- The Parents
- T. M. Logan
- Piper
- Thriller
- Spannung
- Verschwinden
- Geheimnisse
- Lügen
- Kinder
- Eltern
- Familie
- Ermittlungen
Ein ungutes Gefühl lässt Andy mitten in der Nacht aufwachen. Voller Panik schaut er nach, ob sein Sohn Connor schon heimgekommen ist. Erleichtert legt er sich wieder schlafen, als er ihn in seinem Bett liegen sieht. Doch er irrt sich. In Wirklichkeit hat Connors Cousin Zac dessen Platz eingenommen und als Connor endlich wieder auftaucht, weigern sich die beiden, zu sagen, wo sie gewesen sind. Doch es dauert nicht lange, bis Andy herausfindet, dass Connor zusammen mit vier anderen Schülern für mehrere Stunden im Wald verschwunden ist – und eine Schülerin namens Emily nicht daraus zurückgekehrt ist …
Dieser spannende Thriller ist leicht zu lesen, zieht einen hervorragend mit der Handlung mit und findet zu einem äußerst zufriedenstellenden Ende, das mich positiv überrascht hat. Ich bin mir zwar trotzdem nicht sicher, ob das Buch auch für Eltern geeignet ist, weil die Angst vor dem Verschwinden bzw. Tod der Kinder stark thematisiert wird, aber andererseits schafft T. M. Logan es hervorragend, diese Angst nicht bis ins Extreme zu ziehen.
So hat speziell Andy so einige Paranoia, was Connors Verhalten betrifft, doch ist es für uns Leserinnen und Leser recht schnell klar, dass dahinter kein mörderischer, sondern ein anderer Grund steckt. Dieses Geheimnis aufzuklären hat zusammen mit der verzweifelten Suche nach Emily für einen Thriller gesorgt, den man sehr schnell wegliest.
Von allen Charakteren war mir Andys zwölfjährige Tochter Harriet am sympathischsten, weil sie der ruhige, rationale Kontrast zu den panischen Erwachsenen war und ihre eigenen Ermittlungen angestellt hat, um hinter Connors Geheimnis zu kommen.
Was mögliche Kritik angeht, fand ich es schade, dass es keine überraschenden Twists gab und auch der Antagonist relativ leicht vorherzusehen war. Der Thriller lebt vor allem durch seinen leicht zu lesenden Schreibstil und seine konstante Spannung, und eher weniger von schockierenden Twists.
Zudem fand ich den deutschen Untertitel und die Kurzbeschreibung sehr irreführend, weil beides impliziert, dass Connor das verschwundene Kind sein wird – aber dem ist gar nicht der Fall. Er taucht recht früh wieder auf und die Handlung konzentriert sich ab da auf die verschwundene Emily und seine potenzielle Beteiligung daran.
Letztendlich hat der Thriller mir aber immer noch sehr gut gefallen, weshalb ich ihn allen Leserinnen und Lesern, denen die Thematik nichts ausmacht, empfehlen kann!
- Suddenly a Murder
- Lauren Muñoz
- one
- Jugendthriller
- Krimi
- Jugendbuch
- Thriller
- Charaktere
- Ermittlungen
- Geheimnisse
- Twists
- Highlight
Als Izzy von ihrer Freundin Kassidy auf eine einsame Insel eingeladen wird, um dort zusammen mit fünf anderen Schülerinnen und Schülern ihren Schulabschluss zu feiern, bringt sie ein Messer mit. Denn auch Blaine, Kassidys fester Freund, gehört zu den Geladenen und mit ihm haben alle noch eine Rechnung offen: Marlowe gibt ihm die Schuld am Tod seines Bruders. Chloe ist wütend, weil sie nur seine Geliebte und nicht seine feste Freundin ist. Ellison bekam seinetwegen Ärger mit der Polizei, was sein Stipendium gefährdet. Kassidy ahnt, dass Blaine sie betrügt und will ihn zur Rede stellen. Fergus ist als ehemals bester Freund von Blaine verärgert, dass er jetzt von ihm schikaniert wird. Und Izzy hat so ihre eigenen Gründe, Blaine zu hassen – und fürchtet am allermeisten, dass jemand von den anderen diese Gründe herausfindet …
Ich habe ja schon viele Krimis und Thriller für Jugendliche und Erwachsene gelesen, aber „Suddenly a Murder“ gehört denen, die mich wieder einmal sehr beeindruckt haben! Und das liegt hauptsächlich an den fantastischen Charakteren. Lauren Muñoz hat es erfolgreich geschafft, alle Charaktere so liebenswert, fehlerbehaftet und dreidimensional zu beschreiben, dass ich sie alle lieb gewann.
