- If This Gets Out
- Sophie Gonzales
- Cale Dietrich
- Carlsen
- Jugendbuch
- Young Adult
- Romanze
- Boyband
- Musik
- Erwartungsdruck
- Kontrolle
- LGBTQ+
Zach und Ruben sind Teil der Boyband Saturday, zu der auch Angel und Jon gehören. Alle vier stehen unter enormen Druck, weil sie einem bestimmten Bild entsprechen müssen, das nicht ihrem wahren Ich entspricht. Ruben fühlt sich eingesperrt, weil er seinen Fans gegenüber so tun muss, als ob er hetero wäre, während er sich langsam in Zach verliebt. Zach möchte es am liebsten allen recht machen und ist von seinen eigenen Gefühlen zunächst verwirrt, weil er sich bisher immer für hetero hielt. Angel hat ein Drogenproblem, das immer mehr auszuarten droht. Und Jon ist als Sohn des Chefs am meisten dazu gezwungen, dem Management zu gehorchen.
Hauptcharaktere sind hier natürlich Zach und Ruben, deren Liebesgeschichte sehr süß erzählt ist. Ihre Charaktere selbst hätten meiner Meinung nach ein wenig stärker ausgebaut sein können (weil ich bis zum Ende Details aus ihren Leben verwechselt habe), aber ihre Beziehung war dafür hervorragend umgesetzt, mit genug süßen Momenten, ein paar Hürden und einem Happy End. Sogar die unvermeidlichen Missverständnisse waren natürlich eingebaut, was imho eine beeindruckende Leistung ist!
Doch nicht nur die Liebesgeschichte hat mich gefesselt, sondern auch Angels Geschichte. Während Jon relativ blass bleibt, ist Angel das mit Abstand hervorstechendste Mitglied der Boyband; seine Probleme nehmen neben der Liebesgeschichte wohl am meisten Raum ein, was imho eine gute Entscheidung war, weil sie mich genauso packte wie Zachs und Rubens sich entwickelnde Beziehung.
Was ebenfalls sehr gut herauskommt, ist der unglaubliche Druck, dem Künstler*innen aller Art sich stellen müssen. Es war ganz schön erschreckend, zu sehen, wie sehr das Leben der Jungs von ihrem Management kontrolliert wird, vor allem, wenn man bedenkt, dass genau diese Szenen auf wahren Ereignissen basieren. Zwar sind bestimmt nicht alle Unternehmen, die Künstler*innen rekrutieren, so entsetzlich wie Saturdays Management, aber der Roman hat einen guten Eindruck davon vermittelt, wie extrem die Bedingungen in solchen Unternehmen sein können.
Trotz der manchmal ernsten Themen, die angesprochen werden, hat das Buch mich mit einem Lächeln zurückgelassen, genau, wie ich es von einem Feel-Good-Roman erwartet hätte. Wer also eine süße Liebesgeschichte mit ein wenig Anspruch lesen möchte, ist hier gut bedient!
- Crazy Family
- Hackebarts räumen ab
- Markus Orths
- Loewe
- Familiengeschichte
- Kinderbuch
- Familie
- Humor
- Charaktere
- Wer wird Millionär?
Die Hackebarts sind eine schräge Familie: Herr Hackebart sammelt gerne Klobürsten. Frau Hackebart ist LKW-Fahrerin und Klavierspielerin. Großvater Hackebart setzt sich für die Umwelt ein. Die sechsjährige Lulu kennt alle Brockhaus-Bände auswendig. Der achtjährige Mönkemeier malt am liebsten abstrakte Kunst. Der elfjährige Zosch ist leidenschaftlicher Sportler und Zocker. Und die dreizehnjährige Brooklyn ist die vernünftigste von allen (wenn sie nicht gerade ihre fünf Minuten hat). Als Mönkemeier im Kunstmuseum ein teures Gemälde übermalt, sieht Familie Hackebart nur eine Möglichkeit, das Geld schnell zurückzuzahlen: Sie machen bei „Wer wird Millionär?“ mit. Was kann da schon schief gehen?
Dieses äußerst amüsante Buch ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geschrieben, was ihn nicht nur zu einem großartigen Familienroman macht, sondern auch zu einem humorvollen Leseerlebnis für alle, die genau das möchten: Eine witzige Geschichte, die für jeden Geschmack etwas bietet und ein kurzweiliges, aber genussvolles Lesevergnügen bietet. Die Hackebarts sind einfach genial und so ziemlich alle Leserinnen und Leser werden sicher mindestens ein Familienmitglied finden, mit dem sie sich identifizieren (bei mir ist es Brooklyn). Natürlich sind sämtliche Eigenschaften bewusst übertrieben, aber gerade das fand ich wunderbar, weil gerade diese übertriebenen Eigenschaften dazu beigetragen haben, dass man die Familie und die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt ist, in vollen Zügen genießt.
Die einzige wirkliche Kritik, die ich habe, ist der Titel der Geschichte: Die Hackebarts „crazy“ zu nennen, kam mir dann doch ZU übertrieben war, vor allem, weil das Wort einige negative Konnotationen hat, die man mit dieser wunderbaren Familie lieber nicht assoziieren möchte. (Oder überhaupt mit irgendeiner Familie.) Letztendlich ändert der Titel natürlich nichts daran, dass die Geschichte selbst unglaublich viel Spaß bereitet und sowohl für Groß und Klein geeignet ist, aber trotzdem hätte ich mir einen anderen gewünscht.
