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Detektiv Conan - Monster Mysteries
464 Seiten

Mehr als einmal hat Conan es mit scheinbar übernatürlichen Wesen aus Volkssagen zu tun, die ihr Unwesen treiben. Ob es nun um Meerjungfrauen, Kobolde oder einen Hundedämon geht: Die Mörderinnen und Mörder, die Conan überführte, schreckten nicht davor zurück, mit Tricks Gutgläubige dazu zu bringen, an diese Monster zu glauben. Doch was genau dahinter steckt, decken Conan (und oft auch Heiji) erfolgreich auf …

Als Casual-Fan liebe ich es, die Detektiv-Conan-Sonderbände zu lesen und zu sammeln, weil ich durch sie nicht nur einige neue Fälle entdecke, sondern auch eine wunderbare Sammlung an themaspezifischen Fällen habe, die es zudem leicht machen, gewisse Fälle wiederzufinden, um sie spontan noch mal zu lesen. In diesem Band war die Hälfte der Fälle für mich neu, aber selbst bei den alten war nur einer dabei, den ich wirklich gut kannte. Aber setzt der Band sein Thema gut um und lohnt sich das Lesevergnügen der einzelnen Fälle? Hier meine Antwort.

Der erste Fall thematisiert den Tengu und erzählt einen älteren Detektiv-Conan-Fall mit mehreren Mönchen, den ich bereits wieder vergessen hatte, weshalb ich es gut fand, ihn wieder aufzufrischen. Leider ist der Fall an sich nichts Besonderes und setzt sein Thema zudem nicht so gut um, wie ich es erhofft hatte, weil die Charaktere im Gegensatz zu anderen Fällen nicht eine Sekunde glauben, das Opfer wäre tatsächlich durch einen Nebelberggeist umgekommen. Insofern finde ich, dass man diesen Fall durch einen der zahlreichen anderen Fälle, die sich mit Monstern beschäftigen, hätte ersetzen können (ich habe zum Beispiel schmerzlich die Spinnenkönigin vermisst, der zu meinen liebsten Monsterfällen gehört).

Der zweite Fall war dafür umso besser. Nicht nur gehört er zu den besten Fällen allgemein, auch der thematische Aspekt der Meerjungfrau war fantastisch. „Der Pfeil der Sirene“, wie die entsprechende Anime-Umsetzung heißt, ist nicht umsonst ein Fan-Favorit. Speziell der Twist des Täters war phänomenal, aber selbst, wenn man allein auf den thematischen Aspekt achtet, gibt es während des gesamten Falls mehr als genug Verweise auf Meerjungfrauen. Er wurde bereits im „Dead or Alive“-Sonderband abgedruckt, aber da der Fall selbst so gut ist, hatte ich mitnichten etwas dagegen, ihn noch mal zu lesen.

Der dritte Fall war eine sehr positive Überraschung für mich. Es war der erste Fall, den ich nicht kannte (auch, wenn ich es leicht fand, den Täter zu bestimmen), aber die tragische Geschichte, die er erzählt sowie die Einbindung des Flusskobolds/Kappas als Monsterwesen waren beide großartig. Bei Detektiv Conan gibt es viele „reguläre“ Fälle, aber dieser hier gehörte für mich zu den besten, allein schon wegen der emotionalen Auflösung. Würde es jemals einen Sonderband geben, der speziell die tragischen Fälle in den Vordergrund rückt, könnte ich mir vorstellen, ihn dort einzubauen. Gleichzeitig funktioniert er aber auch als Monsterfall sehr gut und war in diesem Band mein persönliches Highlight!

Den vierten Fall durften wir bereits im „Creepy Cases“-Sonderband lesen, doch obwohl ich ihn daraus bereits kannte, erinnerte ich mich nicht mehr als die Auflösung und las deshalb gespannt, was genau es mit dem Hundedämon auf sich hat. Ich mochte es auch sehr, dass wir hier quasi zwei Fälle in einem hatten und der Fall dem Thema des Sonderbands sehr gerecht wurde. Ansonsten gibt es zu ihm nicht viel zu sagen, er war schlicht ein guter Fall.

Der fünfte Fall mit dem Kamaitachi und sechste Fall mit dem Nue hatten einige Dinge gemeinsam, denn es waren beides Fälle, die ich nicht kannte, beides Fälle, die auf vorherige Szenen verwiesen, die im Band selbst nicht gezeigt wurden (was nicht ZU schlimm war, aber doch ein wenig verwirrend) und es waren beides Fälle, bei denen ich die Auflösung unglaubwürdig fand (Kamaitachi) und nicht ganz verstand (Nue). Die Fälle selbst waren in Ordnung, weil ich mich bei beiden brennend gefragt habe, was wohl die Erklärung hinter ihnen ist, aber die Auflösung hat mich wie gesagt nicht ganz zufriedengestellt. Trotzdem muss ich es beiden Fällen zugute halten, dass sie das Thema des Sonderbands sehr gut umsetzten und ich vollkommen verstand, warum sie in diesem Band enthalten waren.

