Bücherregal lädt …
Seven Days
592 Seiten

Eddies Flynn neuester Fall bringt ihn nach Alabama, wo der afroamerikanische Junge Andy Dubois beschuldigt wird, das weiße Mädchen Skylar Edwards umgebracht zu haben. Der zuständige Staatsanwalt Randal Korn ist berühmt-berüchtigt dafür, Angeklagte in die Todeszelle zu bringen und hat das auch mit Andy vor. Um gegen ihn vorzugehen, muss Eddie alle Register ziehen. Doch wie soll er eine Verteidigung für Andy aufbauen, wenn alle Zeugen, die ihn unterstützen könnten, vorher erpresst oder ausgeschaltet wurden?

Ich bin ein großer Fan der Eddie-Flynn-Reihe und auch "Seven Days" zeigt das Talent Steve Cavanaghs, einen packenden Thriller zu schreiben, der einen in Atem hält. Dieses Mal bekommen wir neben Eddies auch viele andere Sichtweisen zu sehen, die nicht nur die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ereignissen und Charakteren gut zeigen, sondern uns Leserinnen und Lesern teuflisch gut vermitteln, wie gewaltig die Aufgabe ist, die sich Eddie dieses Mal aufgehalst hat. Mehr als einmal hatte ich Panik, weil ich mich fragte, wie zur Hölle Eddie sich aus gewissen Situationen manövrieren soll – da hat Steve Cavanagh wirklich hervorragende Arbeit geleistet!

Besonders gut gefielen mir die Verbindungen der verschiedenen Handlungsstränge, die am Ende unter anderem in einer epischen Gerichtsverhandlung wipfeln, die es in sich hat. Die Gerichtsszenen gefielen mir ohnehin immer am meisten, weshalb ich froh war, auch hier ein grandioses Finale zu erleben.

In der eigentlich Handlung gab es durchaus Szenen, die zuerst als Längen anmuteten, weil ihre Relevanz zunächst nicht klar war. Aber spätestens am Ende klären sich die letzten Fragen, sodass letztendlich ein spannendes Leseerlebnis entstand, das mich sehr mitgerissen hat.

Wer schon vorige Eddie-Flynn-Romane gelesen hat, wird mit "Seven Days" einen weiteren Thriller erleben, der einen begeistert!

Liar
512 Seiten

Strafverteidiger Eddie Flynn soll Leonard Howell bei einer Lösegeldübergabe zur Seite stehen. Seine Tochter Caroline wurde entführt und Leonard muss das FBI hereinlegen, um dem Entführer das Lösegeld übergeben zu können. Eddie hilft ihm. Doch dann wird am Scheinort der Lösegeldübergabe ein Handy gefunden, auf dem behauptet wird, Leonard hätte seine Tochter Caroline ermordet – und es liegt an Eddie, ihn zu verteidigen …

So wie die vorigen Eddie-Flynn-Fälle ist auch „Liar“ ein spannender Gerichtsthriller, der Eddie vor neue Herausforderungen stellt. Der Schreibstil war sehr angenehm und aufgrund der konstanten Spannung war es für mich kein Problem, das Buch wie im Flug zu lesen. Und doch bin ich nicht überrascht, dass dieser dritte Fall von Eddie Flynn erst jetzt übersetzt worden ist – denn obwohl er wie gesagt ein guter Fall ist und speziell die Gerichtsszenen wie immer einmalige Klasse waren, schien der Fall nicht ganz so komplex und verworren aufgebaut zu sein wie die, die vor ihm kamen und ihm nachfolgten. Einen coolen Twist gab es, den ich nicht erwartet habe, aber davon abgesehen fand ich die Handlung und auch die Auflösung ein klein wenig zu vorhersehbar (auch, wenn die ganze Wahrheit zugegeben nicht hundertprozentig das war, was ich erwartet habe).

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich diesen Thriller schlecht fand; er hat mich definitiv in Atem gehalten und ich liebe die Art und Weise, wie Steve Cavanagh uns von Anfang bis Ende mitfiebern lässt. Es hat immer noch sehr großen Spaß gemacht, ihn zu lesen. Aber bei inzwischen fünf Eddie-Flynn-Thrillern war klar, dass einer dabei sein musste, der ein klein wenig schwächer als die anderen ist – und genau das ist „Liar“ für mich. Ein sehr cooles Leseerlebnis ohne Frage (vor allem, wenn man noch nicht so viele der anderen Thriller gelesen hat), aber, was den Fall betrifft, nicht ganz so packend wie die vorigen. Tatsächlich galt meine größte Sorge die ganze Zeit Leonard selbst, während die Falldetails für mich eher zweitrangig waren.