Zusammengefasst: Ein humorvoller Roman für alle, die schräge Charaktere lieben!
Nachdem ihr fester Freund Sam bei einem Unfall stirbt, ist Julie vollkommen verzweifelt. Sie geht nicht zu seiner Beerdigung, löscht sämtliche Nachrichten und wirft alle Sachen weg, die sie an ihn erinnern. Als nichts hilft, ruft sie spontan seine Nummer an - und Sam hebt ab. Plötzlich bietet sich für Julie die Möglichkeit, wenigstens telefonisch Kontakt zu Sams Geist zu halten und sich am Ende richtig von ihm zu verabschieden. Doch wie soll sie das tun, wenn sie ihn am liebsten nicht gehen lassen will?
Obwohl dieser Roman altbekannte Themen aufgreift, hat es mir sehr gefallen, wie der Autor Dustin Thao mit ihnen umgegangen ist. Es ist sehr deutlich geworden, wie schwierig es ist, sich von einer geliebten Person zu verabschieden - erst recht, wenn man eine zweite Chance mit ihr bekommt. Julies Beweggründe waren hier sehr nachvollziehbar, sodass es mir leicht fiel, mit ihr mitzufühlen.
Die Beziehung zwischen Julie und Sam nimmt verständlicherweise am meisten Raum ein, doch war ich positiv überrascht, wie sehr es mich ebenfalls interessant hat, herauszufinden, wie es in Julies "realem" Leben aussieht. Ihre besten Freunde waren nämlich sehr sympathisch; tatsächlich wünschte ich, ihre Rollen wären noch etwas größer gewesen, als sie es letztendlich waren.
Die einzige, wirkliche Kritik, die ich an dem Roman sehe, ist sein Pacing. Er ist nämlich recht ruhig erzählt, es passiert nicht allzu viel und der Fokus liegt eindeutig auf den emotionalen Momenten. Aus diesem Grund könnten andere Leserinnen und Leser den Roman als langweilig empfinden; auch ich stolperte über eine Phase, in der ich mir wünschte, es würde etwas mehr passieren. Von daher ist dieses Buch für diejenigen gut geeignet, die ruhigere Romane mögen.
Insgesamt habe ich den Roman trotzdem sehr gemocht; er war eine schöne Abwechslung für zwischendurch mit einer sehr emotionalen, nachvollziehbaren Geschichte. :)
Das Cairndale-Institut ist für Kinder mit besonderen Fähigkeiten - Kinder wie Marlowe und Charlie. Marlowe kann mit nur einer Berührung Menschen heilen oder töten, wobei seine Haut dabei blau leuchtet. Und Charlie ist unverwundbar - all seine physischen Verletzungen heilen und töten kann man ihn auch nicht. Alice und Coulton, die für das Cairndale-Institut arbeiten, haben die Aufgabe, beide Jungs sicher dorthin zu bringen. Was sich als gar nicht so leicht herausstellt, denn beide werden von Jacob Marber, einem ehemaligen Cairndale-Schüler, gejagt ...
Zugegeben: Die achthundert Seiten, die dieser Roman einnimmt, sind tatsächlich ein bisschen zu viel. So sehr es mir auch gefiel, die Vergangenheit der Kinder und die Jacob Marbers zu verfolgen, hätte man den Roman trotzdem ein wenig kürzen können, ohne allzu viel Inhalt zu verlieren. Deshalb braucht man auch ein wenig Durchhaltevermögen, um ihn zu beenden.
Doch diejenigen, die Fantasy, Horror und Abenteuer mögen, werden sicher trotzdem Freude an ihm finden. Die Kinder sind mir dadurch, dass wir sie so ausführlich kennenlernten, sehr ans Herz gewachsen. Dasselbe gilt für Alice, die die Kinder um jeden Preis beschützt. Mir gefiel es auch, dass der Roman recht unvorhersehbar war und trotz der Horror-Elemente darauf verzichtet hat, die Kinder zu Monstern bzw. zu Opfern von Monstern zu machen; beides habe ich halb erwartet, weshalb ich froh war, dass die Gewalt sich hier in Grenzen hielt und der Autor sich lieber auf den Bund der Kinder konzentriert hat.
Die Kräfte der Kinder sind größtenteils allbekannte, finden aber kreative Anwendungen (wie z.B. bei Charlie, der in seiner Haut Messer verstecken kann). Hier hat die Kombination mit Horror sehr geholfen, für spannende Situationen zu sorgen. Auch die Atmosphäre war rundherum gelungen.
Dieser Roman ist also perfekt für Leser und Leserinnen, die realistisch eingebaute Fantasy mögen - aber nur, wenn diese sich nicht von langen Büchern abschrecken lassen, was bei mir zumindest teilweise der Fall war.