Etwas, das ganz neu ist, sind die Erklärungen der verschiedenen Wesen nach jedem Fall. Zusammen mit einer Zeichnung bekommen wir nach jedem Fall eine kleine Kurzbeschreibung des Monsters zu lesen, um das es in dem Fall ging. Diese Kurzbeschreibungen haben mir sehr gefallen und nicht nur neue Informationen geliefert, sondern auch eine gute Erweiterung der Informationen, die der Fall selbst bot. Ich hoffe, auch zukünftige Sonderbände werden zwischen den Fällen etwas einbauen, was es in den regulären Bänden nicht gab.

Lohnt sich also das Lesen? Thematisch gesehen auf jeden Fall ja, weil der Sonderband lauter Fälle enthält, in denen die Sagenwesen in der Regel eine große Rolle spielen. Von den Fällen selbst gesehen, hat mir allerdings nur die Hälfte sehr gut gefallen, während die andere Hälfte mich zwar sehr gut zum Rätseln gebracht hat, aber die Tricks der Täter nicht immer gut und realistisch auflöste. Für Casual Fans ist der Band natürlich immer noch lohnenswert, weil ganz sicher Fälle dabei sind, die fantastisch sind und/oder von denen man davor noch nie hörte, doch letztendlich werden speziell die Monsterfälle-Fans am meisten von diesem Band profitieren!

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Schuldig
704 Seiten

Harry Dresden hat mal wieder viel zu tun. Schwarze Magie geht in Chicago um: Aus irgendeinem Grund mischen sich die gewaltbereiten Sidhe nicht in den Krieg der Vampire ein, Thomas scheint ein Geheimnis vor ihm zu haben, während er selbst vor ihm die Existenz Lasciels geheim hält, und schlussendlich hat sich auch Michaels und Charitys Tochter Molly in Schwierigkeiten begeben, denn ein Freund von ihr war auf einer Horror-Convention, deren filmische Monster real geworden sind. Besonders letzteres ist besorgniserregend, denn in Kürze steht ein Filmmarathon an, der zahlreiche Todesopfer fordern würde …

In jedem Harry-Dresden-Band geht viel vor sich, und in diesem sogar noch mehr als sonst, was ihn sehr spannend gemacht hat. Obwohl er so dick ist, fühlte ich mich nie gelangweilt, weil ständig etwas vor sich ging und die Charaktere zusätzlich dazu beigetragen haben, dass ich mich stets unterhalten fühlte. Ich glaube, der einzige Teil der Handlung, den ich als schwächer wahrnahm, war der Besuch in den Feenlanden, weil er sich für mich recht verwirrend las, aber selbst, wenn man das bedenkt, haben wir immer noch Hunderte von Seiten, die mir sehr gefielen.

Harry war in diesem Band sogar noch großartiger als sonst. Nicht nur hat mir sein Humor sehr gefallen, der mich mehrmals zum Lachen gebracht hat, sondern auch sein Heroismus, der sich in diesem Band sehr gut zeigte. Es war eine gute Mischung aus einem realistischen, fehlerbehafteten Helden und einem, der das Herz am rechten Fleck hat und seine Liebsten beschützen möchte. Seit dem ersten Band hat er sich sehr positiv entwickelt und ich hoffe, dass sich das in den späteren Bänden fortsetzt.

Von den anderen Charakteren heben sich vor allem Molly und Charity ab, die in diesem Band viel Aufmerksamkeit bekommen und sowohl ihren komplexen Charakter als auch ihre komplexe Beziehung zu Harry zeigten. Vor allem Molly gefiel mir sehr (auch wenn ich ihren Crush auf Harry sehr unnötig fand, zumal sie minderjährig ist) und ich freue mich darauf, auch ihre Entwicklung in den späteren Bänden zu verfolgen. Auch von Charity wünsche ich mir mehr, weil es so zufriedenstellend war, wie ihr anfänglicher Hass auf ihn langsam zu Akzeptanz wurde.

Andere Charaktere spielen eine kleinere Rolle und nur Lasciel ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben; bei anderen Charakteren kam ich manchmal sogar durcheinander, weil ich mich nicht mehr an sie erinnerte. Das war letztendlich zwar nicht so schlimm, weil es ohnehin mehr um die wichtigeren Charaktere ging, aber die pure Charakteranzahl ist trotzdem ein wenig überfordernd.

