Bücherregal lädt …
Today, Tonight, Tomorrow
384 Seiten

Rowan Roth und Neil McNair sind seit ihrer gesamten Highschool-Zeit Rivalen, stets darauf bedacht, den jeweils anderen zu übertrumpfen. Als Neil zum Abschlussbesten gekürt wird, sieht Rowan nur noch eine Möglichkeit, ihn zu schlagen: Die Pirsch, eine Mischung aus Schnitzeljagd und dem Mörderspiel, die am letzten Tag der Highschool stattfindet. Um zu garantieren, dass sie und Neil bis zum Schluss übrig bleiben, verbündet sie sich sogar mit ihm, doch muss sie bald feststellen, dass ihre eigenen Gefühle ihrem Sieg im Weg stehen …

Rachel Lynn Solomon etabliert sich immer mehr als eine meiner liebsten Autor:innen, was Liebesromane angeht, was auch dieser Roman bestätigt. Rowan und Neil waren nicht nur äußerst sympathische Charaktere, sondern hatten auch eine wunderbare Chemie miteinander, die es leicht gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Ich habe ihre Szenen miteinander sehr genossen, auch wenn sie zugegeben auf Kosten anderer Charaktere kamen. Für mich war es das definitiv wert, weil die Romanze so gut umgesetzt war, doch für den zweiten Teil würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er mehr Fokus auf die Freundschaft zwischen Rowan, Mara und Kirby legt.

Auch die eigentliche Schnitzeljagd steht nicht im Fokus, sondern dient eher als Rahmen für die Romanze, was einerseits durchaus schade war, weil sie so spaßig und kreativ war, andererseits aber dazu beitrug, dass wir viele herzerwärmende Momente mit Rowan und Neil erlebten. Trotzdem gelingt es der Schnitzeljagd hervorragend, uns die Stadt Seattle zu zeigen, wobei ich es persönlich witzig fand, dass ausgerechnet der einzige Hinweis, der mir etwas sagte, derjenige war, für den Rowan und Neil am längsten brauchten. Ansonsten war die Schnitzeljagd tatsächlich sehr inspirierend und hat in Verbundenheit mit dem Mörderspiel gezeigt, wie viel Lesefreude es bereiten kann, über einen nicht tödlichen Wettbewerb zwischen mehreren Personen zu schreiben!

Was ich ebenfalls sehr schön fand, war die Botschaft, die Rachel Lynn Solomon hier eingebaut hat: Dass man andere Menschen nicht für das verurteilen sollte, was sie mögen. Speziell Romanzen-Fans müssen sich oft damit herumschlagen, weshalb es mich sehr freute, dass hier ihr Wert betont wurde. :)

Ansonsten habe ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, außer dass mir die Lektüre wirklich sehr gefallen hat und ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue!

Ex Talk – Liebe live auf Sendung
448 Seiten

Shay Goldstein hat schon als Kind das Radio geliebt, doch seit zehn Jahren, in denen sie bei Pacific Public Radio als Redakteurin arbeitet, hat sie bisher noch nicht die Gelegenheit bekommen, selbst Moderatorin zu sein. Was umso ärgerlicher ist, weil Dominic Yun, der nur seit wenigen Monaten beim Radio arbeitet, bereits live auftreten darf. Doch als ihr Boss eine neue Sendung ins Leben rufen will, kommt Shay die rettende Idee: Ex Talk, eine Talkshow, bei der ein Ex-Paar über seine Beziehung redet und Tipps teilt. Weil Shay und Dominic eine gute Chemie miteinander haben, schlägt ihr Boss vor, dass sie dieses Ex-Paar spielen sollen. Die beiden sind nicht gerade begeistert davon, vor allem, weil ihnen nicht wohl dabei ist, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer anzulügen. Als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, verkompliziert sich die Situation zusehends …

Diese romantische Komödie erfüllt ihren Zweck voll und ganz, indem sie uns eine Geschichte und eine Beziehung bietet, mit der man leicht mitfiebern kann. Shay und Dominic haben eine wundervolle Chemie miteinander und es macht Spaß, ihre Szenen zu lesen und ihre wachsende Beziehung zu verfolgen. Das macht sogar die Langsamkeit in gewissen Teilen der Handlung fast wett, obwohl diese immer noch eine Kritik ist, die ich für den Roman habe.