- She Drives Me Crazy
- Kelly Quindlen
- Carlsen
- Jugendbuch
- Romanze
- Fake-Beziehung
- Trennungsschmerz
- Enemies to Lovers
- LGBTQ+
Scottie spielt mit Leidenschaft Basketball, doch seit sie von ihrer Freundin Tally abserviert wurde, tut sie sich schwer damit, sich auf ihren Lieblingssport zu konzentrieren. Als das Team ihrer Ex sie beim ersten Spiel der Saison haushoch schlägt und Scottie dann auch noch das Auto der Cheerleaderin – und Erzfeindin – Irene rammt, scheint ihr Unglück perfekt zu sein. Vor allem, weil sie als Wiedergutmachung Irene zur Schule fahren muss. Doch dann kommt Scottie die rettende Idee, wie sie sich an Tally rächen und die Beliebtheit des weiblichen Basketball-Teams erhöhen kann: Indem sie eine Fake-Beziehung mit Irene startet. Irene geht gegen Bezahlung darauf ein, doch schon bald merken die beiden Mädchen, dass sie sich gar nicht so spinnefeind sind, wie sie ursprünglich dachten …
Diese lockere und trotzdem emotionale Geschichte hat mir überraschend viel Spaß gemacht, was ich nach Lesen der Kurzbeschreibung erst mal nicht erwartet habe. Sie ist eine romantische Komödie und hat deshalb so manche Klischees, die man schon kennt, aber nichtsdestotrotz habe ich das Leseerlebnis sehr genossen. Scottie und Irene sind beide sehr sympathisch und ich war positiv überrascht davon, wie gut ihre Enemies-to-Lovers-Geschichte funktioniert hat. Vor allem das Finale war absolut episch, aber ich mochte es besonders, wie die beiden bereit waren, ihre eigenen Fehler einzusehen und sich daraufhin zu verbessern.
Gut umgesetzt war auch der Trennungsschmerz, den Scottie wegen Tally empfindet. Die Geschichte macht deutlich, dass es nicht immer so einfach ist, eine Trennung zu überwinden und dass man deshalb viele Fehler macht, deren Konsequenzen auch auf andere Einfluss haben. Zwar wünschte ich, Tallys Charakter noch mehr kennengelernt zu haben (da sie zwar nicht komplett böse, aber auch nicht allzu tiefgründig wirkt), aber die Art und Weise, wie Scottie mit ihren Gefühlen für sie umging, gefiel mir dafür sehr gut.
Andere Charaktere bleiben größtenteils blass (vor allem Irenes Erzfeindin Charlotte), doch Scotties Familie möchte ich trotzdem positiv erwähnen, weil sie ihr gegenüber so unterstützend war, was in solchen romantischen Komödien nicht immer selbstverständlich ist. Das war sehr schön zu sehen!
Insgesamt ein unterhaltsames Jugendbuch für alle Fans von queeren Geschichten mit Happy End!
Dee ist Songwriterin und liebt es, zu singen. Doch niemand darf sie jemals dabei hören, denn Dee ist eine Todesfee, eine sogenannte Bansheeny, die mit Gesang oder auch nur einem zu lauten Ruf den Tod all jener auslöst, die sie hören. Deshalb muss sie stets auf der Hut sein, auch, weil sie ihr Geheimnis ihrem Freund Arvo niemals anvertrauen darf. Dennoch ist sie entschlossen, ihn zu beschützen, als ein Geist Dee heimsucht und es auf Arvo abzusehen zu haben scheint – bis sie lernt, dass der Geist in Wirklichkeit ihre Hilfe braucht …
Was ich an Nina Blazons Büchern sehr mag, ist, dass sie ihren ganz eigenen Touch haben: Oft erzählen sie bekannte Geschichten in neuem Gewand, was auch hier der Fall ist. Ich habe es geliebt, wie die Story um Dee, die von einem Geist heimgesucht wird, sich schließlich zu einer Art Schnitzeljagd und dann sogar einer Mördersuche entwickelt hat. Gejagt von den Autoritäten, muss Dee nicht nur während des Großteils des Romans vor ihnen fliehen, sondern auch eine bestimmte Person finden, was sich beides sehr viel schwieriger gestaltet als angenommen. Eine Mischung aus verschiedenen Plots macht dieses Jugendbuch sehr erfrischend zu lesen, vor allem, weil die Geschichte um einiges unvorhersehbarer war, als ich annahm. Für mich wirkte der Plot aufgrund der Briefe, die am Anfang eines jeden Hauptsegments stehen, viel zu offensichtlich, weshalb ich froh war, dass er sich letztendlich anders entwickelte, als ich es erwartete. Nur hätte ich mir gewünscht, dass der Dee- und der Mörder-Plot noch enger miteinander zusammenhingen, als sie es letztendlich tun.
Dee selbst ist eine unglaublich sympathische Hauptfigur, die entschlossen ist, ihren Kopf durchzusetzen, aber auch einsieht, wenn sie Fehler macht. Faszinierend war es auch, den Kontrast zwischen ihrer nach außen stillen Persönlichkeit und ihrer inneren Wildheit zu lesen – weil sie eine Todesfee ist, kann sie sich nie so ausdrücken, wie sie es wirklich will, weshalb es umso wertvoller war, stets ihre wahren Gedanken zu kennen. Die Nebenfiguren gefielen mir auch sehr gut: Shay, Dee Cousine, war hierbei mein persönliches Highlight, aber ich war auch positiv überrascht davon, wie gut mir Charaktere wie Shona und May am Ende gefielen. Die Charakterisierung ist hier rundherum gelungen!