Damit sind nicht nur die Schüler gemeint, die durch Rückblicke viel Tiefe bekommen, sondern auch die Ermittler – speziell die Detektivin Pilar de León, die zusammen mit Detective Cates an der Auflösung des Falls arbeitet. Ich war sehr begeistert darüber, dass diese beiden Ermittler tatsächlich fähig in ihrem Beruf waren und sogar eine gewisse Relevanz für die Handlung hatten. Von den anderen Charakteren möchte ich Ellison gerne hervorheben; wie gesagt fand ich alle Charaktere sehr einnehmend, aber bei Ellison speziell fand ich nicht nur seine Beziehung zu Fergus sehr faszinierend, sondern auch die Tatsache, dass er als Sohn einer Anwältin seine eigenen Rechte sowohl gekannt als auch genutzt hat.
Aufgrund meiner Erfahrungen als Thriller-Leserin gab es tatsächlich eine wichtige Offenbarung, die ich früh geahnt habe, dafür aber auch mindestens zwei Twists, die mich kalt erwischt haben und die ich absolut genial fand. Die Art und Weise, wie der Fall und die verschiedenen Vernehmungen erzählt sind, war so oder so sehr fesselnd; es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mir zu überlegen, wie die verschiedenen Puzzleteile zusammenhängen.
Nur beim Ende hätte ich mir noch etwas mehr erhofft. Das Ende selbst ist wunderbar bittersüß, aber ich hätte mir gerne noch mehr abschließende Szenen zu den übrigen Charakteren gewünscht und was sie jetzt, nachdem der Fall abgeschlossen ist, für ihre Zukunft planen. Ansonsten war ich allerdings rundum zufrieden mit der Lektüre und hoffe, bald noch mehr von den Autorin zu lesen!
- Vermisst
- Der Fall Anna
- Christine Brand
- blanvalet
- Kriminalroman
- Krimi
- Ermittlungen
- Cold Case
- Mütter
- Geburtstagskarten
- Spannung
Darios Mutter ist an seinem fünften Geburtstag spurlos verschwunden. Bisher versuchte er nie, sie zu finden, doch inspiriert von Kommissarin Malou Löwenberg, mit der er eine Nacht verbringt, setzt er einen Post auf Facebook, in der Hoffnung, dass seine Mutter vielleicht noch am Leben ist. Malou, die glaubt, dass seine Mutter ermordet wurde, startet ihre eigenen Ermittlungen und findet bald heraus, dass es noch mehr Menschen gibt, deren Mütter an dem fünften Geburtstag ihres Kindes verschwanden. Zudem erhalten sie alle jährlich eine Geburtstagskarte, auf der nur ein Satz steht: „Mama hat dich lieb“ …
Dieser Krimi hatte zugegeben ein paar Dinge, die mir nicht gefielen, aber insgesamt war er so spaßig zu lesen und hat es so gut geschafft, mich in sein Mysterium einzuhüllen, dass das Positive die wenigen negativen Punkte überwiegt. Es ist leicht, mit Malou und Dario mitzufiebern und ich mochte es sehr, mit ihnen zusammen die Fälle der vermissten Mütter zu untersuchen. Dafür finde ich, dass die Beziehung zwischen ihnen nicht notwendig war – zwar geht sie in eine sehr erfrischende Richtung, doch ich persönlich hätte es noch erfrischender gefunden, wenn es gar keine gegeben hätte.
Andere Charaktere kommen natürlich auch zur Sprache, doch da ihre Screentime oft sehr limitiert ist, habe ich sie nicht unbedingt lieb gewinnen können. Es gab durchaus welche, die ich mochte (speziell Bettina), aber auch welche, bei denen ich mich fragte, warum ihr Auftreten in der Handlung überhaupt relevant war (z.B. bei Bruno Bärtschi). Letztendlich haben die Charaktere allerdings ihren Zweck erfüllt, sodass ich mit ihren Rollen insgesamt zufrieden war.
