- Zauberei und
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- Kontrollfuch
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- Kleines Highlight
Leo ist ein Schreibender, der kleine Zauber bevorzugt und es liebt, seinen Studienkollegen Grimm ein bisschen zu ärgern. Auch, als sie im Unterricht für ein Projekt zusammenarbeiten müssen, konzentriert Leo sich mehr darauf, Grimm auf die Palme zu bringen, als die zugeteilte Aufgabe zu erfüllen. Bis ein versehentlicher Kontrollzauber Leo an Grimm bindet: Nicht nur muss er jedem seiner Befehle folgen, sondern kann sich auch nicht allzu weit von ihm entfernen. Beide wollen den Fluch unbedingt brechen, doch müssen sie dazu auf eine gefährliche Reise in den Unruhigen Wald gehen, um die einzige Zauberin zu finden, die Leo helfen kann ...
Dieser Fantasyroman ist einfach köstlich: Er bietet ein wunderbares Fantasyabenteuer, das nicht nur stets unterhaltsam, sondern fast schon süchtigmachend ist. Es machte mir einfach so viel Spaß, Leos und Grimms (Misse-)Taten zu verfolgen und dabei ihre wachsende Freundschaft und Romanze zu sehen.
Ein wichtiger Grund dafür sind die Protagonisten selbst, denn Leo und Grimm waren einfach großartig. Leo überzeugte vor allem durch seine Charaktertiefe: Er ist unachtsam, sehr stur, ein wenig naiv und auf jeden Fall humorvoll, was in der Handlung auch tatsächlich alles gezeigt wurde. Es gab durchaus Stellen, bei denen ich nur den Kopf über seine Entscheidungen schütteln konnte (sein starker Alkoholkonsum, seine kleinen Erpressungen gegenüber Grimm), aber gerade das hat ihn so einnehmend gemacht: Dass er sowohl Stärken als auch Schwächen hatte, die er stets demonstrierte. Neben seinem chaotischen Gemüt bekommen wir auch seine Kreativität bezüglich seiner kleinen Zauber zu sehen, die zudem auch seine liebste Beschäftigung (die Musik) gut repräsentierten. Er war rundherum ein großartiger Charakter und Protagonist!
Aber auch Grimm war unglaublich sympathisch. Allein dadurch, dass er nie versuchte, seine Befehlsgewalt auszunutzen (sie kam nur versehentlich, gefolgt von genuiner Reue, oder nach expliziter Erlaubnis vor), machte ihn unglaublich liebenswürdig, aber auch, dass er Leos zuweilen wilde Ideen ihm zuliebe umsetzte, zeigte seinen Charakter. Tatsächlich gibt Leo Grimm sehr viel mehr Befehle als umgekehrt, aber obwohl er seine Bedenken durchaus äußert, lässt er sich auf Leos Lösungsvorschläge ein. Ihre Dynamik war wirklich wunderbar; dadurch, dass sich ihre Freundschaft so langsam entwickelte (und definitiv Vorrang vor der Romanze hat), wirkte sie sehr realistisch und blieb doch stets amüsant zu lesen.
Hier muss unbedingt erwähnt werden, dass der Umgang mit dem Gehorsamkeitszauber glücklicherweise sehr gelungen ist. Ich hatte teilweise Angst, irgendwann würde Leo seine Gefühle nicht mehr von seinem Fluch unterscheiden können, aber erstens war das nicht der Fall und zweitens wird die immer engere Schnur um ihn auch tatsächlich negativ dargestellt. Deren langsame Entwicklung war ebenfalls sehr gut gelungen – über den ganzen Roman hinweg spüren wir als Leser:innen deutlich, wie der Fluch für Leo immer schlimmer wird.
Neben diesen sehr guten Aspekten gab es natürlich auch ein paar schwächere bzw. welche, die ich an sich gut fand, aber von denen ich mir wünschte, sie wären noch weiter ausgebaut worden. So gefielen mir von den Nebencharakteren zum Beispiel Sybilla und Jayne sehr gut, aber an sich spielen andere Charaktere nur zeitweise eine Rolle und sind eher Beiwerk zu Leos und Grimms Erlebnissen. Hier waren gerade die Szenen gut, in denen die beiden anderen Charakteren bei ihren Problemen geholfen haben, weil sie hier ihr Zusammenspiel besonders gut zeigten – aber eben ihr Zusammenspiel, und nicht so sehr das anderer Charaktere.
Das Magiesystem der Welt, das aus Schreibenden und Wirkenden besteht, fand ich sehr kreativ, die Welt selbst ist aber nicht allzu tiefgreifend beschrieben. Dadurch, dass es sich um eine ohnehin lockere Geschichte handelt, machte mir das nicht aus, aber ich hätte definitiv nichts dagegen, im nächsten Band noch mehr von der Welt zu sehen. Schließlich waren die Ansätze, die wir bekamen, sehr vielversprechend.
Neben diesen (sehr verschmerzbaren) Punkten ist meine einzige richtige Kritik, dass es keine großen Überraschungen oder Twists gibt. Das Buch ist recht vorhersehbar, was mir normalerweise nichts ausmachen würde, hier aber dadurch auffällt, dass ein großes Geheimnis um Leos Trauma gemacht wird – es aber sehr offensichtlich ist, was passiert ist. Hier hätte ich es erfrischend gefunden, unsere Erwartungen zu untergraben, weil ich ein wenig enttäuscht war, dass tatsächlich genau das passiert ist, was angedeutet wurde.
Insgesamt jedoch kann selbst diese Kritik nicht davon ablenken, wie unglaublich spaßig das Buch selbst ist – ein wahrer Genuss für Fans von Cozy Fantasy und humorvollen Fantasyabenteuern!
In der Nacht, bevor Camilla Marchese den Heiratsvertrag mit dem Erben Felix Firenze unterzeichnen muss, stiehlt sie sich in eine Bar und trifft dort auf den sympathischen Nico, dem sie einen Teil ihrer Sorgen anvertraut, im Glauben, sie werde ihn nie wiedersehen. Doch zu ihrer Überraschung stellt er sich einen Tag später als Nicolai Attano heraus, mit dem ihre Familie verfeindet ist – und der doppelt so viel Geld wie Felix Firenze bietet, um Camilla an seiner Stelle zu heiraten. Millas Brüder lassen sich auf diesen Handel ein, geben ihr aber sechs Wochen, um doch noch einen Weg zu finden, ihr Erbe – die Eisenbahngesellschaft ihres Vaters – zu behalten. Durch Nico wird sie allerdings in einen Kriminalfall verwickelt, denn jemand, der sich „der Sammler“ nennt, tötet seit einiger Zeit die Magieträger der Stadt, ohne dass es ein konkretes Muster für die Tötungen gäbe. Und aus irgendeinem Grund scheint der Sammler es auch auf Milla abgesehen zu haben, obwohl sie nachweislich kein Relikt hat …
Diese Romantasy hatte ein paar bekannte und ein paar erfrischende Tropen, die für ein angenehmes Leseerlebnis sorgten. Sie war vielleicht kein Highlight, hatte dafür aber Dinge, die sie besser umsetzte als so einige andere Fantasyromanzen.
