- Die verborgene
- Tochter
- Soraya Lane
- Droemer Knaur
- Belletristik
- Romanze
- Liebe
- Familiengeschichte
- Drama
- Wohlfühlbuch
- Familie
- Geheimnisse
- Schweiz
Eigentlich will Georgia mit der kleinen Schachtel, die ihrer verstorbenen Großmutter vererbt werden sollte, nichts zu tun haben. Zu groß ist der Schmerz darüber, dass ihre Großmutter sie nach dem Tod von Georgias Eltern komplett allein ließ. Als sie sich Monate später wieder an die Schachtel erinnert, wird sie aber doch neugierig: Was hat es mit dem rosafarbenen Saphir auf sich, der sich im Inneren befindet? Sie nimmt Kontakt zu dem Sammler Luca auf, der feststellt, dass der Saphir das seit langem fehlende Stück eines Diadems ist. Doch wie kam es dazu, dass der Saphir seinen Weg in Georgias Hände fand? Georgia sucht nach ihrer Familiengeschichte, in der Hoffnung, damit auch ihre Zukunft zu finden ...
Manchmal brauche ich einfach etwas Leichtes zum Runterlesen und Wohlfühlen, weshalb ich die "Verlorene Töchter"-Reihe so mag. Obwohl es auch hier die eine oder andere dramatische Szene gibt, besteht der Fokus auf den zwei Liebesgeschichten, die in der Vergangenheit und Gegenwart spielen: Georgia mit Luca und Delphine mit Florian. Beide Romanzen muten fast schon disneyhaft an, aber gerade das fand ich so einnehmend an ihnen: Sie waren wunderbar kitschig und kamen mir trotz der kurzen Zeit, in denen sich beide Paare kannten, überraschend glaubhaft vor.
Besonders die Gegenwart mit Georgia hat mich sehr gefesselt. Ihre Trauer um ihre vor langer Zeit verstorbenen Eltern und ihre Enttäuschung über das distanzierte Verhalten ihrer Großmutter waren über den ganzen Roman hinweg spürbar, während wir gleichzeitig einen Einblick in ihre Wahlfamilie bekommen haben, von denen speziell ihre beste Freundin/Schwesterfigur Sam hervorgestochen ist. Gleichzeitig bekommen wir die süße Romanze mit Luca, der zugegeben ein relativ flacher Love Interest ist, der seine Rolle zwar perfekt erfüllt, für mich aber nicht ganz so einnehmend war wie Georgias Beziehung zu ihrer Familie.
Tatsächlich hätte es mir sehr gefallen, wenn speziell die komplizierte Beziehung zu ihrer Großmutter in den Fokus gerückt worden wäre. Wir erfahren zwar die Gründe für ihre Distanziertheit, aber mir persönlich hätte es besser gefallen, wäre sie noch am Leben gewesen und hätte sich mit Georgia aussprechen können. Gerade, nachdem Delphines Geschichte sie nach Hope's House bringt, wäre meiner Meinung nach eine gute Gelegenheit gewesen, auch Georgias Großmutter eine aktive Stimme zu geben.
Was mir dafür aber immer noch gefällt, ist die Art und Weise, auf die Soraya Lane eine ähnliche Storystruktur nimmt und in jedem Band neue Wege findet, sie erfrischend und gleichzeitig vertraut zu gestalten. Vom Prinzip her ähnelt dieser Band natürlich den anderen, für manche Leser:innen vielleicht sogar zu sehr. Aber für mich fühlte er sich immer noch neu an – und ich hoffe, dass die Autorin in zukünftigen Bänden weitere Wege finden wird, die Handlung frisch zu halten!
- Der dunkle Kuss
- der Sterne
- Nina Blazon
- Drachenmond
- Jugendbuch
- Fantasy
- Romanze
- Quest
- Suche
- Twists
- Spannung
- Worldbuilding
Als Canda am Tag vor ihrer Hochzeit erwacht, erkennt sie sich selbst nicht mehr wieder: Ihr einzigartiger Glanz, ihre Schönheit, ist verschwunden – und mit ihr Tian, ihr Verlobter. Während die Herrscher Ghans daran glauben, dass Tian sie verlassen hat, glaubt Canda fest an eine Entführung. Zusammen mit Amad, Sklave und Jäger der obersten Herrscherin, soll sie Tian finden – und, sofern er schuldig ist, töten. Und zum ersten Mal lernt Canda die Welt außerhalb ihrer glänzenden Stadt kennen und zweifelt an dem, was sie bisher zu wissen glaubte …
Vor zehn Jahren kam „Der dunkle Kuss der Sterne“ erstmalig raus und obwohl ich die Geschichte zwischen 2014 und 2024 mehr als einmal gelesen habe, ist es die exklusive Drachenmond-Schmuckausgabe, die mich nach längerer Zeit in die Welt zurückführte. Obwohl ich zugegeben muss, dass Nostalgie meine Meinung sicher stark beeinflusst, ist die Geschichte immer noch so schön wie in meiner Erinnerung.
Nicht nur ist der Schreibstil flüssig und wunderschön, auch die Charaktere und die Welt können immer noch überzeugen: Candas Charakterentwicklung ist so zufriedenstellend und ihre Romanze mit Amad sehr gut umgesetzt. Beide Charaktere sind nicht nur für sich überzeugend, sondern auch in ihren Interaktionen miteinander.
Von den anderen Charakteren sticht vor allem Juniper hervor, aber ich war positiv überrascht darüber, wie wenige Sätze Nina Blazon brauchte, um selbst unwichtige Charaktere auf eine Weise zu beschreiben, die sie real machte. Das gilt auch für die Welt an sich: Wir lernen einen vergleichsweise kleinen Teil von ihr kennen, aber die Details, mit der Nina Blazon sie füllt, machten sie mindestens so lebendig wie die Hauptcharaktere. Das war in meinem Re-Read das, was mir wohl am stärksten aufgefallen ist: Wie groß und gewaltig sich die Welt anfühlt, in der die Geschichte spielt.
Wegen den Charakteren und der Welt machte es mir nichts aus, dass der Anfang der Geschichte recht langsam ist, zumal ich langsame Anfänge ohnehin mag, aber zugegeben ist es etwas, das andere Leser:innen kritischer aufnehmen könnten. Es dauert eine Weile, bis die Reise startet und noch länger, bis der große Twist sie in eine andere Richtung führt. Natürlich passieren währenddessen viele relevante Dinge, aber ja, der Anfang bleibt trotzdem relativ langsam.
Damit wären wir beim letzten Punkt, den ich unbedingt erwähnen möchte: Den großartigen Twist, der alles, was davor geschah, in eine andere Perspektive rückt. In einem Re-Read ist es sehr viel leichter, das Foreshadowing zu bemerken, aber dennoch bleibt es ein Twist, der die gesamte Handlung noch viel besser macht, als sie ohnehin schon ist. Nicht nur macht es Spaß, die vielen frühen Hinweise zu entdecken, sondern auch, sich nach und nach an die kleineren Twists und Details zu erinnern, die ich fast vergessen hatte.
Insgesamt also ein großartiger Fantasyroman für alle, die Quests und Romanzen lieben!
- Middletide
- Was die Gezeiten
- verbergen
- Sarah Crouch
- dtv
- Belletristik
- Natur
- Landschaft
- Leben
- Liebe
- Mord
- Ermittlung
- Heimat
Im Januar 1994 wird die Leiche der Ärztin Erin Landry erhängt an einem Baum aufgefunden. Hauptverdächtiger ist Elijah Leith, auf den gleich mehrere Indizien hinweisen, aber vor allem die Tatsache, dass er vor fast fünfzehn Jahren einen Roman schrieb, der die genauen Umstände des Mordes detailreich schildert. Damals entschied er sich dafür, Point Orchards und seine große Liebe Nakita zu verlassen, um dem Schriftstellerberuf zu verfolgen, was sich jedoch als erfolglos erwies. Jahre darauf kehrte er nach Point Orchards zurück, um Nakita zurückzugewinnen – und lernte dabei Erin kennen. Doch die genauen Hintergründe ihres Mordes bleiben unklar …
Dieser wunderschöne Roman hebt sich vor allem durch seinen bildgewaltigen Schreibstil ab, der die gesamte Handlung wie einen Film vor meinem inneren Auge abspielte. Ich konnte mir alles so mühelos vorstellen, als würde ich es beobachten und nicht lesen, so fantastisch ist der Schreibstil gelungen. Dabei legte sich zusätzlich eine Art Nostalgie-Filter über die beschriebenen Ereignisse der Vergangenheit, sodass mir die Farben alle wärmer und strahlender vorkamen als in der Wirklichkeit. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wie gut der Schreibstil es schafft, seine Figuren zum Leben zu erwecken!
Wir folgen einerseits Elijahs Rückkehr nach Point Orchards und den Jahren, die danach folgten, andererseits den polizeilichen Ermittlungen der erzählerischen Gegenwart. In beiden Erzählsträngen erhalten wir Informationen, die die jeweils andere Zeitlinie in einem anderen Licht erscheinen lassen. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Fokus dabei nicht nur auf den Ermittlungen und Elijahs Beziehung zu Erin lag, sondern auch auf seiner Rückkehr, dem Aufbau eines eigenen Lebens, seine Freundschaft mit dem sympathischen Chitto und sein Wiedersehen mit Nakita. Kurzum: Wir erleben die wichtigsten Ereignisse seines Lebens statt nur diejenigen, die strikt für den Fall relevant wären, was seinem Charakter und seinen Beziehungen die nötige Tiefe gegeben hat. Dadurch, dass Vergangenheit und Gegenwart aus zwei Sichtweisen erzählt werden (Elijah und Sheriff Jim), kam ich auch nie durcheinander, welche von beiden Zeitlinien ich las.
Besonders Elijahs Romanze mit Nakita möchte ich hervorheben, weil die Autorin sie gleichzeitig wunderschön und überraschend realistisch darstellte. Es gab hier ein, zwei Szenen, die mich zu Tränen gerührt haben, weil ich sie so schön fand, sodass es mir leicht fiel, mit ihrer Romanze mitzufiebern.
Meine einzige – zugegeben gewichtige – Kritik besteht darin, dass ich das Mysterium um Erins Mord sehr vorhersehbar fand. Vielleicht liegt das daran, dass ich bereits so viele Thriller gelesen habe, aber von meinen zwei Haupttheorien erwies sich tatsächlich eine als richtig, weshalb ich regelrecht damit rechnete, dass wir noch einen letzten Twist bekommen. Das geschah jedoch nicht. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung noch vielschichtiger gestaltet wäre, z.B. indem sie noch mehr auf die falschen Fährten eingeht, die durchaus existieren, für mich aber zu deutlich als solche erkennbar waren. So war das Mysterium hinter dem Mord für mich persönlich enttäuschend, während der gesamte Rest der Handlung mich dafür umso mehr begeisterte.
Sehr gut eignet sich die Geschichte für Fans von „Der Gesang der Flusskrebse“, aber auch allgemein für Fans atmosphärischer Geschichten, die eher von den Charakteren als von der Spannung leben. Nicht der Mord-Aspekt ist hier das wichtigste, sondern Elijahs Leben – und seine Liebe. Insgesamt empfehlenswert!
- Magic of Moon & Sea
- Clare Harlow
- Schneiderbuch
- HarperCollins
- Kinderbuch
- Fantasy
- Magie
- Gezeiten
- Gestaltwandlerin
- Entführungen
- Twists
- Spannung
- Falsche Fährten
- Worldbuilding
In Shelwich bestimmen die Gezeiten, wie stark die Magie der einzelnen Bewohner gerade ist. Ista hat dabei eine ganz besondere Gabe: Sie kann sich in andere Menschen verwandeln. Das nutzt sie auch, um für ihren Auftraggeber Gegenstände zu stehlen. Gleichzeitig möchte sie das Geheimnis der verschwundenen Menschen lüften, die von Grilks entführt werden. Könnte auch ihr Vater dabei sein? Zusammen mit Nat, einem Jungen ohne Gabe, ist sie entschlossen, das Geheimnis der Grilks zu lüften und die verschwundenen Menschen zu finden ...
Dieses Kinderbuch hat wohl die beste und verzwickteste Handlung, die ich bisher (auch außerhalb des Genres) gelesen habe, denn hier spielen so viele Puzzleteile, falsche Fährten und unerwartete Twists mit rein, dass es selbst für mich als Erwachsene nicht zu durchschauen war. Immer, wenn ich dachte, jetzt die Lösung gefunden zu haben, kam etwas ans Licht, mit dem ich nicht gerechnet hatte, das sich aber trotzdem nahtlos in die Handlung einfügte. Ich bin immer noch beeindruckt davon, wie die einzelnen Handlungspunkte miteinander verwoben wurden, sodass ein komplexes und dennoch stimmiges Gesamtbild entstand!
Die Charaktere spielen dabei fast schon eine untergeordnete Rolle: Denn obwohl ich Ista, Nat, Ruby und ein paar andere sehr sympathisch fand (und es mir speziell bei Nat sehr gefiel, wie seine Intelligenz und Beobachtungsgabe tatsächlich gezeigt wurden), sind sie nicht so vielschichtig wie die Handlung, in der sie sich befinden. Das ist aber ein vergleichsweise kleiner Kritikpunkt, weil die Charaktere ihren Zweck immer noch erfüllen und es in dieser Hinsicht durchaus ein paar Überraschungen gibt.
Auch das Magiesystem, das die Fähigkeiten der Menschen mit den Gezeiten verbindet, war super umgesetzt und dazu noch sehr kreativ. Die Fähigkeiten an sich sind in der Regel zwar bekannte (Fliegen, Stärke etc.), aber speziell bei den kleineren Fähigkeiten gibt es auch ein paar ungewöhnlichere.
Die Karte von Shelwich war großartig! In der Regel mag ich Karten in Fantasyromanen nicht besonders, weil sie fast nie nützlich sind, aber hier konnte ich sie mehrmals nutzen, um zu schauen, wo die Charaktere gerade sind.
