- Sie kann dich hören
- Freida McFadden
- Heyne
- Thriller
- Spannung
- Twists
- Geheimnisse
- Verfolgungswahn
- Missbrauch
- Highlight
Bei ihren Geldproblemen ist Millie Calloway froh, wieder einen gut bezahlten Haushaltsjob zu finden. Ihr neuer Arbeitgeber ist Douglas Garrick, der einen recht sympathischen Eindruck macht – bis auf die Tatsache, dass sie nicht mit seiner Frau Wendy reden soll. Diese verbringt ihre ganze Zeit in einem verschlossenen Zimmer und möchte nicht, dass Millie mit ihr Kontakt aufnimmt. Je mehr Zeit Millie in dem Penthouse verbringt, desto mehr Zweifel kommen ihr an Douglas. Welche Geheimnisse verbirgt das Paar? Wer von beiden ist gefährlicher? Und warum hat sie ständig das Gefühl, von irgendjemandem verfolgt zu werden?
„Wenn sie wüsste“ war im letzten Jahr mein absoluter Lieblingsthriller, weshalb ich froh war, dass auch „Sie kann dich hören“ mich mühelos begeistern konnte! Der Roman kann komplett unabhängig vom ersten Teil gelesen werden und bietet uns wieder eine spannende Geschichte, die mich konstant am Ball gehalten hat. Freida McFadden schafft es wirklich hervorragend, gleichzeitig gute Mysterien und unerwartete Twists einbauen!
Sehr interessant hierbei fand ich, dass ich zumindest einen Twist vorhersehen konnte – aber auch nur einen. Es gab noch so viele andere Überraschungen, die mich eiskalt erwischt haben, dass es eine wahre Freude war, sie zusammen mit Millie zu entdecken. Zusammen mit dem flüssigen Schreibstil und den kurzen Kapiteln haben wir hier einen Thriller, den man mühelos verschlingt!
Was Kritik angeht, habe ich nur eine gefunden: Dass Millie es bis zum letzten Moment aufgeschoben hat, ihrem Freund Brock von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Ich hätte mir hier sehr gerne gewünscht, dass ihr Geheimnis nicht, wie erwartet, zum ungünstigsten Zeitpunkt herausgekommen wäre, sondern tatsächlich ein offenbarendes Gespräch stattgefunden hätte. Zwar schafft es Freida McFadden auch hier, etwas Neues einzubauen, doch trotzdem hätte ich mir gerne eine andere Lösung gewünscht.
Nichtsdestotrotz ist dieser Thriller unglaublich spannend, flüssig zu lesen, hat ein paar geniale Twists und bietet allgemein ein packendes Leseerlebnis – womit ich ihn allen, die gerne Thriller lesen, voll und ganz empfehlen kann!
Claire ist die Frau eines einflussreichen Unternehmers, doch glücklich ist sie nicht: Ihr Mann ist ihr gegenüber gewalttätig, weshalb sie schon seit einer ganzen Weile plant, ihn zu verlassen. Doch ausgerechnet an dem Tag, an dem sie ihren Plan in die Tat umsetzen will, tauscht ihr Ehemann ihre Termine miteinander, wodurch er herausfindet, was Claire vorhat. In ihrer Not bleibt ihr nur ein Ausweg: Sie tauscht mit einer anderen Frau am Flughafen, Eva, die Flugtickets. Was sie jedoch nicht weiß: Nichts, was Eva ihr über ihr Leben erzählte, ist wahr. Als dann noch das Flugzeug, in dem Claire ursprünglich sitzen sollte, abstürzt, gerät sie erst recht in die Bredouille: Sie muss sich für Eva ausgeben und dafür sorgen, dass ihr Mann nicht erfährt, dass sie nie im Flugzeug gesessen hat ...
Das spannendste in diesem Thriller war überraschenderweise der Anfang, in dem Claire die letzten Schritte unternimmt, um ihr Verschwinden zu vorzutäuschen. Nachdem sie Evas Leben übernimmt, entspannt sich die Handlung. Wir erfahren, wie Evas Leben durcheinander geriet und gleichzeitig, wie sie eine Freundschaft mit ihrer Nachbarin Liz aufbaut. Natürlich erfahren wir auch, wie Claire ihr neues Leben lebt und dabei ständig fürchten muss, entdeckt zu werden.
Aber tatsächlich ist die Geschichte an sich nicht unbedingt ein nervenzerfetzender Thriller, sondern fast schon ein Roman mit Thriller-Elementen (und ein paar Überraschungen). Am besten hat mir neben dem spannenden Anfang die Freundschaft zwischen Eva und ihrer Nachbarin Liz gefallen; sie war einfach wunderbar beschrieben und Liz entwickelte sich schnell zu meinem Lieblingscharakter.
Das Ende war verhältnismäßig ... unspektakulär, um es so zu sagen. Die Botschaft hat mir sehr gefallen, aber insgesamt läuft alles ein bisschen zu glatt. Weder Claires Ehemann noch die Leute, mit denen Eva verkehrt, sind am Ende eine ernsthafte Bedrohung. Mir hat es durchaus gefallen, dass beide Frauen sich gegen die Männer in ihrem Leben verteidigen konnten, aber ein bisschen mehr Schwierigkeiten hätte ich mir schon gewünscht.
Von daher komme ich zu dem Entschluss, dass es sich bei diesem Buch um einen durchaus gelungenen Roman handelt - aber nicht unbedingt um einen gelungenen Thriller.
Seit dem letzten Schuljahr gilt die sechzehnjährige Addie als gebrandmarkt. Entweder will niemand etwas mit ihr zu tun haben oder sie wird gemobbt. Nur ihr Englischlehrer Nate Bennett behandelt sie freundlich, während seine Frau, Addies Mathelehrerin Eve Bennett, umso strenger ist. Eve derweil macht sich Sorgen, dass Addie Nate in einen Skandal verwickeln könnte – doch wer letztendlich wem gefährlich wird, ist nicht so klar, wie es zunächst aussieht …
Ich liebe Freida McFaddens Thriller, weil sie so locker zu lesen, spannend und voller Twists sind, aber selbst sie schafft es nicht, ein Thema wie sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen (und damit deren Missbrauch) auf eine Art und Weise zu schreiben, die zugleich respektvoll und angenehm zu lesen ist. Ich wünschte, das Thema wäre am liebsten ganz weggelassen worden, denn es gibt nun einmal Dinge, die sich meiner Meinung nach nicht für einen locker zu lesenden Thriller eignen. Es war schlicht unangenehm, dabei zuzusehen, wie Addie von Nate ausgenutzt wird – und obwohl ich froh war, dass sie in dieser Beziehung als Opfer dargestellt wurde, ruiniert der Twist die Botschaft des Thrillers ganz schön. Dabei war der Twist selbst fantastisch und hat viele Szenen in ein anderes Licht gerückt, aber im Zusammenhang mit dem unangenehmen Thema hat es für mich nicht ganz funktioniert.
So ziemlich alles, was nichts mit der Lehrer/Schüler-Beziehung zu tun hatte, war gut und ich mochte speziell, wie das Mobbing, das Addie erfährt sowie ihre Gefühle diesbezüglich beschrieben wurden. Dieser Teil der Handlung war überraschend realistisch und führte sehr gut aus, warum so viele Jugendliche zögern, sich Erwachsenen anzuvertrauen. Ich habe sehr mit ihr mitgefühlt und konnte sie zumindest in diesem Aspekt vollkommen verstehen.
Letztendlich würde ich diesen Thriller allerdings nur denjenigen empfehlen, die nichts dagegen haben, dass er sich auf eine sexuelle Lehrer/Schüler-Beziehung fokussiert. Diejenigen, die sich wie ich an solchen Themen in Thrillern (oder überhaupt) stören, werden es allerdings schwerer finden, sich in den Thriller fallen zu lassen.