Bücherregal lädt …
Einträge mit dem Tag humor.

Harry Dresden ist praktizierender Magier in Chicago, der sowohl der Polizei als auch Privatpersonen bei ungewöhnlichen Vorkommnissen hilft. Dieses Mal braucht Lieutenant Karrin Murphy Hilfe bei einem besonders grausamen Fall: Zwei Leichen wurde das Herz herausgerissen und Harry muss herausfinden, von wem und warum. Was vor allem dadurch erschwert wird, weil die Betroffenen für zwei der mächtigsten Personen der Stadt arbeiteten, die sich natürlich in Schweigen hüllen. Schon bald vermutet Harry, dass mehr zwischen den Morden steckt, als es den Anschein hat – und dass er als potentieller Verdächtiger ebenfalls in Gefahr schwebt …

Dieser unterhaltsame Fantasy-Kriminalroman hat mir gezeigt, dass es definitiv noch mehr von der Sorte geben sollte – denn obwohl er an sich nichts Neues macht, ist es die Kombination aus verschiedenen Elementen, die ihn so einzigartig gemacht hat. Wir haben einen fehlerbehafteten, doch trotzdem sympathischen Protagonisten, ein paar faszinierende Nebencharaktere, ein vielversprechendes Urban-Fantasy-Setting und natürlich mehrere Mysterien, die auf gut gemachte Weise miteinander zusammenhängen.

Das Interessante dabei ist wie gesagt, dass die einzelnen Aspekte noch nicht einmal so besonders sind und es auch nicht allzu schwierig ist, gewisse Teile der Handlung vorauszusehen … aber die Umsetzung war einfach so gut, dass sie bereits jetzt Lust auf mehr macht! Hier im ersten Band haben wir erst einmal eine Einführung der Welt und der Charaktere bekommen, was im Anbetracht der Tatsache, wie viele Bände noch folgen, ein sehr guter Start war.

Unbedingt erwähnen möchte ich auch die Tatsache, dass Jim Butcher es erfolgreich schafft, Szenen zu schreiben, die sowohl humorvoll als auch einzigartig sind. Speziell die Szene, in der ein Krötendämon Harry und die Reporterin Susan angreift, gehört zu meinen absoluten Favoriten, weil sie einfach so absurd und trotzdem genial war.

Ich werde also auf jeden Fall weiter lesen und freue mich schon, zusammen mit Harry Dresden mehr von dieser Welt zu erkunden!

Nach der Offenbarung im letzten Band hat sich für Joy alles geändert. Plötzlich muss sie ihre Gefühle für Rhyme geheim halten und ihr Training bei den Montagues – und mit Cut – fortsetzen. Während sie über Rhyme hinwegzukommen versucht, verbringt sie immer mehr Zeit mit Cut, bald hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen. Mehr denn je möchte Joy herausfinden, ob es einen Weg gibt, den Fluch zu brechen – und was die beiden Grafen vor ihr und dem Rest der Schülerschaft geheim halten …

Während im ersten Band Rhyme besonders viel Fokus bekam, ist es hier im zweiten Band Cut, dessen Persönlichkeit wir näher kennenlernen. Da ich Cut bereits im ersten Band sehr mochte, hat es mich sehr gefreut, hier mehr von ihm zu sehen, auch wenn es natürlich schade war, dass dafür die Szenen zwischen Joy und Rhyme kürzer getreten sind. Zum Glück waren die Szenen zwischen ihnen immer noch süß und herzerwärmend!

In diesem Zusammenhang muss ich zugeben, dass mir die Romanze zwischen Joy und Cut sehr unnötig vorkam. Sie kam mir teils sogar grausam vor, weil sie sehr bald nach Joys Häuserwechsel stattfand und keiner von beiden an Rhymes Gefühle zu denken schien. Da beide, was Beziehungen angeht, recht offen sind, hätte ich es hier begrüßt, tatsächlich eine beidseitige Romanze ohne tiefere Gefühle zu sehen. Oder mehr Szenen zwischen Rhyme und Cut, die im ersten Band ihre ganz eigene Dynamik hatten und die das Liebesdreieck im ersten Band so erfrischend machte. Im zweiten Band haben sie leider kaum Szenen miteinander, was ich sehr schade fand.

Was ich dafür sehr mochte, waren die Nebencharaktere: Speziell Ink, Drapes und Stage waren genial, weil sie entweder sehr unterhaltsam waren (Ink und Stage) oder eine sehr einnehmende Charakterentwicklung hatten (Drapes). Die Aktionen, die die Charaktere zusammen mit Joy unternahmen, führten zwar leider nur zu wenig, aber die Charaktere selbst haben das mehr als wett gemacht.

Zusammen genommen mit dem lockeren, teils humorvollen Schreibstil haben wir hier also einen zweiten Band, den ich zwar nicht ganz so gut wie den ersten fand, der mir aber immer noch eine unterhaltsame Lektüre bescherte!

Shay Goldstein hat schon als Kind das Radio geliebt, doch seit zehn Jahren, in denen sie bei Pacific Public Radio als Redakteurin arbeitet, hat sie bisher noch nicht die Gelegenheit bekommen, selbst Moderatorin zu sein. Was umso ärgerlicher ist, weil Dominic Yun, der nur seit wenigen Monaten beim Radio arbeitet, bereits live auftreten darf. Doch als ihr Boss eine neue Sendung ins Leben rufen will, kommt Shay die rettende Idee: Ex Talk, eine Talkshow, bei der ein Ex-Paar über seine Beziehung redet und Tipps teilt. Weil Shay und Dominic eine gute Chemie miteinander haben, schlägt ihr Boss vor, dass sie dieses Ex-Paar spielen sollen. Die beiden sind nicht gerade begeistert davon, vor allem, weil ihnen nicht wohl dabei ist, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer anzulügen. Als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, verkompliziert sich die Situation zusehends …

Diese romantische Komödie erfüllt ihren Zweck voll und ganz, indem sie uns eine Geschichte und eine Beziehung bietet, mit der man leicht mitfiebern kann. Shay und Dominic haben eine wundervolle Chemie miteinander und es macht Spaß, ihre Szenen zu lesen und ihre wachsende Beziehung zu verfolgen. Das macht sogar die Langsamkeit in gewissen Teilen der Handlung fast wett, obwohl diese immer noch eine Kritik ist, die ich für den Roman habe.