Besonders überrascht war ich über die im Roman vorhandene Romanze. Denn sie entwickelt sich so subtil wie die Zwischentöne, die Dees Lieblingsmusik sind: Es ist im Grunde sehr offensichtlich, welche zwei Charaktere am Ende zusammenkommen werden, aber weil der Fokus eher auf ihren Bund an sich als auf ihre Romanze gelegt wird, entwickelte sich letztere fast unmerklich und auf seltsame Weise realistisch. Tatsächlich würde ich den Roman deshalb nicht einmal als Romanze bezeichnen, weil so viele andere Sachen im Fokus stehen, aber es gefiel mir unglaublich, wie sie hier eingebaut war.
Insgesamt ein weiterer empfehlenswerter Roman von Nina Blazon!
Die Sonderbände von Detektiv Conan sind in der Regel immer gut zu lesen, wenn man sich für eine bestimmte Thematik oder bestimmte Charaktere interessiert und so war es auch bei diesem Band. Doch natürlich muss man sich immer die Frage stellen: Wie gut hat dieser Sonderband seine Thematik umgesetzt? Welche Fälle zeigen tatsächlich Heijis und Kazuhas Beziehung und auf welche hätte man verzichten können? Wichtig hierbei ist nur, dass es sich bei diesem Band um eine Übersetzung und nicht um einen exklusiv in Deutschland veröffentlichten Band handelt, sodass der Verlag selbst natürlich keine Schuld daran trägt, wenn gewisse Fälle nicht passten.
Der erste Fall, „Der Serienmörder von Osaka“ ist ein absolutes Muss, weil er Kazuha als Charakter einführt. Der Fall selbst gehört nicht umsonst zu den bekannteren, wobei er nicht unbedingt durch Heijis und Kazuhas Beziehung glänzt, sondern eher durch den Fall an sich. Trotzdem war es natürlich selbstverständlich, ihn in dieser Selection zu haben, weil bei einem Heiji-und-Kazuha-Sonderband natürlich auch der Fall dazugehört, in dem Kazuha zum ersten Mal aufgetaucht ist.
Der zweite Fall, „Mord in einem geschlossenen Zimmer“, enthält ebenfalls einen hervorragenden Fall, wobei zugegeben nicht allzu viele Heiji/Kazuha-Szenen vorhanden sind. Von daher war es durchaus ein toller Fall, aber vielleicht nicht unbedingt der beste, um die Beziehung zwischen den beiden zu zeigen.
Der dritte Fall, „Geheimnisse in Osaka“ führt den Trend von tollen Fällen, die nicht allzu viele Heiji/Kazuha-Szenen enthalten, fort, aber dennoch fand ich ihn passender als den vorherigen, weil Kazuhas Glücksbringer, der ein Symbol ihrer Beziehung zu Heiji ist, eine wichtige Rolle spielt. Aber natürlich auch, weil der Fall selbst so episch war!
Der vierte Fall, „Heiji Hattori in Lebensgefahr“, ist ein absolutes Muss für den Band, weil er den Fokus direkt auf Heiji und Kazuha legt. So gibt es nicht nur einige wichtige Szenen zwischen den beiden, sondern sorgt wegen der Situation, in der sie sich befinden, auch für einen spannenden Fall. In diesem Band war er definitiv mein Liebling, weil er nicht nur gut war, sondern perfekt in diese Selection passt!
Der fünfte und sechste Fall sind „Drei Tage mit Heiji Hattori“, der zusammen mit Conan zwei unterschiedliche Fälle löst. Und die waren durchaus gut, aber ich kann mich ehrlich gesagt an keine wichtigen Heiji/Kazuha-Szenen erinnern, weil sie in beiden Fällen größtenteils voneinander getrennt sind. Andere der obigen Fälle legen ihren Fokus zwar auch nicht immer auf deren Beziehungen, enthalten aber immer Szenen, an die man sich erinnert. Doch hier habe ich mich wirklich gewundert, wie die Fälle es in eine Heiji-und-Kazuha-Selection schafften.
Der siebte Fall, „Der Verbleib des schmachvollen Glücksbringers“, passt dagegen hervorragend in diesen Sonderband, weil Kazuhas Glücksbringer und ihre Gefühle für Heiji eine wichtige Rolle spielen. Der Fall selbst war zwar nichts allzu Besonderes, aber dadurch, dass er das Thema des Sonderbands so gut zeigte, hat er mir sehr gut gefallen.
Der achte und letzte Fall, „Conan und Heiji – Code der Liebe“ scheint zunächst gar nichts mit Heiji und Kazuha zu tun zu haben und war für mich auch sehr verwirrend, weil ich den Code, den Conan im ersten Kapitel erklärt, überhaupt nicht verstanden habe. Gegen Ende des zweiten Kapitels übernimmt der Heiji/Kazuha-Aspekt zum Glück den Fall und sorgt für weitere süße Szenen. Von daher passt er immer noch gut in die Selection, weil das erste Kapitel zwar irrelevant wirkt, der Rest dafür aber umso passender ist.
Handelt es sich also um eine gute Selection? Insgesamt würde ich „Ja“ sagen. Die einzigen Fälle, die wirklich deplatziert wirkten, waren die beiden „Drei Tage mit Heiji Hattori“-Fälle, aber davon abgesehen hatte jeder Fall wenigstens eine wichtige Szene – oder sogar mehrere –, die Heijis und Kazuhas Beziehung sehr gut zeigten. Das Highlight war „Heiji Hattori in Lebensgefahr“, die anderen Fälle waren in der Regel aber auch gut, entweder wegen dem Fall an sich oder wegen der gezeigten Heiji/Kazuha-Szenen.
