Bücherregal lädt …
Einträge mit dem Tag mythen.

Teils hat man sie in der Schule gelernt, teils in Büchern gelesen, teils von anderen gehört und teils im Internet aufgeschnappt: Historische Mythen. Dinge wie "Hitler hat die Autobahnen gebaut" und "die Pyramiden wurden von Sklaven errichtet" scheinen geradezu Allgemeinwissen zu sein – mit dem Unterschied, dass diese scheinbaren Fakten nicht stimmen. In ihrem Sachbuch "Fake History" erzählt Jo Hedwig Teeuwisse von 101 Sachverhalten, die von einer überproportionalen Menge für wahr gehalten werden, obwohl sie es nicht sind.

Besonders interessant für mich war hier, dass ich von vielen der thematisierten Mythen zuvor noch nie gehört hatte, sodass ich gleichzeitig den Mythos und seine Widerlegung kennenlernte. Natürlich sind auch eine Menge bekannter Sachen dabei (und sogar welche, wo mir der wahre Sachverhalt bekannt war), aber insgesamt gibt es so viele verschiedene Mythen, die die Autorin aufklärt, dass sicher für jeden bekannte und unbekannte Beispiele dabei sein werden.

Humorvoll und gleichzeitig informativ beschreibt sie dabei in kurzen Kapiteln, was eigentlich hinter den vielen hartnäckigen Mythen steckt, die wir bis heute für wahr halten (bzw. hielten). Besonders haben mir die Kapitel gefallen, die durch Bilder eingeleitet wurden, weil man sich sofort fragt, was die wahren Ursprünge hinter ihnen sind. Es gibt hier so viele interessante Informationen, dass das Buch allein deswegen ein Highlight für mich geworden ist – und natürlich auch deshalb, weil es mit vielen Irrtümern aufräumt!

Deshalb würde ich diesen Sachbuch nicht nur Geschichtsinteressierten, sondern allgemein allen empfehlen, die es wie ich lieben, sich mit Mythen und deren Aufklärung zu beschäftigen. So oder so hat man hier ein leicht zu lesendes und gleichzeitig lehrreiches Buch!

Ning hat ihre Schwester geheilt, doch dafür den Biss der Schlange erhalten, was es ihr erschwert, ihre Magie gefahrlos einzusetzen. Und dann ist da noch Kang, der sie angelogen hat und jetzt auf der Seite der Gegner steht. Was Ning nicht weiß: Auch Kang versucht alles Mögliche, um die drohende Katastrophe zu verhindern, weiß aber nicht, wie ...

Dieser Abschlussband hat genau wie der erste einen wunderschönen, bildlichen Schreibstil, der diesmal sowohl Nings als auch Kangs Perspektive beschreibt. Davon abgesehen fiel es mir jedoch schwer, mich richtig in ihn hineinfallen zu lassen. Ich konnte zuerst nicht einmal sagen, was jetzt eigentlich die Handlung ist – und selbst, als ich es konnte, fiel es mir bisweilen schwer, ihr zu folgen. Ich kann noch nicht einmal sagen, woran es liegt, aber im Vergleich zum ersten Teil kam ich nicht so gut voran, wie ich es mir gerne gewünscht hätte.

Vielleicht sind Nings und Kangs getrennte Geschichten ein Grund. Sie beide erleben ihre eigene Handlung, die sich später miteinander verzweigt, doch insgesamt haben sie nur relativ wenige Szenen miteinander und noch weniger, die sich auf ihre Romanze beziehen. Obwohl ich es sehr interessant fand, aus Kangs Sichtweise zu lesen, wünschte ich mir, wir hätten mehr Szenen mit beiden zusammen gehabt.

Insofern konnte mich dieser Abschlussband leider nicht komplett überzeugen, auch wenn er durchaus ein paar schöne Szenen hatte – sie haben nur leider nicht ausgereicht, um meinen Gesamteindruck zu ändern. Doch hoffe ich, dass andere Leser*innen einen anderen Eindruck von dem Buch bekommen werden!

