- Spring Storm
- Dornen der Hoffnung
- Marie Graßhoff
- Thienemann
- Fantasy
- Jugendbuch
- Worldbuilding
- Schöne Sprache
- LGBTQ+
- Dilogie
Cora und King haben die Ereignisse des ersten Bandes knapp überlebt, doch ihre Welt ist in größerer Gefahr als je zuvor. Jax und Béla, zwei Männer, zu denen die beiden ursprünglich aufsahen, wollen alle drei existierenden Quellfragmente sammeln, was die Welt ins Chaos stürzen würde. Es liegt an Cora, King und ihren Freund*innen, die Quellfragmente zuerst in ihre Gewalt zu bekommen – doch ihre Gegenspieler scheinen ihnen immer einen Schritt voraus zu sein ...
Spannend und sehr zufriedenstellend schließt Marie Graßhoff das Abenteuer um Cora und King ab. Ich war sehr begeistert davon, wie undurchschaubar sie die Konfrontationen mit den Gegenspielern geschrieben hat, weil die Charaktere auch tatsächlich verlieren können, sodass man sich mit Spannung fragt, wie der nächste Kampf wohl ausgeht.
Cora und King bleiben weiterhin sympathische und dreidimensionale Charaktere, wobei in diesem Band auch Grant und Himari glänzen dürfen, die beide auf positive Weise zeigen, wie viel Tiefe in ihnen steckt. Tatsächlich hätte ich mir gerne noch mehr Interaktionen mit den Nebencharakteren gewünscht, weil gegen Ende viel Fokus auf Cora und King gelegt wird, sodass sich die Abenteuer ihrer Freund*innen oft offscreen abspielen, was ich ein wenig schade fand.
Am allerschönsten ist übrigens der bildgewaltige Schreibstil, mit dem Marie Graßhoff ihre Welt mühelos lebendig werden lässt. Es fiel mir sehr leicht, mir all die wunderschönen, ungewöhnlichen und gefährlichen Landschaften und Lebewesen vorzustellen, sodass das Buch quasi wie ein Film in meinem Kopf ablief. Einen kleinen Bonus gibt es auch dafür, dass am Anfang ein "Was bisher geschah" zu finden ist, das ich sehr praktisch fand und das imho ruhig öfter in Romanen vorkommen darf ;)
Insgesamt also ein erfolgreicher Abschluss der Dilogie, die ich gerade Fans von Worldbuilding und schöner Sprache empfehlen kann!
- Ein Geheimnis aus
- Magie und Eis
- Emily Bain Murphy
- Insel
- Kinderbuch
- Jugendbuch
- Fantasy
- Magie
- Schwestern
- Ballett
- Intrigen
- Twist
Marit und Eve sind füreinander wie Schwestern und im selben Waisenhaus aufgewachsen. Doch dann entschließt sich ausgerechnet Helene Vestergaard, in denen Minen Marits Vater ums Leben gekommen ist, Eve zu adoptieren und die magisch begabte Marit als Schneiderin einzustellen. Diese muss sich in Acht nehmen, weil der verstärkte Einsatz von Magie eventuell dazu führt, dass die Adern der Magier mit Firn überzogen werden. Trotzdem möchte sie unbedingt herausfinden, was wirklich mit ihrem Vater passiert ist und was die Vestergaards zu verbergen versuchen …
Dieses Fantasybuch ist sowohl für Kinder als auch für Jugendliche geeignet, was mich insofern überrascht hat, weil ich bisher nicht allzu viele Bücher gelesen habe, die (imho) für beide Altersgruppen geschrieben sind. Dieses Buch gehört zu den wenigen, die meiner Meinung nach dazugehören.
Besonders fasziniert war ich von den moralischen Fragen, die bezüglich des Magie-Systems aufgerufen werden, weil sie mich sehr zum Nachdenken angeregt haben. Was die Charaktere und die Handlung angeht, fand ich beide ganz okay – von den recht vielen Charakteren lernt man nur wenige näher kennen, aber dafür machen die Charaktere, die tatsächlich wichtig sind, eine interessante Entwicklung durch. Die Handlung hatte in der Mitte ein paar Längen, hat dafür aber sehr stark gestartet und sehr stark geendet. Ich war froh, dass ich die Durststrecke in der Mitte durchgehalten habe, um das epische Ende zu erleben, aber erwähnenswert als Kritik ist sie definitiv.
Letztendlich war das faszinierendste an dem Buch das Magie-System und alles, was damit zusammenhing. Insofern kann ich das Buch allen Kindern und Jugendlichen empfehlen, die etwas kreativere Magie und Charaktere in ihren Fantasybüchern bevorzugen!
- Manhattan Love Story
- Lauren Layne
- Goldmann
- Belletristik
- Liebesroman
- Romanze
- Dating-App
- Champagner
- Malerei
- New York
- E-Mail für dich
Gracie Cooper wollte eigentlich Malerin werden, hat dann aber den Champagner-Laden ihres Vaters übernommen. Allerdings sieht es um seine Zukunft nicht gut aus, und ein großer Konzern bietet an, den Laden aufzukaufen. Gracie lehnt das Angebot des CEO Sebastian Andrews entschieden ab, weil sie das Erbe ihres Vaters auf keinen Fall verlieren will. Schade dabei ist nur, dass sie Sebastian bei ihrer ersten Begegnung ursprünglich für ihren Traumprinzen gehalten hat. Aber immerhin gibt es da noch Sir, den sie über eine Dating-App kennengelernt hat und zu dem sie sich hingezogen fühlt. Natürlich ahnt sie nicht, dass es sich dabei um ihren selbsternannten Erzfeind handelt ...
Dieser Liebesroman erzählt die klassische "E-Mail für dich"-Geschichte, in der sich zwei Personen gleich doppelt ineinander verlieben, doch trotz seiner Vorhersehbarkeit hat mir das Lesen außerordentlich Spaß gemacht! Gracie und Sebastian waren beide unglaublich sympathische Protagonisten, denen man gerne dabei zugesehen hat, wie sie ihre anfängliche Abneigung überwinden und sich ineinander verlieben. Auch die Nebencharaktere gefielen mir überraschend gut, weil sie trotz ihrer zugeschnittenen Rolle immer noch wie Menschen mit ihrer eigenen Geschichte herüberkamen.
Kritisieren kann man definitiv, wie lange Gracie braucht, um zu begreifen, wer Sir wirklich ist, und durchaus auch, dass die Dialoge mit ihm in der Regel nur eine Seite am Anfang eines Kapitels einnehmen. Gracies Beziehung zu Sebastian ist deutlich stärker hervorgehoben, was zwar durchaus verständlich ist, es aber auch ein wenig schwierig machte, nachzuvollziehen, warum Gracies Liebe für Sir so groß ist.
Aber um ehrlich zu sein, sind das im Vergleich zu der Freude, die mir die Geschichte bereitet hat, nur kleine Mankos. Klar, eigentlich bietet sie nichts, was man nicht schon mal gesehen hat. Aber da mir die Umsetzung so unglaublich gut gefiel, kann ich diesen Roman jedem empfehlen, der mal wieder eine süße Romanze lesen möchte!
- Tausche zwei Hitler
- gegen eine Marilyn
- Adam Andrusier
- Unionsverlag
- Belletristik
- Autogramme
- Prominente
- Familie
- Erwachsenwerden
Schon als Kind fängt Adam damit an, Autogramme berühmter Persönlichkeiten zu sammeln. Fleißig schreibt er Briefe an alle möglichen Stars und freut sich, wenn daraufhin ein Autogramm zurückkommt. Bis er erfährt, dass ein Großteil seiner gesammelten Unterschriften gar nicht von den jeweiligen Prominenten, sondern von deren Sekretären stammt. Von nun an ist Adam entschlossen, die tatsächlichen Autogramme seiner Idole zu sammeln – was sich nicht immer als einfach herausstellt …
Dieser Roman war eine richtige Überraschung für mich, weil ich nicht so richtig wusste, was ich überhaupt erwarten sollte, da weder Titel noch Kurzbeschreibung allzu viel Aufschluss darüber gaben. Umso erfreuter war ich, wie viel Spaß es mir letztendlich machte, Adam bei seinen Versuchen, Autogramme zu sammeln, zu verfolgen! Das Beste daran ist nämlich, dass er nicht immer erfolgreich ist, sodass man sich am Start eines neuen Kapitels nie sicher sein kann, ob er am Ende das gewünschte Autogramm wirklich haben wird. Auch seine unterschiedlichen Herangehensweisen haben mir sehr gefallen, weil sie aufzeigen, auf wie viele verschiedene Arten man ein Autogramm (nicht) bekommen kann.
Doch dieser Roman ist nicht nur die Geschichte von Adams Sammelleidenschaft, sondern dreht sich auch um die Beziehung zwischen ihm und seinem Vater. Dieser fotografiert für sein Leben gern und hält gerne Vorträge über zerstörte Synagogen, doch das Band zu seiner Familie ist leider nicht so ausgeprägt, wie Adam es sich gerne wünschen würde. Während er Autogramm um Autogramm sammelt, versucht er verzweifelt, seine Eltern zusammenzuhalten, weil die sich immer weiter voneinander entfernen – doch im Wirbel des Erwachsenwerdens ist das alles andere als leicht …
Insgesamt handelte es sich um ein erstaunlich packendes Buch, das mir viel Freude bereitet hat, obwohl ich vielleicht die Hälfte der Persönlichkeiten kannte, auf deren Autogramme Adam es abgesehen hatte. Leicht ältere Generationen werden insofern sicher noch viel mehr Spaß an diesem Buch finden!
