Eine Verkäuferin, die den Sinn ihrer Arbeit hinterfragt. Ein Buchhalter, der einen Antiquitätenladen eröffnen will. Eine ehemalige Zeitschriftenredakteurin, die ihren Job und ihre Familie unter einen Hut bringen möchte. Ein arbeitsloser Mann, der nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen will. Und ein Rentner, der nach einer neuen Beschäftigung sucht. Sie alle besuchen Frau Komachis Bibliothek, um ein Buch auszuleihen – und sie alle bekommen eins, das ihnen auf ganz persönliche Weise weiterhilft …
Dieser Roman besteht aus fünf Geschichten, die zwar durch Frau Komachi und ein paar grobe Referenzen verbunden sind, ansonsten aber für sich stehen. Beeindruckend fand ich es, dass sie sich trotz ihrer Länge (ca. 50-60 Seiten) vollständig anfühlten. Manchmal zwar etwas langsam, aber insgesamt lang genug, dass man in die jeweilige Geschichte investiert wird, aber auch kurz genug, um die Handlung nicht bzw. nicht zu sehr in die Länge zu ziehen.
Deshalb mochte ich jede Geschichte auf ihre Weise, aber die erste am meisten, weil sie eine Botschaft etablierte, die sich auch durch die anderen Geschichten zog: Dass man andere Menschen nicht vorschnell beurteilen soll, weil sie möglicherweise nicht so sind, wie man es erwartet. In der ersten Geschichte spürte ich dieses Thema am meisten, war aber froh, es auch bei den anderen Geschichten zu sehen.
Was ich mir dafür gewünscht hätte, wären mehr Verbindungen zwischen den Geschichten gewesen, sowie mehr zu Frau Komachi selbst. Wie gesagt gibt es ein paar (sehr grobe) Verbindungen, aber sie waren für mich viel zu wenig und ich hätte es begrüßt, wenn die fünf Geschichten sich ein wenig mehr wie eine angefühlt hätten – zum Beispiel, indem die Charaktere sich gekannt hätten oder aufeinander getroffen wären. Zwar treffen sie alle auf Frau Komachi, aber für mich war das leider nicht genug.
Zudem hätte ich mir gerne mehr von Frau Komachi selbst erhofft. Mit jeder Geschichte bekommt sie ein wenig mehr Screentime, aber sie bleibt die gesamte Geschichte über mysteriös und wir erfahren nicht allzu viel von ihr. Selbst die Bücher, die sie vorschlägt, tragen nur teilweise dazu bei, dass die Leben der Charaktere sich ändern, weil es auch andere Faktoren gibt, die sie beeinflussen. Deshalb hätte ich mir gerne gewünscht, auch ein Kapitel zu Frau Komachi zu bekommen, um sie besser kennenzulernen.
Letztendlich begeisterte mich „Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen“ zwar mehr, aber trotzdem gefiel mir, auf welche unterschiedliche Weisen Bücher das Leben der Charaktere positiv beeinflusst haben!
- Soulmate Equation
- Christina Lauren
- everlove
- Romanze
- Liebe
- Seelenverwandte
- Genetik
- DNA
- Familie
- Freundschaft
- Probleme
Jess ist Statistikerin, die sich abmüht, für sich und ihre kleine Tochter Juno zu sorgen. An die wahre Liebe glaubt sie nicht wirklich, aber als sie an ihrem Geburtstag ein DNADuo-Kit von ihrer besten Freundin bekommt, beschließt sie spontan, es auszuprobieren. GeneticAlly, die zuständige Dating-Agentur, verspricht, mithilfe einer DNA-Analyse den perfekten Partner zu finden. Jess ist skeptisch, was sich nur verstärkt, als ausgerechnet River, einer der Gründer von GeneticAlly, sich als ihr Seelenverwandter herausstellt – mit einer unglaublichen Übereinstimmung von 98%. Um zu testen, ob das Ergebnis stimmt, sollen Jess und River mehr Zeit miteinander verbringen – und Jess zieht zum ersten Mal in Betracht, dass das Ergebnis stimmen könnte …
Diese romantische Komödie war, um ehrlich zu sein, nichts allzu Besonderes, aber immer noch sehr spaßig zu lesen. Tatsächlich bin ich positiv überrascht darüber, wie sehr mir der Roman letztendlich gefallen hat, obwohl er einige Aspekte hatte, die ich nicht so gut fand.
