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Oskar kann nicht fassen, als er ein Stipendium für einen Fantasy-Schreibkurs gewinnt, den sein Lieblingsautor Simon Bruma leitet. Doch merkt er schnell, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Schließlich vertraut Simon Bruma sich ihm an: Seine Tochter November ist krank und die einzige Möglichkeit, sie zu heilen, ist es, eine Geschichte zu schreiben, an die Oskar glaubt, damit ihre Magie sie rettet. Das ist allerdings sehr viel schwerer als gedacht, weil Oskar selbst mit Novembers Hilfe nicht so richtig weiß, was er tun soll …
Diese Geschichte hat mich ganz schön überrascht, denn obwohl sie zunächst wie ein klassisches Fantasyabenteuer anmutet, das mit den Klischees des Genres spielt, entwickelt sie sich überraschend dramatisch, bis zu dem Punkt, an dem sie mich sogar zu Tränen rührte. Diese Kombination hat mir sehr gefallen, weil sie sich so gut in die Geschichte einfügte, aber auch, weil sie die Geschichte an sich über viele andere hob.
Am Anfang muss man zugegeben einige Dinge als gegeben hinnehmen, wie die Tatsache, dass Oskars Familie überhaupt nichts dagegen zu haben scheint, dass er zusammen mit Simon Bruma, der ihn besucht, zum Schreibkurs fährt, obwohl er technisch gesehen ein Fremder ist. Erst, als Oskar seine geschriebene Geschichte betritt und November im Speziellen ihre Logik hinterfragt, war es leicht, Szenen dieser Art zu akzeptieren, weil sie mit Humor genommen wurden. Dabei hat mir die Buchwelt, deren Fan Oskar ist und deren eigene Version er erschafft, tatsächlich sehr gut gefallen, weil die vielen Details, die er erwähnt, sie erstaunlich lebendig gemacht haben.
Von den Charakteren sticht vor allem November hervor – am Anfang mochte ich sie nicht besonders, weil sie so eine negative Einstellung zu allem hatte, aber durch ihre witzigen Kommentare wuchs sie schnell zu meinem Lieblingscharakter.
Der Anfang ist zugegeben ein wenig langsam, weil die eigentliche Geschichte erst nach ca. einem Drittel beginnt, aber ich mochte es dafür, wie hier Oskars Familie vorgestellt wurde. Obwohl sie eine vergleichsweise kleine Rolle im Roman spielt, trug sie dazu bei, Oskar zu einem dreidimensionalen Protagonisten zu machen.
Insgesamt eine gute Lektüre für alle, die Geschichten über Geschichten lieben!
- Magisterium
- Das 2. Jahr
- Holly Black
- Cassandra Clare
- Baumhaus
- Kinderbuch
- Fantasy
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- Schule
- Spannung
- Jagd
- Kämpfe
- Geheimnisse
- Twists
- Freundschaft
Seit Call herausgefunden hat, dass seine Seele die von Constantine Madden ist, fürchtet er sich davor, was passieren könnte, wenn sein Vater Alastair und seine Freunde Aaron und Tamara das herausfinden. Als das Verhalten seines Vaters ihn befürchten lässt, dass dieser plant, den Alkahest zu stehlen und Call damit umzubringen, flieht er zu seinen Freunden, die er schließlich in seine Ängste einweiht. Das stellt sich jedoch als Fehler heraus – Alastair wird nun vom Magisterium gejagt und Callum muss ihn rechtzeitig finden, wenn er verhindern will, dass sein Vater umgebracht wird. Doch dabei wird es immer schwerer, sein Geheimnis vor seinen Freunden zu verbergen …
Spannend geht es im zweiten Band der Magisterium-Reihe weiter, der wie schon im ersten Band viele Twists, Freundschaften, Streitereien, Kämpfe und eine allgemein flotte Handlung bietet. Ich bin immer noch positiv erstaunt darüber, wie viel Inhalt in diesem vergleichsweise kurzen Buch steckt. Es wurde kein Wort zu viel erzählt, was ich persönlich sehr beeindruckend finde!
Besonders möchte ich die Charaktere hervorheben. Ich konnte mich sehr gut in Call hineinversetzen und mochte es, dass seine Freundschaft zu Aaron und Tamara einerseits großartig und loyal war, andererseits aber auch nicht ganz so harmonische Momente hatte, die die Charaktere dann überwinden mussten. Das hat sich schlicht sehr realistisch angefühlt, wobei das Trio in diesem Band zusätzlich durch Jasper bereichert wird. Er hat mir überraschend gut gefallen und ich bin gespannt, wie er die Handlung in späteren Bänden aufmischen wird!
Diejenigen, die schon den ersten Band mochten, werden auch im zweiten Band ein paar schockierende Erkenntnisse und Enthüllungen erleben. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten!
- Die Anatomie
- der Einsamkeit
- Louise Pelt
- Bastei Lübbe
- Belletristik
- Familie
- Geheimnis
- Romanze
- Liebe
- Freundschaft
- Wohlfühlroman
Olive ist Journalistin und möchte unbedingt die Story finden, die ihrer Karriere eine neue Richtung gibt. Dann macht ihre Schwester sie auf einen gruseligen Fund aufmerksam: In Hamburg wurde bei einer Überschwemmung eine Leiche freigelegt, die einen Kompass umklammerte – denselben Kompass, den Olives Großmutter Poppy ihr schenkte und der eigentlich ein Einzelstück sein soll. Olive ist entschlossen, herauszufinden, was es damit auf sich hat, muss jedoch mit dem Fotografen Tom zusammenarbeiten, der sie nicht leiden kann. Doch will sie wirklich herausfinden, was in der Vergangenheit ihrer Großmutter steckt?
