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Einträge mit dem Tag disney.

Als Mulans Schwester Xiu von einer Spinne gebissen wird, ist schnell klar, dass sie sterben wird, wenn sie nicht rechtzeitig ein Gegengift bekommt. Zusammen mit einem Kaninchen macht Mulan sich auf die Suche nach dem Heilmittel – doch müssen sie auf dem Weg nicht nur zahlreiche Abenteuer bestehen, sondern werden auch von einer weißen Füchsin verfolgt, die es auf sie abgesehen hat …

Diese Geschichte folgt dem Realfilm, von dem ich nur zahlreiche negative Kritiken gesehen habe, weshalb es durchaus sein könnte, dass ich so einige Referenzen an den Film verpasst habe. Glücklicherweise habe ich die Geschichte auch so verstanden und war überrascht darüber, wie sehr sie mir letztendlich gefallen hat.

Mulans Quest folgt dem klassischen Schema, dass sie und das Kaninchen auf ihrem Weg mehreren Hindernissen gegenüberstehen (die in der Regel eine Anlehnung an die chinesische Mythologie sind, was ich sehr cool fand), neuen Figuren begegnen und den Menschen helfen, wo sie können. Es ist keine besonders revolutionäre Handlung, wird aber durch die Geschichten der Vergangenheit, die von verschiedenen Charakteren erzählt werden, besonders gemacht. Diese Geschichten liefern mehr Hintergrundinformationen und waren mein persönliches Highlight des Buches; es war sehr faszinierend, wie hier unterschiedliche Mythen eingebracht und teils miteinander verbunden wurden.

Ironischerweise bleiben die Charaktere trotzdem recht blass, sodass die Geschichte hauptsächlich von Mulans Abenteuern getragen wird. Vor allem Fans von Abenteuerromanen für diese Altersgruppe werden hier sicher Gefallen an den vielen Herausforderungen finden. Hofft man dagegen auf ein Charakterdrama, ist man hier weniger gut bedient; denn es ist eindeutig die Inkorporation chinesischer Mythen, die den Roman so besonders macht. Ich fand ihn auf jeden Fall ganz gut!

Statt von der Blume des Sonnentropfens zu trinken, wird die Königin von der Blume des Mondtropfens gerettet. Das sorgt dafür, dass Rapunzel mit silbernen Haaren geboren wird – Haaren, die alles Lebende töten können. Zu ihrem Schutz wird Rapunzel von Mutter Gothel in einen Turm gesperrt, wo sie fast die ersten zwanzig Jahre ihres Lebens verbringt. Doch Rapunzel sehnt sich danach, die schwebenden Lichter zu sehen, und flieht schließlich aus dem Turm – nicht wissend, dass die Wahrheit hinter ihrer tödlichen Magie anders ist, als sie bisher glaubte …

Besonders interessant ist das Framing der Geschichte, weil hier ein Bruder seiner krebskranken Schwester diese Neuerzählung von Rapunzel präsentiert. Das hat mich zunächst ganz schön überrascht, aber letztendlich fand ich diese Rahmenerzählung so interessant, dass ich gerne noch mehr von ihr gelesen hätte als die kleinen Snippets, die wir ab und zu bekommen. Vor allem leider auch deshalb, weil mich die Neuerzählung nicht ganz so begeistern konnte, wie ich hoffte.

Zugegeben hätte ich nicht erwarten sollen, dass der Roman die wichtigsten Momente des Films beibehält, aber dennoch fand ich es schade, dass die Handlung irgendwann so stark vom Film abwich, dass man sie fast nicht mehr wiedererkannt hat. Zwar hatte sie durchaus gute Szenen und Twists, aber letztendlich konnten es die neuen Szenen nicht mit der Qualität des Originals aufnehmen. Die neuen Charaktere haben sich zudem sehr … willkürlich angefühlt. Ich mochte Gina (eine Abenteurerin, die Rapunzel auf ihrer Reise hilft) zum Beispiel sehr, aber ich verstand ihren Zweck in der Geschichte nicht wirklich; vor allem, weil es aus der Sicht des Bruders, der diese Geschichte erzählt, keinen Sinn ergibt, warum er sie einführen sollte.

Insgesamt ist es also wichtig, mit den richtigen Erwartungen an die Geschichte ranzugehen – denn die Tatsache, dass ich damit gerechnet habe, im Grunde eine leicht veränderte Adaption zu lesen, hat mich davon abgehalten, die Geschichte voll und ganz zu genießen. Doch diejenigen, die gleich am Anfang wissen, dass die Geschichte sich ganz anders als der Film entwickeln wird, werden wahrscheinlich mehr Gefallen an ihr finden.

Megara und Herkules haben die Ereignisse des Films frisch hinter sich, doch Zeus ist überhaupt nicht begeistert darüber, dass sein Göttersohn mit einer Sterblichen zusammen sein will und verbietet den beiden ihre Beziehung. Hera möchte ihnen jedoch eine Chance geben und bietet Meg an, zur Göttin zu werden, wenn sie sich dafür mit ihren Gefühlen für Herkules und ihrer Verganhenheit auseinandersetzt. Allerdings hat Meg für Heras Prüfungen nur zehn Tage Zeit ...