So bekommen wir die erste Podcast-Folge erst nach einem Drittel der Handlung, während das zweite Drittel nur sehr wenige zeigt und das letzte Drittel sich ein wenig zieht. Der langsame Anfang machte mir hier nichts aus, weil er die Chemie zwischen Shay und Dominic wundervoll zeigt. Auch die Langsamkeit des letzten Drittels fand ich nicht so schlimm, weil sie zwar dem klassischen Second-Act Breakup folgt, man aber umso erfreuter ist, sobald Shay und Dominic wieder zusammenkommen.

Der zweite Akt war mein persönlicher Favorit. Obwohl ich tatsächlich gerne mehr Podcast-Szenen gesehen hätte, habe ich es sehr genossen, Shays und Dominics sich entwickelnde Romanze zu lesen. Zusammen mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern habe ich darauf hingefiebert, dass sie „wieder“ ein Paar werden.

Insgesamt also eine schöne romantische Komödie, die mir trotz des manchmal langsamen Pacings sehr gefallen hat!

See You Yesterday
427 Seiten

Barrett Bloom hat einen furchtbaren ersten Collegetag: Ihre Erzfeindin wird in dasselbe Zimmer wie sie eingeteilt, ein unhöflicher Student namens Miles blamiert sie in der Physikvorlesung, sie vermasselt ein Vorstellungsgespräch bei ihrer gewünschten Studentenzeitung und setzt auch noch versehentlich das Verbindungshaus in Brand. Komplett erschöpft schläft sie im Gemeinschaftsraum ein … und wacht am selben Tag wieder auf. Es ist Mittwoch, der 21. September, zum zweiten Mal. Was Barrett zunächst für eine sehr lebendige Halluzination hält, entpuppt sich bald als die unmögliche Wirklichkeit: Sie steckt in einer Zeitschleife fest. Und sie ist nicht die einzige – auch Miles, der Physikstudent, ist darin gefangen, und das sogar schon zwei Monate länger als sie. Zusammen versuchen sie alles Mögliche, um der Zeitschleife zu entfliehen – und kommen sich dabei langsam näher …

Ich liebe sowohl Zeitschleifen als auch Slow-Burn-Romanzen, weshalb ich besonders erfreut war, hier eine fantastische Umsetzung von beidem zu sehen! So schafft es die Zeitschleife, sowohl Neues als auch Altes hervorragend miteinander zu verbinden, sodass man einerseits ein Gefühl dafür bekommt, welche Konstanten es in ihr gibt und sich andererseits über die Entwicklungen der einzelnen Zeitschleifen freut. Rachel Lynn Solomon hat das Gleichgewicht zwischen beidem wirklich wunderbar hinbekommen!

Und dann gibt es da natürlich noch die Romanze zwischen Barrett und Miles, die sich im Verlauf des Romans entwickelt. Das geschieht auf so natürliche und schöne Weise, dass es mir sehr leicht gefallen ist, mit den beiden und ihrer wachsenden Beziehung mitzufiebern; hier hat es natürlich auch geholfen, dass sowohl Barrett als auch Miles sympathische, dreidimensionale Charaktere sind, bei denen die Chemie trotz Anfangsschwierigkeiten einfach stimmt. :)

Andere Charaktere (wie Barretts neue Mitbewohnerin Lucie oder ihre Mutter Mollie) kommen ebenfalls zum Zug, auch wenn der Fokus definitiv auf den beiden Hauptcharakteren liegt. Insofern hätten ein paar der Nebencharaktere eventuell noch mehr Relevanz bekommen können, aber insgesamt hat es mich nicht gestört, dass sie eine eher unwichtigere Rolle in der Handlung hatten.

Von daher ist dieser Roman eine gelungene Zeitschleifen-Romanze, die ich problemlos allen Zeitschleifen-Fans ans Herz legen kann!