- Fische die in
- Sonnensprenkeln
- schwimmen
- Riku Onda
- Atrium
- Belletristik
- Krimi
- Liebe
- Familie
- Geschwister
- Mord
- Geheimnisse
- Twists
Aki und Hiro sind endlich bereit, getrennte Wege zu gehen, nachdem bei einer Wanderung ihr Bergführer zu Tode kam. Ein letztes Mal treffen sie sich in ihrer gemeinsamen Wohnung, um sich zu verabschieden – und um herauszufinden, ob der/die jeweils Andere ihren Bergführer ermordet hat. Denn Aki verdächtigt Hiro und Hiro verdächtigt Aki. Doch um herauszufinden, was wirklich passiert ist, müssen die beiden sich nicht nur lange verdrängten Erinnerungen stellen, sondern die Wahrheit ihrer Beziehung hinterfragen …
Dieser Roman ist keine Liebesgeschichte, kein Krimi und kein Familienroman – und doch ist er alles davon. Zusammen mit Aki und Hiro die Geheimnisse ihrer Vergangenheit zu entdecken, war aufgrund der vielen Twists ebenso interessant wie über die Moral ihrer Beziehung nachzudenken. Es herrschte die ganze Zeit eine enorme Spannung, weil man sich nie sicher sein konnte, was die Charaktere als nächstes tun und welche Twists als nächstes aufgedeckt werden.
Obwohl der Roman recht kurz war, hat er es mühelos geschafft, mich zu fesseln. Dazu kommt, dass der Schreibstil sehr angenehm zu lesen war, sodass die einzige Kritik, die ich daran finde, die ist, dass es am Anfang eines Kapitels meistens ein paar Zeilen braucht, um sich an die Sichtweise zu gewöhnen (weil Hiro und Aki sich in jedem Kapitel abwechseln).
Von dieser sehr kleinlichen Kritik abgesehen fand ich den Roman jedoch großartig und sehr spannend!
Emil und Brighton sind Zwillingsbrüder, die sich schon immer gewünscht haben, die Superkräfte der Celestials zu besitzen – Menschen, die entweder mit Superkräften geboren wurden oder sie während ihres Lebens bekamen. Emil weicht Konfrontationen am liebsten aus, Brighton dagegen würde am liebsten mitkämpfen, statt nur Videos über die Celestials zu drehen. Als sie beide von einem Specter angegriffen werden (einem Menschen, der seine Kräfte durch den Mord an einem magischen Lebewesen erlangt hat), erwachen unverhofft Emils Kräfte. Und plötzlich ist Emil der Superheld, der Brighton immer sein wollte …
Dieser Urban-Fantasy-Roman schafft es hervorragend, eine Superhelden-Geschichte in der modernen Zeit zu erzählen. Es gibt natürlich so einige Geschichten, in denen Magie in unserer Welt existiert, aber diese hier hebt sich dadurch hervor, dass die Aspekte unserer Welt auch tatsächlich genutzt werden. Speziell die Social Media spielen eine wichtige Rolle, was ich unglaublich gut umgesetzt fand. Davor habe ich gar nicht so darüber nachgedacht, wie sehr sie eine Superhelden-Welt beeinflussen würden, aber Adam Silvera hat die Kombination zwischen beiden wirklich gut hingekriegt!
Auch die Charaktere fand ich insgesamt sehr gut, weil man alle ein wenig kennenlernt. Vor allem Emil und Ness haben mir ausgesprochen gut gefallen, aber auch Brighton und die Celestials waren sehr gut charakterisiert; und ich hoffe, im zweiten Teil noch mehr von allen zu erfahren!
Die Handlung war das, was mich am meisten begeistert hat, weil ich am Anfang natürlich so meine Theorien hatte, Adam Silvera mich aber an mehreren Stellen positiv überrascht hat. Die Handlung ist auf jeden Fall nicht so vorhersehbar, wie sie klingt, was ich echt toll fand! Nur, was die Sprache angeht, will ich anmerken, dass die moderne Ausdrucksweise nicht für alle Leser ansprechend sein wird.
Insgesamt also der schöner Start einer Trilogie, die ich definitiv weiter verfolgen werde!