Zwanzig Jahre früher findet Claire heraus, dass ihre Zwillingsschwester Iris, mit der sie seit über zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte, verstorben ist. Um herauszufinden, was für ein Leben ihre Schwester führte, verbringt sie Zeit auf der einsamen Insel, die Iris ihr Zuhause nannte. Dort muss sie sich nicht nur mit der unfreundlichen Frankie herumschlagen, die mit Iris befreundet war, sondern auch mit einem Fuchskind, das sie vor dem Tod rettet …
Nach „Die Halbwertzeit von Glück“ ist „Die Anatomie der Einsamkeit“ die neue Familiengeschichte aus Louise Pelts/Lucy Astners Feder, die sowohl Familie, Freundschaft als auch Liebe fantastisch miteinander kombiniert. Speziell das Mysterium darum, wie die beiden Geschichten zusammenhängen, war fantastisch umgesetzt – erst fast am Ende begriff ich schließlich, wie Olives und Claires Geschichten miteinander zusammenhängen, was ein wunderbarer Moment war! Hier fand ich es sehr gut, dass der Zusammenhang nicht offensichtlich war und mich das Mysterium aus diesem Grund stets angetrieben hat.
Dazu gesellt sich auch ein schöner und bildlicher Schreibstil, der es mir leicht machte, die Handlung zu visualisieren. Natürlich spielt das Thema Einsamkeit eine große Rolle und war meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt, sowohl in Olives als auch in Claires Geschichte. Interessant war es hierbei, dass Olives Einsamkeit durch eine Romanze und Claires durch Freundschaft gelöst wurde (und bei beiden Familie eine wichtige Rolle spielte) – das fand ich sehr schön, weil es zeigte, dass verschiedene Arten von Liebe Einsamkeit beseitigen können.
Eine Kritik habe ich allerdings: Während Olives Geschichte mich sehr gefesselt hat und ich es liebte, sowohl die Vergangenheit ihrer Großmutter als auch Olives Beziehung zu Tom zu verfolgen, brauchte Claires Geschichte einige Zeit, um in Fahrt zu kommen. Zwar hat es auch bei Olive ein wenig Zeit gebraucht, bis ihre Reise sie nach Deutschland brachte, aber bei Claire hatte ich für deutlich länger das Gefühl, dass in ihrer Geschichte nicht allzu viel passiert. Eventuell nahm sie zwar Fahrt auf, aber den langsamen Anfang bei Claire hätte ich persönlich gerne durch interessante Charakterdynamiken beschleunigt.
Zusammengefasst haben wir hier eine wunderschöne Geschichte, die am Anfang vielleicht ein wenig langsam ist, aber es auf faszinierende Weise schafft, ein Familiengeheimnis zu erzählen, das einen bis zum Ende am Ball hält!
- Der Sternenstaubdieb
- Chelsea Abdullah
- Klett-Cotta
- Fantasy
- Abenteuer
- Märchen
- Legenden
- Dschinn
- Spannung
- Worldbuilding
- Magie
Loulie ist die Mitternachtshändlerin, die zusammen mit ihrem Leibwächter Qadir, einem Dschinn, seltene Dschinn-Artefakte sucht und verkauft. Doch müssen sie vorsichtig sein, weil der Sultan Dschinns jagt und seine Söhne Omar und Mazen auf diese Weise ebenfalls eine Gefahr sind – vor allem Omar, der die vierzig Räuber anführt und mit seiner Gehilfin Aisha entschlossen ist, alle Dschinns auszulöschen. Eines Tages tragt der Sultan Loulie und Qadir auf, eine seltene Lampe zu suchen, wobei Omar und Aisha sie begleiten sollen. Was allerdings nur Aisha weiß: Omar und Mazen haben mit einem Artefakt die Plätze getauscht, was auf keinen Fall jemand erfahren darf …
Dieser Fantasyroman ist sehr bildlich, magisch und atmosphärisch erzählt, was ihn zu einem großartigen Abenteuer macht. Besonders gelungen fand ich dabei das orientalische Setting, das kreative Magiesystem, die Einbindung von Legenden und die allgemeine Spannung. Die Art und Weise, wie mich der Roman stellenweise an „1001 Nacht“ erinnerte, weil er selbst wie eine epische Erzählung anmutete, werte ich dabei als großen Pluspunkt – man versinkt leicht in dieser Welt und möchte gerne mehr von ihr sehen.
Die Handlung selbst ist spannend erzählt, auch wenn es speziell bei den Dschinn-Kämpfen manchmal verwirrende Stellen gab, bei denen ich mich fragte, was eigentlich gerade passiert ist. Aber es gab auch einige andere Stellen, die mich zum Teil sehr schockierten, auch wenn sie durchaus mit einer wichtigen Kritik daherkommen.
Denn zu diesen schockierenden, mächtigen Szenen gehörten auch welche, deren Wirkung im Nachhinein ordentlich geschwächt wurde. Zwar gab es dafür auch eine sehr gute Erklärung, aber dadurch, dass die Szenen selbst mich so beeindruckten, war ich ein wenig enttäuscht davon, dass sie letztendlich doch nicht so beeindruckend waren, wie ich hoffte!
Was die Charaktere angeht, haben mir alle vier Hauptcharaktere sehr gefallen. Ich mochte vor allem Loulies und Qadirs Freundschaft sehr gerne, aber auch Mazens warmen Charakter. Sogar Aisha, die ich aufgrund ihrer Motivation zunächst nicht mochte (alle Dschinns töten, was für mich immer eine klischeehafte und unverständliche Motivation bleiben wird), wuchs mir im Lauf des Romans ans Herz. Zwar steht die Welt mehr im Fokus als die Charaktere selbst, aber man fiebert trotzdem genug mit ihnen mit. Nur von Ahmed hätte ich gerne mehr gesehen, weil er mir überraschend gut gefallen hat.