Insgesamt also ein angenehmer Sonderband!
Alle zehn Jahre rekrutiert die Alexandrinische Gesellschaft, die die geheimen Schriften der Bibliothek von Alexandria verwahrt, sechs der mächtigsten Magier und Magierinnen der Welt. Dieses Mal fällt ihre Wahl auf Libby, Nico, Parisa, Callum, Tristan und Reina. Libby und Nico beherrschen beide mächtige Physiomagie, wobei ihre Fähigkeiten sich gegenseitig ergänzen. Parisa kann mit Leichtigkeit die Gedanken anderer lesen. Callum kann die Gefühle anderer beeinflussen und sie auf diese Weise manipulieren. Tristan durchschaut jede Illusion und noch ein wenig mehr. Und Reina ist eine Naturmagierin, die andere mit Magie versorgen kann. Alle nehmen das Angebot aus unterschiedlichen Gründen an, doch was sie erst nach und nach erfahren: Am Ende ihres Ausbildungsjahres wird einer von ihnen sterben …
Bevor wir zum Positiven kommen, möchte ich erst mal das Negative ansprechen: Den Schreibstil. Er las sich (vielleicht wegen der Übersetzung, vielleicht auch nicht) irgendwie mühselig, fast schon anstrengend. Zwar gewöhnte ich mich im Lauf des Buches daran und er wurde irgendwann auch flüssiger, aber ich brauchte wegen des Schreibstils definitiv eine Weile, um in das Buch einzufinden.
Zum Glück hat sich die Mühe letztendlich gelohnt! Hauptsächlich wegen den obigen Charakteren. Es fällt mir tatsächlich schwer, einen Liebling auszusuchen, weil sie alle sehr gut charakterisiert waren, mit Stärken, Schwächen und vielen nachvollziehbaren Gedanken. Libby ist wohl die „normalste“, sehr unsicher bezüglich ihrer Fähigkeiten und bemüht, alles richtig zu machen. Nico ist seinem besten Freund gegenüber so aufopferungsvoll, dass er dabei sein eigenes Leben riskiert. Parisa zögert nicht, ihre Reize einzusetzen, wobei ich sehr froh war, dass die Autorin zu keinem Zeitpunkt Slutshaming betrieben hat. Callum ist mit seinen manipulativen Fähigkeiten definitiv antagonistisch veranlagt, wobei es sehr interessant war, seinen Gedankengängen zu folgen. Tristan ist aufgrund seiner Vergangenheit anderen gegenüber sehr zynisch und misstrauisch, hat aber ein gutes Herz und definitiv die coolste Fähigkeit. Und Raina lernt man zugegeben wohl am wenigsten kennen, aber dennoch bekommt man einen guten Eindruck davon, wie ausgenutzt sie sich von anderen fühlt.
Zusammengefasst waren die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander so fesselnd, dass ich trotz des manchmal schleppenden Schreibstils immer weiter und weiter las. Letztendlich war mein Lieblingsduo wohl Libby und Nico, weil ich ihre (übrigens nicht romantische) Rivalität sehr faszinierend fand, aber das Coole an den Charakteren war, das sehr viele Beziehungen gezeigt wurden. Natürlich nicht alle möglichen Kombinationen, aber doch mehr, als ich erwartet hatte, was es so fesselnd gemacht hat, ihre Dynamiken zu verfolgen.
Insgesamt also ein guter Tipp für Fans von charakterfokussierten Geschichten – die nur beachten sollten, dass der Schreibstil ein wenig Eingewöhnung braucht!
Als Li Lan das Angebot bekommt, mit dem kürzlichen verstorbenen Lim Tian Ching verheiratet zu werden, weiß sie zunächst nicht, was sie davon halten soll. Bis sie seine Familie kennenlernt und schnell von Tiam Bai verzaubert ist, seinem Cousin, mit dem sie ursprünglich verheiratet werden sollte. Sie lehnt das Angebot ab, wird allerdings von Lim Tian Chings Geist heimgesucht, der behauptet, er wäre von Tiam Bai ermordet worden. Um ihn endgültig loszuwerden und das Geheimnis seines Todes zu lüften, muss Li Lan selbst die Geisterwelt betreten – nicht ahnend, dass auch ihre eigene Familie Geheimnisse hat, die nun ans Licht kommen …
Zu meiner Freude war die Geschichte nicht so vorhersehbar, wie sie anhand der Kurzbeschreibung vielleicht klingt, weil es viele Überraschungen gab, die ihr eine unerwartete Richtung verliehen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, weil Li Lans Ich-Sicht es leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen und ihren Abenteuern im Geisterreich zu folgen. Die anderen Charaktere stachen vor allem durch ihre Rolle im Plot heraus, wobei es schwierig ist, ohne Spoiler mehr zu verraten – hier gibt es nämlich so einige Charaktere, die später in der Handlung eine andere Rolle einnehmen, als man bei ihrem ersten Auftritt vielleicht denkt.
Sehr fasziniert war ich auch von den chinesischen Legenden, die hier eingebaut werden. Die Autorin hat sich hier an realen Vorstellungen orientiert, speziell bei der Geisterwelt und der Art und Weise, wie sie funktioniert. Aber auch so etwas wie die Geisterehe, die Li Lan am Anfang angeboten bekommt, kam damals vor. Mir hat es sehr gefallen, wie viel man hier tatsächlich lernen konnte!
