Bücherregal lädt …
The True Love Experiment – Sie sucht im Fernsehen nach Mr Right, dabei steht er hinter der Kamera
480 Seiten

Fizzy ist erfolgreiche Liebesroman-Autorin, doch als sie eines Tages feststellt, dass sie selbst noch nie richtig verliebt war, gerät sie in eine Schreibblockade, die sie an ihrem bisherigen Liebesleben zweifeln lässt. Connor ist eigentlich Dokumentarfilmer, soll jetzt aber eine Dating Show mit Fizzy als Star produzieren. Zunächst ist Fizzy skeptisch, aber in den Wochen vor Drehbeginn lernt sie Connor immer besser kennen und er auch sie. Doch der Drehbeginn rückt immer näher und beide wissen, dass ihre wachsenden Gefühle dabei keinen Platz haben ...

Ich gebe dem deutschen Untertitel die Schuld daran, mir einen falschen Eindruck von der Handlung vermittelt zu haben, denn die eigentliche Handlung besteht gar nicht daraus, dass Fizzy in der Show nach dem Richtigen sucht. Tatsächlich kommen sie und Connor sich bereits in der Kennenlernphase nah genug, dass ein frühzeitiger Abbruch der Serie ihnen vermutlich schon ihr Happy End beschert hätte. Das hat mir insofern nicht gefallen, weil ich das Konzept des Untertitels persönlich besser fand – die Vorstellung, dass Fizzy tatsächlich nach ihrer großen Liebe sucht und während der Serie feststellt, dass er hinter der Kamera steht, fand ich sehr prickelnd! Deshalb war ich ein wenig enttäuscht, dass die beiden bereits vor Serienstart ihre ersten Gefühle füreinander entdecken und ihnen bereits kurz danach frönen. Im Roman geht es nicht darum, dass sie nach dem Richtigen sucht, sondern verbergen muss, dass sie ihn bereits gefunden hat.

Dafür war die Kennenlernphase allgemein sehr süß und romantisch. Tatsächlich mochte ich sie mehr als Serienphase danach, weil sie sich im ersten Teil vor allem seelisch näher kommen, während der zweite Teil sich sehr auf das Körperliche fokussiert. Fizzy und Connor bleiben zwar in beiden Teilen sympathische Protagonisten, aber den Funken zwischen ihnen spürte ich vor allem in der ersten Hälfte.

Die eigentliche Dating Show gefiel mir übrigens ausgesprochen gut und ich fand es schade, dass sie erst nach zweihundert Seiten begann und allgemein nicht so viel Platz einnahm, wie ich mir gewünscht hätte. Es war überraschend spaßig, Fizzy mit den verschiedenen Männern Zeit verbringen zu sehen, während sie sich nach Connor umsieht. Hier übrigens ein großes Lob für die Darstellung der verschiedenen Männer (unter denen auch ein Verflossener Fizzys dabei ist) sowie der Darstellung von Connors Exfrau Nat. Es wäre so leicht gewesen, diese ehemaligen bzw. potentiellen Liebhaber negativ darzustellen, aber im Gegenteil erleben wir dafür erfrischende Charakterdynamiken, die auf Freundschaft bauen. Im realen Leben natürlich eher ungewöhnlich, aber hier in Romanform eine wahre Freude, weil niemand dämonisiert wird.

Das Ende gefiel mir zugegeben nicht so gut. Meine Idee war es, Connor und Fizzy Screentime in der Serie zu geben, woraufhin die Zuschauer ihne Chemie sehen und ihnen ihre Stimme geben – und tatsächlich geschieht so etwas Ähnliches auch. Doch dass Zuschauer ganz verrückt nach den beiden waren, obwohl sie in der eigentlichen Serie nur selten zusammen waren, hat es mir schwer gemacht, zu glauben, dass sie glaubwürdig für Connor stimmen würden. Deshalb zeigte Connor ihnen wohl, was "off camera" vor sich ging, doch die Art und Weise, wie seine und Fizzys Beziehung so vor einem Millionenpublikum enthüllt wurde, hat bei mir einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Ich bin kein großer Fan von solchen Gesten, weshalb ich so gehofft hatte, dass sie gar nicht notwendig sein wird, weil sie auch vor der Kamera genug Chemie zeigen. Schade, dass das nicht geschah.