Dieser "Twisted Tales"-Roman hat einen irreführenden Untertitel, weil es gar nicht darum geht, was passiert, nachdem Meg eine griechische Göttin wird, sondern um den Weg dahin. Die Herausforderungen, denen Meg sich dabei stellen muss, haben mir sehr gefallen; wir lernen sie und ihre Vergangenheit um einiges besser kennen, wozu auch ihre Mutter und ihr Exfreund gehören. Hier fand ist es sehr schön, dass Jen Calonita die Charaktere als sympathische, teils fehlerhafte Figuren beschrieben hat, weil sie mir auf diese Weise erst recht ans Herz gewachsen sind. Tatsächlich fand ich die größtenteils für den Roman erfundenen Charaktere besser als die bereits im Film etablierten!

Womit wir wohl bei den kleinen, doch trotzdem nennenswerten Schwächen des Romans wären. Zum Beispiel, dass Herkules selbst leider nicht allzu oft vorkommt und Megs Zweifel bezüglich einer "Liebe für die Ewigkeit" nur in der ersten Hälfte eine Rolle spielen. Hades war dafür genau wie im Film ein charmanter Antagonist und ich habe die Szenen mit ihm sehr genossen.

Insofern finde ich, dass es sich bei diesem Roman um einen würdigen Band der "Twisted Tales"-Reihe handelt, weil er zwar ein paar Schwächen hat, doch Megs Geschichte dafür umso besser umsetzt. Für Disney-Fans auf jeden Fall ein Muss!

Belle und Lio, das Biest, haben zueinander gefunden, doch Zeit, ihre Zweisamkeit zu genießen bleibt ihnen nicht. Die Französische Revolution ist ausgebrochen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Wellen auch Aveyon erreichen. Zudem fühlt Belle sich in der adeligen Umgebung völlig fehl am Platz und sehnt sich nach einem normalen Leben zurück ...

Für jemanden wie mich, die sowohl die Schöne und das Biest als auch die Französische Revolution liebt, war dieser Roman die perfekte Kombination aus beidem! Ich liebte es, wie Belle um ihre Handelsgewalt gekämpft hat, während sie gleichzeitig darauf bestand, nicht als Prinzessin bzw. Königin betrachtet zu werden. Auch ihre Beziehung zu Lio war schön beschrieben, obwohl ich mir gerne noch ein wenig mehr Screentime für die beiden gewünscht hätte.

Was andere Charaktere betrifft, stachen vor allem die neuen Figuren Bastien und Marguerite hervor; Bastien, weil er ein faszinierender Antagonist und Marguerite, weil sie so eine gute Freundin war. Beide hatten mehr Tiefe, als ich ihnen am Anfang zugeschrieben habe, was mich positiv überraschte.

Die Handlung war an der einen oder anderen Stelle ein wenig langsam und wurde an diesen Stellen größtenteils von den Charakteren getragen, doch insgesamt haben mir die Verbindungen zwischen "Die Schöne und das Biest" und der Französischen Revolution sehr gut gefallen.

Eine Minikritik, die ich habe, ist die Verwendung französischer Sprache mitten im deutschen Text. Das hat mich schon bei so einigen anderen Büchern verwirrt. Da die Charaktere ja eigentlich Französisch sprechen und wir hier ihre Geschichte quasi übersetzt lesen, ergibt es für mich keinen Sinn, trotzdem ab und an französische Sätze zu lesen. Das ist aber wie gesagt nur eine Minikritik, die nicht ausschließlich auf dieses Buch bezogen ist.

Insgesamt gefällt mir die "Queen's Council"-Reihe bisher sehr gut und ich bin gespannt darauf, was weitere Bände uns bieten werden!

Mulan hat Frieden über China gebracht, ihre eigene aus Frauen bestehende Miliz gegründet und sich ein beständiges Leben aufgebaut. Doch dann ruft der Kaiser sie zu sich, um ihr eine lebensverändernde Entscheidung mitzuteilen: Er möchte, dass sie seine Nachfolgerin wird. Mulan zögert zunächst, sein Angebot anzunehmen, doch nachdem der Kaiser stirbt, bleibt ihr keine andere Wahl, als seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Doch sie muss sich nicht nur der neuen Verantwortung, ein Reich zu führen, stellen, sondern auch einer Bedrohung, die von ihrem eigenen Volk auszugehen scheint …

Dieser vom Disney-Film inspirierte Roman war eine tolle Fortsetzung des originalen Disney-Films, die zwar auch ein paar kleine Details des zweiten Films übernimmt, dessen Existenz aber ansonsten ignoriert. Zum Besseren, wie ich finde! Es war nicht nur interessant, zu sehen, wie Mulan diese neue Herausforderung stemmt, sondern auch, die neuen Charaktere zu beobachten, die ihr dabei helfen. Speziell zwei ihrer Kämpferinnen, Liwen und Zhonglin, haben mich sehr begeistert, weil beide tolle Charaktere waren, denen ich gerne gefolgt bin.

