Emilio ist aus Cainstorm Island entkommen, landet aber ausgerechnet in Asaria, wo er der Bevölkerung als Feind präsentiert wird. Zuflucht findet er schließlich bei der Yong-Familie, wobei ein Computer namens Scio allerdings jeden seiner Schritte überwacht. Zudem verschafft sich eine Hackerin Zugriff zu Emilios System, wobei Emilio sich allerdings nicht sicher ist, ob er ihr trauen soll oder nicht ...
Spannend geht es im zweiten Band der Duologie weiter. Wir lernen Asaria und ihren Lebensstil näher kennen, was mir ausgesprochen gut gefallen hat, weil so der Kontrast zwischen Asaria und Cainstorm Island hervorragend gezeigt wird. Auch neue Charaktere schließen wir bald ins Herz, wenn das zum Teil leider auf Kosten der alten Charaktere geschieht.
Am interessantesten hierbei fand ich die Hackerin, die eine wichtige Rolle im Roman hat. Marie Golien gelingt es hervorragend, zu verschleiern, auf welcher Seite sie steht - selbst, nachdem die Wahrheit offenbart wird, ist es schwer, eine endgültige Entscheidung bezüglich ihres Charakters zu treffen. Schade fand ich, dass die Hackerin am Ende keine Rolle gespielt hat - andere Charaktere bestreiten das Finale, während ihr Schicksal unklar bleibt. Hier hätte ich mir mehr Aufklärung und Involvierung gewünscht.
Allgemein hatte ich mir mehr Verbindungen zwischen dem ersten und dem zweiten Teil erhofft, weil beide voneinander unabhängige Handlungsstränge haben und hier deshalb der rote Faden verloren geht. Die einzelnen Plots gefielen mir durchaus - vor allem fand Marie Golien ein zufriedenstellendes Ende für beide -, aber überrascht war ich schon, dass es insgesamt nur wenige Verbindungen gibt. Sie existieren durchaus, aber man merkt, dass beide Bände ihren eigenen Fokus haben.
Insgesamt hat mir die Duologie jedoch gefallen - die Spannung war hier der größte Pluspunkt, wobei ich den zweitgrößten in der subtilen Gesellschaftskritik sehe, die die Autorin auch hier meisterhaft eingebaut hat, ohne bevormundend zu wirken.
Von daher hoffe ich, dass sie noch weitere Jugendthriller schreiben wird!
Um seiner Familie finanziell zu helfen, hat sich Emilio einen Chip implantieren lassen, mit dem alles, was er mit seinen Augen sieht, auf eine Videoplattform übertragen wird. Mit riskanten Stunts sorgt Emilio für Zuschauer - und für Geld. Als er dann allerdings in Notwehr ein Gangmitglied vor laufender Kamera umbringt, geht alles drunter und drüber: Das Video sorgt dafür, dass Emilio zwar mehr als genug Geld für seine Familie verdient - aber auch, dass er überall in der Stadt von den anderen Mitgliedern der Gang gejagt wird ...
Sehr positiv hervorzuheben ist die Spannung des Romans, die durch die wilden Verfolgungsjagden entsteht. Sehr schnell gerät Emilio in immer größere Gefahr und das war so gut umgesetzt, dass ich in Windeseile weiterlas, um herauszufinden, wie es weitergeht - beinahe kam ich mir wie einer seiner Zuschauer vor!
Apropos: Auch die subtile Kritik bezüglich Videoplattformen und wie weit Unternehmen gehen würden, um Views/Geld zu bekommen, war imho gut eingebaut. Sie ist mitnichten der Hauptfokus des Buches, aber zwischen den Zeilen deutlich genug zu erkennen.
Die Charaktere bleiben relativ blass, sind aber sympathisch genug, dass man sich ein zufriedenstellendes Ende für sie wünscht. Nur die Romanze zwischen Emilio und Lyssa fand ich relativ unnötig, aber glücklicherweise ist sie ohnehin nur eine Nebenhandlung.
Insgesamt ein toller Jugendroman!
