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Einträge mit dem Tag dtv.

Als Camden nach zehn Jahren in seine Heimatstadt Alba zurückkehrt, wird er nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Die Bewohner geben ihm die Schuld am Tod seines Bruders Sullivan, während sein anderer Bruder, Xander, als Bürgermeister umso geliebter ist. Doch die Person, die Camden mehr als andere nicht wiedersehen wollte, ist Willow. Die Geliebte seines verstorbenen Bruders, die Frau, in die er sich verliebt hat. Camden möchte sich von ihr fernhalten, doch Willow selbst sehnt sich danach, ihm nahe zu kommen. Und dann ist da noch Camdens Vater, der an Demenz leidet und auf keinen Fall möchte, dass man ihn im Zweifelsfall wiederbelebt. Nur hat Xander die Patientenverfügung und es liegt an Camden und Willow, ihn – und die Stadt – davon zu überzeugen, dass Camden nicht das schwarze Schaf ist, für das ihn alle halten …

Nachdem ich „Fourth Wing“ und „Iron Flame“ gelesen habe und sie mir gut genug gefielen, um weiterlesen zu wollen, wollte ich auch den neuesten Nicht-Fantasy-Titel aus Rebecca Yarros’ Feder ausprobieren … und muss sagen, dass ich hin- und hergerissen bin.

Denn einerseits gefallen mir die beiden Hauptcharaktere und auch ihre Romanze sehr gut. Zwar finde ich, dass Camden zu viel und Willow zu wenig zu tun hat, aber als Charaktere konnten mich beide überzeugen. Noch faszinierender ist Camdens Beziehung zu seinem Vater Arthur, dessen Demenzerkrankung eine wichtige Rolle in der Handlung spielt und die mich sehr in die Geschichte zog. Hier hilft es auch, dass der Anfang und ca. das erste Drittel der Handlung sehr einnehmend sind und mich zum Weiterlesen brachten. Doch danach flaute die Geschichte meiner Meinung nach so stark ab, dass ich nicht einmal sicher bin, ob ich in Zukunft Nicht-Fantasy-Titel der Autorin lesen möchte.

Das liegt vor allem daran, dass für eine sehr lange Zeit kaum etwas passiert. Die Handlung schwappt nach einer Weile so vor sich hin, bis sie schließlich zum Ende kommt, gegenüber dem ich ebenfalls zwiegespalten eingestellt bin (weil es mir zwar gefiel, ich die Twists jedoch vorhersehbar fand). Diese lange Phase, in der nichts bzw. nicht viel passiert, las sich so schleppend, dass ich zögere, die Geschichte vollauf weiterzuempfehlen. Zwar hatte sie so einige positive Aspekte, hätte aber um einiges kürzer sein müssen, um sie vollends zur Geltung zu bringen. Deshalb würde ich es letztendlich nur den Leser:innen empfehlen, denen langsames Pacing nichts ausmacht. Alle anderen werden wie ich vermutlich nur das erste Drittel der Geschichte mögen.

Asha ist eine Krankenschwester auf Kerenza IV, das einen schweren Angriff von BeiTech Industries hinter sich hat. Der Widerstand, zu dem auch Asha gehört, versucht verzweifelt, sich gegen die BeiTech-Soldaten zu wehren. Als sich herausstellt, dass Ashas Exfreund Rhys zu den Soldaten gehört, schlagen ihre Freunde vor, ihn auf ihre Seite zu ziehen. Asha ist nicht begeistert davon, stimmt aber zu. Währenddessen befinden sich Kady, Ezra, Hanna, Nik und Ella auf dem Frachtschiff Mao, dem langsam, aber sicher die Vorräte und der Sauerstoff ausgehen …

Im letzten Band der Illuminae-Trilogie verfolgen wir sowohl die Protagonisten der vorherigen als auch zwei neue Protagonisten dabei, wie sie mit aller Macht versuchen, das zu retten, was nach dem Chaos der vorigen Bände noch übrig ist. Der Vorteil, alle Protagonisten in einem Band versammelt zu haben, zeigt sich dabei in den zusammenhängenden Handlungssträngen und der Tatsache, dass man sich umso mehr um ihren Verbleib sorgt. Zwar gibt es in diesem Band natürlich auch Stellen, die auf eindringliche Weise den Tod vieler Menschen zeigen, aber trotzdem hat es mir gefallen, dass wir die Protagonistinnen und Protagonisten bereits kannten und uns deshalb noch mehr als sonst schon Sorgen um sie machen konnten.

Allerdings zeigt sich hier auch ein Nachteil, was die Geschichte der Neuankömmlinge Asha und Rhys betrifft: Dadurch, dass sie erst in diesem Band vorkommen und die anderen Charaktere logischerweise ebenfalls wichtige Screentime haben, konnte ich mit ihrer Liebesgeschichte nicht ganz so sehr mitfiebern wie mit Kadys und Ezras oder Hannas und Niks. Die beiden waren trotzdem tolle Charaktere, aber es fiel mir ein wenig schwerer, die Romanze zwischen ihnen zu fühlen.

Was den kreativen Einsatz von Formaten angeht, waren diese sehr effektiv und haben mir äußerst gefallen – doch dafür hatte ich das Gefühl, dass dieses Mal besonders viele Seiten als Chats und Transkriptionen geschrieben waren. Was in diesem Sinne nicht schlecht ist, um der Handlung zu folgen und mit den Charakteren zu leiden, aber insofern schade, weil das kreative Format so vergleichsweise selten zum Einsatz kam.

Insgesamt hat mir diese Trilogie trotz mancher Kritikpunkte sehr gefallen und war auf jeden Fall ein einzigartiges Leseerlebnis. Wenn ich einen Liebling der Reihe auswählen müsste, wäre das für mich Gemina, weil ich dort am meisten mit den Charakteren mitgefiebert habe und die Geschichte auf eine Art und Weise erzählt war, die es leicht machte, ihr zu folgen. Aber sowohl Illuminae als auch Obsidio sind trotzdem lesenswert gewesen und haben mich durch den Einsatz ihrer kreativen Erzählweise sehr beeindruckt!