Die Romanze mit Li Shang bekommt natürlich auch ein paar süße Szenen, ist aber definitiv nicht das Zentrum des Romans. Trotzdem war es schön, wie die beiden hier zueinander gefunden haben.

Etwas störend fand ich die disneyhafte Wahl des Antagonisten, weil es sich um einen freundlichen Charakter handelt, bei dem es kein Foreshadowing bezüglich seiner wahren Motive gibt. Ich habe keine Ahnung, warum Disney diese Art von Antagonisten so oft benutzt hat, aber der Roman hätte definitiv darauf verzichten bzw. wenigstens richtige Hinweise einbauen können. Zwar ist das im Vergleich zu all dem, was richtig gemacht wurde, nur ein kleiner Kritikpunkt, aber dennoch einer, der mir aufgefallen ist.

Wer Mulan mag, wird an diesem Roman sicher seine Freude finden – ich habe ihn auf jeden Fall genossen und bin gespannt auf weitere „Queen's Council“-Romane!

↑ 2023
2022 ↓

Fast drei Jahre sind seit Elsas Krönung vergangen und sie hat alle Hände voll damit zu tun, die Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen. Anna fühlt sich ausgestoßen, weil sie ihrer Schwester unbedingt helfen will, diese sie aber nicht lässt. Als im Land eine seltsame Schlafkrankheit ausbricht und Anna einen Zauberspruch entdeckt, der Träume wahr werden lässt, zögert sie nicht, ihn zu benutzen - und erweckt dadurch ihren größten Albtraum ...

Dieser Roman spielt zwischen dem ersten und dem zweiten Teil und schickt Elsa und Anna auf ein Abenteuer, in dem sie einen Weg finden müssen, den von Anna gerufenen Albtraum zu besiegen und Arendelle zu retten. Ich war positiv überrascht, wie viel Spaß ich mit dem Buch hatte - man hätte ihn locker auch verfilmen können, weil die Charaktere sich genauso anfühlten wie im Film. Zudem schafft die Geschichte eine schöne Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Teil. Die Handlung an sich ist nicht überaus komplex, aber immer noch sehr unterhaltsam und mit wichtigen Botschaften gespickt.

Von daher ist dieser Roman für alle "Eiskönigin"-Fans, die mehr von Anna und Elsa lesen wollen, perfekt geeignet - ich habe die Lektüre auf jeden Fall genossen!

Als Dschafar die Wunderlampe von Aladdin bekommt, zögert er nicht, sich mithilfe von Dschinni zum Sultan und zum mächtigsten Zauberer der Welt zu machen. Jasmins Herz bleibt jedoch außerhalb seiner Reichweite, weshalb er einen Weg sucht, die drei Grenzen der Magie - Tod, Wiederaufstehung und Liebe - zu brechen. Nachdem Aladdin sich mühevoll selbst aus der Wunderhöhle gegraben hat, muss er zusammen mit Jasmin und den anderen Straßenratten eine Möglichkeit finden, Dschafars Herrschaft zu stürzen - was leichter gesagt ist als getan ...

Diese Neuinterpretation von Disneys Aladdin ist überraschend düster; die Autorin scheut nicht davor zurück, die grausame Realität Agrabahs zu zeigen und bekannte Charaktere umzubringen. Des Öfteren war ich sehr schockiert über das, was Dschafar zu tun bereit ist, um seine Herrschaft zu sichern, weshalb ich das Buch Kindern auch nicht empfehlen würde; zwar endet es natürlich auf eine positive Weise, aber definitiv nicht ohne Opfer.

Die neuen Charaktere Morgana und Duban haben mir sehr gefallen, aber auch die neue Charakterentwicklung von Aladdin und Jasmin war sehr interessant zu lesen. Die einzige Kritik, die ich hier habe, ist, dass die ersten achzig Seiten im Grunde nur das erste Drittel des Films erzählen (bis zu der Stelle, wo Aladdin Dschafar die Lampe gibt und unter dem Sand begraben wird), sodass die "eigentliche" Handlung erst danach beginnt und man diesen doch langen Anfang theoretisch überspringen könnte, ohne allzu viel zu verpassen.

Davon abgesehen ist die Geschichte spannend erzählt und Handlungen haben realistische Konsequenzen, was wie oben erwähnt auch zu Szenen führt, die man in einem Disney-Film niemals sehen würde. Wer also mal wissen will, wie eine "Darker and Edgier"-Version von Aladdin aussehen könnte, wird hier eine zufriedenstellende Antwort finden. Wer dagegen den Disney-Zauber bevorzugt, wird hier eher abgeschreckt sein.

Während nach der verschwundenen Prinzessin mit dem Glasschuh gesucht wird, bleibt Cinderella eingesperrt in ihrem Zimmer, unfähig, ihre Identität zu beweisen. Als ihre Stiefmutter beschließt, sie zu verkaufen, hat Cinderella jedoch genug und flieht. Durch eine glückliche Fügung bekommt sie sogar eine Arbeitsstelle im Schloss selbst, wo sie der Schwester des Königs, Herzogin Geneviève, dienen soll. Doch was den Prinzen betrifft, gerät Cinderella bald in einen Zwiespalt, weil er sie nicht zu erkennen scheint - und sie im Fall, dass er es tut, in Schwierigkeiten geraten würde, weil Magie im Königreich verboten ist ...

