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Murdle: Volume 3
384 Seiten

Nach den ersten beiden Volumes von Murdle war mein Verlangen nach mehr Logikrätseln noch lange nicht befriedigt, weshalb ich beschloss, das dritte Volume auf Englisch zu kaufen – was glücklicherweise sehr viel Spaß gemacht hat!

Das Prinzip bleibt das gleiche: Vier verschiedene Schwierigkeitsstufen mit vier verschiedenen Handlungssträngen, die grob miteinander zusammenhängen. Der erste Teil macht seine Einfachheit durch seine Handlung wett, weil hier der Twist in verschiedenen Fällen geforeshadowt wird, wodurch es Spaß machte, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Ich liebe es einfach, wenn die Details in Beschreibungen sich letztendlich als relevant herausstellen!

Im zweiten Teil, in dem Logico und Irratino um die Welt reisen und nach einem geeigneten Versteck suchen, müssen wir wieder den Lügner unter den Verdächtigen finden. Vom Schwierigkeitsgrad her hat es mir sehr gefallen, weil die Fälle weder zu einfach noch zu schwer waren. Außerdem war die Vorstellung, dass Logico und Irratino überall, wo sie hingehen, zufällig auf eine Leiche treffen, überraschend witzig!

Im dritten Teil sollen die beiden einen geeigneten Bauort für TekTopia finden, wobei hier nicht nur der Twist sehr gut war, sondern auch die Fälle an sich. So war der Schwierigkeitsgrad angenehm und ich mochte es, dass der gesuchte vierte Aspekt (neben Charakteren, Orten und Gegenständen) jedes Mal ein anderer war. Die Variation ändert zwar nicht die Art und Weise, wie das Lösen der Fälle funktioniert, ist aber trotzdem eine nette Abwechslung.

Im vierten Teil müssen Logico und Irratino die wahre Identität hinter der künstlichen Intelligenz MORIARTY enthüllen. Dieser Teil war definitiv am schwierigsten und mehr als einmal musste ich überlegen, wo der Widerspruch bei den Zeugenaussagen steckt. Als Belohnung gab es die dramatischsten Szenen der Handlung, die mich so haben mitfiebern lassen, dass ich sehr motiviert war, die einzelnen Fälle zu lösen.

Was Verbesserungsvorschläge angeht, hätte ich gerne mehr verschiedene Hinweise. Neben den Codes gibt es die Entweder/Oder-Hinweise und diejenigen, die verschiedene Charaktere verschiedenen Clubs zuordnen, um dann in einem späteren Hinweis zu spezifizieren, was genau das bedeutet. Von diesen Hinweisarten hätte ich gerne mehr gehabt, weil es spaßig war, sie zu untersuchen.

Zudem hoffe ich, dass Logicos und Irratinos Beziehung in späteren Murdle-Teilen mehr Fokus bekommt. Im ersten Volume verbrachten die beiden viele Szenen miteinander, in denen sie sich näher kamen, im zweiten Volume waren es deutlich weniger und hier im dritten Volume wieder mehr. Allerdings bleibt ihre Beziehung seltsam in der Schwebe, was ich dann doch irritierend fand, weshalb ich hoffe, dass die Hintergrundgeschichte in zukünftigen Murdles nicht nur interessante Twists, sondern auch eine Charakter- und Beziehungsentwicklung beinhalten wird.

Zusammengefasst sehr coole Logikrätsel gemixt mit einer erstaunlich packenden Handlung, die sicher auch anderen Rätselfans Spaß machen wird!

Murdle: Volume 2
384 Seiten

Im zweiten Volume von Murdle müssen Deduktiv Logico und Inspektor Irratino das Geheimnis der Violet Isles lüften, die sieben Rätsel des Pythagoras lösen, nach ihrem Partner suchen und schließlich die Revolution in Drakonien beenden. Es gibt aber nicht nur Mordfälle aufzuklären, sondern auch die wahren Pläne, die hinter manchen von ihnen stecken …

Glücklicherweise gab es in diesem Volume keine Übersetzungsfehler, die das Lösen eines Falls unmöglich gemacht hätten, sodass ich sehr viel Spaß dabei hatte, an den hundert Fällen meine Logik zu testen.

Das erste Viertel war natürlich am einfachsten, doch dafür war hier die Handlung, die im Hintergrund (bzw. bei den Lösungstexten) ablief, umso interessanter. Tatsächlich war ich sehr positiv überrascht darüber, wie die einzelnen Details verschiedener Fälle sich letztendlich als relevant erwiesen. Manchmal war es die Beschreibung von Charakteren, Gegenständen und Orten, manchmal die Zuordnung derselben. Als schließlich das Geheimnis der Violet Isles herauskam, war ich sehr begeistert davon, hier nicht nur einen coolen Twist zu erleben, sondern sogar einen, der durch die vielen Details in den Fällen bereits geforeshadowt wurde, ohne, dass ich es merkte.

Im zweiten Viertel gehen Logico und Irratino auf Weltreise, um dort verschiedene Fälle und nebenbei die sieben Rätsel des Pythagoras zu lösen. Diese werden auch uns Leser:innen gestellt, doch um ehrlich zu sein, fand ich sie persönlich zu schwer; da hat mir das eigentliche Lösen der Murdles mehr Spaß gemacht, weil es durch den „der Mörder lügt, die anderen sagen die Wahrheit“-Aspekt einen angenehmen Schwierigkeitsgrad hatte. Auch fand ich die eigentliche Handlung in diesem Teil nicht allzu besonders.

