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Arthur ist kurz davor, die Schule hinzuschmeißen, um stattdessen für seine Familie zu sorgen, als er eine Einladung nach Baskerville Hall bekommt: Ein magisches Internat, das ihm endlich die Möglichkeit bieten könnte, seine Familie zu unterstützen. Vor allem ein Platz im Geheimklub Kleeblatt könnte ihm sehr dabei helfen. Doch dazu muss er drei Prüfungen bestehen, während gleichzeitig merkwürdige Vorkommnisse in der Schule ihn auf Trab halten. Zum Glück hat er seine Freunde Jimmy und Irene, die ihn dabei unterstützen – und natürlich seinen detektivischen Spürsinn!
Als Sherlock-Holmes-Fan konnte ich natürlich nicht widerstehen, diese buchstäblich fantastische Erzählung der kindlichen Abenteuer von Arthur Conan Doyle zu lesen, die es wunderbar schafft, sowohl die Krimi- als auch die Fantasyelemente hervorragend miteinander zu verbinden. Obwohl es sich hierbei offiziell um ein Kinderbuch handelt, hatte ich auch als Erwachsene sehr viel Spaß damit – was teils sicherlich an meinem Faible für Sherlock Holmes liegt, meines Erachtens aber nicht nur. Ali Standish hat es auch so geschafft, ein wunderbares Abenteuer zu schreiben!
Es fängt mit Arthur an, der schlichtweg ein großartiger Protagonist ist. Nicht nur hat er tatsächlich eine sehr gute Kombinationsgabe, die im Verlauf der Geschichte regelmäßig unter Beweis gestellt wird, sondern ist im Allgemeinen ein sehr sympathischer Held, mit dem man sich gerne identifiziert. Er macht nicht immer alles richtig, ist aber entschlossen, letztendlich das Richtige zu tun. Seine Qualitäten haben ihn wirklich zu einem hervorragenden Protagonisten gemacht!
Seine Freunde helfen ihm natürlich, wobei es Ali Standish sehr gut geschafft hat, mit meinen Erwartungen zu spielen. Sobald ich erfuhr, dass Arthurs beste Freunde Jimmy Moriarty und Irene Eagle heißen, hab ich erst mal ganz schön gestarrt, gespannt darauf, wie die Freundschaft der drei sich wohl entwickeln würde … und war äußerst zufrieden mit der Umsetzung! Dazu kommt, dass die Handlung allgemein ein paar unerwartete Twists hat, die aufmerksame Leserinnen und Leser belohnt. (Ich gehörte nicht dazu und war aufrichtig überrascht über die Enthüllungen, was ich aber umso besser fand. ;))
Es gibt noch weitere Referenzen an den echten Sir Arthur Conan Doyle und seine Romane, die teils im Anhang erklärt werden, so oder so aber gut in die eigentliche Handlung eingebunden waren. Bestimmt können andere Sherlock-Holmes-Fans hier noch viel mehr als ich selbst finden!
Neben all dem Lob habe ich nur eine einzige Kritik: Nämlich, dass ein paar der wichtigeren Nebencharaktere (speziell Arthurs andere Freunde Pocket und Grover, aber auch der Fiesling Sebastian) sehr eindimensional wirkten. Es schien, es hätten sie buchstäblich ein einziges Interessengebiet, was sie nicht zu besonders interessanten Charakteren machte. Hier würde ich mir wünschen, dass der zweite Band ihnen mehr Fokus gibt, um sich als dreidimensionale Charaktere zu etablieren.
Letztendlich war das aber auch meine einzige Kritik, denn der Rest dieses abenteuerlichen Kinderbuchs konnte mich problemlos überzeugen!
Als Stipendiatin eines Elite-Internats hat Jess es nicht leicht. Ihr Talent ist Kreatives Schreiben und ihre neueste Geschichte handelt von einem Mord, bei dem das Opfer mit einem Pokal im Wald erschlagen wurde und der Mörder mit Zweigen das Wort „Hilfe“ auf den Boden schrieb. Kurz darauf wird Hugh Henry Van Boren, eines der reichsten Kinder der Schule, auf genau diese Art und Weise getötet – und Jess bekommt eine anonyme Nachricht, in der der Mörder ihr für die Inspiration dankt und meint, es ohne ihre Hilfe niemals geschafft zu haben. Entschlossen, herauszufinden, wer dahintersteckt, startet Jess ihre eigenen Ermittlungen – im vollen Bewusstsein, dass sie sich dadurch in Gefahr begibt …
Dieser Jugendthriller schafft es wirklich hervorragend, sein Mysterium aufzubauen. Es gibt so viele offene Fragen, falsche Fährten und mögliche Mörder, dass ich über den ganzen Roman hinweg investiert darin war, die Antworten auf die Fragen zu finden und selbst Vermutungen anzustellen. Hier hilft es auch, dass so ziemlich jede Theorie, die ich während des Lesens hatte, in der Handlung selbst erwähnt wurde, sodass es schwer war, zu entscheiden, welche sich letztendlich als richtig herausstellen würde.
Doch hier muss ich zugegeben, dass ich die Identität des Mörders etwas zu offensichtlich fand – im Sinne von „es ist immer die Person, von der man es am wenigsten erwartet“. Ich selbst hatte zwar bis zur Enthüllung ganz andere Theorien, aber nur, weil mir die Wahrheit viel zu offensichtlich erschien. Das ist für mich also eine Kritik, weil ich mir mehr überraschende Plot-Twists erhoffte.
Das heißt nicht, dass es keine gibt – tatsächlich gibt es dank der falschen Fährten so einige Überraschungen –, aber gerade deshalb war ich ein wenig enttäuscht davon, ausgerechnet bei der Identität des Mörders keine solche Überraschung bekommen zu haben.
Weil sich der Thriller immer noch sehr gut liest und mich hervorragend unterhalten hat, würde ich ihn trotzdem weiterempfehlen, aber mit der Anmerkung, dass fleißige Leser:innen von Thrillern ihn wahrscheinlich leichter durchschauen werden.