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Dreamslinger – Der Ruf des Drachen
352 Seiten

Aria ist eine Dreamslinger, die jahrelang gelernt hat, ihre gefährlichen Kräfte zu mäßigen, zu zügeln und zu bändigen. Vor zehn Jahren haben die Dreamslinger nämlich eine Masseneruption ihrer Kräfte ausgelöst, die zahlreiche Menschen, inklusive Arias Mutter, das Leben gekostet hat. Ihr Vater möchte dafür sorgen, dass Dreamslinger in der Gesellschaft akzeptiert werden, doch als während einer wichtigen Ansprache der Royale Bund auftaucht, der für die Masseneruption damals verantwortlich war, fürchten alle, dass sie wieder eine Masseneruption planen. Aria bietet an, als Spionin bei den Auswahlprüfungen der Dreamslinger teilzunehmen, um die nötigen Beweise dafür zu finden. Doch niemals hätte sie sich träumen lassen, dass sie sich nach und nach immer mehr mit ihnen identifiziert …

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, was dieses Kinderbuch angeht – und ich denke, das liegt teils daran, dass ich es gerne als Jugendbuch gelesen hätte. Es hat so viele gute Ideen, Szenen und Potential, dass ich mir wünschte, noch mehr Zeit mit den Charaktere verbringen zu können, um die guten Aspekte noch mehr zu genießen und die nicht ganz so guten durch mehr Tiefe auszumerzen.

Denn was die Handlung an sich angeht, hat sie mir recht gut gefallen – obwohl es natürlich von Anfang an offensichtlich ist, dass Aria sich irgendwann auf die Seite des Royalen Bundes stellen wird, war ich sehr investiert darin, ihr bei dieser Reise zuzuschauen: Wie sie zunächst gar keine Verbindungen eingehen wollte, dann aber ihre guten Freunde Tui und Lion fand, schließlich ihre Traumgefährtin Rio und die Erkenntnis, wie das schlichte Informieren über eine andere Gruppe ihre Vorurteile bezüglich dieser Gruppe komplett ausmerzte. Das war eine sehr schöne Botschaft, doch wird sie ein wenig dadurch vermindert, dass der Royale Bund selbst leider nicht so offen wie Aria ist.

Das ist teilweise ein Kritikpunkt von mir und teilweise ein Lob: Denn mir hat es überhaupt nicht gefallen, dass der Royale Bund jedes Kind, das bei einer Prüfung scheiterte – unabhängig von wichtigen Faktoren – sofort zurück in sein Heimatland schickte, selbst, wenn dieses Land Dreamslinger einsperrt und zutiefst verachtet. Für mich hatte das einen sehr unangenehmen Geschmack nach „Ausländer raus“, das zudem für den Großteil der Handlung nicht wirklich infrage gestellt wird – tatsächlich habe ich mich sogar gewundert, warum Aria sich immer mehr mit dem Royalen Bund identifiziert, der so intolerant gegenüber allen ist, die auch nur einen einzigen Fehler im falschen Moment machen. Doch hier kommt auch das Lob: Gegen Ende realisieren Aria und die anderen schließlich, wie unglaublich ungerecht der Royale Bund vorgeht, sehen aber ein, dass sie noch nichts tun können, um etwas daran zu ändern, allerdings für eine bessere Zukunft kämpfen wollen. Für ein Kinderbuch war das eine überraschend realistische Botschaft, die für mich als Erwachsene zwar ein wenig pessimistisch wirkte (denn realistisch gesehen müsste diese Zukunft locker zehn Jahre entfernt liegen, was kein besonders großer Trost für die Ausgestoßenen ist), Kindern aber trotzdem gut beibringt, dass man Ungerechtigkeiten nicht einfach als gegeben hinnehmen sollte, selbst, wenn man noch nichts an ihnen ändern kann.

Die Dreamslinger, deren Fähigkeiten und die Traumgefährten werden nicht allzu sehr vertieft, waren aber interessante Konzepte. Viel mehr als das Worldbuilding hat mich ohnehin die Handlung überzeugt – denn sie hatte viele gute, dramatische, spannende, herzerwärmende, lustige und allgemein großartige Szenen. Ob es nun um die Freundschaft der Charaktere geht oder über die Dinge, die sie herausfinden: Ich fand die Balance zwischen den verschiedenen Handlungselementen (Freundschaften, Ausbildung, Spionage etc.) sehr gelungen, vor allem die Twists, die die Geschichte noch mal ordentlich aufgewertet haben. Ein, zwei kann man gerade als erwachsener Leser vielleicht vorhersehen, aber davon abgesehen gibt es immer noch andere Twists, die mich sehr überraschten und den Kontext früherer Szenen auf grandiose Weise veränderten. Das Ende war unglaublich spannend und ein kleines Highlight für mich.

Was jedoch die Charaktere angeht, gab es meiner Meinung nach leider viel zu viele. Nur das Haupttrio, das aus Aria, Tui und Lion besteht, stach positiv heraus (wobei ich vor allem Lion mochte, weil sein geheimnisvolles Verhalten für großartige Theorien sorgte und zufriedenstellend aufgeklärt wurde), aber so ziemlich der gesamte Rest – mit nur sehr wenigen Ausnahmen – leidet sehr stark darunter, ein Teil einer großen Masse zu sein, deren Individuen man sich nicht notwendigerweise merkt. Ich habe es sehr begrüßt, dass Kinder verschiedener Nationalitäten vorkamen, aber dadurch, dass buchstäblich alle stets namentlich erwähnt werden, fühlte ich mich schnell überfordert und machte mir deshalb nicht die Mühe, mir mehr als zwei, drei zu merken. Hier war die Freundschaft zwischen Aria, Tui und Lion definitiv der stärkste Punkt, und ein weiteres kleines Highlight aufgrund der wunderbaren Umsetzung, während der Rest der Charaktere fast gar keinen Eindruck bei mir hinterließ.

Insgesamt also ein Kinderbuch, das eine spannende Handlung und gute Twists bietet, aber aufgrund seiner Charakteranzahl und möglicher Lesart der Botschaft auch verwirrend anmutet. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den zweiten Teil lesen werde, doch falls ich es tue, hoffe ich, dass speziell der Kampf gegen die kleingeistigen Ansichten des Royalen Bundes eine größere Rolle in der Handlung spielen wird.

Der Regenzaubermarkt: Der Feel-Good-Bestseller aus Korea – Tauche ein in eine magische Welt, in der alle möglich ist!
320 Seiten

Serin ist mit ihrem Leben sehr unglücklich und möchte deshalb den Regenzaubermarkt aufsuchen. Dort soll das Unglück der Besucher gegen ein neues Schicksal eingetauscht werden. Serin bekommt sogar ein Goldenes Ticket, das ihr zusätzliche Privilegien verleiht: Nachdem sie für ihr Unglück Goldmünzen bekommen hat, soll sie diese in den Geschäften des Markts ausgeben, um daraufhin eine Murmel mit einem gewünschten Schicksal zu erhalten. Doch Serin ist mit keiner Murmel so recht zufrieden, und ihr bleibt nicht viel Zeit, um sich zu entscheiden – denn sobald die Regenzeit endet, gibt es kein Zurück mehr …

Die Kurzbeschreibung finde ich ein wenig irreführend: Denn obwohl es durchaus um den Regenzaubermarkt geht, bei dem man sein Unglück gegen ein neues Lebensglück eintauschen kann, geht es gar nicht so stark um die philosophischen Fragen dahinter (obwohl sie natürlich auch eine Rolle spielen), sondern vor allem um Serins humorvolle Abenteuer im Regenzaubermarkt selbst. Tatsächlich war ich sehr überrascht darüber, wie stark der Fokus auf den Humor ist, weil weder der Titel, das Cover noch die Kurzbeschreibung darauf hinwies.