Das fängt tatsächlich mit der Romanze an. Ich habe sie für lange Zeit nicht gespürt, Jess und River hatten eher wenig Chemie miteinander. Das wurde im Lauf des Romans besser, aber ich mochte eher die Charaktere an sich und nicht unbedingt die Beziehung, die sie miteinander führten. Es gab immer noch einige süße Szenen, aber insgesamt war die Romanze nicht der Hauptgrund, aus dem ich den Roman mochte.
Was war also der Hauptgrund? Nun, zunächst Jess selbst. Sie ist eine absolut großartige, sympathische Protagonistin, mit der ich sehr gerne mitgefiebert habe, speziell mit ihren realistischen Problemen, die glücklicherweise einen recht großen Teil der Handlung einnehmen. Speziell Jess’ Beziehung zu ihrer kleinen Tochter Juno war sehr fesselnd, aber ich mochte auch ihre Freundschaft mit Fizzy, die familiäre Bindung zu ihren Großeltern und war investiert darin, wie die problematische Beziehung zu ihrer Mutter aufgelöst werden würde.
Letzteres ist für mich ein Kritikpunkt: Ich mochte nicht, wie die Sache zwischen Jess und ihrer Mutter geendet ist. Hier hat mir ein klarerer Schlussstrich gefehlt, den es leider nicht auf die Art und Weise gab, den ich mir erhofft hatte.
Ähnlich erging es mir auch mit dem Ende. Obwohl River sich letztendlich als sehr sympathischer Charakter entpuppt hat, hatte ich am Ende das Gefühl, dass er hauptsächlich wegen der hohen Prozentzahl mit Jess zusammen ist und nicht, weil er sie tatsächlich liebt. Es blieb einfach das sehr starke Gefühl zurück, dass er, hätte es eine deutlich niedrigere Punktzahl gegeben, er auf die Zahlen und nicht auf seine Gefühle gehört hätte. Das fand ich sehr schade und war definitiv mein größter Kritikpunkt am Buch – vor allem, weil auch allgemein nicht stark genug darauf eingegangen wird, wie problematisch es sein kann, nur auf die Zahlen zu hören.
Doch trotz dieser Kritikpunkte hat mir der Roman überraschend viel Spaß gemacht. Er ließ sich sehr gut lesen, hat einen stets mitgezogen und sehr mit Jess und ihren Problemen mitfiebern lassen. Deshalb freue ich mich durchaus darauf, noch mehr von den beiden Autorinnen zu lesen, in der Hoffnung, dass sie sich stets verbessern werden!