Shay Goldstein hat schon als Kind das Radio geliebt, doch seit zehn Jahren, in denen sie bei Pacific Public Radio als Redakteurin arbeitet, hat sie bisher noch nicht die Gelegenheit bekommen, selbst Moderatorin zu sein. Was umso ärgerlicher ist, weil Dominic Yun, der nur seit wenigen Monaten beim Radio arbeitet, bereits live auftreten darf. Doch als ihr Boss eine neue Sendung ins Leben rufen will, kommt Shay die rettende Idee: Ex Talk, eine Talkshow, bei der ein Ex-Paar über seine Beziehung redet und Tipps teilt. Weil Shay und Dominic eine gute Chemie miteinander haben, schlägt ihr Boss vor, dass sie dieses Ex-Paar spielen sollen. Die beiden sind nicht gerade begeistert davon, vor allem, weil ihnen nicht wohl dabei ist, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer anzulügen. Als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, verkompliziert sich die Situation zusehends …

Diese romantische Komödie erfüllt ihren Zweck voll und ganz, indem sie uns eine Geschichte und eine Beziehung bietet, mit der man leicht mitfiebern kann. Shay und Dominic haben eine wundervolle Chemie miteinander und es macht Spaß, ihre Szenen zu lesen und ihre wachsende Beziehung zu verfolgen. Das macht sogar die Langsamkeit in gewissen Teilen der Handlung fast wett, obwohl diese immer noch eine Kritik ist, die ich für den Roman habe.

So bekommen wir die erste Podcast-Folge erst nach einem Drittel der Handlung, während das zweite Drittel nur sehr wenige zeigt und das letzte Drittel sich ein wenig zieht. Der langsame Anfang machte mir hier nichts aus, weil er die Chemie zwischen Shay und Dominic wundervoll zeigt. Auch die Langsamkeit des letzten Drittels fand ich nicht so schlimm, weil sie zwar dem klassischen Second-Act Breakup folgt, man aber umso erfreuter ist, sobald Shay und Dominic wieder zusammenkommen.

Der zweite Akt war mein persönlicher Favorit. Obwohl ich tatsächlich gerne mehr Podcast-Szenen gesehen hätte, habe ich es sehr genossen, Shays und Dominics sich entwickelnde Romanze zu lesen. Zusammen mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern habe ich darauf hingefiebert, dass sie „wieder“ ein Paar werden.

Insgesamt also eine schöne romantische Komödie, die mir trotz des manchmal langsamen Pacings sehr gefallen hat!

Verity, eine Geheimagentin, wird von den Gestapo gefangen genommen. Sie und ihre beste Freundin Maddie, eine Pilotin, haben im zweiten Weltkrieg so einiges erlebt und jetzt wird Verity damit gedroht, sie zu foltern, wenn sie ihre beste Freundin nicht verrät. Also schreibt Verity ihre gemeinsame Geschichte auf – wohl wissend, dass sie Maddie wohl nie wiedersehen wird …

Die erste Hälfte dieser Geschichte fand ich absolut großartig – wir lesen Veritys Bericht, den sie für die Gestapo schreibt und der teils ihre entwürdigenden Erlebnisse in der Gegenwart und teils ihre Freundschaft mit Maddie in der Vergangenheit berichtet. Das war nicht nur sehr abwechslungsreich zu lesen, sondern ermöglichte es, dank Veritys lebendigem Schreibstil mit den Ereignissen mitzufiebern. Ich war richtig gefangen in der Geschichte und wollte unbedingt wissen, was genau passiert ist bzw. was genau passieren wird.

Doch dann kam die zweite Hälfte, die aus Maddies Sicht erzählt wird und einen eher nüchternen Schreibstil benutzt. Zwar gab es hier durchaus auch ein paar Sätze und Szenen, die sehr positiv hervorgestochen sind (vor allem die „Küss mich, Hardy!“-Szene), aber insgesamt fand ich die Ereignisse hier nicht halb so interessant wie die, die Verity beschrieb. Das liegt vor allem am Schreibstil, der es nicht ganz so leicht gemacht hat, sich in ihm zu verlieren, auch wenn es natürlich Sinn macht, dass Verity und Maddie andere Stile haben. Trotzdem hätte ich mir für Maddies eher langatmige Hälfte der Geschichte gerne mehr Lebendigkeit gewünscht, die in Veritys Hälfte so deutlich hervorgestochen ist.

Was trotzdem sehr gut beschrieben wurde, war die Freundschaft der beiden jungen Frauen. Sie war glaubwürdig, herzzerreißend und einfach wunderschön. Ich finde, dass wir mehr Romane dieser Art brauchen: Welche, die eine Freundschaft in den Vordergrund setzen und keine Romanze. Trotz der Tatsache, dass ich die zweite Hälfte der Geschichte nicht so packend erzählt fand wie die erste, habe ich die Freundschaft zwischen Verity und Maddie mit jeder Zeile gespürt.

Von daher fällt es mir schwer, eine volle Empfehlung auszusprechen, aber auch, sie vollkommen sein zu lassen. Ich würde nicht empfehlen, nur Veritys Teil zu lesen, weil Maddies Teil die wichtigste Szene für die beiden und allgemein wichtige Kontextinformationen enthält; insofern ist es wohl am besten, wenn Leserinnen und Leser selbst entscheiden, ob sie dem vollen Roman eine Chance geben wollen oder nicht. Und obwohl es sicher nicht jedem so gehen wird, bin ich letztendlich froh, dass ich es getan habe.

Jacintha „Jack“ Cross arbeitet als Pentesterin und lässt sich als solche dafür bezahlen, in Unternehmen einzubrechen und diese auf Sicherheitslücken zu überprüfen. Als sie nach einem kniffligeren Fall verspätet nach Hause kommt, findet sie ihren Mann Gabe ermordet vor. Sie ist so schockiert, dass sie die Polizei erst spät ruft, sodass diese in ihr prompt die Hauptverdächtige sehen. Jack, die einsieht, dass die Polizei keinerlei Interesse daran zeigt, den wahren Täter zu finden, flieht von der Polizeistation, um ihre eigenen Ermittlungen zu starten. Doch das gestaltet sich als nicht so einfach, weil die Polizei hinter ihr her ist und sie keine Ahnung hat, warum man ihren Mann umbringen sollte …

„Zero Days“ ist meiner Meinung nach der bisher beste Thriller aus Ruth Wares Feder – unglaublich spannend geschrieben und mit einer perfekten Kombination aus einer packenden Verfolgungsjagd und Geheimnissen, die nach und nach gelüftet werden. Zwar war es für mich halbwegs offensichtlich, welcher der Nebencharaktere vermutlich mit dem Mord zu tun hat, aber hier war die Frage des Motivs ohnehin um einiges interessanter. Ganz zu schweigen davon, dass man den ganzen Roman über mit Jack mitfiebert, weil sie bei der Aufklärung des Mordes stets darauf achten muss, von niemandem erwischt zu werden, was für einen mitreißenden Lesefluss gesorgt hat.