Der Regenzaubermarkt wird von menschenähnlichen Dokebi bewohnt, wobei eine Katze namens Isha, mit der Serin sich auf herzerwärmende Weise anfreundet, ihr dabei hilft, den richtigen Ort für ihren aktuellen Wunsch zu suchen. Es ist eine recht vorhersehbare Handlung, denn natürlich ist schnell klar, dass Serin nicht mit dem gewählten Schicksal zufrieden sein wird und daraufhin den nächsten Ort aufsucht. Das machte mir nicht allzu viel aus, weil die Ereignisse in den jeweiligen Orten so amüsant waren, aber aus diesem Grund würde ich den Roman niemandem empfehlen, der gerne den Fokus auf diese Lebensfragen haben möchte.

Umso besser ist der Roman deshalb für Fans von witzigen Büchern mit einem ernsten Grundbelag. Ob Serin nun eine Friseurin trifft, die reflexartig zu ihrer Kettensäge greift, in ein Restaurant geht, bei dem sie und die Katze Isha bei einem Food-Fight-Wettbewerb mitmachen oder in einem Casino den mausgroßen Besitzer um Längen beim Glücksspiel schlägt: Es gibt in diesem Roman so viele witzige Szenen jeglicher Art (von Slapstick-Humor bis zu Situationskomik, Missverständnissen und vieles mehr), dass ich fast konstant am Schmunzeln, Grinsen und Kichern war. Die Charaktere des Regenzaubermarkts sind recht eindimensional, erfüllen ihre Rolle aber wundervoll und sorgen für ein köstliches Leseerlebnis.

Das Ende war bis auf ein, zwei nette Überraschungen sehr leicht vorherzusehen, aber überraschend wunderschön umgesetzt. Ich musste tatsächlich ein Tränchen verdrücken, als ich es las, weil es einfach so wunderbar war und Serins Reise zu einem sehr zufriedenstellenden, herzerwärmenden Abschluss brachte. Die Bindung zwischen Serin und Isha gehört zu den ernsteren Themen des Romans und sie war so gut umgesetzt, dass das Ende die gesamte Geschichte um eine Stufe erhöhte, obwohl es an sich genau so gestaltet war, wie ich es erwartete. In diesem Fall ist das aber keine Kritik, sondern ein großes Lob, weil es trotz der Vorhersehbarkeit einfach perfekt war!

Ich schätze, ich hätte nur gern mehr von den philosophischen Aspekten gesehen; Serin sieht in kleinen Szenen, welche Schicksale sie erwarten und warum sie doch nicht so erstrebenswert sind, wie sie zunächst dachte, doch sie denkt nicht weiter darüber nach, sondern ist stets auf ihren nächsten Wunsch fokussiert. Wir als Leser:innen bekommen die Botschaft des Romans schnell mit, doch Serin braucht eine ganze Weile, ehe sie ihn ebenfalls begreift. Wie gesagt: Das Prinzip, sein Unglück gegen Lebensglück einzutauschen, spielt zwar durchaus eine Rolle, aber bei weitem keine so große, wie man vielleicht annehmen könnte.

Trotzdem hat mir die Geschichte trotz dieses Mankos sehr viel Freude bereitet und ich war überrascht von mir selbst, wie gut es mir trotz den irreführenden Erwartungen, die ich am Anfang hatte, gefiel. Der Humor ist genau die Art von Humor, die ich mag, wird durch ein fantastisches Ende ergänzt und ergibt am Ende eine sehr witzige, aber auch sehr schöne Geschichte! Leser:innen sollten nur bedenken, dass der Humor definitiv überwiegt.

The Knight and the Moth
496 Seiten

Zusammen mit fünf anderen jungen Frauen gehört Sybil, genannt Sechs, zu den Weissagerinnen der Aisling-Kathedrale. Als sie für den jungen König Benji die Zukunft weissagt, sieht sie ihm fünf schlechte Omen voraus, was den fröhlichen König nicht allzu beunruhigt, zumal sein treuer Ritter Rodrick „Rory“ Myndacious nicht an Sybils Vorhersagen glaubt. Nach einer verlorenen Herausforderung sagt Sybil auch ihm die Zukunft voraus – und sieht das sechste Omen, die Motte, das sie nicht zu deuten vermag. Kurz danach verschwinden ihre Mitschwestern eine nach der anderen, und Sybil verbündet sich mit Benji, Rory, der Ritterin Maude und einem Gargoyle, um ihre Schwestern zu finden – und dabei das Geheimnis der Omen herauszufinden …

Ich mochte bereits die Shepherd-King-Dilogie der Autorin und war deshalb gespannt, wie „The Knight and the Moth“ im Vergleich sein würde, weshalb ich froh bin, zu berichten, dass es mir sogar noch besser gefallen hat! Tatsächlich ist es schwierig, alles Wichtige zu erwähnen, weil es so viel gibt, das mir positiv aufgefallen ist:

Zunächst einmal haben wir den schönen, angenehm zu lesenden Schreibstil, der die Atmosphäre dieser Welt wundervoll einfängt. Der Anfang der Geschichte ist zugegeben langsam, weil es eine ganze Weile dauert, bis die „eigentliche“ Handlung losgeht, aber der Schreibstil trug mich gut durch den Anfang und noch besser durch die folgende Quest. Der Teil der Handlung, in der die Charaktere von Ort zu Ort reisten und Aufgaben erledigten, machte schlichtweg Spaß, war sehr spannend und gab den Charakteren genug Zeit, zu scheinen.

Womit wir bei einer der größten Stärke des Romans wären: Die Charaktere waren fantastisch. Am Anfang kam nur Sybil stark hervor, weil sie innerhalb ihrer Gruppe von Weissagerinnen eine wichtige Rolle einnahm und mir schnell sympathisch wurde. Aber im Verlauf des Romans schienen auch die anderen Charaktere immer mehr – Rory, Benji, Maude und vor allem der Gargoyle, der mein persönlicher Lieblingscharakter war. Durch ihn kam auch ordentlicher Humor in die Geschichte, weil seine Eigenheiten (Sprichwörter durcheinander zu bringen und jeden Bartholomew zu nennen) sehr charmant waren, er aber auch Tiefe hatte, die ihn zu einem noch interessanteren Charakter machte. Auch die anderen Charaktere zeigten ihre Eigenschaften gut, vor allem Benji, aber der Gargoyle stach besonders positiv hervor.

