- Und morgen
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- Claire Alexander
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1.214 Tage - so lange hat Meredith zu Beginn der Handlung das Haus nicht verlassen. Über den Grund spricht sie mit niemandem. Stattdessen arbeitet sie als Texterin von zu Hause aus, puzzlet in ihrer Freizeit und bekommt ab und an Besuch von ihrer besten Freundin. Doch dann treten Tom und Celeste in ihr Leben, die Meredith dazu motivieren, sich anderen zu öffnen. Nur ist der Weg zur Heilung nicht ganz so gerade, wie Meredith es sich erhofft ...
Dieser Roman wird als "warmherzig und hoffnungsvoll" beschrieben, doch um ehrlich zu sein, fand ich ihn hauptsächlich traurig, stellenweise sogar deprimierend. Die kleinen Hoffnungsschimmer, die es gibt, werden sehr schnell vom Verlauf der Handlung und Merediths allgemeiner Situation zerdrückt. Nichts läuft so, wie Meredith es plant, und die Erlebnisse, die sie und andere Charaktere durchmachen mussten, haben mich ganz schön runtergezogen.
Der Roman selbst ist sehr ruhig erzählt, es passiert eigentlich nicht allzu viel, was zur melancholischen Stimmung des Romans beitrug. Es ist natürlich möglich, dass es nur mir so geht, aber als "warmherzig und hoffnungsvoll" habe ich den Roman höchstens an ein paar Stellen empfunden, während ich die Hauptstimmung eher als "schwermütig und tiefsinnig" beschreiben würde. Er war, um klar zu sein, kein schlechter Roman, aber er erfüllte nicht die Erwartungen, die ich an ihn stellte.
Deshalb würde ich den Roman explizit nicht denjenigen empfehlen, die einen Feel-Good-Roman suchen, sondern eher denjenigen, die bereit sind, zusammen mit Meredith den komplizierten, teils frustrierenden Weg der Heilung zu gehen, der im Grunde nie ganz abgeschlossen ist.
Tori lebt so vor sich hin, ist am liebsten für sich selbst und hat kaum Interesse an irgendetwas außer Bloggen. Doch unerwarteterweise wird sie in "Solitaire" hineingezogen, einer mysteriösen Gruppe, die in der Schule immer schlimmere Streiche spielt. Seltsamerweise scheint das Thema der Streiche mit Toris Interessen zusammenzuhängen. Zusammen mit Michael Holden, der ebenfalls auf der Spur von Solitaire ist, versucht sie, das Geheimnis der Gruppe aufzuklären ...
Alice Osemans Debütroman liest sich zugegeben als solcher: Obwohl er recht kurz ist, empfand ich ihn stellenweise als ein wenig langatmig. Das liegt zugegeben auch daran, dass Tori aufgrund ihrer schweren Depression natürlich nicht die fröhlichste Erzählerin ist; insofern kann ich ihr da keinen Vorwurf machen. Aber es hat eben die Konsequenz, dass das Buch sich dadurch nicht so flüssig lesen ließ.
Am faszinierendsten fand ich es deshalb wohl, bereits bekannte Charaktere wiederzusehen – darunter natürlich Nick und Charlie, bei denen es mich kein bisschen wundert, dass sie danach die Protagonisten von Heartstopper wurden. Es war so faszinierend, all diese Charaktere aus Toris Perspektive zu beobachten und genau zu wissen, was ihre Vergangenheit und Zukunft ist. Ein Einblick in Toris Seelenwelt war trotz des Schreibstils, den er beeinflusste, ebenfalls sehr willkommen, weil sie in den Comics und anderen Romanen schwer einzuschätzen war und man sie hier sehr gut kennenlernt.
Und natürlich verdient der Roman Lob dafür, Depressionen so realistisch dargestellt zu haben. Ich bekam einen sehr guten Eindruck davon, wie Tori sich fühlt. Ja, das Buch war dadurch nicht unbedingt angenehm zu lesen, weil Toris Stimmung sich geradezu auf uns Leserinnen und Leser überträgt, aber bot trotzdem ein paar wichtige Botschaften, für die ich sehr dankbar war.
Aus diesem Grund würde ich das Buch besonders den Leserinnen und Lesern empfehlen, die wissen möchten, was Depressionen eigentlich sind (weil man sie oft mit Traurigkeit verwechselt). Wichtig ist nur, dass man sich darauf einstellt – denn eine leichte Lektüre ist dieser Roman definitiv nicht!
- Birthday
- Meredith Russo
- Loewe
- Jugendbuch
- Transgender
- Erwachsenwerden
- Emotionen
- Liebe
- Depression
- LGBTQ+
- Highlight
Morgan weiß, dass sie in Wirklichkeit ein Mädchen ist, doch im Körper eines Jungen geboren zu sein, macht ihre Teenagerzeit nicht gerade einfach. Über sechs Geburtstage hinweg erleben wir die Beziehung zwischen ihr und Eric, ihrem bestem Freund und Schwarm, aber auch die individuellen Probleme der beiden und die Schwierigkeit, sich und anderen einzugestehen, wer man wirklich ist.