Die Charaktere waren allesamt großartig. Das startet mit Jack, mit der man sich hervorragend identifizieren kann, geht weiter mit ihren Freunden und ihrer Familie, die mir unglaublich sympathisch waren, und endet mit all den Nebencharakteren, die Jack auf ihrer Flucht trifft und die jeder für sich ein kleines Highlight waren. Ich war tatsächlich sehr beeindruckt davon, wie es Ruth Ware schaffte, selbst Charaktere, die nur in einer oder zwei Szenen vorkamen, so wundervoll zu vermenschlichen!

Kombiniert mit der konstanten Spannung ist Ruth Ware hier ein wahrlich grandioser Thriller gelungen, den ich anderen Thriller-Lesern vollauf empfehlen kann!

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Für Violet und ihre Klassenkameraden beginnt das zweite Jahr ihrer Ausbildung als Drachenreiter, doch während das erste Jahr bereits herausfordernd war, bringt das zweite Jahr sie an ihre Grenzen. Denn Xaden, der seine Ausbildung beendet hat, wird an die Front abkommandiert, sodass Violet und er sich nur einmal in der Woche sehen dürfen. Und dann ist da noch Varrish, der neue Vize-Kommandeur, der es auf Violet abgesehen zu haben scheint – fast so, als wüsste er genau, dass sie hinter das Geheimnis der Veneni gekommen ist …

„Iron Flame“ ist der zweite Teil der „Flammengeküsst“-Reihe und setzt diese erfolgreich fort. Besonders positiv überrascht hat es mich, dass es so gut wie keine Längen in der Handlung gibt, sondern dass fast immer etwas passiert, das einen auf Trab hält. Nur in der zweiten Hälfte sind mir zwei, drei Stellen aufgefallen, die sich ein bisschen zogen, aber selbst diese gingen vergleichsweise schnell vorüber. Insofern verdient „Iron Flame“ allein deshalb einen Bonuspunkt, weil es nicht leicht ist, auf über 950 Seiten die Spannung zu halten.

Insofern fand ich die eigentliche Handlung genial (vor allem die coolen Twists und das fiese Ende), doch bei den Charakteren und deren Beziehungen ging es mir dafür nicht immer so. Violet, Xaden und ihre engsten Freunde stachen durchaus positiv hervor und sind alle Charaktere, deren Überleben mir am meisten am Herz lag; doch für die vielen Nebencharaktere galt das nicht. Mal davon abgesehen, dass mir keiner der Tode so richtig ans Herz ging, machte es ihre pure Anzahl schwer bis unmöglich, sich überhaupt um sie zu sorgen. Da hätte ich mir gerne einen größeren Fokus auf Violets Freundesgruppe gewünscht, weil ich diese mit Abstand am meisten mochte. Eine Erwähnung verdient allerdings Varrish, den ich zu hassen geliebt habe – er war einfach ein hervorragender Bösewicht, weil er eine richtige Gefahr für Violet und (auf positive Weise) zum Haare ausraufen war. Rebecca Yarros versteht es wirklich, hassenswerte Gegner zu erschaffen!

Während mir jedoch die Charaktere insgesamt gefielen, war ich überrascht davon, dass ich mit Violets und Xadens Romanze nicht sooo stark mitgefiebert habe. Da sie so viel streiten und relativ wenige Szenen haben, in denen sie über ihre emotionale Anziehung zueinander reden, kam mir ihre Beziehung hauptsächlich körperlicher Natur vor. Was natürlich okay ist, es aber schwer gemacht hat, ihre Liebesschwüre immer ernst zu nehmen; es gab sogar eine recht irritierende Stelle, in der Xaden Violets Angst, nur jemand zum Vögeln für ihn zu sein, beseitigt hat … indem er sie vögelte. Die Argumente, die er danach ausführte, halfen mir ebenfalls nicht, die Logik hinter dieser Handlung zu verstehen. Gegen Ende wird die emotionale Komponente ihrer Beziehung zwar deutlich stärker, aber so ganz fiebere ich noch nicht mit den beiden mit.

Umso mehr nahm mich da das Worldbuildung gefangen. Rebecca Yarros hat eine Welt erschaffen, die sich so real und lebendig anfühlt, dass ich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Es war einfach so faszinierend für mich, die Informationen über diese Welt in mich aufzusaugen, weil man so gut merkt, wie viele Gedanken sich die Autorin selbst darum gemacht hat; wahrscheinlich würde ich sogar ein ganzes Sachbuch über den Kontinent lesen, weil er bereits im Roman so gut ausgebaut war!

Von daher war der zweite Teil der Reihe für mich eine insgesamt gelungene Fortsetzung, die mich schon gespannt auf den dritten Teil macht!

Rosalyn „Ross“ Quest gehört zu einer berühmten Familie, die aus Dieben besteht. Doch als ihre Mutter bei einem Diebstahl erwischt wird und die Entführer eine Milliarde Dollar für sie verlangen, sieht selbst Ross keine andere Möglichkeit, als am Thieves’ Gambit teilzunehmen und sich durch ihren Sieg einen Wunsch erfüllen zu lassen. In den verschiedenen Runden muss sie nicht nur einige der schwierigsten Diebstähle durchführen, sondern hat es auch mit Konkurrenz zu tun – unter anderem mit dem charmanten Devroe. Ross, die niemandem traut, will sich gar nicht erst auf ihn einlassen, doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr wird ihr Grundsatz auf die Probe gestellt …

In der Theorie habe ich „Wettbewerbsromane“ schon immer geliebt, in der Praxis aber schon einige gelesen, die zu vorhersehbar, klischeehaft und/oder zu fokussiert auf die Romanze waren. Deshalb war ich neugierig, wie „Thieves’ Gambit“ seinen Wettbewerb wohl umsetzen würde … und ich muss sagen, dass der Roman mich positiv überrascht hat!

Nicht nur ist er durchgängig spannend zu lesen, er stellt auch die wichtigen Charaktere angemessen vor. Die Romanze spielt eine relativ große Rolle, fügt sich aber sehr gut in den Rest der Handlung ein und nimmt keine Überhand. Und auch die einzelnen Runden bzw. Aufgaben, denen sich die Charaktere stellen, waren sehr gut umgesetzt und haben mich mehr als einmal überrascht. Ich habe mich sehr gefreut, endlich wieder einen Wettbewerbsroman zu lesen, der mich in Atem hält und mich mit den Charakteren mitfiebern lässt!