- Wie Melodien im Wind
- Alicia Zett
- one
- Jugendbuch
- Liebe
- Psychische Probleme
- Familie
- Romanze
- Freundschaft
- Musik
- Hilfe suchen
- Highlight
Am letzten Ferientag wird Tonis Bruder Aaron festgenommen, woraufhin sie plötzlich alleine mit ihren Problemen dasteht. Ihren Freundinnen und Freunden gegenüber verheimlicht sie ihre Situation, doch es quält sie, sie die ganze Zeit anzulügen. Und dann ist da noch Lukas – das halbe Internat weiß, dass sie ineinander verliebt sind, doch nur wenige wissen, warum sie nicht zusammen sind: Lukas ist ein Prinz des Dänischen Königshauses, was ihre Liebe scheinbar unmöglich macht. Doch als der Schlagzeuger seiner Internatsband ausfällt und Toni seinen Posten übernimmt, wird es immer schwieriger, ihre Gefühle füreinander zu ignorieren …
In diesem emotionalen Roman erzählt Alicia Zett eine wundervolle Liebesgeschichte, spricht aber auch über viele wichtige Themen – allen voran, dass es keine Schwäche ist, sich Hilfe zu holen. Toni fühlt sich mit ihrer familiären Situation und auch mit ihrer Beziehung zu Lukas heillos überfordert, will aber mit niemandem darüber reden, weil sie niemanden mit ihren Problemen belasten will. Doch ihre Freundinnen und Freunde zeigen ihr, dass es okay ist, über das, was sie quält, zu reden, wobei erfreulicherweise die Romanze mit Lukas unabhängig davon betrachtet wird. Das ist keine „Liebe heilt alle psychischen Probleme“-Geschichte, sondern eine, die zeigt, dass es sowohl in der Liebe als auch in der Freundschaft wichtig ist, ehrlich zueinander zu sein und sich professionelle Hilfe zu holen, wenn man sie braucht.
Es gab in diesem Roman mehrere Szenen, die mich zu Tränen gerührt haben, so eindringlich beschreibt Alicia Zett Tonis Gefühle und die Schwierigkeiten, unter denen sie zu ersticken droht. Die glücklichen Momente, die sie verspürt, werden dadurch umso wertvoller, während man die traurigen unglaublich gut nachempfinden kann. Das erwähne ich deshalb, weil es bei Tonis Geschichte tatsächlich viele Dinge gab, zu denen ich keinen direkten Bezug hatte, die mich aber trotzdem so mitrissen, als wäre ich selbst involviert. Ein sehr großes Lob an die Autorin hierfür!
Letztendlich fällt es mir schwer, Kritik zu finden, weil mich die Geschichte auf allen Ebenen so begeistert hat, dass mir spontan nur die Screentime von Aaron, Tonis Bruder einfällt. Er gehörte zu meinen absoluten Lieblingscharakteren und man erfährt auch außerhalb seiner Screentime viel über ihn, aber gerade deshalb hätte ich gerne noch mehr von ihm gesehen! Aber wie gesagt, diese „Kritik“ ist im Vergleich zur Gesamtgeschichte so auffallend wie ein einziger Rechtschreibfehler in einem Roman. Ja, ich hätte gerne noch mehr von Aaron gehabt, aber es minderte die Qualität der Geschichte mitnichten, dass der Fokus auf Toni und Lukas lag :)
Insofern freue ich mich schon sehr, im dritten Teil mehr von Caro und Samuel zu lesen!
- Morgen morgen
- und wieder morgen
- Gabrielle Zevin
- Eichborn
- Belletristik
- Videospiele
- Kunst
- Freundschaft
- Leben
- Probleme
- Liebe
Re-Read, weil mir die Geschichte so gefallen hat. Ich mag sie immer noch sehr, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sie nicht für jeden etwas ist. Das volle Review findet sich hier: https://lesetagebu.ch/eintrag/57544
- I Was Born for This
- Alice Oseman
- Loewe
- Jugendbuch
- Freundschaft
- Fan-Sein
- Psychische Probleme
- Angststörung
- Liebe
- Leben
- LGBTQ+
- Highlight
Zusammen mit seinen besten Freunden Rowan und Lister bildet Jimmy die Band The Ark, die sich europaweit größter Beliebtheit erfreut. Auch Angel ist ein riesiger Fan und lebt im Grunde nur für die Band. Sie ahnt nicht, wie sich die Jungs – speziell Jimmy, der an einer Angststörung leidet – dabei fühlen, berühmte Stars zu sein, die von Fans überrannt werden und nicht mehr selbst über ihr Leben entscheiden dürfen. Als Angel sich zum ersten Mal mit ihrer Online-Freundin Juliet trifft und unabsichtlich in Ereignisse rund um Rowans fester Freundin Bliss verwickelt wird, trifft sie zum ersten Mal auf Jimmy – der gerade eine Panikattacke hat …
„I Was Born for This“ ist neben „Loveless“ recht schnell mein Lieblingstitel von Alice Oseman geworden, weil sie uns hier eine wundervolle Mischung aus sympathischen Charakteren, einer emotionalen Handlung und vielen wichtigen Botschaften bietet. Ich konnte mich sowohl in Angel als auch in Jimmy hervorragend hineinversetzen, weil ihre persönlichen Gedanken und Gefühle so gut beschrieben waren, dass ich genau verstand, wie und warum sie so empfanden, wie sie es taten. Das erwähne ich deshalb, weil ich einige ihrer Probleme sehr nachvollziehbar fand, mit einigen anderen aber nicht viel anfangen konnte (ganz speziell mit Angels Fan-Sein), Alice Oseman sie mir alle aber so nahe gebracht hat, dass die Gefühle der Charaktere regelrecht auf mich übersprangen. Selten konnte ich so gut mit den Charakteren mitfühlen wie hier!