Insgesamt also ein sehr angenehmes Leseerlebnis für Leser*innen, die sich gerne überraschen lassen und mal ein anderes Setting kennenlernen wollen :)
- Das Gesetz der Natur
- Solomonica de Winter
- Diogenes
- Belletristik
- Dystopie
- Fantasy
- Schreibstil
- Atmosphäre
- Persönliche Reise
Gaia Marinos ist eine Mutantin. Versteckt vom Rest der Welt lebt sie zusammen mit ihrem Lehrer und einem Jäger in der Wildnis. Als sie in Gefangenschaft gerät, offenbart sie, dass sie im Gegensatz zum Großteil der Menschen lesen kann, woraufhin man ihr im Gegenzug für die Freiheit die Aufgabe überträgt, die letzten Bücher der Welt zu finden. Doch bekommt sie keine Gelegenheit, sich sofort an diese Aufgabe zu machen, weil sie in den Konflikt der anderen Menschen hineingezogen wird und trotz ihres Sohnes droht, ihre Menschlichkeit zu verlieren …
Gaia lebt in einer dystopischen Welt und besitzt eine übernatürliche Fähigkeit, doch das Zentrum ihres Charakters ist definitiv die (persönliche) Reise, die sie während der Geschichte durchmacht. Ihre Liebe zu ihrem Sohn, ihre erlernte Kampfkraft, die Menschen und Orte, die sie besucht … das alles ist in kurzen Kapiteln und mit einem einfachen Schreibstil beschrieben, sodass ich die Geschichte schnell durchlesen konnte. Es war auch sehr leicht, sich alles Beschriebene vorzustellen, auch wenn es durchaus ein paar Stellen gab, die sich ein wenig zogen (wobei das bei sechshundert Seiten wohl unvermeidlich ist).
Die Atmosphäre des Buches war etwas ganz Besonderes. Es geht nämlich nicht nur um die Reise, sondern auch um die vielen Momente an sich, die Gaia erlebt. Es ist eine Geschichte über die Strapazen, die sie erlebt und die Lektionen, die sie gezwungenermaßen lernt. Aus diesem Grund fällt es mir tatsächlich schwer, zu bestimmen, wem genau man diese Geschichte empfehlen könnte, da sie mir persönlich zwar gefallen hat, sie aber gleichzeitig ganz anders als die Geschichten ist, die ich sonst lese. Das einzige, was ich anmerken möchte, ist, dass es im Gegensatz zur Kurzbeschreibung größtenteils nicht darum geht, die letzten Bücher zu finden, sondern eher darum, wie man in einer Welt wie dieser überlebt und was man zu tun bereit ist. Die ethischen Aspekte kommen hier definitiv auch zum Tragen.
Insgesamt ist es also schwierig für mich, das Buch akkurat zu beschreiben, weil es einfach so anders war als alle anderen, die ich kenne, aber ich glaube, dass Fans atmosphärischer Lektüre hier sehr glücklich sein werden!
- Die Rabenprinzessin
- Stephanie Burgis
- Edel Kids Books
- Kinderbuch
- Fantasy
- Magie
- Gestaltwandler
- Geschwister
- Quest
Cordelia und ihre Drillingsgeschwister Gideon und Rosalind leben seit jeher zusammen mit ihrem älteren Bruder Connall und ihrer gemeinsamen Mutter allein in einem Turm, abgeschnitten von der Welt. Cordelia, die die Fähigkeit beherrscht, sich in verschiedene Tiere zu verwandeln, schmerzt das am meisten, weil sie sich nach der Freiheit der Natur sehnt. Aber dann kommen Herzöge zum Turm und verlangen den wahren Erben der Rabenkrone, woraufhin ihre Mutter die Drillingsgeschwister darum bittet, zu fliehen. Und bald findet Cordelia heraus, welche Geheimnisse ihre Mutter vor ihnen allen hatte …
Insgesamt ist das ein recht solides Kinderbuch, das den Lesern ein kurzweiliges Abenteuer bietet – und zugegeben nicht viel mehr. Die Charaktere sind relativ eindimensional, es gibt einen starken Kontrast zwischen Gut und Böse und das Ende wäre, realistisch gesehen, der Beginn von mehr Chaos anstatt der Neubeginn, den es darstellen soll. Tatsächlich ist die Botschaft am Ende nicht unbedingt das, was ich in einem Kinderbuch erwartet hätte, denn sie besteht im Grunde aus „gib deine Träume und Sehnsüchte auf, um stattdessen deine Pflichten zu erfüllen“. Nicht unbedingt eine schlechte Botschaft per se, da man im realen Leben die eigenen Bedürfnisse tatsächlich manchmal zurückstellen muss, aber dennoch war ich überrascht, dass das Ende darauf hinauslief.
Etwas, das gut umgesetzt war, war die Magie und die Bande zwischen den Geschwistern. Man hat richtig gemerkt, wie sehr sie sich lieben, auch wenn sie sich nicht immer einig sind. Und die Art und Weise, wie Cordelias Fähigkeit in die Handlung eingebaut wurde, war ebenfalls sehr schön. Von daher denke ich durchaus, dass das Buch für die Altersgruppe, für die es geschrieben ist, tatsächlich eine tolle Lektüre sein könnte – aber alle darüber hinaus werden wohl aufgrund der Schwächen nicht allzu beeindruckt von ihr sein.
