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Einträge mit dem Tag carlsen.

Alle hundert Jahre findet ein Turnier unter den drei Vampirkönigreichen statt, bei dem alle Teilnehmenden fünf Aufgaben überwältigen müssen, bis am Ende die letzte überlebende Person einen Wunsch der Göttin erfüllt bekommt. Oraya, menschliche Ziehtochter des nachtgeborenen Vampirkönigs, nimmt ebenfalls am Turnier teil, weil sie hofft, auf diese Weise die Kräfte eines Vampirs zu bekommen. Doch weil sie als Mensch das Turnier niemals ohne Hilfe schaffen kann, verbündet sie sich notgedrungen mit Raihn, der zu den feindlichen Vampiren gehört. Was zuerst als Zweckbündnis beginnt, wandelt sich aber bald zu mehr, als sie Raihn besser kennenlernt. Doch an den Regeln des Turniers ändert das nichts: Nur eine Person darf überleben …

In dieser Fantasyromanze bietet uns Carissa Broadbent sowohl ein packendes Turnier als auch eine absolut hervorragend umgesetzte Romanze. Diese war definitiv mein Highlight des Romans – Orayas und Raihns Beziehung entwickelt sich so schön und realistisch, dass ich sehr mit ihnen mitgefiebert habe, obwohl natürlich klar ist, dass ein erster Band ihnen kein Happy End geben wird. Was zugegeben durchaus eine Kritik ist, weil ich das Ende sehr vorhersehbar fand. Das hat meinem Vergnügen zwar keinen Abbruch getan, könnte aber andere Leserinnen und Leser stören.

Meine beiden Lieblingscharaktere waren Mische (Raihns beste Freundin) und Vincent (Orayas Ziehvater). Mische war einfach unglaublich sympathisch und ich hätte gerne noch mehr von ihr gesehen; Vincent dagegen war ein sehr grauer – eigentlich eher dunkelgrauer – Charakter, aber gerade deshalb umso faszinierender.

Was die beiden Hauptcharaktere angeht, fand ich sie zwar insgesamt sympathisch, möchte hier jedoch trotzdem eine Kritik anbringen: Nämlich, wie irritierend es war, dass sowohl Oraya als auch Raihn schockiert davon waren, dass während des Turniers viele unschuldige Menschen starben, während sie in ihrer Freizeit mehrere Vampire pro Nacht umbrachten, ohne auch nur etwas dabei zu fühlen. Klar, sie töteten nur Vampire, die Menschen angriffen und die Anzahl der unschuldigen Menschen übertraf die der getöteten Vampire bei weitem, aber trotzdem fand ich es ein bisschen heuchlerisch, dass das Töten von denkenden, fühlenden Wesen anscheinend nur okay war, wenn es von den beiden Hauptcharakteren durchgeführt wurde. Hier hätte ich mir gerne gewünscht, dass diese Diskrepanz angesprochen worden wäre, weil ich die Charaktere zwar immer noch mochte, aber trotzdem irritiert über ihre Ansicht zum Töten war.

Das eigentliche Turnier war sehr gut umgesetzt, doch liegt der Fokus definitiv auf der Romanze, weshalb die einzelnen Aufgaben relativ kurz gehalten werden. Das kann man positiv oder negativ sehen; ich hätte mir gerne noch mehr vom Turnier gewünscht, doch weil ich die Romanze so sehr mochte, machte es mir auch nicht allzu viel aus, dass das Turnier letztendlich nicht so prominent war, wie ich es erwartete.

Obwohl ich diesen Fantasyroman also mitnichten perfekt fand, hat er mich letztendlich so gut unterhalten, dass ich auch den nächsten Teil lesen möchte!

↑ 2024
2023 ↓

Xingyin ist die Tochter der Mondgöttin und lebt zusammen mit ihrer Mutter und einer Dienerin ein beschauliches Leben auf dem Mond. Doch als sie erfährt, dass ihre Mutter in Wirklichkeit eine Gefangene ist, die den Mond niemals verlassen kann, beschließt sie, nach unten ins Himmlische Königreich zu gehen und dort nach einem Weg zu suchen, sie zu befreien. Sehr bald schon trifft sie auf den Kronprinzen Liwei, mit dem sie sich besonders verbunden fühlt. Doch um das sogenannte Karmesinrote Löwenamulett und dadurch einen Wunsch beim Kaiser frei zu bekommen, schließt sie sich der Armee an, wo sie auch eine Verbindung zu ihrem Hauptmann Wenzhi spürt ...

Das Grundgerüst dieser Geschichte finde ich echt gut – eine Protagonistin, die sich die Freiheit ihrer Mutter damit erkämpfen will, in der Armee desjenigen zu dienen, der sie überhaupt auf den Mond verbannte. Die verschiedenen Missionen, die Xingyin bewältigt, waren allesamt großartig beschrieben. Auch die Beziehung zu Liwei war sehr passend, weil sie für zusätzlichen Konflikt sorgt.

Doch durch das Liebesdreieck, das dann zusätzlich entsteht, wird die Geschichte meiner Meinung nach ganz schön heruntergezogen. Es ist einfach so ... unnötig. Liwei und Wenzhi selbst waren großartige Charaktere, aber die Tatsache, dass Xingyin sich so hin und her gerissen fühlt, obwohl im Grunde von Anfang an klar ist, wen sie wählen wird, ist mir ehrlich gesagt ganz schön auf die Nerven gegangen.

Zugegeben bin ich allgemein kein Fan von Liebesdreiecken, was ein Grund dafür sein könnte, dass es für mich so frustrierend zu lesen war. Das ewige Hin und Her hat mir keinen Spaß gemacht und wurde noch dadurch verschlimmert, dass ihre beiden Love Interests nicht gleichwertig behandelt werden – wie gesagt ist es schon recht früh klar, wer der Richtige für sie sein wird, was durch einen Twist gegen Ende noch zusätzlich zementiert wird. Wenn es schon ein Liebesdreieck geben muss, hätte ich gerne eins gehabt, bei dem beide Auserwählten auch tatsächlich gleiche Chancen gehabt hätten.

