Ein Semester lang im Ausland studieren - und sich währenddessen auf keinen Fall verlieben. Diesen Entschluss macht Luke, als er schweren Herzens seine jüngeren Geschwister zurücklässt, um sein Studium in Kanada bei Onkel, Tante, Cousin und Cousine abzuschließen. Schließlich ist er nur für ein halbes Jahr hier und eine Liebesbeziehung anzufangen, die wegen der Entfernung ohnehin zum Scheitern verurteilt wäre, kommt für ihn auf gar keinen Fall infrage. Als er bei einem Theaterprojekt jedoch Jackson, seinen Nachbarn, näher kennenlernt, geraten Lukes Vorsätze bald ins Schwanken ...
"Maybe Not Tonight" ist der zweite Band der "Love is Queer"-Reihe von Alicia Zett, kann jedoch vollkommen unabhängig von ihren anderen Büchern gelesen werden, weil sie lediglich durch Gastauftritte anderer Charaktere miteinander verbunden sind. Außerdem ist es eine wunderbare, süße Liebesgeschichte und begeisterte mich sogar noch mehr als "Not Your Type", der erste Band der Reihe.
Das liegt nicht nur an den beiden Hauptcharakteren und ihrer hervorragend geschriebenen Beziehung, sondern auch an den liebevollen Nebencharakteren mit ihren eigenen Geschichten: Lukes Cousin Alex, der sich ihm gegenüber fast feindselig verhält; Jacksons Schwester Taylor, die nicht mal ansatzweise dieselbe Elternliebe wie er bekommt; Taylors beste Freundin Madison, die einen heimlichen Verehrer hat; und auch all die kleineren Rollen, die ihren eigenen Charme zur Geschichte beitragen. Natürlich liegt der Fokus nach wie vor auf der Romanze zwischen Luke und Jackson, aber mir gefiel es außerordentlich, dass es davon abgesehen noch andere wichtige Handlungsstränge gab, die mich genauso faszinierten.
Das einzige Manko, wenn man es überhaupt so nennen kann, ist die Tatsache, dass Luke weitaus mehr Kapitel als Jackson bekommt. In "Not Your Type" waren die Sichten von Marie und Fynn ungefähr ausgeglichen, doch hier konzentrierte sich Alicia Zett eher auf einen der beiden Hauptcharaktere. Zwar bekommt Jacksons Geschichte, speziell seine frostige Beziehung zu seiner Schwester Taylor, genug Raum, aber eben hauptsächlich aus Lukes Sichtweise. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die beiden Sichten ausgeglichener gewesen wären.
Das ist aber wirklich nur ein sehr kleiner Kritikpunkt. Insgesamt habe ich das Buch außerordentlich genossen und kann es jedem empfehlen, der mal wieder in eine schöne Romanze mit guten Nebenplots eintauchen will!
Rowan Roth und Neil McNair sind seit ihrer gesamten Highschool-Zeit Rivalen, stets darauf bedacht, den jeweils anderen zu übertrumpfen. Als Neil zum Abschlussbesten gekürt wird, sieht Rowan nur noch eine Möglichkeit, ihn zu schlagen: Die Pirsch, eine Mischung aus Schnitzeljagd und dem Mörderspiel, die am letzten Tag der Highschool stattfindet. Um zu garantieren, dass sie und Neil bis zum Schluss übrig bleiben, verbündet sie sich sogar mit ihm, doch muss sie bald feststellen, dass ihre eigenen Gefühle ihrem Sieg im Weg stehen …
Rachel Lynn Solomon etabliert sich immer mehr als eine meiner liebsten Autor:innen, was Liebesromane angeht, was auch dieser Roman bestätigt. Rowan und Neil waren nicht nur äußerst sympathische Charaktere, sondern hatten auch eine wunderbare Chemie miteinander, die es leicht gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Ich habe ihre Szenen miteinander sehr genossen, auch wenn sie zugegeben auf Kosten anderer Charaktere kamen. Für mich war es das definitiv wert, weil die Romanze so gut umgesetzt war, doch für den zweiten Teil würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er mehr Fokus auf die Freundschaft zwischen Rowan, Mara und Kirby legt.
Auch die eigentliche Schnitzeljagd steht nicht im Fokus, sondern dient eher als Rahmen für die Romanze, was einerseits durchaus schade war, weil sie so spaßig und kreativ war, andererseits aber dazu beitrug, dass wir viele herzerwärmende Momente mit Rowan und Neil erlebten. Trotzdem gelingt es der Schnitzeljagd hervorragend, uns die Stadt Seattle zu zeigen, wobei ich es persönlich witzig fand, dass ausgerechnet der einzige Hinweis, der mir etwas sagte, derjenige war, für den Rowan und Neil am längsten brauchten. Ansonsten war die Schnitzeljagd tatsächlich sehr inspirierend und hat in Verbundenheit mit dem Mörderspiel gezeigt, wie viel Lesefreude es bereiten kann, über einen nicht tödlichen Wettbewerb zwischen mehreren Personen zu schreiben!
Was ich ebenfalls sehr schön fand, war die Botschaft, die Rachel Lynn Solomon hier eingebaut hat: Dass man andere Menschen nicht für das verurteilen sollte, was sie mögen. Speziell Romanzen-Fans müssen sich oft damit herumschlagen, weshalb es mich sehr freute, dass hier ihr Wert betont wurde. :)
Ansonsten habe ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, außer dass mir die Lektüre wirklich sehr gefallen hat und ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue!