Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
320 Seiten

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die siebzehnjährige Coley nach Oregon, zu ihrem Vater Curtis. Dort begegnet sie einer Freund*innengruppe, zu der auch Sonya gehört: Ein Mädchen, von dem Coley sofort eingenommen ist und dem sie bald näher kommt. Doch Sonya zögert, zu ihren Gefühlen zu stehen, was zwischen den beiden für Zwiespalt sorgt. Wie können sie jemals zueinander finden, wenn sie sich nur gegenseitig zu verletzen scheinen?

Diese Geschichte basiert auf dem wirklich süßen Musikvideo „Girls Like Girls“ und baut die dort gezeigten Szenen weiter aus. Wir lernen Coley und Sonya kennen, die beide fehlerbehaftete Charaktere sind und eine recht schwierige Beziehung miteinander führen. Es ist klar, dass sie sich lieben, aber es ist auch klar, dass die äußerlichen Umstände möglicherweise zu schwierig sind, als dass sie tatsächlich zusammen kommen könnten. Aus diesem Grund fiel es mir schwer, aufrichtig mit ihnen mitzufiebern, weil ich das Gefühl hatte, dass speziell Sonya noch nicht bereit für ein Coming Out ist. Deshalb hätte ich mir gerne gewünscht, die Handlung noch mehr aus ihrer Perspektive zu lesen, weil wir zwar durch ihr Online-Tagebuch mitbekommen, wie sie sich fühlt, ich aber gerne noch mehr von ihren Gefühlen mitbekommen hätte.

Sehr faszinierend war ich von Coleys Beziehung zu ihrem Vater. Sie ist am Anfang sehr problematisch, aber im Lauf des Romans erwärmen sie sich füreinander, was sehr schön zu lesen war. Tatsächlich habe ich mit dieser Vater/Tochter-Beziehung fast schon mehr mitgefiebert als mit Coleys und Sonyas romantischer!

Was die restlichen Nebencharaktere angeht, waren diese recht eindimensional, haben ihren Zweck in der Handlung jedoch erfüllt. Ihre Handlungen waren oft mehr als kritisch, aber passend für die Charaktere an sich.

Insgesamt also eine Geschichte, die mich teilweise sehr runtergezogen hat, aber letztendlich trotzdem ein gutes Leseerlebnis war.