- Donuts und andere
- Zeichen wahrer Liebe
- Jared Reck
- cbj
- Jugendbuch
- Liebe
- Romanze
- Familie
- Essen
- Nachhaltigkeit
- Leben
Oscar hilft seinem Großvater immer in seinem Foodtruck aus und genießt die Arbeit sehr. Lou dagegen ist darauf konzentriert, möglichst viele Extrapunkte für ihr Lieblingscollege zu sammeln, weshalb sie sich an ein Projekt wagt, um die Essensabfälle der Schule zu reduzieren. Oscar wird die Aufgabe zugetragen, aus den buchstäblich tausend Äpfeln, die jede Woche in der Schule weggeworfen werden, leckeres Essen zuzubereiten. Zuerst hat er trotz seiner Leidenschaft fürs Kochen keine Lust für so eine gewaltige Mammutaufgabe, doch bald sind beide so sehr mit Herz und Seele dabei, dass sogar ihre ursprünglich negativen Gefühle zueinander sich langsam in Richtung Liebe ändern …
Dieser warmherzige Roman ist vielleicht nicht ganz subtil, was seine Message betrifft, erzählt aber trotzdem eine schöne Geschichte, die sich um viele Themen dreht. Ob es nun um Liebe, Essen, Nachhaltigkeit oder Familie geht: Dieser Roman hat das alles und noch ein bisschen mehr. Interessanterweise beschäftigt sich nur die erste Hälfte mit Lous Projekt, während die zweite Hälfte andere Themen in den Fokus rückt. Das fand ich insofern cool, weil ich schon halb befürchtete, Oscar müsse jetzt für den Rest des Schuljahrs alle Äpfel der Schule zu Essen verarbeiten, ohne Anerkennung dafür zu bekommen – was zum Glück nicht der Fall war. Die eigentliche Lösung für das Problem hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen!
Von den platonischen und romantischen Beziehungen, die es in dem Roman gibt, mochte ich vor allem die Beziehung zwischen Oscar und seinem Großvater, den er schwedisch Farfar nennt. Überhaupt ist sein Großvater wohl die faszinierendste Figur im ganzen Roman. Er hat, bevor Oliver zu ihm kam, seinen Partner und seinen Sohn kurz hintereinander verloren und es bereut, seine Frau so viele Jahre lang angelogen und danach allein gelassen zu haben. Die Szenen, in denen Oscars Großvater von seinem Leben erzählt, gehörten deshalb zu meinen Lieblingen, weil sie dem Roman ein zusätzliches Maß an Tiefe verliehen haben.
Die Liebesbeziehung ist jedoch auch gut gemacht. Obwohl ich zugeben muss, dass Oscars Gefühle gegenüber Lou sich ein wenig zu plötzlich veränderten, fühlte sich ihre aufbauende Liebesbeziehung trotzdem realistisch an. Es war einfach sehr warmherzig geschrieben und hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. :)
Insgesamt also ein schöner Jugendroman, der sowohl wichtige Themen bespricht als auch ein gutes Lesegefühl hinterlässt!
- Morgen morgen
- und wieder morgen
- Gabrielle Zevin
- Eichborn
- Belletristik
- Videospiele
- Kunst
- Freundschaft
- Leben
- Probleme
- Liebe
Re-Read, weil mir die Geschichte so gefallen hat. Ich mag sie immer noch sehr, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sie nicht für jeden etwas ist. Das volle Review findet sich hier: https://lesetagebu.ch/eintrag/57544
Re-Read, weil mir die Story so gefallen hat :) Auch beim zweiten Lesen habe ich sie sehr genossen! Eine volle Rezension findet man hier: https://lesetagebu.ch/eintrag/57509.