Sehr schön fand ich auch die Themen, die die Autorin angesprochen hat: Fan-Sein (und wie sehr einzelne Individuen die ganze Gemeinschaft vergiften können), psychische Gesundheit (und wie wichtig es ist, etwas zu haben, woran man glauben kann), Liebe (sowohl romantische als auch platonische) und natürlich das Leben selbst – und wie wichtig es ist, es auf eine Art zu leben, die einen glücklich macht, ohne sich auf ungesunde Weise an etwas zu klammern. All diese Themen sind mir sehr nahe gegangen und wurden auf wunderbare Weise umgesetzt: Nämlich so, dass die verschiedenen Sichtweisen alle zur Sprache kamen. Ohne mahnenden Zeigefinger zeigt Alice Oseman, was am Ende wirklich zählt.
Deshalb besteht meine einzige Kritik nur aus der irreführenden Kurzbeschreibung des Buches. Tatsächlich stößt Angel recht spät in der Handlung auf Jimmy, sogar so spät, dass ich es in meiner eigenen Kurzbeschreibung fast nicht erwähnt hätte. Ihre Freundschaft zu Juliet und die Feindseligkeit, der sich Bliss aussetzen muss, sind ebenfalls wichtige Themen, zusammen mit Jimmys Erlebnissen während seines stressigen Alltags und seine Freundschaft zu Rowan und Lister. Der Roman enthält einfach so viel, dass die offizielle Kurzbeschreibung ihm gar nicht gerecht werden kann.
Insgesamt haben wir hier wieder einen sehr emotionalen, sehr tiefgreifenden Alice-Oseman-Roman, der sich getrost zu meinen Highlights zählen darf!
Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die siebzehnjährige Coley nach Oregon, zu ihrem Vater Curtis. Dort begegnet sie einer Freund*innengruppe, zu der auch Sonya gehört: Ein Mädchen, von dem Coley sofort eingenommen ist und dem sie bald näher kommt. Doch Sonya zögert, zu ihren Gefühlen zu stehen, was zwischen den beiden für Zwiespalt sorgt. Wie können sie jemals zueinander finden, wenn sie sich nur gegenseitig zu verletzen scheinen?
Diese Geschichte basiert auf dem wirklich süßen Musikvideo „Girls Like Girls“ und baut die dort gezeigten Szenen weiter aus. Wir lernen Coley und Sonya kennen, die beide fehlerbehaftete Charaktere sind und eine recht schwierige Beziehung miteinander führen. Es ist klar, dass sie sich lieben, aber es ist auch klar, dass die äußerlichen Umstände möglicherweise zu schwierig sind, als dass sie tatsächlich zusammen kommen könnten. Aus diesem Grund fiel es mir schwer, aufrichtig mit ihnen mitzufiebern, weil ich das Gefühl hatte, dass speziell Sonya noch nicht bereit für ein Coming Out ist. Deshalb hätte ich mir gerne gewünscht, die Handlung noch mehr aus ihrer Perspektive zu lesen, weil wir zwar durch ihr Online-Tagebuch mitbekommen, wie sie sich fühlt, ich aber gerne noch mehr von ihren Gefühlen mitbekommen hätte.
