- Beneath the Ivy
- Christian Handel
- ueberreuter
- Jugendbuch
- Fantasy
- Hexen
- Magie
- Zeitschleife
- Familie
- Twists
- Romanze
- Freundschaft
- Liebe
- Dilemma
Marissa Winslow stammt aus einer Hexenfamilie, die auf Carter’s Island, wo sie leben, wohlbekannt ist. Das Leben verläuft trotz der Magie recht normal – bis zu dem Tag, an dem Rissas Cousine Norah krank wird und Rissa die verbannte Tante der Familie, Gladys, auf der Insel sieht. Zudem scheint die Insel in einer Zeitschleife gefangen zu sein und nur mithilfe von Caleb Rosenbaum, dessen Familie mit den Winslows verfeindet ist, kann Rissa herausfinden, was wirklich vor sich geht …
Dieser Buch ist recht locker geschrieben, was ich am Anfang gewöhnungsbedürftig fand, bis ich tiefer in der Geschichte drinsteckte. Diese überzeugt vor allem durch ihre Kreativität: Sie hat mich ein wenig an eine Mischung aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (wegen der Zeitschleife) und „Encanto“ (wegen den Familiendynamiken) erinnert, wobei speziell die Zeitschlaufe grandios umgesetzt ist. Es gibt zahlreiche Geschichten, die eine erzählen, aber Christian Handel hat es geschafft, sie auf erfrischende Weise neu zu gestalten und dabei noch eine gesunde Portion Magie mit einzubringen. Für mich war die Umsetzung der Zeitschleife definitiv der Höhepunkt des Romans, weil sie so grandios umgesetzt war. Was zusätzlich dazu beiträgt, ist, dass Marissa lange Zeit nichts von der Zeitschleife weiß und erst mal herausfinden muss, dass sie in einer steckt. Zusammengenommen mit der Tatsache, dass jede Zeitschleife ein wenig schlimmer wird als die vorherige, war es schlicht ergreifend großartig.
Marissas Romanze mit Caleb war ebenfalls sehr süß, wobei ich es gut fand, dass sie sich bereits am Anfang zu ihm hingezogen fühlt, weil der Ablauf ihrer Beziehung sich dadurch realistisch anfühlte. Ich mochte auch ihre Freundschaft mit Benji sehr, weil er so ein sympathischer Nebencharakter war. Dafür hätte ich gerne noch mehr von Norah gesehen; obwohl sie eine zentrale Figur ist und Rissa sich bald fragen muss, wie weit sie zu gehen bereit ist, um sie zu retten, bekommen wir erstaunlich wenig von ihr mit. Hier hätte ich Norah entweder zu einem zentralen Charakter wie Caleb oder Benji gemacht oder einen der beiden mit der Krankheit belegt, die Norah plagt, damit wir aufrichtig mit ihrem Schicksal mitfiebern können.
Die anderen Familienmitglieder bekommen genug Screentime, um einen Eindruck zu hinterlassen, wobei die verbannte Tante Gladys natürlich das wichtigste Mitglied von ihnen ist. Es gab, was sie und den Rest der Familie betraf, ein paar sehr nette Twists, von denen ich manche zwar halb erahnt habe, andere wiederum überhaupt nicht. So oder so haben mir die Twists sehr gefallen!
Zusammengefasst würde ich das Buch vor allem Urban-Fantasy-Fans empfehlen, die eine besonders kreativ umgesetzte Zeitschleife lesen wollen!
- The First to Die
- at the End
- Adam Silvera
- Simon & Schuster
- Prequel
- Englisch
- Drama
- Romanze
- Tod
- Leben
- Charaktere
- LGBTQ+
- Highlight
Es ist der erste Tag, an dem der Todesbote eingeführt wird. Alle sind aufgeregt, unsicher, ob sie daran glauben sollen oder nicht. Trotzdem finden sich viele am Times Square, um dort live die Eröffnung des Todesboten zu verfolgen. Darunter sind auch Orion und Valentino - Orion, der aufgrund seiner Herzkrankheit geradezu erwartet, den Anruf zu erhalten und Valentino, der überhaupt nicht daran denkt, weil er in New York einem neuen Leben und einer neuen Zukunft entgegensieht. Doch dann bekommt ausgerechnet er den ersten Anruf des Todesboten ...