Als Kate zu einem Vorstellungsgespräch für ihren Traumberuf eingeladen wird, ist sie ganz schön nervös, weil sie in ihrem Lebenslauf ein wenig geflunkert hat und allgemein fürchtet, im entscheidenden Moment die Nerven zu verlieren. Ihr Interviewpartner, Joel White, scheint zunächst sympathisch zu sein, doch schnell entsteht eine unangenehme Atmosphäre, als die Fragen immer mehr vom Thema abweichen. Schließlich sperrt Joel Kate im Stockwerk ein und verlangt, zu wissen, wo sich ihr verstorbener Mann aufhält …
Dieser Thriller besteht vor allem aus Kates Versuchen, dem Firmengebäude zu entkommen. Davon abgesehen hat er leider nicht allzu viel zu bieten, weil der Thriller ab dem Ende des Vorstellungsgesprächs einem bestimmten Schema folgt: Nämlich Kates Suche nach einem Weg, aus dem Gebäude zu fliehen bzw. auf sich aufmerksam zu machen, ihrem Scheitern und der Suche nach einer anderen Lösung, gelegentlich unterbrochen von Gesprächen mit Joel. Dieses Schema war am Anfang durchaus spannend, weil man sich sehr gut in Kate hineinversetzen konnte und ich froh war, dass sie alles ausprobierte, was ich an ihrer Stelle auch getan hätte. Aber leider wurde es sehr bald offensichtlich, dass der Thriller im Grunde nur aus diesen Momenten besteht, was ihn letztendlich sehr vorhersehbar gemacht hat.
Zumal habe ich Joel als Antagonisten nicht unbedingt verstanden. Im Nachhinein machten viele seiner Handlungen Sinn, aber selbst dann stellte sich mir die berechtigte Frage, was ihn dazu bewegte, ausgerechnet Kate und ihre Familie zu bedrohen, weil es so einige andere Personen gab, die viel passender für seinen Rachefeldzug gewesen wären.
Obwohl der Großteil der Handlung wie gesagt vorhersehbar ist, enthält die Geschichte trotzdem einen interessanten Twist, den ich nicht kommen gesehen habe und der mir sehr gefallen hat. Auch das Ende fand ich insgesamt sehr zufriedenstellend – und den Thriller trotz seiner Schwächen interessant genug, um ihn zu Ende zu lesen (hauptsächlich, weil ich wissen wollte, was Kate sich als nächstes ausdenkt, um Joel zu entfliehen).
Doch natürlich muss ich letztendlich die Schlussfolgerung ziehen, dass der Thriller leider nichts allzu Besonderes war, weshalb ich höchstens eine Empfehlung für diejenigen aussprechen kann, die solche Szenarien mögen. Ich gehöre leider nicht dazu.
- Schwur des Drachen
- Die sechs Kraniche
- Elizabeth Lim
- Carlsen
- Fantasy
- Jugendbuch
- Romanze
- Drachen
- Kraniche
- Duologie
Shiori ist in Ai'long, dem Reich der Drachen, angekommen. Dort soll sie ihre Drachenperle ihrem rechtmäßigen Besitzer übergeben. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn nicht nur erhebt der Drachenkönig Anspruch auf die Perle – Shiori selbst möchte sie am liebsten behalten. Doch als der Drachenkönig ihr verbietet, sein Königreich jemals wieder zu verlassen, muss sie mithilfe ihres Freundes Seryu selbst einen Weg zurück nach Kiata finden – und zurück zu Takkan.
In „Der Schwur des Drachen“ schließt Shiori ihre Reise ab, wobei ich interessanterweise vor allem am Anfang mitgefiebert habe, als sie in Ai'long feststeckte. Danach fand ich es zwar auch interessant, ihre Abenteuer zu verfolgen, aber dadurch, dass die meisten Charaktere eher blass bleiben, fiel es mir manchmal schwer, mich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Nur Kiki, Shioris Papiervogel, und Takkan, ihr Liebster, stachen zwischen den Charakteren heraus und spornten mich dazu an, weiterzulesen.
Dabei gefiel mir die Handlung eigentlich ganz gut und auch das Ende, das Elizabeth Lim für ihre Charaktere findet, fand ich passend. Aber letztendlich habe ich den zweiten Teil trotzdem als schwächer als den ersten Teil empfunden, weil hier die Charakterinteraktionen imho nicht ganz so stark hervorkamen wie im Vorgänger.
Insofern würde ich diesen Abschluss der Duologie wirklich nur denjenigen empfehlen, die den ersten Teil nicht nur gelesen, sondern auch genug gemocht haben, um herausfinden zu wollen, wie die Geschichte endet.