So bekommen wir die erste Podcast-Folge erst nach einem Drittel der Handlung, während das zweite Drittel nur sehr wenige zeigt und das letzte Drittel sich ein wenig zieht. Der langsame Anfang machte mir hier nichts aus, weil er die Chemie zwischen Shay und Dominic wundervoll zeigt. Auch die Langsamkeit des letzten Drittels fand ich nicht so schlimm, weil sie zwar dem klassischen Second-Act Breakup folgt, man aber umso erfreuter ist, sobald Shay und Dominic wieder zusammenkommen.

Der zweite Akt war mein persönlicher Favorit. Obwohl ich tatsächlich gerne mehr Podcast-Szenen gesehen hätte, habe ich es sehr genossen, Shays und Dominics sich entwickelnde Romanze zu lesen. Zusammen mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern habe ich darauf hingefiebert, dass sie „wieder“ ein Paar werden.

Insgesamt also eine schöne romantische Komödie, die mir trotz des manchmal langsamen Pacings sehr gefallen hat!

Joy Nouveaux hat mit Romeo und Julia bisher nicht allzu viel zu tun gehabt, doch das ändert sich schlagartig, als sie von den beiden jungen Fürsten Rhyme Capulet und Cut Montague gefunden wird. Die beiden Familien sind dazu verflucht, alle siebzehn Jahre ein Liebespaar zu opfern, weshalb sie in ihrer Akademie alle Capulets und Montagues versammelt haben, um durch mehrere Bälle und Kämpfe ein Paar zu finden, das die notwendigen Kriterien erfüllt. Joy, die zu den Capulets gehört, ist zunächst von allem überfordert, doch ihre Freunde helfen ihr, sich zurechtzufinden. Und dann sind da noch Rhyme und Cut, die ihr Herz höher schlagen lassen …

Um ehrlich zu sein, habe ich nicht erwartet, dieses Buch so sehr zu mögen, wie ich es letztendlich getan habe! Ich habe zwar durchaus ein Faible für Romeo-und-Julia-Romanzen, mag Liebesdreiecke aber nicht besonders, weshalb ich äußerst unsicher war, was die Romanze an sich angeht. Und zugegeben: Das Liebesdreieck in diesem Buch gehört zu denen, bei denen von Anfang an klar ist, mit wem die Protagonistin am Ende zusammenkommen wird. Doch was diesen Roman so besonders gemacht hat, war die Tatsache, dass alle drei Protagonisten großartige Charaktere waren – und vor allem eine fantastische Chemie miteinander hatten.

Joy und Rhyme, die zumindest in diesem Roman das Hauptpaar sind, haben hierbei natürlich die stärkste romantische Anziehung, doch die Beziehung, die mich am meisten faszinierte, war die zwischen Rhyme und Cut. Tatsächlich gab es so viele mehrdeutige Szenen zwischen ihnen, dass es mich nur halb überraschen würde, wenn auch zwischen ihnen romantische Gefühle entstehen würden! Die drei Charaktere waren definitiv das Highlight des Romans, obwohl auch die Nebencharaktere sehr erinnerungswürdig waren (vor allem die Freunde, die Joy im Haus Capulet findet).

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil. Er ist locker und lustig zu lesen und hat Joy zu einer sehr sympathischen Protagonistin und mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Es machte schlicht ergreifend Spaß, die Geschichte zu lesen, sodass ich sie mühelos innerhalb von zwei Tagen beenden konnte.

Das einzige, was leicht zu kritisieren ist, ist die Grundidee der Handlung. Es gibt viele Situationen, bei denen man potentielle Logiklöcher findet oder sich zumindest wundert, wieso so viele Dinge als gegeben angenommen werden. Es gibt nur wenige Erklärungen und in der Regel bekommt man den Eindruck, dass man die Situationen als gegeben hinnehmen soll, ohne sie zu hinterfragen. Weil mir die Geschichte selbst so viel Spaß gemacht hat, hat mir das nichts ausgemacht, doch andere Leserinnen und Leser könnten sich daran stören.

Insgesamt also ein sehr unterhaltsames Jugendbuch mit einer süßen Romanze und wunderbaren Charakteren, bei der ich auf jeden Fall auch den zweiten Teil lesen werde!

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2023 ↓

Sam Becker ist Filialleiter eines Schlaf- und Badezimmergeschäfts, doch aufgrund mangelnder Erträge will Jonathan Forest, sein Chef, jemanden aus seinem Team feuern. Die beiden geraten in einen Streit, der damit endet, dass Jonathan Sam und sein gesamtes Team feuert – woraufhin Sam unglücklich stolpert und eine Gehirnerschütterung erleidet. Als der Arzt meint, dass mit einer Gehirnerschütterung oft ein Gedächtnisverlust einhergeht, kommt Sam die Idee: Er tut so, als hätte er tatsächlich sein Gedächtnis verloren, um mit Jonathan einen Neustart zu wagen und auf diese Weise sein Team zu retten. Was er dabei nicht erwartet hat: Gefühle für Jonathan zu entwickeln …

Mit „The Lost Memory Project“ hat Alexis Hall einen wunderbaren Wohlfühlroman geschrieben, der mich gleichzeitig richtig mitgerissen hat. Es hat einfach so großen Spaß gemacht, Sams und Jonathans wachsende Beziehung zu verfolgen, weil sie einerseits realistisch und andererseits mit genau der richtigen Prise Humor erzählt worden ist. Diese Kombination war für mich schlicht perfekt, weil sie für ein sehr unterhaltsames Leseerlebnis gesorgt hat und man gleichzeitig wunderbar nachvollziehen konnte, warum sie sich überhaupt ineinander verlieben.

Schön ist auch, dass eventuelle Klischees vermieden werden. Ich hatte recht früh bereits starke Theorien, von denen ich sehr überzeugt war, sodass es mich freute, in diesem Sinne positiv überrascht zu werden. Das trifft auch auf die Erzählweise an sich zu, weil ich fest mit einem „Second-Act Breakup“ und einigen Missverständnissen rechnete und auch hier positiv wurde!