- Fullmetal Alchemist
- Light Novel
- Entführte Alchemist
- Hiromu Arakawa
- Makoto Inoue
- altraverse
- Abenteuer
- Humor
- Spannung
- Terroranschläge
- Entführung
- Missverständnis
Während Edward und Alphonse weiter nach dem Stein der Weisen suchen, stoßen sie auf Oberst Roy Mustang, der mehrere Terroranschläge untersucht, die seltsamerweise alle vorher angekündigt werden und noch dazu niemandem schaden. Roy vermutet, dass es einen Zusammenhang zu mehreren Entführungsfällen geben könnte, bei denen die Kinder reicher Eltern gegen ein teures Lösegeld unversehrt zurückgegeben werden. Ed und Al wollen die Vorfälle ebenfalls aufklären, doch durch ein Missverständnis gerät Ed ebenfalls ins Visier der Entführer …
Dieser Light Novel schickt Ed und Al auf ein neues Abenteuer, das sowohl spannend, rätselhaft als auch humorvoll ist. Man hätte ihn sicher auch gut verfilmen können, weil die Essenz des Mangas so gut eingefangen wird. Besonders Spaß hat mir hier tatsächlich Roys Sichtweise gemacht, aber natürlich konnten auch Eds Szenen für einige denkwürdige Momente sorgen. Nur Al kommt ein wenig zu kurz, aber da dafür Roy mehr in den Fokus gerückt wird, machte mir das nicht allzu viel aus.
Die Nebencharaktere, die speziell für diesen Roman erfunden wurden, haben leider bis auf einen Charakter keinen besonderen Eindruck hinterlassen, aber dafür war das Mysterium um die Terroranschläge und Entführungen sehr gut gelöst. Das Ende kam mir ein wenig zu plötzlich, aber das Finale war dafür sehr spannend. Am besten haben mir aber immer noch die humorvollen Momente gefallen; die waren einfach grandios!
Insgesamt also ein Light Novel, der sowohl Stärken als auch Schwächen bietet – letztendlich aber eine gute Lektüre für Zwischendurch!
- Erinnerungsfotograf
- Sanaka Hiiragi
- Hoffmann und Campe
- Belletristik
- Fotografie
- Tod
- Abschied
- Leben
- Erinnerungen
Zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten befindet sich das Fotostudio von Hirasaki. Hier können die Verstorbenen ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen und sogar ein verblasstes Bild neu aufnehmen. Die ehemalige Kindergärtnerin Hatsue, der Yakuza Waniguchi und das Mädchen Mitsuru finden sich hier ein – und haben nicht nur das Bedürfnis, ein Bild von einem vergangenen Tag zu schießen, sondern Hirasaki an ihrer Lebensgeschichte teilhaben zu lassen …
Dieser schmale Roman ist eine schöne Lektüre für Zwischendurch, dessen drei Lebensgeschichten gleichermaßen fesselnd erzählt waren. Tatsächlich fällt es mir schwer, hier einen Liebling auszuwählen; ich habe sehr mit Hatsue und ihrem Wunsch, einen schönen Kindergarten zu schaffen, mitgefiebert, war aber auch gefesselt von dem Charakter Nezumi, der das Zentrum von Waniguchis Geschichte bildet und wusste es zu schätzen, auf welche Weise Mitsurus Geschichte die Hirasakis vervollständigt hat. Insofern sind alle drei Lebensgeschichten ein Genuss für sich!
Natürlich regen sie auch sehr zum Nachdenken über das eigene Leben an und die Fotos, die es enthalten würde. Diese drei komplett unterschiedlichen Charaktere haben alle kontrastreiche Geschichten, die an das Schöne, Traurige und Seltsame im eigenen Leben erinnern – und wie wertvoll es letztendlich ist.
Insofern ist es nur die Kürze des Buchs, die man kritisieren könnte. Sanaka Hiiragi hat es meiner Meinung nach wunderbar geschafft, für Hatsues und Waniguchis Lebensgeschichte eine angenehme Länge zu finden, doch Mitsurus Geschichte kommt ein wenig zu kurz und Hirasakis wird gar nicht vollständig aufgelöst. Das fand ich ein wenig schade, obwohl mir der Roman im Allgemeinen durchaus gefallen hat.
Insgesamt also eine schöne Lektüre für diejenigen, die einen kurzen Leseschmaus genießen!
Als Angela in ihrem Antiquitätenladen einen niemals angekommenen Brief findet, in dem eine Mutter ihrer Tochter gesteht, sie adoptiert zu haben, will sie unbedingt dafür sorgen, dass der Brief bei der richtigen Empfängerin landet. Auf ihrer Suche stößt sie unter anderem auf Dr. Evelyn Taylor, die ab den 70er Jahren Teil des illegalen Abtreibungsnetzwerks "Jane" war. Teil davon war auch Nancy, die sich ebenfalls dafür einsetzt, schwangeren Frauen die Wahl zu geben. Die Geschichten der drei Frauen sind ineinander verwoben und nur zusammen können sie die Geheimnisse der Vergangenheit lüften ...