Strafverteidiger Eddie Flynn hat einen kniffligen neuen Fall: Schauspieler Bobby Solomon wird angeklagt, seine Frau und deren Liebhaber umgebracht zu haben. Alle Beweise deuten auf ihn hin, doch Eddie glaubt an seine Unschuld. Was er dagegen nicht vermutet: Der wahre Mörder hat sich einen Platz unter den Geschworenen ergattert und tut alles, um sie zu manipulieren - und diejenigen loszuwerden, die Bobby Solomon für unschuldig halten ...
Allein die Grundidee des Thrillers begeisterte mich sehr: Dass der Mörder nicht auf der Anklagebank, sondern in der Jury sitzt. Und auch der Thriller an sich konnte mich überzeugen, obwohl es tatsächlich eine ganze Weile dauert, ehe überhaupt der erste Gerichtstag beginnt.
So gibt Autor Steve Cavanagh uns allerdings Gelegenheit, einen guten Einblick in den Prozess der Geschworenenauswahl zu bekommen, während er gleichzeitig seinen Strafverteidiger Eddie Flynn auf wichtige Hinweise stößt: So spielt gerade der zum Schmetterling gefaltete Dollarschein, der im Mund des Liebhabers gefunden wird, eine wichtige Rolle und bringt Eddie bald auf die Idee, dass der Täter ein perfider Serienkiller ist.
Zudem hatte der Thriller eine flüssige Sprache und natürlich eine allgemein spannende Handlung, die mich ihn schnell lesen ließ.
Seine einzige Schwäche besteht wohl in den Charakteren; bis auf Eddie Flynn und den Serienmörder, die sich in ihren Sichtweisen abwechseln, bekommen wir keinen guten Einblick in die Köpfe anderer Charaktere, weshalb ich sie mir nicht so gut merken konnte. Diese Schwäche lässt sich meiner Meinung nach jedoch verschmerzen, da der Fokus eindeutig auf der Handlung liegt und diese mich umso mehr begeistert hat!
- Das Gold der Krähen
- Leigh Bardugo
- Droemer Knaur
- Fantasy
- Spannung
- Charaktere
- Beziehungen
- Mission
- Duologie
- Highlight
Nachdem Inej am Ende des ersten Bandes von Jan Van Eck entführt wurde, sind Kaz, Nina, Matthias, Jesper und Wylan entschlossen, sie zu retten. Zu diesem Zweck erstellen sie einen komplexen Plan, der mit einem Zusammenspiel von Einbrüchen, Betrügereien und Lügen für Inejs Freiheit sorgen soll. Zudem sucht Kaz weiterhin nach einem Weg, Rache an dem Mann zu üben, der ihm seinen Bruder genommen hat ...
Auch der zweite Band der Duologie begeisterte mich durch eine wunderbare Charakterisierung, eine spannende Handlung und mehreren Schichten eines absolut genialen Plans. Während mich im ersten Band vor allem Kaz, Nina und Matthias begeisterten, sind es hier Inej, Jesper und Wylan, deren Sichtweisen ich besonders gern verfolgte - wobei die anderen drei aber mitnichten zu kurz kommen. Tatsächlich sind die Rollen der einzelnen Charaktere sogar ausgewogener als im ersten Teil.
Sehr schön fand ich es auch, dass die romantischen Beziehungen zwischen den Charakteren eine größere Rolle bekamen, die Romanzen selbst aber weiterhin eine Nebenhandlung blieben. So hat die Romanze den Plot angenehm gewürzt, statt im Weg zu stehen.
Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefiel, war das Schicksal von einem der Hauptcharaktere - in meinen Augen mutete es leicht unnötig an und hätte ebenso gut durch ein glücklicheres ersetzt werden können. Natürlich erwarte ich nicht, dass jeder Charakter sein Happy End bekommt, aber in diesem Fall hätte ich es gegenüber dem eigentlichen Ende bevorzugt.
Insgesamt genauso empfehlenswert wie der erste Band und ein schöner Abschluss der Duologie!