Zusammengefasst also ein sehr guter Fantasyroman für alle, die ein atmosphärisches Abenteuer lesen möchten!
- Seven Ways
- To Tell A Lie
- Colin Hadler
- Thienemann
- Jugendbuch
- Thriller
- Deepfake
- Geheimnisse
- Offenbarungen
- Twists
- Verschwinden
Vor über einem Jahr war Jonah Teil einer Freundesgruppe, die nach dem Verschwinden ihrer Freundin Enya auseinanderbrach. Jonah selbst ist überzeugt, dass Enya tot ist – bis zu dem Tag, an dem ein Deepfake-Video die Runde macht, in der er und seine ehemaligen Freunde bei einem Busunglück ums Leben kommen. Und es bleibt nicht bei dem Video – zu jedem der Freunde kommt nach und nach ein Deepfake heraus, das ihr größtes Geheimnis aufdeckt, von dem nur Enya wusste. Jonah ist entschlossen, herauszufinden, wer dahinter steckt und ob Enya vielleicht noch am Leben ist. Dazu muss die alte Freundesgruppe wieder zusammenkommen – und sich ihren Geheimnissen stellen …
Dieser Thriller hatte ein hervorragendes Konzept, das großartig umgesetzt wurde, aber leider auch einige Dinge, die mir nicht ganz so gefallen haben. So waren die Deepfakes definitiv mein Highlight – ich liebte es, wie die Videos beschrieben wurden und welche Enthüllungen sie für die Charaktere bereithielten. Keine von diesen Enthüllungen habe ich kommen sehen, was die Szenen, in denen sie vorkamen, umso besser machte. Auch die Art und Weise, wie die Charaktere darauf reagierten, hat mir gefallen, weil es sich zwar um Deepfakes handelt, aber eben um welche, die von der Wahrheit erzählen.
Zudem haben die Deepfakes dazu beigetragen, die Persönlichkeiten der Charaktere ein wenig zu vertiefen. Denn die Charaktere selbst fand ich bis auf Thea (die noch nicht einmal offiziell zur Gruppe gehört, aber schnell zu meinem Lieblingscharakter wurde) recht eindimensional, weshalb ich regelrecht dankbar war, dass die Deepfakes ihnen ein wenig mehr Persönlichkeit verliehen. Hier finde ich, dass es geholfen hätte, Kapitel aus ihrer Sichtweise zu haben. Die gesamte Geschichte wird nämlich aus Jonahs Perspektive erzählt, was mir irgendwann nicht genug war, weil ich gerne gewusst hätte, was in der Gedankenwelt der anderen vorging.
Obwohl bis auf die Deepfakes nicht allzu viel passiert, waren sie genug, um mich über den Roman hinweg investiert zu halten. Das Ende war dafür umso spannender, auch wenn es unter etwas litt, das mir persönlich nicht gefällt: Der kompletten Persönlichkeitsänderung eines Charakters, der sich als der Antagonist herausstellt, ohne, dass es dafür genug Foreshadowing gab. Während ich das mangelnde Foreshadowing verzeihen kann, weil es technisch gesehen vorhanden ist und für mich nur zu subtil war, mag ich es nicht, wenn ein Twist-Bösewicht eine komplett andere Persönlichkeit bekommt, sobald er als solcher entlarvt wird. Klar kann man das mit guter Schauspielerei erklären, aber mich persönlich stellt diese Erklärung nicht zufrieden.
Insgesamt also ein solider Thriller, der vor allem durch seine Deepfake-Handlung überzeugt, aber mehr Charaktertiefe gebraucht hätte.
- Gott hat auch mal
- 'nen schlechten Tag
- Lucy Astner
- Goldmann
- Belletristik
- Tod
- Trauer
- Freundschaft
- Leben
- Familie
- Verlust
- Hoffnung
In einem Helikopterabsturz, den Moderator Jacob Chrissen fast unbeschadet überlebt, kommen seine Frau und sein Sohn ums Leben. Zutiefst verzweifelt sieht er schließlich keine andere Möglichkeit, als seinem Leben ein Ende zu setzen – doch wird er gestoppt von der achtjährigen Lupi, die ihm ein Angebot macht: Zehn Tage, in denen sie ihn davon überzeugen will, das das Leben lebenswert ist. Denn ihr eigenes Leben sieht ebenfalls nicht allzu rosig aus – sie wird in der Schule schikaniert und hat Angst, dass sie aufgrund ihrer langfingrigen Mutter zu einer Pflegefamilie kommt. Deshalb braucht sie unbedingt ein Wunder – und wer wäre dafür besser geeignet als jemand, der einen Helikopterabsturz überlebt hat?
Dieser Roman ist schön, traurig, lustig und emotional – und natürlich auch recht vorhersehbar. Bereits bei der Kurzbeschreibung kann man gut vorhersehen, wie der Roman verlaufen und schließlich enden wird, aber das hat meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Jacob und Lupi bei ihren Szenen zuzusehen – Szenen, die aufgrund Jacobs Verlust zuerst sehr depressiv waren, bevor sie dank Lupi positiver wurden. Die beiden waren einfach großartig und ich mochte es, dass gleichwertig auf ihre Probleme eingegangen wurde.