Insgesamt also ein guter, sehr spannender Band, der besonders erfolgreich darin ist, die Leser:innen auf Trab zu halten!

Die Macht der verlorenen Träume
314 Seiten

Sophies Eltern besitzen einen Buchladen, in dem man auch Träume kaufen kann. Sophie selbst kann zwar nicht träumen, dafür aber Dinge aus Träumen holen, was sie allerdings bisher nur einmal als Kind getan hat, um sich ihr Haustier Monster zu holen. Ansonsten stellt sie Traumfänger für zwei Mädchen her, die besonders schlimme Träume haben und gibt auch Ethan, dem Neuen, einen. Doch nachdem ihre Eltern entführt werden und jemand alle Albträume des Ladens stiehlt, liegt es an ihr und Ethan, herauszufinden, was mit ihnen passiert ist …

Ich mag Bücher, in denen die Charaktere selbst in Geschichten tauchen, doch muss ich zugeben, dass mich diese Geschichte nicht allzu begeistert hat. Das fängt damit an, dass sie ziemlich eindeutig für Kinder geschrieben ist – was natürlich in Ordnung ist, schließlich handelt es sich um ein Kinderbuch, aber als jemand, der gerne die Kinderbücher mag, die für jedes Alter gut zu lesen sind, hat mich das ein wenig enttäuscht.

Vor allem während der Traumreisen merkte ich, dass mir einige Szenen zu absurd und lächerlich vorkamen, sodass ich die Geschichte nicht immer ernst nehmen konnte. Zwar gab es auch ein paar witzige Szenen, für die vor allem Monster verantwortlich war, aber letztendlich haben mich die Träume eher aus der Geschichte raus gerissen, anstatt dass ich tiefer in sie sank. Monster selbst war dafür großartig und war mit Abstand der beste Teil der Geschichte, weshalb ich es ein wenig traurig fand, dass er noch nicht einmal einen richtigen Namen bekam.

Die anderen Charakteren waren nämlich nicht allzu besonders. Bei manchen, wie Ethan, wird angedeutet, dass sie tiefere Probleme haben, aber diese werden nie ausführlicher angesprochen; und der Rest bleibt ebenfalls recht flach. Nicht einmal die Freundschaften zwischen den Charakteren konnten mich allzu überzeugen – wie gesagt war es für mich vor allem Monster, der die Geschichte trug. Hier hat mir bei den anderen Charakteren mehr Tiefe gefehlt.

Vieles passiert genau so, wie man es erwartet, doch ein, zwei unerwartete Enthüllungen gab es dann doch. Diese haben mir sehr gefallen, auch wenn der Rest der Geschichte recht vorhersehbar ist.

Insgesamt also eine Geschichte, die für Kinder der Altersgruppe sicher spaßig zu lesen ist, mich allerdings nicht ganz überzeugen konnte.

Ganz gewöhnliche Monster - Dunkle Talente
796 Seiten

Das Cairndale-Institut ist für Kinder mit besonderen Fähigkeiten - Kinder wie Marlowe und Charlie. Marlowe kann mit nur einer Berührung Menschen heilen oder töten, wobei seine Haut dabei blau leuchtet. Und Charlie ist unverwundbar - all seine physischen Verletzungen heilen und töten kann man ihn auch nicht. Alice und Coulton, die für das Cairndale-Institut arbeiten, haben die Aufgabe, beide Jungs sicher dorthin zu bringen. Was sich als gar nicht so leicht herausstellt, denn beide werden von Jacob Marber, einem ehemaligen Cairndale-Schüler, gejagt ...

Zugegeben: Die achthundert Seiten, die dieser Roman einnimmt, sind tatsächlich ein bisschen zu viel. So sehr es mir auch gefiel, die Vergangenheit der Kinder und die Jacob Marbers zu verfolgen, hätte man den Roman trotzdem ein wenig kürzen können, ohne allzu viel Inhalt zu verlieren. Deshalb braucht man auch ein wenig Durchhaltevermögen, um ihn zu beenden.

Doch diejenigen, die Fantasy, Horror und Abenteuer mögen, werden sicher trotzdem Freude an ihm finden. Die Kinder sind mir dadurch, dass wir sie so ausführlich kennenlernten, sehr ans Herz gewachsen. Dasselbe gilt für Alice, die die Kinder um jeden Preis beschützt. Mir gefiel es auch, dass der Roman recht unvorhersehbar war und trotz der Horror-Elemente darauf verzichtet hat, die Kinder zu Monstern bzw. zu Opfern von Monstern zu machen; beides habe ich halb erwartet, weshalb ich froh war, dass die Gewalt sich hier in Grenzen hielt und der Autor sich lieber auf den Bund der Kinder konzentriert hat.

