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Jeden Donnerstag kommt eine junge Dame ins Café Marble, bestellt sich einen Kakao und schreibt dort in englischer Sprache Briefe. Wataru ist fasziniert von der Frau, die er Kakao-san nennt und fragt sich, was wohl ihre Geschichte ist. Doch sie ist nicht die einzige Besucherin des Cafés: Es zieht auch eine verzweifelte Mutter, eine Kindergärtnerin, eine frisch Verheiratete, eine Künstlerin und noch viele mehr an: Menschen, deren Schicksale miteinander verwoben sind, oft ohne, dass sie es wissen. Doch neben dem Café Marble haben sie alle eine Gemeinsamkeit: Sie suchen nach ihrem Weg zum Glück …
Dieser wunderschöne Roman zeigt, dass man keine hunderten von Seiten braucht, um ein erinnerungswürdiges Leseerlebnis zu erschaffen. In weniger als zweihundert Seiten erschafft Michiko Aoyama eine Geschichte, die mich sehr berührte und mich am Ende mit einem Lächeln entließ. Die Art und Weise, wie die einzelnen Geschichten erzählt und miteinander verbunden waren, war schlicht ergreifend schön. Der Stil sticht hier besonders hervor: Er ist einfach, aber bildlich und schafft es so, einen leicht in die Geschichte hineinzuziehen. Besonders beeindruckend fand ich, wie gut Michiko Aoyama beschriebene und gezeigte Szenen balanciert hat, sodass beide Arten von Szenen mich gleichermaßen packten!
Dadurch, dass jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt wird, haben die einzelnen Charaktere nur wenig Zeit, hervorzustechen, doch wird diese Zeit sehr gut genutzt: Man bekommt trotzdem einen guten Einblick in sie, und wann immer sie in anderen Kapiteln auftauchten, musste ich lächeln. Die Verbindungen zwischen den Charakteren waren letztendlich der beste Teil des Romans, weil sie zeigten, wie nahe selbst Fremde zueinander stehen können.
Wenn ich mir allerdings etwas wünschen würde, wäre es ein stärkerer Fokus auf das Café Marble gewesen. Mit jeder Sichtweise entfernen wir uns immer weiter davon, was ich schade fand. Es wird zwar oft genug referenziert und wir kehren am Ende auf wundervolle Weise dahin zurück, aber dazwischen liegt der Fokus auf Australien. Das hat zwar einen wichtigen Grund, der mir sehr gefiel, aber dennoch hätte ich gerne noch mehr vom Café selbst gesehen.
Letztendlich ist dieser Roman wunderschön und wohltuend, der sich für alle eignet, die mal wieder einen Roman fürs Herz brauchen!
Klippo wird mitten in der Nacht von seinen Eltern geweckt. Sie müssen fliehen, weil Schiefbart, Anführer der Salpeter, sie für den Tod seiner Tochter verantwortlich macht und sich an ihnen rächen will. Nach einer stürmischen Bootsfahrt landen sie auf der Insel Narom Rok, wo sie sich weiter bedeckt halten müssen. Dort trifft Klippo auf Nessi, mit der er sich schnell anfreundet. Doch nicht alles ist so, wie es scheint, und Klippo muss das Geheimnis der Insel und seiner Identität herausfinden, wenn er Schiefbart aufhalten will …
Dieses Kinderbuch hatte ein paar schöne Szenen – und ein paar absolut gigantische Twists. Im ersten Kapitel fiel es mir schwer, reinzukommen, weil so viel auf einmal passiert und ich erst mal nicht wusste, was überhaupt vor sich geht. Sobald sie auf der Insel ankamen, wurde es besser und ich mochte die Szenen zwischen Klippo und Nessi sehr. Sehr bald darauf passiert der erste Twist – und meine Güte, hab ich ungläubig auf die Seiten gestarrt! Speziell in einem Kinderbuch, das als Abenteuergeschichte beworben wird, hätte ich so einen Twist nicht erwartet und mochte ihn deshalb sehr. Danach passiert der zweite Twist, der hat mich mindestens genauso sehr starren ließ, weil ich ihn ebenfalls nicht erwartete. Ich glaube, den ersten Twist mochte ich immer noch mehr, aber beide Twists waren großartig. Definitiv keine, die man in einem Abenteuerkinderbuch erwarten würde, aber genau deshalb umso cooler.
Wobei ich diesbezüglich trotzdem eine Kritik habe: Nämlich, dass das wunderschöne Cover einen falschen Eindruck hinterlässt, was den Inhalt angeht. Die Abenteuergeschichte, die es verspricht, ist zwar durchaus vorhanden, aber auf sehr andere Weise, als man vermutlich erwarten würde. Mir haben die Twists zwar sehr gefallen, weil sie so ungewöhnlich waren, aber sie sind sicher nicht für jeden etwas.
Außerdem fand ich sowohl das Finale als auch das Ende zu abrupt und ich hätte mir gerne gewünscht, noch mehr schöne Szenen zwischen Klippo und Nessi zu sehen. So fand ich die Szene, in der die beiden die Hängebrücke auf dem Cover zu besuchen, die wohl schönste Szene im Buch, aber zu meinem Bedauern gab es nur wenige andere Szenen, die ähnlich schön waren. Hier hätte ich gerne noch mehr Szenen gehabt, in denen sie die Insel erkunden und ihre Freundschaft vertiefen.
Insgesamt also ein ungewöhnliches Kinderbuch mit fantastischen Twists, das zwar nicht die Abenteuergeschichte ist, die ich erwartet habe, aber dafür eine, die mir trotzdem sehr gefiel!
