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A Wizard's Guide to Defensive Baking
320 Seiten

Die vierzehnjährige Mona ist mit Leidenschaft Bäckerin, deren Magie zwar nur bei Teig und Brot funktioniert, wodurch sie aber besonders gelungene Backkreationen kreiert. Als sie eines Tages eine Mädchenleiche in der Bäckerei entdeckt, ändert sich ihr ruhiges Leben schlagartig. Der Inquisitor Oberon verdächtigt sie, das Mädchen umgebracht zu haben und bringt sie zur Herzogin, damit sie dort verurteilt wird. Zwar kommt Mona wieder frei, doch Spindle, der Bruder des ermordeten Mädchens, möchte herausfinden, was mit seiner Schwester geschehen ist. Zumal hat der Inquisitor es immer noch auf Mona abgesehen und allein mit Backmagie kann sie sich schlecht gegen ihn wehren … oder?

Diese Cozy Fantasy ist einfach herrlich zu lesen, weil sie einerseits sehr humorvoll und andererseits unglaublich kreativ ist. Tatsächlich kommen hier Szenen vor, die ich so noch nie oder nur sehr selten in Fantasy gelesen habe, was für ein absolut grandioses Leseerlebnis sorgte. Allein die Grundidee einer Bäckerin, deren Magie darauf beschränkt ist, fand ich genial, aber die Umsetzung machte es noch besser. Hier großes Lob an die Autorin, die die Möglichkeiten, die Fantasy bietet, tatsächlich genutzt hat!

Der Schreibstil ist recht locker und macht Mona zu einer sehr sympathischen Protagonistin. Am Anfang ist sie, was ihre magischen Fähigkeiten angeht, nicht allzu selbstsicher, doch im Lauf der Geschichte vertraut sie immer mehr darauf und nutzt sie aktiv, bleibt im Kern aber immer noch sympathisch. Auch ihren treuen Lebkuchenmann möchte ich hervorheben; er war ein außerordentlicher unterhaltsamer Charakter und mein persönlicher Liebling.

Die anderen Charaktere waren dafür recht eindimensional; sie erfüllen zwar ihren Zweck und zeigen teils sogar eine Entwicklung, aber insgesamt lernen wir sie nicht so gut kennen, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. Am seltsamsten fand ich, dass die Leiche, die Mona am Anfang findet, letztendlich keine größere Rolle nach der ersten Hälfte der Handlung spielt; zwar will ihr Bruder Spindle sie rächen, doch letztendlich habe ich sogar vergessen, warum sie überhaupt umgebracht wurde, weil ihr Tod für die Handlung letztendlich nicht relevant war.

Obwohl die Geschichte recht kurz ist, ist das Pacing zwischen der ersten und zweiten Hälfte der Handlung recht langsam; doch weil mir die eigentlichen Handlungsstränge so gut gefallen haben, finde ich das zwar erwähnenswert, aber nicht so störend, dass es die Geschichte ruiniert hätte.

Insgesamt also eine wunderbare Cozy Fantasy, die für diejenigen perfekt geeignet ist, die kreative und humorvolle Fantasy zu schätzen wissen!