Was die Nebencharaktere angeht, hätte ich zugegeben gerne etwas mehr von ihnen gesehen – speziell Jonathans Familie und Sams Team spielen eine große Rolle für die beiden, aber weil Jonathans Familie so groß und Sams Team lange nur offscreen präsent ist, heben sich nur ein, zwei Charaktere von der Masse ab. Hier möchte ich Jonathans Vater Les gerne erwähnen, der mein liebstes Familienmitglied war.

Insgesamt ist dieser Roman mein liebster aus Alexis Halls Feder und für alle empfehlenswert, die mal wieder eine wunderschöne romantische Komödie brauchen!

Mallory Greenleaf hat mit Schach abgeschlossen. Seit vier Jahren hat die Achtzehnjährige nicht mehr gespielt. Doch dann überredet ihre beste Freundin Easton sie, bei einem Schachwettbewerb einzuspringen – und gleich in ihrem ersten Spiel schlägt Mallory den amtierenden Weltmeister Nolan Sawyer. Voller Panik flüchtet sie, doch so leicht kann Mallory ihrer einstigen Schachliebe nicht entkommen: Ihr wird ein Stipendium angeboten, infolgedessen sie als Schachspielerin an mehreren Wettbewerben teilnehmen soll. Sie nimmt das Angebot an, um für ihre Mutter und ihre zwei Schwestern sorgen zu können. Es dauert nicht lange, bis sie wieder auf Nolan Sawyer trifft – doch weigert sie sich strikt, wieder mit ihm zu spielen …

Ein wenig war ich schon nervös, bevor ich diesen Liebesroman begonnen habe. Ali Hazelwood hat zwar einen wunderbaren, humorvollen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt, aber nicht jedes ihrer bisherigen vier Bücher habe ich uneingeschränkt geliebt. Dazu kommt, dass mir das Schachthema besonders am Herzen liegt und ich dementsprechend nervös war, wie die Autorin es umsetzen würde. Nun, ich kann mit Freude berichten, dass mir dieser Roman ausgesprochen gut gefallen hat – sogar so sehr, dass ich die kleinen Fehler, die er hat, durchaus verzeihen kann. ;-)

Es fängt natürlich mit dem Schreibstil an. Ali Hazelwood beherrscht es wirklich meisterhaft, mit ihrem lockeren Stil für ein angenehmes Leseerlebnis zu sorgen. Speziell hier war ich auch so gefesselt von der Handlung und den Charakteren im Allgemeinen, dass ich nur etwas mehr als einen Tag brauchte, um das Buch geradezu in mich einzusaugen – so sehr gefiel es mir!

Die Charaktere waren mir allesamt sympathisch und die Art und Weise, wie realistisch und gleichzeitig wie liebevoll Ali Hazelwood die Beziehungen zwischen ihnen beschrieben hat, war einfach wunderbar. Es hilft hier auch sehr, dass wir insgesamt einen relativ kleinen Cast an wichtigen Charakteren haben – nur etwa ein Dutzend. Das hat es nicht nur leicht gemacht, sich die Charaktere zu merken, sondern auch, mit ihnen mitzufiebern.

Und dann gibt es natürlich noch die Romanze zwischen Mallory und Nolan, die einfach fantastisch beschrieben war. Sie entwickelt sich recht langsam und gerade am Anfang liegt der Fokus eher auf ihren anderen Beziehungen (und auf Schach, natürlich), was in diesem Fall jedoch ein Pluspunkt ist: Denn die allgemeine Handlung ist mindestens genauso interessant wie die Romanze, die unglaublich süß beschrieben ist. Man fiebert richtig mit den beiden mit, weil sie so eine wunderbare Chemie miteinander haben und tatsächlich eine gesunde Beziehung führen. (Natürlich mit ein bisschen Drama, aber zum Glück nichts, was skeptisch anzusehen wäre.) Gleichzeitig ist auch alles, was nicht mit den beiden zu tun hat, interessant zu lesen, wobei ich Mallorys Beziehung zu ihren beiden Schwestern hervorheben möchte. Die war einfach großartig umgesetzt, weil sie sowohl realistisch als auch herzerwärmend war!

Was die Schachspiele angeht, sind sie zugegeben nicht allzu ausführlich beschrieben – man bekommt zwar einen guten Eindruck davon, wie herausfordernd und spannend die jeweiligen Spiele sind, aber insgesamt erhält man eher einen groben Überblick. Was in diesem Fall durchaus gut ist, sodass auch Leserinnen und Leser, die nicht so viel mit Schach anfangen können, problemlos in die Geschichte einfinden.

Nur eine einzige Kritik habe ich: Dass das Spiel, auf das wir alle gewartet haben, gar nicht richtig beschrieben wurde! Das fand ich sehr schade, weil der ganze Roman im Grunde darauf hingezielt hat, uns aber keine tatsächliche Beschreibung des Spiels lieferte. Das Ende war zwar trotzdem zufriedenstellend, aber das Weglassen des Hauptspiels war für mich so, als würde man am Ende eines Spiels den Endbosskampf überspringen!

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei diesem Roman möglicherweise sogar um meinen Liebling aus Ali Hazelwoods Feder – mir hat das Lesen von Anfang bis Ende Spaß gemacht und ich kann ihn jedem Leser und jeder Leserin empfehlen, die einfach mal wieder eine schöne, angenehm zu lesende Liebesgeschichte brauchen!

Teils hat man sie in der Schule gelernt, teils in Büchern gelesen, teils von anderen gehört und teils im Internet aufgeschnappt: Historische Mythen. Dinge wie "Hitler hat die Autobahnen gebaut" und "die Pyramiden wurden von Sklaven errichtet" scheinen geradezu Allgemeinwissen zu sein – mit dem Unterschied, dass diese scheinbaren Fakten nicht stimmen. In ihrem Sachbuch "Fake History" erzählt Jo Hedwig Teeuwisse von 101 Sachverhalten, die von einer überproportionalen Menge für wahr gehalten werden, obwohl sie es nicht sind.