Und deshalb fällt es mir schwer, dieses Buch zu empfehlen – weil ich von der Geschichte selbst (speziell Xingyins Missionen) sehr begeistert war, sie aber sehr viel besser gefunden hätte, hätte die Autorin auf das Liebesdreieck verzichtet (oder wenigstens auf andere Weise gelöst). Wer sich selbst nicht daran stört und Fantasy und Mythen mag, wird hier etwas Schönes finden, aber für mich war das Buch leider nicht das richtige.

Auf seinem Instagram-Account zeichnet Micah Summers seine imaginären Boyfriends, die auf kurzweiligen Begegnungen mit anziehenden Jungs basieren. Neunundneunzig Boyfriends hat er schon gezeichnet und jetzt warten seine Fans ungeduldig darauf, dass er seinen hundertsten findet. Tatsächlich begegnet Micah kurz darauf einem Jungen in der Bahn, mit dem er sich sofort versteht – und durch einen unglücklichen Moment sofort wieder verliert. Zusammen mit seinen Freund*innen Hannah und Elliot macht er sich auf die Suche nach ihm, entschlossen, seinen Märchenprinzen zu finden. Doch nicht immer ist die Person, von man träumt, auch die Person, die einen am Ende glücklich machen wird …

„The 99 Boyfriends of Micah Summers“ hat einen irreführenden Titel, weil es überhaupt nicht um Micahs imaginäre Boyfriends geht, sondern sowohl um den hundertsten als auch um den richtigen. Relativ schnell ist klar, dass der Junge aus der Bahn zwar sympathisch ist, aber ein anderer Junge der Richtige für Micah sein wird – wobei es mir trotzdem Spaß machte, zu verfolgen, wie genau die beiden zueinander finden werden. Denn sobald Micah seinen hundertsten Boyfriend findet und mit ihm zusammenkommt, sind die beiden so glücklich miteinander, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, wie genau Micah mit dem Richtigen zusammenkommen wird. Zu meiner Freude geschah das auf eine sehr schöne und märchenhafte Weise!

„Märchenhaft“ ist ohnehin das perfekte Wort, um dieses Jugendbuch zu beschreiben. Adam Sass benutzt und spielt mit den klassischen Märchenmotiven auf eine Art und Weise, die sehr herzerwärmend ist und mir mehr als einmal ein Lächeln entlockt hat. Deshalb ist dieser Roman gerade für die, die einen schönen, lockeren Roman mit Happy End lesen wollen, perfekt geeignet. Ich habe ihn auf jeden Fall genossen, auch wenn ich zwei kleinere Kritiken habe:

Erstens wäre da natürlich der Titel, der mich hat glauben lassen, dass die neunundneunzig halb-fiktiven Jungen das Zentrum des Romans sein würden, was nun mal nicht der Fall ist. Hier hätte man einen passenderen Titel finden können, der die Geschichte besser repräsentiert. Und zweitens wünschte ich, wir hätten noch mehr von Micahs Geschichte nach dem Happy End gesehen, damit wir auch tatsächlich sehen, dass es nicht nur ein kurz-, sondern ein langfristiges ist. Zwar hat er eine wirklich wunderbare Chemie mit seinem wahren Boyfriend, aber da er diese auch mit seinem hundertsten hatte, hätte ich mir hier am Ende gerne einen größeren Zeitsprung gewünscht.

Davon abgesehen jedoch haben wir hier eine wirklich süße, romantische Liebesgeschichte, die das Herz höher schlagen lässt!

Als Mulans Schwester Xiu von einer Spinne gebissen wird, ist schnell klar, dass sie sterben wird, wenn sie nicht rechtzeitig ein Gegengift bekommt. Zusammen mit einem Kaninchen macht Mulan sich auf die Suche nach dem Heilmittel – doch müssen sie auf dem Weg nicht nur zahlreiche Abenteuer bestehen, sondern werden auch von einer weißen Füchsin verfolgt, die es auf sie abgesehen hat …

Diese Geschichte folgt dem Realfilm, von dem ich nur zahlreiche negative Kritiken gesehen habe, weshalb es durchaus sein könnte, dass ich so einige Referenzen an den Film verpasst habe. Glücklicherweise habe ich die Geschichte auch so verstanden und war überrascht darüber, wie sehr sie mir letztendlich gefallen hat.

Mulans Quest folgt dem klassischen Schema, dass sie und das Kaninchen auf ihrem Weg mehreren Hindernissen gegenüberstehen (die in der Regel eine Anlehnung an die chinesische Mythologie sind, was ich sehr cool fand), neuen Figuren begegnen und den Menschen helfen, wo sie können. Es ist keine besonders revolutionäre Handlung, wird aber durch die Geschichten der Vergangenheit, die von verschiedenen Charakteren erzählt werden, besonders gemacht. Diese Geschichten liefern mehr Hintergrundinformationen und waren mein persönliches Highlight des Buches; es war sehr faszinierend, wie hier unterschiedliche Mythen eingebracht und teils miteinander verbunden wurden.

Ironischerweise bleiben die Charaktere trotzdem recht blass, sodass die Geschichte hauptsächlich von Mulans Abenteuern getragen wird. Vor allem Fans von Abenteuerromanen für diese Altersgruppe werden hier sicher Gefallen an den vielen Herausforderungen finden. Hofft man dagegen auf ein Charakterdrama, ist man hier weniger gut bedient; denn es ist eindeutig die Inkorporation chinesischer Mythen, die den Roman so besonders macht. Ich fand ihn auf jeden Fall ganz gut!