Die Romanze zwischen Sybil und Rory war zugegeben nicht allzu besonders, denn obwohl sie so einige witzige Szenen miteinander hatten, die mir ausgesprochen gut gefielen, war eher ihre Beziehung im Allgemeinen interessant und nicht unbedingt die Romanze an sich. Das Beste an ihnen waren für mich die Szenen, in denen sie wichtige Phrasen aus einem früheren Teil der Handlung noch mal in einer anderen Situation wiederholten – es gibt recht viele von ihnen, nicht nur die Romanze betreffend, und jede einzelne davon war unglaublich zufriedenstellend und brachte mich zum Lächeln. Aus diesem Grund war zumindest die Freundschaft und angehende Verliebtheit zwischen Sybil und Rory sehr gut umgesetzt – ich hätte mir nur gerne noch mehr gewünscht.

Zusammenhängend mit den Situationen, die später ein wichtiges Echo bekommen, war auch das Foreshadowing bezüglich der Twists hervorragend. Teilweise kann man einige der Twists dadurch vorher schon erahnen, aber erstens hat das die Twists eher bereichert statt ihnen geschadet und zweitens gab es auch unerwartete Wendungen, die mich teils sehr schockierten. Die ganzen Mysterien haben mich ebenfalls durch den Roman getragen – ich wollte wissen, was sich hinter Sybils Schleier verbirgt, was es mit den Omen auf sich hat und wie die Charaktere mit ihnen umgehen werden. Die Geschichte ist nicht auf „klassische“ Weise spannend (wie durch Cliffhanger), aber die Mysterien waren ein hervorragender Aufhänger, die stark durch den ganzen Roman pulsierten und so wunderbar aufgelöst wurden, dass ich am Ende gar nicht mehr aus meiner Begeisterung herauskam!

Das Ende war wirklich sehr gemein – bevor ich die letzten zehn Seiten las, überlegte ich, ob der Roman ein Einzelband ist und der zweite Teil eine andere Geschichte mit einem anderen Charakter erzählt, denn die Geschichte dieses Bandes wirkte nahtlos abgeschlossen. Aber der Cliffhanger am Ende bestätigte, dass Sybils Geschichte im zweiten Band weitergeht – und ich kann es kaum erwarten, bis es so weit ist!

Hervorragende Charaktere, eine spannende Quest, guter Humor und eine mysteriöse Atmosphäre sorgen für einen wunderbaren Fantasyroman, den ich nur weiterempfehlen kann – vor allem, wenn man die Romanze selbst nicht im Fokus haben will, sondern alles andere, was eine Geschichte besonders macht!

Where the Library Hides. Geheimnisse des Nil, Band 2 (Knisternde historische Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
544 Seiten

Um zu verhindern, dass Inez nach dem Mord an ihrer Cousine zurück nach Argentinien geschickt wird, heiratet sie in aller Eile Whit, der sein eigenes Ultimatum gestellt bekommen hat, das eine schnelle Eheschließung erfordert. Inez möchte unbedingt ihre Mutter finden und dafür sorgen, dass sie ihrer gerechten Strafe zugeführt wird – doch als Whit ihr Vertrauen missbraucht und ihre Zukunftspläne auseinanderfallen, befürchtet sie, dass sie ihre sehnlichsten Ziele niemals erreichen wird ...

Der erste Band der Dilogie hat mir gut gefallen, aber leider fand ich den zweiten Band merklich schwächer. Der Schreibstil ist immer noch angenehm zu lesen und das historische Setting wurde hervorragend in die Handlung integriert, aber die Handlung selbst und die Charaktere konnten mich nicht überzeugen.

Inez selbst ist immer noch eine gute, wenn auch zuweilen naive Protagonistin, aber Whit und die Romanze zwischen ihnen kamen nicht so gut hervor, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich habe zwischen ihnen kein Vertrauen und keine Chemie gespürt, und am Ende den Eindruck gewonnen, dass ihre Beziehung realistisch gesehen nicht lange halten würde. Gerade bei Whit habe ich nie ausgeschlossen, dass er Inez bei der nächsten notwendigen Gelegenheit wieder reuelos ausnutzen wird, weil er sehr deutlich machte, dass seine Schwester ihm wichtiger ist. Dass Inez selbst nie infrage stellte, ob er bei einer ähnlichen Situation wieder so reagieren würde, wie er es zuvor tat, fand ich sehr naiv von ihr; an ihrer Stelle hätte ich ihm nicht so schnell verziehen, wenn überhaupt!

Die eigentliche Handlung hatte ein paar Längen, zwischen denen spannende Szenen und unerwartete Twists glänzen, die mir an sich sehr gut gefielen; nur bei dem Handlungsstrang um Isadora hätte ich mir mehr Twists und mehr Tiefe gewünscht, weil sehr schnell deutlich war, in welche Richtung sich ihre Handlung entwickeln muss, damit Whit wieder gut dasteht. Dass es hier keine Überraschungen oder zumindest komplexere Motive gab, fand ich sehr schade.

Zusammen mit der langwierigen Suche nach Inez' Mutter bot der zweite Teil leider nur ein paar Juwelen, von denen ich aufrichtig begeistert war (die unerwarteten Twists waren wirklich ein Highlight), doch hoffe ich, dass andere Leser:innen einen positiveren Leseeindruck haben werden.

Daughter of No Worlds (War of Lost Hearts 1)
640 Seiten

Tisaanah hat es endlich geschafft: Nach acht Jahren als Sklavin hat sie tausend Goldmünzen verdient, um sich ihre Freiheit zu erkaufen. Allerdings läuft das Gespräch mit ihrem Meister anders als erwartet, und sie muss ihre Heimat Threll überstürzt verlassen. Entschlossen, zurückzukehren und ihre Freunde zu befreien, sucht sie die zwei Orden der Insel Ara auf, um dort Magie zu lernen. Ihr Lehrer wird der distanzierte Max, der sich zunächst weigert, ihr etwas beizubringen – bis sie sich nach und nach näher kennenlernen …

Ich habe bereits die „Crowns of Nyaxia“-Bücher der Autorin gelesen und freute mich deshalb auf den Start einer neuen Reihe – und glücklicherweise zurecht! Tisaanah und Max hatten beide eine einnehmende Hintergrundgeschichte, sympathische Persönlichkeiten und vor allem eine fantastisch ausgebaute Romanze. Die Art und Weise, wie sie sich kennenlernten, sich langsam füreinander erwärmten, eine Freundschaft erschufen und schließlich romantische Gefühle füreinander entwickelten, war sehr realistisch aufgebaut. Es war eine langsame, sich natürlich entwickelnde Beziehung, die den Großteil der Geschichte einnahm und mich sehr fesselte. Hier ein großes Lob an die Autorin, sowohl den Charaktere als auch deren Romanze genug Zeit geschenkt zu haben, um wahrhaftig zu erblühen.