Nur eine Kritik habe ich: Das Ende, das zumindest teilweise vorhersehbar war. Wenn man die Kurzbeschreibung liest, weiß man im Grunde schon, was am Ende offenbart werden wird. Zugegeben, „Thieves’ Gambit“ bekommt definitiv Pluspunkte dafür, noch einen anderen unerwarteten Twist eingebaut zu haben, den ich sehr genial fand, aber trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass dafür der erwartete Twist anders umgesetzt worden wäre als in so vielen anderen Romanen seiner Art.

Nichtsdestotrotz hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

Hanna Donnelly, die Tochter des Kommandanten von Heimdall, freut sich schon auf die Terratag-Party, wo sie plant, mit ihrem Freund Jackson zu feiern. Sie hat auch schon halluzinogene Drogen bei ihrem Dealer Niklas „Nik“ Malikow bestellt, nicht ahnend, dass Nik unwissentlich nicht nur die Kreatur, die zur Herstellung dieser Drogen notwendig ist, nach Heimdall gelassen hat, sondern auch Invasoren von BeiTech Industries – die die Heimdall-Station daraufhin übernehmen und jeden töten wollen, der sich ihnen in den Weg stellt. Und es liegt allein an Hanna, Nik und dessen Cousine Ella, sie zu stoppen …

Den ersten Teil der „Illuminae-Akten“ mochte ich aufgrund seines kreativen Formats sehr, weil er dadurch Emotionen erweckte, die ich in anderen Romanen in dieser Form noch nicht erlebte. Dadurch machte er es zwar manchmal schwer, der Handlung zu folgen und stets mit ihr mitzufiebern, aber ich war letztendlich so beeindruckt von der Erzählweise an sich, dass ich auch den zweiten Band lesen wollte. Und ich muss sagen, dass er mir insgesamt sogar noch besser gefallen hat!

Nachdem ich einen Überblick über die verschiedenen Charaktere hatte, was zugegeben ein Weilchen gedauert hat, war ich positiv überrascht darüber, wie leicht es mir fiel, der Handlung zu folgen und mit ihr mitzufiebern – also genau das, was mir im ersten Teil ein wenig schwer fiel. Speziell die Zusammenfassungen des Überwachungsmaterials (die am ehesten einem „traditionellen“ Erzählstil ähneln) halfen hier dabei, aber auch die Chats machten es einfach, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. (Wobei es hier wohl auch half, dass der Charakter-Cast recht übersichtlich ist.)

Dafür schien es (zumindest gefühlt) nicht mehr so viele kreativ gestaltete Seiten wie im ersten Teil zu geben; sie kommen definitiv vor und sind immer noch sehr effektiv, aber im ersten Teil beeindruckten sie mich ein wenig mehr. Allerdings finde ich das letztendlich nicht allzu schlimm, weil ich die Handlung und die Charaktere dafür umso mehr mochte. (Hier möchte ich auch unbedingt erwähnen, wie lustig ich den Running Gag mit dem Lollipop-Song fand. Er war schlichtweg genial!)

Ich glaube, meine einzige kleine Kritik ist, dass die Verbindung zur Handlung des ersten Bandes stärker hätte sein können, aber andererseits fand ich es durchaus praktisch, dass ich mich aufgrund der nur sehr groben Verbindung leicht in die Handlung einfand.

Insgesamt haben hier wir also einen Roman, der es schafft, eine kreative Erzählweise mit einer packenden Geschichte zu verbinden!

Vida lebt schon ihr ganzes Leben lang auf einer kleinen Insel, wo jeder jeden kennt und es keine großen Überraschungen gibt. Ihr eigener Lebensweg scheint vorgezeichnet zu sein, denn sie soll ihren Kindheitsfreund Jannis heiraten. Doch dann kommt Marie auf die Insel – Marie mit ihrem langen silbernen Haar und dem selbst gemachten Meerjungfrauenschwanz, mit dem sie durchs eiskalte Meer schwimmt. Die beiden jungen Frauen lernen sich kennen und lieben und alles scheint gut zu sein. Bis Vidas Bruder Zander, der die Insel vor Jahren verließ, wieder zurückkommt – und sich in Marie verliebt ...

Dieser Roman entwickelte sich eindeutig anders, als ich es erwartet habe. Etwa zwei Drittel bestehen aus einer ruhigen Atmosphäre und einer schönen Liebesgeschichte, bis Zanders Eintreffen nach und nach alles durcheinanderwirbelt und die Geschichte zu einem sehr unerwarteten, dramatischen Ende findet. Und um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob es mir gefällt.

Ich habe den ruhigen Stil und die kurzen Kapitel nämlich sehr genossen, weil sie Maries und Vidas Liebesgeschichte so wunderbar eingefangen haben. Deshalb fühlte es sich für mich so an, als hätte Zander letztendlich alles ruiniert – und das, obwohl die eigentlich verhängnisvollen Taten von Vida ausgingen. Nichtsdestotrotz fühlte sich die Geschichte ab Zanders Ankunft weniger wie eine gemütliche Liebesgeschichte und mehr nach (unnötigem) Drama an. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte einen anderen Weg gegangen wäre, um Vida und Marie vielleicht kein glückliches, aber wenigstens ein zufriedenstellendes Ende zu bescheren.

Als Lektüre für Zwischendurch ist dieser Roman immer noch gut geeignet, weil er sich so schnell lesen lässt – doch sollte man bedenken, dass das Ende nicht das ist, was man erwartet.