- Prison Healer
- Die Schattenrebellin
- Lynette Noni
- Loewe
- Jugendbuch
- Fantasy
- Romanze
- Familie
- Freundschaft
- Spionage
- Verrat
- Highlight
Kiva wohnt inzwischen in Vallenia, zusammen mit Jaren, dem Kronprinzen, Naari, seiner Leibwächterin, und Tipp, der für sie einem kleinen Bruder nachkommt. Fest entschlossen, ihren Geschwistern Torell und Zuleeka dabei zu helfen, den Thron einzunehmen und Jarens Familie zu stürzen, nimmt sie ihre Arbeit als Spionin ein, um die Geheimnisse der Vallentis zu ergründen. Allerdings lernt sie die Familie dabei immer besser kennen, was es ihr mehr und mehr erschwert, ihren eigentlichen Plan zu verfolgen. Schon bald ist sie nicht nur hin und her gerissen zwischen ihrer und Jarens Familie, sondern muss auch beiden Seiten glaubhaft versichern, dass sie ihnen treu ist – wohl wissend, dass sie früher oder später eine Entscheidung treffen muss …
Der zweite Teil der „Prison Healer“-Trilogie konnte mich glücklicherweise ebenso begeistern wie der erste Teil, was hauptsächlich an Jarens und Kivas Beziehung, Kivas Freundschaft mit den anderen Familienmitgliedern (vor allem Caldon, der zu meinem Lieblingscharakter geworden ist) und ihren wachsenden Zweifeln liegt, die das Leseerlebnis sehr packend gestaltet haben. Ich war oft hin und her gerissen zwischen meinem Verlangen, weiterzulesen und meiner Angst, das Ende zu erreichen, so sehr habe ich mit den Charakteren mitgefiebert!
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und machte es leicht, die Handlung zu visualisieren. Der Fokus auf Charakterbeziehungen unterschiedlicher Art war ebenfalls sehr willkommen; schon im ersten Teil mochte ich es, dass Kivas Beziehung zu anderen Charakteren nicht durch ihre Beziehung zu Jaren gemindert wurde, auch wenn letztere natürlich immer noch die wichtigste Rolle einnimmt.
In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt erwähnen, wie cool ich es fand, dass Lynette Noni es schaffte, mit Kiva und Jaren auch zwei Tropen einzubringen, die ich normalerweise nicht mag, die hier aber fantastisch umgesetzt wurden. Bei Kiva war es „das schwache Mädchen“, bei Jaren der „Charakter ohne Schwächen“. Kiva hat in diesem Band nicht nur eine wichtige Charakterentwicklung durchgemacht, sondern gezeigt, dass man als Protagonistin nicht physisch stark sein muss, um etwas bewirken zu können; und Jaren mag wohl für die einen oder anderen Leser*innen zu perfekt anmuten, war aber so liebe- und rücksichtsvoll, dass ich ihm seine fehlenden Schwächen einfach nicht übel nehmen konnte. In dem Genre (sei es Romanze oder Romantasy) gibt es einfach nicht genug männliche Protagonisten, die so freundlich und liebenswert sind wie er. Wie gesagt, normalerweise stört es mich, wenn ein Hauptcharakter nicht viel bzw. zu viel ausrichten kann, aber Kiva und Jaren haben es trotzdem geschafft, zu zwei meiner absolut liebsten Protagonisten zu werden, weil sie beide auf ihre Weise wundervoll waren.
Auch zu den Nebencharakteren möchte ich gerne eine kleine Anmerkung machen, nämlich, wie toll ich sowohl die „guten“ als auch die „bösen“ Charaktere fand. (Anführungszeichen, weil die Grenze nicht ganz so leicht zu ziehen ist, was ich ebenfalls als Pluspunkt werte.) Vor allem Kivas Geschwister haben es mir hier angetan; ich war positiv überrascht davon, wie gut ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte, selbst bei Taten, von denen ich definitiv nicht begeistert war.
Insgesamt also eine würdige Fortsetzung des ersten Teils der Trilogie, die mich schon sehr gespannt auf das Finale macht!
- Disney Twisted Tales
- Cinderella
- Geheimnisvolle Liebe
- Elizabeth Lim
- Carlsen
- Märchen
- Was wäre wenn?
- Starke Frauen
- Intrigen
- Liebe
Während nach der verschwundenen Prinzessin mit dem Glasschuh gesucht wird, bleibt Cinderella eingesperrt in ihrem Zimmer, unfähig, ihre Identität zu beweisen. Als ihre Stiefmutter beschließt, sie zu verkaufen, hat Cinderella jedoch genug und flieht. Durch eine glückliche Fügung bekommt sie sogar eine Arbeitsstelle im Schloss selbst, wo sie der Schwester des Königs, Herzogin Geneviève, dienen soll. Doch was den Prinzen betrifft, gerät Cinderella bald in einen Zwiespalt, weil er sie nicht zu erkennen scheint - und sie im Fall, dass er es tut, in Schwierigkeiten geraten würde, weil Magie im Königreich verboten ist ...
Die Prämisse des Buches hat mich zunächst an Cinderella III erinnert, aber glücklicherweise entwickelt sich das Buch anders als der Film. Interessanterweise spielt die "geheimnisvolle Liebe" sogar eher eine Nebenrolle, weil Cinderella sich zunächst darauf fokussiert, sich ein neues Leben aufzubauen und ihre Beziehung zum Prinzen (der hier Karl heißt) erst im letzten Viertel eine wichtige Rolle spielt. Das hat mir jedoch gut gefallen, weil Cinderellas Entwicklung sehr schön mit anzusehen ist.