Eine weitere hervorragende Entwicklung, die mich überraschend packte, war Tisaanahs Erlernen von Aranisch. Am Anfang beherrscht sie hauptsächlich ihre Muttersprache Thereni und spricht Aranisch nur rudimentär, doch im Verlauf der ersten Hälfte wird ihre Kenntnis der Sprache immer besser. Carrisa Broadbent baut sehr viele realistische Situationen ein, die ich bisher so gut wie nie in Fantasyromanen las: Tisaanah, die am Anfang falsche Grammatik einsetzt, Wörter weglässt und Synonyme für Wörter finden muss, die sie nicht kennt, auch ein wenig später über manche Wörter stolpert, aber immer mehr und mehr lernt, bis sie schließlich flüssig in Aranisch ist. Ich glaube, dass ich noch nie eine Fantasygeschichte gelesen habe, die das Erlernen einer anderen Sprache so glaubwürdig darstellt wie diese. Es ist ein verhältnismäßig kleiner Punkt, doch seine Umsetzung hat mich sehr beeindruckt.

Apropos: Etwas, was ich ebenfalls so gut wie nie lese, ist eine ausführliche Verhandlung zwischen den Protagonisten und Antagonisten. Normalerweise glauben die Protagonistinnen viel zu oft dem Wort der Antagonistinnen, helfen ihnen und stellen dann schockiert fest, dass sie angelogen wurden – doch Tisaanah lässt das nicht zu. In meiner absoluten Lieblingsszene verhandelt sie die Bedingungen für ihre Zusammenarbeit ausführlich, merzt potentielle Schlupflöcher aus, lässt einen bindenden Vertrag aufsetzen, verlangt dabei zunächst die Hilfe der Antagonisten, bevor sie ihre eigene anbietet und war dabei die ganze Zeit so souverän, entschlossen und insgesamt episch, dass ich regelrecht gejubelt habe. Endlich mal eine Protagonistin, die sich nicht leichtfertig auf etwas einlässt, sondern genau weiß, was sie will und wie sie es bekommt, ohne sich hereinlegen zu lassen!

Doch neben all dem starken Lob habe ich durchaus ein wenig Kritik. Die wohl größte betrifft die Handlung; in der ersten Hälfte passiert nicht allzu viel, weil der Fokus auf Tisaanahs und Max‘ wachsender Beziehung liegt, sodass die Geschichte erst ab der zweiten Hälfte in Schwung kommt. Dadurch, dass ich so investiert in ihre Beziehung war, machte mir das nicht allzu viel aus, doch es fiel mir trotzdem auf, weshalb ich es für diejenigen erwähnen wollte, die eher eine spannende Handlung als spannende Charakterbeziehungen bevorzugen.

Andere Charaktere kommen leider nicht ganz so stark hervor; der interessanteste Charakter war mit Abstand Nura, weil sie die einzige war, die sich nicht deutlich auf die eine oder andere Seite stellte, sondern zwischen ihnen stand, was sie zu einer komplexen, fesselnden Figur machte. Hier wünschte ich, anderen Charakteren wäre eine ähnliche Aufmerksamkeit geschenkt worden; speziell hätte ich mir gewünscht, dass Tisaanahs bester Freund Serel, der hauptsächlich am Anfang eine Rolle spielt, viel, viel mehr Screentime bekommen hätte, weil er so viel Potential hatte, das nicht genutzt wurde. Es war schwierig, mit Tisaanahs Verlangen, ihm zu helfen, mitzufiebern, weil wir selbst ihn nur in den ersten paar Kapiteln kennenlernten. Da fand ich Max‘ besten Freund Sammerin schon besser umgesetzt; er kam regelmäßig vor und zeigte zugegeben nicht viel Charaktertiefe, aber dafür eine umso sympathischere Seite.

Insgesamt also keine perfekte, aber immer noch gut zu lesende Geschichte mit fantastischen Hauptcharakteren, die mich schon neugierig auf den nächsten Band macht!

Water Moon
416 Seiten

Hana und ihr Vater leiten ein Pfandhaus, in dem sie die bereuten Entscheidungen ihrer Besucher gegen Seelenfrieden eintauschen. Doch an dem Tag, an dem Hana das Pfandhaus übernehmen soll, verschwindet ihr Vater und eine der Entscheidungen – und bald schon findet sie heraus, dass er nach ihrer scheinbar verstorbenen Mutter sucht. Zusammen mit Keishin, einem jungen Doktor der Physik, beginnen sie eine magische Reise, um ihren verschwundenen Vater zu finden – wobei alles, was Keishin bisher über die Welt zu wissen glaubte, auf den Kopf gestellt wird …

Entscheidungen, die man eintauschen kann, Zeit, die sich falten lässt, Erinnerungen, die als Perlen aus der Haut geschnitten werden, ein Dorf, das die Sterne für die Nacht vorbereitet: Dieser Roman lebt aus seinen Ideen. Es gibt so unglaublich viele kreative davon, die ich bisher noch nie in einem Roman las, dass ich geradezu Ehrfurcht vor der Kreativität der Autorin verspürte. Über den ganzen Roman hinweg besuchen Hana und Keishin verschiedene Orte, die alle auf ihre eigene Weise funktionieren und die Magie eines Ghibli-Films haben. Sie waren mit Abstand die größte Stärke des Romans, der leider auch nicht ganz so gut umgesetzte Aspekte hatte.

Zum einen ist da der Schreibstil, der sich recht langsam liest und der Geschichte einen ruhigen Erzählstil gibt, selbst an spannenden Stellen. Zum anderen sind es die Hauptcharaktere selbst: Sie waren ganz in Ordnung, aber nicht herausragend. Gegen Ende gibt es ein paar Twists, die die Charaktere in einem komplett anderen Licht darstellen. Die Twists allgemein waren absolut genial und eine weitere Stärke des Romans, aber während sie Keishin tatsächlich bei seiner Charakterisierung halfen, schadeten sie Hana, die durch sie um einiges unsympathischer wurde. Ihre Romanze selbst fand ich auch nicht allzu glaubwürdig; ich spürte zwischen ihnen keine Chemie, kein Knistern, kein Vertrauen, und könnte mir gut vorstellen, dass sie sich nach dem Ende sehr bald wieder voneinander trennen.

Das Ende selbst war bittersüß und das Finale ein wenig zu lange gestreckt, sodass ich am Ende nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis war. Die Gefahr, der Hana und Keishin sich stellten, schien viel zu groß, um sie realistisch zu besiegen, und die Botschaft am Ende war mir zu uneindeutig.

Die Geschichte habe ich vor allem wegen ihrer Ideen genossen, von denen ich es zudem mochte, dass sie nicht weiter ausgebaut wurden, sondern ein kleiner Teil des Romans blieben. Vermutlich könnte man fast aus jeder dieser Ideen einen eigenen Roman schreiben, aber mir gefiel es, sie als Teil einer großen, magischen Welt zu sehen. Die anderen Aspekte überzeugten mich nicht ganz so sehr, aber allein wegen der Ideen (und der Twists) lohnt sich eine Leseempfehlung für alle, die über die Schwächen hinwegsehen können.

