- Die Wahrsagerin
- kleiner Schicksale
- Julie Leong
- Heyne
- Fantasy
- Cozy Fantasy
- Abenteuer
- Freundschaft
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- Reise
- Highlight
Tao ist eine Wahrsagerin, doch sagt sie nur kleine Schicksale voraus. Große sind zu gefährlich und haben ihr schon einmal Unglück gebracht. Als sie auf ihren Reisen dem Krieger Mash, dem (Ex-)Dieb Silt und der Bäckerin Kina begegnet, ist sie glücklich damit, ihnen mit ihren kleinen Problemen zu helfen, realisiert aber bald, dass das nicht ausreicht. Denn Mash sucht nach seiner kleinen Tochter, die entführt worden ist und möglicherweise nur von Tao gefunden werden kann. Gleichzeitig ist ein Magiefinder hinter Tao her, weil sie sich der Magier-Gilde anschließen soll …
Es ist schon länger her, dass ich einfach mal ein gemütliches Fantasyabenteuer gelesen habe, weshalb es umso schöner war, in „Die Wahrsagerin kleiner Schicksale“ ein solches zu finden. Es war so herzerwärmend, den Charakteren bei ihrer Reise und Entwicklung zuzusehen, weil ihr Abenteuer zwar durchaus einige Überraschungen und Herausforderungen enthielt, insgesamt aber einfach für ein richtiges Wohlfühlerlebnis gesorgt hat. Dabei gab es durchaus Stellen, die mich zu Tränen gerührt haben, aber eben auf gute Weise – weil die Geschichte so wunderbar und wohltuend war, ohne je langweilig zu werden.
Die Charaktere sind größtenteils an bekannte Stereotypen angelehnt, was mich aber nicht gestört hat – sie waren mir immer noch sympathisch und ich mochte es, ihren Abenteuern zu folgen. Ihre Reise erinnerte mich an Fantasybücher aus meiner Kindheit und Jugend, in denen die Charaktere eine ebensolche antreten, um reicher an Erfahrungen zu werden. Es hat einfach Spaß gemacht und war dabei wie Balsam für die Seele.
Der Schreibstil ist flüssig und bildlich, doch ein wenig verwundert war ich darüber, dass es keine Karte gab. Ich habe schon so einige Fantasybücher gelesen, in denen eine Karte vorkam, die letztendlich nicht relevant für die Geschichte war, aber das war einer der wenigen Male, in denen ein Fantasyroman keine Karte hatte, obwohl sie perfekt dazu gepasst hätte.
So, wie die Welt beschrieben ist, hätte ich gerne noch mehr von ihr gesehen, bin aber gleichzeitig dankbar, dass die Reise sich nicht zu sehr gestreckt hat und zu einem sehr zufriedenstellenden Ende fand. Wer gerne cozy Fantasy und Abenteuer mag, wird hier ein wunderbares finden!
- Jenseits des Ozeans
- T. J. Klune
- Heyne
- Fantasy
- Cozy Fantasy
- Magie
- Kinder
- Erziehung
- Diversität
- Toleranz
- Wohlfühlbuch
- LGBTQ+
- Glück
- Trauma
- Highlight
Arthur und Linus sind miteinander glücklich und freuen sich, ihren sechs Kindern bald ein siebtes vorzustellen, das vielleicht ebenfalls ein permanentes Mitglied ihrer Familie wird. Doch das BBMM hat andere Pläne. Während einer Anhörung verwandelt Arthur sich in einen Phönix und löst bei der nichtmagischen Bevölkerung Angst aus. Jetzt soll eine Inspekteurin ihr Zuhause untersuchen, um zu überprüfen, ob die Kinder in Sicherheit sind. Doch hat diese nicht mit Lucy, Talia, Chauncey, Phee, Sal, Theodore und David gerechnet, die zusammen mit Arthur und Linus entschlossen sind, sich ihr Glück nicht nehmen zu lassen …
Ich war zugegeben zögerlich, als ich von dieser Fortsetzung zu „Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ hörte, weil solche Fortsetzungen für Romane, die als Einzelband gedacht waren, nur selten gut und fast immer unnötig sind. Umso erleichternder war ich, dass „Jenseits des Ozeans“ es schaffte, ein würdiger Nachfolger des ersten Teils zu werden!
Es war so wunderschön, in diese Welt zurückzukehren, dem Wachstum der Kinder zuzusehen und das Ende von Arthurs und Linus’ Geschichte zu erleben. Das langsame Pacing der Geschichte, die schönen Szenen und wichtigen Charaktermomenten genug Zeit lässt, zu atmen, war dabei sehr passend. Zwar könnten es andere Leser:innen eventuell als ZU langsam empfinden, aber für mich war es genau richtig, weil ich die beschriebenen Momente so genoss.