- Unannehmlichkeiten
- von Liebe
- Ali Hazelwood
- rütten&loening
- Liebesroman
- Kurzgeschichten
- Enemies to Lovers
- Wissenschaft
Mara, Sadie und Hannah sind Wissenschaftlerinnen und beste Freundinnen. Und sie alle haben es in der Liebe schwer. Umweltwissenschaftlerin Mara erbt ein Haus, das zum Teil leider auch Liam gehört, dessen Firma sich im Grunde für die Zerstörung der Umwelt einsetzt. Ingenieurin Sadie bleibt mit Erik in einem Aufzug stecken, den sie nach einer überwältigenden Nacht und einer gewaltigen Lüge nie wieder sehen wollte. Und NASA-Wissenschaftlerin Hannah gerät während ihres Projekts, gegen das Ian Veto eingelegt hatte, in einer Gletscherspalte verloren. Sehr bald merken alle drei, dass sie doch mehr mit ihren jeweiligen „Erzfeinden“ verbindet, als sie ursprünglich dachten …
Dieser Roman besteht aus drei Kurzgeschichten, wobei diese jedoch nicht nur aufgrund ihrer Länge (ca. 160 Seiten), sondern auch aufgrund ihrer Erzählweise und Detailliebe wie vollständige Geschichten wirken. Das hat mich positiv überrascht, weil viele Kurzgeschichten im Allgemeinen zu abrupt auf mich wirken, ich dieses Gefühl hier aber nicht hatte.
Locker zu lesen sind sie alle drei allemal, wenn auch definitiv nicht perfekt. Das, was mich am meisten gestört hat, war zum Einen, wie oft das Wort „ficken“ verwendet wurde, weil es eine ausschließlich körperliche Anziehungskraft implizierte; und zum Anderen, dass alle drei Männer zugeben, im Grunde seit der ersten Begegnung davon fantasiert zu haben, mit der jeweiligen Protagonistin zu schlafen, was für mich creepy rüber kam und den Eindruck verstärkte, dass die Beziehungen eher sexueller als romantischer Natur sind. (Was natürlich in Ordnung ist, aber bei einem Liebesroman erwarte ich eine stärkere Ausprägung in Richtung Romanze.)
Die Handlungen außerhalb der Sexszenen waren nämlich richtig gut, sodass ich ein wenig enttäuscht war, wie durch ein paar vulgäre Worte der Eindruck einer süßen Liebesgeschichte schnell geschmälert wurde. Jetzt noch ein paar Worte zu den jeweiligen Geschichten:
Mara: Ich fand es überraschend natürlich beschrieben, wie ihr Hass auf Liam sich eventuell in Liebe verwandelte. Die beiden verbringen eine Menge Zeit miteinander und man kauft ihnen ihre Anziehung problemlos ab.
Sadie: Ich fand es cool, wie mit ihrem Aberglauben umgegangen wurde, aber davon abgesehen war ich kein allzu großer Fan ihrer Geschichte; sie hatte imho einen zu großen Fokus auf Sex und einen zu kleinen auf Liebe.
Hannah: Ich fand Hannah als Protagonistin sehr cool, vor allem, weil bei ihr gleich klargestellt wird, dass sie gerne Sex und es nicht so mit Dating hat. Außerdem war ihre Geschichte die wohl spannendste, auch wenn das Ende natürlich offensichtlich ist.
Insgesamt sind die Geschichten eine super lockere, leicht zu lesende Lektüre, die ich zwar nicht schlecht, aber aufgrund der erwähnten Kritikpunkte auch nicht großartig fand; wer gerne spicy Geschichten mit dem Enemies-to-Lovers-Trope liest, wird hier wohl mehr Freude finden.
Luc und Oliver sind seit zwei Jahren glücklich zusammen, doch keiner von beiden hat eine Heirat je in Erwägung gezogen. Doch weil nach und nach ihre Freunde (und Feinde) den Bund der Ehe eingehen, wird Luc immer mehr unter Druck gesetzt – bis er Oliver spontan einen Heiratsantrag macht. Doch wie sich herausstellt, braucht es mehr als vier Hochzeiten und einen Todesfall, bis beide realisieren, was sie wirklich wollen …
Nachdem „Boyfriend Material“ mir bereits sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie Lucs und Olivers Geschichte ausgeht – und blieb letztendlich mit einem zufriedenstellenden Gefühl zurück. Das Ende hat sehr zu den beiden gepasst, auch wenn sie selbst es vielleicht nicht tun. Das ist nämlich ein Thema, das während allen Hochzeiten immer wieder aufflammt: Dass Luc und Oliver eigentlich inkompatibel sind, weil sie so unterschiedliche Ansichten haben, aber dennoch (oder gerade deshalb?) perfekt zusammenpassen. Ich muss allerdings zugeben, dass mir ihre Streitereien irgendwann zu viel wurden – denn obwohl es natürlich auch Szenen gibt, in denen sie ihre Liebe füreinander zeigen, gingen diese zwischen ihren vielen Streits fast unter. Hier hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf den glücklichen Teil ihrer Beziehung gewünscht.
Die Struktur des Romans folgt beinahe wortwörtlich den oben erwähnten „vier Hochzeiten und ein Todesfall“. Lucs beste Freundin Bridget, sein Exfreund Miles, sein Mitarbeiter Alex und er selbst müssen sich mit den Schwierigkeiten von Hochzeitsvorbereitungen herumschlagen, während Oliver mit einem unerwarteten Todesfall in seiner Familie zu kämpfen hat. Am besten gefielen mir das Bridget-, das Alex- und das Todesfall-Kapitel; Bridgets, weil hier die Freundschaft zu Luc hervorgehoben wird, Alex', weil es zu einem kleinen Abenteuer führte und der Todesfall, weil Oliver dadurch eine wichtige Charakterentwicklung durchmacht. (Das Miles- und das Luc-Kapitel waren nicht schlecht, aber die anderen Kapitel fand ich ein wenig besser.)
Was in allen Kapiteln zum Glück gut gelungen ist, ist der Humor – Alexis Hall hat ohnehin einen lockeren, flüssigen Schreibstil, doch durch seinen Humor wertete er die (im Grunde altbekannte) Geschichte um einiges auf. Es machte dadurch umso mehr Spaß, Lucs und Olivers Geschichte zu folgen und nebenbei ein paar andere Hochzeiten zu erleben (wobei die Nebencharaktere zugegeben relativ blass bleiben).
Insgesamt also eine schöne Liebesgeschichte, die ihre Haupt- und Nebencharaktere zwar unter gehörigen Stress setzt, sich aber perfekt dafür eignet, den Stress der realen Welt für eine Weile hinter sich zu lassen!
- A Night of
- Promises and Blood
- Anne Pätzold
- Lyx
- Liebesroman
- Romanze
- Vampire
- Schwestern
- Kunst
- Geheimnisse
- Slow Burn
- LGBTQ+
Die Schwestern Winnie und Sasha sind eigentlich ganz zufrieden mit ihren Leben. Winnie arbeitet in einem Café und in ihrer Freizeit an einer Kunst-App, während Sasha Kunstgeschichte studiert. Bis eine neue Nachbarin ihr Leben ganz schön durcheinander bringt: Jo, die eine mysteriöse Aura ausstrahlt und sofort ein unangenehmes Gefühl in Winnie auslöst, obwohl Sasha selbst sich schnell mit ihr anfreundet. Erst, als Winnie Jo besser kennenlernt, beginnt, ihre Beziehung aufzublühen. Bis Winnie herausfindet, dass Jo eine Vampirin ist …
Diese Vampirromanze ist genau das, was ich von ihr erwartet habe: Eine süße, flüssig zu lesende Liebesgeschichte, die an sich nichts Besonderes ist, mir aber sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat. Es war sehr leicht, mit Winnie und Jo mitzufiebern, weil man sich problemlos in beide hineinversetzen konnte. Lustigerweise ist mein Lieblingscharakter letztendlich Sasha geworden – sie war schlicht ein großartiger Charakter und ich hoffe, im zweiten Teil noch mehr von ihr zu lesen!
Die restlichen Charaktere waren, um ehrlich zu sein, nicht besonders erinnerungswürdig, aber dafür hatte die Handlung am Ende einen coolen Twist, der mich erst recht gespannt auf den zweiten Teil macht. Wobei die Handlung auch eine Schwäche hatte: Unnötige Geheimnisse! Es gibt durchaus Situationen, in denen ich Missverständnisse und Geheimnisse in Geschichten toleriere, aber hier fand ich sowohl das Geheimnis, dass Winnie vor Sasha hatte, als auch das Geheimnis, das Jo vor Winnie hatte, nicht nachvollziehbar. Im Sinne von: Ich habe nicht verstanden, warum sie es bis zum ungünstigsten Moment geheim gehalten haben. Hier hätte ich mir eine bessere Erklärung für Winnies und Jos Handlungen gewünscht.
Trotzdem erfüllte der Roman letztendlich sein Versprechen, indem er mir ein paar schöne Lesestunden bereitete. Wer einfach mal wieder eine schöne, süße Vampirromanze lesen will, wird sie hier finden!
- A Magic Steeped
- in Poison
- Judy I. Lin
- Jugendbuch
- Fantasy
- Magie
- Tee
- Wettbewerb
- Prüfungen
- Freundschaft
- Liebe
- Chin. Mythologie
Seit Ning ihrer Mutter und Schwester versehentlich vergifteteten Tee servierte, wodurch ihre Mutter starb, sucht sie verzweifelt nach einem Weg, ihre sterbende Schwester zu retten. Eine potentielle Lösung bietet sich, als die Prinzessin des Landes einen Wettbewerb zwischen allen Tee-Magiern ausrufen lässt - dem oder der Gewinner*in wird eine Gunst gewährt. Und so reist Ning in die Hauptstadt, um an dem Wettbewerb teilzunehmen – und trifft dabei auch auf den Sohn des Verbannten Prinzen ...