So ist Camilla eine hervorragende Protagonistin: Sie kann sich gut durchsetzen, setzt sich für die Menschen ein, die sie liebt, weiß aber auch, wenn sie nichts ausrichten kann. Obwohl sie durchaus zugibt, dass Nico gut aussieht und dass das ein Grund war, ihn ihrem ursprünglichen Verlobten vorzuziehen, akzeptiert sie nicht einfach sein teils inakzeptables Verhalten, sondern stellt sich gegen ihn und macht ihre eigenen Ansichten klar. Gleichzeitig entwickelt sie sich auch während des Romans und sieht ihre eigenen Fehler ein. Das war so schön und so erfrischend zu lesen, zumal sie trotz ihres toughen Verhaltens nie unsympathisch war.
Nico war da schon schwieriger. Er hatte definitiv unsympathische Szenen, auch gegenüber Camilla, der er gegenüber teils sehr besitzergreifend war. Gleichzeitig hatte er aber auch humorvolle und knisternde Szenen mit ihr, die Dialoge zwischen ihnen waren grandios, und sie haben fantastisch gezeigt, dass man „was sich liebt, das neckt sich“ gut umsetzen kann. Ihre Romanze würde ich zwar nicht mit „Liebe“ beschreiben, aber sie war unglaublich faszinierend und ich konnte komplett verstehen, warum sie voneinander angezogen waren. Ihre Chemie ist gut auf mich übergesprungen, auch wenn ich mir wünschte, Nico hätte mehr Szenen gehabt, die ihn sympathischer darstellen.
Insgesamt waren die beiden wohl die größte Stärke des Romans; andere Charaktere kommen nicht annähernd so stark hervor, auch wenn manche von ihnen (wie Gideon, Giles und Esme) durchaus sympathisch sind. Hier finde ich, dass es sehr geholfen hätte, wären sie enger mit der Suche nach dem Sammler verwoben gewesen, zum Beispiel, indem sie Opfer von ihm geworden wären. Denn Camilla und Nico scheinen keinen persönlichen Grund zu haben, um ihn zu finden, was ich schade fand, gerade weil die Gelegenheit dafür da war. Die Handlung selbst spielt zwar immer noch mit hohen Einsätzen, weil Camilla und Nico selbst in Gefahr geraten, aber ich wünschte trotzdem, die Nebencharaktere hätten eine wichtigere Rolle gespielt.
Zusammengefasst hatte die Handlung also ihre Schwächen, aber ich mochte die beiden Hauptcharaktere und ihre komplexe Beziehung sehr!
- Die drei Leben
- der Cate Kay
- Kate Fagan
- Insel
- Belletristik
- Freundschaft
- Romanze
- Roman
- Schreiben
- Schauspielerei
- Vergangenheit
Unter dem Namen Cate Kay hat sie eine Romantrilogie veröffentlicht, die sie berühmt gemacht hat. Davor hat sie versucht, mit dem Namen Cass Ford ein neues Leben anzufangen, nachdem ihr altes auf unerwartete Weise endete. Und davor war sie Annie Callahan, ein Mädchen, das in ihre beste Freundin Amanda verliebt war, und die einen Teil von ihr in ihren Romanen bewahrt hat. Niemand weiß, wer Cate Kay wirklich ist, nicht einmal sie selbst – und erst durch ein unerwartetes Paket wagt sie es, sich der Vergangenheit zu stellen, die sie damals zurückgelassen hat ...
Dieser Roman ist wie ein Mosaik zusammengesetzt: Aus vielen bunten Teilen, die von nahem nichts Besonderes zu zeigen scheinen, bis ihr Gesamteindruck das eigentliche Bild offenbart. Annies Geschichte ist aus mehreren Sichtweisen erzählt, von Menschen, die nach den Ereignissen auf verschiedene Momente zurückblicken und ihre eigene Erfahrung berichten. Sehr interessant war es auch, in diesem Kontext Annies Nachbemerkungen als Cate Kay zu lesen, die zum Beispiel widersprüchliche Erinnerungen diskutieren, was die Geschichte nur noch realer gemacht hat.
Trotz limitierter Screentime steht vor allem die Freundschaft zwischen Annie und Amanda im Fokus, die sie teils in ihren Romanen verarbeitete. Wir bekommen sogar mehrere Auszüge aus ihrem Roman The Very Last zu lesen, die mich persönlich zwar weder vom Schreibstil noch von der Handlung beeindruckten, sondern vor allem durch die Art und Weise, wie viele kleine Referenzen an Amanda es gab. So viele liebevolle Details, die man nur versteht, wenn man wie wir Leser:innen ihre Vergangenheit und ihre Dialoge mit Amanda kennt.
Im Gegensatz zu der Freundschaft mit Amanda kam mir Annies/Cass'/Cates Romanze mit der Schauspielerin Ryan verhältnismäßig schwach vor, auch wenn es mir gefiel, Rys Sichtweise auf diese Beziehung zu lesen. Das ist definitiv eine Stärke des Romans: Es gibt mehrere Figuren, die ihre eigenen Momente bekommen und uns dadurch nahe gebracht werden.
Was Annies verschiedene Pseudonyme angeht, stachen vor allem Annie und Cate Kay hervor; obwohl sie als Cass so einige Sichtweisen hat, erschien sie mir wie eine Erweiterung von Cate Kay und nicht wie ein eigenständiger Lebensabschnitt.
Die zweite Hälfte war etwas langsamer als die erste, weil die Charaktere hier keine hohen Risiken mehr eingingen und erst gegen Ende wieder Bewegung in die Handlung kam. Die Szene, auf die ich insgeheim die ganze Zeit gewartet hatte, war dafür umso zufriedenstellender zu lesen und sorgte für ein abgerundetes Ende, das mir persönlich sehr gefallen hat. Hier kann ich sogar eine Kritik verschmerzen, die ich sonst hätte: Und zwar, dass der Großteil des Romans leicht hätte vermieden werden können. Ich möchte hier auf keine Details eingehen, aber es war definitiv etwas, das mir zunächst negativ aufgefallen ist, bevor das Ende es in etwas Positives verwandelte.
Zusammengefasst haben wir einen Roman, dessen Handlung eigentlich nicht allzu besonders ist, der es aber schafft, sie durch seine Erzählweise besonders zu machen. Definitiv kein perfekter Roman, aber einer, der mich sehr gut unterhalten hat!
Serena ist sehr erstaunt, als Koen, der Alpha des Nordwestrudels, ihr verkündet, dass sie seine Gefährtin ist. Sie weist ihn ab, wohl wissend, dass sie nicht mehr lange leben wird, auch wenn sie auf keinen Fall will, dass jemand das erfährt. Trotzdem schließt sie sich seinem Rudel an, in der Hoffnung, ihre Eltern zu finden. Doch nicht nur wird ihre Bindung zu Koen dabei immer stärker, sondern auch die Gefahr, die von ihr selbst ausgeht …
Ich muss zugeben, dass ich Ali Hazelwood seit einer ganzen Weile nicht mehr lese, aber da mir „Bride“ damals gut gefallen hat, beschloss ich, „Mate“ eine Chance zu geben. Leider leidet es unter dem Fluch so vieler Fantasyromanzen, nämlich dem, dass die Romanze selbst der schwächste Aspekt ist.