Sehr faszinierend war ich von Coleys Beziehung zu ihrem Vater. Sie ist am Anfang sehr problematisch, aber im Lauf des Romans erwärmen sie sich füreinander, was sehr schön zu lesen war. Tatsächlich habe ich mit dieser Vater/Tochter-Beziehung fast schon mehr mitgefiebert als mit Coleys und Sonyas romantischer!
Was die restlichen Nebencharaktere angeht, waren diese recht eindimensional, haben ihren Zweck in der Handlung jedoch erfüllt. Ihre Handlungen waren oft mehr als kritisch, aber passend für die Charaktere an sich.
Insgesamt also eine Geschichte, die mich teilweise sehr runtergezogen hat, aber letztendlich trotzdem ein gutes Leseerlebnis war.
Luc und Oliver sind seit zwei Jahren glücklich zusammen, doch keiner von beiden hat eine Heirat je in Erwägung gezogen. Doch weil nach und nach ihre Freunde (und Feinde) den Bund der Ehe eingehen, wird Luc immer mehr unter Druck gesetzt – bis er Oliver spontan einen Heiratsantrag macht. Doch wie sich herausstellt, braucht es mehr als vier Hochzeiten und einen Todesfall, bis beide realisieren, was sie wirklich wollen …
Nachdem „Boyfriend Material“ mir bereits sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie Lucs und Olivers Geschichte ausgeht – und blieb letztendlich mit einem zufriedenstellenden Gefühl zurück. Das Ende hat sehr zu den beiden gepasst, auch wenn sie selbst es vielleicht nicht tun. Das ist nämlich ein Thema, das während allen Hochzeiten immer wieder aufflammt: Dass Luc und Oliver eigentlich inkompatibel sind, weil sie so unterschiedliche Ansichten haben, aber dennoch (oder gerade deshalb?) perfekt zusammenpassen. Ich muss allerdings zugeben, dass mir ihre Streitereien irgendwann zu viel wurden – denn obwohl es natürlich auch Szenen gibt, in denen sie ihre Liebe füreinander zeigen, gingen diese zwischen ihren vielen Streits fast unter. Hier hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf den glücklichen Teil ihrer Beziehung gewünscht.
Die Struktur des Romans folgt beinahe wortwörtlich den oben erwähnten „vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Lucs beste Freundin Bridget, sein Exfreund Miles, sein Mitarbeiter Alex und er selbst müssen sich mit den Schwierigkeiten von Hochzeitsvorbereitungen herumschlagen, während Oliver mit einem unerwarteten Todesfall in seiner Familie zu kämpfen hat. Am besten gefielen mir das Bridget-, das Alex- und das Todesfall-Kapitel; Bridgets, weil hier die Freundschaft zu Luc hervorgehoben wird, Alex', weil es zu einem kleinen Abenteuer führte und der Todesfall, weil Oliver dadurch eine wichtige Charakterentwicklung durchmacht. (Das Miles- und das Luc-Kapitel waren nicht schlecht, aber die anderen Kapitel fand ich ein wenig besser.)
Was in allen Kapiteln zum Glück gut gelungen ist, ist der Humor – Alexis Hall hat ohnehin einen lockeren, flüssigen Schreibstil, doch durch seinen Humor wertete er die (im Grunde altbekannte) Geschichte um einiges auf. Es machte dadurch umso mehr Spaß, Lucs und Olivers Geschichte zu folgen und nebenbei ein paar andere Hochzeiten zu erleben (wobei die Nebencharaktere zugegeben relativ blass bleiben).
