- Fluch der Schwestern
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- Die sechs Kraniche
Als Channis Schwester Vanna geboren wird, ist sofort klar, dass sie etwas ganz Besonderes ist: Nicht nur ist sie wunderschön, sondern hat auch ein Licht, das aus ihrem Herzen strahlt. Entscheidungen des gemeinsamen Vaters führen dazu, dass am Tag von Vannas Geburt Channi mit einem Schlangengesicht verflucht wird, unter der Voraussetzung, es wiederzubekommen, wenn sie am Tag von Vannas siebzehnten Geburtstag ihre Schwester opfert. Stattdessen will Channi lieber Angma, die sie mit diesem Fluch belegte, finden und besiegen. Doch wie soll sie die Tigerin finden und gleichzeitig ihre Schwester Vanna beschützen? Bei einem Verlobungswettbewerb für Vanna trifft Channi schließlich auf den Halbdrachen Hokzuh, der ihre letzte Chance sein könnte, ihre Schwester zu retten – doch gegen einen hohen Preis für einen von ihnen …
Das Prequel für „Die sechs Kraniche“ hat mir überraschend gut gefallen, was ich deshalb so betone, weil nur der erste Teil der Dilogie mich begeisterte, während ich den zweiten Teil sehr schwach fand. Deshalb war ich ein wenig vorsichtig, was „Der Fluch der Schwestern“ angeht und bin deshalb umso froher, dass er mir insgesamt sehr gut gefiel!
Das Band zwischen Channi und Vanna ist trotz der Tatsache, dass Vanna für einige Zeit abwesend ist, sehr stark und bildet die Grundfeste des Romans. Zudem sind beide Charaktere auf ihre Weise sehr sympathisch und ich habe trotz der Tatsache, dass ich ihr Schicksal dank der Kraniche-Dilogie bereits kannte, sehr mit ihnen mitgefiebert. Auch der Halbdrache Hokzuh gehörte zu meinen Lieblingen; obwohl ich die Romanze mit Channi relativ unnötig fand (tatsächlich ist der Leseschnipsel auf der Inhaltsklappe die einzige romantische Szene zwischen ihnen), war die Beziehung zwischen ihnen allgemein sehr einnehmend. Hier hilft es wie gesagt sehr, dass alle drei Charaktere sich sehr menschlich angefühlt haben und man alle Seiten verstehen konnte.
Von den Nebencharakteren ist Channis Schlange Ukar erwähnenswert, der Channi stets auf den Boden der Tatsachen zurückholt, während andere Nebencharaktere größtenteils aus Antagonisten bestanden. Doch war gut, wie die Antagonisten in die Handlung eingebunden waren, weil sie alle eine wichtige Rolle für die Handlung spielten und verschiedene Gefahren für Channi, Vanna und Hokzuh bildeten.
Insofern ist meine einzige Kritik, dass ich in der Mitte der Handlung gerne noch mehr von Vanna gesehen hätte, um Channis Wunsch, sie zu retten, beim Leser noch früher aufkommen zu lassen, als es der Fall ist – aber davon abgesehen haben wir hier eine wunderbare Vorgeschichte, die man auch problemlos für sich lesen kann und die speziell für Fans für Fantasy ohne (große) Romanzen perfekt geeignet ist!
- The First to Die
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Es ist der erste Tag, an dem der Todesbote eingeführt wird. Alle sind aufgeregt, unsicher, ob sie daran glauben sollen oder nicht. Trotzdem finden sich viele am Times Square, um dort live die Eröffnung des Todesboten zu verfolgen. Darunter sind auch Orion und Valentino - Orion, der aufgrund seiner Herzkrankheit geradezu erwartet, den Anruf zu erhalten und Valentino, der überhaupt nicht daran denkt, weil er in New York einem neuen Leben und einer neuen Zukunft entgegensieht. Doch dann bekommt ausgerechnet er den ersten Anruf des Todesboten ...
"They Both Die at the End"/"Am Ende sterben wir sowieso" ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher, weshalb ich nicht widerstehen konnte, das Prequel bereits jetzt schon auf Englisch zu lesen. Ich hatte ein wenig Angst, dass es seinem Vorgänger nicht gerecht werden würde, doch zu meiner Freude hat es Adam Silvera geschafft, eine würdige Vorgeschichte zu seinem Bestseller zu schreiben! Alles, was ich an "They Both Die at the End" so mochte, findet sich auch hier, doch ist "The First to Die at the End" keine simple Kopie seines Vorgängers, sondern steht auf eigenen Beinen.
Wobei ich durchaus raten würde, "They Both Die at the End" zuerst zu lesen. Es gibt so viele Easter Eggs und Referenzen, dass man trotz der Tatsache, dass man den Vorgänger nicht gelesen haben muss, um diese Geschichte zu verstehen, trotzdem so einiges verpassen würde. Ich bin sicher, dass ich immer noch viele übersehen habe!