Statt von der Blume des Sonnentropfens zu trinken, wird die Königin von der Blume des Mondtropfens gerettet. Das sorgt dafür, dass Rapunzel mit silbernen Haaren geboren wird – Haaren, die alles Lebende töten können. Zu ihrem Schutz wird Rapunzel von Mutter Gothel in einen Turm gesperrt, wo sie fast die ersten zwanzig Jahre ihres Lebens verbringt. Doch Rapunzel sehnt sich danach, die schwebenden Lichter zu sehen, und flieht schließlich aus dem Turm – nicht wissend, dass die Wahrheit hinter ihrer tödlichen Magie anders ist, als sie bisher glaubte …

Besonders interessant ist das Framing der Geschichte, weil hier ein Bruder seiner krebskranken Schwester diese Neuerzählung von Rapunzel präsentiert. Das hat mich zunächst ganz schön überrascht, aber letztendlich fand ich diese Rahmenerzählung so interessant, dass ich gerne noch mehr von ihr gelesen hätte als die kleinen Snippets, die wir ab und zu bekommen. Vor allem leider auch deshalb, weil mich die Neuerzählung nicht ganz so begeistern konnte, wie ich hoffte.

Zugegeben hätte ich nicht erwarten sollen, dass der Roman die wichtigsten Momente des Films beibehält, aber dennoch fand ich es schade, dass die Handlung irgendwann so stark vom Film abwich, dass man sie fast nicht mehr wiedererkannt hat. Zwar hatte sie durchaus gute Szenen und Twists, aber letztendlich konnten es die neuen Szenen nicht mit der Qualität des Originals aufnehmen. Die neuen Charaktere haben sich zudem sehr … willkürlich angefühlt. Ich mochte Gina (eine Abenteurerin, die Rapunzel auf ihrer Reise hilft) zum Beispiel sehr, aber ich verstand ihren Zweck in der Geschichte nicht wirklich; vor allem, weil es aus der Sicht des Bruders, der diese Geschichte erzählt, keinen Sinn ergibt, warum er sie einführen sollte.

Insgesamt ist es also wichtig, mit den richtigen Erwartungen an die Geschichte ranzugehen – denn die Tatsache, dass ich damit gerechnet habe, im Grunde eine leicht veränderte Adaption zu lesen, hat mich davon abgehalten, die Geschichte voll und ganz zu genießen. Doch diejenigen, die gleich am Anfang wissen, dass die Geschichte sich ganz anders als der Film entwickeln wird, werden wahrscheinlich mehr Gefallen an ihr finden.

Megara und Herkules haben die Ereignisse des Films frisch hinter sich, doch Zeus ist überhaupt nicht begeistert darüber, dass sein Göttersohn mit einer Sterblichen zusammen sein will und verbietet den beiden ihre Beziehung. Hera möchte ihnen jedoch eine Chance geben und bietet Meg an, zur Göttin zu werden, wenn sie sich dafür mit ihren Gefühlen für Herkules und ihrer Verganhenheit auseinandersetzt. Allerdings hat Meg für Heras Prüfungen nur zehn Tage Zeit ...

Dieser "Twisted Tales"-Roman hat einen irreführenden Untertitel, weil es gar nicht darum geht, was passiert, nachdem Meg eine griechische Göttin wird, sondern um den Weg dahin. Die Herausforderungen, denen Meg sich dabei stellen muss, haben mir sehr gefallen; wir lernen sie und ihre Vergangenheit um einiges besser kennen, wozu auch ihre Mutter und ihr Exfreund gehören. Hier fand ist es sehr schön, dass Jen Calonita die Charaktere als sympathische, teils fehlerhafte Figuren beschrieben hat, weil sie mir auf diese Weise erst recht ans Herz gewachsen sind. Tatsächlich fand ich die größtenteils für den Roman erfundenen Charaktere besser als die bereits im Film etablierten!

Womit wir wohl bei den kleinen, doch trotzdem nennenswerten Schwächen des Romans wären. Zum Beispiel, dass Herkules selbst leider nicht allzu oft vorkommt und Megs Zweifel bezüglich einer "Liebe für die Ewigkeit" nur in der ersten Hälfte eine Rolle spielen. Hades war dafür genau wie im Film ein charmanter Antagonist und ich habe die Szenen mit ihm sehr genossen.

Insofern finde ich, dass es sich bei diesem Roman um einen würdigen Band der "Twisted Tales"-Reihe handelt, weil er zwar ein paar Schwächen hat, doch Megs Geschichte dafür umso besser umsetzt. Für Disney-Fans auf jeden Fall ein Muss!

Shiori ist in Ai'long, dem Reich der Drachen, angekommen. Dort soll sie ihre Drachenperle ihrem rechtmäßigen Besitzer übergeben. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn nicht nur erhebt der Drachenkönig Anspruch auf die Perle – Shiori selbst möchte sie am liebsten behalten. Doch als der Drachenkönig ihr verbietet, sein Königreich jemals wieder zu verlassen, muss sie mithilfe ihres Freundes Seryu selbst einen Weg zurück nach Kiata finden – und zurück zu Takkan.

In „Der Schwur des Drachen“ schließt Shiori ihre Reise ab, wobei ich interessanterweise vor allem am Anfang mitgefiebert habe, als sie in Ai'long feststeckte. Danach fand ich es zwar auch interessant, ihre Abenteuer zu verfolgen, aber dadurch, dass die meisten Charaktere eher blass bleiben, fiel es mir manchmal schwer, mich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Nur Kiki, Shioris Papiervogel, und Takkan, ihr Liebster, stachen zwischen den Charakteren heraus und spornten mich dazu an, weiterzulesen.

Dabei gefiel mir die Handlung eigentlich ganz gut und auch das Ende, das Elizabeth Lim für ihre Charaktere findet, fand ich passend. Aber letztendlich habe ich den zweiten Teil trotzdem als schwächer als den ersten Teil empfunden, weil hier die Charakterinteraktionen imho nicht ganz so stark hervorkamen wie im Vorgänger.

Insofern würde ich diesen Abschluss der Duologie wirklich nur denjenigen empfehlen, die den ersten Teil nicht nur gelesen, sondern auch genug gemocht haben, um herausfinden zu wollen, wie die Geschichte endet.