Aufgrund der Komplexität der Handlung eignet sich das Buch nicht nur für Kinder der Altersgruppe (10-12 Jahre), sondern auch für ältere Kinder und Erwachsene. Speziell diejenigen, die es mögen, wenn die gesamte Handlung sich wie ein Puzzle vor ihnen ausbreitet, werden hier begeistert sein!
- Our Infinite Fates
- Laura Stevens
- dtv
- Jugendbuch
- Young Adult
- Romanze
- Liebe
- Wiedergeburt
- Leben
- Tod
- Schicksalsschläge
- Familie
- Fluch
- Geschichte
- Spannung
Über Jahrhunderte hinweg werden Evelyn und Arden in anderen Körpern und in anderen Ländern wiedergeboren. Ihr Schicksal ist immer gleich: Sie verlieben sich und sterben vor ihrem achtzehnten Geburtstag durch die Hand des Anderen. Evelyn, die den Grund dafür nicht kennt, hofft, dass es diesmal anders läuft, denn ihr jetziges Leben gefällt ihr mehr als jedes Andere. Vor allem möchte sie für ihre krebskranke Schwester unbedingt eine lebensrettende Knochenmarktransplantation durchführen, bevor Arden sie findet und umbringt. Außerdem hofft sie, endlich Antworten auf ihre Fragen zu bekommen: Warum tötet Arden sie in jedem Leben, obwohl er sie über alles liebt – und sie ihn auch? Warum immer vor ihrem achtzehnten Geburtstag? Und wie können sie diesen Fluch ein für alle Mal brechen?
Ich brauchte wirklich lange, um in dieses wunderschöne Buch zu finden, weil die Struktur es mir nicht leicht gemacht hat. Während wir ca. zwei Drittel der Geschichte in Evelyns gegenwärtigem Leben verbringen, in dem während des ganzen Romans nur etwa zwei Wochen vergehen, erleben wir gleichzeitig in einzelnen Kapiteln ein paar ihrer früheren Leben, die rückwärts erzählt werden. Dadurch, dass jedes der früheren Leben nur ein Kapitel einnimmt, fühlte ich mich oft, als würde etwas fehlen – gerne hätte ich die einzelnen Leben noch ausführlicher erlebt, statt nur Schnipsel von ihnen zu bekommen.
Erst, als ich mich in die Geschichte eingelesen hatte (nach ca. 150 Seiten), gewöhnte ich mich an die Struktur und lernte die Lebensschnipsel sogar zu schätzen. Denn bis dahin war ich ganz in Evelyns und Ardens Liebesgeschichte investiert und mochte es, einen Einblick in ihre früheren Leben zu werfen. Ab dann fühlte sich jedes Vergangenheitskapitel bereichernd an und gerade lang genug, um die Komplexität ihrer Liebe und Verluste zu begreifen. Besonders gefiel mir, dass Evelyn und Arden in verschiedenen Körpern und Ländern wiedergeboren wurden – so erleben wir nicht nur die Liebesgeschichte zwischen einem Jungen und einem Mädchen, sondern auch zwischen zwei Jungen und zwei Mädchen, immer in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten.
Evelyn und Arden sind zudem beide sehr sympathische Charaktere. Früh wird etabliert, dass es ihnen nicht gefällt, sich gegenseitig zu töten und sie sich am liebsten ohne Einschränkungen lieben würden. Das fand ich sehr erleichternd, weil die Charaktere dadurch sympathisch blieben. Zufrieden war ich auch mit der Erklärung für die ewigen Wiedergeburten, weil ich sie nicht kommen sah und sie sich dennoch perfekt in die Handlung einfügte.
Und damit noch nicht genug: Als Evelyn meinte, dass sie unbedingt in ihrem gegenwärtigen Leben bleiben will trotz des Leids, das ihre Familie stellenweise erfuhr, war ich gespannt, ob wir eine richtige Erklärung dafür bekommen würden – und tatsächlich gab es sie auch. Denn von den Annehmlichkeiten der Gegenwart abgesehen, sind Evelyns Mutter und Schwester unglaublich liebevolle Charaktere und Evelyns Bindung zu ihnen ist so stark, dass ich problemlos nachvollziehen konnte, warum sie sich nicht von ihnen trennen wollte. Dass es Laura Stevens gelungen ist, Evelyns gegenwärtiges Leben so tragisch und gleichzeitig so schön darzustellen, ist hier ein großes Lob: Gerade das Leid hat die drei Familienmitglieder so zusammengeschweißt. Zusätzlich hat die gegenwärtige Handlung viele vertrackte Situationen, wodurch der Druck, der auf Evelyn lastet, noch deutlicher zu spüren ist.
Doch bringt er einen Kritikpunkt mit sich, der sich auch auf die Vergangenheit bezieht: Wir erfahren nie, wie viele spannenden Szenen weitergegangen sind. Nicht in jedem Vergangenheitskapitel war es notwendig, weil manche zufriedenstellend enden, doch gibt es auch so einige, bei denen ich gerne erfahren hätte, wie es danach weitergegangen ist bzw. wie Evelyns Familie auf ihren plötzlichen Tod reagierte. Durch die Zufälligkeit des Ortes, an dem Evelyn als nächstes geboren wird, ist das natürlich nicht immer möglich, speziell in vielen der früheren Zeiten, doch gerade in späteren Zeiten wäre es leicht(er) gewesen, sich über das Schicksal ihrer Liebsten zu informieren.
Ein- bis zweimal gibt es tatsächlich eine stärkere Verbindung zwischen den Leben selbst (zum Beispiel, als Evelyn in einem Krieg zwischen zwei Ländern auf verschiedenen Seiten geboren wird), aber insgesamt wirken die Leben wie das, was sie sind: Zufällig und ohne jegliche Verbindung zueinander. Hier hätte es mir gefallen, hätte es neben Arden noch einen roten Faden gegeben, der die Leben aneinander bindet.
Diejenigen, die eine engere Verbindung zwischen den Zeiten wünschen und langsame Anfänge nicht mögen, werden wahrscheinlich nicht in die Geschichte reinfinden. Doch diejenigen, die das Grundkonzept der Handlung interessiert und die bereit sind, sich auf die damit einhergehende Struktur einzulassen, werden mit einer wunderschönen Liebesgeschichte belohnt!
- Wer wenn nicht wir
- Alicia Zett
- Droemer Knaur
- Young Adult
- Queer Awakening
- Coming Out
- Freundschaft
- Liebe
- Romanze
- Slow Burn
- Fotografie
- Zweifel
- Hoffnungen
- Leben
- LGBTQ+
Schon seit längerer Zeit ist Lena nicht mehr glücklich in ihrer Beziehung. Seit sieben Jahren ist sie mit Leo, dem wohl besten Partner, den man sich wünschen kann, zusammen – und trotzdem fühlt sie sich, als würde sie in einer Sackgasse stecken, aus der es kein Entkommen gibt. Bis Kate, ihre beste Freundin, unerwartet zurückkehrt. Damals, vor fünf Jahren, hat sie das Dorf verlassen und ist inzwischen ein berühmtes Model geworden. Lena, die Fotografin ist, soll für Kates nächstes Shooting die Fotos schießen. Das weckt in beiden alte Gefühle, die sie für lange Zeit verschlossen hielten – vor allem Lena, die mit Kate das Leben entdeckt, das sie schon immer führen wollte. Doch was wird dann aus Leo, der sie aufrichtig liebt?