Besonders interessant für mich war hier, dass ich von vielen der thematisierten Mythen zuvor noch nie gehört hatte, sodass ich gleichzeitig den Mythos und seine Widerlegung kennenlernte. Natürlich sind auch eine Menge bekannter Sachen dabei (und sogar welche, wo mir der wahre Sachverhalt bekannt war), aber insgesamt gibt es so viele verschiedene Mythen, die die Autorin aufklärt, dass sicher für jeden bekannte und unbekannte Beispiele dabei sein werden.

Humorvoll und gleichzeitig informativ beschreibt sie dabei in kurzen Kapiteln, was eigentlich hinter den vielen hartnäckigen Mythen steckt, die wir bis heute für wahr halten (bzw. hielten). Besonders haben mir die Kapitel gefallen, die durch Bilder eingeleitet wurden, weil man sich sofort fragt, was die wahren Ursprünge hinter ihnen sind. Es gibt hier so viele interessante Informationen, dass das Buch allein deswegen ein Highlight für mich geworden ist – und natürlich auch deshalb, weil es mit vielen Irrtümern aufräumt!

Deshalb würde ich diesen Sachbuch nicht nur Geschichtsinteressierten, sondern allgemein allen empfehlen, die es wie ich lieben, sich mit Mythen und deren Aufklärung zu beschäftigen. So oder so hat man hier ein leicht zu lesendes und gleichzeitig lehrreiches Buch!

Wenn es um berühmte Franchises geht, gibt es so einige rechtliche Fragen, die aufkommen können. Ist es gesetzlich überhaupt erlaubt, Zombies zu töten? Darf man einen Todesstern bauen? Und müsste das Batmobil eigentlich zum TÜV?

Diese und viele weitere Fragen zu populären Filmen und Serien beantwortet Richter Thorsten Schleif in diesem humorvollen Sachbuch. Es ist eine kurze Lektüre für zwischendurch, die sowohl relativ offensichtliche als auch nicht ganz so offensichtliche Fragen beantwortet. Womit wir gleichzeitig bei der Stärke und Schwäche des Sachbuchs wären.

Denn viele der Fragen, die ca. in der ersten Hälfte gestellt wurden, konnte man in der Regel so gut intuitiv beantworten, dass mir manche Fragen ("Durften Jamie and Cersei eigentlich?") viel zu offensichtlich oder uninteressant vorkamen, während die Fragen der zweiten Hälfte oft interessanterer waren ("Ist Captain Kirk ein Betrüger?").

Deshalb finde ich dieses Sachbuch als die Zwischenlektüre, die es sein soll, sehr empfehlenswert, doch sollte man sich bewusst machen, dass auch Fragen beantwortet werden, für deren Antwort man nicht unbedingt einen Richter braucht ;)

Barrett Bloom hat einen furchtbaren ersten Collegetag: Ihre Erzfeindin wird in dasselbe Zimmer wie sie eingeteilt, ein unhöflicher Student namens Miles blamiert sie in der Physikvorlesung, sie vermasselt ein Vorstellungsgespräch bei ihrer gewünschten Studentenzeitung und setzt auch noch versehentlich das Verbindungshaus in Brand. Komplett erschöpft schläft sie im Gemeinschaftsraum ein … und wacht am selben Tag wieder auf. Es ist Mittwoch, der 21. September, zum zweiten Mal. Was Barrett zunächst für eine sehr lebendige Halluzination hält, entpuppt sich bald als die unmögliche Wirklichkeit: Sie steckt in einer Zeitschleife fest. Und sie ist nicht die einzige – auch Miles, der Physikstudent, ist darin gefangen, und das sogar schon zwei Monate länger als sie. Zusammen versuchen sie alles Mögliche, um der Zeitschleife zu entfliehen – und kommen sich dabei langsam näher …

Ich liebe sowohl Zeitschleifen als auch Slow-Burn-Romanzen, weshalb ich besonders erfreut war, hier eine fantastische Umsetzung von beidem zu sehen! So schafft es die Zeitschleife, sowohl Neues als auch Altes hervorragend miteinander zu verbinden, sodass man einerseits ein Gefühl dafür bekommt, welche Konstanten es in ihr gibt und sich andererseits über die Entwicklungen der einzelnen Zeitschleifen freut. Rachel Lynn Solomon hat das Gleichgewicht zwischen beidem wirklich wunderbar hinbekommen!

Und dann gibt es da natürlich noch die Romanze zwischen Barrett und Miles, die sich im Verlauf des Romans entwickelt. Das geschieht auf so natürliche und schöne Weise, dass es mir sehr leicht gefallen ist, mit den beiden und ihrer wachsenden Beziehung mitzufiebern; hier hat es natürlich auch geholfen, dass sowohl Barrett als auch Miles sympathische, dreidimensionale Charaktere sind, bei denen die Chemie trotz Anfangsschwierigkeiten einfach stimmt. :)

Andere Charaktere (wie Barretts neue Mitbewohnerin Lucie oder ihre Mutter Mollie) kommen ebenfalls zum Zug, auch wenn der Fokus definitiv auf den beiden Hauptcharakteren liegt. Insofern hätten ein paar der Nebencharaktere eventuell noch mehr Relevanz bekommen können, aber insgesamt hat es mich nicht gestört, dass sie eine eher unwichtigere Rolle in der Handlung hatten.

Von daher ist dieser Roman eine gelungene Zeitschleifen-Romanze, die ich problemlos allen Zeitschleifen-Fans ans Herz legen kann!