Puh, was für ein Buch. Es war emotional, wunderschön, herzzerreißend und hat an einigen Stellen durchaus für Bauchschmerzen gesorgt. Die ernsten Themen der Abtreibung und Adoption wurden von Heather Marshall mit sehr viel Feinfühligkeit beschrieben, aber natürlich war es trotzdem schwer zu lesen, wie furchtbar die Verhältnisse von (ungewollt) schwangeren Frauen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren.
Doch ist dies nicht nur ein Roman über Abtreibung, sondern ein Roman über Mutterschaft. Alle drei Frauen befanden sich in einer Situation, in der sie gewollt schwanger waren und zwei von ihnen in einer, in der es ungewollt passierte. So werden sowohl Mütter als auch Frauen, die keine werden wollen, angemessen gewürdigt.
Das Ende fand ich besonders wunderschön, doch muss man natürlich betonen, dass man bis dahin so einige schwere Kost verdauen muss. Dieser Roman ist definitiv keine lockere Urlaubslektüre, sondern regt zum Nachdenken und Mitfühlen an. Deshalb ist er sicher nicht für jede/n Leser/in geeignet – aber definitiv für diejenigen, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen wollen.
Malu ist froh, nach einem schweren Verlust an einem Schüleraustausch teilzunehmen, der sie nach Japan bringt. Dort hofft sie, noch mal neu anfangen zu können, weit entfernt von allem, was sie in Deutschland zurückgelassen hat. Ihre Gastschwester Aya ist hier eine große Unterstützung, doch auch ihr Mitschüler Kentaro entpuppt sich als besonderer Mensch, der Malu Orte in Tokio zeigt, von denen sie bisher nicht einmal ahnte, dass sie existieren. Die beiden verlieben sich ineinander, doch droht eine hereinbrechende Katastrophe, sie für immer voneinander zu trennen …
Dieser Jugendroman erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, beinhaltet zudem auch Themen wie Familie und Trauerbewältigung und ist sehr angenehm geschrieben – also die perfekte Mischung für ein angenehmes Lesevergnügen. Die Chemie zwischen Malu und Kentaro war großartig, weil sie sowohl lustige als auch romantische Interaktionen miteinander hatten. Nur die Tatsache, dass Aya ebenfalls in Kentaro verliebt ist, fand ich ein wenig klischeehaft und unnötig, weil die Geschichte wirklich gut ohne sie zurechtgekommen wäre.
Was die Liebesgeschichte besonders macht, ist natürlich die Katastrophe, die ganz Tokio ab dem letzten Drittel der Geschichte in Angst versetzt. Das ganze Chaos wurde hervorragend beschrieben und die Suche nach Kentaro hat die Handlung noch spannender gemacht, weil auch wir Leser*innen nicht wissen, was mit ihm passiert ist.
Obwohl somit die eigentliche Spannung erst relativ spät aufkommt, fand ich die ersten zwei Drittel trotzdem sehr gut, weil sie die Stadt Tokio zauberhaft eingefangen haben. Insofern ist mein einziger anderer Kritikpunkt, dass es während der Geschichte keine richtigen Überraschungen gibt. Der Großteil der Handlung ist relativ vorhersehbar, was sie in diesem Fall zwar nicht weniger schön macht, aber dafür nicht unbedingt geeignet für diejenigen, die eine Liebesgeschichte mit guten Twists erwarten.
Mir hat diese Geschichte auf jeden Fall gefallen und ich kann sie jedem empfehlen, der eine süße Liebesgeschichte mit Spannung sucht!