Alicia Zett gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und dieser Roman zeigt hervorragend, warum: Auf sensible Weise, mit der ich mich wunderbar identifizieren konnte, erzählt sie eine Coming-Out-Geschichte, die all die Gefühle, die damit verbunden sind, perfekt einfängt. Das ganz Besondere dabei ist, dass sie dabei nicht nur klischeehafte Handlungsstränge und Charaktere vermeidet, sondern alle drei Hauptcharaktere unglaublich sympathisch beschreibt. Hier gibt es keine Bösewichte und keine verteufelten Partner, sondern valide Zweifel und zerbrechliche Hoffnungen. Das war so erfrischend und wunderschön zu lesen, weil speziell im Fall einer unglücklichen Anfangsbeziehung die Erklärung fast immer Missbrauch ist. Dass das hier nicht so war, sondern Leo im Gegenteil ein unglaublich liebevoller Charakter, war wundervoll. Ich hoffe, dass er auch im zweiten Band sympathisch bleibt!
Lena und Kate sind die eigentlichen Hauptcharaktere. Ihre Freundschaft und Slow-Burn-Romanze war natürlich das eigentliche Highlight des Romans. Vor allem Lenas Gefühle gingen mir sehr nah, weil sie die Unsicherheiten und Zweifel eines Coming Outs so perfekt einfingen. Lena und Kate verbringen viel Zeit miteinander, schießen Fotos, teilen Berührungen und eine neue Art der Freiheit, die für Lena genau das ist, was sie braucht. Sehr gut war hier, dass der romantische Aspekt sich noch zurückhielt – ich war unglaublich stolz auf Lena, als sie am Ende eine Entscheidung traf, die ihr eigenes Wohlergehen in den Vordergrund rückte, statt andere glücklich zu machen.
Sehr einnehmend fand ich die Szenen in der Vergangenheit. Bereits in der Gegenwart gab es ein paar Hinweise auf das, was passiert ist, ohne dass wir die genauen Details erfahren. Das war bereits ein hervorragender Aufhänger, der in den Rückblicken eine teils vorhersehbare, teils überraschende und insgesamt sehr zufriedenstellende Antwort erhalten hat.
Was Alicia Zett ebenfalls sehr gut gelungen ist, ist es, Lena ihre wahren Wünsche klar zu machen. Als sie zuerst feststellte, wie glücklich der Road Trip sie macht, fürchtete ich zunächst, dass das allein am Reiz des Neuen liegen könnte und nicht daran, dass sie ihren Traumberuf gefunden hat; aber so, wie Alicia Zett den Road Trip beschrieb, wurde recht bald klar, dass das hier tatsächlich Lenas Traum ist, ihr Weg in die Zukunft. Ich hoffe, dass sie ihn im zweiten Band endgültig finden wird.
Neben all dem Lob habe ich zwei kleine Kritiken: Zunächst einmal fand ich die Nebencharaktere sehr blass. Selma und Kates Mutter stachen ein wenig hervor, aber nicht unbedingt stark; denn so sehr ich die drei Hauptcharaktere auch liebte, hätte ich gerne mehr von den Nebencharakteren gesehen.
Zweitens gab es ein wenig zu viele Sichtweisen-Wechsel. Größtenteils kam ich mit ihnen überraschend gut zurecht und kam nur sehr selten durcheinander, aber manchmal geschah es eben doch, weil die einzelnen Szenen so kurz sind. Längere Szenen wären hier willkommen gewesen, damit sie ein wenig mehr Zeit zum Atmen bekommen.
Im Vergleich zu den positiven Punkten sind diese beiden Kritiken allerdings leicht zu verkraften. Ich habe die Geschichte, die Charaktere, die Romanze und die erfrischenden Handlungsstränge sehr geliebt und freue mich sehr auf den zweiten Teil!
- Das kleine Café
- der zweiten Chancen
- Shiori Ota
- Droemer Knaur
- Belletristik
- Zeitreise
- Vergangenheit
- Reue
- Fehler
- Verluste
- Trauer
- Glück
Nach einem Unfall kann Hima Misaki nicht mehr professionell Klavier mehr spielen, aber darüber ist sie eigentlich ganz froh. Doch hat sie Angst, als Neue in der Mittelschule gemobbt zu werden. Auf dem Schulweg begegnet sie einer Frau mittleren Alters namens Sugiura, die sie dazu inspiriert, in die Schule zu gehen und bei Gelegenheit das Café Tacet zu besuchen. Dort gibt es einen ganz speziellen Service: Für 4 Minuten und 33 Sekunden kann die Besitzerin einen ganz besonderen Kaffee machen, der es erlaubt, während dieser Zeitspanne zu einem speziellen Moment der Vergangenheit zu reisen, um eine tief bereute Entscheidung rückgängig zu machen. Als Sugiura und ihr Haus über Nacht spurlos verschwindet, ohne dass sich jemand an sie erinnern kann, sucht Misaki das Café auf – und erlebt, wie verschiedene Menschen dort versuchen, ihr Leben zum Positiven zu verändern. Allerdings können diejenigen, die sich an die alte Realität erinnern, nicht selbst zurück in ihr Leben reisen, um etwas zu ändern. Für Misaki heißt das, dass sie mit ihren Fehlern und Verlusten leben muss – außer, sie ist bereit, den Preis dafür zu zahlen …
Dieses Buch war um einiges dramatischer, als ich es erwartet habe! Natürlich deutet die Kurzbeschreibung bereits auf dramatische Vergangenheiten hin, doch aus irgendeinem Grund hatte ich nicht damit gerechnet, wie dramatisch es tatsächlich werden würde – und dass auch die Gegenwart so einiges an Tragödien bereithält. Deshalb fällt es mir tatsächlich schwer, dieses Buch für diejenigen zu empfehlen, die eine Wohlfühlgeschichte haben wollen – denn obwohl es einige wirklich süße zweite Chancen und glückliche Zukunftsversionen gibt, wird speziell im letzten Kapitel betont, dass man manchmal ein großes Opfer dafür bringen muss.
Doch wenn man weiß, worauf man sich einlässt, bekommt man eine großartige, teils herzzerbrechende, aber letztendlich wunderschöne Geschichte über zweite Chancen und einmalige Gelegenheiten, über Freundschaft, Liebe und Familie. Die Geschichten der einzelnen Personen, die das Café besuchen, war sehr berührend, vor allem, als sie die Gelegenheit bekamen, ihren vergangenen Fehler wiedergutzumachen. Was mir hier positiv aufgefallen ist, ist, dass eine Zeitreise als etwas Gutes dargestellt wird. Diese Menschen müssen nichts opfern, sondern dürfen ein glücklicheres Leben führen, was einfach schön zu lesen war. Speziell, wenn man bedenkt, wie tragisch deren Vergangenheit zum Teil ist, war es umso zufriedenstellender, dass sie eine gute Zukunft haben durften.