Insgesamt also eine schöne Liebesgeschichte, die ihre Haupt- und Nebencharaktere zwar unter gehörigen Stress setzt, sich aber perfekt dafür eignet, den Stress der realen Welt für eine Weile hinter sich zu lassen!
- Morgen morgen
- und wieder morgen
- Gabrielle Zevin
- Eichborn
- Belletristik
- Roman
- Videospiele
- Design
- Freundschaft
- Leben
- Probleme
- Liebe
- Highlight
Schon als Kinder haben Sam and Sadie Computerspiele miteinander gespielt, bis ihre Freundschaft durch eine harte Wahrheit beendet wurde. Als junge Erwachsene begegnen sie sich Ende der 90er Jahre erneut und beschließen, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Zusammen entwickeln sie ein Videospiel, das ein voller Erfolg wird und zur Gründung eines Videospielunternehmens führt. Doch mit jedem neuen Spiel wird ihre Freundschaft mehr und mehr in Mitleidenschaft gezogen, bis sie fast vergessen haben, was sie ursprünglich miteinander verband ...
Diese emotionale Geschichte ist natürlich ein Roman über Videospiele – aber auch über Freundschaft, Liebe, Neid und letztendlich auch über die unerwarteten Überraschungen des Lebens. Sam und Sadie müssen sich nicht nur überlegen, wie sie ihre Spiele gestalten, sondern haben jeweils auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen, für die es nicht immer eine einfache Lösung gibt. Ich fand es wirklich schön, dass wir sehr viel über ihr Leben erfuhren, aber auch über die Welten, die sie sich ausgedacht haben.
Sowohl Sam und Sadie als auch die Nebencharaktere fühlen sich sehr menschlich an, mit Fehlern und Macken und Insiderwitzen, sodass man sich leicht in sie hineinversetzen konnte. Mein Liebling war Sams bester Freund Marx, der ihn sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich unterstützt. Selbst Charaktere, die nur für wenige Szenen auftauchen (z.B. Sams Mutter oder Sadies Schwester), haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was eine beeindruckende Schreibleistung ist!
Da der Roman viele Themen behandelt, würde ich ihn nicht nur der Schnittmenge aus Gamer- und Leser*innen empfehlen, sondern allen, die eine emotionale Geschichte lesen wollen, weil sie einfach phänomenal erzählt ist!
- Man liebt sich immer
- zweimal im Leben
- Annette Christie
- Ullstein
- Zeitschlaufe
- Hochzeit
- Romanze
- Liebe
- Familie
- Probleme
Am Tag vor ihrer Hochzeit läuft für Megan und Tom nichts so, wie es sein sollte. Ihre Familienmitglieder verhalten sich unmöglich und dann findet Tom auch noch heraus, dass Megan einmal mit seinem besten Freund Leo geschlafen hat. Megan dagegen fühlt sich oft übergangen, weil sie das Gefühl hat, bei Toms Entscheidungen kein Mitspracherecht zu haben - erst recht, als sie erfährt, dass Tom in einen anderen Bundesstaat ziehen will, ohne ihr etwas davon gesagt zu haben. Kurzerhand beschließen sie, die Hochzeit abzublasen - nur um an nächsten Tag festzustellen, dass sie in einer Zeitschleife gefangen sind und sich dieser schreckliche Tag immer und immer wieder wiederholt. Schnell entwickeln sie Theorien, wie sie der Zeitschlaufe entkommen können, doch stellt sich das als nicht ganz so einfach heraus, wie sie gedacht hatten ...
Zeitschlaufen gehören zu meinen persönlichen Lieblingsplots und Annette Christie hat die ihre auf wunderbare Weise umgesetzt. Ungewöhnlich hierbei ist, dass die gesamte Geschichte innerhalb von sieben Zeitschlaufen erzählt wird; ich bin es gewöhnt, dass viele Zeitschlaufen übersprungen werden, bis die Charaktere schon im drei- oder gar vierstelligen Bereich sind, weshalb es erfrischend war, Charaktere zu erleben, die sehr viel schneller durchkommen.