- I Was Born for This
- Alice Oseman
- Loewe
- Jugendbuch
- Freundschaft
- Fan-Sein
- Psychische Probleme
- Angststörung
- Liebe
- Leben
- LGBTQ+
- Highlight
Zusammen mit seinen besten Freunden Rowan und Lister bildet Jimmy die Band The Ark, die sich europaweit größter Beliebtheit erfreut. Auch Angel ist ein riesiger Fan und lebt im Grunde nur für die Band. Sie ahnt nicht, wie sich die Jungs – speziell Jimmy, der an einer Angststörung leidet – dabei fühlen, berühmte Stars zu sein, die von Fans überrannt werden und nicht mehr selbst über ihr Leben entscheiden dürfen. Als Angel sich zum ersten Mal mit ihrer Online-Freundin Juliet trifft und unabsichtlich in Ereignisse rund um Rowans fester Freundin Bliss verwickelt wird, trifft sie zum ersten Mal auf Jimmy – der gerade eine Panikattacke hat …
„I Was Born for This“ ist neben „Loveless“ recht schnell mein Lieblingstitel von Alice Oseman geworden, weil sie uns hier eine wundervolle Mischung aus sympathischen Charakteren, einer emotionalen Handlung und vielen wichtigen Botschaften bietet. Ich konnte mich sowohl in Angel als auch in Jimmy hervorragend hineinversetzen, weil ihre persönlichen Gedanken und Gefühle so gut beschrieben waren, dass ich genau verstand, wie und warum sie so empfanden, wie sie es taten. Das erwähne ich deshalb, weil ich einige ihrer Probleme sehr nachvollziehbar fand, mit einigen anderen aber nicht viel anfangen konnte (ganz speziell mit Angels Fan-Sein), Alice Oseman sie mir alle aber so nahe gebracht hat, dass die Gefühle der Charaktere regelrecht auf mich übersprangen. Selten konnte ich so gut mit den Charakteren mitfühlen wie hier!
Sehr schön fand ich auch die Themen, die die Autorin angesprochen hat: Fan-Sein (und wie sehr einzelne Individuen die ganze Gemeinschaft vergiften können), psychische Gesundheit (und wie wichtig es ist, etwas zu haben, woran man glauben kann), Liebe (sowohl romantische als auch platonische) und natürlich das Leben selbst – und wie wichtig es ist, es auf eine Art zu leben, die einen glücklich macht, ohne sich auf ungesunde Weise an etwas zu klammern. All diese Themen sind mir sehr nahe gegangen und wurden auf wunderbare Weise umgesetzt: Nämlich so, dass die verschiedenen Sichtweisen alle zur Sprache kamen. Ohne mahnenden Zeigefinger zeigt Alice Oseman, was am Ende wirklich zählt.
Deshalb besteht meine einzige Kritik nur aus der irreführenden Kurzbeschreibung des Buches. Tatsächlich stößt Angel recht spät in der Handlung auf Jimmy, sogar so spät, dass ich es in meiner eigenen Kurzbeschreibung fast nicht erwähnt hätte. Ihre Freundschaft zu Juliet und die Feindseligkeit, der sich Bliss aussetzen muss, sind ebenfalls wichtige Themen, zusammen mit Jimmys Erlebnissen während seines stressigen Alltags und seine Freundschaft zu Rowan und Lister. Der Roman enthält einfach so viel, dass die offizielle Kurzbeschreibung ihm gar nicht gerecht werden kann.
Insgesamt haben wir hier wieder einen sehr emotionalen, sehr tiefgreifenden Alice-Oseman-Roman, der sich getrost zu meinen Highlights zählen darf!
- One Last Stop
- Casey McQuiston
- Droemer Knaur
- Belletristik
- Liebe
- Freundschaft
- Romanze
- Zeitsprung
- Untersuchungen
- Geheimnisse
- Beziehungen
- Charaktere
- LGBTQ+
August zieht zu ihrem Studium nach New York und ist deshalb froh, dass sie eine recht günstige Mietwohnung findet, mit deren Wohnenden sie sich schnell gut versteht. In der Subway fährt sie täglich mit der Linie Q, um zur Uni zu kommen – und begegnet dort zum ersten Mal der charmanten Jane. In Zukunft fährt August immer mit derselben Linie zur selben Zeit, um Jane zu begegnen. Doch nach einigen Tagen beginnt sie sich zu wundern: Jane trägt täglich die gleichen Klamotten, steigt nie aus der Subway aus und scheint sich mit modernen Dingen nicht auszukennen. Um herauszufinden, was es mit Jane auf sich hat, wird August ihre Ermittlungsfähigkeiten bis zur Grenze ausschöpfen müssen …
Dieser Roman ist humorvoll, romantisch, dramatisch und so ziemlich alles dazwischen. Die Beziehung zwischen August und Jane hat mir mindestens so gut gefallen wie die Beziehung der beiden mit den vielen sympathischen Nebencharakteren: Niko, Myla, Wes, Isaiah … sie alle sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sehr dankbar dafür war, dass sie alle gleichwertig von der Handlung behandelt wurden.