Die junge Pflegerin Kit ist zunächst entsetzt davon, als sie erfährt, dass ihre neue Patientin Lenora Hope ist – die Lenora Hope, die im Alter von siebzehn Jahren verdächtigt wurde, ihre Eltern und ihre Schwester umgebracht zu haben. Über fünfzig Jahre sind seitdem vergangen und Lenora ist größtenteils gelähmt, kann nicht sprechen und nur noch ihre linke Hand bewegen. Am ersten Abend bittet sie stumm, an die Schreibmaschine zu dürfen – und tippt, dass sie Kit alles über jene Nacht im Jahr 1929 erzählen will …

Nachdem mir der letzte Roman von Riley Sager (NIGHT – Nacht der Angst) so gut gefallen hatte, war es für mich selbstverständlich, auch seinen nächsten Roman zu lesen, der zwar ein bisschen langsamer vorankommt als der vorige, aber dafür ein paar großartige Twists zu bieten hat. Ganz gemäß dem Untertitel, „Du kannst niemandem trauen“, kann man nie sagen, welche Charaktere die Wahrheit sagen und welche nicht – speziell bei Lenora Hope, aber auch bei ihren Bediensteten, die ihre eigenen Gründe haben, Kit nicht alles anzuvertrauen. Wer also sagt die Wahrheit? Was ist damals wirklich passiert? Und was hat es mit dem Verschwinden der vorigen Betreuerin auf sich?

Diese und weitere Fragen werden im Thriller aufgeworfen, während die Antworten teils in Lenoras Erzählung gegeben werden und teils in der Haupthandlung. Was hierbei wirklich großartig war, ist die Art und Weise, wie die Charaktere verschiedene Theorien aufstellen, weil dadurch auch wir Leser*innen automatisch welche entwickeln – und diese natürlich in der Regel falsch sind. Zugegeben, es gab ein, zwei Sachen, bei denen ich richtig lag – aber dafür sehr falsch bei dem Rest. Es war wirklich genial, wie die Twists in die Handlung verwoben wurden, sodass sie einen überraschen, im Nachhinein aber Sinn ergeben. Für mich ist das immer noch die beste Art von Twist!

Doch wie bereits erwähnt gibt es durchaus eine Schwäche: Und zwar, dass der Roman ab und an ein wenig langsamer vorankommt. Ich war durchaus angeregt, weiterzulesen, weil die Kapitel in der Regel oft fies enden, aber insgesamt betrachtet gab es ab und an auch ein paar ruhigere „Ermittler-Momente“, wenn man sie so nennen will. Nicht unspannend, weil es Spaß macht, sich Theorien auszudenken, aber letztendlich hatte ich das Gefühl, dass der Thriller leicht kürzer hätte sein können, als er es ist.

Dennoch hatte ich Spaß dabei, ihn zu lesen und die verschiedenen Wahrheiten herauszufinden. Wer einen Thriller lesen will, der einen mit seinen Twists positiv überrascht, ist hier goldrichtig!

Eigentlich sollte Violet im Schreiberquadranten ihre Ausbildung zur Schriftgelehrten anfangen. Doch ihre Mutter schickt sie stattdessen in den Reiterquadranten, in dem die Sterberate nicht nur außergewöhnlich hoch ist, sondern der für Violet zusätzliche Herausforderungen bietet, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Und dann ist da noch Xaden, dessen Vater der Große Verräter war und vor dem Violet sich eigentlich fernhalten sollte, dem sie allerdings nach und nach verfällt. Wie soll sie ihre Ausbildung zur Drachenreiterin bestehen, wenn fast alle an der Schule sie tot sehen wollen und ihre eigenen Gefühle ihr im Weg stehen? Es scheint ein unmögliches Unterfangen zu sein ...

Ich war mal wieder interessiert daran, was es mit einem gewissen Hype auf sich hat und habe deshalb "Fourth Wing" gelesen. Und ich muss sagen, ich war positiv überrascht! Sowohl Violets Ausbildung zur Drachenreiterin als auch ihre Beziehung zu Xaden wurden fantastisch umgesetzt, sodass es leicht war, in beiden Bereichen mit ihr mitzufiebern. Dazu kommt, dass die Autorin gut mit unseren Erwartungen spielt, sodass einige Dinge zwar durchaus laufen, wie man sie sich vorstellt, andere dafür aber wiederum nicht. Dieser Mix aus Altem und Neuem hat mir gut gefallen!

Schön ist es auch, dass andere Nebencharaktere nicht ignoriert wurden und ebenfalls eine wichtige Rolle in der Handlung einnehmen. Mir persönlich haben vor allem Xadens bester Freund Liam und Violets beste Freundin Rhiannon sehr gefallen, aber auch andere Charaktere schaffen es trotz der Tatsache, dass regelmäßig welche sterben, einen starken Eindruck zu hinterlassen.

Eine ernsthafte Kritik, die ich habe, ist aufgrund der Länge des Buches vermutlich vorhersehbar: Es hatte ein paar Längen, bei denen die Handlung eher schleppend vorankam, bis es schließlich wieder spannender wurde. Zwar würde ich ingesamt sagen, dass es sich lohnt, diese Längen zu überstehen, aber existieren tun sie trotzdem.

Zuletzt muss ich sagen, dass mein Gesamteindruck vom Buch "gut" war. Aufgrund des Cliffhangers bin ich durchaus gewillt, den zweiten Teil zu lesen, aber es war nicht unbedingt ein Buch, bei dem ich spannend Seite für Seite weitergeblättert habe, sondern eher eines, das durch seine Umsetzung der Drachenreiterausbildung glänzt. Zumindest hat mir diese beim Lesen am meisten gefallen!

Von daher: Ja, ich kann verstehen, woher der Hype herkommt. Für mich ist es zwar kein Highlight-Roman geworden, war aber eine interessante Lektüre, die mich durchaus gespannt auf den zweiten Teil macht!

Tom hat die Vergangenheit seiner Mutter Greta ausgegraben und die Liebe gefunden, doch sein Leben wird kurz darauf ein weiteres Mal durcheinandergewirbelt, als sein Halbbruder Henk sich bei ihm meldet. Zusammen untersuchen sie die Geschichte ihres Vaters Konrad, der damals im Krieg seine gesamte Familie verlor und schließlich auf Toms Mutter Greta traf. Doch sie beide hatten Geheimnisse voreinander, die jetzt nach und nach an die Oberfläche treiben …

„Was ich nie gesagt habe“ ist die Fortsetzung von „Stay away from Gretchen“ und konzentriert sich dieses Mal auf Toms Vater Konrad. Nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, war ich bezüglich des zweiten Teils ein wenig nervös, doch glücklicherweise hat er mir ebenfalls sehr gut gefallen! Zwar würde ich sagen, dass ich den ersten Teil immer noch ein klein wenig lieber mag, doch der zweite Teil muss sich hinter dem ersten definitiv nicht verstecken. Konrads Geschichte und die Geheimnisse, die er hütete, haben mich sehr bewegt, weil Susanne Abel sie einfach fantastisch beschrieben hat.