Der Bösewicht der Geschichte ist zwar offensichtlich, hat aber durchaus Stil; trotzdem hat mir von den neuen Charakteren am meisten Geneviève gefallen, die zunächst wie eine zweite Lady Tremaine wirkt, aber zum Glück zeigt, dass sehr viel mehr in ihr steckt. Sie war in diesem Märchen ein überraschend vielfältiger Charakter.
Sehr empfehlenswert ist diese Geschichte deshalb vor allem für diejenigen, die Cinderella in einer aktiveren Rolle sehen möchten; doch wer sich darauf freut, mehr zur "geheimnisvollen Liebe" zu lesen, wird darauf etwas warten müssen, da der Fokus ganz klar auf Cinderellas Charakterentwicklung liegt. Insgesamt ein schönes Leseerlebnis, vor allem für Fans des dritten Films!
- Zwei Leben mit dir
- Holly Miller
- Blanvalet
- Liebesroman
- Romanze
- Alternative Pfade
- Entscheidungen
- Was wäre wenn?
Lucy hat gerade ihren Job gekündigt, weiß aber nicht hundertprozentig, was sie nun machen soll. Unverhofft gibt ihr das Schicksal zwei Lebenswege in die Hand, als sie in einer Bar auf den charmanten Fotografen Caleb trifft und gleichzeitig ihrer alten Liebe Max begegnet. Nun liegt die Entscheidung bei ihr: Möchte sie in Shoreley bleiben, ihren einstigen Traum als Schriftstellerin anstreben und einen Neustart mit Caleb beginnen? Oder soll sie zu ihrer Schwester nach London ziehen, dort ihren aktuellen Traum als Werbetexterin leben und Max eine zweite Chance geben? Wir Leser erleben beide Schicksalspfade und merken schon bald, dass es den "richtigen" Pfad nicht gibt.
Das war das wohl Schönste an der Lektüre: Dass beide Pfade gleichwertig behandelt wurden, in beiden Pfaden gute und schlechte Dinge passiert sind und beide Love Interests gleichermaßen liebevoll waren. Vor allem bei Caleb hatte ich Angst, dass dieser sich in einem Twist als Mistkerl entpuppen würde, was zum Glück nie passiert ist. Auf diese Weise hat man hier nicht nur eine, sondern gleich zwei wunderbare Liebesgeschichten.
Sehr interessant fand ich auch, wie Nebenplots, die in beiden Pfaden passierten, sich dort auf unterschiedliche Arten entwickelten. Weil man in der Regel direkt hintereinander las, was parallel in der anderen Zeitlinie passierte, sorgte das für viele ironische Momente (im positiven Sinn). Theoretisch könnte man aber auch erst die eine und dann die andere Realität lesen, was den Kontrast wahrscheinlich ebenso gut zeigen würde.
Ich persönlich mochte den Max-Plot ein klein wenig mehr, war aber gerade deshalb froh, dass Caleb mit genauso viel Liebe wie er behandelt wurde.
Insgesamt also eine schöne, leichte Lektüre für Fans von Liebesgeschichten, die gerne über die alternativen Pfade ihres Lebens nachdenken!
Seit fast einem Jahr hat Eddie Flynn nicht mehr als Strafverteidiger gearbeitet, doch nun wird er buchstäblich zurück in den Dienst gezwungen: Volchek, das Oberhaupt der Russenmafia, wird vor Gericht angeklagt und will nicht nur, dass Eddie ihn verteidigt, sondern auch, dass er eine Bombe mit sich trägt und ins Gerichtsgebäude schmuggelt. Wenn Eddie sich weigert, wird seine entführte Tochter Amy sterben. Verzweifelt versucht er, sie zu finden und gleichzeitig den Prozess erfolgreich hinter sich zu bringen …
„Zu wenig Zeit zum Sterben“ ist offiziell der erste Eddie-Flynn-Fall, doch genau wie die anderen im Grunde wie ein Einzelband geschrieben; er ist genauso gut für den Einstieg geeignet wie jeder andere Fall. Glücklicherweise ist er auch genauso spannend: Ich war sehr von der Handlung gefesselt, nicht nur von Eddies Plänen, seine Tochter zu finden, sondern vor allem auch davon, wie er sein Talent als Strafverteidiger einsetzt. Ich war mehr als einmal beeindruckt davon, wie er den Prozess nach und nach für sich entschieden hat!
Das Finale war von den Eddie-Flynn-Romanen, die ich bisher gelesen habe, imho am spannendsten gestaltet, wobei mir auch die Umsetzung des Zeitdrucks, unter dem Eddie sich befindet, sehr gut gefallen hat. Die einzige Kritik, die ich wohl habe, ist, dass Amy eher einem MacGuffin als einem Menschen glich; sie war buchstäblich nur dafür da, die Handlung voranzutreiben, ihr Charakter war nicht relevant. Das fand ich ein wenig schade, möchte aber anmerken, dass der Autor das in späteren Bänden besser hinbekommt.
Insgesamt also wieder ein guter Eddie-Flynn-Thriller, der „Thirteen“ und „Fifty Fifty“ an Spannung in nichts nachsteht!