- Das Buch der
- tausend Türen
- Gareth Brown
- Heyne
- Fantasy
- Urban Fantasy
- Bücher
- Magie
- Zeitreisen
- Freundschaft
- Gefahr
- Gefühle
- Spannung
- Highlight
- Herzensbuch
Cassie arbeitet in einer New Yorker Buchhandlung, die regelmäßig von dem alten Mr. Webber besucht wird. Als dieser eines Tages stirbt, vererbt er ihr „Das Buch der tausend Türen“, womit Cassie zunächst nichts anfangen kann. Bis sie zusammen mit ihrer besten Freundin Izzy herausfindet, dass sie mithilfe des Buches zu jedem Ort reisen kann, den sie möchte – alles, was sie braucht, ist eine Tür. Doch andere Bücherjäger haben es auf das Buch abgesehen und bald erfährt Cassie von dem Bibliothekar Drummond auch, warum: Mit dem Buch kann man nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit reisen …
Dieses Buch gehört zu den bisher schönsten, die ich gelesen habe und es fällt mir schwer, meine Gefühle dafür in Worte zu fassen. Ich habe gelächelt und geweint, mitgefiebert und mitgelitten und musste am Ende erst einmal rekapitulieren, was ich da gerade gelesen habe. Cassies Reisen und Abenteuer, ihre Familie und Freunde, ihre Erlebnisse allgemein – sie allein fesselten mich unglaublich, zumal der Roman nicht scheut, die besten und schlimmsten Momente ihres Lebens miteinander zu verbinden. Aber auch die anderen Menschen, die Cassie auf ihrer Reise trifft – von Mr. Webber zu Izzy, Drummond und ein paar anderen – begeisterten mich sehr, weil der Fokus auf wenige Charaktere es leicht gemacht hat, ihre Sichtweisen genauso packend zu verfolgen wie Cassies.
Besondere Erwähnung verdient dabei die Antagonistin des Buches, die „die Frau“ genannt wird und sämtliche magische Bücher für sich haben will. Sie war eine der gefährlichsten und angsteinflößenden Antagonisten überhaupt und vor der finalen Konfrontation mit ihr habe ich mindestens genauso gezittert wie die Charaktere. Hier hilft es, dass wir auch die Sichtweise der Frau und ihre schrecklichen Taten zur Genüge erleben, sodass ich am Ende ernsthaft besorgt darum war, welche Opfer ihr Untergang wohl verlangen wird.
Doch so gut mir die Charaktere gefallen haben, sind nicht sie das Highlight des Romans, sondern die beschriebenen Zeitreisen. Bereits früh wird etabliert, dass geschehene Erlebnisse sich nicht mehr ändern lassen, doch das heißt mitnichten, dass man nicht mit ihnen mitfiebert. Zudem baut Gareth Brown hier so einige Twists ein, die das gesamte Erlebnis aus einer komplett anderen Perspektive zeigen und die offenen Fäden auf wunderschöne und brillante Weise miteinander verbinden. Ich war sehr beeindruckt davon, wie mühelos es ihm gelang, die verschiedenen Zeitlinien so zu verknüpfen, dass am Ende ein harmonisches Bild entstand.
Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das Pacing der Geschichte. Gareth Brown hat ein gutes Gespür dafür, langsame und schnelle Szenen miteinander zu verweben; ich genoss die vergänglichen Augenblicke und spannenden Szenen gleichermaßen und war stets angetrieben, weiterzulesen. Dieser Roman enthält einige der schönsten und schrecklichsten Momente, die ich je las und ich bin sicher, dass mir viele davon lange in Erinnerung bleiben werden.
Wenn ich überhaupt etwas kritisieren müsste, wäre es eventuell die schwache Charakterisierung von Drummonds Freundesgruppe, die vor Jahren ums Leben kam und deren Dynamik wir in ein paar Kapiteln erleben. Allerdings hinterlassen sie keinen so starken Eindruck wie die Hauptcharaktere, weshalb ich ihren Tod zwar schrecklich fand, aber nicht so emotional wie viele Gefahren, denen die Hauptcharaktere sich stellen mussten.
Selbstverständlich ist diese Kritik im Vergleich zum Rest des Buches kaum der Rede wert, denn all das, Gareth Brown mich fühlen ließ, gehört mit Abstand zu den besten Leseerlebnissen, die ich je hatte. Eine ganz klare Empfehlung für alle, die Bücher, Zeitreisen und emotional-spannende Geschichten lieben!
- Soulmate Equation
- Christina Lauren
- everlove
- Romanze
- Liebe
- Seelenverwandte
- Genetik
- DNA
- Familie
- Freundschaft
- Probleme
Jess ist Statistikerin, die sich abmüht, für sich und ihre kleine Tochter Juno zu sorgen. An die wahre Liebe glaubt sie nicht wirklich, aber als sie an ihrem Geburtstag ein DNADuo-Kit von ihrer besten Freundin bekommt, beschließt sie spontan, es auszuprobieren. GeneticAlly, die zuständige Dating-Agentur, verspricht, mithilfe einer DNA-Analyse den perfekten Partner zu finden. Jess ist skeptisch, was sich nur verstärkt, als ausgerechnet River, einer der Gründer von GeneticAlly, sich als ihr Seelenverwandter herausstellt – mit einer unglaublichen Übereinstimmung von 98%. Um zu testen, ob das Ergebnis stimmt, sollen Jess und River mehr Zeit miteinander verbringen – und Jess zieht zum ersten Mal in Betracht, dass das Ergebnis stimmen könnte …
Diese romantische Komödie war, um ehrlich zu sein, nichts allzu Besonderes, aber immer noch sehr spaßig zu lesen. Tatsächlich bin ich positiv überrascht darüber, wie sehr mir der Roman letztendlich gefallen hat, obwohl er einige Aspekte hatte, die ich nicht so gut fand.
Das fängt tatsächlich mit der Romanze an. Ich habe sie für lange Zeit nicht gespürt, Jess und River hatten eher wenig Chemie miteinander. Das wurde im Lauf des Romans besser, aber ich mochte eher die Charaktere an sich und nicht unbedingt die Beziehung, die sie miteinander führten. Es gab immer noch einige süße Szenen, aber insgesamt war die Romanze nicht der Hauptgrund, aus dem ich den Roman mochte.
Was war also der Hauptgrund? Nun, zunächst Jess selbst. Sie ist eine absolut großartige, sympathische Protagonistin, mit der ich sehr gerne mitgefiebert habe, speziell mit ihren realistischen Problemen, die glücklicherweise einen recht großen Teil der Handlung einnehmen. Speziell Jess’ Beziehung zu ihrer kleinen Tochter Juno war sehr fesselnd, aber ich mochte auch ihre Freundschaft mit Fizzy, die familiäre Bindung zu ihren Großeltern und war investiert darin, wie die problematische Beziehung zu ihrer Mutter aufgelöst werden würde.
Letzteres ist für mich ein Kritikpunkt: Ich mochte nicht, wie die Sache zwischen Jess und ihrer Mutter geendet ist. Hier hat mir ein klarerer Schlussstrich gefehlt, den es leider nicht auf die Art und Weise gab, den ich mir erhofft hatte.