Die Geschichte allgemein ist sehr locker geschrieben (vielleicht ein wenig ZU locker, aber immerhin perfekt für eine Lektüre für Zwischendurch) und ich war tatsächlich sehr investiert darin, Serenas persönliche Probleme zu verfolgen, was der Hauptgrund ist, aus dem ich die Geschichte zu Ende gelesen habe. Ihr Wissen um ihr Schicksal, kombiniert mit ihren körperlichen und seelischen Qualen, ihrer Zerrissenheit und ihrer Akzeptanz – das alles waren Handlungselemente, die mir außerordentlich gut gefielen. Auch Serenas Frage um ihre Herkunft war interessant, aber ihre Krankheit und der Umgang damit haben mich am meisten zum Weiterlesen angetrieben.
Denn ihre Romanze mit Koen konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Sie haben kaum Chemie miteinander, ihre Romanze ist fast ausschließlich aufs Körperliche bezogen (was komplett in Ordnung wäre, wenn es tatsächlich um eine rein körperliche Anziehung gegangen wäre und keine romantische) und vor allem war Koen mir über den ganzen Roman hinweg sehr unsympathisch. Er ist gegenüber Serena äußerst kontrollierend, bis zu dem Punkt, an dem sie im Grunde keine eigenen Entscheidungen treffen kann, die Koen nicht genehmigt. Besonders seltsam ist es, dass Serena an einer Stelle sogar daran denkt, dass sie ihr früheres Leben nie kontrollieren konnte, weil sie stets den Entscheidungen anderer ausgeliefert war – dann aber die Verbindung zu Koen nicht zieht, der genau dasselbe macht. Hier hätte ich es sehr, sehr viel realistischer gefunden, wenn Koen ihr statt Kontrolle Freiheit angeboten hätte, weil es das ist, was sie bisher nie hatte. Leider geschieht das nie, und Koens kontrollierender Charakter verändert sich während des Romans auch nicht.
Die anderen Charaktere waren in Ordnung, nichts Besonderes, aber auch nichts Schlechtes. Mir gefiel es vor allem, Misery und Lowe aus dem ersten Teil wiederzusehen. Aber ansonsten gefiel mir nur Serenas persönliche Quest sehr gut, während der Rest des Romans mich leider nicht überzeugen konnte.
- Die Buchhandlung
- der Erinnerungen
- Yu-Jeong Song
- Ullstein
- Belletristik
- Zeitreise
- Trauer
- Trauerverarbeitung
- Familie
- Mutter
- Krankheit
- Hoffnung
- Wohlfühlbuch
Sieben Jahre ist es schon her, seit Jiwons Mutter gestorben ist, doch noch immer quält sie sich mit ihrem Tod, überzeugt davon, dass sie ihn hätte verhindern können. Als sie während eines Regenschauers in einer Buchhandlung Zuflucht sucht, bekommt sie genau diese Gelegenheit: Denn hier, in der Buchhandlung der Erinnerungen, kann Jiwon drei Mal in der Zeit zurückreisen, um versuchen, etwas zu ändern. Jedoch hat sie nur jeweils drei Stunden Zeit und gelingt es ihr nicht, eine Veränderung herbeizuführen, verliert sie dafür ihre eigene Lebenszeit …
Dieser Roman ist unglaublich angenehm zu lesen, der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und sehr schön. Dadurch, dass auch die Kapitel eine gute Länge haben, war ich im Nu mit der Lektüre durch – vielleicht sogar zu schnell, denn im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte mir mehr Zeit gelassen, um diese Geschichte zu genießen!
Die drei Zeitreisen, die Jiwon unternimmt, haben mir natürlich am meisten gefallen. Speziell die ersten zwei verraten ihr viel über ihre Mutter und auch über sich selbst, und rücken die Ereignisse, die schließlich zum Tod der Mutter führten, in ein leicht anderes Licht. Hier muss ich erwähnen, dass das Buch definitiv auch traurige Aspekte thematisiert – denn dadurch, dass die Mutter an Krebs erkrankt und einen jahrelangen Todeskampf mit ihm ausfechtet, gibt es ein paar Szenen und Sätze, die verständlicherweise bedrückend sind. Meiner Meinung nach hat die Autorin es wunderbar geschafft, nicht zu deprimierend zu werden, aber natürlich kommen diese Themen trotzdem vor.
Natürlich ist das Ende vorhersehbar (tatsächlich habe ich mich gewundert, warum Jiwon überhaupt eine dritte Reise antrat, weil bereits nach der zweiten alles klar war), aber darum nicht weniger schön. Interessanterweise meint die Autorin in ihrem Nachwort, dass das Buch nicht dazu dient, Heilung und Trost zu spenden, weil sie sich für diese Aufgabe noch nicht reif fühlt, aber genau das hat sie durch ihre Lektüre getan. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und fühlte mich am Ende hoffnungsfroh.
Das einzige, von dem ich mir ein bisschen mehr erhoffte, waren die offenen Fragen. Mal davon abgesehen, dass mir am Ende beispielsweise nicht klar war, wie genau Jiwon ihrem scheinbaren Schicksal entkommen ist, hätte ich gerne noch mehr Informationen zur Buchhandlung selbst und zur Managerin gehabt. Es gibt zwar ein bisschen Worldbuilding, was die verschiedenen Arten der Erinnerungen anbelangt, aber ich vermisste eine Hintergrundgeschichte zur Managerin und Beispiele anderer Vergangenheiten, die erfolgreich geändert wurden (oder auch nicht). Das habe ich als verpasste Gelegenheit empfunden, weil der Buchhandlung der Erinnerungen dadurch noch mehr Tiefe hätte gegeben werden können.
Bis auf dieses Manko haben wir aber immer noch eine wunderschöne, überraschend wohltuende Geschichte, die mein Herz berührt hat!
Zusammen mit fünf anderen jungen Frauen gehört Sybil, genannt Sechs, zu den Weissagerinnen der Aisling-Kathedrale. Als sie für den jungen König Benji die Zukunft weissagt, sieht sie ihm fünf schlechte Omen voraus, was den fröhlichen König nicht allzu beunruhigt, zumal sein treuer Ritter Rodrick „Rory“ Myndacious nicht an Sybils Vorhersagen glaubt. Nach einer verlorenen Herausforderung sagt Sybil auch ihm die Zukunft voraus – und sieht das sechste Omen, die Motte, das sie nicht zu deuten vermag. Kurz danach verschwinden ihre Mitschwestern eine nach der anderen, und Sybil verbündet sich mit Benji, Rory, der Ritterin Maude und einem Gargoyle, um ihre Schwestern zu finden – und dabei das Geheimnis der Omen herauszufinden …
Ich mochte bereits die Shepherd-King-Dilogie der Autorin und war deshalb gespannt, wie „The Knight and the Moth“ im Vergleich sein würde, weshalb ich froh bin, zu berichten, dass es mir sogar noch besser gefallen hat! Tatsächlich ist es schwierig, alles Wichtige zu erwähnen, weil es so viel gibt, das mir positiv aufgefallen ist:
Zunächst einmal haben wir den schönen, angenehm zu lesenden Schreibstil, der die Atmosphäre dieser Welt wundervoll einfängt. Der Anfang der Geschichte ist zugegeben langsam, weil es eine ganze Weile dauert, bis die „eigentliche“ Handlung losgeht, aber der Schreibstil trug mich gut durch den Anfang und noch besser durch die folgende Quest. Der Teil der Handlung, in der die Charaktere von Ort zu Ort reisten und Aufgaben erledigten, machte schlichtweg Spaß, war sehr spannend und gab den Charakteren genug Zeit, zu scheinen.