Wobei ihre Beziehung zugegeben nicht immer ideal war: Es gab wunderbare Szenen, in denen Jacob sich für Lupi einsetzte und Zeit mit ihr verbrachte, aber leider auch welche, in denen er ihr schlicht Dinge kaufte, die sie wollte. Letzteres hat mir nicht besonders gut gefallen, weil es implizierte, dass man mit Geld Zuneigung kaufen kann. Eine ähnliche Kleinigkeit, die mich gestört hat, war, wie ein Charakter behauptete, man könne bei einem verschwundenen Kind erst nach vierundzwanzig Stunden eine Vermisstenanzeige aufgeben – was selbst bei Erwachsenen nicht stimmt, aber bei Kindern so offensichtlich falsch ist, dass ich mich wunderte, warum man diesen scheinbaren Fakt einbaute.
Sehr gut fand ich, dass Lupi und ihre Mutter Becky für Jacob nicht als Ersatz für seine verlorene Familie fungierten, sondern eher als zweite Chance, seine Fehler wiedergutzumachen. Nach all den traurigen Momenten, die er hatte, war es so wunderbar, ihn wieder für etwas brennen zu sehen.
Das Ende war ein wenig plötzlich, vor allem wenn man das langsame Pacing der Geschichte bedenkt, aber letztendlich werden alle Handlungsstränge abgeschlossen und bilden insgesamt eine schöne, emotionale Geschichte!
Nach den Ereignissen des letzten Bandes ist das Leben für Tycho, Jax und Callyn nicht gerade einfacher geworden. Tycho und Jax müssen ihre Beziehung verstecken und dann wird Tycho noch dazu gerufen, um eine Nachricht an Grey zu übermitteln, was die beiden wieder für einige Zeit trennen wird. Während Tycho sich damit quält, dass seine Freundschaft zu Grey immer mehr zerbricht, Jax Probleme damit hat, trotz der Sprachbarriere ein Leben in Emberfall aufzubauen und Callyn ihre Magie geheim halten muss, während sie sich fragt, wie sie eigentlich zu Alek steht, greifen konstant die Scraver an – und die drei kommen an den Punkt, an dem Magie der einzige Ausweg zu sein scheint …
Diese Fortsetzung zu „Forging Silver Into Stars“ las sich anders als der erste Teil, was ich teils als Lob und teils als Kritik meine. So finde ich es großartig, dass Brigid Kemmerer auch hier alle Teile eines Konflikts gleichwertig dargestellt hat: Ob wir nun Tycho, Jax, Callyn, Grey, Rhen oder Alek vor uns haben: ihre Sichtweisen, Meinungen und Probleme werden überraschend äquivalent behandelt, sodass man selbst dann, wenn man ihnen nicht zustimmt, zumindest verstehen kann, warum sie so denken und handeln, wie sie es tun. Das war meiner Meinung nach schon immer Brigid Kemmerer große Stärke und auch hier hat sie sie erfolgreich umgesetzt.
Auch der Fokus auf Freundschaften war fantastisch zu lesen. Ein wenig Liebesdrama gibt es zwar, aber sie hält sich in Grenzen und größtenteils erleben wir dafür die Freundschaft zwischen Tycho und Malin, zwischen Jax und Sephran und zwischen Callyn und Lia Mara bekommen nicht alle gleich viel Screentime, aber sie alle waren einnehmend zu lesen. Auch andere Duos bekommen ihre Momente (Tycho und Grey, Jax und Rhen, Callyn und Alek), aber mein persönliches Highlight war die Freundschaft zwischen Tycho und Malin.
Leider bekommen wir dafür von den Romanzen nicht allzu viel mit. Tycho und Jax werden am Anfang zehn Kapitel gewidmet, bevor sie für den Großteil des Romans voneinander getrennt werden, während Callyn und Alek ein paar Szenen über den Roman hinweg haben, aber keine der Romanzen ist letztendlich im Fokus. Das fand ich schade, denn so sehr mir die Freundschaften gefallen haben, hätte ich gerne noch mehr Interaktionen zwischen den drei Charakteren gesehen.
Apropos: Wie gesagt verbringen die Protagonisten den Großteil der Handlung getrennt voneinander, wobei die Kapiteleinteilung für mich gewöhnungsbedürftig war. Denn es gibt einige Phasen, in denen wir nur zwei Charakteren folgen, während wir den dritten für mehrere Kapitel nicht sehen. Natürlich gibt es auch Kapitel, die gut durchgemischt sind, aber insgesamt gibt es mehrere Kapitel mit einem klaren Fokus.
Gleichzeitig lebt die Handlung sehr von den Charakteren und ihren Beziehungen. Insgesamt passiert nicht allzu viel, außer, dass regelmäßig die Scraver angreifen, was sich sogar auf das Ende auswirkt. Ich war nicht so sehr interessiert daran, wie die Handlung sich entwickelt, sondern, wie die Beziehungen es tun.
Zusammengefasst hat mir der erste Band besser gefallen, weil die Protagonisten mehr Interaktionen miteinander hatten und es eine spannendere Handlung gab, aber dafür gelingt es diesem Band sehr gut, die Freundschaften der Charaktere hervorzuheben. Wer gerade das erfrischend findet, wird mit der Lektüre zufrieden sein, aber wer lieber mehr von den Romanzen haben wollte, wird dafür eher enttäuscht werden.