Was für mich besonders interessant war, waren die Untersuchungen, die August bezüglich Jane angestellt hat. Am Anfang fast jeden Kapitels gibt es einen Bericht oder eine Internetanfrage, die sich um Jane dreht, während August gleichzeitig daran arbeitet, Janes verlorene Erinnerung zurückzuholen. Dieser Teil der Handlung hat mir besonders gut gefallen! Aber ich mochte auch die ganzen Szenen, in denen das Band zwischen den Charakteren gefestigt wurde, ohne dass sie dadurch etwas Neues über Janes Situation erfuhren.
Ich glaube, die einzige Kritik, die ich habe, ist, dass die Handlung manchmal etwas langsam vorangekommen ist. Obwohl mir das Lesen durchaus Spaß gemacht hat, gab es ab und an ein paar Stellen, bei denen es mir schwerer als sonst fiel, weiterzumachen, weil dort nicht allzu viel passiert ist. Für mich eine durchaus ernsthafte Kritik, trotz der positiven Dinge; es ist leicht, das Buch wegzulegen, ohne den Drang zu verspüren, es sofort wieder in die Hand zu nehmen. Nichtsdestotrotz finde ich es sehr empfehlenswert, weil die Charaktere unabhängig von der Handlung stets großartig waren.
Insgesamt also nicht mein Lieblingsroman von Casey McQuiston, aber dennoch ein sehr guter!
- I Kissed
- Shara Wheeler
- Casey McQuiston
- Droemer Knaur
- Jugendbuch
- Romanze
- Humor
- Schnitzeljagd
- Religion
- Identität
- LGBTQ+
- Highlight
Am Tag des Abschlussballs verschwindet Shara Wheeler, das beliebteste Mädchen der ganzen Schule. Zuvor jedoch küsst sie drei Personen, unter denen sich auch ihre akademische Konkurrentin Chloe Green befindet. Zusammen mit Smith und Rory, die ebenfalls einen Kuss von Shara erhalten haben, folgt sie der Spur rosafarbener Briefe, die Shara für sie drei hinterlassen hat. Daraufhin beginnt eine Schnitzeljagd, in der die drei sich nicht nur ihren eigenen Gefühlen gegenüber bestimmten Personen stellen müssen, sondern auch herausfinden, wer Shara Wheeler außerhalb der perfekten Maske wirklich ist ...
Dieses humorvolle Jugendbuch schafft es, sowohl eine romantische Komödie als auch ein Mystery-Roman zu sein. Das Geheimnis um Shara Wheeler hat mich mindestens genau gefesselt wie die wachsenden Beziehung zwischen bestimmten Charakteren. Die Schnitzeljagd zu verfolgen – inklusive all der Schritte, die dafür nötig sind –, hat unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich immer gleich dem nächsten Schritt entgegenfieberte. Interessanterweise besteht der Roman allerdings nicht nur aus der Schnitzeljagd, sondern auch aus dem, was nach deren Ende passiert.
Die Charaktere beschäftigen sich zudem mit Identitätsfragen aller Art, in die ich mich überraschend gut hineinversetzen konnte. Dadurch, dass sie auf eine streng religiöse Schule gehen, führen besonders die queeren Charaktere kein leichtes Leben, schaffen es aber, sich gegenseitig zu unterstützen und sich gegen die queerfeindlichen Regeln zu wehren.
Von allen Figuren war Shara Wheeler natürlich die Interessanteste, weil sie trotz der Tatsache, dass sie erst spät physisch auftaucht, einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Kein Wunder, dass so viele fasziniert von ihr waren – mir ging es genauso!
Insgesamt also ein herrliches Lesevergnügen für alle, die eine gelungene, queere romantische Komödie lesen wollen!
- Fremde im Haus
- JP Delaney
- Penguin
- Roman
- Spannung
- Adoptivkinder
- Bindungsstörung
- Gewalt gegen Eltern
- Lügen
- Drama
Vor fünfzehn Jahren hat Susie ihre Tochter Sky zur Adoption freigegeben und es seitdem bitter bereut. Umso erfreuter ist sie, als sie eine E-Mail von Anna Mulcahy erhält, die ihr offenbart, ihre leibliche Tochter zu sein. Zusammen mit ihrem Mann Gabe schafft sie es schließlich, Sky aus den Fängen ihrer Familie zu befreien. Bald darauf jedoch nimmt Skys Verhalten destruktive Züge an und droht, Susies und Gabes Leben für immer zu zerstören ...