Während Edward und Alphonse weiter nach dem Stein der Weisen suchen, stoßen sie auf Oberst Roy Mustang, der mehrere Terroranschläge untersucht, die seltsamerweise alle vorher angekündigt werden und noch dazu niemandem schaden. Roy vermutet, dass es einen Zusammenhang zu mehreren Entführungsfällen geben könnte, bei denen die Kinder reicher Eltern gegen ein teures Lösegeld unversehrt zurückgegeben werden. Ed und Al wollen die Vorfälle ebenfalls aufklären, doch durch ein Missverständnis gerät Ed ebenfalls ins Visier der Entführer …

Dieser Light Novel schickt Ed und Al auf ein neues Abenteuer, das sowohl spannend, rätselhaft als auch humorvoll ist. Man hätte ihn sicher auch gut verfilmen können, weil die Essenz des Mangas so gut eingefangen wird. Besonders Spaß hat mir hier tatsächlich Roys Sichtweise gemacht, aber natürlich konnten auch Eds Szenen für einige denkwürdige Momente sorgen. Nur Al kommt ein wenig zu kurz, aber da dafür Roy mehr in den Fokus gerückt wird, machte mir das nicht allzu viel aus.

Die Nebencharaktere, die speziell für diesen Roman erfunden wurden, haben leider bis auf einen Charakter keinen besonderen Eindruck hinterlassen, aber dafür war das Mysterium um die Terroranschläge und Entführungen sehr gut gelöst. Das Ende kam mir ein wenig zu plötzlich, aber das Finale war dafür sehr spannend. Am besten haben mir aber immer noch die humorvollen Momente gefallen; die waren einfach grandios!

Insgesamt also ein Light Novel, der sowohl Stärken als auch Schwächen bietet – letztendlich aber eine gute Lektüre für Zwischendurch!

Am Tag des Abschlussballs verschwindet Shara Wheeler, das beliebteste Mädchen der ganzen Schule. Zuvor jedoch küsst sie drei Personen, unter denen sich auch ihre akademische Konkurrentin Chloe Green befindet. Zusammen mit Smith und Rory, die ebenfalls einen Kuss von Shara erhalten haben, folgt sie der Spur rosafarbener Briefe, die Shara für sie drei hinterlassen hat. Daraufhin beginnt eine Schnitzeljagd, in der die drei sich nicht nur ihren eigenen Gefühlen gegenüber bestimmten Personen stellen müssen, sondern auch herausfinden, wer Shara Wheeler außerhalb der perfekten Maske wirklich ist ...

Dieses humorvolle Jugendbuch schafft es, sowohl eine romantische Komödie als auch ein Mystery-Roman zu sein. Das Geheimnis um Shara Wheeler hat mich mindestens genau gefesselt wie die wachsenden Beziehung zwischen bestimmten Charakteren. Die Schnitzeljagd zu verfolgen – inklusive all der Schritte, die dafür nötig sind –, hat unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich immer gleich dem nächsten Schritt entgegenfieberte. Interessanterweise besteht der Roman allerdings nicht nur aus der Schnitzeljagd, sondern auch aus dem, was nach deren Ende passiert.

Die Charaktere beschäftigen sich zudem mit Identitätsfragen aller Art, in die ich mich überraschend gut hineinversetzen konnte. Dadurch, dass sie auf eine streng religiöse Schule gehen, führen besonders die queeren Charaktere kein leichtes Leben, schaffen es aber, sich gegenseitig zu unterstützen und sich gegen die queerfeindlichen Regeln zu wehren.

Von allen Figuren war Shara Wheeler natürlich die Interessanteste, weil sie trotz der Tatsache, dass sie erst spät physisch auftaucht, einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Kein Wunder, dass so viele fasziniert von ihr waren – mir ging es genauso!

Insgesamt also ein herrliches Lesevergnügen für alle, die eine gelungene, queere romantische Komödie lesen wollen!

Nach den Ereignissen des ersten Bandes sind Quinn und Matilda sich aus dem Weg gegangen. Quinn erforscht den Saum, während Matilda von Bax Informationen holt. Unerwartet treffen sie wieder aufeinander, als eine neue Mitschülerin sich als ihre gemeinsame Feindin Jeanne d'Arc entpuppt und sie zudem von einer Geheimgesellschaft erfahren, bei der Quinns leiblicher Vater Mitglied war ... doch wie sollen die beiden bei all dem Chaos ihre Beziehung kitten?

Ungeduldig habe ich auf den zweiten Band der Vergissmeinnicht-Trilogie gewartet und kann erfreut berichten, dass sich die vergleichsweise lange Wartezeit von anderthalb Jahren mehr als gelohnt hat! Genau wie im ersten Band stürzen sich Quinn und Matilda auch hier in ein Abenteuer, das noch gefährlicher als ihr voriges ist, ihnen aber auch einige wichtige Fragen beantwortet.

Hier fand ich es sehr schön, dass der Fantasy-Aspekt im zweiten Teil weiter ausgebaut wurde, wir gleichzeitig immer noch genug von der Liebesgeschichte bekommen haben und einige andere Handlungen zudem ebenfalls mein Interesse weckten. Es war einfach ein würdiger Nachfolger des ersten Teils, der mir sehr viel Spaß bereitet hat. Interessanterweise fand ich fast schon die Antagonisten am coolsten (speziell Jeanne d'Arc!), aber natürlich haben mir auch die Protagonisten und deren Freunde mir sehr gefallen. (Wobei Bax natürlich der Beste ist ;D)

Der Schreibstil liest sich weiterhin locker und witzig, nur am Anfang musste ich erst mal reinkommen, weil ich vieles aus dem ersten Teil bereits wieder vergessen hatte. Zum Glück ist es Kerstin Gier problemlos gelungen, meine Erinnerung wieder zu wecken!

Trotzdem kann es sicherlich nicht schaden, sich vor der Lektüre des zweiten Teils noch mal den ersten Teil zu Gemüte zu führen. So oder so bekommt man einen Jugendroman, der einem so einiges an Lesevergnügen bietet!

Unsere Welt ist voller kurioser Gesetze, Urteile und skurriler Rechtssituationen. Doch welche davon sind eigentlich rechtsgültig? Und warum? Diese und viele andere Fragen beantwortet Christian Solmecke in seinem humorvollen Buch „Welches Recht gilt bei Mord im Weltraum?“

Es handelt sich hierbei um eine kurzweilige Lektüre, die zahlreiche reale und einige hypothetische Situationen auf witzige Weise zusammenfasst und erklärt. Wie der eine Mann, der plötzlich feststellen musste, dass er offiziell als tot gilt und nicht mehr für lebendig erklärt werden kann. Oder auch der berühmte Fall hinter dem „Red Bull verleiht Flügel“-Slogan. Natürlich ist auch die Polizei sowohl als Opfer als auch als Täter dabei. Und noch viel, viel mehr Anekdoten: Zum Beispiel der Mann, der siebzig Jahre ohne Führerschein gefahren ist, oder die Frau, die ihr Grundschulzeugnis gefälscht hat. Oder auch die KI, die einen Anwalt wollte. Am amüsantesten fand ich wohl die „Hans im Glück“-Geschichte, aber auch viele andere konnten mir ein Schmunzeln entlocken.