Zach und Ruben sind Teil der Boyband Saturday, zu der auch Angel und Jon gehören. Alle vier stehen unter enormen Druck, weil sie einem bestimmten Bild entsprechen müssen, das nicht ihrem wahren Ich entspricht. Ruben fühlt sich eingesperrt, weil er seinen Fans gegenüber so tun muss, als ob er hetero wäre, während er sich langsam in Zach verliebt. Zach möchte es am liebsten allen recht machen und ist von seinen eigenen Gefühlen zunächst verwirrt, weil er sich bisher immer für hetero hielt. Angel hat ein Drogenproblem, das immer mehr auszuarten droht. Und Jon ist als Sohn des Chefs am meisten dazu gezwungen, dem Management zu gehorchen.

Hauptcharaktere sind hier natürlich Zach und Ruben, deren Liebesgeschichte sehr süß erzählt ist. Ihre Charaktere selbst hätten meiner Meinung nach ein wenig stärker ausgebaut sein können (weil ich bis zum Ende Details aus ihren Leben verwechselt habe), aber ihre Beziehung war dafür hervorragend umgesetzt, mit genug süßen Momenten, ein paar Hürden und einem Happy End. Sogar die unvermeidlichen Missverständnisse waren natürlich eingebaut, was imho eine beeindruckende Leistung ist!

Doch nicht nur die Liebesgeschichte hat mich gefesselt, sondern auch Angels Geschichte. Während Jon relativ blass bleibt, ist Angel das mit Abstand hervorstechendste Mitglied der Boyband; seine Probleme nehmen neben der Liebesgeschichte wohl am meisten Raum ein, was imho eine gute Entscheidung war, weil sie mich genauso packte wie Zachs und Rubens sich entwickelnde Beziehung.

Was ebenfalls sehr gut herauskommt, ist der unglaubliche Druck, dem Künstler*innen aller Art sich stellen müssen. Es war ganz schön erschreckend, zu sehen, wie sehr das Leben der Jungs von ihrem Management kontrolliert wird, vor allem, wenn man bedenkt, dass genau diese Szenen auf wahren Ereignissen basieren. Zwar sind bestimmt nicht alle Unternehmen, die Künstler*innen rekrutieren, so entsetzlich wie Saturdays Management, aber der Roman hat einen guten Eindruck davon vermittelt, wie extrem die Bedingungen in solchen Unternehmen sein können.

Trotz der manchmal ernsten Themen, die angesprochen werden, hat das Buch mich mit einem Lächeln zurückgelassen, genau, wie ich es von einem Feel-Good-Roman erwartet hätte. Wer also eine süße Liebesgeschichte mit ein wenig Anspruch lesen möchte, ist hier gut bedient!

Belle und Lio, das Biest, haben zueinander gefunden, doch Zeit, ihre Zweisamkeit zu genießen bleibt ihnen nicht. Die Französische Revolution ist ausgebrochen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Wellen auch Aveyon erreichen. Zudem fühlt Belle sich in der adeligen Umgebung völlig fehl am Platz und sehnt sich nach einem normalen Leben zurück ...

Für jemanden wie mich, die sowohl die Schöne und das Biest als auch die Französische Revolution liebt, war dieser Roman die perfekte Kombination aus beidem! Ich liebte es, wie Belle um ihre Handelsgewalt gekämpft hat, während sie gleichzeitig darauf bestand, nicht als Prinzessin bzw. Königin betrachtet zu werden. Auch ihre Beziehung zu Lio war schön beschrieben, obwohl ich mir gerne noch ein wenig mehr Screentime für die beiden gewünscht hätte.

Was andere Charaktere betrifft, stachen vor allem die neuen Figuren Bastien und Marguerite hervor; Bastien, weil er ein faszinierender Antagonist und Marguerite, weil sie so eine gute Freundin war. Beide hatten mehr Tiefe, als ich ihnen am Anfang zugeschrieben habe, was mich positiv überraschte.

Die Handlung war an der einen oder anderen Stelle ein wenig langsam und wurde an diesen Stellen größtenteils von den Charakteren getragen, doch insgesamt haben mir die Verbindungen zwischen "Die Schöne und das Biest" und der Französischen Revolution sehr gut gefallen.

Eine Minikritik, die ich habe, ist die Verwendung französischer Sprache mitten im deutschen Text. Das hat mich schon bei so einigen anderen Büchern verwirrt. Da die Charaktere ja eigentlich Französisch sprechen und wir hier ihre Geschichte quasi übersetzt lesen, ergibt es für mich keinen Sinn, trotzdem ab und an französische Sätze zu lesen. Das ist aber wie gesagt nur eine Minikritik, die nicht ausschließlich auf dieses Buch bezogen ist.

Insgesamt gefällt mir die "Queen's Council"-Reihe bisher sehr gut und ich bin gespannt darauf, was weitere Bände uns bieten werden!

Mulan hat Frieden über China gebracht, ihre eigene aus Frauen bestehende Miliz gegründet und sich ein beständiges Leben aufgebaut. Doch dann ruft der Kaiser sie zu sich, um ihr eine lebensverändernde Entscheidung mitzuteilen: Er möchte, dass sie seine Nachfolgerin wird. Mulan zögert zunächst, sein Angebot anzunehmen, doch nachdem der Kaiser stirbt, bleibt ihr keine andere Wahl, als seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Doch sie muss sich nicht nur der neuen Verantwortung, ein Reich zu führen, stellen, sondern auch einer Bedrohung, die von ihrem eigenen Volk auszugehen scheint …

Dieser vom Disney-Film inspirierte Roman war eine tolle Fortsetzung des originalen Disney-Films, die zwar auch ein paar kleine Details des zweiten Films übernimmt, dessen Existenz aber ansonsten ignoriert. Zum Besseren, wie ich finde! Es war nicht nur interessant, zu sehen, wie Mulan diese neue Herausforderung stemmt, sondern auch, die neuen Charaktere zu beobachten, die ihr dabei helfen. Speziell zwei ihrer Kämpferinnen, Liwen und Zhonglin, haben mich sehr begeistert, weil beide tolle Charaktere waren, denen ich gerne gefolgt bin.