Wie auch beim ersten Teil ist die Handlung in der Gegenwart deshalb nicht ganz so interessant wie die Handlung in der Vergangenheit, weil ich zwar mit Tom, Jenny und Henk gerne die Untersuchungen zu Konrad anstellte, aber noch viel lieber aktiv über seine Vergangenheit las. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Kritik an die Parts, die in der Gegenwart spielen, sondern vielmehr ein großes Lob an die, die uns die Vergangenheit zeigen.

Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, sind die Charaktere. Mir persönlich fällt es oft schwer, mir Charaktere zu merken, doch hier hat Susanne Abel sie alle so gut beschrieben und charakterisiert, dass es für mich kein Problem war, den Überblick zu behalten.

Gibt es also überhaupt Kritik? Nun ja, in der Mitte war die Handlung vielleicht ein wenig langgezogen, als wir von Konrads und Gretas Eheleben gelesen haben, aber im Vergleich zu allem anderen fiel das für mich persönlich nicht sonderlich ins Gewicht. Da finde ich die Länge der Kapitel, die in beiden Teilen sehr lang sind, schon erwähnenswerter. Zwar ergeben sie, was die erzählten Lebensjahre angeht, durchaus Sinn und sind in kleinere Teilstücke aufgesplittet, doch diejenigen, die Kapitel lieber im Vollständigen lesen, müssen sich für diese hier extra Zeit nehmen.

Doch wie gesagt sind diese kleinlichen Kritikpunkte verschmerzbar, weil die Geschichte im Allgemeinen so packend und emotional erzählt ist!

Auch hier brauchte ich mal wieder eine Auffrischung bezüglich meiner Denkfehler, die Rolf Dobelli großartig zusammenfasst. Speziell seine beiden Bücher zu Denk- und Handlungsfehlern sind welche, die ich sicher noch öfters in die Hand nehmen werde. Sie stellen kurz und knackig dar, auf welche Dinge man achten sollte und sind deshalb eine hervorragende Lektüre, die sich sowohl schnell lesen lässt als auch wertvolles Wissen vermittelt!

Jennifer „Jenny“ Quinn ist siebenundsiebzig Jahre alt und seit fast sechzig Jahren glücklich mit ihrem Ehemann Bernard verheiratet. Im Leben setzte sie sich nie sonderlich große Ziele, sondern verbrachte es größtenteils damit, ihrem liebsten Hobby, dem Backen, nachzugehen. Doch eines Tages überkommt sie der Wunsch, noch etwas Großes zu leisten, solange sie es kann, woraufhin sie sich bei der beliebten TV-Sendung „Das Backduell“ bewirbt. Zu ihrer Überraschung wird sie als Kandidatin angenommen und muss sich in mehreren Sendungen gegen die anderen Bäckerinnen und Bäcker beweisen. Währenddessen kommen ihr jedoch Erinnerungen hoch – Erinnerungen, die sie sechzig Jahre lang verdrängt hatte und die jetzt wieder an die Oberfläche treiben …

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist ein wunderbarer Wohlfühlroman, der sowohl das Backen als auch das Altwerden gebührend feiert. Er liest sich insgesamt eher ruhig und wartet mit keinen großen Überraschungen auf – tatsächlich fand ich ihn recht vorhersehbar –, aber dafür schafft er es, eine Atmosphäre zu verströmen, die das Herz erwärmt. Wenn man etwas Angenehmes ohne allzu großes Drama lesen will, ist man hier genau an der richtigen Adresse.

Die fehlende Spannung kann dabei durchaus als Kritikpunkt gewertet werden, aber seltsamerweise empfand ich sie nie als einen. Es hat mir trotzdem Spaß gemacht, Jennys Weg zu verfolgen, die verschiedenen Gerichte und Geschichten dazu zu erleben und am Ende das Buch mit einem Lächeln zu schließen. Es ist insofern fast wie ein Weihnachtsfilm – ein paar wichtige Botschaften verpackt in eine Handlung, die schlichtweg wunderschön ist.

Deshalb ist das Buch eine empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen, die genau nach so etwas suchen oder es wieder brauchen; mir hat sie auf jeden Fall gut getan!

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die siebzehnjährige Coley nach Oregon, zu ihrem Vater Curtis. Dort begegnet sie einer Freund*innengruppe, zu der auch Sonya gehört: Ein Mädchen, von dem Coley sofort eingenommen ist und dem sie bald näher kommt. Doch Sonya zögert, zu ihren Gefühlen zu stehen, was zwischen den beiden für Zwiespalt sorgt. Wie können sie jemals zueinander finden, wenn sie sich nur gegenseitig zu verletzen scheinen?

Diese Geschichte basiert auf dem wirklich süßen Musikvideo „Girls Like Girls“ und baut die dort gezeigten Szenen weiter aus. Wir lernen Coley und Sonya kennen, die beide fehlerbehaftete Charaktere sind und eine recht schwierige Beziehung miteinander führen. Es ist klar, dass sie sich lieben, aber es ist auch klar, dass die äußerlichen Umstände möglicherweise zu schwierig sind, als dass sie tatsächlich zusammen kommen könnten. Aus diesem Grund fiel es mir schwer, aufrichtig mit ihnen mitzufiebern, weil ich das Gefühl hatte, dass speziell Sonya noch nicht bereit für ein Coming Out ist. Deshalb hätte ich mir gerne gewünscht, die Handlung noch mehr aus ihrer Perspektive zu lesen, weil wir zwar durch ihr Online-Tagebuch mitbekommen, wie sie sich fühlt, ich aber gerne noch mehr von ihren Gefühlen mitbekommen hätte.

Sehr faszinierend war ich von Coleys Beziehung zu ihrem Vater. Sie ist am Anfang sehr problematisch, aber im Lauf des Romans erwärmen sie sich füreinander, was sehr schön zu lesen war. Tatsächlich habe ich mit dieser Vater/Tochter-Beziehung fast schon mehr mitgefiebert als mit Coleys und Sonyas romantischer!

Was die restlichen Nebencharaktere angeht, waren diese recht eindimensional, haben ihren Zweck in der Handlung jedoch erfüllt. Ihre Handlungen waren oft mehr als kritisch, aber passend für die Charaktere an sich.

Insgesamt also eine Geschichte, die mich teilweise sehr runtergezogen hat, aber letztendlich trotzdem ein gutes Leseerlebnis war.