Wie gesagt war es hauptsächlich das letzte Kapitel, das mich ein wenig schockierte, obwohl es gleichzeitig wunderschön war. Das Ende ist positiv, hinterlässt aber auch einige offene Fragen, die nicht beantwortet werden. Ich glaube, das war auch das Einzige, was mich ein wenig störte: Dass das Ende ein wenig ZU offen war und ich gerne erfahren hätte, was danach passiert. Zwar bleibt das Gefühl, dass am Ende alles gut wird, aber es ist eben nur ein Gefühl. Hier hätte mir ein Ende gefallen, das denen der vorigen Kapitel ähnlich ist, anstatt in einer Art Cliffhanger zu enden.
Etwas, das ich dafür positiv erwähnen will, ist der Fokus auf Misakis Leben. Die Menschen des Cafés spielen zwar auch eine wichtige Rolle, aber die eigentliche Handlung besteht aus Misakis Erlebnissen. In vielen anderen Geschichten, die die Schicksale mehrerer Charaktere zeigen, gibt es keinen richtigen Hauptcharakter, aber diese Geschichte hat gezeigt, wie effektiv es sein kann, eine zentrale Figur einzubauen, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat.
Zusammengefasst ist das eine wunderschöne, emotionale Geschichte, die mir sehr gefallen hat, bei der man aber auch beachten muss, dass sie nicht immer etwas zum Wohlfühlen ist!
- Murdle
- School of Mystery
- G. T. Karber
- Souvenir Press
- Rätselbuch
- Logikrätsel
- Buchstabenrätsel
- Bilderrätsel
- Drama
- Humor
- Deduktion
- Zuordnung
- Hinweise
- Kriminalfälle
- Twists
- Beziehungen
- Lügen
- Geheimnisse
- Prequel
- Highlight
Als Erstsemester fängt Logico frisch am Deduction College an, doch bereits in seinem ersten Jahr ereignen sich mehrere Mordfälle, die es zu lösen gilt. Wer steckt dahinter und warum? Und was hat es mit dem mysteriösen Jungen auf sich, der regelmäßig auftaucht? In jedem Jahr gibt es neue Mysterien zu lösen, die Logico klar machen, dass er niemandem trauen kann – vor allem nicht den Menschen, denen er vertraut …
Ich hatte um ehrlich zu sein nicht erwartet, dass „Murdle – The School of Mystery“ mehr als ein nettes Prequel sein würde, doch zu meiner Überraschung war dieses Rätselbuch nicht nur absolut grandios, sondern wurde sogar zu meinem bisher liebsten Murdle-Teil!
Das liegt hauptsächlich daran, dass sowohl der Rätsel-Faktor als auch die Story wunderbar umgesetzt war. Die Deduktionsgitter ist von der Schwierigkeit diesmal passender gestaltet: Jahr 1 und Jahr 2 haben jeweils drei Verdächtige (mit vier im letzten Fall), Jahr 3 hat vier Verdächtige, Jahr 4 hat drei Verdächtige (mit vier im letzten Fall), unter denen man zusätzlich den Lügner bestimmen muss und in der Zeit nach dem College gibt es vier Verdächtige, von denen einer ein Lügner ist. In vorigen Murdles fiel mir die Suche nach dem Lügner definitiv am schwersten, weshalb ich es passend fand, dass diese Art des Rätsels diesmal ans Ende gesetzt wurde.
Doch das ist noch nicht alles: Zusätzlich gibt es eine Karte des Colleges, eine Karte der Tunnel darunter, Muster in einem Glasfenster, Sternbilder am Himmel, verschiedene Arten, mysteriöse Zeichen zu entschlüsseln und noch einiges mehr. Diese Varietät an Rätseln hat mir sehr viel Spaß gemacht, wobei meine Lieblingsrätsel das Ersetzen von Symbolen durch Buchstaben und das Finden von Bildern im Glasfenster/am Himmel waren. Selbst etwas zu machen, statt z. B. etwas abzulesen, hat hier den Reiz ausgemacht.
Dann ist da noch die packende Handlung, deren einzelne Handlungsstränge mich gleichermaßen fesselten: Die ersten Morde am Deduction College; die Einladung von Dame Obsidian; das Schachbox-Turnier; das Enttarnen der geheimen Gesellschaft; und Logicos persönliches Ansinnen am Ende. Hier hat G. T. Karber mehrere Methoden verwendet, um die Handlung spannend zu gestalten: Die Fälle der einzelnen Handlungsstränge durch Hinweise miteinander verbunden; Fälle eingebaut, die verlangten, zu früheren Fällen zurückzugehen; mehrere Plot-Twists, darunter mindestens einen, der absolut genial war; und, am allerwichtigsten: eine wichtige Charakterentwicklung für Logico und ein stärkerer Fokus auf seine Beziehung zu Irratino. Die letzten beiden Punkte waren es, die den ersten Murdle-Band so besonders gemacht haben und die in den zwei Bänden danach schwächer thematisiert wurden; aus diesem Grund war ich sehr glücklich darüber, hier im Prequel wieder mehr Szenen zwischen den beiden zu lesen.
Aus all diesen Gründen ist dieser Murdle-Band mein liebster geworden und ich kann ihn allen empfehlen, die nicht nur wunderbare Rätsel lösen, sondern gleichzeitig einer spannenden Handlung folgen wollen!
- Point of no Return
- Leandra Seyfried
- reverie
- Young Adult
- Romanze
- Liebe
- Mystery
- Spannung
- Amnesie
- Geheimnisse
- Untersuchungen
- Trauma
Als Quinn im Krankenhaus aufwacht, hat sie die letzten sieben Monate vergessen. Jemand hat sie angefahren und dadurch eine anterograde Amnesie ausgelöst. Umso schockierter ist sie, als sie erfährt, dass ihre beste Freundin Emilia verschwunden ist und sie währenddessen bereits Untersuchungen mit Nate, Emilias Exfreund, anstellte. Natürlich ist Quinn trotz ihres Gedächtnisverlusts entschlossen, die Untersuchungen wieder aufzunehmen, auch wenn sie Nate nicht ganz traut – und weiß, dass derjenige, der für ihren Unfall verantwortlich war, entschlossen ist, sie zu beseitigen …
Dieser Roman hat eine gute Romanze und eine hervorragende Mystery-Handlung, auch wenn es durchaus ein paar Dinge gab, die ich verbesserungswürdig fand. So gibt es in der Romanze zwischen Quinn und Nate ein paar süße Momente, die mir sehr gefallen haben, aber auch ein paar, denen ich kritischer gegenüber stand. So hat Nate bei mir beizeiten den Eindruck erweckt, als würde er ein Nein nicht akzeptieren, weil er bei einigen vergleichsweise kleinen Szenen, in denen er Quinn zu etwas überredete, seine Sturheit spielen ließ und Quinn es jedes Mal akzeptierte. Dazu gab es die klassischen Sprüche wie „ohne dich kann ich mir ein Leben nicht vorstellen“ und ewige Liebesschwüre nach wenigen Tagen des Kennenlernens. Zwar habe ich nicht den Eindruck bekommen, dass Quinns und Nates Beziehung schädlich ist, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass sie tatsächlich ewig zusammenbleiben.