Eine Kritik habe ich aber durchaus: Ich fand, dass das Finale VIEL zu plötzlich abgewickelt wurde und uns nicht genug Zeit ließ, um Spannung aufzubauen. Es war einfach so schnell vorbei, dass die Anspannung, die ich fühlte, viel zu plötzlich verpuffte. Zudem fand ich es schade, dass wir das Motiv des Täters letztendlich nicht erfuhren und seine Taten auf eine Persönlichkeitsstörung geschoben werden, die er vielleicht hatte und vielleicht auch nicht. Hier hätte ich den klassischen Antagonisten-Monolog bevorzugt, weil ich ohne ihn das Gefühl hatte, nicht alle Puzzleteile am Ende gefunden zu haben.
Letztendlich war der Krimi aber wie gesagt so spannend und einnehmend, dass ich sehr gerne weiterlesen möchte!
- Seven Days
- Steve Cavanagh
- Goldmann
- Eddie Flynn
- Thriller
- Spannung
- Todesstrafe
- Rassismus
- Gericht
- Ermittlungen
- Geheimnisse
Eddies Flynn neuester Fall bringt ihn nach Alabama, wo der afroamerikanische Junge Andy Dubois beschuldigt wird, das weiße Mädchen Skylar Edwards umgebracht zu haben. Der zuständige Staatsanwalt Randal Korn ist berühmt-berüchtigt dafür, Angeklagte in die Todeszelle zu bringen und hat das auch mit Andy vor. Um gegen ihn vorzugehen, muss Eddie alle Register ziehen. Doch wie soll er eine Verteidigung für Andy aufbauen, wenn alle Zeugen, die ihn unterstützen könnten, vorher erpresst oder ausgeschaltet wurden?
Ich bin ein großer Fan der Eddie-Flynn-Reihe und auch "Seven Days" zeigt das Talent Steve Cavanaghs, einen packenden Thriller zu schreiben, der einen in Atem hält. Dieses Mal bekommen wir neben Eddies auch viele andere Sichtweisen zu sehen, die nicht nur die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ereignissen und Charakteren gut zeigen, sondern uns Leserinnen und Lesern teuflisch gut vermitteln, wie gewaltig die Aufgabe ist, die sich Eddie dieses Mal aufgehalst hat. Mehr als einmal hatte ich Panik, weil ich mich fragte, wie zur Hölle Eddie sich aus gewissen Situationen manövrieren soll – da hat Steve Cavanagh wirklich hervorragende Arbeit geleistet!
Besonders gut gefielen mir die Verbindungen der verschiedenen Handlungsstränge, die am Ende unter anderem in einer epischen Gerichtsverhandlung wipfeln, die es in sich hat. Die Gerichtsszenen gefielen mir ohnehin immer am meisten, weshalb ich froh war, auch hier ein grandioses Finale zu erleben.
In der eigentlich Handlung gab es durchaus Szenen, die zuerst als Längen anmuteten, weil ihre Relevanz zunächst nicht klar war. Aber spätestens am Ende klären sich die letzten Fragen, sodass letztendlich ein spannendes Leseerlebnis entstand, das mich sehr mitgerissen hat.
Wer schon vorige Eddie-Flynn-Romane gelesen hat, wird mit "Seven Days" einen weiteren Thriller erleben, der einen begeistert!
- A Good Girl's Guide
- to Murder
- Holly Jackson
- one
- Jugendbuch
- Thriller
- Ermittlungen
- Protokolle
- Spannung
- Mord
- Lügen
- Twists
Vor fünf Jahren ist Andie Bell ermordet worden und jeder geht davon aus, dass ihr Freund Sal Singh, der kurz darauf Selbstmord beging, ihr Mörder ist. Bis auf Pippa „Pip“ Fitz-Amobi, die sich als Schulprojekt vorgenommen hat, den Fall nochmal neu aufzurollen und zusammen mit Sals Bruder Ravi die damaligen Ereignisse und involvierten Personen zu untersuchen. Und spätestens, als Pip ihre erste Drohung bekommt, weiß sie, dass sie dem wahren Täter auf der Spur ist …
Dieser Jugendthriller ist eine Mischung aus interessanter Erzählweise und Twists, die teils vorhersehbar und teils überraschend sind, weshalb es mir schwer fällt, ihn richtig zu bewerten. Ich mochte die Protokolle, die Pip schrieb, weil sie sich wie richtige Untersuchungen anfühlten und es leicht war, mit ihr mitzufiebern. Doch was die eigentliche Handlung betrifft, bin ich ein wenig mehr zwiegespalten. Einerseits gab es sehr viel, was ich problemlos vorhergesehen habe und von dem ich mir gerne gewünscht hätte, dass die Autorin von den Klischees des Genres abgewichen hätte. aber andererseits gab es trotzdem ein, zwei Überraschungen, die den Roman von anderen Jugendthrillern abhoben und sehr erfrischend waren. An sich habe ich das Buch durchaus gemocht – aber letztendlich nicht so sehr, dass ich ein starkes Interesse daran hätte, die anderen Bände zu lesen. Könnte zwar sein, dass sich das noch ändert, aber im Moment bin ich vollauf damit zufrieden, den ersten Band zu kennen.