Die Prämisse des Buches hat mich zunächst an Cinderella III erinnert, aber glücklicherweise entwickelt sich das Buch anders als der Film. Interessanterweise spielt die "geheimnisvolle Liebe" sogar eher eine Nebenrolle, weil Cinderella sich zunächst darauf fokussiert, sich ein neues Leben aufzubauen und ihre Beziehung zum Prinzen (der hier Karl heißt) erst im letzten Viertel eine wichtige Rolle spielt. Das hat mir jedoch gut gefallen, weil Cinderellas Entwicklung sehr schön mit anzusehen ist.

Der Bösewicht der Geschichte ist zwar offensichtlich, hat aber durchaus Stil; trotzdem hat mir von den neuen Charakteren am meisten Geneviève gefallen, die zunächst wie eine zweite Lady Tremaine wirkt, aber zum Glück zeigt, dass sehr viel mehr in ihr steckt. Sie war in diesem Märchen ein überraschend vielfältiger Charakter.

Sehr empfehlenswert ist diese Geschichte deshalb vor allem für diejenigen, die Cinderella in einer aktiveren Rolle sehen möchten; doch wer sich darauf freut, mehr zur "geheimnisvollen Liebe" zu lesen, wird darauf etwas warten müssen, da der Fokus ganz klar auf Cinderellas Charakterentwicklung liegt. Insgesamt ein schönes Leseerlebnis, vor allem für Fans des dritten Films!

Nachdem Aurora offiziell zur Königin der Menschen und Feen gekrönt wurde, muss sie feststellen, dass der Traum eines einheitlichen Lebens sich als schwieriger gestaltet, als sie gehofft hatte. Die Menschen haben immer noch viele Vorurteile gegen die Feen und die Feen wollen den Menschen nicht trauen. Es scheint unmöglich, Frieden zwischen ihnen zu schließen. Und dann gibt es da noch Prinz Phillip, der in Aurora verliebt ist, allerdings nicht von Maleficent akzeptiert wird …

Der dritte Teil der „Dangerous Secrets“ beschäftigt sich dieses Mal mit der Live-Action-Verfilmung „Maleficent – Mächte der Finsternis“, der Fortsetzung zu „Maleficent – Die dunkle Fee“, lässt sich aber auch problemlos lesen, wenn man nur den ersten Teil kennt. Ein bisschen verwirrend ist hier der Titel des Buches „Aurora und der dunkle Schlaf“, weil es um gar keinen dunklen Schlaf geht, sondern sowohl um den Konflikt zwischen Menschen und Feen als auch der Beziehung zwischen Aurora und Phillip. Maleficent spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, aber die Hauptfigur ist eindeutig Aurora.

Mir hat es sehr gefallen, ihr Abenteuer zu verfolgen, weil es nicht nur flüssig geschrieben, sondern auch die Handlung so gut aufgebaut war, dass sie sich prima in unter dreihundert Seiten erzählen ließ, ohne zu kurz oder zu lang zu wirken. Das hat mich positiv überrascht, weil ich wegen vorheriger, dickerer Disney-Bücher halb befürchtete, dass dreihundert (groß gedruckte) Seiten nicht genug Platz wären, um die Geschichte zu erzählen, doch Holly Black hat mich mühelos vom Gegenteil überzeugt. Ich habe keine Ahnung, wie genau sie es geschafft hat, aber es hat mir außerordentlich viel Spaß gemacht, ihre Geschichte zu lesen.

Hervorzuheben ist dabei definitiv Aurora und ihre Beziehung zu Phillip. Man bekommt gut mit, wie schwer es Aurora fällt, in ihrer Rolle als Königin aufzugehen und wie verwirrt sie über ihre eigenen Gefühle ist, wenn es um Prinz Phillip geht. Es war leicht, mit ihr mitzufiebern, auch wenn ich mir gewünscht hätte, ein wenig mehr Szenen mit ihr und Maleficent zu sehen.

Wer die Realverfilmung gemocht hat, wird an diesem Buch sein Vergnügen haben!

Vier Jahre sind vergangen, seit Peter Pans Schatten von Wendy gefunden wurde, aber Peter ist nie aufgetaucht, um ihn zu holen. Schließlich beschließt Wendy, den Schatten Captain Hook zu verkaufen, im Austausch dafür, dass er sie nach Nimmerland bringt. Doch Peters Schatten ist alles, was Hook noch gefehlt hat, um seine Pläne in die Tat umzusetzen, sodass Wendy alles in ihrer Macht Stehende tun muss, um ihn aufzuhalten ...

Zuerst eine Kritik: Weder der Titel noch der Untertitel passt zum Buch. "Peter Pans Reise ins Ungewisse" passt insofern nicht, dass Wendy die Hauptfigur ist und Peter selbst erst ab dem letzten Viertel vorkommt. Und "Was wäre, wenn Wendy zuerst mit Captain Hook nach Nimmerland gesegelt wäre?" erweckt den irrtümlichen Eindruck, es würde hauptsächlich um Wendys und Hooks Beziehung gehen, was ebenfalls nicht der Fall ist. Letzteres hätte ich zugegeben gerne gesehen und war deshalb ein wenig enttäuscht, dass die beiden relativ wenig Screentime zusammen haben, aber dafür glänzte der Roman durch andere Vorzüge.