Dabei waren sie als Charaktere allgemein, unabhängig von ihrer Romanze, durchaus einnehmend. Vor allem Quinn mochte ich sehr, und die Art und Weise, wie ihr Trauma in der Geschichte umgesetzt wurde. Gewitter und Blitze wurden so zu einem Bild mit tieferer Bedeutung, weil sie zunächst Quinns Trauma und dann ihre Stärke repräsentierten. Das war eine wundervolle Art, ihrer Geschichte ein Symbol zu verleihen, das sie in der Zukunft begleiten wird. Wobei ich zugegeben Quinns finaler Lektion nichts abgewinnen konnte – sie kommt nämlich zu dem Schluss, dass sie jeden Tag leben sollte, als wäre es ihr letzter, was realistisch gesehen keine besonders rosige Zukunft garantieren dürfte. Natürlich ist mir bewusst, wie das Statement eigentlich gemeint ist, aber eine Formulierung, wie Chancen nicht verstreichen zu lassen, wäre dabei immer noch passender gewesen.
Eine sehr große Stärke des Romans war der Fall um Emilia, das Rätsel um ihr Verschwinden und die Person, die Quinn nachstellt. Dieser ganze Handlungsaspekt war unglaublich spannend zu lesen und hat mich ordentlich rätseln lassen, wer dahinter stecken könnte. Der Twist am Ende war im Nachhinein durchaus vorherzusehen, doch seine Umsetzung dafür großartig. Dass auch andere Nebencharaktere wie Emilias Geschwister Geheimnisse haben, hat die Spannung zusätzlich erhöht, wobei es aber tatsächlich Nates beste Freunde waren, die ich am liebsten mochte.
Letztendlich ein Roman, der mich zwar nicht mit seiner Romanze, aber dafür mit seiner restlichen Handlung überzeugen konnte!
- How To Catch
- A Magical Light
- Lily S. Morgan
- Carlsen
- Jugendbuch
- Fantasy
- Romanze
- Magie
- Diebin
- Agent
- Krimi
- Spannung
- Humor
- Geheimnisse
- Hidden Identity
- Enemies to Lovers
- Urban Fantasy
Arlyn ist ein Irrlicht, was sie zu einer hervorragenden Diebin macht, weil sie sich so unsichtbar machen kann. Doch als bei einem Einbruch ein Drachenwandler die Kontrolle über seine Magie verliert, kann sie nur knapp Agent Marlon Heaton entkommen, der seit Jahren hinter ihr her ist. Noch dazu bekommt sie gleich darauf einen Drohbrief von jemanden, der ihre wahre Identität herausgefunden hat und verlangt, dass sie die Lichtchronik stiehlt, wenn sie nicht will, dass ihre Identität veröffentlicht wird. Zu diesem Zweck muss sie mit Agent Heaton zusammenarbeiten, der den Drachenfall untersucht und auf keinen Fall herausfinden darf, was ihr wahres Ziel ist …
Dieser Urban-Fantasy-Roman ist sehr spaßig zu lesen und bietet eine teils humorvolle, teils spannende und teils romantische Handlung. Arlyn und Heaton waren beide großartige Protagonisten, deren Slow-Burn-Romanze schön zu lesen war. Andere Charaktere waren mir zwar auch sympathisch (z.B. Bo und Ryo), aber Arlyn und Heaton waren definitiv die Highlights. Dadurch, dass Arlyn ihr Geheimnis vor Heaton bewahren muss und die beiden in mehrere spannende Situationen geraten, hat mich ihre Geschichte sehr mitgerissen. Das wird noch dadurch verstärkt, dass viele Dinge, die sie planen, schief gehen und sie stets nach anderen Strategien suchen müssen. Nie ist die Lösung einfach oder offensichtlich, stets müssen die beiden ihre Kreativität spielen lassen.
Während der Handlung gibt es viele falsche Fährten und obwohl ich den wahren Handlanger relativ früh als solchen durchschaut habe, gab es andere Fragen, auf die die Antwort nicht so offensichtlich war. Doch das Ende war mir zu plötzlich; die bisher gefährlichste Situation wird sehr schnell abgewickelt, was im Kontrast zu den anderen gefährlichen Situationen besonders auffallend war.
Dennoch hat mir diese Urban Romantasy sehr gut gefallen und ist für alle geeignet, die eine locker geschriebene und gleichzeitig spannende Geschichte lesen wollen. Schon jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil, nachdem der erste in einem Cliffhanger endete!
- Hinter dem
- Zeitenspiegel
- Miya T. Beck
- Knesebeck
- Kinderbuch
- Jugendbuch
- Fantasy
- Japan
- Gedichte
- Wettbewerb
- Fluch
- Freunde
Yuki ist unglücklich. Seit ihr Vater gestorben und sie mit ihrer Mutter und deren neuem Freund nach Santa Dolores umgezogen ist, scheint alles den Bach runterzugehen. Ihr bester Freund Julio schreibt ihr kaum noch und in der Schule läuft auch alles schlecht. Als sie wegen eines Aufsatzes ins Rising Sun Emporium gerät, zeigt ihr die Besitzerin einen besonderen Spiegel, der der Schriftstellerin Sei Shōnagon gehört haben soll. Alle hundert Jahre soll er einen Weg ins alte Japan öffnen. Als dies tatsächlich geschieht, kann Yuki nicht widerstehen und verschwindet im Spiegel. Dort trifft sie nicht nur Sei Shōnagon, sondern muss sich auch in einem Gedichtwettbewerb behaupten …
Dieses Buch erzählt ein unterhaltsames Abenteuer, das sich gut für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren eignet. Am besten gefielen mir dabei definitiv die Gedichtwettbewerbe; sie waren nicht nur ausgesprochen spannend beschrieben, sondern enthielten tatsächlich sehr schöne Gedichte. Zusätzlich gab es auch ein paar Rätsel und Witze, die mir überraschend gut gefallen haben und sich gut in die Handlung einfügten.
Die japanische Kultur wird recht akkurat porträtiert, auch wenn es aufgrund der Tatsache, dass es sich nicht um die Vergangenheit, sondern eine andere Welt handelt, ein paar Freiheiten bezüglich der auftretenden Personen gibt. Besonders möchte ich allerdings die Personen, die hier auftauchen, loben; Izumi und Nobu, die schnell zu Yukis Freunden werden, waren dabei meine persönlichen Lieblinge.