Womit wir bei einer der größten Stärke des Romans wären: Die Charaktere waren fantastisch. Am Anfang kam nur Sybil stark hervor, weil sie innerhalb ihrer Gruppe von Weissagerinnen eine wichtige Rolle einnahm und mir schnell sympathisch wurde. Aber im Verlauf des Romans schienen auch die anderen Charaktere immer mehr – Rory, Benji, Maude und vor allem der Gargoyle, der mein persönlicher Lieblingscharakter war. Durch ihn kam auch ordentlicher Humor in die Geschichte, weil seine Eigenheiten (Sprichwörter durcheinander zu bringen und jeden Bartholomew zu nennen) sehr charmant waren, er aber auch Tiefe hatte, die ihn zu einem noch interessanteren Charakter machte. Auch die anderen Charaktere zeigten ihre Eigenschaften gut, vor allem Benji, aber der Gargoyle stach besonders positiv hervor.
Die Romanze zwischen Sybil und Rory war zugegeben nicht allzu besonders, denn obwohl sie so einige witzige Szenen miteinander hatten, die mir ausgesprochen gut gefielen, war eher ihre Beziehung im Allgemeinen interessant und nicht unbedingt die Romanze an sich. Das Beste an ihnen waren für mich die Szenen, in denen sie wichtige Phrasen aus einem früheren Teil der Handlung noch mal in einer anderen Situation wiederholten – es gibt recht viele von ihnen, nicht nur die Romanze betreffend, und jede einzelne davon war unglaublich zufriedenstellend und brachte mich zum Lächeln. Aus diesem Grund war zumindest die Freundschaft und angehende Verliebtheit zwischen Sybil und Rory sehr gut umgesetzt – ich hätte mir nur gerne noch mehr gewünscht.
Zusammenhängend mit den Situationen, die später ein wichtiges Echo bekommen, war auch das Foreshadowing bezüglich der Twists hervorragend. Teilweise kann man einige der Twists dadurch vorher schon erahnen, aber erstens hat das die Twists eher bereichert statt ihnen geschadet und zweitens gab es auch unerwartete Wendungen, die mich teils sehr schockierten. Die ganzen Mysterien haben mich ebenfalls durch den Roman getragen – ich wollte wissen, was sich hinter Sybils Schleier verbirgt, was es mit den Omen auf sich hat und wie die Charaktere mit ihnen umgehen werden. Die Geschichte ist nicht auf „klassische“ Weise spannend (wie durch Cliffhanger), aber die Mysterien waren ein hervorragender Aufhänger, die stark durch den ganzen Roman pulsierten und so wunderbar aufgelöst wurden, dass ich am Ende gar nicht mehr aus meiner Begeisterung herauskam!
Das Ende war wirklich sehr gemein – bevor ich die letzten zehn Seiten las, überlegte ich, ob der Roman ein Einzelband ist und der zweite Teil eine andere Geschichte mit einem anderen Charakter erzählt, denn die Geschichte dieses Bandes wirkte nahtlos abgeschlossen. Aber der Cliffhanger am Ende bestätigte, dass Sybils Geschichte im zweiten Band weitergeht – und ich kann es kaum erwarten, bis es so weit ist!
Hervorragende Charaktere, eine spannende Quest, guter Humor und eine mysteriöse Atmosphäre sorgen für einen wunderbaren Fantasyroman, den ich nur weiterempfehlen kann – vor allem, wenn man die Romanze selbst nicht im Fokus haben will, sondern alles andere, was eine Geschichte besonders macht!
- Where the
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- Grabschätze
Um zu verhindern, dass Inez nach dem Mord an ihrer Cousine zurück nach Argentinien geschickt wird, heiratet sie in aller Eile Whit, der sein eigenes Ultimatum gestellt bekommen hat, das eine schnelle Eheschließung erfordert. Inez möchte unbedingt ihre Mutter finden und dafür sorgen, dass sie ihrer gerechten Strafe zugeführt wird – doch als Whit ihr Vertrauen missbraucht und ihre Zukunftspläne auseinanderfallen, befürchtet sie, dass sie ihre sehnlichsten Ziele niemals erreichen wird ...
Der erste Band der Dilogie hat mir gut gefallen, aber leider fand ich den zweiten Band merklich schwächer. Der Schreibstil ist immer noch angenehm zu lesen und das historische Setting wurde hervorragend in die Handlung integriert, aber die Handlung selbst und die Charaktere konnten mich nicht überzeugen.
Inez selbst ist immer noch eine gute, wenn auch zuweilen naive Protagonistin, aber Whit und die Romanze zwischen ihnen kamen nicht so gut hervor, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich habe zwischen ihnen kein Vertrauen und keine Chemie gespürt, und am Ende den Eindruck gewonnen, dass ihre Beziehung realistisch gesehen nicht lange halten würde. Gerade bei Whit habe ich nie ausgeschlossen, dass er Inez bei der nächsten notwendigen Gelegenheit wieder reuelos ausnutzen wird, weil er sehr deutlich machte, dass seine Schwester ihm wichtiger ist. Dass Inez selbst nie infrage stellte, ob er bei einer ähnlichen Situation wieder so reagieren würde, wie er es zuvor tat, fand ich sehr naiv von ihr; an ihrer Stelle hätte ich ihm nicht so schnell verziehen, wenn überhaupt!
Die eigentliche Handlung hatte ein paar Längen, zwischen denen spannende Szenen und unerwartete Twists glänzen, die mir an sich sehr gut gefielen; nur bei dem Handlungsstrang um Isadora hätte ich mir mehr Twists und mehr Tiefe gewünscht, weil sehr schnell deutlich war, in welche Richtung sich ihre Handlung entwickeln muss, damit Whit wieder gut dasteht. Dass es hier keine Überraschungen oder zumindest komplexere Motive gab, fand ich sehr schade.
Zusammen mit der langwierigen Suche nach Inez' Mutter bot der zweite Teil leider nur ein paar Juwelen, von denen ich aufrichtig begeistert war (die unerwarteten Twists waren wirklich ein Highlight), doch hoffe ich, dass andere Leser:innen einen positiveren Leseeindruck haben werden.
