Georgia liebt es, romantische Fanfics zu lesen und kitschige Komödien anzuschauen, doch sie selbst war noch nie verliebt, nicht einmal ein bisschen. Nachdem sie zusammen mit ihren besten Freunden Pip und Jason auf die Universität kommt, nimmt sie sich jedoch vor, endlich die romantische Liebe zu finden, von der sie schon so oft gehört hat. Doch was, wenn es diese für sie nicht gibt?
Werke über Aromantik und Asexualität sind rar gesät, weshalb ich sehr froh war, mit dieser Geschichte auf ein Werk zu stoßen, dass diese Themen nicht nur sehr verständlich beschrieben und verschiedene Missverständnisse aus dem Weg geräumt hat, sondern im Allgemeinen sehr schön zu lesen war. Dabei sind das Highlight definitiv die sympathischen Charaktere – Georgia, die Schwierigkeiten damit hat, sich so zu akzeptieren, wie sie ist; ihre beste Freunde Pip und Jason, die sie vollauf unterstützen und die trotz schwieriger Phasen beweisen, wie wertvoll ihre Freundschaft ist; und auch ihre neuen Freunde Rooney und Sunil, die zu meinen persönlichen Lieblingscharakteren geworden sind. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese fünf Charaktere dabei zu beobachten, wie sie die Schwierigkeiten ihres Lebens und ihrer eigenen Sexualität überwinden und dabei eine Freundschaft schließen, von der man problemlos glaubt, dass sie ein ganzes Leben halten wird.
Die einzige mögliche Kritik sehe ich darin, dass Georgia eventuell etwas ZU lang braucht, um ihre Sexualität herauszufinden. Zwar habe ich mich von der Handlung nie gelangweilt gefühlt, weil sie sich auch locker lesen ließ, aber ein bisschen gewundert habe ich mich doch, dass sie bzw. ihre Freunde nicht sehr viel früher darauf gekommen sind.
Insgesamt kann ich den Roman allen empfehlen, die nicht nur mehr Diversität lesen wollen, sondern auch eine Geschichte, die nicht von einer Romanze, sondern von den Charakteren und ihrer jeweiligen Freundschaft lebt. Zwar gibt es innerhalb von Georgias Freundeskreis auch ein Liebespaar, das schließlich zusammenfindet, aber der Fokus allgemein besteht definitiv auf der Freundschaft – deren Wert mehr Romane betonen sollten!
Kate und Anderson sind beste Freunde und lieben es, alles miteinander zu teilen - einschließlich ihre Schwärmereien. Als dann aber ihre Camp-Bekanntschaft Matt Olsson die Bühne betritt, wird ihre Freundschaft auf eine ernsthafte Probe gestellt - denn beide sind Hals über Kopf in ihn verliebt ...
Die Freundschaft zwischen Kate und Anderson ist definitiv das Highlight des Buches. Sie stehen sich näher als so manch andere Freunde, müssen aber lernen, dass es okay ist, nicht absolut alles miteinander zu teilen. Ihr Schwarm Matt war recht sympathisch, aber mein Herz hat letztendlich Noah erorbert - er gehört zu den "Arschlochtypen", mit denen Kate eigentlich nichts zu tun haben will, den sie aber durch eine Verkettung (un)glücklicher Umstände nach und nach besser kennenlernt.
Wenn das hier jetzt sehr vorhersehbar klingt, ist es das auch - ich wusste schon sehr früh, wie das Buch ausgehen würde und ich behielt recht damit. Aber ich finde, um die Auflösung geht es gar nicht so stark, sondern um die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander, die einfach wunderbar beschrieben waren.
Schön auch, dass es von L bis G bis B bis T viel Repräsentation unter den Nebencharakteren gibt - und noch schöner, dass es eher so nebenbei gehandhabt wird, als kleine Extrainfo, aber nicht mehr. Genauso sollte LGBTQ-Repräsentation meiner Meinung nach nämlich sein: Als normal betrachtet!
Wer sich von offensichtlichen Enden nicht abschrecken lässt und über eine charmante, einzigartige Freundschaft lesen will, ist hier bestens bedient!
George Reynolds hat einen seltsamen Auftrag für Sherlock Holmes: Er ist angehender Schauspieler, der in einem geheimen Theater ein Shakespeare-Stück aufführt. Allerdings scheint er der einzige fähige Schauspieler zu sein, während seine Kolleg:innen bestenfalls beschämend sind. Zudem scheint die kleine Zuschauerschaft immer dieselbe zu sein, die sich regelmäßig abwechselt. Sherlock Holmes wittert einen komplizierten Fall und damit hat er auch recht – denn es ist ein Fall, der ihn zwingen wird, sich mit seinem größten Feind zu verbünden: James Moriarty …
Als Sherlock-Holmes-Fan war ich natürlich sofort interessiert an der Grundidee der Geschichte, fand aber, dass deren Umsetzung nur solide war. Das beste war definitiv der Schreibstil: Er hat mich in den Watson-Kapiteln sehr an Arthur Conan Doyle erinnert und selbst in den Moran-Kapiteln, die einen deutlich anderen Ton haben, war er immer noch gut zu lesen. Wobei mir die Watson-Kapitel trotzdem sehr viel besser gefallen haben als die Moran-Kapitel, weil Moran so ein unsympathischer Zeitgenosse war und es schlicht keinen Spaß machte, ihm zu folgen. Zum Glück hat Watson mehr Fokus, wobei ich es bei seinen Kapiteln zusätzlich mochte, seine Freundschaft mit Holmes und Holmes' Schlussfolgerungen zu sehen.
Der eigentliche Fall war wunderbar mysteriös und ging in eine Richtung, die für die damalige Zeit vielleicht nicht ganz realistisch ist, aber spannend umgesetzt war. Doch zu meiner Überraschung war die Zusammenarbeit zwischen Holmes und Moriarty dabei nicht der Fokus. Natürlich gibt es den Moment, in dem die beiden beschließen, sich zusammenzutun, sowie weitere Szenen, in denen sie sogar Schlussfolgerungen anstellen, aber dadurch, dass die Geschichte aus Watsons und Morans Perspektive geschrieben ist, bekommen wir nur wenig von dem emotionalen Aspekt dieser Zusammenarbeit mit.
Das Ende war sehr spannend, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir statt Moran Holmes' Sichtweise bekommen hätten, um uns leichter in ihn hineinversetzen zu können und Moriarty mehr zu einem Mysterium zu machen. Es war trotzdem eine sehr solide Geschichte, mit einem großartigen Fall und einem guten Schreibstil, doch von Holmes' und Moriartys Zusammenarbeit bekommen wir leider nicht so viel mit, wie ich es mir gewünscht hätte.