Katabasis
655 Seiten

Alice Law hat versehentlich ihren Mentor Jacob Grimes getötet, weshalb sie beschließt, in die Hölle zu reisen, um ihn wieder von dort zurückzuholen. Peter Murdoch, ebenfalls Studierender unter Grimes, folgt ihr. Zusammen müssen sie die acht Kreise der Hölle nach ihrem Professor durchsuchen, gewappnet mit ihrem Wissen und – wie sie zunächst annehmen – ihrer Magie. Doch schnell stellt sich heraus, dass Magie in der Hölle nicht funktioniert und es sehr viel mehr Gefahren in der Hölle gibt, als sie bisher vermuteten. Während sie schwierige Entscheidungen treffen und allgemein miteinander auskommen müssen, denken beide jedoch an ihre wahren Beweggründe, in die Hölle zu reisen …

Ich habe bereits „Babel“ und „Yellowface“ von Kuang gelesen und freute mich, einen neuen Roman zu bekommen, der näher an „Babel“ ist. Und was für ein Roman das war! Zwar gibt es durchaus ein paar Schwächen, aber insgesamt finde ich, dass die Stärken überwiegen.

So sind Alice und Peter unglaublich faszinierende, komplexe Charaktere und ihre Dynamik sehr einnehmend, und noch faszinierender ist ihre jeweilige Vergangenheit: Ihre komplizierte Beziehung zu Professor Grimes sowie ihre persönlichen Probleme nehmen einen wichtigen Teil der Handlung ein, den ich sehr bald sogar noch mehr mochte als die Haupthandlung selbst! Die beiden war schlicht ergreifend großartig, und bei beiden konnte ich verstehen, warum sie so abhängig von Professor Grimes wurden.

Neben diesen drei zentralen Charakteren gibt es nur wenige andere, die sich hervorheben (ich mochte Elspeth und Gradus gern), aber darum geht es auch gar nicht. Denn neben den Charakteren ist ein anderer wichtiger Aspekt die Welt selbst: Die Welt der Hölle, und die außerhalb. Das Worldbuilding basiert auf tatsächlich existierenden Berichten über die Hölle, und die Magie auf bekannten Paradoxen. Kuangs fundiertes Sachwissen macht diesen Roman fast schon zu wissenschaftlicher Fantasy, denn auch, wenn man selbst keinen Universitätsabschluss braucht, um die Geschichte zu verstehen, gibt es durchaus Szenen, in denen die Unterhaltungen zwischen Alice und Peter ein wenig zu komplex sind, um sie zu verstehen – was wohl auch Absicht ist, denn ihre Intelligenz wird dadurch hervorragend demonstriert.

Die Art und Weise, wie in dieser Welt Magie ausgeübt wird, mochte ich sehr. Das Magiesystem aus Kreide, Pentagrammen und Paradoxen war wunderbar umgesetzt, und speziell Letzteres hat mir ausgesprochen gut gefallen. So ziemlich jedes bekannte Paradox wird entweder erwähnt oder angewendet und es hat Spaß gemacht, als jemand, der Paradoxe liebt, diese in einem Fantasyroman so aktiv zu erleben.

Was jedoch die Handlung angeht, war ich hin- und hergerissen. Man kann sie im Grunde in zwei ungleiche Teile aufteilen, von dem mir vor allem der erste gefiel, aber auch der zweite ein paar unvergessliche Szenen bot. Doch fand ich, dass die Kreise der Hölle teilweise besser hätten beschrieben hätten können. Die ersten beiden Kreise (Stolz und Wollust) sowie der Achte Hof werden ausführlich beschrieben und als Leserin habe ich gut verstanden, was genau die Seelen hier tun müssen, um wiedergeboren zu werden. Tatsächlich hatte ich mir hier selbst überlegt, wie ich wohl bei diesen Höfen vorgegangen wäre! Doch bei den anderen Höfen hatte ich das Gefühl, fast gar keinen Eindruck von ihnen zu bekommen. Natürlich gibt es dort etwas zu entdecken, aber ich habe nicht verstanden, was die Seelen hier eigentlich tun sollen.

Der letzte Teil der Handlung war ein Mix aus guten und nicht ganz so guten Szenen. Ich mochte den Achten Hof, liebte das großartige Finale, die Verwendung der Paradoxe und das SEHR zufriedenstellende Ende, doch es gab auch Szenen, die sich recht schleppend lasen, weil der Handlung hier teils an einer Richtung fehlte und es auch eine ungewöhnlich grausame Szene gab, die eingebettet in die Handlung zwar Sinn ergab, mich aber ganz schön aus ihr riss. Dieser letzte Teil hatte also sowohl sehr große Stärken als auch erwähnenswerte Schwächen, wobei letztendlich die Stärken überwiegen (das Finale und Ende waren schlicht phänomenal).

Die Handlung selbst hätte man definitiv ein wenig kürzen können; ich mochte die Twists, aber dadurch, dass der Roman sehr von seinen Hauptcharakteren lebt, überzeugt die Handlung nicht unbedingt durch ihre Spannung, sondern durch ihre Charaktere und das Worldbuilding. Letztendlich jedoch fand ich die Fehler verzeihlich, weil der Roman so viele andere Stärken hatte, und hoffe, dass er auch anderen gefallen wird!

Warrior Princess Assassin
400 Seiten

Prinzessin Marjoriana, genannt Jory, fürchtet sich davor, eine arrangierte Ehe mit dem gefürchteten König Maddox „Ky“ Kyronan einzugehen und würde am liebsten mit ihrem Kindheitsfreund Asher weglaufen. Doch weiß sie, dass ihr Land ohne die Hilfe des Königs überrannt werden würde, weshalb sie bereit ist, ihr Schicksal zu akzeptieren – und tatsächlich positiv überrascht über Kys Freundlichkeit ist. Doch dann kommt Asher zu ihr. Als Mitglied der Jägergilde und Assassine hat er zwei neue Aufträge bekommen: Sie und den König zu töten. Jory, die nicht zulassen will, dass Ky stirbt, überredet ihn dazu, zusammen mit ihm zu fliehen – doch letztendlich läuft nichts so, wie es sich Ky, Jory und Asher vorgestellt haben. Vor allem nicht, was ihre eigenen Gefühle füreinander angeht …

Als sehr großer Fan von Brigid Kemmerers Fantasyromanen habe ich mich schon sehr auf „Warrior Princess Assassin“ gefreut und bin sogar noch begeisterter, als ich es erwartet habe! Dies ist eine Rezension zur englischen Originalausgabe, aber ich werde das Buch noch mal auf Deutsch lesen, weil es mir so großen Spaß gemacht hat!

Wobei „Spaß“ fast schon untertrieben ist, so süchtig war ich nach der Handlung und den Charakteren. Normalerweise mache ich zwischen meinen Lesestunden regelmäßig Pause, aber diesmal war ich so eingenommen von der Geschichte, dass ich mich gar nicht davon losreißen konnte.

Das liegt vor allem an den drei Hauptcharakteren und deren Chemie miteinander. Jory, Ky und Asher waren allesamt großartige Figuren, die nicht nur ihre Stärken und Schwächen hervorragend zeigten, sondern auch die Trauma, die sie zu bewältigen haben. Sehr erfrischend war es dabei, dass die Beziehungen zwischen allen dreien möglichst gleichwertig behandelt wurden – gerade bei Ky war ich mir unsicher, ob er als Neuankömmling nicht im Nachteil sein würde, aber tatsächlich war es am Ende sogar er, der am meisten Screentime mit Jory und Asher bekam, während Jory und Asher selbst eine Weile brauchten, bevor sie ihre gemeinsame Vergangenheit schultern konnten. Hier hoffe ich, dass sie im zweiten Band noch offener miteinander umgehen können.