Insgesamt also ein Thriller, der sich gut in die Reihe der anderen einfügt, von dem ich mir aber gerne einen anspruchsvolleren Fall gewünscht hätte. Trotzdem sehr spannend geschrieben!

Gegen alle Regeln
573 Seiten

Eddie Flynn hat schon viele schwierige Fälle gelöst, doch als er den Fall David Child übernehmen soll, kommt selbst er an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Denn Eddie glaubt fest daran, dass sein Mandant unschuldig ist – nur sprechen die Beweise definitiv dagegen. Dazu kommt, dass das FBI ihn dazu zwingen will, David Child ein Schuldeingeständnis zu entlocken. Kooperiert er nicht, wird stattdessen seine Frau Christine, die unwissentlich ein brisantes Dokument unterzeichnet hat, lebenslang ins Gefängnis kommen …

Schon die vorher übersetzten Eddie-Flynn-Fälle mochte ich sehr, sodass es keine Überraschung für mich war, dass auch „Gegen alle Regeln“ mich begeistern konnte. Er ist sehr spannend geschrieben, sodass man aufgrund der kurzen Kapitel, die oft in einem Mini-Cliffhanger enden, angeregt ist, weiterzulesen. Zudem sorgt er aufgrund der Art und Weise, wie neue Beweise auftauchen und dem Fall eine andere Bedeutung verleihen, dafür, dass man stets mitfiebert, vor allem bei den Szenen im Gerichtssaal. Steve Cavanagh versteht es wirklich meisterhaft, die wichtigsten Informationen an den passenden Stellen zu offenbaren!

Nur Christines Rolle hätte ich gerne noch ausführlicher gesehen, denn im Grunde ist es für die Handlung selbst nicht SO relevant, dass ihre Freiheit ebenfalls auf dem Spiel steht. Eddie beschließt nämlich sehr schnell, sowohl für sie als auch für David Child zu kämpfen, was das Ultimatum deutlich abgeschwächt hat. Zwar sorgt dieser Handlungsaspekt durchaus für spannende Szenen, aber allzu notwendig fand ich ihn wie gesagt nicht.

Schön ist, dass Steve Cavanagh, der selbst Rechtsanwalt war, sein Wissen auch in diesem Roman einbaut. Ich finde es einfach faszinierend, all die großen und kleinen Details zu erfahren, die bei einem Prozess eine Rolle spielen könnten. Das war definitiv ein Bonuspunkt!

Insgesamt also ein unglaublich spannender Thriller, der einen in Atem hält und zum Weiterlesen anregt!

Zu wenig Zeit zum Sterben
448 Seiten

Seit fast einem Jahr hat Eddie Flynn nicht mehr als Strafverteidiger gearbeitet, doch nun wird er buchstäblich zurück in den Dienst gezwungen: Volchek, das Oberhaupt der Russenmafia, wird vor Gericht angeklagt und will nicht nur, dass Eddie ihn verteidigt, sondern auch, dass er eine Bombe mit sich trägt und ins Gerichtsgebäude schmuggelt. Wenn Eddie sich weigert, wird seine entführte Tochter Amy sterben. Verzweifelt versucht er, sie zu finden und gleichzeitig den Prozess erfolgreich hinter sich zu bringen …

„Zu wenig Zeit zum Sterben“ ist offiziell der erste Eddie-Flynn-Fall, doch genau wie die anderen im Grunde wie ein Einzelband geschrieben; er ist genauso gut für den Einstieg geeignet wie jeder andere Fall. Glücklicherweise ist er auch genauso spannend: Ich war sehr von der Handlung gefesselt, nicht nur von Eddies Plänen, seine Tochter zu finden, sondern vor allem auch davon, wie er sein Talent als Strafverteidiger einsetzt. Ich war mehr als einmal beeindruckt davon, wie er den Prozess nach und nach für sich entschieden hat!

Das Finale war von den Eddie-Flynn-Romanen, die ich bisher gelesen habe, imho am spannendsten gestaltet, wobei mir auch die Umsetzung des Zeitdrucks, unter dem Eddie sich befindet, sehr gut gefallen hat. Die einzige Kritik, die ich wohl habe, ist, dass Amy eher einem MacGuffin als einem Menschen glich; sie war buchstäblich nur dafür da, die Handlung voranzutreiben, ihr Charakter war nicht relevant. Das fand ich ein wenig schade, möchte aber anmerken, dass der Autor das in späteren Bänden besser hinbekommt.

Insgesamt also wieder ein guter Eddie-Flynn-Thriller, der „Thirteen“ und „Fifty Fifty“ an Spannung in nichts nachsteht!