- The Favourites
- Layne Fargo
- Blanvalet
- Belletristik
- Romanze
- Liebe
- Eistanz
- Spannung
- Interviews
- Drama
- Kleines Highlight
Katarina Shaw und Heath Rocha kennen sich seit Kindertagen und begeistern sich beide für den Eistanz. Vor allem Katarina möchte ihr Vorbild Sheila Lin übertreffen und ist entschlossen, bis zum Äußersten zu gehen, um das zu erreichen. Die Liebe der beiden wird legendär – trotz oder gerade wegen der Schwierigkeiten, denen sie sich stellen. Von skandalösen Eistänzen bis zu dramatischen Enthüllungen: Sie lieben sich, sie hassen sich, sie können nicht ohne einander. Doch ihre Geschichte ist voller Höhen und Tiefen, die immer mehr drohen, sie endgültig auseinander zu reißen …
Diese Geschichte ist unglaublich unterhaltsam zu lesen und war eine Lektüre, die ich sehr genossen habe. Obwohl ich schon andere „Aufstieg, Fall und Comeback“-Geschichten gelesen habe, war es Katarinas und Heaths Geschichte, die mich vollständig realisieren hat lassen, wie sehr ich solche Geschichten mag. Es macht einfach Spaß, sie zu lesen, die verschiedenen Akte zu verfolgen und zudem eine Liebesgeschichte zu bekommen, die sehr einnehmend war.
Katarinas und Heaths Beziehung war definitiv das Highlight des Romans, weil sie so komplex und faszinierend beschrieben war. Man spürt ihre Liebe, aber auch die vielen Probleme, die es ihnen so schwierig machen, eine glückliche Beziehung zu führen und gleichzeitig erfolgreiche Eistänzer zu sein. Layne Fargo ist es wirklich hervorragend gelungen, ihre Beziehung einnehmend zu beschreiben!
Natürlich spielt auch die Welt des Eistanzes eine wichtige Rolle, wobei hier positiv zu erwähnen ist, dass man selbst keine Verbindung dazu haben muss, um die Geschichte zu genießen. Ich selbst kenne mich kaum bis gar nicht darin aus, aber das musste ich auch nicht, um vollkommen von der Geschichte verzaubert zu werden.
Etwas, das wesentlich dazu beigetragen hat, waren die Interviews der gegenwärtigen Charaktere, die regelmäßig zwischen den Kapiteln wiedergegeben werden. Am Anfang war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte, doch schnell kristallisierte sich heraus, wie gut sich die Interviews in die Haupthandlung einfügen, sie sogar durch das leise Foreshadowing bereichern. So blieb die Spannung stets erhalten und meine Begeisterung auch.
Eine Kritik gibt es allerdings: Zuweilen waren mir die Ereignisse ZU (melo-)dramatisch. Es gibt einige klischeehafte Handlungsentwicklungen, bei denen ich ein wenig die Augen rollen musste, weil sie meiner Meinung nach unnötig waren. Natürlich gab es auch gute Handlungsentwicklungen und ein zufriedenstellendes Ende, aber die paar unnötigen Dramen, die es gab, empfand ich trotzdem als Kritikpunkte.
Trotzdem kann ich diesen Roman allen empfehlen, die eine packende Liebesgeschichte, Aufstieg-und-Fall-Geschichten und eine allgemein unterhaltsame Lektüre mögen!
Vor zehn Jahren gehörte Cassidy zu den Überlebenden eines schrecklichen Unfalls. Als im Jahr nach dem Unfall eine Überlebende Selbstmord beging, beschlossen die übrigen, sich von nun an jedes Jahr in einem abgelegenen Strandhaus zu treffen. Doch nun, im zehnten Jahr, ist wieder einer von ihnen gestorben und die anderen vermuten, dass einer aus der Gruppe jemandem verraten hat, was damals wirklich geschah. Während ein Sturm aufzieht und die Spannungen in der Gruppe immer deutlicher werden, müssen die restlichen Überlebenden herausfinden, wer von ihnen der Verräter ist …
Ich finde es überraschend schwierig, diesen Thriller zu bewerten, denn obwohl er sehr vorhersehbar, teils langsam erzählt ist und zu viele Charaktere hat, hat er mir überraschend viel Spaß gemacht.
Die Grundidee fand ich sehr interessant und die Art und Weise, wie wir einerseits die Gegenwart erleben und andererseits die rückwärts erzählte Vergangenheit, bei dem jeder Charakter ein Kapitel bekommt, war gut umgesetzt. Während ich am Anfang sehr große Schwierigkeiten hatte, die verschiedenen Charaktere voneinander zu unterscheiden, wurde das im Lauf der Zeit besser, weil sie schließlich alle ein Kapitel nur für sich bekamen. Trotzdem finde ich, dass man die Anzahl der Überlebenden ein wenig hätte kürzen können, um ihnen dafür mehr Charaktertiefe zu geben.
Diese Tiefe hat auch bei der Handlung gefehlt. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich bereits so viele Thriller gelesen habe, aber ich konnte jeden Twist akkurat vorhersehen, bis zu dem Punkt, an dem es sich anfühlte, als hätte ich den Roman bereits gelesen. Doch seltsamerweise hat das meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan, ich fand den Thriller immer noch gut zu lesen und unterhaltsam. Ein wenig erinnerte er mich an das Gefühl, tatsächlich ein bereits bekanntes Buch nochmals zu lesen: Selbst, wenn man weiß, was passiert, fühlt es sich gut an, in familiäre Geschichten einzutauchen.
Das Pacing der Geschichte ist recht langsam und es gibt eine Phase, in der nicht viel passiert. Doch durch die Mysterien, den Aufbau der Atmosphäre und den angenehmen Schreibstil war ich trotzdem investiert in die Handlung. Wie gesagt, der Thriller war unterhaltsam zu lesen, trotz oder vielleicht gerade wegen der bekannten Handlung. Trotzdem würde ich ihn eher denjenigen empfehlen, die noch nicht so viele Thriller gelesen haben, weil alle anderen seine Vorhersehbarkeit als zu störend empfinden könnten.