Wobei wir beim größten Lob wären: Wendys und Tinkerbells Freundschaft, die das Zentrum der Geschichte bildet und hervorragend beschrieben wurde. Tinkerbell wurde sehr gut dargestellt und man merkt richtig, wie sie sich langsam für Wendy erwärmt. Tatsächlich mochte ich ihre Freundschaft sogar lieber als die von Wendy und Peter, weil sie ausführlicher gezeigt wurde.

Captain Hook konnte mich als Charakter auch begeistern, erst recht nach dem Twist, den Liz Braswell einbringt. Er ist ein toller Bösewicht!

Positiv überrascht war ich auch, dass das harte Leben im damaligen England ebenfalls ein Thema ist, mit dem die Autorin sich beschäftigt. Allgemein hat sie die kritischen Aspekte, die Disney's Peter Pan aufweist, angesprochen und betont, welche Werte vielleicht doch nicht so erstrebenswert sind, wie sie im Film dargestellt werden. Das hat mir gut gefallen.

Wer also darüber hinwegsehen kann, dass Titel und Untertitel des Buches nicht zur Handlung passen und sich stattdessen auf ein tolles, tiefgründiges Abenteuer mit Wendy freut, wird hier nicht enttäuscht werden!

Alice ist inzwischen achtzehn Jahre alt und hat ihr Abenteuer im Wunderland nur als fernen Traum in Erinnerung. Doch als sie in der Fotografie ein neues Hobby entdeckt, stellt sie fest, dass auf den Fotos ihre alten Freunde aus dem Wunderland zu sehen sind - Freunde, die dringend ihre Hilfe brauchen ...

"Alice im Bann der Herzkönigin" war insgesamt eine gelungene Fortsetzung von Disney's Alice im Wunderland; die Alice von damals ist zu einer jungen Frau herangewachsen, behält in ihrem Herzen aber immer noch eine Liebe zum Unsinn bei. Sie fühlt sich wie eine realistische, erwachsene Version von Alice an und ich mochte ihren Charakter sehr.

Auch das Wunderland wurde hervorragend dargestellt - alles ergab in etwa so viel Sinn, wie man es erwartet, im positiven Sinne. Das Wunderland ist auch hier weiterhin merkwürdig und schräg, seine Bewohner halb wahnsinnig, halb von Angst geprägt.

Die Handlung hatte allerdings ein paar Längen, und allgemein würde ich dieses Buch nur denen empfehlen, die den Disney-Film sehr gemocht haben; für jemanden wie mich, der kaum eine Erinnerung an den Film hat und von vornherein nicht sonderlich interessiert an ihm war, fiel es logischerweise schwerer, mit allen Charakteren und der Handlung mitzufiebern. Für jemanden, der die Geschichte von Alice mag, wird das sehr viel leichter fallen, zumal wie gesagt sowohl Alice als auch das Wunderland sehr gut dargestellt wurden.

Ein nettes Abenteuer für zwischendurch, das Fans sicherlich begeistert!

Belle hat sich inzwischen halbwegs beim Biest eingelebt, als ihr in der Bibliothek ein besonderes Buch unterkommt: "Nevermore", in dessen Seiten sie hineingezogen wird und eine Welt kennenlernt, die ihr das bietet, was sie so schmerzlich vermisst: Freiheit - doch zu welchem Preis?

Streng genommen basiert diese Geschichte auf dem Live-Action-Film, lässt sich aber auch prima lesen, wenn man nur die klassische Disney-Version kennt. Die Handlung selbst ist sehr interessant aufgebaut: Die erste Hälfte spielt größtenteils im Schloss des Biests, mit nur einem kurzen Besuch in Nevermore; die zweite Hälfte spielt größtenteils in Nevermore, mit nur einem kurzen Besuch im Schloss des Biests. Dadurch ist es Jennifer Donnelly gut gelungen, uns die Anziehungskraft des Buches bildlich zu zeigen.

Jedoch gibt es hierbei eine nicht ganz so kleine Schwäche: Die Szenen im Schloss des Biests sind insgesamt sehr viel interessanter zu lesen als die Szenen in Nevermore, sodass mir die fremde Welt lange Zeit recht gleichgültig war. Erst beim grandios geschriebenen Finale war ich ebenfalls so in der Welt gefangen, dass ich freudig mitgefiebert habe, aber alle anderen Szenen davor empfand ich als unwillkommene Abwechslung der Haupthandlung. Das liegt bestimmt auch daran, dass Belles Beziehung zum Biest und zu dessen Dienern so gut beschrieben wurde, dass mir die Nevermore-Charaktere nie ans Herz wachsen konnten.

Aus diesem Grund würde ich das Buch eher denjenigen empfehlen, die Disneys "Die Schöne und das Biest" zu ihren Lieblingsfilmen zählen und gar nicht genug Lesestoff dazu bekommen können; Disney-Fans im Allgemeinen würde ich dagegen eher zur "Twisted Tales"-Variante raten.