Dieser Roman ist zwar als "Thriller" gekennzeichnet, doch finde ich, dass diese Bezeichnung nicht unbedingt zu ihm passt. Zwar hat er durchaus thrillerhafte Elemente, ist letztendlich aber ein emotionaler, dramatischer Roman über die psychische Probleme eines Mädchens, die dazu beitragen, dass es alles Gute in seinem Leben zerstören will. Zwar habe ich Skys Verhalten mitnichten immer verstanden und fand es letztendlich unentschuldbar, aber JP Delaney gelang es trotzdem ganz gut, sie nicht als Monster, sondern als Mensch, der Hilfe verdient, darzustellen.
Dementsprechend gibt es in diesem Roman auch einige emotionale Szenen, die manchmal verstörend, manchmal traurig und manchmal sogar zum Haare ausraufen sind. Susie und Gabe geben ihr Bestes, um sich um Sky zu kümmern, merken bald aber, dass ihre vorigen Eltern einen guten Grund hatten, sie so bereitwillig aufzugeben; gleichzeitig haben sie mit Problemen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen, die sie immer noch nicht losgelassen haben. Diese Reise zu verfolgen, war manchmal durchaus frustrierend, weil Sky es ihnen sehr schwer gemacht hat. Obwohl man ihre Beweggründe kennt, ist es schwer, über ihr Verhalten hinwegzusehen.
Insgesamt würde ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um einen spannenden Roman und nicht um einen spannenden Thriller handelt, der am besten bei den Leser*innen aufgehoben ist, die bereit sind, sich den sehr ernsten Themen zu stellen. Alle anderen sollten lieber auf Alternativen zurückgreifen, weil das Leseerlebnis mich persönlich eher mitgenommen als angetrieben hat. Dennoch: Für diejenigen, die wissen, was sie erwartet, ist dieser Roman bestens geeignet!
Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die siebzehnjährige Coley nach Oregon, zu ihrem Vater Curtis. Dort begegnet sie einer Freund*innengruppe, zu der auch Sonya gehört: Ein Mädchen, von dem Coley sofort eingenommen ist und dem sie bald näher kommt. Doch Sonya zögert, zu ihren Gefühlen zu stehen, was zwischen den beiden für Zwiespalt sorgt. Wie können sie jemals zueinander finden, wenn sie sich nur gegenseitig zu verletzen scheinen?
Diese Geschichte basiert auf dem wirklich süßen Musikvideo „Girls Like Girls“ und baut die dort gezeigten Szenen weiter aus. Wir lernen Coley und Sonya kennen, die beide fehlerbehaftete Charaktere sind und eine recht schwierige Beziehung miteinander führen. Es ist klar, dass sie sich lieben, aber es ist auch klar, dass die äußerlichen Umstände möglicherweise zu schwierig sind, als dass sie tatsächlich zusammen kommen könnten. Aus diesem Grund fiel es mir schwer, aufrichtig mit ihnen mitzufiebern, weil ich das Gefühl hatte, dass speziell Sonya noch nicht bereit für ein Coming Out ist. Deshalb hätte ich mir gerne gewünscht, die Handlung noch mehr aus ihrer Perspektive zu lesen, weil wir zwar durch ihr Online-Tagebuch mitbekommen, wie sie sich fühlt, ich aber gerne noch mehr von ihren Gefühlen mitbekommen hätte.
Sehr faszinierend war ich von Coleys Beziehung zu ihrem Vater. Sie ist am Anfang sehr problematisch, aber im Lauf des Romans erwärmen sie sich füreinander, was sehr schön zu lesen war. Tatsächlich habe ich mit dieser Vater/Tochter-Beziehung fast schon mehr mitgefiebert als mit Coleys und Sonyas romantischer!
Was die restlichen Nebencharaktere angeht, waren diese recht eindimensional, haben ihren Zweck in der Handlung jedoch erfüllt. Ihre Handlungen waren oft mehr als kritisch, aber passend für die Charaktere an sich.
Insgesamt also eine Geschichte, die mich teilweise sehr runtergezogen hat, aber letztendlich trotzdem ein gutes Leseerlebnis war.