- Daughter of
- No Worlds
- Carissa Broadbent
- Cove
- Fantasy
- Romanze
- Romantasy
- Magie
- Sklavin
- Slow Burn
- Freundschaft
- Liebe
- Tod
- Charaktere
Tisaanah hat es endlich geschafft: Nach acht Jahren als Sklavin hat sie tausend Goldmünzen verdient, um sich ihre Freiheit zu erkaufen. Allerdings läuft das Gespräch mit ihrem Meister anders als erwartet, und sie muss ihre Heimat Threll überstürzt verlassen. Entschlossen, zurückzukehren und ihre Freunde zu befreien, sucht sie die zwei Orden der Insel Ara auf, um dort Magie zu lernen. Ihr Lehrer wird der distanzierte Max, der sich zunächst weigert, ihr etwas beizubringen – bis sie sich nach und nach näher kennenlernen …
Ich habe bereits die „Crowns of Nyaxia“-Bücher der Autorin gelesen und freute mich deshalb auf den Start einer neuen Reihe – und glücklicherweise zurecht! Tisaanah und Max hatten beide eine einnehmende Hintergrundgeschichte, sympathische Persönlichkeiten und vor allem eine fantastisch ausgebaute Romanze. Die Art und Weise, wie sie sich kennenlernten, sich langsam füreinander erwärmten, eine Freundschaft erschufen und schließlich romantische Gefühle füreinander entwickelten, war sehr realistisch aufgebaut. Es war eine langsame, sich natürlich entwickelnde Beziehung, die den Großteil der Geschichte einnahm und mich sehr fesselte. Hier ein großes Lob an die Autorin, sowohl den Charaktere als auch deren Romanze genug Zeit geschenkt zu haben, um wahrhaftig zu erblühen.
Eine weitere hervorragende Entwicklung, die mich überraschend packte, war Tisaanahs Erlernen von Aranisch. Am Anfang beherrscht sie hauptsächlich ihre Muttersprache Thereni und spricht Aranisch nur rudimentär, doch im Verlauf der ersten Hälfte wird ihre Kenntnis der Sprache immer besser. Carrisa Broadbent baut sehr viele realistische Situationen ein, die ich bisher so gut wie nie in Fantasyromanen las: Tisaanah, die am Anfang falsche Grammatik einsetzt, Wörter weglässt und Synonyme für Wörter finden muss, die sie nicht kennt, auch ein wenig später über manche Wörter stolpert, aber immer mehr und mehr lernt, bis sie schließlich flüssig in Aranisch ist. Ich glaube, dass ich noch nie eine Fantasygeschichte gelesen habe, die das Erlernen einer anderen Sprache so glaubwürdig darstellt wie diese. Es ist ein verhältnismäßig kleiner Punkt, doch seine Umsetzung hat mich sehr beeindruckt.
Apropos: Etwas, was ich ebenfalls so gut wie nie lese, ist eine ausführliche Verhandlung zwischen den Protagonisten und Antagonisten. Normalerweise glauben die Protagonistinnen viel zu oft dem Wort der Antagonistinnen, helfen ihnen und stellen dann schockiert fest, dass sie angelogen wurden – doch Tisaanah lässt das nicht zu. In meiner absoluten Lieblingsszene verhandelt sie die Bedingungen für ihre Zusammenarbeit ausführlich, merzt potentielle Schlupflöcher aus, lässt einen bindenden Vertrag aufsetzen, verlangt dabei zunächst die Hilfe der Antagonisten, bevor sie ihre eigene anbietet und war dabei die ganze Zeit so souverän, entschlossen und insgesamt episch, dass ich regelrecht gejubelt habe. Endlich mal eine Protagonistin, die sich nicht leichtfertig auf etwas einlässt, sondern genau weiß, was sie will und wie sie es bekommt, ohne sich hereinlegen zu lassen!
Doch neben all dem starken Lob habe ich durchaus ein wenig Kritik. Die wohl größte betrifft die Handlung; in der ersten Hälfte passiert nicht allzu viel, weil der Fokus auf Tisaanahs und Max‘ wachsender Beziehung liegt, sodass die Geschichte erst ab der zweiten Hälfte in Schwung kommt. Dadurch, dass ich so investiert in ihre Beziehung war, machte mir das nicht allzu viel aus, doch es fiel mir trotzdem auf, weshalb ich es für diejenigen erwähnen wollte, die eher eine spannende Handlung als spannende Charakterbeziehungen bevorzugen.
Andere Charaktere kommen leider nicht ganz so stark hervor; der interessanteste Charakter war mit Abstand Nura, weil sie die einzige war, die sich nicht deutlich auf die eine oder andere Seite stellte, sondern zwischen ihnen stand, was sie zu einer komplexen, fesselnden Figur machte. Hier wünschte ich, anderen Charakteren wäre eine ähnliche Aufmerksamkeit geschenkt worden; speziell hätte ich mir gewünscht, dass Tisaanahs bester Freund Serel, der hauptsächlich am Anfang eine Rolle spielt, viel, viel mehr Screentime bekommen hätte, weil er so viel Potential hatte, das nicht genutzt wurde. Es war schwierig, mit Tisaanahs Verlangen, ihm zu helfen, mitzufiebern, weil wir selbst ihn nur in den ersten paar Kapiteln kennenlernten. Da fand ich Max‘ besten Freund Sammerin schon besser umgesetzt; er kam regelmäßig vor und zeigte zugegeben nicht viel Charaktertiefe, aber dafür eine umso sympathischere Seite.
Insgesamt also keine perfekte, aber immer noch gut zu lesende Geschichte mit fantastischen Hauptcharakteren, die mich schon neugierig auf den nächsten Band macht!
Lajos von Lázár wird als blasses Kind mit blonden Haaren und wasserblauen Augen geboren. Sein Vater Sándor ahnt nur unbewusst, dass dieses Kind nicht sein Sohn ist, während seine Mutter Mária in Depressionen versinkt. Lajos‘ Schwester Ilona erlebt ein Trauma im Wald, Onkel Imre gilt als geisteskrank und später hat auch Lajos‘ Sohn Pista Probleme damit, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Die Familie, die einst als adlig galt, verliert im Lauf der Jahrzehnte an Glanz – denn während den Geschehnissen des zwanzigsten Jahrhunderts suchen sie vor allem eins: Freiheit …
Ich hatte mich durchaus auf diesen literarischen Roman gefreut und am Anfang war er auch äußerst vielversprechend, doch zu meinem Bedauern blieb es nicht dabei.
Das erste Drittel war wirklich gut: Ich mochte den wunderschönen Schreibstil, der eine faszinierende Atmosphäre schuf und den Glanz der Lázárs fantastisch einfing; die teils sehr langen Sätze verwirrten mich zunächst, doch gewöhnte ich mich bald an sie und nahm sie als Teil des Stils an. Hier hat Nelio Biedermann die Gefühle der Familienmitglieder mühelos eingefangen, ich fieberte überraschend stark mit ihnen mit und wollte wissen, wie es mit der Familie weitergeht.
Doch ab dem Tod des Vaters, der auch das Ende des Familienglanzes einleitet, fiel die Geschichte für mich stark ab. Obwohl natürlich gerade in der Nazizeit einige Dinge passieren, fühlte es sich größtenteils so an, als würde die Geschichte vor sich hinplätschern; sie las sich sehr langwierig und nur Pistas kurze Romanze mit Matilda konnte mich einnehmen. Zudem wurde ab diesem Zeitpunkt noch deutlicher, wie viele Sexszenen es gibt.
