Nach Galbatorix’ Tod ist größtenteils Frieden in Alagaësia eingekehrt, doch für Murtagh und seinen Drachen Dorn hören die Probleme nicht auf. Verhasst von jedem Volk, ist es schwierig für sie, ihr Leben so friedlich wie der Rest Alagaësias zu leben. Doch als Murtagh auf Menschen mit einem Vogelschädelamulett trifft, das selbst die mächtigste Magie abweist, und schwarz verbrannte Steine mit einer unheimlichen Aura sich nach und nach im Land ausbreiten, ahnt er, dass eine weitere dunkle Macht Alagaësia bedroht …
Es ist schon eine Weile her, seit ich die Eragon-Reihe gelesen habe, doch glücklicherweise hat mich das nicht davon abgehalten, schnell in „Murtagh“ einzufinden. Ich war tatsächlich angenehm überrascht, wie leicht es der Schreibstil mir gemacht hat, wieder in die Welt Alagaësias – und in Murtaghs Sichtweise – zu versinken. Speziell sein Bund mit Dorn und seine Abenteuer im Allgemeinen waren fantastisch beschrieben, was noch dadurch gewürzt wurde, dass Alagaësia sich wie eine richtige, lebende Welt angefühlt hat. Durch viele liebevolle Details hat Christopher Paolini es geschafft, Alagaësia zu einem Ort zu machen, der mir tatsächlich echt und durchdacht vorkam. Ein großes Lob hierfür!
Was die eigentliche Handlung betrifft, mochte ich vor allem Murtaghs Erlebnisse am Anfang – speziell seinen nicht ganz so kleinen Kampf in Ceunon und seine Abenteuer in Gil’ead, wo er sich einer komplexen Aufgabe für eine Werkatze widmet, die erfordert, den berühmten Fisch Schlammschlund zu erledigen und sich der Stadtwache anzuschließen. Das hat schlicht ergreifend Spaß gemacht und ist für mich auch nach Abschluss der Geschichte ein wahres Highlight gewesen.
Denn ich muss zugeben, dass der Hauptteil der Geschichte, der sich um die Hexe Bachel dreht, etwas lang gezogen ist und teils schwierig zu lesen war, weil Murtagh so unendlich viel Leid ertragen muss. Dafür fanden sich in diesem Teil der Geschichte zwei meiner Lieblingscharaktere (Uvek und Alín) und er endete in einem wahrhaft epischen Kampf und einem sehr zufriedenstellenden Ende, das noch mehr Abenteuer verspricht.
Neben der Langsamkeit des Hauptteils habe ich ansonsten nur den Mangel an Nasuada zu bemängeln – zwar wird angedeutet, dass ein zweiter Murtagh-Teil mehr von ihr zeigen wird, doch wünschte ich wirklich, schon hier im ersten Teil mehr von ihr gesehen zu haben.
Nichtsdestotrotz war dieser Fantasyroman für mich ein würdiger Teil der „World of Eragon“-Romane und ich hoffe, dass er anderen Eragon-Fans ebenso gefallen wird!
- Hani & Ishu
- Fake-Dating
- Adiba Jaigirdar
- one
- Jugendbuch
- Liebe
- Romanze
- Rassismus
- Homofeindlichkeit
- Islam
- Bengalische Kultur
- LGBTQ+
Als Hani ihren beiden besten Freundinnen gesteht, dass sie bisexuell ist, wollen diese ihr nicht glauben, weshalb sie kurzerhand behauptet, in einer Beziehung mit Ishu zu sein - einem ehrgeizigen Mädchen, das so ganz anders als Hani ist. Ishu stimmt zu, ihre Fake-Freundin zu spielen, wenn Hani ihr im Gegenteil hilft, Schulsprecherin zu werden. Doch schon bald bemerken die beiden, dass ihre Gefühle füreinander echter sind, als sie je geglaubt hätten ...
Dieser schöne Jugendroman schafft es nicht nur, eine süße Liebesgeschichte zu erzählen, sondern auch, einige wichtigen Themen wie Rassismus und Homofeindlichkeit anzusprechen. Sowohl Hani als auch Ishu sind bengalisch, weshalb sie sogar im engsten Familien- und Freundeskreis mit Vorurteilen und gewissen Erwartungen konfrontiert werden. Mir hat es sehr gefallen, wie Adiba Jaigirdar diese Themen angesprochen hat, weil sie diesem schönen Jugendbuch viel Tiefe verliehen haben. Natürlich lernt man gerade als weiße/r Leser/in viel über die bengalische Kultur, was zusätzlich hervorgehoben hat, wie groß das Unwissen und Unverständnis wirklich ist.
Was mich am Ende deshalb ein wenig überrascht hat, war die wahre, aber auch traurige Tatsache, dass die weißen Charaktere für ihr Verhalten zwar zurechtgewiesen werden, aber letztendlich keine größeren Konsequenzen daraus gezogen haben. Sie blieben weiterhin rassistisch und/oder homofeindlich, ohne dass ihnen das mehr als eine Rüge beschert hätte. Und obwohl ich durchaus wünschte, hier mehr Konsequenzen für sie gelesen zu haben, ist es wohl leider realistischer, dass Menschen, deren Glauben an etwas so tief verankert ist, sich nicht einfach so ändern.
Neben diesen ernsten Themen gibt es aber natürlich auch die Liebesgeschichte, die einen schönen Kontrast zu ihnen bildet. Hani und Ishu hatten eine wunderbare Chemie miteinander, sodass ihre Gefühle und ihre Beziehung sich im Lauf des Romans sehr natürlich entwickelten.
Insgesamt für alle Fans von LGBTQ+-Romanen, die nicht nur eine queere Liebesgeschichte, sondern eine mit Tiefe lesen wollen!
Nichole "Nic" Blake gehört zusammen mit ihrem Vater zu den Ungewöhnlichen, Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Seit Jahren flüchten sie von Ort zu Ort, wenn Gefahr läuft, dass ihr Geheimnis auffliegt. Bis Nic durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen erfährt, was der wahre Grund für ihre regelmäßige Flucht ist: Als Kleinkind hat ihr Vater sie entführt und so vor ihrer Mutter und ihrem Zwillingsbruder ferngehalten. Jetzt wird er angeklagt, ein sagenumwobenes Artefakt, das Msaidizi, gestohlen zu haben. Zusammen mit ihrem besten Freund JP und ihrem Bruder Alex muss Nic das Msaidizi finden, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen ...
In diesem wunderbaren Kinderbuch bekommen wir eine schöne Mischung aus altbekannten Handlungssträngen und neuen Ideen, die dem Buch vor allem durch den kulturellen Aspekt einen frischen Anstrich gaben. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Nics, JPs und Alex' Abenteuer zu verfolgen, weil ihre Geschichte eine angenehme Geschwindigkeit (nicht zu schnell, nicht zu langsam) und die Charaktere selbst äußerst sympathisch waren.
Angie Thomas schafft es gut, die Spannung zu halten und neben spannenden Ereignissen auch wichtige Charaktermomente zu schreiben. Vor allem Nic ist eine wunderbare Protagonistin, wobei man Lieblingscharakter allerdings ihr bester Freund JP war.
Was die Twists angeht, habe ich den Haupttwist schon relativ früh vorhergesehen, doch alle anderen Twists, die wir am Anfang und in der Mitte des Romans bekommen, waren dafür umso überraschender.
Sehr schön fand ich auch, wie die Magie mit der Kultur der Charaktere verbunden wurde. Es wird sowohl auf die Sklaverei der Schwarzen Bevölkerung als auch auf verschiedene ihrer Geschichten Bezug genommen. Ich fand ihre Implementierung großartig umgesetzt, weil sie dem Roman auf diese Weise eine Tiefe verliehen, die vielen anderen Kinderbüchern fehlt.
Insgesamt ein hervorragendes Abenteuer, das sich nicht nur für Kinder, sondern auch wunderbar für fantasybegeisterte Erwachsene eignet!