Iduna ist eine Northuldra, die gerne strickt und mit dem Windgeist Gale spielt. Als ihr Volk eines Tages angegriffen wird und sie den verletzten Prinz Agnarr sieht, rettet sie ihm das Leben und wird zusammen mit ihm nach Arendelle gebracht. Dort muss sie verbergen, wer sie wirklich ist, während ihre Gefühle für Agnarr immer stärker werden ...

Die Geschichte von Elsas und Annas Eltern wurde auf unvergleichlich schöne Weise von Mari Mancusi beschrieben. Dabei orientiert sie sich zwar an den Fakten, die die Filme und Kurzfilme uns geben, gibt uns davon abgesehen aber viele weitere wundervolle Momente, die Idunas und Agnarrs Liebesgeschichte ausschmücken. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, zu verfolgen, wie die beiden sich ineinander verlieben und die Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gestellt werden, überwinden.

Ebenfalls beispiellos war die Art und Weise, wie die Autorin Dinge aus dem eigentlichen Canon aufgegriffen und erklärt hat - darunter Agnarrs "Verbergen, nicht fühlen" ("Conceal, not feel", eins der Leitmotive in "Die Eiskönigin"), das er später an Elsa weitergegeben hat, Idunas und Agnarrs Begegnung mit den Trollen (sowie der Erkenntnis, dass sie Gedächtnisse verändern können), Sir JörgenBjörgen (einer Puppe, die nur in einem Kurzfilm vorkommt) und sogar Details wie gewisse Nebencharaktere, die auch hier vorkommen, zusammen mit einigen neuen, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.

Der Schreibstil ist ebenfalls sehr angenehm. Wir lesen vor allem aus Idunas und manchmal aus Agnarrs Perspektive, wobei die Ich-Form es leicht gemacht hat, sich beiden Charakteren nahe zu fühlen.

Die einzige Kritik sehe ich eventuell in der kleinen Storyline, in der Iduna von einem anderen Mann beworben wird; bei Agnarr macht es durchaus Sinn, dass er eine Prinzessin kennenlernen muss, aber bei Iduna kam mir das reichlich unnötig vor - vor allem, weil die Prinzessin um einiges wichtiger für die Haupthandlung ist.

Verglichen mit den ganzen Pluspunkten ist das zum Glück ein sehr kleiner Kritikpunkt, weil es der Autorin ansonsten fabelhaft gelungen ist, Idunas und Agnarrs Geschichte in Worte zu fassen und eines der besten Disney-Bücher zu schreiben, die ich bisher gelesen habe!

↑ 2022
2021 ↓

Fünf Jahre sind vergangen, seit es Ursula gelang, Triton zu töten und Arielle zu besiegen. Als Vanessa herrscht sie grausam über Eriks Königreich, während der Prinz immer noch hypnotisiert ist. Arielle, ihrer Stimme beraubt, herrscht über Atlantica, ist jedoch unglücklich. Doch dann erfährt sie von Scuttle, dass ihr Vater noch lebt. Entschlossen, ihn zu retten, kehrt Arielle als Mensch an die Oberfläche zurück - doch gestaltet sich ihre Mission bald als schwieriger, als sie gedacht hatte ...

"Inmitten der Wasserwelt" ist eine wunderbare Fortsetzung zu dem alternativen Ende, das Liz Braswell für "Arielle, die Meerjungfrau" schreibt. Ich war positiv überrascht darüber, wie natürlich sich die Handlung anfühlte - so natürlich, dass dieser Roman sich mehr nach einer würdigen Fortsetzung anfühlte als die eigentlichen Disney-Sequels!

Am besten hat es mir gefallen, Arielles, Eriks und Ursulas Plänen zu folgen, weil sie sich wie ein Schachspiel lasen, in denen die beiden Seiten sich gegenseitig übertrumpfen. Es war äußerst spannend, wie alle Charaktere noch einen Trumpf im Ärmel hatten, sodass ich umso mehr mitfieberte, weil man sich nie sicher sein konnte, ob ein Plan wirklich funktioniert. Jedes Mal, wenn eine Seite die Oberhand zu gewinnen schien, hatte die andere Seite noch einen gefährlichen Spielzug auf Lager; das war für mich das Highlight des Romans!

Auch die Charaktere begeisterten mich. Arielle, Erik und Ursula stechen wieder positiv hervor, weil ihre Dynamik in den Szenen, in denen zwei oder drei von ihnen zusammentreffen, großartig war; aber auch neue Charaktere wie Scuttles Urenkelin Jona, Ursulas Dienerin Vareet oder die Marktfrau Argent sind hervorragend in die Geschichte eingebaut und fühlen sich wie ein natürlicher Teil des Arielle-Universums an.

Insgesamt bin ich sehr begeistert von dieser "Twisted Tale", sie gehört zusammen mit "Die Schöne und ihr Geheimnis" zu meinen beiden liebsten Twisted Tales. Insofern hoffe ich, dass Liz Braswell noch viele weitere schreiben wird!