Die beiden Hauptcharaktere Megan und Tom sind beide unglaublich sympathisch und ich konnte mich sehr gut in die beiden hineinversetzen; lobend zu erwähnen ist auch Toms bester Freund Leo, mit dem Megan einmal fremdgegangen ist. Es hat mich sehr gefreut, zu sehen, dass er ein wirklich sympathischer Charakter war, dem ich Megan durchaus gegönnt hätte, wären sie und Tom kein so tolles Paar.
In diesem Zusammenhang will ich auch erwähnen, wie schön und gleichzeitig realistisch Megans und Toms Beziehung beschrieben wurde - sie haben viel miteinander geteilt und zeigen, dass man auch größere Probleme überwinden kann, wenn man offen zueinander und bereit ist, dem jeweils anderen zu vergeben (und seine eigenen Fehler einzusehen).
Die restlichen Nebencharaktere bekommen nicht allzu viel Tiefe, dafür aber einige wichtige Szenen.
Übrigens war auch die Zeitschleife gut umgesetzt - es wird nicht zu viel wiederholt, aber man merkt trotzdem, wie schlimm es für Megan und Tom ist, im immer selben Trott festzustecken.
Meine einzige Kritik sehe ich darin, dass der erste Tag der Zeitschlaufe nahezu ein Viertel des Buches einnimmt und es mir deshalb zuerst schwer fiel, mich in die Geschichte fallen zu lassen, weil die ganzen Details mir logischerweise noch unwichtig erschienen. Doch lohnt es sich eindeutig, durchzuhalten, weil man dann mit einer wunderschönen Geschichte belohnt wird!
Charlottes Vater wird nach einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert. Bens Eltern wollen sich scheiden lassen. Eine Freundin Charlottes entfernt sich langsam von ihr. Ben möchte seinen Mitschülern beweisen, dass er etwas bewirken kann.
Charlotte und Ben lernen sich durchs Online-Scrabbeln kennen und haben auch SMS- und telefonischen Kontakt, sagen dem jeweils anderen jedoch nicht, was sie wirklich plagt. Lieber tun sie so, als wäre alles in Ordnung, weshalb sie selbst einen Weg finden müssen, mit ihren individuellen Schwierigkeiten umzugehen.
Sowohl Charlotte als auch Ben waren sympathische Charaktere, mit denen ich gerne mitfieberte, aber der Untertitel des Buches - "Ein Freund kann alles verändern" - verleitete mich irrtümlicherweise dazu, zu glauben, dass ihre Fern-Freundschaft einen wichtigen Teil des Buches ausmachen würde. Das ist jedoch nicht der Fall.
Den persönlichen Problemen der beiden wird viel Aufmerksamkeit gewidmet, doch der Kontakt, den sie miteinander pflegen, bleibt leider stets auf Oberflächenniveau. Stattdessen haben andere Personen einen wichtigen Einfluss auf sie. Zudem gestehen die beiden sich letztendlich nie, wie es ihnen wirklich zu Hause bzw. in der Schule geht - was mich persönlich sehr enttäuscht hat. Ich erwartete hauptsächlich dank des Untertitels, zu sehen, wie die beiden sich gegenseitig mit ihren Problemen helfen, aber das ist leider nie passiert. Wer also erwartet, eine Geschichte über eine Freundschaft zu lesen, die trotz zweitausend Kilometer Entfernung besteht, wird enttäuscht werden. Charlotte und Ben teilen eher eine Bekanntschaft.
Nichtsdestotrotz sind ihre invidivuellen Geschichten sehr gut aufgebaut. Ich habe Charlotte und Ben sehr gemocht und gerne verfolgt, wie sie mit ihren Problemen umgegangen sind. Die ganze Geschichte spielt sich innerhalb einer Woche ab, aber es war dennoch schön zu lesen, wie die beiden ihre eigenen Strategien entwickelt haben, um sich den Schwierigkeiten in ihren Leben zu stellen. Wer so etwas gerne liest, ist mit "Charlotte & Ben" gut bedient!