Ernste Fälle gibt es hierbei natürlich auch. Neben dem berühmten McDonalds-Fall, der hier zum Glück korrekt dargestellt wurde, geht es auch um tote oder verkaufte Haustiere und um unglückliche Situationen. Am schreckenerregendsten finde ich wohl die ganzen Ehe-Gesetze und -Pflichten, von denen ich bisher nicht wusste, dass sie tatsächlich existieren. Insofern bietet dieses Buch nicht nur eine humorvolle Lektüre für Zwischendurch, sondern bringt einem auch definitiv etwas bei.

Gemerkt habe ich mir von den vielen beschrieben Fällen natürlich nicht alle, nur ein paar besonders beeindruckende haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Aber das ist bei der puren Anzahl natürlich zu erwarten, weshalb ich die kurzen Kapitel auch nicht als Kritik ansehe, sondern im Gegenteil perfekt dafür geeignet, einfach mal für Zwischendurch etwas zu lesen. Allgemein liebe ich den Mix aus Humor und Wissenswertem und Christian Solmecke hat ihn wirklich wunderbar hinbekommen!

Elsie ist Theoretische Physikerin, verdient sich ihr Geld allerdings hauptsächlich damit, sich als Fake-Freundin anzubieten. Als sie endlich die Chance auf ihren Traumjob bekommt, ist ihr Schock allerdings groß, als sie erfährt, dass ausgerechnet Jack Smith-Turner über ihr Schicksal entscheiden wird: Ein Experimental-Physiker, der vor Jahren nicht nur die Theoretiker dumm hat dastehen lassen, sondern auch noch der Bruder ihres derzeitigen Fake-Freunds ist …

Diese Liebesgeschichte ist locker und humorvoll, schafft es aber, sich durch die wissenschaftlichen Diskussion von anderen Romanzen abzuheben. Klingt vielleicht erst mal langweilig, aber ich fand es wirklich faszinierend, wie Ali Hazelwood mit den besprochenen Themen umgegangen ist. Tatsächlich fand ich die Diskussionen über Theoretische und Experimental-Physik fast schon interessanter als die Romanze!

Wobei diese durchaus süß war. Die Mischung aus Slow Burn und Enemies to Lovers ist hier sehr gut und tatsächlich realistisch umgesetzt. Ich war positiv überrascht darüber, wie gut die Chemie zwischen Elsie und Jack gestimmt hat! Schön war es auch, dass ihre Freundschaften immer noch eine wichtige Rolle spielten, weil speziell die Freundschaft zwischen Elsie und und ihrer Mitbewohnerin Cece mir sehr gefallen hat.

Am besten war aber (neben dem ausgezeichneten Humor!) definitiv Elsies Charakterentwicklung. Am Anfang ist sie jemand, der möglichst alle zufrieden stellen will und deshalb sogar ihre Persönlichkeit verändert, doch im Lauf des Romans steht sie schließlich zu ihren eigenen Meinungen. Das war wirklich schön!

Gibt es also Kritik? Leider ja. Denn so schön ich die Romanze auch fand, hat eine Szene gegen Ende des Romans es mir nahezu unmöglich gemacht, sie im Ganzen zu mögen. Hier meint Jack – unter der Bedingung, Elsie seine aufrichtige Meinung zu sagen –, dass er sie nie wieder gehen lassen wird und sie am liebsten wochenlang in seinem Zimmer einsperren möchte. Für manche mag diese Vorstellung vielleicht romantisch sein, aber ich fand sie vor allem gruselig. Besonders traurig daran ist, dass die Romanze bis dahin so süß war und sie dann so spät den Eindruck erweckte, ungesund zu sein. Zwar minderte das nicht die anderen positiven Aspekte des Romans, aber enttäuscht war ich trotzdem davon.

Von daher ist das hier eine schöne Lektüre für zwischendurch, die für mich aber nicht durch die Romanze, sondern vor allem durch Elsies Charakterentwicklung und die naturwissenschaftlichen Diskussionen brilliert.

Die Welt ist voll von Dingen, die man „wissen sollte“. Doch wer entscheidet eigentlich, was wissenswert ist? Warum wissen die meisten, was der Stein von Rosetta ist, aber kaum jemand, was die Behistun-Inschrift ist?

Diese Kernfrage – „Was ist wissenswert?“ – wird in den 42 Kapiteln beleuchtet, in denen Dr. Jens Foell uns kuriose, interessante, gruselige und ja – wissenswerte Fakten vorstellt. Das tut er in einem lockeren Stil, der sich leicht lesen lässt, sodass man auch als Laie problemlos mitkommt. Hilfreich war es auch, dass er viele Filme und Spiele als Referenzen zurate zieht, sodass man sich die Fakten nicht nur besser verdeutlichen, sondern auch besser merken kann.

Einige Fakten habe ich sogar zumindest teilweise schon gekannt (4'33'', anterograde Amnesie, der Ophiocordyceps unilateralis, der Voyager Golden Record), doch hat Dr. Foell mein Wissen um sie noch um einiges erweitert. Viele Fakten waren mir auch gänzlich unbekannt, und dass, obwohl sie so interessant waren, dass sie imho zum Allgemeinwissen zählen sollten: Lemuria, der „Corrupted Blood“-Vorfall, Schleimpilze, Conways Spiel des Lebens … und so viel mehr. Auch allgemeinere Fakten werden vorgestellt: Warum die Gruppe manchmal weniger weiß als ihre einzelnen Mitglieder, warum man sich Statistiken nicht einfach ausdenken kann, warum man nicht existente Dinge manchmal fühlen kann und warum manchmal der Schwächste überlebt.