Zusammengefasst finde ich die Geschichte trotzdem gut und unterhaltsam, doch die Story, dir ich mir dank des Untertitels erhofft hatte, bekam ich leider nicht.

The Soulmate Equation – Sie glaubt an die Macht der Zahlen, bis er ihr Ergebnis ist
432 Seiten

Jess ist Statistikerin, die sich abmüht, für sich und ihre kleine Tochter Juno zu sorgen. An die wahre Liebe glaubt sie nicht wirklich, aber als sie an ihrem Geburtstag ein DNADuo-Kit von ihrer besten Freundin bekommt, beschließt sie spontan, es auszuprobieren. GeneticAlly, die zuständige Dating-Agentur, verspricht, mithilfe einer DNA-Analyse den perfekten Partner zu finden. Jess ist skeptisch, was sich nur verstärkt, als ausgerechnet River, einer der Gründer von GeneticAlly, sich als ihr Seelenverwandter herausstellt – mit einer unglaublichen Übereinstimmung von 98%. Um zu testen, ob das Ergebnis stimmt, sollen Jess und River mehr Zeit miteinander verbringen – und Jess zieht zum ersten Mal in Betracht, dass das Ergebnis stimmen könnte …

Diese romantische Komödie war, um ehrlich zu sein, nichts allzu Besonderes, aber immer noch sehr spaßig zu lesen. Tatsächlich bin ich positiv überrascht darüber, wie sehr mir der Roman letztendlich gefallen hat, obwohl er einige Aspekte hatte, die ich nicht so gut fand.

Das fängt tatsächlich mit der Romanze an. Ich habe sie für lange Zeit nicht gespürt, Jess und River hatten eher wenig Chemie miteinander. Das wurde im Lauf des Romans besser, aber ich mochte eher die Charaktere an sich und nicht unbedingt die Beziehung, die sie miteinander führten. Es gab immer noch einige süße Szenen, aber insgesamt war die Romanze nicht der Hauptgrund, aus dem ich den Roman mochte.

Was war also der Hauptgrund? Nun, zunächst Jess selbst. Sie ist eine absolut großartige, sympathische Protagonistin, mit der ich sehr gerne mitgefiebert habe, speziell mit ihren realistischen Problemen, die glücklicherweise einen recht großen Teil der Handlung einnehmen. Speziell Jess’ Beziehung zu ihrer kleinen Tochter Juno war sehr fesselnd, aber ich mochte auch ihre Freundschaft mit Fizzy, die familiäre Bindung zu ihren Großeltern und war investiert darin, wie die problematische Beziehung zu ihrer Mutter aufgelöst werden würde.

Letzteres ist für mich ein Kritikpunkt: Ich mochte nicht, wie die Sache zwischen Jess und ihrer Mutter geendet ist. Hier hat mir ein klarerer Schlussstrich gefehlt, den es leider nicht auf die Art und Weise gab, den ich mir erhofft hatte.

Ähnlich erging es mir auch mit dem Ende. Obwohl River sich letztendlich als sehr sympathischer Charakter entpuppt hat, hatte ich am Ende das Gefühl, dass er hauptsächlich wegen der hohen Prozentzahl mit Jess zusammen ist und nicht, weil er sie tatsächlich liebt. Es blieb einfach das sehr starke Gefühl zurück, dass er, hätte es eine deutlich niedrigere Punktzahl gegeben, er auf die Zahlen und nicht auf seine Gefühle gehört hätte. Das fand ich sehr schade und war definitiv mein größter Kritikpunkt am Buch – vor allem, weil auch allgemein nicht stark genug darauf eingegangen wird, wie problematisch es sein kann, nur auf die Zahlen zu hören.

Doch trotz dieser Kritikpunkte hat mir der Roman überraschend viel Spaß gemacht. Er ließ sich sehr gut lesen, hat einen stets mitgezogen und sehr mit Jess und ihren Problemen mitfiebern lassen. Deshalb freue ich mich durchaus darauf, noch mehr von den beiden Autorinnen zu lesen, in der Hoffnung, dass sie sich stets verbessern werden!