Dafür hätte ich mir gerne mehr Screentime für die Charaktere der Gegenwart gewünscht, weil sie zwar lange genug auftauchen, um einen Eindruck zu hinterlassen, aber bei weitem nicht so lange wie die Charaktere der Vergangenheit. Als Protagonistin denkt Yuki leider nicht so oft wie gewünscht an die Menschen, die sie verlassen hat, unter der Annahme, dass sie sie nicht vermissen würden. Yuki selbst wuchs mir im Lauf der Handlung zwar ans Herz, aber ich fand es trotzdem traurig, dass sie ihre Welt so bereitwillig verlassen hat.
Was eher für ein Kinder- als für ein Jugendbuch spricht, ist die Tatsache, dass der Weltübergang überhaupt nicht infrage gestellt wird. Yuki akzeptiert bereitwillig die Magie dahinter und ihre neue Rolle im antiken Japan, ohne dass ihr Weltbild dabei erschüttert wird. Das hat mich persönlich zwar nicht gestört, aber wie gesagt spricht diese Tatsache eher für ein jüngeres Publikum.
Beim Ende bin ich ein wenig zwiegespalten: Einerseits fand ich das Ende für die Gegenwart wunderbar und sehr zufriedenstellend, andererseits hat mir dafür in der Vergangenheit ein finaler Abschluss gefehlt. Dadurch, dass Yuki am Ende wieder in der Gegenwart ist, bekommen wir nicht mit, was genau nach ihrer Abreise geschah, was ich sehr schade fand. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Yuki noch länger in der Vergangenheit geblieben wäre, um sie zu einem guten Ende zu führen, bevor sie wieder zurückgekehrt wäre.
Insgesamt also ein unterhaltsamer Abenteuerroman für Fantasy- und Japan-Fans, das zwar seine Schwächen hat – aber definitiv auch seine Stärken.
- A Song to
- Drown Rivers
- Ann Liang
- Bramble Books
- Belletristik
- Romanze
- Liebe
- Liebesdreieck
- Legende
- China
- Schönheit
- Spionage
- Geheimnisse
- Gefühle
Xishi ist die schönste Frau Chinas und damit die einzige, die ihr Land retten kann. Denn Fanli, der Berater des Königs, sieht in ihrer Schönheit eine Möglichkeit, den Herrscher des Nachbarlandes, Fuchai, zu verführen, während sie insgeheim als Spionin arbeitet. Während den zehn Wochen der Vorbereitung kommen sich Xishi und Fanli näher, doch bevor sich ihre Beziehung richtig entwickeln kann, findet sich Xishi bereits auf Fuchais Königshof wieder. Von nun an muss sie sich gut überlegen, wie sie Fuchais Aufmerksamkeit gewinnen kann, ohne ihre wahren Beweggründe zu verraten …
Dieser Roman, der auf einer chinesischen Legende basiert, ist wunderschön zu lesen und erzählt dabei eine packende Geschichte. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Art und Weise, wie verschiedene Tropen, die ich normalerweise nicht mag, hier erfolgreich umgesetzt wurden. Das gilt vor allem für das Liebesdreieck; normalerweise mag ich sie überhaupt nicht, aber dieser Roman hat es tatsächlich geschafft, seines auf eine überraschend angenehme Weise zu präsentieren. Zwar fand ich die Umsetzung nicht perfekt, aber um sehr, sehr viel besser als gefühlt 95% aller Liebesdreiecke.
Das liegt an so einigen Faktoren: Das Hauptpaar stand von Anfang an fest (was in diesem Fall etwas Gutes war), alle drei Charaktere waren sowohl sympathisch als auch tiefgründig und die thematisierte Tragik des Liebesdreiecks hat es zusätzlich über andere gestellt. Zwar finde ich, dass Fanli mehr Screentime hätte vertragen können, um seine starke Bindung zu Xishi noch weiter zu festigen, aber auch so mochte ich ihn und ihre gemeinsame Romanze sehr.
Fuchai war ein besonders faszinierender Charakter. Er hatte sowohl gute als auch schlechte Charakterqualitäten und ich war zeitweise tatsächlich hin- und hergerissen, ob ich ihn denn nun mag oder nicht. Letztlich kann ich diese Frage schlicht mit „ich mochte ihn als Charakter, aber nicht als Person“ beantworten, während ich die anderen Charaktere als beides mochte.
Hervorheben möchte ich außerdem Zhengdan, Xishis beste Freundin. Obwohl sie natürlich nicht so viel Screentime hat wie das Liebesdreieck, stach sie durch ihr eigenes Ziel, ihren Vater zu rächen, positiv hervor. Ich wünschte, es gäbe mehr beste Freundinnen in Geschichten, die nicht nur diese Funktion erfüllen, sondern auch eigene Ambitionen haben!
Zuletzt möchte ich sagen, dass mir das Ende außergewöhnlich gut gefallen hat. Es war auf seltsame Weise sowohl das Ende, das ich erwartet habe als auch ein Ende, mit dem ich nicht gerechnet hätte.
Empfehlenswert ist der Roman für alle, die dramatische Liebesgeschichten mögen!
Etwas, mit dem Maud auf ihrer Schifffahrt zurück nach Hause nicht gerechnet hat, ist, dass ihre Reisebegleiterin Mrs. Navenby, die noch dazu ein Stück des Letzten Vertrags besitzt, ermordet wird. Jetzt liegt es an Maud, den Mordfall aufzuklären, den verborgenen Gegenstand zu finden und dabei die richtigen Verbündeten zu finden. Unter ihnen ist die Schauspielerin Violet, die entschlossen zu sein scheint, in einen Skandal verwickelt zu werden. Maud, die sich zu ihr hingezogen fühlt, weiß genau, wie gefährlich es sein könnte, sich auf Violet einzulassen – und doch fällt es ihr immer schwerer, ihrem Charme zu widerstehen …
Nach „A Marvellous Light“ war ich erfreut, in „A Restless Truth“ eine gelungene Fortsetzung zu finden, die sich auf Robins Schwester Maud und deren Romanze fokussiert. Aber nicht nur: Obwohl die Romanze natürlich eine wichtige Rolle spielt, bekommen wir auch genug von dem magisch angehauchten Kriminalfall und den anderen Mysterien mit, mit denen Maud und Violet sich beschäftigen. Was vor allem deshalb so spaßig zu lesen war, weil die beiden wunderbare Hauptcharaktere sind.
Maud ist oft zögerlich, schüchtern und naiv, aber auch fest entschlossen, den Mord aufzuklären und gegen ihre Charakterschwächen zu arbeiten. Violet ist nach außen hin offen und flirtet gern, vertraut sich aber nicht gerne anderen an. Zusammen waren sie nicht nur als individuelle Charaktere sehr einnehmend, sondern auch als Paar – ich fand die Chemie zwischen ihnen großartig und die Entwicklung ihrer Romanze überraschend realistisch.
Von den Nebencharakteren stachen vor allem Hawthorn und Ross hervor, die im Abschlussband das Hauptpaar sein werden und bereits hier eine interessante Chemie zeigen. Andere Nebencharaktere kommen nicht ganz so stark hervor, wodurch es mir nicht immer leicht fiel, den Verdächtigen zu folgen.