Das Beste waren für mich wie gesagt Pips Protokolle, weil sie so schön investigativ und dank verschiedener Textarten (Interviews, Zeichnungen, Pips eigene Gedanken) auch abwechslungsreich waren. Die eigentliche Handlung war zwar auch spannend (vor allem, weil es nur ein, zwei Längen gab), aber über die Protokolle habe ich mich immer am meisten gefreut.
Der Roman enthält auch eine subtil eingebaute Romanze, die gerade groß genug ist, dass man mit ihr mitfiebern kann, aber klein genug, dass sie nicht von der eigentlichen Handlung ablenkt. Andere Beziehungen kommen zwar auch vor, hinterließen aber nicht immer einen bleibenden Eindruck; viele Charaktere sind da, um ihre Rolle zu erfüllen, aber in der Regel nicht für mehr. Was nichts zwingend Schlechtes ist, aber etwas, das mir auffiel, weil ich nicht allzu stark mit ihnen mitfieberte, sondern mich lieber auf Pip und Ravi konzentrierte.
Zusammengefasst haben wir hier also einen sehr soliden Jugendthriller, der zwar einige Schwächen hat, die mich persönlich davon abhielten, ihn uneingeschränkt zu mögen, der aber trotzdem spannend genug war, um ein angenehmes Leseerlebnis zu bieten. Nicht perfekt, aber auch nicht schlecht!
Als Ende des neunzehnten Jahrhunderts Ölvorkommen in den Osage-Reservaten in Oklahoma gefunden werden, führt das dazu, dass der Stamm stark an Reichtum gewinnt. Weiße Amerikaner machen sich das zunutze und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kommen zahlreiche Osage ums Leben, deren Landrechte daraufhin auf weiße Amerikaner fallen. Unter den ermordeten Osage sind fast alle Mitglieder von Mollies Familie, was sie fürchten lässt, die nächste zu sein. Tom White, Ermittler beim zukünftigen FBI, bekommt den Auftrag, die Mordfälle aufzulösen – doch sind fast alle relevanten Zeugen bereits ermordet worden, was es schwer macht, Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen zu finden …
Nachdem ich „Der Untergang der Wager“ gelesen und genossen hatte, wollte ich unbedingt auch „Das Verbrechen“ lesen – und war auch hier sehr begeistert darüber, auf welche Weise David Grann die damaligen Ereignisse in Oklahoma beschrieben hat! Wie schon „Der Untergang der Wager“ ist „Das Verbrechen“ mehr als ein klassisches Sachbuch, weil David Grann es schafft, die Ereignisse sowohl sachlich als auch spannend zu beschreiben. Es ist ein Schreibstil, der schwer zu beschreiben ist, weil er weder komplett nüchtern noch komplett emotional ist, einen aber trotzdem mit den Charakteren und Geschehnissen mitfiebern lässt.
Das Buch ist in drei Teile geteilt: Die Beschreibung der Morde, mit Fokus auf Mollies Familie; die Untersuchungen der Morde durch White; und David Granns eigene Recherchen zu den letzten offenen Fragen des Falls. Speziell in den ersten zwei Teilen geht David Grann dabei ausführlich auf die relevanten Charaktere ein und beschreibt deren Vergangenheit und Lebensumstände auf eine Weise, die nicht immer direkt mit dem Osage-Morden zu tun hat, es einem dafür aber erleichtert, all diese Personen tatsächlich als reale Menschen wahrzunehmen. All diese Details und noch viel mehr waren wohl hauptsächlich dafür verantwortlich, dass ich so gepackt von den Geschehnissen war.
Als jemand, der kein spezielles Interesse an den Osage-Morden hatte, entwickelte ich während des Lesens schnell eins, weshalb ich glaube, dass auch andere Leserinnen und Leser hier eine Lektüre finden werden, die sie auf packende Weise um Wissen bereichert!