Sie tauchen bereits im ersten Drittel auf und obwohl sie meistens recht kurz sind, hat mich ihre pure Anzahl überrascht. Im ersten Drittel störten sie mich noch nicht, weil es genug andere Szenen gab, die mich packten, doch danach fand ich sie nur noch unnötig. Ich glaube, ich habe noch nie einen Roman mit so vielen Sexszenen gelesen (die auch Vergewaltigung mit einschließen), was mir persönlich nicht gefallen hat. So kurz sie größtenteils auch waren – sie haben mich viel zu oft von der eigentlichen Handlung abgelenkt.
Natürlich muss ich erwähnen, dass ich nicht unbedingt die Zielgruppe des Romans bin und er dafür umso mehr etwas für andere Leser:innen sein könnte, aber mich selbst hat er nur im ersten Drittel begeistert – und danach leider enttäuscht.
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- Selbstliebe
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- Freundschaft
- Kleines Highlight
Kana fühlt sich von ihrem Freund vernachlässigt, der seine Zeit mit Lernen verbringt. Kogumas pummeliger Körper macht ihm auf der Arbeit zu schaffen. Yui zögert, ihren besten Freundinnen zu sagen, dass ihr Verhalten sie stört. Risa hat Angst, dass ihre Pechsträhne ein kommendes Trompetenvorspiel ruinieren könnte. Chika ist sich der Liebe ihres Mannes nicht mehr sicher, nachdem dieser weniger Zeit mit ihr und ihrem gemeinsamen Baby verbringt. Und Kogetsu, ein Fuchsgeist, sehnt sich danach, die Gefühle all dieser Menschen zu verstehen. Er gibt ihnen eine Süßigkeit mit, die ihnen helfen soll – und ihm selbst zeigt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein …
Ich liebe das Handlungsprinzip, bei dem ein Charakter mehreren anderen Charakteren hilft, während er selbst nach etwas sucht – und dieser Roman setzt dieses Prinzip absolut großartig um. Lustigerweise dachte ich bei so einigen Geschichten, dass sie der perfekte Einstieg für eine Horrorerzählung wären (zum Beispiel als Kogetsu Kana unheilverkündend davor warnt, nie mehr als ein Stück Konpeito am Tag zu essen), doch glücklicherweise handelt es sich um das Gegenteil: Jede der Menschengeschichten ist perfekt zum Wohlfühlen gedacht, hat mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und ein angenehmes Lesegefühl beschert. Nur die letzte Geschichte, die sich mit Kogetsu befasst, war ein wenig ernster und schaffte es nicht ganz, mir Kogetsu nahe zu bringen, aber dafür mochte ich seinen Freund Akifumi umso mehr.
Das Beste an den fünf Menschengeschichten waren die wunderbaren Lösungen für ihre Probleme. Bei jeder Geschichte gibt es eine kleine Überraschung, die den Kontext der Geschichte ein wenig ändert und für eine absolut wunderschöne Botschaft sorgt. Ich war jedes Mal wieder positiv davon überrascht, in welche Richtung sich die Geschichten entwickelten, denn selbst, wenn man ahnt, dass eine Wendung kommt, war diese nicht zwingend vorhersehbar. Hier ein wirklich großes Lob an die Autorin, die in wenigen Seiten Geschichten erschuf, die mindestens so schmackhaft waren wie die Süßigkeiten, die Kogetsu anbietet!
Meine liebsten Geschichten gehörten Kana, Koguma und Risa, weil die dortigen Twists ihre Geschichten perfekt abgerundet haben und für das breiteste Lächeln auf meinem Gesicht sorgten. Ich kann wirklich nicht genug betonen, wie gut es tat, diese Kurzgeschichten zu lesen – selbst die letzte mit Kogetsu, die mir ein bisschen weniger gefiel, brillierte durch die gezeigte Freundschaft, die mindestens so herzerwärmend war wie die Lösungen, die die anderen für sich fanden.
Ich schätze, meine einzige Kritik besteht daraus, dass die Geschichten nicht stärker zusammenhingen. Es wird zwar regelmäßig eine Süßigkeit erwähnt, die ein voriger Charakter wählte, und Kogetsu kommt natürlich ebenfalls in jeder einzelnen Geschichte vor, aber mir hätte es sogar noch besser gefallen, wenn die Charaktere untereinander zumindest grob miteinander bekannt gewesen wären. Es ist natürlich nicht schlimm, dass alle Geschichten für sich standen, aber ich finde, eine leicht engere Verbindung hätte für weitere großartige Wendungen gesorgt.
Insgesamt also der perfekte Roman, wenn man sich gut fühlen will!
- Das erstaunliche
- Leben des A.J. Fikry
- Gabrielle Zevin
- eichborn
- Belletristik
- Buchhandlung
- Familie
- Romanze
- Bücherliebe
- Tod
- Krankheit
- Leben
- Humor
A.J. Fikry ist Buchhändler, dessen Leben nach dem Tod seiner Frau ordentlich umgekrempelt wird: Die neue Vertreterin Amelia Loman bringt wieder Freude in sein Leben, ihm wird eine wertvolle Poe-Ausgabe gestohlen und in seiner Buchhandlung findet sich auf einmal ein zweijähriges Mädchen, das dort ausgesetzt wurde. Nach einigem Überlegen adoptiert A.J. die kleine Maya, kommt Amelia langsam näher und findet endlich ein Leben, das ihn glücklich macht – trotz aller Höhen und Tiefen …
Am Anfang hat der Roman den Eindruck erweckt, ein schöner Roman zum Wohlfühlen zu sein, mit ein bisschen Humor, einer wunderbaren Vater/Tochter-Beziehung und einer netten Romanze. Umso überraschter war ich, dass ich am Ende fast zu Tränen gerührt war! Einerseits hätte ich mir gerne ein anderes Ende gewünscht, andererseits fand ich es perfekt so, wie es war. Jedoch bestätigt es auch, dass der Roman definitiv nicht (nur) zum Wohlfühlen ist, sondern eher allgemein für alle, die eine sowohl schöne als auch herzzerreißende Lektüre suchen.
Die einzelnen Aspekte waren sehr schön umgesetzt. Ich mochte vor allem die Vater/Tochter-Beziehung zwischen A.J. und Maya, die einfach wunderbar war, aber auch die Art und Weise, wie die Handlung sich entwickelt – wie wir die Ereignisse in der Buchhandlung über mehrere Jahre hinweg erleben, Mayas Großwerden und A.J.s und Amelias Romanze, A.J.s Freundschaft mit dem Polizisten Lambiase und eben auch das sehr emotionale Ende. Gerade bei diesem kann ich mir vorstellen, dass es nicht jedem gefällt, weil es dann doch einen starken Kontrast zum Rest des sonst leichten Buches bildet.
Insgesamt also ein schöner Roman mit einem sympathischen Protagonisten und einer guten Geschichte – zum Lachen, zum Weinen und für alles dazwischen!