- Verlorene Tochter
- Soraya Lane
- Droemer Knaur
- Belletristik
- Familiengeschichte
- Drama
- Entdeckungen
- Geheimnisse
- Italien
- Liebe
- Romanze
- Entscheidungen
Lily ist Kellermeisterin und liebt es, an der Weinlese aktiv beteiligt zu sein. Zu diesem Zweck besucht sie auch die Familie Rossi in Italien, die das berühmteste Weingut besitzen. Doch auch ein anderer Grund führt sie her: Für ihre verstorbene Großmutter wurde ein unerwartetes Erbstück entdeckt, eine Schachtel, in der sich nur ein Opernprogramm und ein Rezept befinden. Fest entschlossen, herauszufinden, was es damit auf sich hat, folgt Lily den Spuren der Vergangenheit – und bis zur Liebesgeschichte zwischen der Balletttänzerin Estée und dem Bäckersohn Felix …
Diese Geschichte erinnert vom Grundprinzip stark an die Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, weil es auch hier um verlorene Frauen geht, die die Geschichte ihrer Vorfahren aufdecken wollen. Und obwohl ich „Die verlorene Tochter“ nicht ganz so stark wie „Die sieben Schwestern“ fand, finde ich immer noch, dass sich der Roman hervorragend für Riley-Fans eignet.
Zunächst haben wir natürlich die Gegenwartsgeschichte, die neben der Weinlese und der Suche nach Antworten auch eine Liebesgeschichte enthält – doch ist es die Geschichte von Estée und Felix, die mich am meisten gefesselt hat. Dabei war ich am Anfang erst mal skeptisch, weil die beiden sich buchstäblich bei ihrer ersten Begegnung als Jugendliche küssen, was mir definitiv zu schnell ging. Doch dann nimmt ihre Beziehung ein angenehmeres Tempo an und hat mich richtig mit den beiden mitfiebern lassen. Soraya Lane hat hier zwar nicht das Rad neu erfunden, aber dennoch eine zugleich herzerwärmende und herzzerbrechende Liebesgeschichte geschrieben, die mir sehr gefallen hat.
Im Vergleich fand ich die Gegenwartskapitel nicht ganz so dramatisch, weil die Liebesgeschichte hier zwar auch süß, aber nichts allzu Besonderes ist. Ein wenig gefehlt hat mir auch der Fokus auf die FAMILIENgeschichte. Zwar kommt Estées und Felix’ Familie in einer wichtigen Rolle vor, doch hat man die Verbindung der verschiedenen Familienmitglieder nicht richtig gespürt – was wohl vor allem daran liegt, dass das verbindende Familienmitglied, Lilys Großmutter, schon vor Beginn der Handlung verstorben ist und die ganzen Enthüllungen sich stark um sie drehen. Hier hätte es mir gefallen, wäre die Großmutter noch am Leben gewesen, um ebenfalls die Wahrheit hinter ihrer Herkunft erfahren zu können.
Soraya Lane ist nicht die neue Lucinda Riley, schreibt aber dennoch lesenswerte Geschichten, die für mich zwar nicht ganz ohne Schwächen, aber trotzdem schön zu lesen sind!
- The 99 Boyfriends of
- Micah Summers
- Märchen in Chicago
- Adam Sass
- Carlsen
- Jugendbuch
- Romanze
- Liebe
- Suche
- Märchen
- LGBTQ+
Auf seinem Instagram-Account zeichnet Micah Summers seine imaginären Boyfriends, die auf kurzweiligen Begegnungen mit anziehenden Jungs basieren. Neunundneunzig Boyfriends hat er schon gezeichnet und jetzt warten seine Fans ungeduldig darauf, dass er seinen hundertsten findet. Tatsächlich begegnet Micah kurz darauf einem Jungen in der Bahn, mit dem er sich sofort versteht – und durch einen unglücklichen Moment sofort wieder verliert. Zusammen mit seinen Freund*innen Hannah und Elliot macht er sich auf die Suche nach ihm, entschlossen, seinen Märchenprinzen zu finden. Doch nicht immer ist die Person, von man träumt, auch die Person, die einen am Ende glücklich machen wird …
„The 99 Boyfriends of Micah Summers“ hat einen irreführenden Titel, weil es überhaupt nicht um Micahs imaginäre Boyfriends geht, sondern sowohl um den hundertsten als auch um den richtigen. Relativ schnell ist klar, dass der Junge aus der Bahn zwar sympathisch ist, aber ein anderer Junge der Richtige für Micah sein wird – wobei es mir trotzdem Spaß machte, zu verfolgen, wie genau die beiden zueinander finden werden. Denn sobald Micah seinen hundertsten Boyfriend findet und mit ihm zusammenkommt, sind die beiden so glücklich miteinander, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, wie genau Micah mit dem Richtigen zusammenkommen wird. Zu meiner Freude geschah das auf eine sehr schöne und märchenhafte Weise!
