Verlassene Orte
340 Seiten

Wie wird die Welt wohl aussehen, wenn wir Menschen nicht mehr da sind? Dies ist eine Frage, die Cal Flyn anhand der Orte, in denen keine Menschen mehr leben, beantwortet. Hauptsächlich über Europa und Amerika verteilt, besucht sie zwölf verschiedene Orte, die aus verschiedenen Gründen von ihren Bewohnern verlassen wurden.

Mit bildhaften Beschreibungen bringt sie uns die Einsamkeit, Zerstörung und Heilung der Orte nahe, ergänzt durch rotstichige Abbildungen, die uns ihren Verfall zeigen. Dabei geht sie auch auf die Geschichte der Orte und zusammenhängende Ereignisse ein, die uns den Hintergrund jedes Orts gut erläutern. Der Schreibstil war dementsprechend ganz gut zu lesen – für die einen oder anderen Leser/innen vielleicht zu bildhaft und/oder zu informativ, doch meiner Meinung nach genau richtig.

Nur, dass es diesbezüglich doch eine Kritik gibt. Obwohl ich die Menge an bildhaften Beschreibungen und Hintergrundinformationen gut dosiert fand, litt dieser Reisebericht schlicht darunter, dass mich nicht alle zwölf Orte gleichermaßen interessierten. Nur etwa die Hälfte an beschriebenen Orten las sich für mich spannend, während die andere Hälfte für mich nicht so interessant zu lesen war. Das ist einerseits gut, weil das Buch so verschiedene Menschen anspricht, aber auch kritisch, weil vermutlich nicht alle Leserinnen und Leser tatsächlich alle Kapitel mögen werden.

Das gilt übrigens auch für diejenigen, die sich (wie ich) für verlassene Orte begeistern. Nicht jedes Kapitel wird gleich interessant sein und das ist wohl etwas, das in einem Reisebericht wie diesem unvermeidlich ist.

Doch letztendlich erhält man trotzdem einen faszinierenden, hoffnungsvollen Einblick in unsere Vergangenheit – und unsere mögliche Zukunft.

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