Aurora lebt in ihrem Schloss, nachdem Maleficent die Welt und die letzten Überlebenden gerettet hat. Jedoch langweilt sie sich sehr, weil es außer monatlichen Bällen nichts zu tun gibt - bis sie durch einen Minnesänger eine Vogelfeder in den Besitz bekommt, die darauf hinweist, dass die Welt draußen noch existiert. Und bald darauf muss sich Aurora sich mit der Frage konfrontieren, ob die Welt, in der sie lebt, überhaupt real ist ...

Insgesamt bin ich sehr zwiegespalten, was den neuen Teil der "Twisted Tales" betrifft. Einerseits liebe ich es, wie die Beziehung von Aurora und Phillip hier mehr Tiefe bekommt und die Schwächen des Original-Films angesprochen werden (z.B. Maleficents Grund, Baby-Aurora zu verfluchen, die Liebe auf den ersten Blick zwischen Aurora und Phillip oder auch die Lügen, mit denen Aurora aufwuchs und nie infrage stellte).

Andererseits gibt es viele Pacing-Probleme, bzw. Szenen, die die Geschichte unnötig strecken (in der Regel eine weitere Falle von Maleficent, in die Aurora und Phillip hineinlaufen). Das wurde bald sehr ermüdend, weil vieles locker hätte gestrichen werden können.

Was die Charaktere angehen, ist es schön, dass Aurora und Phillip mehr Tiefe bekommen, andererseits nicht ganz so schön, dass vor allem Aurora sich zeitweise out-of-character verhält - gerade in der zweiten Hälfte verhielt sie sich überhaupt nicht so wie Aurora im Film, was ich schade fand. Ich habe mitnichten was dagegen, dass sie für sich selbst einsteht, doch sollte das nicht auf Kosten ihrer Charakterzüge entstehen.

Auch beim Ende bin ich zwiegespalten. Das Finale war ein wenig zu lang und die autoritäre Aurora am Ende ähnelte mehr Maleficent als Film-Aurora, aber dafür mochte ich es, dass alles, was in Auroras Traum geschah, tatsächlich Konsequenzen in der Realität hatte, sodass es am Ende kein reines Happy End gibt, sondern ein realistisches.

Insgesamt also ein Roman mit vielen Höhen und Tiefen, bei dem es mir schwer fällt, eine Bewertung abzugeben - er war weder großartig noch schrecklich, aber auch nicht durchschnittlich. Umso gespannter bin ich, wie sich die gleichzeitig erschienene Twisted-Tales-Variante von Arielle schlagen wird, die als nächstes auf meiner Liste steht!

Am Anfang ist alles gleich: Maurice wird vom Biest gefangen genommen und Belle opfert ihre Freiheit, um ihn zu retten. Aber alles ändert sich, als sie in dieser Adaption den Westflügel betritt: Denn sie zerstört versehentlich die Rose und damit jede Möglichkeit, dass das Biest sich je zurückverwandeln kann. Gleichzeitig sieht sie, von wem es verflucht wurde: Von ihrer eigenen Mutter, die schon vor Jahren verschwunden ist. Daraufhin gerät Belle in einen Zwiespalt, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass ihre Mutter etwas so Grausames tun würde. Sie und das Biest beschließen, sie zu finden, in der Hoffnung, den Fluch vielleicht doch noch irgendwie aufheben zu können ...

Diese Adaption orientiert sich am Anfang recht genau am Film, fügt zusätzlich aber die Geschichte ein, wie Belles Eltern sich kennengelernt haben und zusammen lebten. Nachdem die Rose am Ende des ersten Akts zerstört wird, befreit sich die Handlung allerdings nach und nach von der des Films und findet nicht nur ein eigenes Finale, sondern sogar ein eigenes, imho zufriedenstellendes Ende.

Diese künstlerischen Freiheiten sowie die Beschreibung von Belles Innenleben haben mir sehr gefallen. Auch ihre Beziehung zum Biest wird ein wenig ausführlicher beschrieben - sowohl die distanzierte zu Beginn als auch die annähernde danach.

Das einzige, was mich ein wenig schockte, waren die überraschend grausamen Passagen gegen Ende - sie werden zwar nur angedeutet und nie genau beschrieben, aber schockierend waren sie dennoch, weil sie im Disney-Film garantiert niemals umgesetzt worden wären.

Letztendlich eine sehr gelungene Adaption, die die perfekte Mischung zwischen Original und eigener Vorstellungskraft findet.

Elsas Eltern haben ein Geheimnis vor ihr. Sie reden über ein Mädchen, das Elsa nicht kennenlernen darf und einmal im Monat verschwindet Elsas Mutter in ein anderes Dorf, um dort jemanden zu besuchen. Anna derweil sehnt sich als Adoptivtochter eines Bäcker-Ehepaars nach einem Leben in Arendelle. Einmal im Monat besucht eine Freundin sie, redet mit ihr über ihre Tochter. Bald schon versuchen sowohl Elsa als auch Anna die Person zu finden, die ihnen ihr ganzes Leben lang gefehlt hat ...