Wie geht es nach dem Happy End weiter? Diese Frage müssen sich Rowan und Neil stellen, als sie auf verschiedene Colleges gehen. Denn trotz ihrer Liebe, die sie füreinander empfinden, fürchten sie, die Entfernung könne sie auseinanderreißen. Davon abgesehen haben sie auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen: Rowan schafft es nicht mehr, etwas zu schreiben, was ihr gefällt und Neil ist nicht sicher, ob er wirklich den richtigen Studiengang gewählt hat. Zudem haben sie auch mit Problemen mit Freunden und Familie zu kämpfen, was es noch schwieriger macht, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten. Wie können sie es schaffen, ihre Liebe füreinander trotz der Entfernung zu erhalten?
Ich war gespannt, wie Rowans und Neils Beziehung im zweiten Band weitergehen würde, weil es meiner Meinung nach schwierig ist, die Zeit nach dem glücklichen Ende ansprechend darzustellen. Zu meiner Erleichterung ist es Rachel Lynn Solomon sehr gut gelungen, sowohl ihre Beziehung als auch ihre persönlichen Probleme wunderbar darzustellen. Ob es nun die Romanze ist oder die Selbstzweifel der Charaktere: Ich konnte mich in beides gut hineinversetzen, vor allem in Rowans Schreibblockade, die mir sogar aus meiner eigenen geholfen hat. Es war so faszinierend, zu lesen, wie Probleme und Schwierigkeiten angesprochen werden, die man ansonsten selten in Jugendbüchern sieht. Gefesselt war ich auch von Neils Familienproblemen und von den zerbrechlichen Freundschaften, die Rowan und Neil bilden.
Sehr erfrischend war es, dass die Kommunikation zwischen den beiden sehr gut war. Obwohl es natürlich eine Stelle gibt, in der ein Kommunikationsproblem aufkommt, vermeiden sie klischeehafte Missverständnisse. Das war sehr erfrischend zu lesen, vor allem, weil die Autorin andere Klischees ebenfalls vermeidet. So war ich an einer Stelle besorgt, dass eventuelle neue Liebesdramen eingeführt werden könnten, aber das geschah glücklicherweise nicht. Ein großes Lob hier, dass die Nebencharaktere hier keine unnötigen Dramen für unsere Hauptcharaktere einbauten.
Apropos: Bei den Nebencharakteren stachen vor allem Skyler in Neils Handlung und Miranda in Rowans Handlung hervor. Ich liebte es, wie unterstützend die beiden für Neil und Rowan waren und betonten, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, mit dem man sich über seine Probleme unterhalten kann.
Neben dem Lob gibt es allerdings auch eine Kritik: Das Pacing der Geschichte. Sie ist wirklich sehr langsam, es gibt längere Phasen ohne allzu spannende Momente und größtenteils lebt sie von den Charakteren und nicht von der Handlung. So inspirierend sie für mich letztendlich auch war, hätte ich mir gewünscht, dass sie ein wenig zügiger vorangekommen wäre. Eine gute Methode wäre meiner Meinung nach gewesen, den Aspekt der Schnitzeljagd aus dem ersten Teil weiter auszubauen. Es gibt tatsächlich eine Schnitzeljagd, aber diese dauert nur ein Kapitel und ist nicht allzu wichtig. Hier hätte ich es faszinierend gefunden, die Schnitzeljagd über den Großteil der Handlung auszubauen und damit gleichzeitig zu zeigen, wie viel sich seit dem ersten Teil verändert hat.
Zusammengefasst eine emotionale Geschichte, die viele nicht oft besprochene Themen in den Fokus rückte und sehr inspirierend zu lesen war. Wer speziell von Charakteren angetriebene Handlung liest, kann dieses Buch auch ohne die Lektüre des ersten Teils problemlos lesen!