Besonders erstaunlich war, dass Jory und Asher Ky nur wenige Tage kennen und die beiden Männer sich am Anfang nicht ausstehen konnten, ihre gemeinsame Beziehung aber so fesselnd beschrieben wurde, dass sie trotzdem realistisch wirkte. Hier ein großes Lob an Brigid Kemmerer dafür, wie sie ihre Charaktere und deren Beziehungen zueinander schreibt!

Die Handlung selbst lebt vor allem von den Charakteren, ist aber auch an sich stets spannend, weil immer etwas passiert und sie sich teils in Richtungen entwickelt, die ich nicht erwartet habe. Wobei ich es zumindest einfach fand, den Verräter zu erraten, weil es eine übersichtliche Anzahl wichtiger Nebencharaktere gibt. Insofern gibt es hier keine großen Twists. Letztendlich hat das der Handlung jedoch nicht geschadet – gerade, weil es nur wenige Nebencharaktere gibt, schaffte es Brigid Kemmerer, auch ihnen ein wenig Charaktertiefe zu geben.

Was ihr natürlich auch immer gelingt, ist es, die Motivationen sämtlicher Charaktere so vielschichtig und verständlich zu gestalten, dass es sehr schwer ist, sich auf eine Seite zu stellen. Das gilt nicht nur für Jory, Ky und Asher, sondern sogar für Statisten, die berechtigte Kritiken an der Herrschaft beider Länder haben, bei denen die Charaktere selbst feststellen, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie sie es sich wünschen würden.

Insgesamt also eine geradezu süchtig machende Lektüre, die nur schwer aus der Hand zu legen ist!

Gwin und das Herz des Drachen (Band 1)
352 Seiten

Gwin hat die Nase voll davon, dass jeder sie zu Hause kontrollieren will und sie nichts selbst entscheiden darf. Kurzerhand reißt sie aus und landet dank einer unhöflichen sprechenden Katze in Madame Manous geheimen Zauberladen. Hier bekommt sie eine Anstellung und serviert magischen Wesen ihr Essen. Bis sie im Keller auf eine Bilderrolle mit einem gezeichneten Drachen trifft. Obwohl ihr Flammenfreund Ignatius sie warnt, befreit sie den Drachen, der sich als Jun vorstellt und unbedingt das zurückbekommen möchte, was ihm gestohlen wurde: Sein Herz …

Dieses schöne Kinderbuch hat mich (auf positive Weise) sehr an Ghibli-Filme erinnert, speziell an „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das Wandelnde Schloss“. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese auch als Inspiration gedient haben, allerdings meine ich das sehr positiv – ich liebte die Atmosphäre, die Welt und die Handlungsstränge, die Verena Maier in ihrem Roman zum Leben erweckt hat! Die Geschichte war die perfekte Mischung aus Cozy Fantasy und Spannung, weil wir gleichzeitig in der Welt versinken und wissen wollen, wohin es die Charaktere als nächstes verschlägt.

Mein Liebling war definitiv Ignatius, der mit seinem Humor die Handlung aufgelockert hat und dessen Gezanke mit Jun außerordentlich amüsant zu lesen war. Für manche Leser:innen lässt sich eventuell schon vorher ahnen, wohin sich die Handlung entwickeln wird, aber tatsächlich machte gerade das Foreshadowing sie umso spannender zu lesen.

Die Art, wie Gwin ihre eigene Welt erschuf und auf verschiedene Wesen traf, hat mir gut gefallen, doch muss ich zugegeben, dass ich den Anfang zu langsam fand – erst nach hundert Seiten fängt die „eigentliche“ Handlung an und davor serviert Gwin im Zauberladen die Gäste. Hier finde ich, dass die Handlung an dieser Stelle hätte gekürzt werden können, um andere Aspekte dafür ausführlicher zu beschreiben.

Das Finale bzw. Ende war dafür umso großartiger – spannend, ungewöhnlich dramatisch, sehr zufriedenstellend und mit der Aussicht auf mehr Abenteuer im Zauberladen. Ich persönlich freue mich sehr darauf und kann dieses Kinderbuch sowohl allen Ghibli-Fans als auch allen Fans von Cozy Fantasy sehr empfehlen!

Immortal Consequences – Die Blackwood Academy Trials
544 Seiten

Bereits Ende letzten Jahres durfte ich das Leseexemplar zu „Immortal Consequences“ lesen, doch jetzt nach Erscheinen entschloss ich mich, meine Erinnerung noch mal aufzufrischen – diesmal quasi parallel auf Englisch und auf Deutsch.

Erst einmal muss ich die Übersetzerin Doris Attwood loben – sie hat einen wirklich großartigen Job geleistet, I. V. Maries Geschichte ins Deutsche zu übertragen. Natürlich habe ich das englische Original ebenfalls genossen und finde durchaus, dass es dort Formulierungen gibt, die sich nicht perfekt in Deutsche übertragen lassen, aber insgesamt war ich sehr beeindruckt davon, wie natürlich sich die deutsche Übersetzung las.

Was die Geschichte selbst angeht, kann man meine Gedanken dazu in meiner vorherigen Rezension nachlesen, denn insgesamt haben sie sich nicht allzu sehr verändert. Ich bin immer noch begeistert von der Geschichte, den Charakteren und den Romanzen, den Trials und den Dialogen – sie waren alle nicht nur unterhaltsam geschrieben, sondern auch so, dass es sehr leicht war, in sie investiert zu werden. I. V. Marie benutzt gekonnt bekannte Klischees, um eine Geschichte zu erschaffen, die sich trotzdem frisch anfühlt.

Was Kritik angeht, finde ich, dass speziell das Worldbuilding und die Antagonisten im zweiten Band weiter ausgebaut werden sollten, weil beide verhältnismäßig schlicht gestaltet sind. Zugegeben liegt der Fokus auch nicht auf ihnen, aber trotzdem wünsche ich mir, dass beide im zweiten Band etwas vertieft werden.

Ansonsten ist die Geschichte sowohl in Englisch als auch in Deutsch nach wie vor ein Highlight für mich!

Immortal Consequences
501 Seiten

Bereits Ende letzten Jahres durfte ich das Leseexemplar zu „Immortal Consequences“ lesen, doch jetzt nach Erscheinen entschloss ich mich, meine Erinnerung noch mal aufzufrischen – diesmal quasi parallel auf Englisch und auf Deutsch.

Erst einmal muss ich die Übersetzerin Doris Attwood loben – sie hat einen wirklich großartigen Job geleistet, I. V. Maries Geschichte ins Deutsche zu übertragen. Natürlich habe ich das englische Original ebenfalls genossen und finde durchaus, dass es dort Formulierungen gibt, die sich nicht perfekt in Deutsche übertragen lassen, aber insgesamt war ich sehr beeindruckt davon, wie natürlich sich die deutsche Übersetzung las.