Insofern ist dieses Sachbuch für alle Menschen geeignet, die ihr Wissen auf humorvolle Weise erweitern wollen – unabhängig von ihrer Nerdigkeit ;-)

Auf der Suche nach dem Stein der Weisen landen Edward und Alphonse in Xenotime, wo es einen Alchemisten geben soll, der nach ihm forscht. Doch als die Brüder sich den Stadtbewohnern vorstellen, werden sie schnell der Lüge bezichtigt – denn angeblich würden die Elric-Brüder bereits im Labor arbeiten. Schnell wird Ed und Al klar, dass es sich hierbei um Hochstapler handeln muss. Kurzerhand brechen sie in das Labor ein, um deren Nachforschungen näher anzuschauen …

Was beim Lesen dieses Light Novels und den enthaltenen zwei Geschichten unbedingt wissenswert ist, ist die Tatsache, dass der Light Novel zwanzig Jahre nach seinem originalen Erscheinungsdatum herausgekommen ist. Während des Lesens der ersten Geschichte fragte ich mich verwirrt, warum zwei Episoden des 2003-Animes hier verschriftlicht wurden, bis ich beim Lesen der zweiten Geschichte, die ebenfalls im 2003-Anime vorkommt, endlich selbst recherchiert habe. Und Tatsache: Es handelt sich nicht um Anime-Episoden, die hier in Schriftform umgesetzt wurden, sondern umgekehrt! Dieser Light Novel existierte zuerst und seine Geschichten wurden daraufhin im 2003-Anime adaptiert. Ohne dieses Wissen wirkt der Light Novel zunächst wie eine billige Kopie, weil mir nicht klar war, dass er in Wirklichkeit das Original ist.

Insofern war es am Ende unglaublich faszinierend, diese Geschichten zu lesen, in dem Wissen, dass sie danach zu Anime-Episoden wurden. Und das ist auch kein Wunder; beide Geschichten sind so gut, dass ich sie ebenfalls adaptiert hätte! Ich freue mich schon darauf, bald den zweiten Light Novel zu lesen – und hoffentlich noch mehr ;)

Lord und Lady McIntosh besitzen ein großes Anwesen mit Feriencottages, die sie regelmäßig vermieten. Allerdings haben sie auch ein großes Problem: Unter den Tieren, die sie bei sich aufgenommen haben, befindet sich ein Pfau, der plötzlich anfängt, alles, was blau ist, zu attackieren und zu zerstören. Als eine Gruppe von vier Investmentbankern mit ihrer Chefin, einer Psychologin und einer Köchin zu einer Teambildungsmaßnahme übers Wochenende anreist, ist klar, dass für den Pfau endlich eine Lösung gefunden werden muss. Lord McIntosh will das Problem mit einem Gewehr lösen. Und setzt dadurch eine ganze Welle an Geheimnissen und Missverständnissen aus …

Dieser humorvolle Roman lebt vor allem auf die Art und Weise, wie er das Gesamtwissen um alles, was passiert, zwischen den Charakteren verteilt. Jeder der Charaktere bekommt einen Teil mit, versteht ihn aber Umständen falsch und möchte ihn aus privaten Gründen nicht an die anderen weitergeben. Das sorgt für eine ganze Menge Chaos, weil alle glauben, zu wissen, die Wahrheit zu kennen, aber nur wir Leser*innen den gesamten Kontext verstehen. Das hat dem Roman einen ganz besonderen Humor verliehen, der mir sehr gefallen hat!

Zugegeben gab es einen Punkt in der Handlung, an dem diese sich ein wenig langsam entwickelte, aber davon abgesehen hat es mir sehr viel Spaß gemacht, das wachsende Chaos zu verfolgen. Die verschiedenen Charaktere sind natürlich recht eindimensional, aber Charaktertiefe ist auch nicht der Fokus des Romans – er soll einem Spaß bereiten, und genau das hat er (meiner Meinung nach erfolgreich) getan.

Besonders genial fand ich übrigens das Ende. Ich habe nämlich erwartet, dass die Geheimnisse schließlich alle auffliegen und damit eine noch viel größere Katastrophe auslösen, aber das Ende, das Isabel Bogdan gefunden hat, ist eine so geniale Pointe, dass ich das Buch danach mit einem breiten Lächeln zugeschlagen habe.

Insgesamt also ein kurzfristiges, humorvolles Vergnügen für alle, die den britischen Humor lieben!

Luc und Oliver sind seit zwei Jahren glücklich zusammen, doch keiner von beiden hat eine Heirat je in Erwägung gezogen. Doch weil nach und nach ihre Freunde (und Feinde) den Bund der Ehe eingehen, wird Luc immer mehr unter Druck gesetzt – bis er Oliver spontan einen Heiratsantrag macht. Doch wie sich herausstellt, braucht es mehr als vier Hochzeiten und einen Todesfall, bis beide realisieren, was sie wirklich wollen …

Nachdem „Boyfriend Material“ mir bereits sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie Lucs und Olivers Geschichte ausgeht – und blieb letztendlich mit einem zufriedenstellenden Gefühl zurück. Das Ende hat sehr zu den beiden gepasst, auch wenn sie selbst es vielleicht nicht tun. Das ist nämlich ein Thema, das während allen Hochzeiten immer wieder aufflammt: Dass Luc und Oliver eigentlich inkompatibel sind, weil sie so unterschiedliche Ansichten haben, aber dennoch (oder gerade deshalb?) perfekt zusammenpassen. Ich muss allerdings zugeben, dass mir ihre Streitereien irgendwann zu viel wurden – denn obwohl es natürlich auch Szenen gibt, in denen sie ihre Liebe füreinander zeigen, gingen diese zwischen ihren vielen Streits fast unter. Hier hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf den glücklichen Teil ihrer Beziehung gewünscht.