Schon mehrere Male ist Reina an der Jägerprüfung des Abschlussjahrgangs gescheitert. An Intelligenz mangelt es ihr nicht, sehr wohl aber an körperlicher Stärke, die sie immer wieder davon abhält, die Bestien zu besiegen und sich zu beweisen. Noch schlimmer wird es, als sie während der Bestienjagd Gefangene von dem Celesten Gavin und seinen Freunden wird. Von diesem Zeitpunkt an verändert sich ihr ganzes Leben – und gibt ihr vielleicht endlich die Möglichkeit, allen anderen zu zeigen, was in ihr steckt …
Es schmerzt mich, dieses Buch kritisieren zu müssen, denn es hatte eine der besten Stärken, die ich jemals gelesen habe: Reina ist eine der besten Protagonistinnen, die mir je untergekommen sind. Sie ist entschlossen, aufopferungsvoll und loyal, klug, mutig und ungeschickt, macht Fehler und steht zu ihnen, gibt niemals auf, stellt Fragen und akzeptiert früher oder später die Antworten (auch wenn sie natürlich von ihrer Erziehung geprägt ist) und ist allgemein unglaublich sympathisch. All diese Qualitäten werden tatsächlich gezeigt und es fiel mir deshalb leicht, mich in sie hineinzuversetzen, mit ihr mitzufühlen und mit ihr mitzufiebern. Sie war – und blieb – über den ganzen Roman hinweg eine phänomenale Protagonistin mit gut balancierten Stärken und Schwächen. Bereits am Anfang mochte ich sie aufgrund ihrer Qualitäten und sie wuchs mir im Lauf des Romans nur noch mehr ans Herz. Ernsthaft: Reina war mit Abstand das beste am ganzen Roman und der Hauptgrund, warum ich es trotz seiner Schwächen zu Ende gelesen habe.
Diese Schwächen sind nämlich leider sehr groß; der Schreibstil las sich recht sperrig, die Handlung war sehr langatmig und die Romanze nicht besonders einnehmend. Ich mochte Gavin nicht besonders, weil er seine Fähigkeiten auf eine Art nutzte, die mir nicht gefiel und ich (bis auf sein Aussehen) nicht verstand, was Reina an ihm fand. Neben ihrer Romanze hatte die Handlung leider nicht viel zu bieten; sie bestand größtenteils aus mehr oder weniger ziellosen Reisen, die auf Zufällen und Annahmen basierten, die nicht weiter hinterfragt werden, nicht einmal von der sonst so aufgeweckten Reina. Und ich weiß nicht, was genau mich am Schreibstil störte, aber er ließ mich das Buch verhältnismäßig langsam lesen. Wahrscheinlich entsprach er einfach nicht meinem Geschmack.
Zugegeben war nicht alles an der Handlung ausbaufähig: Ich mochte die große Wahrheit, mit der Reina konfrontiert wurde, das Volk der Celeste sowie das sehr gemeine, überwältigende Ende. Allerdings sind diese Aspekte selbst mit Reina als eine meiner absoluten Lieblingsprotagonistinnen nicht gut genug, um die Schwächen auszugleichen; ich kann den Roman nicht komplett empfehlen, aber auch nicht komplett davon abraten. Von daher finde ich, dass jeder und jede selbst entscheiden sollte, wie wichtig die erwähnten Aspekte für das eigene Lesevergnügen sind!
- Das Jahr voller
- Bücher und Wunder
- Libby Page
- Goldmann
- Belletristik
- Wohlfühlbuch
- Bücher
- Romanze
- Selbstfindung
- Tod
- Trauer
- Heilung
- Liebe
- Freundschaft
- Familie
- Kleines Highlight
Seit ihr Ehemann Joe gestorben ist, hat Tilly die Leidenschaft fürs Lesen verloren. Als sie am Anfang des Jahres einen Anruf vom Buchhändler Alfie bekommt, ist sie deshalb umso überraschter, als er ihr offenbart, dass Joe ihr ein Jahr voller Bücher vorbereitet hat – für jeden Monat eines. Zunächst möchte Tilly am liebsten nichts damit zu tun haben, zu sehr schmerzt der Verlust noch, doch als sie schließlich Joes erstes Buch liest, entdeckt sie tatsächlich die Liebe fürs Lesen wieder. Monat für Monat besucht sie Alfie, holt sich ihr Buch und kehrt immer mehr ins Leben zurück. Und vielleicht kann sie auch die Liebe wieder für sich entdecken …
Ich habe bereits eine ausführliche Leseprobe des Buchs gelesen, das die ersten sechs Monate enthielt und bin froh, dass auch das gesamte Buch eine wirklich schöne Lektüre war. Es ist wirklich unglaublich leicht, in die Geschichte einzutauchen, in Tillys Selbstfindung und in ihre wachsende Romanze mit Alfie. Natürlich machte es auch viel Spaß, die Diskussionen über Bücher zu verfolgen, aber tatsächlich liegt der Fokus nicht auf den Büchern selbst, sondern auf deren Wirkung. Die Bücher, die Tilly während des Jahres liest, werden in der Regel nicht ausführlich behandelt, sondern die Dinge, zu denen sie Tilly inspirierten, speziell Reisen in verschiedene Länder und das Ausprobieren neuer Hobbys.
Das fand ich besonders erfrischend: Zwar nimmt die Romanze mit Alfie selbstverständlich einen wichtigen Teil der Handlung ein, aber beide haben auch ihren individuellen Handlungsstrang. Ich liebte es, die süßen Momente zwischen den beiden zu lesen, aber auch die Art und Weise, wie sie mit ihren persönlichen Problemen umgingen. Gerade bei Tilly spielen auch die Beziehungen zu ihrer Schwester, besten Freundin und Schwiegermutter eine wichtige Rolle, wobei ich sehr froh war, dass es bei allen eine zufriedenstellende Aussprache gab.
Ich glaube, das einzige, was ich zunächst überraschend fand, ist die Tatsache, dass Joe Tilly vergleichsweise viele Sachbücher schenkt. Einerseits fand ich es gut, dass sehr viele verschiedene Genres zur Sprache kamen, von Kinderbüchern bis zu Reiseführern, aber andererseits habe ich etwas mehr Romane vermisst – zumal es zwischen den Monaten immer eine Empfehlungsliste von Alfies Buchhandlung mit verschiedenen Romanen gibt. Letztendlich mochte ich es allerdings, dass Tilly so auf verschiedene Weisen geholfen wurde.
Insgesamt also ein richtig schönes Wohlfühlbuch, das einfach gut tut – über das ganze Jahr hinweg!
- Warrior
- Princess
- Assassin
- Brigid Kemmerer
- HarperCollins
- Fantasy
- Romantasy
- Romanze
- Liebe
- Spice
- Poly
- MMF
- Spannung
- Charaktere
- Trauma
- Magie
- Highlight
Prinzessin Marjoriana, genannt Jory, fürchtet sich davor, eine arrangierte Ehe mit dem gefürchteten König Maddox „Ky“ Kyronan einzugehen und würde am liebsten mit ihrem Kindheitsfreund Asher weglaufen. Doch weiß sie, dass ihr Land ohne die Hilfe des Königs überrannt werden würde, weshalb sie bereit ist, ihr Schicksal zu akzeptieren – und tatsächlich positiv überrascht über Kys Freundlichkeit ist. Doch dann kommt Asher zu ihr. Als Mitglied der Jägergilde und Assassine hat er zwei neue Aufträge bekommen: Sie und den König zu töten. Jory, die nicht zulassen will, dass Ky stirbt, überredet ihn dazu, zusammen mit ihm zu fliehen – doch letztendlich läuft nichts so, wie es sich Ky, Jory und Asher vorgestellt haben. Vor allem nicht, was ihre eigenen Gefühle füreinander angeht …
Als sehr großer Fan von Brigid Kemmerers Fantasyromanen habe ich mich schon sehr auf „Warrior Princess Assassin“ gefreut und bin sogar noch begeisterter, als ich es erwartet habe! Dies ist eine Rezension zur englischen Originalausgabe, aber ich werde das Buch noch mal auf Deutsch lesen, weil es mir so großen Spaß gemacht hat!