Die Romanze mit Li Shang bekommt natürlich auch ein paar süße Szenen, ist aber definitiv nicht das Zentrum des Romans. Trotzdem war es schön, wie die beiden hier zueinander gefunden haben.

Etwas störend fand ich die disneyhafte Wahl des Antagonisten, weil es sich um einen freundlichen Charakter handelt, bei dem es kein Foreshadowing bezüglich seiner wahren Motive gibt. Ich habe keine Ahnung, warum Disney diese Art von Antagonisten so oft benutzt hat, aber der Roman hätte definitiv darauf verzichten bzw. wenigstens richtige Hinweise einbauen können. Zwar ist das im Vergleich zu all dem, was richtig gemacht wurde, nur ein kleiner Kritikpunkt, aber dennoch einer, der mir aufgefallen ist.

Wer Mulan mag, wird an diesem Roman sicher seine Freude finden – ich habe ihn auf jeden Fall genossen und bin gespannt auf weitere „Queen's Council“-Romane!

↑ 2023
2022 ↓

Scottie spielt mit Leidenschaft Basketball, doch seit sie von ihrer Freundin Tally abserviert wurde, tut sie sich schwer damit, sich auf ihren Lieblingssport zu konzentrieren. Als das Team ihrer Ex sie beim ersten Spiel der Saison haushoch schlägt und Scottie dann auch noch das Auto der Cheerleaderin – und Erzfeindin – Irene rammt, scheint ihr Unglück perfekt zu sein. Vor allem, weil sie als Wiedergutmachung Irene zur Schule fahren muss. Doch dann kommt Scottie die rettende Idee, wie sie sich an Tally rächen und die Beliebtheit des weiblichen Basketball-Teams erhöhen kann: Indem sie eine Fake-Beziehung mit Irene startet. Irene geht gegen Bezahlung darauf ein, doch schon bald merken die beiden Mädchen, dass sie sich gar nicht so spinnefeind sind, wie sie ursprünglich dachten …

Diese lockere und trotzdem emotionale Geschichte hat mir überraschend viel Spaß gemacht, was ich nach Lesen der Kurzbeschreibung erst mal nicht erwartet habe. Sie ist eine romantische Komödie und hat deshalb so manche Klischees, die man schon kennt, aber nichtsdestotrotz habe ich das Leseerlebnis sehr genossen. Scottie und Irene sind beide sehr sympathisch und ich war positiv überrascht davon, wie gut ihre Enemies-to-Lovers-Geschichte funktioniert hat. Vor allem das Finale war absolut episch, aber ich mochte es besonders, wie die beiden bereit waren, ihre eigenen Fehler einzusehen und sich daraufhin zu verbessern.

Gut umgesetzt war auch der Trennungsschmerz, den Scottie wegen Tally empfindet. Die Geschichte macht deutlich, dass es nicht immer so einfach ist, eine Trennung zu überwinden und dass man deshalb viele Fehler macht, deren Konsequenzen auch auf andere Einfluss haben. Zwar wünschte ich, Tallys Charakter noch mehr kennengelernt zu haben (da sie zwar nicht komplett böse, aber auch nicht allzu tiefgründig wirkt), aber die Art und Weise, wie Scottie mit ihren Gefühlen für sie umging, gefiel mir dafür sehr gut.

Andere Charaktere bleiben größtenteils blass (vor allem Irenes Erzfeindin Charlotte), doch Scotties Familie möchte ich trotzdem positiv erwähnen, weil sie ihr gegenüber so unterstützend war, was in solchen romantischen Komödien nicht immer selbstverständlich ist. Das war sehr schön zu sehen!

Insgesamt ein unterhaltsames Jugendbuch für alle Fans von queeren Geschichten mit Happy End!

Als Dschafar die Wunderlampe von Aladdin bekommt, zögert er nicht, sich mithilfe von Dschinni zum Sultan und zum mächtigsten Zauberer der Welt zu machen. Jasmins Herz bleibt jedoch außerhalb seiner Reichweite, weshalb er einen Weg sucht, die drei Grenzen der Magie - Tod, Wiederaufstehung und Liebe - zu brechen. Nachdem Aladdin sich mühevoll selbst aus der Wunderhöhle gegraben hat, muss er zusammen mit Jasmin und den anderen Straßenratten eine Möglichkeit finden, Dschafars Herrschaft zu stürzen - was leichter gesagt ist als getan ...

Diese Neuinterpretation von Disneys Aladdin ist überraschend düster; die Autorin scheut nicht davor zurück, die grausame Realität Agrabahs zu zeigen und bekannte Charaktere umzubringen. Des Öfteren war ich sehr schockiert über das, was Dschafar zu tun bereit ist, um seine Herrschaft zu sichern, weshalb ich das Buch Kindern auch nicht empfehlen würde; zwar endet es natürlich auf eine positive Weise, aber definitiv nicht ohne Opfer.

Die neuen Charaktere Morgana und Duban haben mir sehr gefallen, aber auch die neue Charakterentwicklung von Aladdin und Jasmin war sehr interessant zu lesen. Die einzige Kritik, die ich hier habe, ist, dass die ersten achzig Seiten im Grunde nur das erste Drittel des Films erzählen (bis zu der Stelle, wo Aladdin Dschafar die Lampe gibt und unter dem Sand begraben wird), sodass die "eigentliche" Handlung erst danach beginnt und man diesen doch langen Anfang theoretisch überspringen könnte, ohne allzu viel zu verpassen.

Davon abgesehen ist die Geschichte spannend erzählt und Handlungen haben realistische Konsequenzen, was wie oben erwähnt auch zu Szenen führt, die man in einem Disney-Film niemals sehen würde. Wer also mal wissen will, wie eine "Darker and Edgier"-Version von Aladdin aussehen könnte, wird hier eine zufriedenstellende Antwort finden. Wer dagegen den Disney-Zauber bevorzugt, wird hier eher abgeschreckt sein.