Ähnlich erging es mir auch mit dem Ende. Obwohl River sich letztendlich als sehr sympathischer Charakter entpuppt hat, hatte ich am Ende das Gefühl, dass er hauptsächlich wegen der hohen Prozentzahl mit Jess zusammen ist und nicht, weil er sie tatsächlich liebt. Es blieb einfach das sehr starke Gefühl zurück, dass er, hätte es eine deutlich niedrigere Punktzahl gegeben, er auf die Zahlen und nicht auf seine Gefühle gehört hätte. Das fand ich sehr schade und war definitiv mein größter Kritikpunkt am Buch – vor allem, weil auch allgemein nicht stark genug darauf eingegangen wird, wie problematisch es sein kann, nur auf die Zahlen zu hören.
Doch trotz dieser Kritikpunkte hat mir der Roman überraschend viel Spaß gemacht. Er ließ sich sehr gut lesen, hat einen stets mitgezogen und sehr mit Jess und ihren Problemen mitfiebern lassen. Deshalb freue ich mich durchaus darauf, noch mehr von den beiden Autorinnen zu lesen, in der Hoffnung, dass sie sich stets verbessern werden!
Nick ist überglücklich: Er ist endlich mit seinem besten Freund Seth, einem Superhelden, zusammen und freut sich schon darauf, ihn auf alle möglichen Arten zu unterstützen. Zudem sind die beiden kurz davor, ihre Beziehung auf die nächste Stufe zu bringen, was die beiden nervös macht, weil sie nicht wissen, ob sie dafür bereit sind. Und dann tauchen auch noch andere Außergewöhnliche auf, sowohl auf ihrer als auch auf der gegensätzlichen Seite, was die Freundesgruppe ganz schön aufrüttelt …
Wieder sehr humorvoll und unterhaltsam geht es mit Nicks und Seths Abenteuern weiter, die sie zusammen mit ihren besten Freundinnen bestehen. Diesmal haben sie im Gegensatz zum ersten Mal auch die Unterstützung von Erwachsenen, speziell von allen Elternfiguren, was ich sehr erfrischend fand. Normalerweise sind Erwachsene in Büchern, wo ihre Kinder die Helden sind, recht nutzlos, aber hier was das glücklicherweise nicht der Fall. Besondere Erwähnung verdient Aaron, Nicks Vater; er ist immer noch mein Lieblingscharakter und macht zusammen mit Nick sogar eine wichtige Charakterentwicklung durch, was seinen Beruf als Polizist angeht.
Nick selbst bleibt auch der liebenswürdige Protagonist, der er im ersten Teil war und seine Freundesgruppe ist nach wie vor großartig. Hier verdient seine Romanze mit Seth Erwähnung; sie ist super süß umgesetzt und nach den Strapazen, die sie im ersten Band durchmachten, auch sehr zufriedenstellend. Am Anfang fand ich ihre Romanze tatsächlich eher peinlich, weil Nicks Vater die beiden so oft in Verlegenheit bringt, aber im Lauf der Handlung kommt die Süße ihrer Romanze dafür umso besser heraus.
Was die eigentliche Handlung angeht, fand ich die Twists bis auf eine große Ausnahme am Ende sehr leicht vorherzusehen, weil die Handlung vielen Plot Points folgt, die man aus anderen Superhelden-Geschichten kennt. Allerdings hat mich das nicht gestört, weil die Handlung selbst so unterhaltsam geschrieben war – da hat es wirklich keinen Unterschied gemacht, ob sie vorhersehbar war oder nicht, weil ich sie so oder so genossen habe. Trotzdem möchte ich es erwähnen, falls es anderen Leserinnen und Lesern wichtig ist, mehrere Überraschungen in ihren Büchern zu finden.
Dafür gibt es einen anderen Punkt, den ich als Kritik ansehe: Die in der Kurzbeschreibung erwähnten Außergewöhnlichen tauchen erst ab ca. 40% der Handlung auf, was ich dann doch sehr spät fand. Zudem ist es ziemlich klar, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, was auch deshalb eine Kritik ist, weil ich mir gerne gewünscht hätte, dass es diese klare Aufteilung gar nicht gegeben hätte. Es ist zudem sehr unwahrscheinlich, dass diese Aufteilung im dritten Teil aufgehoben wird.
Nichtsdestotrotz freue ich mich unglaublich darauf, den dritten Teil zu lesen, weil die Geschichte mir so viel Spaß gemacht hat und ich sehr mit allen Charakteren mitfieberte. Von daher hoffe ich, dass der Abschlussband mir genauso sehr gefallen wird!
- Could it be Love?
- Lea Kaib
- one
- Jugendbuch
- Was wäre wenn
- Alternative Leben
- Musik
- Romanze
- Liebe
- Freundschaft
- Familie
- LGBTQ+
Bonnie liebt es, zu all ihren Crushes eigene Playlists zu erstellen, damit sie ihre assoziierten Gefühle niemals vergisst. Allerdings spricht sie ihre Crushes niemals an, sondern überlässt mögliche Zukunftsträume lieber ihrer Fantasie. Bis sie mitten beim Anhören ihrer Playlists in alternative Realitäten katapultiert wird, in denen sie mit ihren Crushes zusammen ist. Doch wer ist die richtige Person für sie? Luca, den sie früher immer im Italien-Urlaub getroffen hat? Die coole Amber, die ihr bei einem Konzert auffiel? Ihre beste Freundin Amy, die ihr immer zur Seite steht? Oder Dee, das neue Mädchen, mit dem sie im Plattenladen zusammenarbeitet? Während Bonnie die verschiedenen Wirklichkeiten erkundet, wird sie sich ihren eigenen Gefühlen immer klarer …
Das Konzept der Geschichte hat mir bereits sehr gefallen, weil ich es sehr faszinierend fand, Bonnies verschiedene Leben und ihre Love Interests näher kennenzulernen. Das Buch ist in die vier genannten aufgeteilt, doch liegt Bonnies eigentliches Leben mindestens genauso sehr im Fokus. Das liegt daran, dass sie, sobald sie eine Realität verlässt, sich in genau der Situation wiederfindet, in der sie sich ursprünglich befand – was es zugegeben manchmal schwer gemacht hat, die Realitäten wirklich als solche anzusehen und nicht als die Tagträume, die sie theoretisch auch hätten sein können. Doch so oder so haben sie Bonnie zum Nachdenken angeregt und sie dazu ermuntert, ihr Leben voranzutreiben, weshalb mir die Realitäten trotz der Tagtraum-Atmosphäre und der fehlenden Erklärung zu ihnen (die ich tatsächlich sehr gerne gehabt hätte) trotzdem sehr gefielen.