Wobei „Spaß“ fast schon untertrieben ist, so süchtig war ich nach der Handlung und den Charakteren. Normalerweise mache ich zwischen meinen Lesestunden regelmäßig Pause, aber diesmal war ich so eingenommen von der Geschichte, dass ich mich gar nicht davon losreißen konnte.
Das liegt vor allem an den drei Hauptcharakteren und deren Chemie miteinander. Jory, Ky und Asher waren allesamt großartige Figuren, die nicht nur ihre Stärken und Schwächen hervorragend zeigten, sondern auch die Trauma, die sie zu bewältigen haben. Sehr erfrischend war es dabei, dass die Beziehungen zwischen allen dreien möglichst gleichwertig behandelt wurden – gerade bei Ky war ich mir unsicher, ob er als Neuankömmling nicht im Nachteil sein würde, aber tatsächlich war es am Ende sogar er, der am meisten Screentime mit Jory und Asher bekam, während Jory und Asher selbst eine Weile brauchten, bevor sie ihre gemeinsame Vergangenheit schultern konnten. Hier hoffe ich, dass sie im zweiten Band noch offener miteinander umgehen können.
Besonders erstaunlich war, dass Jory und Asher Ky nur wenige Tage kennen und die beiden Männer sich am Anfang nicht ausstehen konnten, ihre gemeinsame Beziehung aber so fesselnd beschrieben wurde, dass sie trotzdem realistisch wirkte. Hier ein großes Lob an Brigid Kemmerer dafür, wie sie ihre Charaktere und deren Beziehungen zueinander schreibt!
Die Handlung selbst lebt vor allem von den Charakteren, ist aber auch an sich stets spannend, weil immer etwas passiert und sie sich teils in Richtungen entwickelt, die ich nicht erwartet habe. Wobei ich es zumindest einfach fand, den Verräter zu erraten, weil es eine übersichtliche Anzahl wichtiger Nebencharaktere gibt. Insofern gibt es hier keine großen Twists. Letztendlich hat das der Handlung jedoch nicht geschadet – gerade, weil es nur wenige Nebencharaktere gibt, schaffte es Brigid Kemmerer, auch ihnen ein wenig Charaktertiefe zu geben.
Was ihr natürlich auch immer gelingt, ist es, die Motivationen sämtlicher Charaktere so vielschichtig und verständlich zu gestalten, dass es sehr schwer ist, sich auf eine Seite zu stellen. Das gilt nicht nur für Jory, Ky und Asher, sondern sogar für Statisten, die berechtigte Kritiken an der Herrschaft beider Länder haben, bei denen die Charaktere selbst feststellen, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie sie es sich wünschen würden.
Insgesamt also eine geradezu süchtig machende Lektüre, die nur schwer aus der Hand zu legen ist!
Die vier Padavano-Schwestern sind seit jeher ein Herz und eine Seele. Julia, die Älteste, ist die, die immer alles unter Kontrolle hat. Sylvie liebt Bücher und geheime Küsse zwischen den Regalen. Und die Zwillinge Emeline und Cecilia haben ebenfalls ihre eigene Sprache. Bis zwei Ereignisse dafür sorgen, dass das Band der Schwestern zu zerreißen droht: Zunächst verliebt sich Julia in den Basketballspieler William, von dem sie aber bald nicht sicher ist, ob er wirklich der Richtige ist. William versinkt nämlich in Selbstzweifel über sein Leben, was so gar nicht zu Julias Lebensstil passt. Mit dem Tod des Vaters droht zudem die ganze Familie auseinanderzubrechen. Erst nach einem weiteren dramatischen Ereignis schaffen es Julia und Sylvie, das Leben zu finden, das sie glücklich macht – doch zum Preis ihrer Schwesternschaft …
In diesem schönen Roman geht es überraschenderweise nicht um alle vier Schwestern, wie ich zunächst erwartete, sondern vor allem um Julia, Sylvie und William. Zwar haben auch Emeline und Cecilia ihre eigenen Handlungsstränge, allerdings sind diese um einiges kleiner und nicht zwingend für die Haupthandlung relevant. Doch glücklicherweise war die Geschichte der drei Charaktere, um die es geht, so einnehmend, dass mir das nichts ausmachte – zumal ich durchaus finde, dass Emeline und Cecilia ihr eigenes Buch verdient hätten.
Gerade Williams Handlungsstrang hat mich sehr gefesselt, weil er sich mit einigen ernsten Themen beschäftigte, speziell Depressionen und wie sehr sie einen über das ganze Leben beeinflussen. Das fand ich hervorragend umgesetzt, weil seine Gedanken so gut eingefangen wurden und ich sehr mit ihm und seinen Problemen mitfieberte.
Auch Julia hat mich sehr begeistert. Da ich selbst ein zielgerichteter Mensch bin, konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen, aber auch unabhängig davon war es so zufriedenstellend, mit anzusehen, wie sie sich selbst ein Leben aufbaute und später mit den Entscheidungen, die sie traf, konfrontiert wurde. Insgesamt war auch ihr Handlungsstrang großartig und ich mochte die Richtung, in die sie sich entwickelte.
Nur Sylvie habe ich als Schwäche empfunden. Sie hat durchaus wichtige Szenen und gerade gegen Ende wurde ihre Handlung sehr interessant, aber als Charakter konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Gerade, weil sowohl Julia als auch William so interessant waren und ihre Probleme einen Großteil der Handlung einnehmen, fiel es Sylvie schwer, sich zwischen ihnen hervorzutun. Hier finde ich, dass ihr später Handlungsstrang sehr davon profitiert hätte, um einiges früher in die Geschichte eingewoben zu sein.
Was mir dafür sehr gefallen hat, war die Tatsache, dass wir etwa fünfzig Jahre der Familie recht ausführlich miterleben. Nur gegen Ende wurde es ein wenig hektisch und es wirkte fast so, als sollte es danach einfach weitergehen, aber im Nachhinein war ich dann doch zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte.
Was mir besonders positiv hervorgestochen ist, ist der Umgang mit den Romanzen. Denn eigentlich kommt diesbezüglich etwas vor, das ich normalerweise nicht gerne lese, aber hier war es so gut und so elegant umgesetzt, dass ich positiv überrascht davon war, wie sehr ich sie mochte.
Insgesamt also eine wunderbare, emotionale Familiengeschichte, die ich allen empfehlen kann, die eine besonders gute lesen wollen!