"They Both Die at the End"/"Am Ende sterben wir sowieso" ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher, weshalb ich nicht widerstehen konnte, das Prequel bereits jetzt schon auf Englisch zu lesen. Ich hatte ein wenig Angst, dass es seinem Vorgänger nicht gerecht werden würde, doch zu meiner Freude hat es Adam Silvera geschafft, eine würdige Vorgeschichte zu seinem Bestseller zu schreiben! Alles, was ich an "They Both Die at the End" so mochte, findet sich auch hier, doch ist "The First to Die at the End" keine simple Kopie seines Vorgängers, sondern steht auf eigenen Beinen.
Wobei ich durchaus raten würde, "They Both Die at the End" zuerst zu lesen. Es gibt so viele Easter Eggs und Referenzen, dass man trotz der Tatsache, dass man den Vorgänger nicht gelesen haben muss, um diese Geschichte zu verstehen, trotzdem so einiges verpassen würde. Ich bin sicher, dass ich immer noch viele übersehen habe!
Was die Struktur der Geschichte angeht, ähnelt sie dem Vorgänger und ist doch anders. Denn es gibt nicht nur die "Orion und Valentino"-Storyline, die durch ein paar Nebencharakter-Sichten bereichert wird, sondern ganze Nebenstorys, die sich im Lauf des Romans entwickeln. In "They Both Die at the End" hingen die Nebengeschichten zwar auch mit der Hauptgeschichte und miteinander zusammen, waren aber größtenteils voneinander abgekapselt. Hier dagegen gibt es neben der Hauptgeschichte und Nebenkapiteln zwei rote Fäden, die sich durch den ganzen Roman ziehen: Die Geschichte von Joaquin Rosa, dem Gründer des Todesboten, der einen Fehler im System untersucht, und die Geschichte von Gloria Dario, die Probleme damit hat, ihrer missbräuchlichen Ehe zu entkommen. Speziell die letztere Nebengeschichte war unglaublich fesselnd und ich fand es genial, wie all diese Geschichten letztendlich mit der Haupthandlung zusammenhingen.
Damit kommen wir zu den Charakteren, die erfolgreich zeigen, wie viel Hintergrund - und Chemie - Adam Silvera ihnen mit wenigen Sätzen und Seiten verleihen kann. Orion und Valentino sind hierbei natürlich das Highlight. Obwohl ihre Romanze nicht einmal einen vollen Tag einnimmt, war sie trotzdem glaubwürdig geschrieben. Ich finde es schlichtweg beeindruckend, wie gut Adam Silvera ihre Chemie hinbekommen hat!
Insgesamt ein würdiges Prequel, auf dessen kommende deutsche Übersetzung ich mich jetzt schon freue - allein schon, weil sie mir die Entschuldigung gibt, dieses wundervolle Buch noch einmal zu lesen!
Ich habe das Buch bereits mehrmals auf Deutsch gelesen, war aber schlussendlich neugierig darauf, wie gut es eigentlich übersetzt worden ist. Ich muss sagen: Ich bin sehr zufrieden!
Das englische Original hat natürlich seinen eigenen Flow und seinen eigenen Schreibstil, aber ich war positiv überrascht davon, wie gut letztendlich der Text von der einen in die andere Sprache übertragen wurde. Selbstverständlich gibt es im Englischen einige Formulierungen, die im Deutschen leicht verändert wurden (speziell Fluchwörter), aber letztendlich hatte ich nicht das Gefühl, durch das Lesen dieser im Original enthaltenen Formulierungen allzu viel dazugewonnen zu haben. Einige Übersetzungen wie "Todgeweihte/r" für "Decker" fand ich sogar besser als im Original!
Die Geschichte bleibt natürlich dieselbe: Zwei Jungen treffen sich an ihrem letzten Tag und beschließen beide, in diesen letzten Stunden ein ganzes Leben zu leben. Es ist eine wunderschöne, berührende Geschichte, die vor allem durch ihre Details brilliert - so viele Kleinigkeiten hängen miteinander zusammen, aber selbst die, die es nicht tun, laden zum Nachdenken ein, sodass die Geschichte noch lange nach dem Ende im Kopf herumspukt.