Was die eigentlichen Realitäten angeht, war meine persönliche Lieblingsrealität die von Luca, weil er nicht nur ein wunderbarer Love Interest war, sondern die angenehme Atmosphäre in seiner Realität schlicht sehr schön zu lesen war. Amber kam mir im Gegensatz dazu eher wie Filler vor, weil wir durch ihre Realität zwar eine tolle Band kennenlernen, sie selbst aber nicht unbedingt ein prickelnder Love Interest war. Da gefiel mir Amy, Bonnies beste Freundin, schon sehr viel besser – nur seltsam fand ich es, dass Bonnie keinerlei Probleme zu haben schien, nach den romantischen Erfahrungen in dieser Realität weiterhin freundschaftlich mit Amy zu interagieren.
Und dann ist da natürlich Dee, von der zugegeben schon am Anfang klar ist, dass sie der endgültige Love Interest sein wird – aber durchaus nicht ohne Grund. Obwohl mich Bonnies Freundschaft mit Amy mehr gefesselt hat als ihre Romanze mit Dee, gab es bei letzterer immer noch viele süße, wunderbare Momente, die mir sehr gefielen. Der Grund, warum ich von der Romanze im Eigentlichen nicht hundertprozentig überzeugt war, liegt hauptsächlich darin, dass Bonnie und Dee nicht SO viel Zeit miteinander verbringen. Bonnies Gefühle ähneln mehr Verliebtheit als Liebe, was es ein wenig schwerer machte, die beiden wirklich als Traumpaar zu sehen. Wie gesagt fand ich die Freundschaft zwischen Bonnie und Amy überzeugender, auch wenn ich dankbar bin, dass sie sich in Bonnies eigentlicher Realität nie zu romantischen Gefühlen entwickelte. Wir brauchen mehr solche wunderbare Freundschaften!
Eine große Rolle im Roman spielt natürlich die Musik. Ich selbst habe leider nur eine schwache Verbindung zu ihr, doch hat Lea Kaib es wunderbar geschafft, Bonnies Liebe zu ihr so gut zu beschreiben, dass ich mich trotzdem in sie hineinversetzen konnte.
Insgesamt eine lockere, flüssig zu lesende Liebesgeschichte für alle, die sie gerade brauchen!
Nachdem Will herausgefunden hat, dass er in Wirklichkeit die Wiedergeburt des Dunklen Königs ist, hält er diese Wahrheit vor seinen Freunden geheim, weil er Angst davor hat, sie ansonsten zu verlieren. Stattdessen arbeitet er weiter daran, Sinclair aufzuhalten, der die Armee des Dunklen Königs wiederbeleben will. Dabei wird er von seiner besten Freundin Violet getrennt, sodass er zusammen mit James, der ihm Treue geschworen hat, Cyprian, dem letzten Steward, und Grace, der letzten Janitscharin, einen Weg findet muss, in Sinclairs Grabungsstätte einzudringen. Doch wie lange kann Will sein Geheimnis für sich behalten? Und wie soll er der Dunkelheit in seinem Inneren widerstehen, während bereits James’ Anwesenheit ausreicht, um sie hervorzulocken?
Der zweite Teil der Dark-Rise-Trilogie sticht zugegeben nicht unbedingt durch seine Handlung heraus (auch, wenn es ein paar sehr gute Handlungspunkte gab), sondern vor allem durch seine Charaktere. Die Haupttruppe aus Will, James, Cyprian, Violet und Grace hat mich sehr eingenommen, wobei im Verlauf der Handlung sogar noch andere Charaktere dazugekommen sind. Tatsächlich habe ich mich so sehr um sie alle gesorgt, dass ich, als es schließlich ans Finale ging, buchstäblich darum betete, dass niemandem etwas geschehen wird!
Hier hilft es natürlich auch, dass sie allesamt sehr sympathische Charaktere sind. Das ist besonders bei Will erwähnenswert: Aufgrund seiner wahren Identität fürchtete ich, er könne negative Charakterzüge entwickeln, und obwohl er natürlich sein Geheimnis mit sich trägt – was als negativer Zug gewertet werden könnte –, war er insgesamt so sympathisch und nachvollziehbar wie im ersten Band, was mich ausgesprochen erleichterte. Natürlich sind auch die anderen Charaktere weiterhin wunderbar, wobei ich zugegeben gerne mehr von Violet gesehen hätte – im ersten Band war sie im Grunde der Deuteragonist, doch hier im zweiten ist ihre Rolle viel kleiner, während Cyprian dafür mehr Screentime bekommt. Was insofern gut ist, weil er dadurch zu meinem liebsten Nebencharakter wurde, aber trotzdem schade, dass es auf Kosten von Violet geschah.
Damit zusammenhängend, kommt die Freundschaft zwischen Will und Violet nicht mehr so stark heraus, weil auch hier andere Beziehungen in den Vordergrund gestellt werden – in diesem Fall die Rivalität zwischen James und Cyprian, die überraschend unterhaltsam zu lesen war, und die Beziehung zwischen dem wiederbelebten Helden Visander und der jungen Elizabeth, die ich ebenfalls faszinierend fand.
Und dann gibt es natürlich noch die Hauptbeziehung zwischen Will und James. Der Band bescherte uns ein paar sehr verlockende Szenen zwischen ihnen, aber letztendlich nicht so viel, wie ich beim Lesen der Kurzbeschreibung vermutet habe. Die Szenen, die es gab, gehören definitiv zu meinen Lieblingen – doch wünschte ich, es hätte noch mehr von ihnen gegeben.
Damit wären wir bei der Handlung. Wie zu erwarten, ist das Pacing stellenweise recht langsam, aber, wie ich finde, nicht ZU langsam; nur Violets Geschichte litt ein wenig darunter, ein wenig von den anderen abgekapselt zu sein, während die anderen Handlungsstränge zwar auch ein paar langsame Stellen hatten, aber nicht so extrem, als dass es meinen Lesefluss aufgehalten hätte.
Zum Schluss möchte ich erwähnen, dass die Handlung im Gegensatz zum ersten Teil keinen gigantischen „Holy Shit!“-Twist hatte, sondern dafür zwei, drei kleinere Twists. Das fand ich weder positiv noch negativ, sondern schlicht erwähnenswert; ich hatte keinen gewaltigen Twist erwartet und mochte die kleineren, die es gab, aber diejenigen, die vor allem den Twist des ersten Teils fantastisch fanden, werden hier keinen ähnlichen finden.
Insgesamt hat die Geschichte also durchaus ein paar Schwächen, ist aber ein würdiger Nachfolger des ersten Teils, den ich sehr genossen habe!
- Imogen Obviously
- Becky Albertalli
- one
- Jugendbuch
- Liebe
- Romanze
- Freundschaft
- Selbstfindung
- Bisexualität
- LGBTQ+
Imogen ist die wohl größte Ally, die man sich vorstellen kann. Doch ihr Selbstbild als heterosexuelles Mädchen wird ganz schön über den Haufen geworfen, als sie ihre beste Freundin Lili übers Wochenende am College besucht. Denn Lili hat ihren queeren Freunden erzählt, dass sie und Imogen einmal zusammen waren, sodass die gesamte Freundesclique Imogen für bi hält. Und als Imogen auf die charmante Tessa trifft, realisiert sie zum ersten Mal, dass sie vielleicht nie hetero war … doch wer ist sie wirklich?
Bereits vor einem Jahr habe ich dieses Jugendbuch auf Englisch gelesen und mich sehr darüber gefreut, es nun auch auf Deutsch zu tun! Denn nicht nur ist die Übersetzung sehr gelungen, die Geschichte ist auch unabhängig von ihrer Sprache einfach so wunderbar, dass ich sie gewiss noch einmal lesen werde.
Ich konnte mich einfach so sehr mit Imogen identifizieren, und all ihre Gedanken und Zweifel sind mir sehr nahe gegangen. Auch ihre Romanze mit Tessa und ihre Freundschaft mit Lili war großartig umgesetzt, wobei mir auch der Rest der Freundesgruppe sehr ans Herz wuchs. Besonders interessant war Gretchens Charakter, weil sie am Anfang durchaus als jemand startet, deren Perspektive man verstehen kann – bis sie zeigt, wie extrem ihre Perspektive wirklich ist.
Bisher war dieses Buch die queere Geschichte, mit der ich mich am meisten mit dem Hauptcharakter identifizieren konnte. Und allgemein ist sie einfach eine wunderschöne Wohlfühlgeschichte für alle, die sie brauchen!
- Skyhunter
- A Silent Fall
- Marie Lu
- dtv
- Fantasy
- Jugendbuch
- Freundschaft
- Romanze
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- Spannung
- Krieg
- Rebellion
- Dystopie
- Highlight
Talin ist eine Strikerin, die Mara, die letzte unabhängige Nation des Landes, gegen Geister und die Karensa-Föderation verteidigt. Als sie ihren besten Freund und Schild Corian verliert, fürchtet sie schon, Mara verlassen zu müssen – bis sie auf den Kriegsgefangenen Red trifft und ihn davon abhält, sich umzubringen. Von nun an soll Red ihr neuer Schild sein, und schon bald merkt Talin, dass er noch weitaus mehr ist: Nämlich die einzige Hoffnung, die Karensa-Föderation zu Fall zu bringen ...
Dieses Fantasybuch überzeugt vor allem durch seine Charaktere und seine durchgehend spannende Handlung. Vor allem die Haupttruppe aus Talin, Red, Adena, Jeran und Aramin hat mich sehr eingenommen und ich war aufrichtig um ihr Wohlergehen besorgt – sogar so sehr, dass ich das Buch langsamer las als sonst, weil ich solche Angst hatte, dass es mit einem Tod enden könnte!
Neben der Freundschaft ist auch die Romanze zwischen zwei Charakterpaaren von Bedeutung. Die zwischen Talin und Red ist eher angedeutet (was durchaus als Kritik angesehen werden kann), aber trotzdem sehr ansprechend geschrieben. Die Romanze zwischen Jeran und Aramin war für mich sogar noch einnehmender und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man eine Nebenromanze erfolgreich einbaut.
Die eigentliche Handlung überzeugt ebenfalls: Sie ist durchgehend spannend, enthält ein paar nette Twists und viele packende Momente. In so ziemlich jedem Kapitel hatte ich das Gefühl, dass es ordentlich zur Sache geht, sodass mir nie langweilig wurde!
Was Kritik angeht, habe ich nur zwei kleinere: Zum einen habe ich nicht ganz verstanden, warum die zombie-ähnlichen Wesen, gegen die die Charaktere kämpfen, "Geister" genannt werden. Und zum anderen fand ich, dass man Talins Stummheit und die Nutzung von Gebärdensprache besser hätte zeigen können. Dadurch, dass ihre gestikulierten Sätze ganz normal in Anführungszeichen gesetzt werden, vergaß ich zuweilen, dass sie stumm war; andere Satzzeichen oder Auszeichnungsarten wären hier meiner Meinung nach praktischer gewesen.
Verglichen mit dem Lob ist diese Kritik jedoch sehr klein; sowohl die Charaktere als auch die Handlung haben mir so sehr gefallen, dass ich das Buch problemlos weiterempfehlen kann!
- Baskerville Hall
- Ali Standish
- Hanser
- Kinderbuch
- Krimi
- Detektiv
- Fantasy
- Abenteuer
- Internat
- Magie
- Freundschaft
- Geheimnisse
- Prüfungen
- Sherlock Holmes
- Arthur Conan Doyle
- Highlight
Arthur ist kurz davor, die Schule hinzuschmeißen, um stattdessen für seine Familie zu sorgen, als er eine Einladung nach Baskerville Hall bekommt: Ein magisches Internat, das ihm endlich die Möglichkeit bieten könnte, seine Familie zu unterstützen. Vor allem ein Platz im Geheimklub Kleeblatt könnte ihm sehr dabei helfen. Doch dazu muss er drei Prüfungen bestehen, während gleichzeitig merkwürdige Vorkommnisse in der Schule ihn auf Trab halten. Zum Glück hat er seine Freunde Jimmy und Irene, die ihn dabei unterstützen – und natürlich seinen detektivischen Spürsinn!
Als Sherlock-Holmes-Fan konnte ich natürlich nicht widerstehen, diese buchstäblich fantastische Erzählung der kindlichen Abenteuer von Arthur Conan Doyle zu lesen, die es wunderbar schafft, sowohl die Krimi- als auch die Fantasyelemente hervorragend miteinander zu verbinden. Obwohl es sich hierbei offiziell um ein Kinderbuch handelt, hatte ich auch als Erwachsene sehr viel Spaß damit – was teils sicherlich an meinem Faible für Sherlock Holmes liegt, meines Erachtens aber nicht nur. Ali Standish hat es auch so geschafft, ein wunderbares Abenteuer zu schreiben!
Es fängt mit Arthur an, der schlichtweg ein großartiger Protagonist ist. Nicht nur hat er tatsächlich eine sehr gute Kombinationsgabe, die im Verlauf der Geschichte regelmäßig unter Beweis gestellt wird, sondern ist im Allgemeinen ein sehr sympathischer Held, mit dem man sich gerne identifiziert. Er macht nicht immer alles richtig, ist aber entschlossen, letztendlich das Richtige zu tun. Seine Qualitäten haben ihn wirklich zu einem hervorragenden Protagonisten gemacht!
Seine Freunde helfen ihm natürlich, wobei es Ali Standish sehr gut geschafft hat, mit meinen Erwartungen zu spielen. Sobald ich erfuhr, dass Arthurs beste Freunde Jimmy Moriarty und Irene Eagle heißen, hab ich erst mal ganz schön gestarrt, gespannt darauf, wie die Freundschaft der drei sich wohl entwickeln würde … und war äußerst zufrieden mit der Umsetzung! Dazu kommt, dass die Handlung allgemein ein paar unerwartete Twists hat, die aufmerksame Leserinnen und Leser belohnt. (Ich gehörte nicht dazu und war aufrichtig überrascht über die Enthüllungen, was ich aber umso besser fand. ;))
Es gibt noch weitere Referenzen an den echten Sir Arthur Conan Doyle und seine Romane, die teils im Anhang erklärt werden, so oder so aber gut in die eigentliche Handlung eingebunden waren. Bestimmt können andere Sherlock-Holmes-Fans hier noch viel mehr als ich selbst finden!
Neben all dem Lob habe ich nur eine einzige Kritik: Nämlich, dass ein paar der wichtigeren Nebencharaktere (speziell Arthurs andere Freunde Pocket und Grover, aber auch der Fiesling Sebastian) sehr eindimensional wirkten. Es schien, es hätten sie buchstäblich ein einziges Interessengebiet, was sie nicht zu besonders interessanten Charakteren machte. Hier würde ich mir wünschen, dass der zweite Band ihnen mehr Fokus gibt, um sich als dreidimensionale Charaktere zu etablieren.
Letztendlich war das aber auch meine einzige Kritik, denn der Rest dieses abenteuerlichen Kinderbuchs konnte mich problemlos überzeugen!
- Six times
- we almost kissed
- Tess Sharpe
- Carlsen
- Jugendbuch
- Romanze
- Liebe
- Freundschaft
- Drama
- 6+1
- Slow Burn
- LGBTQ+
Penny und Tate haben ein angespannten Verhältnis zueinander. Ihre Mütter sind beste Freundinnen, doch sie selbst können ihre Beziehung nicht so recht definieren. Mehrmals waren sie kurz davor, ihre Gefühle mit einem Kuss zu besiegeln, doch immer kam etwas dazwischen. Doch nun möchte Pennys Mutter einen Teil ihrer Leber an Tates kranke Mutter spenden, was die beiden unerwartet wieder näher bringt – und sie an all die Male erinnert, bei denen sie sich fast geküsst hätten …
Diese süße Liebesgeschichte erzählt die sich langsam entwickelnde Romanze zwischen Penny und Tate in einem Format, das speziell bei Fanfiktions beliebt ist: Zuerst werden die Male erzählt, bei denen Penny und Tate beinahe zusammengekommen wären, und dann das eine Mal, als es geschah. Doch statt sich allein auf die Male zu konzentrieren, erzählt Tess Sharpe eine ganze zusammenhängende Geschichte, unterbrochen von Rückblicken, die sich nicht nur den Beinahe-Küssen, sondern auch anderen wichtigen Momenten widmet. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil es sowohl der Handlung als auch den beiden Hauptcharakteren einiges an Tiefe verliehen hat!
Apropos Hauptcharaktere: Sowohl Penny als auch Tate waren mir sehr sympathisch, wobei ich vor allem mit Pennys Geschichte sehr mitfieberte. Sowohl ihre Hintergrundgeschichte als auch ihre Gegenwart sind so dramatisch, dass ich automatisch investierter in ihre Handlung war. Zwar hatte Tate dafür ihre kranke Mutter, aber letztendlich ging es meiner Meinung nach stärker um Penny. Dafür fand ich die Beziehung zwischen den beiden Mädchen sehr gut ausbalanciert und süß aufgemacht.
Das, was mir im Nachhinein merkwürdig vorkam, war die sehr angespannte Beziehung zwischen den beiden am Anfang. Sobald man erfährt, was die beiden miteinander durchgemacht haben, wundert man sich aufrichtig, warum die beiden in der Gegenwart nicht enge Freundinnen sind. Zumindest hätte ich das definitiv erwartet, wenn wir die Rückblicke zuerst gelesen hätten. Die Rückblicke selbst waren wie gesagt großartig, doch hätten sie imho dazu führen müssen, dass Penny und Tate genauso eng befreundet sind wie ihre Mütter.
Es gab zudem einen vermeidbaren Second-Act-Breakup, der überraschend leicht aufgelöst wurde, weshalb ich mir an dieser Stelle mehr Kommunikation zwischen den beiden Mädchen gewünscht hätte.
Doch trotz dieser Kritikpunkte hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht, mich richtig in die Geschichte hineingezogen und mich auch ein paar Mal zu Tränen gerührt. Von daher kann ich sie problemlos allen Slow-Burn-Fans empfehlen!
- Die Unmöglichkeit
- des Lebens
- Matt Haig
- Droemer Knaur
- Belletristik
- Leben
- Übernatürlich
- Paranormal
- Fähigkeiten
- Freundschaft
- Menschlichkeit
Grace Winters ist zweiundsiebzig Jahre alt, als sie von Christina van der Berg, einer ehemaligen Bekannten, ein Haus in Ibiza vererbt bekommt. Spontan fliegt sie tatsächlich nach Ibiza, um sich selbst und Antworten auf ihre Fragen zu finden. In ihrem Abschiedsbrief schlägt Christina ihr vor, ein paar Orte und Personen zu besuchen und offen für alles zu sein, deutet aber auch an, dass sie ihren Tod vorhergesehen hat, was in Grace noch mehr Fragen aufwirft. Eine der Personen, die sie aufsuchen soll, ist ein gewisser Alberto Ribas, von dem alle Einwohner sie warnen. Auch Grace hält sich zunächst von ihm fern – bis sie auf seiner Website ein Bild sieht, das eine Halskette auf Seegrasgrund zeigt. Ihre eigene Halskette, die sie damals Christina schenkte. Woraufhin sich ein Abenteuer entspannt, das sämtliches Wissen auf den Kopf stellt, an das Grace bisher glaubte …
Diese Geschichte hatte viele kurze Kapitel und einige denkwürdige Szenen, schaffte es aber nicht ganz, mich zu überzeugen. Die paranormale Richtung, die die Geschichte einschlug, setzt nämlich voraus, dass wir als Leser:innen offen gegenüber diesen Themen sind – was bei mir nur halb der Fall ist.
Denn einerseits spricht Matt Haig ein paar wichtige Punkte an: Zum Beispiel die Tatsache, dass die Menschheit sich schon oft genug in ihrem Weltbild irrte, und dass wir immer andere Erklärungen als die Existenz paranormaler Phänomene suchen würden (selbst in einer Welt, in der sie existieren). Das waren meiner Meinung nach tatsächlich valide Standpunkte. Doch andererseits werden bekannte Denkfehler wie der Bestätigungsfehler, der Survivorship Bias und die Frequenzillusion nicht als solche angesprochen, was ich speziell bei Grace, einer Mathematiklehrerin, ungewöhnlich fand. Aus diesem Grund war ich konstant hin- und hergerissen zwischen „das ist alles Unsinn“ und „das ist alles möglich“. Hier hätte ich mir gewünscht, dass neben der Existenz paranormaler Elemente mehr betont worden wäre, dass es immer noch wissenschaftliche Erklärungen für viele Zufälle gibt.
Die Kapitel sind kurz, geben aber trotzdem einen guten Einblick in die Charaktere und schaffen es, ein paar magische Szenen zu erschaffen. Das Pacing dagegen ist sehr langsam, sodass es leider auch Szenen gab, in denen ich mich langweilte. Aus diesem Grund würde ich den Roman nur denjenigen empfehlen, die einerseits ein ruhiges Leseerlebnis haben wollen und andererseits offen für übernatürliche Ereignisse sind.
- The Extraordinaries
- Außergewöhnliche
- T.J. Klune
- Heyne
- Fantasy
- Superhelden
- Young Adult
- Slow Burn
- Freundschaft
- Liebe
- Familie
- Fanfiktion
- Internal Reveal
Seit die Außergewöhnlichen Shadow Star und Pyro Storm in Nova City aufgetaucht sind, ist Nick Bell ein leidenschaftlicher Fan von Shadow Star. Er arbeitet sogar an einer epischen Self-Insert-Fanfiktion, in die er all seine Liebe und Leidenschaft steckt. Sein bester Freund Seth und seine Freundinnen Gibby und Jazz teilen seine Besessenheit zwar nicht, unterstützen ihn aber so gut es geht – bis Nick eines Tages auf Shadow Star trifft und daraufhin beschließt, selbst ein Außergewöhnlicher zu werden. Speziell Seth ist überhaupt nicht begeistert davon und zieht sich immer mehr von ihm zurück, doch auch Gibby und Jazz halten es für eine schlechte Idee. Doch je mehr der Konflikt zwischen Shadow Star und Pyro Storm zu eskalieren droht, desto entschlossener ist Nick, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen …
Als T.J. Klune-Fan konnte ich mir „The Extraordinaries“ natürlich nicht entgehen lassen – und obwohl es durchaus Dinge gibt, die ich als Kritik empfand, hatte ich letztendlich so viel Spaß mit diesem Roman, dass es mir schwer fällt, ihn tatsächlich zu kritisieren. Seine sympathischen Haupt- und Nebenfiguren sowie der sehr humorvolle und packende Schreibstil waren in Kombination einfach großartig; man fiebert richtig mit ihnen mit und mehr als einmal wünschte ich mir, selbst Teil der Geschichte und von Nicks Freundesgruppe zu sein. T.J. Klune ist wirklich ein hervorragender Autor, wenn es darum geht, wunderbare Figuren zu erschaffen!
Neben Nicks Freundesgruppe, die insgesamt ein Highlight war, war mir speziell Nicks Vater äußerst sympathisch. Es gibt zwar noch einige andere Nebenfiguren, die in ihrer limitierten Screentime einen äußerst positiven Eindruck bei mir wecken konnten, doch letztendlich ist es Nicks Vater, den ich von allen Nebencharakteren am liebsten mochte.
Ein großer Fokus des Romans ist die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Nick und Seth – und ich muss schon sagen, T.J. Klune hat es hier wirklich hervorragend geschafft, die Gefühle der anderen Charaktere auf uns Leser:innen zu übertragen! Denn es ist für alle außer Nick schmerzhaft offensichtlich, dass er und Seth ineinander verliebt sind, doch Nick selbst braucht eine ganze Weile, um seine Gefühle diesbezüglich zu begreifen. Das hat mich persönlich nicht gestört, weil die Beziehung sich so zwar sehr langsam entwickelte, aber aber dafür noch in diesem Band aufgelöst wird.
Etwas Anderes, das für uns Leser schmerzhaft offensichtlich gemacht wird, ist der Grund für Seths merkwürdiges Verhalten – wobei ich hier Nick mehr als einmal am liebsten angeschrien hätte, es doch bitte endlich zu hinterfragen! Am Anfang waren die Hinweise noch so grob, dass man sie leicht auf etwas anderes hätte zurückführen können, doch sehr bald wurden sie so offenkundig, dass mich Nicks Verhalten zugegeben ganz schön frustrierte – hier wünschte ich, ein früherer Zeitpunkt wäre gewählt worden, um das Geheimnis aufzuklären. Am Anfang war Nicks Ahnungslosigkeit nämlich noch spaßig, wurde meiner Meinung nach aber viel zu sehr in die Länge gezogen.
