- Dangerous Secrets
- Iduna und Agnarr
- Die wahre Geschichte
- Die Eiskönigin
- Disney
- Mari Mancusi
- Carlsen
- Romanze
- Liebe
- Magie
- Geheimnisse
- Highlight
Iduna ist eine Northuldra, die gerne strickt und mit dem Windgeist Gale spielt. Als ihr Volk eines Tages angegriffen wird und sie den verletzten Prinz Agnarr sieht, rettet sie ihm das Leben und wird zusammen mit ihm nach Arendelle gebracht. Dort muss sie verbergen, wer sie wirklich ist, während ihre Gefühle für Agnarr immer stärker werden ...
Die Geschichte von Elsas und Annas Eltern wurde auf unvergleichlich schöne Weise von Mari Mancusi beschrieben. Dabei orientiert sie sich zwar an den Fakten, die die Filme und Kurzfilme uns geben, gibt uns davon abgesehen aber viele weitere wundervolle Momente, die Idunas und Agnarrs Liebesgeschichte ausschmücken. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, zu verfolgen, wie die beiden sich ineinander verlieben und die Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gestellt werden, überwinden.
Ebenfalls beispiellos war die Art und Weise, wie die Autorin Dinge aus dem eigentlichen Canon aufgegriffen und erklärt hat - darunter Agnarrs "Verbergen, nicht fühlen" ("Conceal, not feel", eins der Leitmotive in "Die Eiskönigin"), das er später an Elsa weitergegeben hat, Idunas und Agnarrs Begegnung mit den Trollen (sowie der Erkenntnis, dass sie Gedächtnisse verändern können), Sir JörgenBjörgen (einer Puppe, die nur in einem Kurzfilm vorkommt) und sogar Details wie gewisse Nebencharaktere, die auch hier vorkommen, zusammen mit einigen neuen, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.
Der Schreibstil ist ebenfalls sehr angenehm. Wir lesen vor allem aus Idunas und manchmal aus Agnarrs Perspektive, wobei die Ich-Form es leicht gemacht hat, sich beiden Charakteren nahe zu fühlen.
Die einzige Kritik sehe ich eventuell in der kleinen Storyline, in der Iduna von einem anderen Mann beworben wird; bei Agnarr macht es durchaus Sinn, dass er eine Prinzessin kennenlernen muss, aber bei Iduna kam mir das reichlich unnötig vor - vor allem, weil die Prinzessin um einiges wichtiger für die Haupthandlung ist.
Verglichen mit den ganzen Pluspunkten ist das zum Glück ein sehr kleiner Kritikpunkt, weil es der Autorin ansonsten fabelhaft gelungen ist, Idunas und Agnarrs Geschichte in Worte zu fassen und eines der besten Disney-Bücher zu schreiben, die ich bisher gelesen habe!
- One Way Or Another
- Zwei Wege zu dir
- Kara McDowell
- Loewe
- Jugendbuch
- Romanze
- Angststörung
- Multiversum
- Entscheidungen
- Geteilte Handlung
(Achtung! Dieses Review enthält Spoiler!)
Paige hasst es, Entscheidungen zu treffen. Bei dem Gedanken, was alles schief gehen könnte, bekommt sie Angstzustände, die nur ihr bester Freund und heimlicher Schwarm Fitz mildern kann. Als sie entscheiden muss, wo sie die Winterferien verbringen soll - entweder bei Fitz in einer Berghütte oder bei ihrer Mutter in ihrer Traumstadt New York -, werden abwechselnd schlicht beide Pfade erzählt, die, wie der Titel schon verrät, sie letztendlich zu Fitz bringen werden.
Ich würde es anderen Lesern persönlich raten, nur die Fitz-Storyline zu lesen, weil die andere, in der Paige sich in ihren Tourguide Harrison verliebt, mir die Fitz-Storyline ganz schön ruiniert hat. Einerseits, weil absolut klar ist, dass es sich bei Harrison nur um eine kurze Romanze handelt, ihre Chemie mir aber durchaus gefallen hat und ich deshalb enttäuscht war, dass es nicht einen Fitz- und einen Harrison-Handlungsstrang gab.
Andererseits, weil Paige sich fast buchstäblich in den ersten Jungen ihres Alters verliebt, sobald sie ein paar Tage von Fitz getrennt ist, was es schwer machte, daran zu glauben, dass ihre Beziehung mit Fitz tatsächlich halten wird. Wie soll ich glauben, dass Fitz und Paige für immer glücklich zusammenleben werden, wenn er selbst bereits zahllose Liebschaften hatte und sie sich so leicht und schnell in jemand Anderen verlieben kann? Die Stärke ihrer Freundschaft spürt man durchaus, aber ich habe am Ende einfach nicht geglaubt, dass ihre Beziehung mehr als ein Jahr halten wird. Hier waren andere Jugendbuchautor*innen erfolgreicher, mir die ewige Liebe ihrer Hauptcharaktere glaubhaft zu machen.