„Märchenhaft“ ist ohnehin das perfekte Wort, um dieses Jugendbuch zu beschreiben. Adam Sass benutzt und spielt mit den klassischen Märchenmotiven auf eine Art und Weise, die sehr herzerwärmend ist und mir mehr als einmal ein Lächeln entlockt hat. Deshalb ist dieser Roman gerade für die, die einen schönen, lockeren Roman mit Happy End lesen wollen, perfekt geeignet. Ich habe ihn auf jeden Fall genossen, auch wenn ich zwei kleinere Kritiken habe:
Erstens wäre da natürlich der Titel, der mich hat glauben lassen, dass die neunundneunzig halb-fiktiven Jungen das Zentrum des Romans sein würden, was nun mal nicht der Fall ist. Hier hätte man einen passenderen Titel finden können, der die Geschichte besser repräsentiert. Und zweitens wünschte ich, wir hätten noch mehr von Micahs Geschichte nach dem Happy End gesehen, damit wir auch tatsächlich sehen, dass es nicht nur ein kurz-, sondern ein langfristiges ist. Zwar hat er eine wirklich wunderbare Chemie mit seinem wahren Boyfriend, aber da er diese auch mit seinem hundertsten hatte, hätte ich mir hier am Ende gerne einen größeren Zeitsprung gewünscht.
Davon abgesehen jedoch haben wir hier eine wirklich süße, romantische Liebesgeschichte, die das Herz höher schlagen lässt!
Die Bayview-Crew hat nach den Ereignissen der letzten zwei Jahre eigentlich gehofft, ihre Leben jetzt friedlich weiterführen zu können, doch so leicht macht ihnen das Justizsystem der Stadt die Sache leider nicht. Jake Riordan, der damals eine tragende Rolle im Fall Simon Kelleher gespielt und Addy fast umgebracht hat, wird auf Kaution freigelassen und macht keinen Hehl daraus, dass er sich an der Bayview-Crew rächen will. Als Phoebe verschwindet und mit dem Wort „Übung“ auf ihrem Arm wiedergefunden wird, fürchtet Addy, sie selbst könne Jakes eigentliches Ziel sein. Phoebe dagegen verdächtigt ihren kleinen Bruder, dessen Rolle sie bisher vor allen verschwiegen hat. Währenddessen droht Jake Nate damit, dass er Bronwyn bald verlieren könnte …
Was diesen Abschluss der „One of us is lying“-Trilogie betrifft, war ich sehr nervös, weil mir der erste Teil ausgesprochen gut gefallen hat, ich den zweiten Teil aber merklich schwächer fand. Insofern war ich nicht sicher, ob ich einen krönenden oder enttäuschenden Abschluss erwarten sollte, aber zu meiner Erleichterung ist es eindeutig ein krönender Abschluss geworden!
Die Hauptrollen spielen hier Phoebe, Addy und Nate. Sie alle haben Geschichten, die noch nicht abgeschlossen sind und in diesem Band zu einer Auflösung finden. Ich fand es unglaublich spannend, ihre Geschichten zu verfolgen, weil Karen McManus es einfach versteht, uns am Ball zu halten und uns sowohl mit Twists, Ablenkungsmanövern als auch Gefahrensituationen zu überraschen. Mein Liebling hier war Phoebe; ihre Zerrissenheit bezüglich dem Geheimnis, das sie hütet, um ihren Bruder zu beschützen und ihrem Wunsch, weitere Katastrophen zu vermeiden, war sehr fesselnd zu lesen!
Natürlich spielen auch die anderen Charaktere weiterhin eine Rolle, sodass letztendlich alle Mitglieder der Bayview-Crew einen wichtigen Moment in diesem Buch bekommen. Das Ende war hierbei besonders episch; nicht nur ist es unglaublich spannend geschrieben, sondern führt alle Handlungslinien auf zufriedenstellende Weise zusammen. Es begeistert mich immer wieder, wie es Karen McManus scheinbar mühelos gelingt, packende Jugendthriller zu schreiben!
Insgesamt handelt es sich um „One of us is back“ um einen würdigen Abschluss der „One of us is lying“-Reihe, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat!