich der Roman tatsächlich wie eine Zusammenfassung der Geschehnisse, was natürlich daran liegt, dass viele Jahrzehnte abgedeckt werden, sodass es natürlich nicht immer möglich ist, sie gleichermaßen emotional zu schreiben. Trotzdem hätte ich mir gerne gewünscht, mehr gezeigte Ereignisse zu lesen, weil es so einige gab, die mich sehr berührten – die jedoch zwischen all den berichteten Ereignissen fast untergegangen sind.

Anitas Parts mochte ich dabei am wenigsten, weil ihre kindliche Stimme und ihre Fantasiewelt sehr verwirrend zu lesen waren, doch da ihre Kapitel ohnehin recht kurz waren, fand ich das nicht besonders schlimm. Wie gesagt war es um einiges schwerer zu ertragen, dass ich aufgrund des Schreibstils nur sehr selten mit den Charakteren und Geschehnissen mitfühlen konnte; denn die wenigen emotionalen Szenen reichten leider bei weitem nicht aus, um mich den Roman genießen zu lassen.

Insgesamt also leider kein Roman für mich, doch vielleicht ist der Schreibstil für andere Leser:innen angenehmer zu lesen!

Harry Dresden ist praktizierender Magier in Chicago, der sowohl der Polizei als auch Privatpersonen bei ungewöhnlichen Vorkommnissen hilft. Dieses Mal braucht Lieutenant Karrin Murphy Hilfe bei einem besonders grausamen Fall: Zwei Leichen wurde das Herz herausgerissen und Harry muss herausfinden, von wem und warum. Was vor allem dadurch erschwert wird, weil die Betroffenen für zwei der mächtigsten Personen der Stadt arbeiteten, die sich natürlich in Schweigen hüllen. Schon bald vermutet Harry, dass mehr zwischen den Morden steckt, als es den Anschein hat – und dass er als potentieller Verdächtiger ebenfalls in Gefahr schwebt …

Dieser unterhaltsame Fantasy-Kriminalroman hat mir gezeigt, dass es definitiv noch mehr von der Sorte geben sollte – denn obwohl er an sich nichts Neues macht, ist es die Kombination aus verschiedenen Elementen, die ihn so einzigartig gemacht hat. Wir haben einen fehlerbehafteten, doch trotzdem sympathischen Protagonisten, ein paar faszinierende Nebencharaktere, ein vielversprechendes Urban-Fantasy-Setting und natürlich mehrere Mysterien, die auf gut gemachte Weise miteinander zusammenhängen.

Das Interessante dabei ist wie gesagt, dass die einzelnen Aspekte noch nicht einmal so besonders sind und es auch nicht allzu schwierig ist, gewisse Teile der Handlung vorauszusehen … aber die Umsetzung war einfach so gut, dass sie bereits jetzt Lust auf mehr macht! Hier im ersten Band haben wir erst einmal eine Einführung der Welt und der Charaktere bekommen, was im Anbetracht der Tatsache, wie viele Bände noch folgen, ein sehr guter Start war.

Unbedingt erwähnen möchte ich auch die Tatsache, dass Jim Butcher es erfolgreich schafft, Szenen zu schreiben, die sowohl humorvoll als auch einzigartig sind. Speziell die Szene, in der ein Krötendämon Harry und die Reporterin Susan angreift, gehört zu meinen absoluten Favoriten, weil sie einfach so absurd und trotzdem genial war.

Ich werde also auf jeden Fall weiter lesen und freue mich schon, zusammen mit Harry Dresden mehr von dieser Welt zu erkunden!

James, von anderen Jim genannt, ist ein Sklave. Zusammen mit seiner Frau und Tochter lebt er ein beschwerliches Leben, das nur noch schwerer wird, als er verkauft werden soll und zusammen mit dem jungen Huck gezwungen ist, zu fliehen. Die beiden erleben auf ihrer Flucht viele Abenteuer und Strapazen, und die ganze Zeit muss James verschweigen, wie gebildet und intelligent er eigentlich ist – während er gleichzeitig darum kämpft, zu seiner Familie zurückzukehren …

„Huckleberry Finn“ habe ich tatsächlich nie gelesen, aber gerade deshalb fand ich, dass es interessant wäre, die Ereignisse des Romans aus James’ Sicht zu erleben. Letztendlich bin ich positiv überrascht, wie gefesselt ich von der Geschichte war, auch wenn ich zugegeben durchaus das Gefühl hatte, dass mir durch die fehlende Lektüre von „Huckleberry Finn“ etwas entgangen ist. So fand ich die Szenen zwischen Huck und James am interessantesten, weil ihre Beziehung so einnehmend und kompliziert war, während die Szenen mit den anderen Charakteren mich insgesamt weniger interessierten.

Natürlich gab es auch außerhalb der Szenen zwischen Huck und James so einige Szenen, die mich bewegt und berührt haben, weil sie realistisch von James’ Sklavenleben erzählten, doch speziell die Mitte des Romans, in dem er sich ohne Huck durchschlug, las sich für mich ein wenig zu langsam – was wiederum daran liegen könnte, dass ich „Huckleberry Finn“ nicht kenne und nur wenig Kontext für die erzählten Szenen habe. Das Ende hat mir dafür aber umso besser gefallen, weil es so zufriedenstellend ist, zu sehen, wie James aus den Fesseln der Sklaverei ausbricht.

Insgesamt betrachtet aber immer noch eine faszinierende Lektüre, die ich speziell denjenigen ans Herz legen würde, die „Huckleberry Finn“ gelesen haben und interessiert an einer anderen Interpretation sind!

Ein Krieg zwischen den Göttern ist ausgebrochen und Iris Winnow ist am Boden zerstört, als ihr Bruder Forest sich ebenfalls für den Krieg meldet. Sie schreibt ihm Briefe, die sie aus alter Gewohnheit in ihren Kleiderschrank legt – und die zu ihrer Überraschung von dort verschwinden. Voller Hoffnung schreibt sie weitere Briefe, während sie gleichzeitig daran arbeitet, bei der Oath Gazette zur Kolumnistin befördert zu werden, um für ihren und den Lebensunterhalt ihrer alkoholabhängigen Mutter zu sorgen. Auch der arrogante Roman Kitt hat es auf die Stelle als Kolumnist abgesehen – und was Iris nicht weiß: Er erhält die Briefe, die sie ihrem Bruder schreibt. Als Roman ihr eines Tages anonym antwortet, beginnt bald ein emotionaler Briefaustausch, in dem sie sich zum ersten Mal einander öffnen. Doch der Krieg droht bald, die beiden für immer auseinander zu reißen …

Dieser Roman ist schnell zu einem meiner absoluten Highlights unter den Young-Adult-Romanen geworden, weil er einerseits eine absolut wunderschöne, sich langsam entwickelnde Romane zwischen zwei sympathischen Protagonisten erzählt und andererseits durch die Darstellung des Krieges eine Tiefe zeigt, die in vielen anderen Romanen fehlt. Obwohl die Romanze natürlich ein wichtiger Aspekt ist (und mir die Briefe zwischen Iris und Roman ausgesprochen gut gefallen haben), fand ich es großartig, dass auch der Krieg eine wichtige Rolle spielt und dementsprechend gehandhabt wird.

Damit zusammenhängend fand ich auch den Schreibstil sehr bildgewaltig – Rebecca Ross beschreibt viele Szenen, die einem in Erinnerung bleiben und sofort ein Bild vor dem geistigen Auge beschwören. Es gab viele Sätze, deren Schönheit mir aufgefallen ist und die mich zudem zum Nachdenken angeregt haben, da hat die Autorin wirklich großartige Arbeit geleistet!

Was Kritik angeht, habe ich zwei: Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass die Nebencharaktere (speziell Forest, Attie und Marisol) mehr Tiefe bekommen hätten. Von Forest bekommen wir so gut wie gar nichts zu sehen, während Attie und Marisol durchaus sympathisch sind, aber nicht allzu viel Charaktertiefe zeigen. Gerade, weil der Charakter-Cast so übersichtlich ist, wäre es sehr leicht gewesen, hier mehr von den Charakteren zu zeigen, was leider nicht so ausführlich geschehen ist, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. (Interessanterweise haben wir dafür viele „unwichtige“ Nebencharaktere, die überraschend viel Tiefe zeigten.)

Zum anderen gibt es im Roman zwar viele denkwürdige Szenen, aber keine besonderen Twists oder Überraschungen; das hat mich persönlich zwar nicht gestört, weil ich die Geschichte selbst so genossen habe, aber diejenigen, die Romane mit vielen Twists mögen, werden diese hier eher nicht finden.

Zusammengefasst bietet dieser Roman aber immer noch eine wunderschöne Geschichte mit einer süßen Romanze und einen packenden Rahmenhandlung, die mich von Anfang bis Ende fesselte!