Während nach der verschwundenen Prinzessin mit dem Glasschuh gesucht wird, bleibt Cinderella eingesperrt in ihrem Zimmer, unfähig, ihre Identität zu beweisen. Als ihre Stiefmutter beschließt, sie zu verkaufen, hat Cinderella jedoch genug und flieht. Durch eine glückliche Fügung bekommt sie sogar eine Arbeitsstelle im Schloss selbst, wo sie der Schwester des Königs, Herzogin Geneviève, dienen soll. Doch was den Prinzen betrifft, gerät Cinderella bald in einen Zwiespalt, weil er sie nicht zu erkennen scheint - und sie im Fall, dass er es tut, in Schwierigkeiten geraten würde, weil Magie im Königreich verboten ist ...

Die Prämisse des Buches hat mich zunächst an Cinderella III erinnert, aber glücklicherweise entwickelt sich das Buch anders als der Film. Interessanterweise spielt die "geheimnisvolle Liebe" sogar eher eine Nebenrolle, weil Cinderella sich zunächst darauf fokussiert, sich ein neues Leben aufzubauen und ihre Beziehung zum Prinzen (der hier Karl heißt) erst im letzten Viertel eine wichtige Rolle spielt. Das hat mir jedoch gut gefallen, weil Cinderellas Entwicklung sehr schön mit anzusehen ist.

Der Bösewicht der Geschichte ist zwar offensichtlich, hat aber durchaus Stil; trotzdem hat mir von den neuen Charakteren am meisten Geneviève gefallen, die zunächst wie eine zweite Lady Tremaine wirkt, aber zum Glück zeigt, dass sehr viel mehr in ihr steckt. Sie war in diesem Märchen ein überraschend vielfältiger Charakter.

Sehr empfehlenswert ist diese Geschichte deshalb vor allem für diejenigen, die Cinderella in einer aktiveren Rolle sehen möchten; doch wer sich darauf freut, mehr zur "geheimnisvollen Liebe" zu lesen, wird darauf etwas warten müssen, da der Fokus ganz klar auf Cinderellas Charakterentwicklung liegt. Insgesamt ein schönes Leseerlebnis, vor allem für Fans des dritten Films!

Ich persönlich fand den Film großartig, das Drehbuch aber fast noch besser, weil es einige verwirrende Szenen des Films besser bzw. verständlicher erklärt. Sehr schön waren auch die ganzen Konzeptzeichnungen und die Kommentare der Crew; es ist schön zu sehen, wie viele Gedanken man sich um den Film gemacht hat.

[Der Verkaufspreis wurde aufgrund der transfeindlichen Äußerungen J. K. Rowlings an den Bundesverband Trans* e.V. gespendet.]

Nachdem Aurora offiziell zur Königin der Menschen und Feen gekrönt wurde, muss sie feststellen, dass der Traum eines einheitlichen Lebens sich als schwieriger gestaltet, als sie gehofft hatte. Die Menschen haben immer noch viele Vorurteile gegen die Feen und die Feen wollen den Menschen nicht trauen. Es scheint unmöglich, Frieden zwischen ihnen zu schließen. Und dann gibt es da noch Prinz Phillip, der in Aurora verliebt ist, allerdings nicht von Maleficent akzeptiert wird …

Der dritte Teil der „Dangerous Secrets“ beschäftigt sich dieses Mal mit der Live-Action-Verfilmung „Maleficent – Mächte der Finsternis“, der Fortsetzung zu „Maleficent – Die dunkle Fee“, lässt sich aber auch problemlos lesen, wenn man nur den ersten Teil kennt. Ein bisschen verwirrend ist hier der Titel des Buches „Aurora und der dunkle Schlaf“, weil es um gar keinen dunklen Schlaf geht, sondern sowohl um den Konflikt zwischen Menschen und Feen als auch der Beziehung zwischen Aurora und Phillip. Maleficent spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, aber die Hauptfigur ist eindeutig Aurora.

Mir hat es sehr gefallen, ihr Abenteuer zu verfolgen, weil es nicht nur flüssig geschrieben, sondern auch die Handlung so gut aufgebaut war, dass sie sich prima in unter dreihundert Seiten erzählen ließ, ohne zu kurz oder zu lang zu wirken. Das hat mich positiv überrascht, weil ich wegen vorheriger, dickerer Disney-Bücher halb befürchtete, dass dreihundert (groß gedruckte) Seiten nicht genug Platz wären, um die Geschichte zu erzählen, doch Holly Black hat mich mühelos vom Gegenteil überzeugt. Ich habe keine Ahnung, wie genau sie es geschafft hat, aber es hat mir außerordentlich viel Spaß gemacht, ihre Geschichte zu lesen.

Hervorzuheben ist dabei definitiv Aurora und ihre Beziehung zu Phillip. Man bekommt gut mit, wie schwer es Aurora fällt, in ihrer Rolle als Königin aufzugehen und wie verwirrt sie über ihre eigenen Gefühle ist, wenn es um Prinz Phillip geht. Es war leicht, mit ihr mitzufiebern, auch wenn ich mir gewünscht hätte, ein wenig mehr Szenen mit ihr und Maleficent zu sehen.

Wer die Realverfilmung gemocht hat, wird an diesem Buch sein Vergnügen haben!

Vhalla arbeitet in einer Bibliothek und ist auch ganz glücklich dort. Doch als ihr eröffnet wird, dass sie eine Magierin sein soll, ändert sich ihr Leben auf einen Schlag - vor allem, als ihre Magie erwacht und sie feststellt, dass sie das Element Luft beherrscht und damit die erste Windläuferin seit 150 Jahren ist. Zusammen mit dem Prinzen Aldrik lernt sie, ihre Magie zu beherrschen, wobei die beiden sich langsam näher kommen ...

Ich habe keine Ahnung, wie genau ich dieses Buch beurteilen soll, weil ich zwar unzählige Kritikpunkte gefunden, aber das Buch trotzdem zu Ende gelesen und auf merkwürdige Weise genossen habe.