Was ich ebenfalls merkwürdig fand, war, wie positiv es letztendlich dargestellt wird, dass Paiges beste Freundin Clover beschließt, mit ihren siebzehn Jahren ihren festen Freund Jay zu heiraten. Ihre Gründe dafür waren paraphrasiert: "Wir lieben uns und glauben fest daran, den/die Eine/n gefunden zu haben" und "Es könnte zwar schief laufen, aber es könnte auch die beste Entscheidung meines Lebens sein". Da wir selbst Clovers und Jays Romanze nicht miterleben, musste ich stattdessen an die Statistiken zu junger Heirat und Scheidung denken, die für die beiden keine rosige Zukunft voraussagen. Klar, es könnte klappen. Ich habe durchaus schon fiktive Paare angefeuert, bei denen eine minderjährige Hochzeit und eine glückliche Ehe absolut glaubhaft erschienen. Aber da wir Clover und Jay nicht länger kennenlernen, hätte ich es hier bevorzugt, wenn sie zu warten beschlossen hätten, um zu schauen, ob ihre Liebe beständig bleibt.
Positiv zu erwähnen ist der Umgang mit Paiges Angststörung und der Art und Weise, wie sie mit ihr umzugehen lernt. Das war sehr realistisch beschrieben und man hat gemerkt, dass die Autorin sich stark damit auseinandergesetzt hat. Auch mochte ich durchaus das Konzept der geteilten Story, vor allem, wie die Geschehnisse der einen mit der anderen kontrastiert wurden. Aber dadurch, dass mich die Hauptromanze nicht packen konnte und ich nicht jede Botschaft gut für Teenager finde, habe ich das Buch letztendlich leider nicht so sehr genossen, wie ich es gehofft hatte.
Während eines Sommerurlaubs bei Verwandten in North Carolina erlebt Ollie eine perfekte Sommerromanze mit einem Jungen namens Will, der fast schon zu perfekt ist, um wahr zu sein. Als Will sich nach diesem Sommer nicht meldet, fürchtet Ollie schon, dass alles vorbei ist, doch dann verkünden seine Eltern ihm, dass sie aufgrund seiner kranken Tante für unbestimmte Zeit nach North Carolina ziehen – wo Will auf dieselbe Schule geht wie er. Jedoch verhält er sich anders, als Ollie ihn kennengelernt hat, und Ollie zweifelt daran, dass es zwischen ihnen je wieder so werden wird, wie es war …
Sehr humorvoll erzählt Sophie Gonzales, wie Ollie sich in seiner neuen Schule einlebt, beste Freundinnen findet und Will anschwärmt. Vor allem während der ersten Hälfte musste ich auf so gut jeder Seite schmunzeln oder lachen, weil Ollies Humor einfach großartig ist und Sophie Gonzales das Teenager-Sein perfekt einfängt. Danach kommen auch ernstere Momente dazu, vor allem wegen Ollies Tante Linda, die an Krebs leidet, der definitiv nicht mehr heilbar ist. Auch andere ernste Themen werden angesprochen (z.B. Wills Verhalten, das Ollie nicht mehr länger tolerieren kann, aber auch die Probleme von Ollies besten Freundinnen), sodass der Humor seltener vorkommt, es aber immer noch schafft, einen selbst nach den traurigeren Momenten ein Schmunzeln zu entlocken. Hier mochte ich es sehr, dass die Autorin den Humor sehr gut dosieren konnte und immer wusste, wo er angebracht war.
Die anderen Nebenfiguren, wie Ollies Freundinnen, haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem Lara, die ich zunächst nicht mochte, die mir aber schließlich doch ans Herz wuchs. Nur die Charakter-Arcs der Hauptfiguren hätten meiner Meinung nach deutlicher ausgebaut werden können, weil mir gerade die Art, wie Will seine Meinung bezüglich der Entscheidung, sich nicht zu outen, änderte, etwas zu plötzlich war. Tatsächlich habe ich Ollie und Will aufgrund dessen gar nicht mal so sehr geshippt, sondern hätte mich in diesem Fall sogar damit begnügt, wenn nichts aus ihnen geworden wäre (auch wenn ich letztendlich sehr froh bin, dass das nicht das Ende war).