Das dritte Viertel ist besonders interessant, weil man hier neben den Charakteren, Orten und Gegenständen auch ein viertes Kriterium zuordnen muss, das sich von Fall zu Fall ändert. Das hat für ein wenig Abwechslung gesorgt, auch wenn die Zuordnung selbst natürlich gleich bleibt. Die eigentliche Handlung war hier ebenfalls interessant, wenn es auch keine starken, verbindenden Glieder zwischen den einzelnen Fällen gibt.

Im letzten Viertel gab es wieder ein paar coole Twists und Verbindungen zwischen vielen Fällen, sowie einige Charakterdramen, die mich sehr erfreuten. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad in diesem Teil – wo man neben der Zuordnung von Charakter, Ort, Gegenstand und Motiv auch den Lügner unter den Verdächtigen finden muss – definitiv mein bevorzugter. Tatsächlich hätte ich nichts dagegen, ein ganzes Murdle-Volume nur mit diesem Schwierigkeitsgrad zu lösen!

Insgesamt hat mir die Handlung im ersten Volume zwar besser gefallen, doch hat auch das zweite Volume so einige packende Fälle und Twists parat. Insofern empfehlenswert für alle Fans von Logikrätseln!

Murdle: Volume 1
384 Seiten

Detektiv Logico hat in Murdle, Volume 1, so einige Kriminalfälle aufzuklären: die Krimis von Dame Obsidian und die mögliche Inspiration hinter ihnen; mehrere Fälle, über die er mit dem esoterischen Inspektor Irratino, seinem Partner, stolpert; ein Rachefeldzug, um den wahren Drahtzieher eines besonderen Mordes aufzudecken; und mehrere Morde auf einem Studiogelände in Hollywood, die weitere Geheimnisse preisgeben.

Die Logikrätsel, denen Detektiv Logico sich stellt, sind außerordentlich charmant und witzig. Viele der Beschreibungen für verschiedene Verdächtige, Orte und Waffen haben mir ein Schmunzeln entlockt, während ich die Rätsel mit großer Freude löste. Diese sind in vier Schwierigkeitsgrade aufgeteilt: Einfache Logikrätsel mit deutlichen Hinweisen und nur drei Verdächtigen; mittelschwere Logikrätsel mit weniger Hinweisen und dem Deduzieren der falschen Aussage; schwierige Rätsel mit vier Verdächtigen und dem zusätzlichen Aspekt des Motivs; und schließlich sehr schwere Rätsel, wo es nicht nur vier Verdächtige, vier Orte, vier Waffen und vier Motive gibt, sondern auch die falsche Aussage gefunden werden muss. Insofern werden die Rätsel graduell schwerer, wobei ich witzigerweise den zweiten Teil fast schon schwieriger fand als den dritten; es war nicht immer einfach, die falsche Aussage zu finden, weshalb speziell diese Rätsel mir mehr Denkarbeit abverlangten als das logische Kombinieren der Hinweise.

Wichtig zu erwähnen ist die Tatsache, dass in drei der hundert Fälle ein Hinweis in der deutschen Übersetzung fehlt, der es unmöglich macht, den Fall aufzuklären. Die betroffenen Fälle sind 10, 11 und 58; sicherheitshalber habe ich mir die englische Version gekauft, um die fehlenden Hinweise zu finden. Diese sind (übersetzt): „Sie verteilten kostenlose Getränke direkt über dem noch warmen Körper des Idioten“ (Fall 10), „Der Mord wurde mit einem Metallstrohhalm begangen“ (Fall 11) und „Die Herzogin von Vermillion hatte einen Ziegelstein mitgebracht, den sie kaum tragen konnte“ (Fall 58). Glücklicherweise lassen sich alle anderen Fälle problemlos aufklären, doch trotzdem ist es schade, dass dieser Fauxpas drei Fälle betrifft. [NACHBEMERKUNG: Mit der neuesten Auflage sind diese Übersetzungsfehler behoben worden. Danke!]

Neben all den Rätseln gibt es allerdings auch eine Geschichte, die mit jedem Fall ein Stückchen weitergeht. Zuerst habe ich das gar nicht bemerkt und bei den Lösungen nur schnell nachgeschaut, ob ich mit meiner Deduktion richtig liege, statt den Text darunter zu lesen (weil ich annahm, er könne auch nachher gelesen werden und ich außerdem nicht aus Versehen die Lösungen anderer Fälle lesen wollte), doch tatsächlich ist es wichtig, nach jedem gelösten Fall auch den dazu geschriebenen Text zu lesen, weil er die verschiedenen Fälle miteinander verbindet. Zudem gibt es sowohl bei den Lösungen als auch bei den Tipps mehr Details zu den beiden Hauptcharakteren und deren Beziehung, bei der ich überraschend stark mitgefiebert habe; speziell im dritten Teil war die Hintergrund-Handlung so einnehmend, dass ich aufrichtig wissen wollte, was genau hinter gewissen Morden steckt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, aber wie gesagt: Das Lesen der Lösungstexte gleich nach Abschluss des jeweiligen Rätsels ist absolut obligatorisch, weil man ansonsten sehr viel Wichtiges verpasst.

Ich freue mich auf jeden Fall auf Murdle, Volume 2, weil dieser erste Teil so spaßig, spannend und allgemein super war!