Diese Geschichte ist sehr emotional und hat mich an mehr als einer Stelle zu Tränen gerührt. Morgan und Eric sind dabei definitiv das Zentrum; die Nostalgie der Kindheit und die Schwierigkeit des Erwachsenwerdens hat Meredith Russo dabei wunderbar eingefangen. Zwar spielen natürlich auch andere Charaktere eine mehr oder wenige große Rolle, aber letztendlich sind es diese beiden, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen.
Ich glaube, das einzige, was ich vermisst habe, war eine Triggerwarnung, weil eines der Kapitel deutlich düsterer und depressiver als der Rest ist, speziell eine bestimmte Szene, die letztendlich einen (positiven) Wendepunkt einleitet, aber schwer zu verdauen ist.
Diese Geschichte eignet sich nicht nur für diejenigen, die mehr über transgender Personen lernen möchten, sondern auch für diejenigen, die emotionale Geschichten lieben und dabei gerne mit den Charakteren mitfühlen - etwas, das Meredith Russo meisterhaft beherrscht!
Wie geht es nach dem Happy End weiter? Diese Frage müssen sich Rowan und Neil stellen, als sie auf verschiedene Colleges gehen. Denn trotz ihrer Liebe, die sie füreinander empfinden, fürchten sie, die Entfernung könne sie auseinanderreißen. Davon abgesehen haben sie auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen: Rowan schafft es nicht mehr, etwas zu schreiben, was ihr gefällt und Neil ist nicht sicher, ob er wirklich den richtigen Studiengang gewählt hat. Zudem haben sie auch mit Problemen mit Freunden und Familie zu kämpfen, was es noch schwieriger macht, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten. Wie können sie es schaffen, ihre Liebe füreinander trotz der Entfernung zu erhalten?
Ich war gespannt, wie Rowans und Neils Beziehung im zweiten Band weitergehen würde, weil es meiner Meinung nach schwierig ist, die Zeit nach dem glücklichen Ende ansprechend darzustellen. Zu meiner Erleichterung ist es Rachel Lynn Solomon sehr gut gelungen, sowohl ihre Beziehung als auch ihre persönlichen Probleme wunderbar darzustellen. Ob es nun die Romanze ist oder die Selbstzweifel der Charaktere: Ich konnte mich in beides gut hineinversetzen, vor allem in Rowans Schreibblockade, die mir sogar aus meiner eigenen geholfen hat. Es war so faszinierend, zu lesen, wie Probleme und Schwierigkeiten angesprochen werden, die man ansonsten selten in Jugendbüchern sieht. Gefesselt war ich auch von Neils Familienproblemen und von den zerbrechlichen Freundschaften, die Rowan und Neil bilden.
Sehr erfrischend war es, dass die Kommunikation zwischen den beiden sehr gut war. Obwohl es natürlich eine Stelle gibt, in der ein Kommunikationsproblem aufkommt, vermeiden sie klischeehafte Missverständnisse. Das war sehr erfrischend zu lesen, vor allem, weil die Autorin andere Klischees ebenfalls vermeidet. So war ich an einer Stelle besorgt, dass eventuelle neue Liebesdramen eingeführt werden könnten, aber das geschah glücklicherweise nicht. Ein großes Lob hier, dass die Nebencharaktere hier keine unnötigen Dramen für unsere Hauptcharaktere einbauten.
Apropos: Bei den Nebencharakteren stachen vor allem Skyler in Neils Handlung und Miranda in Rowans Handlung hervor. Ich liebte es, wie unterstützend die beiden für Neil und Rowan waren und betonten, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, mit dem man sich über seine Probleme unterhalten kann.
Neben dem Lob gibt es allerdings auch eine Kritik: Das Pacing der Geschichte. Sie ist wirklich sehr langsam, es gibt längere Phasen ohne allzu spannende Momente und größtenteils lebt sie von den Charakteren und nicht von der Handlung. So inspirierend sie für mich letztendlich auch war, hätte ich mir gewünscht, dass sie ein wenig zügiger vorangekommen wäre. Eine gute Methode wäre meiner Meinung nach gewesen, den Aspekt der Schnitzeljagd aus dem ersten Teil weiter auszubauen. Es gibt tatsächlich eine Schnitzeljagd, aber diese dauert nur ein Kapitel und ist nicht allzu wichtig. Hier hätte ich es faszinierend gefunden, die Schnitzeljagd über den Großteil der Handlung auszubauen und damit gleichzeitig zu zeigen, wie viel sich seit dem ersten Teil verändert hat.
Zusammengefasst eine emotionale Geschichte, die viele nicht oft besprochene Themen in den Fokus rückte und sehr inspirierend zu lesen war. Wer speziell von Charakteren angetriebene Handlung liest, kann dieses Buch auch ohne die Lektüre des ersten Teils problemlos lesen!