Was die Geschichte selbst angeht, kann man meine Gedanken dazu in meiner vorherigen Rezension nachlesen, denn insgesamt haben sie sich nicht allzu sehr verändert. Ich bin immer noch begeistert von der Geschichte, den Charakteren und den Romanzen, den Trials und den Dialogen – sie waren alle nicht nur unterhaltsam geschrieben, sondern auch so, dass es sehr leicht war, in sie investiert zu werden. I. V. Marie benutzt gekonnt bekannte Klischees, um eine Geschichte zu erschaffen, die sich trotzdem frisch anfühlt.

Was Kritik angeht, finde ich, dass speziell das Worldbuilding und die Antagonisten im zweiten Band weiter ausgebaut werden sollten, weil beide verhältnismäßig schlicht gestaltet sind. Zugegeben liegt der Fokus auch nicht auf ihnen, aber trotzdem wünsche ich mir, dass beide im zweiten Band etwas vertieft werden.

Ansonsten ist die Geschichte sowohl in Englisch als auch in Deutsch nach wie vor ein Highlight für mich!

Silvercloak - Unter Feinden
624 Seiten

Saffron ist kurz davor, ihren Abschluss in der Silvercloak-Akademie zu machen, nur noch eine letzte Prüfung trennt sie davor. Doch ausgerechnet bei dieser letzten Prüfung kommt ihr größtes Geheimnis heraus – sie ist immun gegen Magie. Zunächst fürchtet sie, von der Akademie geworfen zu werden, doch stattdessen wird sie für eine Undercover-Mission ausgewählt, bei der sie sich bei den gefürchteten Bloodmoons einschleichen soll, um die Gruppe ein für alle Mal auszumerzen. Doch nicht nur entwickelt sich diese Undercover-Mission sehr viel gefährlicher, als Saff erwartet hat, sie wird noch dazu mit dem Sohn des Kingpins, Levan Celadon, zusammengeworfen – von dem sie in einer Vision gesehen hat, dass sie ihn küssen und danach töten wird …

Wow, was für ein Fantasyroman! Er war düster, stellenweise grausam, SEHR spannend und für alle Fans von Dark Fantasy perfekt geeignet. Ich war so gefesselt von der Geschichte, dass ich sie am liebsten gar nicht aus der Hand legen wollte, so fasziniert war ich von der Handlung, den Charakteren und der Welt.

Das, was die Handlung so unglaublich spannend macht, sind die hohen Einsätze. Für Saff steht sehr viel auf dem Spiel – und obwohl ihre Intelligenz und ihr schnelles Lösungsfinden hervorragend illustriert werden und oft genug zum Einsatz kommen, gibt es auch viele Situationen, aus denen sie keinen Ausweg findet – und dafür bezahlen muss. In diesem Roman sind Charaktere vor dem Tod und schweren Verletzungen nicht gefeit. Manchmal schafft Saffron es, Schadensbegrenzung zu betreiben, aber manchmal eben nicht – und der Preis dafür ist immer hoch. Ich war teils sehr schockiert davon, welche Dinge sie zu tun gezwungen war, entweder aus eigenem Antrieb oder als Befehl. Meine Lieblingsszenen waren hier die mit Lyrian, Levans Vater, weil seine Macht und Grausamkeit so hoch waren, dass ich nie garantieren konnte, dass Saffron sich aus ihnen herauswinden kann.

Womit wir bei den Charakteren wären. Saff war großartig und ihre Entwicklung über den Roman hinweg packte mich mindestens so sehr wie die Handlung. Bei Levan wusste ich lange Zeit nicht, was ich von ihm denken soll, weil er sowohl grausame als auch einfühlsame Seiten zeigte (wobei ich froh war, dass beide Seiten von Saffron zur Kenntnis genommen werden). Selbst am Ende bin ich mir nicht komplett sicher, ob ich ihn nun mag oder nicht, weil er mir insgesamt zu grausam war, ich ihn aber trotzdem verstehen konnte. Was Nebencharaktere angeht, haben sich vor allem Nissa, Tiernan und Auria hervorgehoben – sogar so sehr, dass ich am liebsten einen ganzen Roman über die Anfangsgruppe gelesen hätte, von dem sie und Saff ein Teil sind. Sie haben leider verhältnismäßig wenig Screentime, aber genug, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Die Romanze von Saffron und Levan konnte mich dagegen nicht ganz überzeugen. Sie haben durchaus eine gewisse Chemie, die allerdings sehr viel komplexer als eine Romanze ist – ihre Gefühle zueinander waren sehr faszinierend, doch wünschte ich, dass ihre Romanze sich in diesem Band noch nicht entwickelt hätte, weil keiner von beiden sich in einer Lebenssituation befand, in der sie offen für eine (neue) Romanze schienen. Ihre Beziehung war immer noch einnehmend, aber nicht auf eine Weise, bei der ich mir wünschte, sie würden zusammenkommen. Gerade das grandiose Ende lässt mich jedoch wundern, wie sich ihre Beziehung im nächsten Teil wohl entwickeln wird.

Zuletzt möchte ich unbedingt das Worldbuilding ansprechen, weil es einfach fantastisch war. Das Magiesystem, bei dem die Charaktere durch Lust oder durch Schmerz Magie wirken können, war großartig umgesetzt und die Welt selbst hat sich lebendig angefühlt: Nicht nur gibt es Details wie eigene Monate und Wochentage, sondern auch größere Dinge wie fiktive Geschichten und reale Sagen innerhalb der Welt, die sie sehr viel reicher gemacht haben, als sie ohnehin schon war. Die ganze Welt wirkt verbunden und durchdacht und ich kann es nicht erwarten, im nächsten Teil noch mehr von ihr zu sehen.

Insgesamt also eine sehr spannende und empfehlenswerte Fantasygeschichte – ich will nur noch einmal betonen, dass sie stellenweise echt heftig ist und deshalb nicht für alle Fantasyleser:innen geeignet, sondern speziell für Fans von Dark Fantasy. Mir selbst hat sie ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Erlkönig
640 Seiten

Als Harry Dresden von Mavra erpresst wird, die ihm damit droht, Murphy umzubringen, weiß er, dass er keine andere Wahl hat, als ihr Kemmlers Wort zu besorgen. Das Problem dabei: Er hat keine Ahnung, wo er es finden kann und hat nur wenige Tage Zeit, das zu bewerkstelligen. Zusammen mit dem menschlichen Arzt Butters, den er in die Welt des Übernatürlichen einführt, versucht er herauszufinden, wo Kemmlers Wort ist, wobei ihr einiger Hinweis in dem Buch „Erlkönig“ besteht. Dabei müssen sie gegen Nekromanten, deren Zombies und zahlreiche andere Gefahren bestehen, wobei Harry sich fragen muss, wie weit er zu gehen bereit ist, um die Menschen zu beschützen …

Es ist immer wieder faszinierend, zu sehen, mit welchen neuen Problemen Harry Dresden sich herumschlagen muss – in diesem Fall mit Nekromanten, die für gehörige Spannung gesorgt haben. Hier war es sehr gut, dass zum ersten Mal ein Mensch in die übernatürliche Welt, in der Harry lebt, eingeführt wurde, weil das die Spannung noch mehr erhöhte. Ich habe sehr mit Butters mitgefiebert und fand allgemein, dass er ein großartiger Charakter war, der gut zeigte, wie gefährlich es ist, als Mensch Situationen zu handhaben, bei denen selbst Harry Probleme hat.