Dieser Fantasyroman ist wirklich wunderschön zu lesen, weil der Schreibstil sowohl flüssig als auch bildgewaltig geschrieben ist. Auch die Handlung konnte mich überzeugen, weil sie ein gutes Pacing hatte, wodurch mir das Dranbleiben leicht fiel. Und natürlich hilft es auch, dass die kreative Art und Weise, wie Magie gewirkt wird, sehr gut umgesetzt war!
Ganz perfekt ist der Roman natürlich nicht. Bis auf wenige Ausnahmen (die Protagonistin Ning, der verbannte Prinzensohn Kang, die Prinzessin Zhen und die Leibwächterin Ruyi) bleiben die Charaktere sehr blass, sodass ich hauptsächlich wegen der Handlung (und den Wettbewerbsaufgaben!) weitergelesen habe. Die Story war so gut erzählt, dass es mich noch nicht einmal störte, dass die Twists sehr vorhersehbar waren.
Eine Romantasy im Gesamten ist die Geschichte nicht, aber in Teilen schon: So spielt die Liebesbeziehung zwischen Ning und Kang vor allem in der ersten Hälfte der Handlung eine große Rolle, während in der zweiten Hälfte andere Charaktere und Handlungsstränge relevant werden. Eine Aufteilung, die ein wenig ungewöhnlich, aber durchaus interessant zu lesen war.
Insgesamt hat mich der erste Teil genug gepackt, um auch den zweiten Teil lesen zu wollen. Die Geschichte würde ich allen empfehlen, die einfach mal wieder einen schönen Fantasyroman in die Hand nehmen wollen, ohne jetzt etwas bahnbrechend Neues zu erwarten. ;)
- Zwischen Welten
- Juli Zeh
- Simon Urban
- Luchterhand
- Belletristik
- Gesellschaftsroman
- Freundschaft
- Klima
- Rassismus
- Krieg
- Gender
- Landwirtschaft
- Journalismus
- E-Mails
- Textnachrichten
Stefan und Theresa sind zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Er ein Journalist, der fürs Klima und für Gleichberechtigung kämpft, sie eine Landwirtin, die sich abrackert, um ihr Land – und damit ihre Lebensgrundlage – behalten zu dürfen. Beide haben Schwierigkeiten, die Position des/der jeweils Anderen zu verstehen und schon bald drohen ihre unterschiedlichen Sichtweisen, ihre Freundschaft für immer zu zerstören. Dazu kommt, das Leben nun mal unvorhersehbar ist …
Dieser Roman besteht aus den E-Mails und Textnachrichten, die Stefan und Theresa sich während dem Jahr 2022 schreiben, wodurch auch viele aktuelle Themen (wie Russlands Invasion der Ukraine und die drohende Klimakatastrophe) angesprochen werden. Auch allgemeine Themen wie Rassismus und Gender spielen eine wichtige Rolle. Was ich dabei am faszinierendsten fand, war, wie gleichwertig Stefans und Theresas Sichtweisen behandelt wurden und wie schwierig es mir zuweilen fiel, selbst einen Standpunkt anzunehmen. Als Stefans Vorgesetzter zum Beispiel einen rassistischen Witz macht, der viral geht, stellt Stefan sich auf seine Seite, weil die Online-Reaktionen überproportionale Ausmaße annehmen (von anfänglicher Empörung zu Petitionen für eine Kündigung bis zu Todesdrohungen und einer symbolischer Ermordung). Wie weit soll – und darf – eine gerechtfertigte Kritik gehen? Denn selbst mir erschien die Reaktion auf diesen unangemessenen Witz viel zu übertrieben, aber wann sollte man eine Grenze setzen?
Und auch Theresa, die sich verzweifelt darum bemüht, die vielen unvorhergesehenen Schwierigkeiten, die ihren Hof bedrohen, zu meistern, hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe, um ehrlich zu sein, nie so richtig darüber nachgedacht, was Landwirt*innen eigentlich so alles durchmachen müssen und wie unfair sie vom Staat behandelt werden, aber Theresas Schicksal macht deutlich, dass diese Berufsgruppe nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient hätte.
Was die Konversation zwischen Stefan und Theresa anbelangt, fliegen zuweilen die Fetzen, weil sie sich selten einig sind, sich aber trotzdem mögen. Ihre Freundschaft war auf jeden Fall ungewöhnlich, weil es so mehrere Stellen gab, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie nun befreundet oder verfeindet sind; aber genau das macht ihren Reiz aus: Sie sind irgendwie beides.