Größtenteils folgt diese Adaption den Geschehnissen des Films und passt sie je nach den Veränderungen im Canon an, sodass die meisten Szenen auf leicht andere Weise passieren. Vor allem die eigens erfundenen Szenen haben mir hierbei sehr gefallen, aber ich mochte es auch, wie gut die Filmelemente letztendlich eingebaut wurden - z.B. durch Hans, der nun Elsa den Hof macht oder durch Kristoff, der früher und auf andere Weise auf Anna trifft.

Tatsächlich waren es mir insgesamt jedoch zu viele Filmszenen und ich hätte es sehr begrüßt, wenn die Autorin sich mehr Freiheit genommen hätte, wie sie es vor allem am Anfang der Geschichte tat. Die eigenen Dinge, die sie beiträgt, waren nämlich hervorragend und ich hätte gerne mehr von ihren Ideen gelesen.

Der Schreibstil ist flüssig und der Grund für Elsas und Annas fehlende Erinnerung an ihre Schwester sehr gut umgesetzt. Es war insgesamt eine sehr nette Geschichte, die den Film "Die Eiskönigin" aus einer anderen Grundvoraussetzung betrachtet hat. Wer also gerne schriftlich in die Filmwelt eintauchen, aber auch ein wenig Abwechslung haben möchte, ist hier bestens bedient!

↑ 2021
2020 ↓

Die Geschichte beginnt damit, dass der Hieb, den Shan-Yu Mulan im Film zufügt, stattdessen ihren Hauptmann Li Shang trifft, der sie beschützen will. Dabei wird er so schwer verletzt, dass Mulan zusammen mit dem Beschützer der Familie Li, einem Löwen namens ShiShi, in die Unterwelt reisen muss, um Shang zu retten. Sie geht mit dem Herrscher der Unterwelt eine Wette ein: Schafft sie es, Shang zu finden und vor Sonnenaufgang aus der Unterwelt zu entkommen, darf er leben - doch schafft sie es nicht, muss sie für immer als Dämon in der Unterwelt bleiben.

Die Hindernisse, die Mulan auf ihrer Reise überwinden muss - Shang finden, ihre Identität verbergen, von der Herrscherin des Vergessens fliehen, Dämonen bekämpfen, einen Berg voller Messer erklettern, den Dämon des Feuers besiegen und sich ihren eigenen Zweifeln und Ängsten stellen - sind dabei sehr gut, wenn man sie individuell betrachtet, aber etwas zu viel, wenn man die Gesamtheit der Hindernisse zusammenzählt. Immer, wenn sie kurz vorm Ziel zu sein scheint, kommt wieder etwas dazwischen, das das Ende hinauszögert. Nach einigen Hindernissen wurde mir das persönlich zu viel, so gut mir die Hindernisse selbst auch gefielen. Bestimmt hätte man zumindest auf eigene der Hindernisse verzichten können, ohne die Geschichte selbst zu schmälern.

Besonders gut gefiel mir die Beziehung zwischen Mulan und Shang, die aufgrund der Tatsache, dass Mulan ihre Identität selbst vor ihren eigenen Vorfahren verbergen muss, zusätzliche Spannung gewann. Auch die Art und Weise, wie Mulan mit ihrer aus dem Film bekannten Gewieftheit die Hindernisse löst, begeisterte mich. Mein einziger Kritikpunkt liegt letztendlich nur in der Anzahl der Hindernisse, die hätte vermindert werden können. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine schöne "What If?"-Geschichte, in der Mulan ihre Stärken gut auf die Probe stellen kann.

Eine sehr schöne Adaption von Disneys "Schneewittchen und die sieben Zwerge".

Schneewittchen bekommt die Gelegenheit, ihre eigene Stärke zu zeigen, ihre Liebesbeziehung zum Prinzen Henri wird ausgebaut und die Vergangenheit der Bösen Königin Ingrid kommt ebenfalls nicht zu kurz. Von den sieben Zwergen hätte ich mir allerdings mehr gewünscht - ihre Rolle war so klein, dass man auch auf sie hätte verzichten können.

Zudem nahm ich dank der Prämisse des Buches - "Was wäre, wenn die böse Stiefmutter den Prinzen vergiftet hätte?" - an, dass diese Frage der Hauptkonflikt der Geschichte sein würde, aber letztlich spielte sie nur am Anfang und am Ende eine Rolle. Der Rest beleuchtete die angepassten Ereignisse des Films sowie eigene Szenen. Die waren zwar sehr gut umgesetzt, doch ein Teil von mir wünschte sich, stattdessen Schneewittchens Suche nach einem Heilmittel zu lesen, oder allgemein einem Weg, ihren Prinzen zu retten.

Der Schreibstil der Autorin Jen Calonita war sehr angenehm. Ich mochte auch die Veränderungen, die sie in die Geschichte einbaute. Neben den bereits erwähnten machte sie Schneewittchens Mutter und die Böse Königin zu Schwestern, veränderte das Schicksal von Schneewittchens Vater und gab den Äpfeln eine zusätzliche Bedeutung. All diese Dinge haben die Geschichte bereichert und ich finde, genau das sollten Adaptionen tun, wenn sie Veränderungen einbauen :)