Ich bin froh, dass Original gelesen zu haben, werde bei zukünftigen Rereads aber wohl auf die Übersetzung zurückgreifen. Es ist immer wieder schön zu entdecken, dass der originale Text so gewürdigt wurde, wie er es verdient :)
Seit Paz seinen Vater vor zehn Jahren in Notwehr erschossen hat, ist sein Leben die Hölle – sogar so sehr, dass er sich jeden Tag wünscht, der Todesbote würde anrufen, damit er sein leeres Leben nicht mehr weiterführen muss. Schließlich hat er genug und beschließt, dem Todesboten zu beweisen, dass er auch ohne Anruf sterben kann. In letzter Sekunde wird er jedoch von Alano gerettet, dem Erben des Todesboten-Unternehmens, der ihm zeigen will, dass das Leben lebenswert ist und der sich erst kürzlich vom Todesboten abgemeldet hat. Zusammen versuchen sie, sich gegenseitig zu helfen – doch die Geheimnisse, die beide mit sich tragen, machen das alles andere als einfach …
Schon die beiden vorherigen Teile der Todesboten-Reihe mochte ich sehr und auch im dritten Teil schafft Adam Silvera es, eine emotionale und spannende Geschichte zu erzählen. Wobei sie allerdings recht langsam startet: Paz und Alano begegnen sich erst nach zweihundert Seiten, was zwar nichts im Vergleich zu den fünfhundert ist, die sie danach miteinander verbringen, doch trotzdem empfand ich den Anfang der Geschichte deshalb als zu lang, wenn wir auch die Protagonisten dadurch besser kennengelernt haben.
Wo wir schon dabei sind: Paz und Alano sind beide großartige Protagonisten, mit denen man leicht mitfühlen kann, weil ihre individuellen Probleme zwar nicht zwingend die der Leser*innen widerspiegeln, aber so ergreifend beschrieben sind, dass es trotzdem leicht war, sich in sie hineinzuversetzen. Speziell Paz hat mit vielen schweren Themen zu kämpfen, von Selbstverletzung bis zu Selbstmordgedanken, weshalb ich diesen Roman auch niemandem empfehlen würde, der selbst mit diesen Themen kämpft. Es gab nämlich definitiv ein paar Stellen, die schwer zu lesen waren, weil Paz’ Gedankenwelt ein düsterer Ort ist, wobei ich jedoch den Umgang mit diesen Themen sehr mochte.
Trotzdem waren mir letztendlich Alanos Kapitel lieber, aber nicht nur, weil sie optimistischer waren, sondern allgemein interessanter. Je mehr die Geschichte voranging, desto mehr wollte ich über sein Leben wissen, weil wir Paz’ Leben zwar kennen, aber nicht die Geheimnisse aus Alanos Vergangenheit. Das Foreshadowing ist hier großartig gelungen; während ich die Hinweise für ein Geheimnis etwas zu offensichtlich fand, überraschte mich das andere Geheimnis dafür umso mehr. So oder so: Sowohl Paz als auch Alano waren großartige Charaktere!
Ihre Romanze kam mir am Anfang etwas zu schnell vor, weil sie sich zwar in einer emotional aufgeladenen Situation kennenlernten, ihre wachsenden Gefühle füreinander sich aber erst nach ihrem großen ersten Streit natürlich anfühlten. Trotzdem waren ihre Szenen miteinander über den ganzen Roman hinweg sehr gut umgesetzt – vor allem die Balance zwischen romantischen und dramatischen Szenen hat mir sehr gefallen, sowie die Ehrlichkeit und Empathie in ihren Gesprächen.
Was die anderen Charaktere angeht, hätte ich gerne noch mehr von ihnen gesehen. Alanos beste Freundin Ariana verlässt die Handlung recht schnell und wir lernen nur seinen besten Freund Rio näher kennen. Leider haben wir im Gegensatz zu den vorigen Bänden auch nicht so viele Sichtcharaktere, die die Handlung bereichern, was ich schade fand, weil ich es mochte, wie vielschichtig sie die Handlung der anderen Bände machten. Dafür liebte ich es, alte Charaktere wiederzusehen bzw. Referenzen an sie zu entdecken, was mir jedes Mal wieder ein Lächeln entlockte.
Auch die Todesboten-Welt wird in diesem Band weiter ausgebaut, wobei mich speziell die realen und fiktionalen Geschichten innerhalb dieser Welt interessierten. Es war einfach so faszinierend, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Menschen mit dem Todesboten umgehen und welche seltenen Ereignisse durch ihn passierten. Ich hoffe, dass auch im nächsten Band weiterhin Nebengeschichten eingebaut werden, selbst, wenn sie nicht durch eigene Sichtcharaktere erfolgen.
Insgesamt also ein guter Nachfolger der Todesboten-Reihe, wobei Leserinnen und Leser sich allerdings darauf einstellen sollten, dass er sehr emotional ist!