Die Kräfte der Kinder sind größtenteils allbekannte, finden aber kreative Anwendungen (wie z.B. bei Charlie, der in seiner Haut Messer verstecken kann). Hier hat die Kombination mit Horror sehr geholfen, für spannende Situationen zu sorgen. Auch die Atmosphäre war rundherum gelungen.

Dieser Roman ist also perfekt für Leser und Leserinnen, die realistisch eingebaute Fantasy mögen - aber nur, wenn diese sich nicht von langen Büchern abschrecken lassen, was bei mir zumindest teilweise der Fall war.

& Monster auf der Couch
457 Seiten

Was wäre, wenn Dr. Jekyll, die Vampirin Carmilla, die Familie Frankenstein und Dorian Gray moderne Therapie in Anspruch nehmen würden?

Diese Frage wird auf überraschend realistische Weise in "Monster auf der Couch" beantwortet. Das Buch ist in vier Teile gegliedert, im Zentrum je einer der vier Romanhelden. In je drei Sitzungen sprechen sie mit der namenlosen Psychotherapeutin, die sich ihrer Fälle annimmt. Das Interessante hierbei ist, dass sie dabei selbst noch herausfinden muss, wofür die jeweiligen Charaktere bekannt sind - um dann eine eventuelle Problemlösung anzubieten, was sich nicht immer als einfach erweist.

Mit Ausnahme von ein paar Zeichnungen, E-Mails und Artikeln handelt es sich bei diesem Roman um die Transkripte der Sitzungen, gewürzt mit handschriftlichen Kommentaren der Psychotherapeutin zu ihrem eigenen Verhalten bzw. dem Verhalten der Person, die sie aufsucht. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, damit eine neue Sichtweise auf die fiktiven Figuren zu bekommen und zu sehen, wie die Psychotherapeutin mit ihren jeweiligen Problemen umgeht.

Was besonders schön ist, ist, dass es egal ist, wie viel oder wie wenig man über die Figuren weiß. Kennt man sich mit einer Figur gar nicht oder nur wenig aus (wie bei mir die Vampirin Carmilla), macht es Spaß, ihre Geschichte gemeinsam mit der Psychotherapeutin herauszufinden. Und ist einem die Geschichte der Charaktere bereits bekannt (wie bei mir bei den anderen drei), ist es eine Freude, zu sehen, wie die einzelnen Aspekte hier umgesetzt wurden.

Insgesamt eine sehr lesenswerte Empfehlung für alle, die die klassischen Antihelden der Literatur gerne aus einer anderen Perspektive betrachten möchten!

Scholomance – Der letzte Absolvent
512 Seiten

El und Orion sind in ihrem Abschlussjahr, was heißt, dass sie umso schwerer trainieren müssen, um es mit den Maleficaria aufzunehmen und die Abschlussprüfung zu bestehen. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen: In der Schule lassen sich auf einmal nur wenige Maleficaria blicken und die Schule macht es El ungewöhnlich schwer, all ihre Aufgaben zu erledigen. Nichtsdestotrotz ist sie fest entschlossen, es zu schaffen - und alle anderen Schüler und Schülerinnen sicher mit rauszubringen ...

Größtenteils besteht der zweite Band aus den Trainingseinheiten, die El mit ihren Freunden und den anderen Schülern bestreitet; so kommt sowohl das Worldbuilding als auch das Magiesystem sehr gut heraus, auch wenn Els innere Monologe dazu manchmal von der eigentlichen Handlung ablenkten.

Ihre Beziehung zu Orion wurde schön beschrieben, aber ich mochte auch ihre Bindung zu Aadhya, Liu und Chloe sehr - andere Schüler und Schülerinnen wie Alfie und Luise, die ich ebenfalls sehr mochte, bekommen teilweise zwar auch wichtige Screentime, aber am liebsten mochte ich immer noch Els engste Freundschaften. Sie selbst bleibt auch im zweiten Band eine hervorragende Protagonistin, deren Taten man vielleicht nicht immer billigt, aber dafür versteht. Selten habe ich über eine Protagonistin gelesen, deren Stärken und Schwächen so wundervoll umgesetzt wurden!

Ansonsten bleibt der zweite Band spannend und endet mit einem epischen Finale und einem fiesen Cliffhanger, der einen gespannt auf den dritten und abschließenden Band macht. Da bleibt nur die Hoffnung, dass die Wartezeit nicht allzu lang sein wird!