- Das Lied der Krähen
- Leigh Bardugo
- Droemer Knaur
- Fantasy
- Spannung
- Charaktere
- Beziehungen
- Mission
- Duologie
- Highlight
Für dreißig Millionen Kruge bekommt Kaz Brekker einen unmöglichen Auftrag: Er soll in das Eistribunal, ein ausbruchssicheres Gefängnis, einbrechen und einen gefährlichen Wissenschaftler daraus befreien. Zu diesem Zweck stellt er sich eine Truppe zusammen: Inej, das "Phantom" und seine rechte Hand; Nina, eine Magierin aus den Slums; Matthias, ein Verurteilter mit dem Verlangen nach Rache; Jesper, ein Scharfschütze und einer seiner treuesten Begleiter; und Wylan, ein Ausreißer mit einem Händchen für Sprengstoff. Zu sechst stellen sie einen Plan zusammen, um dieses unmögliche Ziel zu erreichen - nur, dass oft sie selbst es sind, die sich im Weg stehen ...
Ich habe diese wundervolle Duologie schon mehrmals gelesen und jedes Mal begeistert sie mich wieder. Die Charaktere, die zuerst durch ihre obengenannte Position vorgestellt werden, bekommen während des Romans unglaublich viel Tiefe und jeden einzelnen von ihnen schließt man früher oder später ins Herz. In diesem ersten Band der Duologie mochte ich vor allem Kaz und die Beziehung zwischen Nina und Matthias, aber auch Inej, Jesper und Wylan glänzten durch ihren dreidimensionalen Charakter.
Nicht zuletzt ist auch die Handlung unglaublich spannend, sodass man konstant mitfiebert und es genießt, die Charaktere mit verschiedenen Problemen umgehen zu sehen. Die eigentliche Handlung um den Einbruch ins Eistribunal beginnt zwar recht spät, gibt einem dafür aber genügend Zeit, die Charaktere kennenzulernen.
Den einzigen Wermutstropfen kann man verschmerzen: Das Alter der Charaktere in Zusammenhang mit ihrem Verhalten und ihrer Vergangenheit. Sie sind alle um die siebzehn, doch würde man als Leser niemals darauf kommen, weil sie alle viel erwachsener wirken, sodass ich es realistischer gefunden hätte, ihr tatsächliches Alter wenigstens um ein paar Jahre anzuheben.
Insgesamt absolut empfehlenswert für alle, die eine spannende Handlung, vielschichtige Charaktere und eine gut ausgebaute Welt lieben - mit anderen Worten: Für alle, die gerne Bücher lesen!
Vor seinen Augen verschwindet sie: Izzy, Gabes Tochter. Auf dem Weg nach Hause sieht er sie im Auto vor sich sitzen, schafft es aber nicht, ihr zu folgen. Doch er glaubt fest daran: Izzy ist noch am Leben. Drei Jahre lang fährt er die Autobahn auf und ab, ohne einen Hinweis auf ihren Verbleib zu finden. Bis er das Auto von damals und einen gekritzelten Hinweis darin findet: "Die Anderen". Doch wer sind "die Anderen"? Und was haben sie mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun? Gabe ahnt nicht, wie verstrickt das Spinnennetz ist, in das er hineingreift ...
Unglaublich spannend erzählt C. J. Tudor die Geschichte von Gabe, Fran and Katie, drei Personen, die auf die eine oder andere Weise in Izzys Verschwinden verwickelt sind. Fast jedes Kapitel endet auf eine Weise, die einen zum Weiterlesen anregt, weil die Autorin es meisterhaft schafft, uns Puzzleteil für Puzzleteil zu servieren, wobei das Gesamtbild erst zum Schluss klar wird. Das hat mir am Thriller definitiv am besten gefallen - die Spannung versiegte nie und am liebsten hätte ich das Buch in einem Stück gelesen, weil es so packend geschrieben war!
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Das übernatürliche Element, das im Buch vorkommt. Immer wieder werden einige seltsame Geschehnisse angerissen, aber was ich als letztes erwartet hätte, war, dass ihre Erklärung tatsächlich übernatürlichen Ursprungs ist. Allzu tief wird darauf auch nicht eingegangen, es ist einfach so und wird nicht hinterfragt. Das hat dem Buch leider ein wenig an Glaubwürdigkeit genommen und es hätte mir besser gefallen, hätte es sich bei den seltsamen Vorkommnissen schlicht um geschickte Tricks gehandelt.
Nichtsdestotrotz ist dies ein absolut fesselnder Thriller, den man in Windeseile durchliest. Lässt man sich von der übernatürlichen Komponente nicht abschrecken, wird man mit einem wahren Pageturner belohnt!