- What the River Knows
- Geheimnisse des Nil
- Isabel Ibañez
- Ravensburger
- Romanze
- Historisch
- Mystery
- Fantasy
- Ägypten
- Kleopatra
- Langsames Pacing
Inez Olivera lebt in Argentinien, wünschte sich aber immer, zusammen mit ihren Eltern Ägypten zu erforschen. Diese waren jedoch stets dagegen. Als sie einen Brief von ihrem Onkel Ricardo bekommt, der sie darüber informiert, dass ihre Eltern gestorben sind, ist sie schockiert. Ganz alleine reist sie zusammen mit einem magischen Ring, den ihr Vater ihr zuvor schickte, nach Ägypten, um herauszufinden, was genau mit ihren Eltern passiert ist. Empfangen wird sie von Ricardos Assistenten Whit, der sie im Namen ihres Onkels kurzerhand wieder nach Argentinien zurückschicken will, doch so leicht lässt Inez sich nicht vertreiben. Beharrlich versucht sie, ihren Onkel zu überreden, sie in seine Archäologen-Gruppe aufzunehmen – und als das nicht klappt, schleicht sie sich kurzerhand auf das Schiff …
Dieser Roman hat nicht nur einen wunderschönen Schreibstil, sondern fängt auch auf atmosphärische Weise Ägyptens Magie ein. Wobei die „Magie“ nicht nur metaphorisch, sondern auch buchstäblich gemeint ist: Zwar spielt sie eine so kleine Rolle, dass auch Nicht-Fantasy-Fans bedenkenlos zugreifen können, kommt aber trotzdem vor. Der größte Fokus ist aber immer noch das Mysterium um Inez’ Eltern, ihre Romanze mit Whit und die historischen Bezüge des Romans.
Was mir an der Romanze sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass sie weder zu selten noch zu häufig vorkommt. Zuerst habe ich die Faszination, die Inez und Whit füreinander hegen, nicht ganz verstanden, aber schnell zeigten die beiden ihre Chemie und ihre süße, sich langsam entwickelnde Romanze. Die Balance zwischen der Handlung und der Romanze war sehr angenehm und eignet sich deshalb besonders für Leser*innen, die nicht nur eine Liebesgeschichte lesen wollen, sondern noch viel mehr.
Hier ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass die Handlung vor allem von ihren Mysterien, den offenen Fragen und den Hauptcharakteren lebt, denn das Pacing der Geschichte ist recht langsam. Es gibt zwar spannende Stellen, aber die Geschichte selbst geht eher gemächlich voran. Für manche Leserinnen und Leser vielleicht ZU gemächlich, zumal die Twists in der Handlung nicht allzu überraschend sind. (Auch, wenn das Ende dafür umso epischer war.)
Von den Charakteren selbst sind Inez und Whit natürlich die Highlights; Inez ist ein hervorragend sturer Charakter und ich liebte es, wie entschlossen sie ihre Pläne umsetzte. Whit war ebenfalls großartig und die kurzen Einblicke, die wir in seinen Charakter bekamen, haben Lust auf mehr gemacht.
Von den Nebencharakteren stachen nur Ricardo, Isadora und Elvira hervor. Obwohl die zwei letzteren nur eine sehr beschränkte Screentime haben, schafften sie es in dieser Zeit, zu meinen Lieblingen zu werden. Speziell ihre freundschaftliche bzw. familiäre Bindung zu Inez war sehr schön zu lesen.
Insgesamt also ein fantastischer Roman für Fans von Mystery/Fantasy, historischen Romanen, Romanzen und natürlich Ägypten!
- Baskerville Hall
- Ali Standish
- Hanser
- Kinderbuch
- Fantasy
- Krimi
- Spannung
- Magie
- Geister
- Gift
- Untersuchungen
- Freundschaft
Arthur freut sich, zurück nach Baskerville Hall zurückzukehren, um seine Freunde Jimmy, Irene, Grover und Pocket wiederzusehen. Doch Jimmy verhält sich ihm gegenüber merkwürdig und Arthur fürchtet, dass er insgeheim immer noch dem Kleeblatt treu ist. In diesem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, für einen Ideenwettbewerb etwas Außergewöhnliches zu erfinden, was Arthur Probleme bereitet. Denn er bekommt keine Gelegenheit, sich um den Wettbewerb zu kümmern, als Professor Sherlock Holmes vergiftet wird und ins Koma fällt. Und es bleibt nicht nur bei einem Anschlag, was in Arthur bald den Verdacht weckt, das weitaus mehr hinter den Kulissen vorgeht, als es zunächst den Anschein hat …
Spannend geht es mit Arthurs Abenteuern auf Baskerville Hall weiter, wobei das eigentliche Mysterium sich diesmal direkt auf Sherlock Holmes und dessen Freunde bezieht. Das hat mir sehr gefallen, weil wir so mehr Informationen zu verschiedenen Hintergründen und Charakteren erhalten haben, die wiederum die Geschichte bereicherten.
Natürlich bekommen auch die gegenwärtigen Charaktere ihre Zeit zu scheinen: Während Arthur weiterhin ein großartiger, fehlerbehafteter und trotzdem sympathische Protagonist bleibt, werden in diesem Band seine Freundschaften zu Jimmy und Grover in den Fokus gerückt. Beide Freundschaften und das, was sie symbolisierten, hat mir außerordentlich gut gefallen, auch wenn wir dafür weniger von Irene und Pocket mitbekommen haben.