Der Kriminalfall selbst hat mir nämlich gut gefallen, weshalb ich es schade fand, dass die Verdächtigen für mich keinen bleibenden Eindruck hinterließen. Auch die Tatsache, dass der Mörder bereits nach ca. der Hälfte der Geschichte enthüllt wird (auch, wenn es natürlich noch andere Geheimnisse zu lüften gibt), entsprach nicht meinem Geschmack.
In der zweiten Hälfte verlangsamt sich die Geschichte etwas, findet letztendlich aber zu einem großartigen Finale und einem sehr guten Ende, das Lust auf mehr macht.
Zuletzt fand ich den Magieaspekt wie schon im ersten Band sehr gut umgesetzt. Sie fließt problemlos in die Handlung ein und ich freute mich jedes Mal, wenn wir sie zu sehen bekamen (und vor allem, wenn es eine neue Art der Magie war). Die Art und Weise, die Freya Marske ihr Worldbuilding subtil einbaut, ist einfach sehr gelungen!
Wem „A Marvellous Light“ aufgrund seiner queeren Romanze und seinem Fantasyanteil gefallen hat, wird auch hier auf seine Kosten kommen!
- The Extraordinaries
- Alte Geheimnisse
- T. J. Klune
- Heyne
- Fantasy
- Superhelden
- Humor
- Romanze
- Freundschaft
- Familie
- Lügen
- Spannung
Nick, Seth, Jazz und Gibby steht während der Sommerferien so einiges bevor: Simon Burke plant, Oberbürgermeister zu werden und die Außergewöhnlichen zu kontrollieren; Owen ist aus seinem Gefängnis entkommen und will seinen Vater für das, was er ihm antat, töten; Nicks Mutter benimmt sich merkwürdig, während seiner Beziehung zu Seth kurz vor der nächsten Stufe steht; und dann ist da noch die unausgesprochene Frage, was die vier tun werden, sobald der Schulabschluss sie unweigerlich voneinander trennen wird …
In diesem Abschussband erzählt T. J. Klune genauso unterhaltsam wie in den vorigen zwei Bänden von Nicks Erlebnissen. Ob es nun sein peinlich-liebevoller Vater, Nicks eigene Gedankenstränge oder sympathische Taxifahrer sind: Mit seinem Schreibstil kommen sie alle hervorragend rüber und ich musste mehr als einmal lachen oder grinsen, als ich wieder einmal über eine amüsante Stelle stolperte. Wobei das schöne ist, dass die witzigen und die ernsten Stellen gut ausbalanciert sind, sodass die Geschichte zwar humorvoll zum Lesen bleibt, aber die Probleme der Charaktere ernsthaft behandelt werden. Der Schreibstil war für mich sein eigenes kleines Highlight, weil er mir so gut gefiel!
Natürlich können auch die Charaktere wieder glänzen: Nicks Heldenteam, die Dad-Squad, Burrito Jerry, Owen Burke und sogar Rebecca Firestone. Denn in diesem Band kamen die grauen Stufen einiger Charaktere sehr gut zur Geltung. Es gibt zwar immer noch eine Gut/Böse-Einteilung, wird aber durch die Motive einiger Charaktere aufgefrischt. Speziell in den letzten beiden Bänden hat mir das sehr gefehlt, weshalb ich froh war, hier mehr Tiefe für einige Charaktere zu sehen. Tatsächlich hätte ich gerne sogar noch mehr gesehen, doch das, was wir bekamen, fand ich bereits notwendig genug.
Die Handlung hat ein gutes Pacing, das mich gut durch die Geschichte trug und in einem absolut fantastischen Finale mündete. Jeder der Charaktere spielt dort eine wichtige Rolle, was mir sehr gefallen hat; zudem war es schlicht sehr spannend geschrieben. Natürlich war ich froh, dass die Charaktere am Ende das bekamen, was sie verdienten (sowohl die guten als auch die bösen).
Die Reihe eignet sich für alle, die queere und humorvolle Superheldenromane lesen wollen. Mir hat sie persönlich sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass auch andere sich an ihr erfreuen!
Als Gottkönig gilt der Herrscher Joon als unsterblich, doch um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen, tun sich sechs Menschen zusammen, um ein Attentat auf ihn zu planen. Sie alle gelten von nun an als Verräter: Euyn, der verstoßene Bruder des Königs; Mikail, dessen Liebhaber und Spion für den König; Sora, eine ausgebildete Giftmörderin; Tiyung, der sie als Prinz unterstützen mochte; Aeri, eine begnadete Diebin; und Royo, ihr unfreiwilliger Leibwächter. Doch ihnen ist klar, dass sie sich gegenseitig nicht vertrauen dürfen, denn beim Erreichen ihrer persönlichen Ziele werden sie gezwungen sein, sich gegenseitig zu verraten …
Dieser Fantasyroman überzeugt vor allem durch seine Charaktere und Charakterdynamiken, die für mich definitiv das Highlight waren. Euyn und Mikail, Sora und Tiyung, Royo und Aeri: es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, ihre Interaktionen zu verfolgen, weil die Duos eine so hervorragende Chemie miteinander hatten. Besonders ist hierbei auch, dass ich tatsächlich alle drei Duos gleichermaßen ansprechend fand. Normalerweise entwickle ich schnell eine Präferenz für ein oder zwei Paare und nehme die anderen Charaktere eher als Nebenfiguren wahr, doch hier mochte ich tatsächlich alle drei Duos und alle sechs Charaktere.
Am besten an den Charakteren selbst waren ihre Hintergrundgeschichten, die sehr einnehmend beschrieben waren und genau die richtige Balance zwischen Informationen und Geheimnissen hatten. Ich glaube, das einzig Negative daran war, dass es diese Informationshäppchen relativ leicht machten, den Verräter der Gruppe zu erraten – aber allzu gestört hat mich das nicht, weil es dafür andere, kleinere Twists gibt.
Natürlich kommt der große Fokus auf die Charaktere und einzelnen Duos mit Opfern einher: Die Dynamiken außerhalb der Duos kommen definitiv zu kurz, wir bekommen nur wenig von der Welt mit und eine Charakterentwicklung habe ich nur bei Royo bemerkt. Das sind Punkte, von denen ich hoffe, dass sie im zweiten Band besser balanciert werden – speziell bei Euyn, der in einem misogynen Staat aufgewachsen ist, hätte es sich angeboten, seine Ansichten gegenüber Frauen zum Positiven zu verändern.
Insgesamt ist dieser Fantasyroman gut für Fans charakterbasierter Handlung geeignet, die schon Bücher wie „Das Lied der Krähen“ mochten. Allerdings möchte ich betonen, dass der Schreibstil im Gegensatz zu der Krähen-Dilogie um einiges moderner ist; schlicht, direkt und spannend, was mir durchaus gefiel, aber nicht so klassisch, wie ich es gerne gehabt hätte. Nicht unbedingt eine Kritik, sondern eher eine Anmerkung für diejenigen, die Interesse an der Geschichte haben und sich nicht sicher sind, ob ihnen der Schreibstil gefällt.
Mir jedoch hat die Lektüre sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, den zweiten Band zu lesen!