Alex' Freundin hat mit ihr Schluss gemacht, weil diese meint, Alex wären die Gefühle anderer Menschen egal. Um ihr das Gegenteil zu beweisen, beschließt Alex, der schüchternen Molly zu helfen, mit ihrer Traumfrau zusammenzukommen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten scheint das zunächst nur Chaos heraufzubeschwören, doch bald schon müssen sich die beiden fragen, mit wem sie wirklich zusammen sein wollen …

Diese süße Liebesgeschichte ist teilweise von der eigenen Liebesgeschichte der beiden Autorinnen inspiriert, aber natürlich ein wenig dramatischer. Die beiden Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich, ergänzen sich dadurch aber auch ganz großartig, sodass ihre Freundschaft und Liebe trotz ihrer gegensätzlichen Persönlichkeiten realistisch wirkte. Realistisch allerdings auch in dem Sinne, dass sie recht lange braucht, um in Fahrt zu kommen. In der ersten Hälfte des Romans wirkt ihre Beziehung rein freundschaftlich und nimmt erst danach romantische Züge an; wer also eine Mischung aus „slow burn“ und „friends to lovers“ lesen will, ist hier genau richtig, doch wer eine schnellere Entwicklung bevorzugt, wird sich am „slow burn“-Aspekt wohl stören. Sogar für mich, die gerne sich langsam entwickelnde Beziehungen liest, verlief Alex' und Mollys fast ein wenig zu langsam! Gefallen hat sie mir aber trotzdem, weil die beiden Charaktere eine wirklich großartige Chemie miteinander haben.

Die Beziehungen der beiden mit ihren Müttern fand ich ebenfalls faszinierend beschrieben, weil Molly sich sehr gut mit ihrer versteht, während Alex' Mutter ihr das Leben schwer macht. Andere Nebencharaktere bekommen dafür nicht besonders viel Charakterisierung; Cora, Mollys Schwarm, war ganz nett und Jim, der Besitzer des Foodtrucks, in dem Alex zu arbeiten beginnt, ebenfalls. Aber der Fokus des Romans sind definitiv Alex und Molly, weshalb die anderen Charaktere nicht besonders viel Tiefe bekommen.

Mich persönlich hat es nicht gestört, recht eindimensionale Nebencharaktere und eine sich sehr langsam entwickelnde Liebesbeziehung zu haben, doch wollte ich diese Punkte für diejenigen ansprechen, denen diese Aspekte wichtig sind. Mit diesem Roman wird dementsprechend auch nicht jede*r seinen Spaß haben, aber ich persönlich mochte ihn ganz gern!

Callan, Meriel, Foxtail, Gareth und Lachlan ist es gelungen, das magische Auge zu stehlen, doch wurde Lachlan dabei tödlich verletzt. Um ihn zu retten, lässt Callan sich auf einen gefährlichen Zauber ein, durch den Lachlan zwar wieder lebendig, aber gleichzeitig der Träger einer mysteriösen Magie wird. Sehr bald schon wird sie ihn vollständig beherrschen und ihn schließlich töten. Um ihn wahrhaftig zu retten, muss Callan die sagenumwobenen Zwillingsschwerter finden – was nicht nur ein neues, gefährliches Abenteuer mit sich bringt, sondern ihn auch auf die Geheimnisse seiner Freunde aufmerksam macht ...

Auch der zweite Teil der Shadow Thieves konnte mich begeistern, weil Kevin Sands die Handlung genauso spannend gestaltet wie im ersten Teil. Was sehr zum Spannungsfaktor beiträgt, sind die Cliffhanger-Enden der einzelnen Kapitel und die Tatsache, dass diese meistens recht kurz sind. Diese Kombination war wirklich perfekt, um über den gesamten Roman hinweg eine packende Atmosphäre zu gestalten.

Sehr gefallen hat mir auch, dass wir die Freundegruppe ein klein wenig mehr kennenlernen. Das meiste wird hier im zweiten Teil zwar nur angedeutet, erlaubt es einem aber dafür, eigene Theorien zu den Charakteren aufzustellen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie im dritten und abschließenden Band – der wohl leider erst nächstes Jahr erscheinen wird – die Geheimnisse gelüftet werden!

Das Einzige, was ich einer Kritik würdig fand, ist Callans gelegentliche Begriffsstutzigkeit; es gibt in dem Roman mehrere Stellen, wo er ein klein wenig zu lange braucht, um die Lösung für ein Problem zu entdecken. Im Anbetracht seines Berufs als Trickbetrüger hat mich das ganz schön verwundert, obwohl ich die Erklärung dafür (dass seine Gefühle für seine Freunde ihn blind machen) durchaus gemocht habe.

Dieser Roman ist zwar offiziell für Kinder, lässt sich aber auch von älteren Altersklassen problemlos lesen. Mir hat er auf jeden Fall sehr gefallen!

Josi wollte schon seit ihrer Kindheit durch Europa reisen, immer am Meer entlang. Zu ihrem dreißigsten Geburtstag bekommt sie endlich die Gelegenheit und beginnt mit ihrer Reise. Zur gleichen Zeit beginnt auch Paul spontan seine Reise. Die beiden treffen sich zum ersten Mal im Frankreich, wo Josi ihm ihre Meer-Route anvertraut, die Paul kurzerhand auch ausprobieren will. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich während ihrer Reise mehrmals begegnen – und sich sehr bald näher kommen. Doch kann aus ihrer Freundschaft vielleicht noch mehr werden?

Dieser Roman ist ein locker zu lesender „Feel Good“-Roman, der genau als solcher behandelt werden sollte – denn viel mehr, als dass er bei den Leser/innen ein gutes Gefühl auslöst, tut er leider nicht. Ich mochte es sehr, wie die Autorin die Reise und speziell das Meer beschrieben hat, denn beides war einfach wunderschön und hat die Stimmung in jedem Land unglaublich gut eingefangen. Der lockere Schreibstil, der oft auch englische Begriffe benutzt, ließ sich ebenfalls recht angenehm lesen, wobei das Denglisch aber natürlich nicht allen Leser/innen gefallen wird.

Womit wir bei den Kritikpunkten wären. So fand ich die Romanze zwischen Josi und Paul nicht allzu besonders; als Freunde hätten sie mir fast besser gefallen und ich habe am Ende nicht das Gefühl gehabt, dass ihre Beziehung allzu lange halten wird. Überhaupt, dass sie sich wieder begegnet sind, lag im Grunde nur an einer Tarotlesung, die Josis beste Freundin ihr machte, was nicht gerade die realistischste Methode ist, um zwei Reisende wieder zusammenzubringen. Das hat mich persönlich gestört, weil es mir schlicht zu esoterisch war.

