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Einträge mit dem Tag elizabeth lim.

Shiori ist in Ai'long, dem Reich der Drachen, angekommen. Dort soll sie ihre Drachenperle ihrem rechtmäßigen Besitzer übergeben. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn nicht nur erhebt der Drachenkönig Anspruch auf die Perle – Shiori selbst möchte sie am liebsten behalten. Doch als der Drachenkönig ihr verbietet, sein Königreich jemals wieder zu verlassen, muss sie mithilfe ihres Freundes Seryu selbst einen Weg zurück nach Kiata finden – und zurück zu Takkan.

In „Der Schwur des Drachen“ schließt Shiori ihre Reise ab, wobei ich interessanterweise vor allem am Anfang mitgefiebert habe, als sie in Ai'long feststeckte. Danach fand ich es zwar auch interessant, ihre Abenteuer zu verfolgen, aber dadurch, dass die meisten Charaktere eher blass bleiben, fiel es mir manchmal schwer, mich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Nur Kiki, Shioris Papiervogel, und Takkan, ihr Liebster, stachen zwischen den Charakteren heraus und spornten mich dazu an, weiterzulesen.

Dabei gefiel mir die Handlung eigentlich ganz gut und auch das Ende, das Elizabeth Lim für ihre Charaktere findet, fand ich passend. Aber letztendlich habe ich den zweiten Teil trotzdem als schwächer als den ersten Teil empfunden, weil hier die Charakterinteraktionen imho nicht ganz so stark hervorkamen wie im Vorgänger.

Insofern würde ich diesen Abschluss der Duologie wirklich nur denjenigen empfehlen, die den ersten Teil nicht nur gelesen, sondern auch genug gemocht haben, um herausfinden zu wollen, wie die Geschichte endet.

↑ 2023
2022 ↓

Während nach der verschwundenen Prinzessin mit dem Glasschuh gesucht wird, bleibt Cinderella eingesperrt in ihrem Zimmer, unfähig, ihre Identität zu beweisen. Als ihre Stiefmutter beschließt, sie zu verkaufen, hat Cinderella jedoch genug und flieht. Durch eine glückliche Fügung bekommt sie sogar eine Arbeitsstelle im Schloss selbst, wo sie der Schwester des Königs, Herzogin Geneviève, dienen soll. Doch was den Prinzen betrifft, gerät Cinderella bald in einen Zwiespalt, weil er sie nicht zu erkennen scheint - und sie im Fall, dass er es tut, in Schwierigkeiten geraten würde, weil Magie im Königreich verboten ist ...

Die Prämisse des Buches hat mich zunächst an Cinderella III erinnert, aber glücklicherweise entwickelt sich das Buch anders als der Film. Interessanterweise spielt die "geheimnisvolle Liebe" sogar eher eine Nebenrolle, weil Cinderella sich zunächst darauf fokussiert, sich ein neues Leben aufzubauen und ihre Beziehung zum Prinzen (der hier Karl heißt) erst im letzten Viertel eine wichtige Rolle spielt. Das hat mir jedoch gut gefallen, weil Cinderellas Entwicklung sehr schön mit anzusehen ist.

Der Bösewicht der Geschichte ist zwar offensichtlich, hat aber durchaus Stil; trotzdem hat mir von den neuen Charakteren am meisten Geneviève gefallen, die zunächst wie eine zweite Lady Tremaine wirkt, aber zum Glück zeigt, dass sehr viel mehr in ihr steckt. Sie war in diesem Märchen ein überraschend vielfältiger Charakter.

Sehr empfehlenswert ist diese Geschichte deshalb vor allem für diejenigen, die Cinderella in einer aktiveren Rolle sehen möchten; doch wer sich darauf freut, mehr zur "geheimnisvollen Liebe" zu lesen, wird darauf etwas warten müssen, da der Fokus ganz klar auf Cinderellas Charakterentwicklung liegt. Insgesamt ein schönes Leseerlebnis, vor allem für Fans des dritten Films!

„Die sechs Kraniche“ ist ein Fantasyroman, der selbstverständlich auf „Die sechs Schwäne“ basiert und die verschiedenen Elemente des Märchens auf eigene Weise interpretiert. Referenzen sind natürlich vorhanden, aber letztendlich verleiht Elizabeth Lim dem Märchen einen eigenen Anstrich, der mir insgesamt sehr gut gefallen hat.

Shiori war eine recht gute Protagonistin, aber am meisten hat mir eindeutig Takkan, ihr Zukünftiger, gefallen. Es ist einfach schön, einen Love Interest in einem Romantasy-Roman zu sehen, der freundlich, zuvorkommend und liebenswürdig ist, was einen schönen Kontrast zu all den „Bad Boys“ darstellt, die sonst das Genre bevölkern. Die Chemie zwischen ihnen und der Weg, wie sich ihre Beziehung entwickelt, fühlte sich ebenfalls natürlich an und gehörte zu den Highlights des Romans.