Zuletzt eine Kritik, die in den zukünftigen Bänden wahrscheinlich behoben wird: Die strenge Einteilung in Gut und Böse. Im Roman selbst wird sogar betont, dass es nicht nur Gut und Böse, sondern auch viele Graustufen gibt, doch in der Handlung findet dieser Grundsatz keine Bestätigung. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Helden und die Schurken uns gezeigt hätten, wie komplex die Situation tatsächlich aussehen kann.
Doch selbst mit diesen zwei Kritikpunkten habe ich den Roman so sehr genossen, dass ich ihn allen Superhelden- und T.J. Klune-Fans problemlos weiterempfehlen kann – und mich selbst schon wahnsinnig auf den nächsten Band freue!
- Today
- Tonight
- Tomorrow
- Rachel Lynn Solomon
- Arctis
- Jugendbuch
- Romanze
- Liebe
- Schnitzeljagd
- Mörderspiel
- Freundschaft
- Rivals to Lovers
- Wohlfühlroman
Rowan Roth und Neil McNair sind seit ihrer gesamten Highschool-Zeit Rivalen, stets darauf bedacht, den jeweils anderen zu übertrumpfen. Als Neil zum Abschlussbesten gekürt wird, sieht Rowan nur noch eine Möglichkeit, ihn zu schlagen: Die Pirsch, eine Mischung aus Schnitzeljagd und dem Mörderspiel, die am letzten Tag der Highschool stattfindet. Um zu garantieren, dass sie und Neil bis zum Schluss übrig bleiben, verbündet sie sich sogar mit ihm, doch muss sie bald feststellen, dass ihre eigenen Gefühle ihrem Sieg im Weg stehen …
Rachel Lynn Solomon etabliert sich immer mehr als eine meiner liebsten Autor:innen, was Liebesromane angeht, was auch dieser Roman bestätigt. Rowan und Neil waren nicht nur äußerst sympathische Charaktere, sondern hatten auch eine wunderbare Chemie miteinander, die es leicht gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Ich habe ihre Szenen miteinander sehr genossen, auch wenn sie zugegeben auf Kosten anderer Charaktere kamen. Für mich war es das definitiv wert, weil die Romanze so gut umgesetzt war, doch für den zweiten Teil würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er mehr Fokus auf die Freundschaft zwischen Rowan, Mara und Kirby legt.
Auch die eigentliche Schnitzeljagd steht nicht im Fokus, sondern dient eher als Rahmen für die Romanze, was einerseits durchaus schade war, weil sie so spaßig und kreativ war, andererseits aber dazu beitrug, dass wir viele herzerwärmende Momente mit Rowan und Neil erlebten. Trotzdem gelingt es der Schnitzeljagd hervorragend, uns die Stadt Seattle zu zeigen, wobei ich es persönlich witzig fand, dass ausgerechnet der einzige Hinweis, der mir etwas sagte, derjenige war, für den Rowan und Neil am längsten brauchten. Ansonsten war die Schnitzeljagd tatsächlich sehr inspirierend und hat in Verbundenheit mit dem Mörderspiel gezeigt, wie viel Lesefreude es bereiten kann, über einen nicht tödlichen Wettbewerb zwischen mehreren Personen zu schreiben!
Was ich ebenfalls sehr schön fand, war die Botschaft, die Rachel Lynn Solomon hier eingebaut hat: Dass man andere Menschen nicht für das verurteilen sollte, was sie mögen. Speziell Romanzen-Fans müssen sich oft damit herumschlagen, weshalb es mich sehr freute, dass hier ihr Wert betont wurde. :)
Ansonsten habe ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, außer dass mir die Lektüre wirklich sehr gefallen hat und ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue!
Nick, Seth, Jazz und Gibby steht während der Sommerferien so einiges bevor: Simon Burke plant, Oberbürgermeister zu werden und die Außergewöhnlichen zu kontrollieren; Owen ist aus seinem Gefängnis entkommen und will seinen Vater für das, was er ihm antat, töten; Nicks Mutter benimmt sich merkwürdig, während seiner Beziehung zu Seth kurz vor der nächsten Stufe steht; und dann ist da noch die unausgesprochene Frage, was die vier tun werden, sobald der Schulabschluss sie unweigerlich voneinander trennen wird …
In diesem Abschussband erzählt T. J. Klune genauso unterhaltsam wie in den vorigen zwei Bänden von Nicks Erlebnissen. Ob es nun sein peinlich-liebevoller Vater, Nicks eigene Gedankenstränge oder sympathische Taxifahrer sind: Mit seinem Schreibstil kommen sie alle hervorragend rüber und ich musste mehr als einmal lachen oder grinsen, als ich wieder einmal über eine amüsante Stelle stolperte. Wobei das schöne ist, dass die witzigen und die ernsten Stellen gut ausbalanciert sind, sodass die Geschichte zwar humorvoll zum Lesen bleibt, aber die Probleme der Charaktere ernsthaft behandelt werden. Der Schreibstil war für mich sein eigenes kleines Highlight, weil er mir so gut gefiel!
Natürlich können auch die Charaktere wieder glänzen: Nicks Heldenteam, die Dad-Squad, Burrito Jerry, Owen Burke und sogar Rebecca Firestone. Denn in diesem Band kamen die grauen Stufen einiger Charaktere sehr gut zur Geltung. Es gibt zwar immer noch eine Gut/Böse-Einteilung, wird aber durch die Motive einiger Charaktere aufgefrischt. Speziell in den letzten beiden Bänden hat mir das sehr gefehlt, weshalb ich froh war, hier mehr Tiefe für einige Charaktere zu sehen. Tatsächlich hätte ich gerne sogar noch mehr gesehen, doch das, was wir bekamen, fand ich bereits notwendig genug.
Die Handlung hat ein gutes Pacing, das mich gut durch die Geschichte trug und in einem absolut fantastischen Finale mündete. Jeder der Charaktere spielt dort eine wichtige Rolle, was mir sehr gefallen hat; zudem war es schlicht sehr spannend geschrieben. Natürlich war ich froh, dass die Charaktere am Ende das bekamen, was sie verdienten (sowohl die guten als auch die bösen).
Die Reihe eignet sich für alle, die queere und humorvolle Superheldenromane lesen wollen. Mir hat sie persönlich sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass auch andere sich an ihr erfreuen!