Die Protagonistin Vhalla ist hierbei eine halbe Ausnahme; ich fand sie nämlich sehr sympathisch und habe mit ihr mitgefiebert, aber ihr heuchlerisches Verhalten, was Magie betrifft, hat mir dafür nicht gefallen, weil es nicht als solches behandelt wurde. Sie wurde nämlich zusammen mit den anderen Eleven erzogen, Magie zu fürchten, was sie auch am Anfang tut; sie braucht eine ganze Weile, um sich an den Gedanken, eine Magierin zu sein, zu gewöhnen. Doch als sie ihr Geheimnis dann jemand Anderem anvertraut, ist sie sofort verletzt, nicht sofort akzeptiert zu werden, obwohl sie sich selbst zu Beginn auch nicht besser verhielt. Zum Glück ist ihr Charakter davon abgesehen gut ausgearbeitet, sodass es leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen.

Damit kämen wir zu Aldrik, ihrem Love Interest. Er machte am Anfang einen äußerst schlechten Eindruck auf mich, weil er Vhalla bei seinem ersten richtigen Auftritt von einem Dach stößt, um zu beweisen, dass sie eine Windläuferin ist. Sie überlebt schwer verletzt und braucht Wochen, um sich zu erholen, wobei Aldrik sich nur halbherzig entschuldigt. Er hat während des Romans abwechselnd arrogante und mitfühlende Phasen, was ihn letztendlich nicht sympathisch machte.

Die Nebenfiguren blieben recht blass; es gab ein sehr unnötiges Liebesdreieck, davon abgesehen keine Nebencharaktere, die besonders positiv oder besonders negativ aufgefallen wären.

Nach all dieser Kritik stellt sich natürlich die Frage, warum ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen und es teils sogar genossen habe. Das liegt teils an dem flüssigen Schreibstil, teils an der gut strukturierten Handlung; obwohl mich die Charaktere manchmal genervt haben, wollte ich trotzdem wissen, wie es mit ihnen weitergeht und wie sich die Handlung entwickelt. Deshalb fällt es mir so schwer, das Buch zu beurteilen; es hatte eine Menge Dinge, die mir nicht gefielen, aber gleichzeitig hat es trotzdem Spaß gemacht, es zu lesen. Ich muss sagen, dass ich selten so hin- und hergerissen war, was die Bewertung eines Buchs angeht.

Weiterempfehlen würde ich es nur Romantasy-Fans, die nichts dagegen haben, vertraute Klischees zu sehen. Alle anderen werden es vermutlich nicht mögen.

Maja, Fini und Konrad haben im ersten Band einen passenden Baum für Tomti gefunden, doch ein neues Abenteuer wartet auf sie: Sie finden einen kleinen Fuchs, der von seiner Mutter getrennt wurde und von einem Mädchen namens Liska betreut wird. Die Freunde beschließen, die Mutter des Fuchses zu finden, und lernen dabei noch einige andere Tiere kennen ...

Während der erste Band sich mit unterschiedlichen Bäumen beschäftigte, thematisiert der zweite Band unterschiedliche Tiere. So lernen Maja und Fini so einiges über die Tiere, die in ihrer Stadt leben, was auch für mich sehr lehrreich war. Allerdings ist eine Fehlinformation vorhanden: Der Mythos, dass man Baby-Tiere nicht berühren darf, weil sie Menschengeruch annehmen und von ihren Eltern verlassen werden könnten. Zwar ist es durchaus richtig, dass man gefundene Tiere lieber in Ruhe lassen sollte, aber es erstaunte mich dennoch, dass als Erklärung dieser Mythos angegeben wurde.

Das ändert zum Glück nichts daran, dass die Geschichte gut erzählt und die Tierinformationen gut eingebaut wurden; es ist kein Kinderbuch, das bewusst belehren will, sondern lieber subtil an die Sache herangeht, was ich sehr lobenswert fand.

Die Zeichnungen von Karin Lindermann sind ebenfalls positiv zu erwähnen, weil sie die Charaktere gut darstellt. Ihr Zeichenstil ist recht schlicht, aber charmant, wobei mir vor allem ihre gezeichneten Tiere und Pflanzen gut gefielen.

Insgesamt ein kurzweiliges, schönes Leseerlebnis für Kinder ab acht Jahren.

Belle hat sich inzwischen halbwegs beim Biest eingelebt, als ihr in der Bibliothek ein besonderes Buch unterkommt: "Nevermore", in dessen Seiten sie hineingezogen wird und eine Welt kennenlernt, die ihr das bietet, was sie so schmerzlich vermisst: Freiheit - doch zu welchem Preis?

Streng genommen basiert diese Geschichte auf dem Live-Action-Film, lässt sich aber auch prima lesen, wenn man nur die klassische Disney-Version kennt. Die Handlung selbst ist sehr interessant aufgebaut: Die erste Hälfte spielt größtenteils im Schloss des Biests, mit nur einem kurzen Besuch in Nevermore; die zweite Hälfte spielt größtenteils in Nevermore, mit nur einem kurzen Besuch im Schloss des Biests. Dadurch ist es Jennifer Donnelly gut gelungen, uns die Anziehungskraft des Buches bildlich zu zeigen.

Jedoch gibt es hierbei eine nicht ganz so kleine Schwäche: Die Szenen im Schloss des Biests sind insgesamt sehr viel interessanter zu lesen als die Szenen in Nevermore, sodass mir die fremde Welt lange Zeit recht gleichgültig war. Erst beim grandios geschriebenen Finale war ich ebenfalls so in der Welt gefangen, dass ich freudig mitgefiebert habe, aber alle anderen Szenen davor empfand ich als unwillkommene Abwechslung der Haupthandlung. Das liegt bestimmt auch daran, dass Belles Beziehung zum Biest und zu dessen Dienern so gut beschrieben wurde, dass mir die Nevermore-Charaktere nie ans Herz wachsen konnten.