Was die anderen Charaktere angeht, gefielen mir auch Takkans Schwester Megari und Shioris Bruder Hasho, aber damit kommen wir zu einem von zwei Kritikpunkten, die meine Lesefreude ein wenig trübten: Shioris andere Brüder bekommen wenig Screentime, vor allem, sobald Shiori an Takkans Hof kommt. Das fand ich sehr, sehr schade, weil ich so nur marginal mit ihrem Wunsch, ihre Brüder zurückzuverwandeln, mitfiebern konnte. Weil das Shioris Hauptziel ist, hätte ich es besser gefunden, hätte man ihre Brüder besser kennengelernt, denn bis auf Hasho bleiben alle recht blass. Shioris Beziehung mit Takkan steht im Vordergrund, doch so gut sie auch umgesetzt war, wäre es imho besser gewesen, hätte man Shioris Beziehung zu ihren Brüdern priorisiert.

Mein zweiter Kritikpunkt gilt dem Grund, aus dem Shiori stumm bleiben muss: Für jeden Laut, der ihre Lippen verlässt, wird einer ihrer Brüder sterben. Das schließt auch Schreie und Lachen mit ein, und während letzteres auch Teil des Märchens war, kam es mir äußerst unrealistisch vor, dass es Shiori selbst bei plötzlichem Schmerz gelang, stumm zu bleiben. Hier hätte ich es besser gefunden, wäre nicht jeder Laut, sondern jedes Wort verboten gewesen, damit es nicht so unglaubwürdig wirkt, dass Shiori selbst Reflexlaute für sich behält. Mag nach einer kleinlichen Kritik klingen, aber dadurch, dass es der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist, finde ich, dass Elizabeth Lim das besser hätte umsetzen können.

Letztendlich würde ich den Roman Fans von Jugendliteratur empfehlen, die gerne eine gute Romantasy-Geschichte lesen wollen.

↑ 2022
2021 ↓

Im zweiten Band der Duologie muss sich Maia wortwörtlichen ihren Dämonen stellen: Ihr Pakt mit dem Dämon Bandur verwandelt sie selbst nach und nach in eine Dämonin und Maia vergisst immer häufiger, was es heißt, ein Mensch zu sein. Keiner ahnt etwas von ihren Qualen - bis Maia schließlich einsieht, dass sie Edans Hilfe braucht, um zu verhindern, dass sie selbst es ist, die die Welt auslöschen wird. Im Gegensatz zu ihr glaubt Edan jedoch fest daran, dass es einen Weg gibt, sie zu retten ...

Maias innerer Kampf in diesem Buch war hervorragend beschrieben; ich konnte regelrecht fühlen, wie sie immer dämonischer wurde. Der graduelle Prozess ist Elizabeth Lim hervorragend gelungen und ich konnte mich fantastisch in Maia hineinversetzen.

Edan spielt erst ab der zweiten Hälfte des Buches eine Rolle, aber ab da ist er ein unverzichtbarer Teil der Handlung und zeigt wie schon im ersten Band seine Liebe zu Maia.

Von den Nebencharakteren hat mir vor allem Ammi sehr gefallen, aber auch Lady Sarnai habe ich auf ihre Weise bewundert. Die restlichen Charaktere bleiben relativ blass und die Handlung besteht hauptsächlich aus Maias inneren statt aus irgendwelchen äußeren Kämpfen, aber mir persönlich gefiel das sehr.

Insgesamt ein schöner Abschluss der Duologie und für alle, die gute Romantasy lesen wollen :)

↑ 2021
2020 ↓

Die Geschichte beginnt damit, dass der Hieb, den Shan-Yu Mulan im Film zufügt, stattdessen ihren Hauptmann Li Shang trifft, der sie beschützen will. Dabei wird er so schwer verletzt, dass Mulan zusammen mit dem Beschützer der Familie Li, einem Löwen namens ShiShi, in die Unterwelt reisen muss, um Shang zu retten. Sie geht mit dem Herrscher der Unterwelt eine Wette ein: Schafft sie es, Shang zu finden und vor Sonnenaufgang aus der Unterwelt zu entkommen, darf er leben - doch schafft sie es nicht, muss sie für immer als Dämon in der Unterwelt bleiben.

Die Hindernisse, die Mulan auf ihrer Reise überwinden muss - Shang finden, ihre Identität verbergen, von der Herrscherin des Vergessens fliehen, Dämonen bekämpfen, einen Berg voller Messer erklettern, den Dämon des Feuers besiegen und sich ihren eigenen Zweifeln und Ängsten stellen - sind dabei sehr gut, wenn man sie individuell betrachtet, aber etwas zu viel, wenn man die Gesamtheit der Hindernisse zusammenzählt. Immer, wenn sie kurz vorm Ziel zu sein scheint, kommt wieder etwas dazwischen, das das Ende hinauszögert. Nach einigen Hindernissen wurde mir das persönlich zu viel, so gut mir die Hindernisse selbst auch gefielen. Bestimmt hätte man zumindest auf eigene der Hindernisse verzichten können, ohne die Geschichte selbst zu schmälern.

Besonders gut gefiel mir die Beziehung zwischen Mulan und Shang, die aufgrund der Tatsache, dass Mulan ihre Identität selbst vor ihren eigenen Vorfahren verbergen muss, zusätzliche Spannung gewann. Auch die Art und Weise, wie Mulan mit ihrer aus dem Film bekannten Gewieftheit die Hindernisse löst, begeisterte mich. Mein einziger Kritikpunkt liegt letztendlich nur in der Anzahl der Hindernisse, die hätte vermindert werden können. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine schöne "What If?"-Geschichte, in der Mulan ihre Stärken gut auf die Probe stellen kann.