Die Struktur des Romans folgt beinahe wortwörtlich den oben erwähnten „vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Lucs beste Freundin Bridget, sein Exfreund Miles, sein Mitarbeiter Alex und er selbst müssen sich mit den Schwierigkeiten von Hochzeitsvorbereitungen herumschlagen, während Oliver mit einem unerwarteten Todesfall in seiner Familie zu kämpfen hat. Am besten gefielen mir das Bridget-, das Alex- und das Todesfall-Kapitel; Bridgets, weil hier die Freundschaft zu Luc hervorgehoben wird, Alex', weil es zu einem kleinen Abenteuer führte und der Todesfall, weil Oliver dadurch eine wichtige Charakterentwicklung durchmacht. (Das Miles- und das Luc-Kapitel waren nicht schlecht, aber die anderen Kapitel fand ich ein wenig besser.)

Was in allen Kapiteln zum Glück gut gelungen ist, ist der Humor – Alexis Hall hat ohnehin einen lockeren, flüssigen Schreibstil, doch durch seinen Humor wertete er die (im Grunde altbekannte) Geschichte um einiges auf. Es machte dadurch umso mehr Spaß, Lucs und Olivers Geschichte zu folgen und nebenbei ein paar andere Hochzeiten zu erleben (wobei die Nebencharaktere zugegeben relativ blass bleiben).

Insgesamt also eine schöne Liebesgeschichte, die ihre Haupt- und Nebencharaktere zwar unter gehörigen Stress setzt, sich aber perfekt dafür eignet, den Stress der realen Welt für eine Weile hinter sich zu lassen!

Die Hackebarts sind eine schräge Familie: Herr Hackebart sammelt gerne Klobürsten. Frau Hackebart ist LKW-Fahrerin und Klavierspielerin. Großvater Hackebart setzt sich für die Umwelt ein. Die sechsjährige Lulu kennt alle Brockhaus-Bände auswendig. Der achtjährige Mönkemeier malt am liebsten abstrakte Kunst. Der elfjährige Zosch ist leidenschaftlicher Sportler und Zocker. Und die dreizehnjährige Brooklyn ist die vernünftigste von allen (wenn sie nicht gerade ihre fünf Minuten hat). Als Mönkemeier im Kunstmuseum ein teures Gemälde übermalt, sieht Familie Hackebart nur eine Möglichkeit, das Geld schnell zurückzuzahlen: Sie machen bei „Wer wird Millionär?“ mit. Was kann da schon schief gehen?

Dieses äußerst amüsante Buch ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geschrieben, was ihn nicht nur zu einem großartigen Familienroman macht, sondern auch zu einem humorvollen Leseerlebnis für alle, die genau das möchten: Eine witzige Geschichte, die für jeden Geschmack etwas bietet und ein kurzweiliges, aber genussvolles Lesevergnügen bietet. Die Hackebarts sind einfach genial und so ziemlich alle Leserinnen und Leser werden sicher mindestens ein Familienmitglied finden, mit dem sie sich identifizieren (bei mir ist es Brooklyn). Natürlich sind sämtliche Eigenschaften bewusst übertrieben, aber gerade das fand ich wunderbar, weil gerade diese übertriebenen Eigenschaften dazu beigetragen haben, dass man die Familie und die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt ist, in vollen Zügen genießt.

Die einzige wirkliche Kritik, die ich habe, ist der Titel der Geschichte: Die Hackebarts „crazy“ zu nennen, kam mir dann doch ZU übertrieben war, vor allem, weil das Wort einige negative Konnotationen hat, die man mit dieser wunderbaren Familie lieber nicht assoziieren möchte. (Oder überhaupt mit irgendeiner Familie.) Letztendlich ändert der Titel natürlich nichts daran, dass die Geschichte selbst unglaublich viel Spaß bereitet und sowohl für Groß und Klein geeignet ist, aber trotzdem hätte ich mir einen anderen gewünscht.

Zusammengefasst: Ein humorvoller Roman für alle, die schräge Charaktere lieben!

↑ 2023
2022 ↓

Zwei Jahre ist es her, seit Arthur und Ben sich einvernehmlich voneinander getrennt haben. Inzwischen haben beide einen neuen festen Freund gefunden und sind einigermaßen zufrieden mit ihrem Leben. Doch dann sehen sie sich wieder. Und sind sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob ihre Gefühle von damals tatsächlich verschwunden sind …

Lange habe ich gezögert, dieses Buch zu lesen, weil mir der erste Teil, „Was ist mit uns“, nicht allzu sehr gefallen hat. Es hatte durchaus gute Momente, aber Arthurs und Bens Chemie hat für mich damals nicht gestimmt und ich fand das Ende nicht besonders zufriedenstellend. Trotzdem beschloss ich schließlich, den beiden mit dem zweiten Teil noch eine Chance zu geben – und wie bin ich froh, dass ich das getan habe!

„Auf das mit uns“ ist alles, was ich mir damals von „Was ist mit uns“ gewünscht habe. Arthurs und Bens Chemie ist fantastisch, das Ende hat mich sehr glücklich zurückgelassen und die Nebencharaktere haben zusätzlich dazu beigetragen, dass ich mein Leseerlebnis sehr genossen habe. Besonders froh war ich, dass Arthurs und Bens neue Partner (Mikey für Arthur, Mario für Ben) unglaublich sympathische Charaktere waren, weil es sehr leicht gewesen wäre, den Weg für Arthur und Ben zu ebnen, indem man sie unsympathisch macht, was zum Glück nicht geschehen ist. Mein Lieblingscharakter war jedoch Dylan, Bens bester Freund und einer der besten Charaktere, die Adam Silvera und Becky Albertalli je geschaffen haben. Er war definitiv mein persönliches Highlight!

Schön ist zudem, dass die beiden Autor*innen dankenswerterweise darauf verzichtet haben, dass irgendwer irgendwen betrügt. Ich hatte nämlich schon halb damit gerechnet und war froh, dass das nie geschehen ist.

Insgesamt würde ich fast schon empfehlen, „Was ist mit uns“ wegzulassen und gleich zu „Auf das mit uns“ zu springen, weil man nicht unbedingt das Vorwissen braucht, um die Geschichte zu verstehen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, den zweiten Teil gelesen zu haben und empfehle allen, die die Autor*innen bereits kennen, hier zuzugreifen!