Was die Struktur der Geschichte angeht, ähnelt sie dem Vorgänger und ist doch anders. Denn es gibt nicht nur die "Orion und Valentino"-Storyline, die durch ein paar Nebencharakter-Sichten bereichert wird, sondern ganze Nebenstorys, die sich im Lauf des Romans entwickeln. In "They Both Die at the End" hingen die Nebengeschichten zwar auch mit der Hauptgeschichte und miteinander zusammen, waren aber größtenteils voneinander abgekapselt. Hier dagegen gibt es neben der Hauptgeschichte und Nebenkapiteln zwei rote Fäden, die sich durch den ganzen Roman ziehen: Die Geschichte von Joaquin Rosa, dem Gründer des Todesboten, der einen Fehler im System untersucht, und die Geschichte von Gloria Dario, die Probleme damit hat, ihrer missbräuchlichen Ehe zu entkommen. Speziell die letztere Nebengeschichte war unglaublich fesselnd und ich fand es genial, wie all diese Geschichten letztendlich mit der Haupthandlung zusammenhingen.
Damit kommen wir zu den Charakteren, die erfolgreich zeigen, wie viel Hintergrund - und Chemie - Adam Silvera ihnen mit wenigen Sätzen und Seiten verleihen kann. Orion und Valentino sind hierbei natürlich das Highlight. Obwohl ihre Romanze nicht einmal einen vollen Tag einnimmt, war sie trotzdem glaubwürdig geschrieben. Ich finde es schlichtweg beeindruckend, wie gut Adam Silvera ihre Chemie hinbekommen hat!
Insgesamt ein würdiges Prequel, auf dessen kommende deutsche Übersetzung ich mich jetzt schon freue - allein schon, weil sie mir die Entschuldigung gibt, dieses wundervolle Buch noch einmal zu lesen!
Als Erstsemester fängt Logico frisch am Deduction College an, doch bereits in seinem ersten Jahr ereignen sich mehrere Mordfälle, die es zu lösen gilt. Wer steckt dahinter und warum? Und was hat es mit dem mysteriösen Jungen auf sich, der regelmäßig auftaucht? In jedem Jahr gibt es neue Mysterien zu lösen, die Logico klar machen, dass er niemandem trauen kann – vor allem nicht den Menschen, denen er vertraut …
Ich hatte um ehrlich zu sein nicht erwartet, dass „Murdle – The School of Mystery“ mehr als ein nettes Prequel sein würde, doch zu meiner Überraschung war dieses Rätselbuch nicht nur absolut grandios, sondern wurde sogar zu meinem bisher liebsten Murdle-Teil!
Das liegt hauptsächlich daran, dass sowohl der Rätsel-Faktor als auch die Story wunderbar umgesetzt war. Die Deduktionsgitter ist von der Schwierigkeit diesmal passender gestaltet: Jahr 1 und Jahr 2 haben jeweils drei Verdächtige (mit vier im letzten Fall), Jahr 3 hat vier Verdächtige, Jahr 4 hat drei Verdächtige (mit vier im letzten Fall), unter denen man zusätzlich den Lügner bestimmen muss und in der Zeit nach dem College gibt es vier Verdächtige, von denen einer ein Lügner ist. In vorigen Murdles fiel mir die Suche nach dem Lügner definitiv am schwersten, weshalb ich es passend fand, dass diese Art des Rätsels diesmal ans Ende gesetzt wurde.
Doch das ist noch nicht alles: Zusätzlich gibt es eine Karte des Colleges, eine Karte der Tunnel darunter, Muster in einem Glasfenster, Sternbilder am Himmel, verschiedene Arten, mysteriöse Zeichen zu entschlüsseln und noch einiges mehr. Diese Varietät an Rätseln hat mir sehr viel Spaß gemacht, wobei meine Lieblingsrätsel das Ersetzen von Symbolen durch Buchstaben und das Finden von Bildern im Glasfenster/am Himmel waren. Selbst etwas zu machen, statt z. B. etwas abzulesen, hat hier den Reiz ausgemacht.
Dann ist da noch die packende Handlung, deren einzelne Handlungsstränge mich gleichermaßen fesselten: Die ersten Morde am Deduction College; die Einladung von Dame Obsidian; das Schachbox-Turnier; das Enttarnen der geheimen Gesellschaft; und Logicos persönliches Ansinnen am Ende. Hier hat G. T. Karber mehrere Methoden verwendet, um die Handlung spannend zu gestalten: Die Fälle der einzelnen Handlungsstränge durch Hinweise miteinander verbunden; Fälle eingebaut, die verlangten, zu früheren Fällen zurückzugehen; mehrere Plot-Twists, darunter mindestens einen, der absolut genial war; und, am allerwichtigsten: eine wichtige Charakterentwicklung für Logico und ein stärkerer Fokus auf seine Beziehung zu Irratino. Die letzten beiden Punkte waren es, die den ersten Murdle-Band so besonders gemacht haben und die in den zwei Bänden danach schwächer thematisiert wurden; aus diesem Grund war ich sehr glücklich darüber, hier im Prequel wieder mehr Szenen zwischen den beiden zu lesen.
Aus all diesen Gründen ist dieser Murdle-Band mein liebster geworden und ich kann ihn allen empfehlen, die nicht nur wunderbare Rätsel lösen, sondern gleichzeitig einer spannenden Handlung folgen wollen!