Ein wenig schade fand ich auch, dass dieser Roman sich zu denen einreiht, die eine organisierte (Josi) und eine spontane Person (Paul) aneinander gegenüberstellt und damit endet, dass die spontane Lebensweise als die bessere angesehen wird. Ich persönlich verstehe einfach nicht, was so schlecht daran sein soll, sein Leben zu planen bzw. zu wissen, was genau man damit anfangen will. Warum ist es stets die organisierte Person, die im Lauf eines Romans spontaner wird und nie die spontane Person, die die Vorzüge der Planung kennenlernt?

Deshalb fand ich den Roman zwar letztendlich gut zu lesen … aber eben nicht viel mehr. Doch glaube ich, dass seine Themen sicher andere Menschen mehr ansprechen als mich; er war mitnichten schlecht, sondern entsprach einfach nicht meinem Geschmack. Umso mehr hoffe ich, dass er andere Menschen erfreut!

Florence ist die Ghostwriterin der berühmten Autorin Ann Nichols. Doch sie hat Probleme damit, ihr derzeitiges Buch zu Ende zu bringen, weil eine kürzliche Trennung jeden Glauben an die Liebe zerstört hat. Zudem hat sie ein Geheimnis, von dem nur ihre Familie weiß: Sie kann die Geister der Verstorbenen sehen. Als ihr Vater stirbt, hofft sie schon fast, dass sie die Gelegenheit bekommt, sich richtig von ihm zu verabschieden, doch stattdessen steht Ben Andor vor ihr: Ihr Lektor, der ihr eine Verlängerung verweigert hat. Den sie in einem spontanen Moment küsste. Und der in einen Autounfall geraten ist, wodurch sein Geist bei Florence landete. Denn er glaubt, dass er nur dann ins Jenseits übergehen kann, wenn er ihr bewiesen hat, dass die wahre Liebe existiert …

Dieser Roman bietet nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern auch einen übernatürlichen Twist, der es erlaubt, Themen wie Tod und Abschied auf natürliche Weise zu besprechen. Ich war sehr fasziniert davon, mehr über Florences Vergangenheit und ihre Familie herauszufinden, weil die Tatsache, dass diese ein Bestattungsunternehmen führt, für einige interessante Szenen sorgt. Florences Beziehung zu ihrer Familie war ebenfalls realistisch beschrieben; die vielen Anekdoten, die sie und ihre Geschwister miteinander geteilt haben, waren amüsant und haben dazu beigetragen, dass die Familie sich tatsächlich wie eine anfühlt.

Die Geschichte selbst fand ich persönlich ein wenig ZU vorhersehbar – und damit meine ich nicht nur die Liebesgeschichte, bei der ich durchaus erwarte, ein gutes, vorhersehbares Ende zu haben, sondern vor allem die Entdeckungen, die Florence währenddessen gemacht hat. Es gab nur eine einzige Überraschung, die ich nicht vorhergesehen habe, aber alles andere war fast schon peinlich offensichtlich. Zugegeben ist das nicht zwingend etwas Schlechtes (vor allem, weil ich die Geschichte selbst durchaus genossen habe), aber ein wenig schade fand ich es schon, weil ich mir gerne gewünscht hätte, dass dieser Roman sich (neben der Geistergeschichte) noch zusätzlich von anderen Liebesromanen hervorhebt.

Die Themen des Romans waren dafür sehr gut umgesetzt; Trennungsschmerz in all seinen Facetten spielt eine große Rolle und wird von der Autorin realistisch gehandhabt. Zudem wird der Roman trotz seiner Themen nie trübsinnig, sondern wahrt seinen herzerwärmenden Kern.

Wer mal wieder eine schöne Liebesgeschichte braucht, ist hier an der richtigen Adresse; man sollte nur bedenken, dass man genau das bekommt, was man erwartet, sodass diejenigen, die gerne Liebesgeschichten mit interessanten Twists lesen, hier eher keine finden werden. Dafür hat man eine lockere Lektüre!

Tom Monderath ist erfolgreicher Fernsehmoderator, doch sein privates Leben wird auf den Kopf gestellt, als bei seiner Mutter Greta Demenz diagnostiziert wird. Die erschreckende Diagnose führt allerdings auch zu etwas Positivem: Zum ersten Mal erzählt Greta von ihrer Kindheit und Jugend, die sie bisher unter Verschluss gehalten hat. Doch was Tom selbst herausfinden muss, ist die Geschichte ihrer unmöglichen Liebe – und die Geschichte eines kleinen, dunkelhäutigen Mädchens …

Dieser Roman gehört zu denen, die eigentlich nicht zu meinen Interessengebieten gehören, aufgrund ihrer Beliebtheit jedoch meine Neugier so sehr entfachten, dass ich sie trotzdem lesen wollte. Und im Fall von „Stay away from Gretchen“ bin ich sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben!

Diese Geschichte ist unglaublich emotional, weil sie das Leben Gretas so realistisch erzählt. Von ihrer Überzeugung als Kind, dass Hitler eine bewundernswerte Person ist, zu ihrem harten Leben in der Nachkriegszeit bis zu ihrer Demenz im Alter erleben wir sie in allen Lebenslagen, was es leicht gemacht hat, mit ihr mitzufühlen und mitzufiebern. Toms Mühen, die Vergangenheit seiner Mutter zu recherchieren, fand ich zwar auch spannend, aber es waren stets die Kapitel, die wir aus Sicht der jungen Greta lasen, die mich wirklich gepackt haben.

Neben der fantastischen Geschichte ist es auch der Schreibstil, der es unglaublich leicht macht, sich in den Roman fallen zu lassen. Er ist unglaublich flüssig zu lesen, sodass die vergleichsweise langen Kapitel wie im Flug vorbeiziehen. Das ist bei über fünfhundert Seiten wahrhaft eine Meisterleistung!

Bonuspunkte gibt es auch dafür, dass die Geschichte auf realen Ereignissen basiert. Ich liebe es, wenn Ereignisse, die nicht allgemein bekannt sind, in Büchern thematisiert werden; so traurig die Vergangenheit auch ist, es ist wichtig, dass man sie nicht vergisst.

Insgesamt ein rundum empfehlenswerter Roman!