Als Mulans Schwester Xiu von einer Spinne gebissen wird, ist schnell klar, dass sie sterben wird, wenn sie nicht rechtzeitig ein Gegengift bekommt. Zusammen mit einem Kaninchen macht Mulan sich auf die Suche nach dem Heilmittel – doch müssen sie auf dem Weg nicht nur zahlreiche Abenteuer bestehen, sondern werden auch von einer weißen Füchsin verfolgt, die es auf sie abgesehen hat …

Diese Geschichte folgt dem Realfilm, von dem ich nur zahlreiche negative Kritiken gesehen habe, weshalb es durchaus sein könnte, dass ich so einige Referenzen an den Film verpasst habe. Glücklicherweise habe ich die Geschichte auch so verstanden und war überrascht darüber, wie sehr sie mir letztendlich gefallen hat.

Mulans Quest folgt dem klassischen Schema, dass sie und das Kaninchen auf ihrem Weg mehreren Hindernissen gegenüberstehen (die in der Regel eine Anlehnung an die chinesische Mythologie sind, was ich sehr cool fand), neuen Figuren begegnen und den Menschen helfen, wo sie können. Es ist keine besonders revolutionäre Handlung, wird aber durch die Geschichten der Vergangenheit, die von verschiedenen Charakteren erzählt werden, besonders gemacht. Diese Geschichten liefern mehr Hintergrundinformationen und waren mein persönliches Highlight des Buches; es war sehr faszinierend, wie hier unterschiedliche Mythen eingebracht und teils miteinander verbunden wurden.

Ironischerweise bleiben die Charaktere trotzdem recht blass, sodass die Geschichte hauptsächlich von Mulans Abenteuern getragen wird. Vor allem Fans von Abenteuerromanen für diese Altersgruppe werden hier sicher Gefallen an den vielen Herausforderungen finden. Hofft man dagegen auf ein Charakterdrama, ist man hier weniger gut bedient; denn es ist eindeutig die Inkorporation chinesischer Mythen, die den Roman so besonders macht. Ich fand ihn auf jeden Fall ganz gut!

Verschwörungen haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, obwohl sie selten mehr als aus Gerüchten und Lügen bestehen. Katharina Nocun und Pia Lamberty untersuchen in diesem Sachbuch, wie Verschwörungen entstehen, welche berühmten Verschwörungen es gibt und was man tun kann, um nicht in ihren Sog eingefangen zu werden.

Es war wirklich erschreckend, zu lesen, welche absurden Verschwörungen tatsächlich geglaubt werden. Die meisten waren menschenfeindlich und so offensichtlich falsch, dass ich kaum glauben konnte, dass es so viele Menschen gibt, die sie nicht näher hinterfragen. Klar, auf den ersten Blick ist es durchaus spaßig, sich über Verschwörungen zu informieren, aber die beiden Autorinnen zeigen gut auf, dass es in der Regel nicht beim Spaß bleibt.

Das einzige, was ich ein wenig kritisch fand, war der Appell der Autorinnen, bei Anekdoten-Erzählungen vorsichtig zu sein – denn, nun ja, sie selbst erzählen während dieses Sachbuchs auch viele Anekdoten, die nicht unbedingt für das größere Bild stehen. Hier hätte ich stärker verdeutlicht, welche Art von Anekdoten kritischer zu beleuchten sind und welche nicht. Denn natürlich braucht man Beispiele, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, aber es ist genauso wichtig, darüber hinaus Faktenwissen zu haben und bei Umgang mit Verschwörungen die richtigen Fragen zu stellen. (Was die Autorinnen zum Glück tun, sollte das nicht klar geworden sein.)

Insgesamt gelingt es den Autorinnen letztendlich, aufzuzeigen, warum man Verschwörungen kritischer betrachten sollte und wie gefährlich es sein kann, wenn man es nicht tut. Gerade für diejenigen, die sich im „unsicheren“ Spektrum befinden, was den Glauben daran angeht, sollte die Lektüre Augen öffnend sein. Aber auch für diejenigen, die längst wissen, dass Verschwörungen nicht zu trauen ist, bietet dieses Sachbuch fundiertes Wissen darüber, wie sie überhaupt entstanden sind – und wie sie unsere Gesellschaft beeinflussen.