In Verbindung mit Grover wird auch die parapsychologische Teil der Schule mehr in den Fokus gerückt, was Ali Standish sehr gut umgesetzt hat. Arthur ist dem gegenüber natürlich skeptisch, doch die Art und Weise, wie sowohl sein logisches, rationales Denken als auch die übernatürlichen Elemente miteinander verbunden wurden, war schlicht großartig. Bereits der erste Teil etablierte, dass es Magie gibt, während der zweite Teil zeigt, dass noch ein wenig mehr existiert – aber eben auch nicht alles. Hier wurde meiner Meinung nach die perfekte Balance getroffen.
Das Rätsel um die Anschläge war für mich dieses Mal einfacher zu lösen, war aber trotzdem spannend beschrieben. Ein paar Überraschungen gibt es zwar, aber die meisten waren eher eine logische Konsequenz der Dinge, die bereits etabliert wurden.
Insgesamt also ein gelungener zweiter Teil, der es fantastisch schafft, seine Fantasy-, Krimi- und Spannungselemente miteinander zu verbinden!
Während ihr neues Haus saniert wird, gehen die Hackebarts in den Urlaub. Doch nichts läuft so wie geplant und schließlich landen sie ohne alles mitten in Kenia. Doch die Hackebarts wären nicht die Hackebarts, wenn sie sich aus dieser unglücklichen Situation nicht befreien könnten – und dabei sogar noch ein neues Haustier finden!
Nach den ersten beiden Bänden geht es humorvoll mit den Hackebarts weiter, dieses Mal ohne „Wer wird Millionär?“, aber dafür mit umso mehr Komik. Dieses Mal haben mir Brooklyn und Zosch am meisten gefallen, weil Brooklyn es ist, die die Freundschaft mit dem ungewöhnlichen Haustier aufbaut und es witzig war, Zosch’ verzweifelte Versuche, mehr zu zocken, zu lesen. Aber auch Mönkemeier und Lulu bekommen ihre Momente, was mir sehr gefallen hat.
Die Handlung ist auf positive Weise absurd, einfach super zu lesen und gleichzeitig ein tolles Abenteuer. Es machte einfach Spaß, die Hackebarts zu verfolgen, vor allem, weil die Handlung selbst so erfrischend war. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band, auch wenn ich natürlich hoffe, dass die Reihe nicht ZU lange gehen wird, obwohl sie bisher ihre Qualität sehr gut hält.
Diese Reihe ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sehr gut geeignet, die gerne etwas Witziges lesen wollen!
Leith möchte ein Bloodguard werden, wofür er tödliche Kämpfe als Gladiator bestehen muss. Maeve ist eine Prinzessin, die einen Bloodguard heiraten möchte, um Königin zu werden. Sie macht Leith ein Angebot: Wenn er sie heiratet, hilft sie ihm bei den Kämpfen, was wiederum seiner Familie helfen würde. Leith stimmt zu, doch die Kämpfe bleiben hart und auch Maeve hat Schwierigkeiten, sich gegen ihren Onkel zu stellen, der die Spiele kontrolliert. Zudem kommen die beiden sich langsam näher …
Dieser Fantasy-Einzelband hatte einige sehr gute und einige nicht ganz so gute Aspekte, weshalb ich mein Bestes tun möchte, sie zusammenzufassen, damit jeder selbst entscheiden kann, welche für einen persönlich am wichtigsten sind.
Am wichtigsten ist es, dass der Roman außerordentlich grausam ist. Die Triggerwarnung spricht das zwar an und erwähnt explizit, dass es „jede Menge Tod“ geben wird, doch trotzdem hätte mich nichts auf die pure Gewalt und die Anzahl an Toten vorbereitet können. Tatsächlich war es mir sehr bald zu viel: Es kamen so viele Charaktere ums Leben, dass ich sehr bald damit aufhörte, mich um den Rest zu kümmern. Die meisten der Tode (definitiv nicht alle, aber der Großteil) schienen nur aus Schock eingebaut worden zu sein und ich hätte gut und gerne auf die meisten verzichten können. Deshalb hier die Warnung an alle, die Interesse an dem Buch haben: Stellt euch darauf ein, dass wirklich viele Charaktere auf grausame Art sterben werden.
Unter den grausamen Szenen und Enthüllungen gab es aber auch ein paar wenige, die mich auf positive Weise sehr getroffen haben. Darunter Leiths bester Freund Sullivan, der am Anfang stirbt und dessen Verlust Leith für den Rest des Romans begleitet, sowie einen großartigen Twist in der Mitte des Buches, bei dem ich nur fassungslos auf die Seite starren konnte, weil die Implikationen so erschütternd waren. Das war meine Lieblingsstelle des gesamten Buchs, so sehr hat sie mich getroffen.
Was die Charaktere angeht, heben sich Leith und Maeve hervor. Während mir ihre Romanze zu plötzlich entstand und in meinen Augen nicht gerade glaubwürdig war, waren die Charaktere an sich großartige und auch sympathische Protagonisten. Die Nebencharaktere waren dafür relativ blass, was natürlich auch daran liegt, dass viele während der Handlung umkommen. Zudem gab es welche, die ich zumindest gerne in Rückblicken besser kennengelernt hätte, um noch mehr mit Leith und Maeve mitzufiebern. Dazu gehören Leiths Schwestern und Maeves Väter, die ihnen beiden zwar sehr wichtig sind, aber kaum Zeit haben, um ihre Verbindung tatsächlich zu zeigen. Tatsächlich kam es mir vor, als wäre die Trauer, die Leith wegen Sullivan verspürt, stärker als die Liebe zu seiner Familie!