Ob es nun die Anhörung, Davids Einführung, die Inspektion, das großartige Ende oder die vielen Momente dazwischen sind: Arthur zeigt seine großartigen Qualitäten als Vater und Protagonist, während die Geschichte selbst Akzeptanz und Toleranz in den Fokus rückt. Die Art und Weise, wie sowohl Arthur als auch die Kinder sich weiterentwickeln, war einfach großartig. Von den Kindern gefiel mir Sals Entwicklung am meisten, weil er sich für seine eigenen Überzeugungen einsetzte, statt auf die anderer zu hören. Aber auch die anderen Kinder (speziell Lucy und David) konnten ihre Qualitäten zeigen, was mir sehr gefiel. Zu meiner Überraschung rückte dafür Linus, der Protagonist des ersten Bandes, leicht in den Hintergrund; natürlich hatte er immer noch wichtige Szenen, aber der Fokus liegt definitiv auf Arthur und den Kindern.
Zusammengefasst haben wir hier eine cozy Fantasy, bei der man sich einfach wohl fühlt und die eine wunderschöne Fortsetzung zum ersten Teil bildet. Die Charaktere entwickeln sich weiter und bleiben gleichzeitig sympathisch. Eine Empfehlung für alle, die bereits den ersten Teil liebten!
Jedes Jahr freut sich Malin darauf, ihre Sommerferien in Camp Rainbow zu verbringen. Dort sieht sie ihre besten Freund*innen Flo und Basti wieder und fühlt sich allgemein akzeptiert. Das einzige, was sie stört, ist, dass sie mit ihren siebzehn Jahren immer noch ungeküsst ist. Also erstellt sie kurzerhand eine Kussliste mit geeigneten Personen: Vielleicht Flynn, dey ebenfalls noch ungeküsst ist? Juan, der Interesse an ihr zu haben scheint? Oder Nora, das hübscheste Mädchen des Camps? Malin ist unsicher, zumal sie ihre Freunde ebenfalls nicht im Stich lassen möchte. Doch das gestaltet sich als schwerer als gedacht, vor allem, als Malin Nora langsam näher kommt …
Dieser wunderbare Jugendroman hat zwar ein bisschen Drama, ist aber allgemein sehr gemütlich geschrieben und eine angenehme Leselektüre. Nicht nur Malins und Noras Romanze war sehr süß umgesetzt, sondern auch Malins Freundschaft mit Flo, Basti und Flynn, wobei es hier ein paar schöne Überraschungen gab, die meine Erwartungen hervorragend untergruben. Alicia Zett hat hier (wie immer eigentlich!) ein paar sehr schöne Botschaften eingebaut, die mein jugendliches Ich sehr gerne gelesen hätte.
Von den Charakteren fand ich überraschenderweise Malin am unsympathischsten, denn dadurch, dass sie teils ihre Freunde oft im Stich lässt und ganz schöne Kommunikationsprobleme hat, war sie zwar eine glaubwürdige Jugendliche, aber nicht unbedingt eine, in die ich mich gerne hineinversetzt habe. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sie zumindest früher realisiert hätte, wie problematisch ihr Verhalten teilweise war – was sie letztendlich natürlich tut, für meinen Geschmack aber etwas zu spät. Da war ich den Nebencharakteren sehr dankbar, dass sie sie auf ihr Verhalten hingewiesen haben, was mir zeigte, dass auch Alicia Zett sich dessen bewusst war und wollte, dass Malin sich dementsprechend weiterentwickelt.
Malins Zwist mit ihrer Zwillingsschwester Lila wird hier nur am Anfang gezeigt, weshalb ich mich freue, im zweiten Band mehr zu den beiden Schwestern zu lesen, weil ich bereits hier sehr eingenommen von ihrer komplexen Beziehung war.
Auch hoffe ich, dass Malin dann ihre Liebe zum Sternenhimmel mehr zeigen kann. Speziell am Anfang erfahren wir viel darüber, wie sehr sie ihn liebt, aber in der Handlung selbst bekommt sie nur einmal Gelegenheit, ihn sich anzuschauen. Hier hoffe ich auf mehr Sternenszenen (und -wissen!) im zweiten Band, zumal ja auch die Untertitel sich auf den Himmel beziehen.
Insgesamt also eine schöne Lektüre für alle, die gerne Romanzen und Freundschaftsgeschichten lesen!