Aus diesem Grund würde ich das Buch eher denjenigen empfehlen, die Disneys "Die Schöne und das Biest" zu ihren Lieblingsfilmen zählen und gar nicht genug Lesestoff dazu bekommen können; Disney-Fans im Allgemeinen würde ich dagegen eher zur "Twisted Tales"-Variante raten.

Iduna ist eine Northuldra, die gerne strickt und mit dem Windgeist Gale spielt. Als ihr Volk eines Tages angegriffen wird und sie den verletzten Prinz Agnarr sieht, rettet sie ihm das Leben und wird zusammen mit ihm nach Arendelle gebracht. Dort muss sie verbergen, wer sie wirklich ist, während ihre Gefühle für Agnarr immer stärker werden ...

Die Geschichte von Elsas und Annas Eltern wurde auf unvergleichlich schöne Weise von Mari Mancusi beschrieben. Dabei orientiert sie sich zwar an den Fakten, die die Filme und Kurzfilme uns geben, gibt uns davon abgesehen aber viele weitere wundervolle Momente, die Idunas und Agnarrs Liebesgeschichte ausschmücken. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, zu verfolgen, wie die beiden sich ineinander verlieben und die Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gestellt werden, überwinden.

Ebenfalls beispiellos war die Art und Weise, wie die Autorin Dinge aus dem eigentlichen Canon aufgegriffen und erklärt hat - darunter Agnarrs "Verbergen, nicht fühlen" ("Conceal, not feel", eins der Leitmotive in "Die Eiskönigin"), das er später an Elsa weitergegeben hat, Idunas und Agnarrs Begegnung mit den Trollen (sowie der Erkenntnis, dass sie Gedächtnisse verändern können), Sir JörgenBjörgen (einer Puppe, die nur in einem Kurzfilm vorkommt) und sogar Details wie gewisse Nebencharaktere, die auch hier vorkommen, zusammen mit einigen neuen, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.

Der Schreibstil ist ebenfalls sehr angenehm. Wir lesen vor allem aus Idunas und manchmal aus Agnarrs Perspektive, wobei die Ich-Form es leicht gemacht hat, sich beiden Charakteren nahe zu fühlen.

Die einzige Kritik sehe ich eventuell in der kleinen Storyline, in der Iduna von einem anderen Mann beworben wird; bei Agnarr macht es durchaus Sinn, dass er eine Prinzessin kennenlernen muss, aber bei Iduna kam mir das reichlich unnötig vor - vor allem, weil die Prinzessin um einiges wichtiger für die Haupthandlung ist.

Verglichen mit den ganzen Pluspunkten ist das zum Glück ein sehr kleiner Kritikpunkt, weil es der Autorin ansonsten fabelhaft gelungen ist, Idunas und Agnarrs Geschichte in Worte zu fassen und eines der besten Disney-Bücher zu schreiben, die ich bisher gelesen habe!

Kaaya und Arian schlagen sich seit drei Jahren gemeinsam durch, nachdem Kaaya ihr Gedächtnis verloren hat und mit Arian Freundschaft schloss. Inzwischen sind die beiden ineinander verliebt, doch bevor sie sich gegenseitig ihre Gefühle gestehen können, wird Arians Seele von einem Seelenmagier geraubt. Um ihn zu retten, sucht Kaaya die Hilfe von Arians Bruder Aron und dessen Geliebter, die Elfe Luana, auf. Zusammen müssen sie einen Weg finden, Arians Seele zu retten, ohne selbst das zu verlieren, was ihnen am wichtigsten ist ...

Die Handlung des Romans kommt nicht nur unglaublich schnell in die Gänge, sondern geht auch stets schnell weiter. Selten hat man Zeit zum Durchatmen, weil die Charaktere von einer potentiellen Gefahr zur nächsten springen. Das war für mich zunächst sehr ungewöhnlich, weil ich gewöhnt bin, die Charaktere erst mal für eine Weile kennenzulernen, doch eignet sich die Erzählgeschwindigkeit des Romans gerade deshalb für diejenigen, denen eine dichte Handlung wichtig ist.

Die Charaktere bleiben hier im ersten Band der Dilogie relativ blass, zeigen aber bereits Anzeichen von Tiefe, die im zweiten Band hoffentlich stärker herauskommen wird. Dafür sind ihre Beziehungen untereinander gut beschrieben; das liegt vor allem daran, dass wir die Geschichte aus unterschiedlichen Sichtweisen lesen, was uns einen guten Überblick über die Beziehungsgeflechte verschafft.

Jedoch gibt es auch ein paar Dinge, die ich nicht so gut gelungen fand. Erstens wird die schnell erzählte Handlung oft dadurch möglich gemacht, dass im entscheidenden Moment hilfreiche Charaktere und/oder magische Kräfte auftauchen, was für mich jedes Mal wie ein Deus ex Machina wirkte.

Zweitens treffen die Charaktere erst nach über zweihundert Seiten auf den Kronprinz Ilias und dessen besten Freund Kian. Der erste Teil der Handlung war eine klassische abenteuerliche Quest, erst im zweiten Teil beginnt die in der Kurzbeschreibung angepriesene Romanze - und dadurch, dass Kaaya und Ilias auf diese Weise relativ wenig Zeit miteinander verbringen und beide ihr Herz bereits verschenkt haben, habe ich sie trotz ihrer schicksalhaften Verbindung nie als potentielles Liebespaar wahrgenommen. Obwohl Arian relativ wenig Screentime erhält, war seine Chemie mit Kaaya imho nicht nur besser, sondern wirkte auch freiwilliger als die unerwartete Verbindung zu Ilias.

Aus diesem Grund bin ich zwiegespalten, was den Roman betrifft; wer ein flott erzähltes Abenteuer lesen will, ist hier an der richtigen Adresse, doch wer gehofft hat, eine schöne Liebesgeschichte zu lesen, wird, selbst wenn er Ilias und Kaaya shippt, eher enttäuscht werden. Trotzdem plane ich, den zweiten Band zu lesen, weil der erste durchaus gute Ansätze hatte und ich nach dem Cliffhanger-Ende auf jeden Fall wissen will, wie es weitergeht!