Neben Butters gab es natürlich noch andere Charaktere, aber mit ein, zwei Ausnahmen, die sich durch interessante Twists hervorhoben, gab es mir zu viele, um sie mir tatsächlich zu merken. Ich hatte des Öfteren Probleme, den vielen Charakteren zu folgen, auch wenn mir die Twists bezüglich der wichtigeren Charaktere immer noch sehr gefallen haben.

Die Suche nach Kemmlers Wort war gut umgesetzt und der Rätselfaktor hat mir außerordentlich gut gefallen, weil ich mich selbst fragte, was es mit einer bestimmten Information auf sich hat. Doch was Harry selbst betrifft, finde ich, dass er in diesem Band etwas zu oft in Lebensgefahr war. Ab einem bestimmten Punkt kam es mir etwas übertrieben vor, zumal wir als Leser:innen ja wissen, dass er überleben wird. Hier hätte ich es effizienter gefunden, andere Charaktere öfter in Lebensgefahr zu bringen.

Insgesamt also ein guter Band!

A Torch Against the Night
592 Seiten

Elias und Laia sind Blackcliff entkommen und wollen jetzt Laias Bruder Darin aus dem Gefängnis Kauf befreien. Doch dann wird Elias von der Kommandantin vergiftet und plötzlich haben sie nur noch wenige Wochen Zeit, bis Elias‘ Zeit abläuft. Schweren Herzens entscheidet Elias sich dafür, sich von Laia zu trennen und alleine zum Gefängnis aufzubrechen. Verfolgt wird er von seiner ehemals besten Freundin Helena, die als Blutgreif den Befehl bekommen hat, ihn umzubringen …

Den ersten Teil fand ich durchaus ganz gut, auch wenn man ihm anmerkte, dass es sich dabei um ein älteres Romantasy-Werk handelte. Doch hier beim zweiten Teil bin ich mir unsicher, ob ich den dritten und vierten überhaupt lesen will, weil er zwar durchaus gute Aspekte hatte, aber leider auch so einige Dinge, die mir nicht gefallen haben oder die ich zumindest verbesserungswürdig fand.

So fand ich zum Beispiel, dass die Chemie zwischen Elias und Laia in diesem Teil besser war, weil sie gerade während der ersten Hälfte einige süße Szenen miteinander hatten, doch es hat nicht ganz ausgereicht, um ihre Gefühle füreinander komplett nachzuvollziehen. Teils liegt das auch daran, dass Laias Beziehung zu Kinan ebenfalls Aufmerksamkeit geschenkt wird, was ihre Romanze zu Elias abschwächt, auch, wenn sie letztendlich nirgendwohin führt. Dafür gab es diesbezüglich eine Stelle, die mir wirklich nicht gefallen hat und die vor allem im Nachhinein als sehr, sehr fragwürdig anmutet.

Doch jeder Handlungsstrang hatte dafür auch etwas, das mir sehr gut gefiel: Helenas gesamte Handlung und die Zweifel bezüglich ihrer Mission; Elias‘ Freundschaft mit dem Sklavenjungen Tas in der zweiten Hälfte der Handlung; und die Umsetzung von Laias Fähigkeiten, die an sich nichts Besonderes sind, aber dafür so geschrieben wurden, dass ich sehr investiert in sie war. Leider ist das Pacing der Geschichte recht langsam, sodass es eine Weile dauert, bis man zur „eigentlichen“ Handlung kommt, aber diese Kleinigkeiten sorgten trotzdem dafür, dass ich wissen wollte, was als nächstes passiert.

Das ist auch insofern wichtig, weil es leider auch etwas Großes gab, das mein Lesevergnügen erheblich minderte: Die Grausamkeit der Geschichte und damit verbunden so einige Tode. Was die grafische Beschreibung der Grausamkeit angeht, bleibt sie zwar auf Jugendbuch-Niveau, kommt dafür aber so häufig vor, dass ich teils den Spaß am Lesen verlor, weil die Grausamkeit nur um der Grausamkeit willen zu existieren schien und nicht immer, weil es für die Handlung und Charakterentwicklung Sinn machte. Nicht falsch verstehen: Natürlich gab es auch so einige Szenen, die von der Darstellung der Grausamkeit profitierten. Obwohl nur wenige Nebencharaktere in Erinnerung bleiben, war die Grausamkeit ein effektives Mittel, um sie trotzdem hervorzuheben. Aber die pure Menge war mir dann doch zu viel und ich wünschte, es hätte mehr Szenen gegeben, die zumindest ein bisschen Hoffnung schenken – was ich gerade bei einem Jugendbuch durchaus wichtig finde.

Insgesamt betrachtet hat mir der zweite Teil leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir gewünscht hätte, doch hoffe ich trotzdem, dass er andere Leser:innen mehr begeistert.

& Magisterium - Das 3. Jahr
288 Seiten

Für Callum, Aaron und Tamara bricht das dritte Jahr im Magisterium an. Bei einem Fest, das eigentlich ihren Erfolg aus dem letzten Band feiern soll, kommt jedoch eine Schülerin ums Leben und kurz darauf wird Callum von einer Kreatur angegriffen. Jemand hat es auf ihn abgesehen, was es nicht gerade leicht macht, sein drittes Schuljahr abzuschließen. Sie müssen dringend den Spion der Schule finden, ohne, dass herauskommt, wer Callum wirklich ist …

Spannend geht es im dritten Magisterium-Band weiter und ich bin immer noch beeindruckt davon, wie viel Holly Black und Cassandra Clare in vergleichsweise wenige Seiten packen. Vor allem in diesem Band fiel mir neben der Spannung auch der Humor auf – es gab zwischen den Stellen, bei denen ich mitfieberte, auch mehrere, bei denen ich laut auflachen musste. Die Balance zwischen Spannung, Humor und Freundschaft ist in diesem Band sehr gut gelungen!

Gerade die Freundschaft zwischen Callum und Aaron sticht besonders hervor. Tamara spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, die mir sehr gefallen hat, aber Callums und Aarons Dynamik war schlicht unschlagbar. Leider geschieht das auf Kosten der Nebencharaktere, denn nur ein paar wenige hinterlassen überhaupt einen bleibenden Eindruck (wie Jasper und Celia) und ich hatte teils Probleme, mir die Rolle jedes Nebencharakters zu merken, weil ich sehr viel investierter in die Hauptcharaktere war.

Die Spannung ist vor allem am Anfang und am Ende sehr hoch, während die Mitte der Handlung ein wenig ereignisloser ist, aber dafür durch die Charakterdynamiken und das Mysterium um den Spion glänzt. Mir gefiel auch, auf welche Weise die Charaktere hier ihre Pläne schmiedeten und umsetzten, und welche Gefahren ihnen dabei begegneten.

Das Ende fand ich dafür nicht ganz so stark, wie ich es mir erhofft hatte. Es war immer noch gut, aber ich hätte mir gewünscht, dass es ausführlicher und emotionaler gewesen wäre, als es letztendlich der Fall war. Dafür macht es mich umso gespannter auf den vierten Teil, auf den ich mich schon sehr freue!