Insgesamt also ein Roman, der sehr zum Nachdenken anregt, aber auch die Geschichte einer Freundschaft erzählt, die mich letztendlich sehr bewegt hat!
- Und morgen
- ein neuer Tag
- Claire Alexander
- Goldmann
- Belletristik
- Depression
- Hikikomori
- Trauma
- Freundschaft
- Heilung
1.214 Tage - so lange hat Meredith zu Beginn der Handlung das Haus nicht verlassen. Über den Grund spricht sie mit niemandem. Stattdessen arbeitet sie als Texterin von zu Hause aus, puzzlet in ihrer Freizeit und bekommt ab und an Besuch von ihrer besten Freundin. Doch dann treten Tom und Celeste in ihr Leben, die Meredith dazu motivieren, sich anderen zu öffnen. Nur ist der Weg zur Heilung nicht ganz so gerade, wie Meredith es sich erhofft ...
Dieser Roman wird als "warmherzig und hoffnungsvoll" beschrieben, doch um ehrlich zu sein, fand ich ihn hauptsächlich traurig, stellenweise sogar deprimierend. Die kleinen Hoffnungsschimmer, die es gibt, werden sehr schnell vom Verlauf der Handlung und Merediths allgemeiner Situation zerdrückt. Nichts läuft so, wie Meredith es plant, und die Erlebnisse, die sie und andere Charaktere durchmachen mussten, haben mich ganz schön runtergezogen.
Der Roman selbst ist sehr ruhig erzählt, es passiert eigentlich nicht allzu viel, was zur melancholischen Stimmung des Romans beitrug. Es ist natürlich möglich, dass es nur mir so geht, aber als "warmherzig und hoffnungsvoll" habe ich den Roman höchstens an ein paar Stellen empfunden, während ich die Hauptstimmung eher als "schwermütig und tiefsinnig" beschreiben würde. Er war, um klar zu sein, kein schlechter Roman, aber er erfüllte nicht die Erwartungen, die ich an ihn stellte.
Deshalb würde ich den Roman explizit nicht denjenigen empfehlen, die einen Feel-Good-Roman suchen, sondern eher denjenigen, die bereit sind, zusammen mit Meredith den komplizierten, teils frustrierenden Weg der Heilung zu gehen, der im Grunde nie ganz abgeschlossen ist.
Tom Monderath ist erfolgreicher Fernsehmoderator, doch sein privates Leben wird auf den Kopf gestellt, als bei seiner Mutter Greta Demenz diagnostiziert wird. Die erschreckende Diagnose führt allerdings auch zu etwas Positivem: Zum ersten Mal erzählt Greta von ihrer Kindheit und Jugend, die sie bisher unter Verschluss gehalten hat. Doch was Tom selbst herausfinden muss, ist die Geschichte ihrer unmöglichen Liebe – und die Geschichte eines kleinen, dunkelhäutigen Mädchens …
Dieser Roman gehört zu denen, die eigentlich nicht zu meinen Interessengebieten gehören, aufgrund ihrer Beliebtheit jedoch meine Neugier so sehr entfachten, dass ich sie trotzdem lesen wollte. Und im Fall von „Stay away from Gretchen“ bin ich sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben!
Diese Geschichte ist unglaublich emotional, weil sie das Leben Gretas so realistisch erzählt. Von ihrer Überzeugung als Kind, dass Hitler eine bewundernswerte Person ist, zu ihrem harten Leben in der Nachkriegszeit bis zu ihrer Demenz im Alter erleben wir sie in allen Lebenslagen, was es leicht gemacht hat, mit ihr mitzufühlen und mitzufiebern. Toms Mühen, die Vergangenheit seiner Mutter zu recherchieren, fand ich zwar auch spannend, aber es waren stets die Kapitel, die wir aus Sicht der jungen Greta lasen, die mich wirklich gepackt haben.
Neben der fantastischen Geschichte ist es auch der Schreibstil, der es unglaublich leicht macht, sich in den Roman fallen zu lassen. Er ist unglaublich flüssig zu lesen, sodass die vergleichsweise langen Kapitel wie im Flug vorbeiziehen. Das ist bei über fünfhundert Seiten wahrhaft eine Meisterleistung!
Bonuspunkte gibt es auch dafür, dass die Geschichte auf realen Ereignissen basiert. Ich liebe es, wenn Ereignisse, die nicht allgemein bekannt sind, in Büchern thematisiert werden; so traurig die Vergangenheit auch ist, es ist wichtig, dass man sie nicht vergisst.
Insgesamt ein rundum empfehlenswerter Roman!