Zuletzt möchte ich das Pacing der Geschichte ansprechen. Zwischen den ersten beiden Kämpfen und dem großartigen Twist gab es eine Phase, die recht langsam und ereignislos ablief, weil sich hier Leith und Maeve näher kennenlernen. Das war aber auch die einzige Phase, die mir ein wenig ZU langsam war, denn der Rest der Geschichte schaffte es großartig, mich am Ball zu halten. Besonderes Lob verdienen die Kämpfe in der Arena: Obwohl man als Leser natürlich weiß, dass Leith kaum bei den ersten Kämpfen umkommen wird, waren die Kämpfe selbst so großartig beschrieben, dass ich trotzdem unglaublich mit ihm mitgefiebert habe. Obwohl sie mir wie gesagt zu grausam waren und mir zu viele Charaktere starben, waren die Action-Szenen fantastisch umgesetzt und ein großes Highlight für mich.
Zusammengefasst eignet sich der Roman gut für diejenigen, die nichts gegen ein wahres Gemetzel haben und Action sehr gerne mögen. Alle anderen sollten sich aber gut überlegen, ob sie die in der Triggerwarnung erwähnten Aspekte aushalten können.
- Wer wenn nicht du
- Alicia Zett
- Droemer Knaur
- Belletristik
- New Adult
- Romanze
- Liebe
- Selbstfindung
- Freundschaft
- Fotografie
- Trauer
- Akzeptanz
Zwei Wochen ist es her, seit Lena sich von Leo getrennt und Kate gesagt hat, dass sie Zeit für sich braucht. Sie möchte herausfinden, wer sie wirklich ist und wer sie sein will. Während Siljas Workshop, bei dem Lena mehr über das Fotografieren lernt und neue Freundschaften schließt, hat sie endlich Zeit, sich ihrer Gefühle für Kate klar zu werden. Leo währenddessen ist noch nicht über Lena hinweg und möchte sie unbedingt zurückgewinnen …
Dieser Abschlussband der Dilogie ist emotional, romantisch und inspirierend, was einfach wunderschön zu lesen war. Lenas Selbstfindung, Kates wachsende Offenheit und Leos Bewältigungsstrategien waren alle gleichermaßen interessant zu lesen, wobei das Highlight natürlich immer noch Lenas Geschichte ist. Es war so leicht, sich in sie hineinzuversetzen und ich liebte es, wie der Foto-Workshop und dessen Charaktere sie so flüssig in die Geschichte einfügten. Claire, Jade und Pascal wurden schnell zu meinen liebsten Nebencharakteren, aber auch die Nebenfiguren der anderen Geschichten (speziell Kates Assistentin/Freundin April) konnten mich überzeugen. Stellenweise gab es sogar Figuren wie Thorben, die nur für kurze Zeit auftraten, aber dennoch einen starken Eindruck hinterließen.
Sehr gut fand ich es, dass alle drei Hauptcharaktere gleichermaßen sympathisch dargestellt wurden. Leo ist nicht der eifersüchtige Exfreund, sondern jemand, mit dem man Mitgefühl hat, während man gleichzeitig Lena und Kate die Daumen drückt. Ich hatte ein wenig Angst, dass speziell Leo unsympathisch werden würde, aber tatsächlich habe ich ihn mindestens genauso sehr verstanden wie Lena. Zu sehen, wie sich beide entwickeln und über sich hinauswachsen, war schlicht wunderschön.
Die Romanze zwischen Lena und Kate geht hier den nächsten Schritt, was insgesamt betrachtet sehr gut umgesetzt war. Ich hätte mir nur gewünscht, die beiden hätten sich früher getroffen; Lenas Pause nimmt mehr als die Hälfte des Romans ein, was mir zwar während des Lesens selbst nicht aufgefallen ist (weil sie viel an Kate denkt, mit ihr schreibt und allgemein viele interessante Sachen erlebt), jetzt nach dem Lesen aber dann doch wie eine zu lange Zeitspanne wirkt.
Ansonsten hat mir die Geschichte allerdings sehr gut gefallen und ich empfehle sie allen, die queere und/oder Selbstfindungsgeschichten mögen!
Carrie Miller ist die Frau von Serienkiller Daniel Miller, der sich „der Sandmann“ nennt und überall im Land gesucht wird. Die Öffentlichkeit ist davon überzeugt, dass sie zumindest in einem Teil der Morde involviert war und verlangt, dass sie dafür vor Gericht kommt. Ihr Verteidiger ist Eddie Flynn, der zwar an ihre Unschuld glaubt, aber auch überzeugt davon ist, dass Carrie ihm nicht alles gesagt hat. Als Carrie spurlos verschwindet, ist Eddie gezwungen, allein im Gericht für einen Freispruch zu kämpfen, während er sich fragen muss, ob sie ein Opfer des Sandmanns oder seine Komplizin ist …
„Die Komplizin“ ist bereits der siebte Eddie-Flynn-Thriller, der sich ganz gut separat von den anderen lesen lest und wie schon die Vorgänger eine spannende Lektüre bietet. Sehr gut haben mir hierbei die Überraschungen gefallen, weil ich natürlich meine Erwartungen hatte, sie aber auf sehr positive Weise untergraben wurden.
In diesem Band glänzen auch die Charaktere sehr, wobei Bloch und Gabriel Lake besonders hervorstechen. Bloch zeigt in diesem Band sowohl ihre Stärke als auch ihre Gefühle, während Gabriel ein wunderbar grauer Charakter war.
Eddie Flynn schafft es wieder, im Gericht zu überzeugen, aber tatsächlich haben mir die Szenen außerhalb des Gerichts am meisten gefallen, weil hier die Spannung besonders hoch war. Dazu trägt bei, dass eine Person, die Eddie am Herzen liegt, vom Sandmann entführt wird und ich regelrecht an den Seiten klebte, weil ich so große Angst um sie hatte.
Insgesamt ein spannender Thriller, der den anderen Eddie-Flynn-Romanen in nichts nachsteht!