Insgesamt haben wir hier ein schönes Jugendbuch, das sich leicht lesen lässt und einem ein paar schöne Lesestunden beschert. :)
- Prison Healer
- Die Schattenheilerin
- Lynette Noni
- Loewe
- Fantasy
- Jugendbuch
- Romanze
- Charaktere
- Beziehungen
- Gefängnis
- Krankheiten
- Prüfung
- Highlight
Kiva lebt als Gefängnisheilerin in Zalindov, dem berüchtigsten Gefängnis in Wenderall, wo sie sich nach Kräften bemüht, den Insassen zu helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Ab und an bekommt sie Nachrichten von ihrer Familie, die verspricht, sie zu befreien. Doch eines Tages wird die Rebellenkönigin Tilda eingeliefert, die unter einer unbekannten Krankheit leidet und trotz dessen verurteilt wird, die Elementarprüfung abzulegen, um ihre Unschuld zu beweisen. Als ihre Familie Kiva schreibt, dass sie Tilda auf keinen Fall sterben lassen soll, bietet sie sich gezwungenermaßen als Ersatz an und muss mithilfe des Gefangenen Jaren, der Wärterin Naari und dem Gehilfen Tipp eine Möglichkeit finden, alle vier Prüfungen zu überleben ...
Vor dem Lesen stand das Buch unter keinem guten Stern, weil es mit Büchern verglichen wurde, die mir persönlich nicht gefielen. Jetzt, nach dem Lesen, bin ich unglaublich froh, dass ich dem Buch trotzdem eine Chance gegeben habe, weil es mich sehr begeistert hat!
Das fängt schon mit den unglaublich sympathischen Charakteren an. Kiva ist eine wundervolle Protagonistin, die alles daran setzt, anderen zu helfen und trotz der schlechten Bedingungen ihr Bestes zu tun. Jaren ist einer der verständnisvollsten und fürsorglichsten Love Interests, die mir bisher begegnet sind und seine wachsende Beziehung zu Kiva hat sich sehr natürlich entwickelt. Naari ist eine Wärterin, mit der sich Kiva anfreundet und die sich dafür einsetzt, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Und Tipp ist trotz seines jungen Alters entschlossen, Kiva zu helfen und zusammen mit ihr herauszufinden, was es mit einer mysteriösen Krankheit auf sich hat, die sich plötzlich im Gefängnis ausbreitet.
Aufgrund des kleinen Casts an (wichtigen) Charakteren gibt uns Lynette Noni Gelegenheit, alle vier und ihre Beziehungen zueinander ausführlich kennenzulernen, was eindeutig das Highlight des Romans war. Neben Kivas Romanze mit Jaren gefiel mir ihre Freundschaft mit Naari sehr gut, aber auch allgemein die Beziehungen untereinander. Jeder, der charakterbasierte Fantasy liest, wird hier mit Freuden feststellen, dass sie hier wunderbar umgesetzt wurde.
Auch die Handlung war lobenswert, vor allem, als am Ende ein paar wichtige Geheimnisse ans Tageslicht kommen und sie in ein neues Licht rücken. Gerade die Erklärung, wie Kiva die Elementarprüfungen besteht, war hervorragend gelöst, weil es leicht gewesen wäre, sie einfach mit magischen Kräften auszustatten, der eigentliche Grund aber sehr viel besser (und herzerwärmender) ist. Manche Twists lassen sich durchaus vorausahnen, aber da sie letztendlich alle Sinn ergeben, hat mich das nicht gestört, zumal weil es auch den einen oder anderen unvorgesehenen Twist gab.
Damit haben wir ein wunderbares Fantasybuch, das vor allem durch seine Charaktere glänzt und für jeden empfehlenswert ist, der mal wieder eine richtig gute Jugendfantasy lesen möchte!
Olives Freundin Anh ist in Olives Exfreund verliebt, möchte allerdings nichts mit ihm anfangen, weil sie fürchtet, Olive könne ihn noch lieben. Da das nicht der Fall ist und Olive ihre Freundin ermuntern möchte, diese Beziehung einzugehen, küsst sie spontan den ersten Mann, der ihr in Anhs Anwesenheit über den Weg läuft - und der sich ausgerechnet als Adam Carlsen herausstellt, der überall als Arschloch verschrien wird. In ihrer Not ist sie gezwungen, eine Beziehung mit ihm vorzutäuschen, die sich bald als nicht ganz so fake erweist, wie es ursprünglich geplant war ...
"Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" spielt im naturwissenschaftlichen Milieu, das die Autorin, die selbst Wissenschaftlerin ist, sowohl akkurat als auch humorvoll dargestellt hat. Gerade, wenn man sich ein klein wenig auskennt, lassen die Witze einen schmunzeln, aber auch ohne jegliches Wissen gibt es in dieser Romanze eine Menge zu lachen, wofür vor allem die Dynamik zwischen Olive und Adam sorgt.
Gegenüber Olive verhält sich Adam überaus freundlich, während er andere mit seiner Strenge sogar zum Weinen bringt - was natürlich nicht gerade eine gute Eigenschaft ist. Wenn jemand nur freundlich zu dir ist, alle anderen aber wie Dreck behandelt, ist dieser Jemand keine gute Person. Das Schöne dabei ist, dass dieses Thema sogar angesprochen wird und Adam, der nicht merkte, wie harsch er sich verhielt, nicht nur seine Sichtweise mitteilt, sondern sich auch bessert.
Olives und Adams Liebesgeschichte erfüllt so ziemlich alle Klischees des Fake-Datings, die man sich vorstellen kann, einschließlich zahlreichen unnötigen Lügen und Missverständnissen, ohne die diese Geschichte um einiges kürzer wäre. Doch dadurch, wie selbstironisch Olive davon erzählt, habe ich das Lesen trotzdem genossen - mir war vollkommen klar, dass ich hier nur eine von zahlreichen Liebesromanen lese, von denen es sowohl bessere als auch schlechtere gibt, doch Ali Hazelwoods Schreibstil nahm mich so gefangen, dass ich auf einmal vollkommen verstand, warum das Genre so beliebt ist.
Wenn man etwas Lockeres, Lustiges und Romantisches zum Lesen braucht, was sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, hat man hiermit eine gute Wahl getroffen; definitiv nur ein Roman für Zwischendurch, aber als Zwischenmahlzeit durchaus schmackhaft!
„Die sechs Kraniche“ ist ein Fantasyroman, der selbstverständlich auf „Die sechs Schwäne“ basiert und die verschiedenen Elemente des Märchens auf eigene Weise interpretiert. Referenzen sind natürlich vorhanden, aber letztendlich verleiht Elizabeth Lim dem Märchen einen eigenen Anstrich, der mir insgesamt sehr gut gefallen hat.
Shiori war eine recht gute Protagonistin, aber am meisten hat mir eindeutig Takkan, ihr Zukünftiger, gefallen. Es ist einfach schön, einen Love Interest in einem Romantasy-Roman zu sehen, der freundlich, zuvorkommend und liebenswürdig ist, was einen schönen Kontrast zu all den „Bad Boys“ darstellt, die sonst das Genre bevölkern. Die Chemie zwischen ihnen und der Weg, wie sich ihre Beziehung entwickelt, fühlte sich ebenfalls natürlich an und gehörte zu den Highlights des Romans.
Was die anderen Charaktere angeht, gefielen mir auch Takkans Schwester Megari und Shioris Bruder Hasho, aber damit kommen wir zu einem von zwei Kritikpunkten, die meine Lesefreude ein wenig trübten: Shioris andere Brüder bekommen wenig Screentime, vor allem, sobald Shiori an Takkans Hof kommt. Das fand ich sehr, sehr schade, weil ich so nur marginal mit ihrem Wunsch, ihre Brüder zurückzuverwandeln, mitfiebern konnte. Weil das Shioris Hauptziel ist, hätte ich es besser gefunden, hätte man ihre Brüder besser kennengelernt, denn bis auf Hasho bleiben alle recht blass. Shioris Beziehung mit Takkan steht im Vordergrund, doch so gut sie auch umgesetzt war, wäre es imho besser gewesen, hätte man Shioris Beziehung zu ihren Brüdern priorisiert.
Mein zweiter Kritikpunkt gilt dem Grund, aus dem Shiori stumm bleiben muss: Für jeden Laut, der ihre Lippen verlässt, wird einer ihrer Brüder sterben. Das schließt auch Schreie und Lachen mit ein, und während letzteres auch Teil des Märchens war, kam es mir äußerst unrealistisch vor, dass es Shiori selbst bei plötzlichem Schmerz gelang, stumm zu bleiben. Hier hätte ich es besser gefunden, wäre nicht jeder Laut, sondern jedes Wort verboten gewesen, damit es nicht so unglaubwürdig wirkt, dass Shiori selbst Reflexlaute für sich behält. Mag nach einer kleinlichen Kritik klingen, aber dadurch, dass es der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist, finde ich, dass Elizabeth Lim das besser hätte umsetzen können.
Letztendlich würde ich den Roman Fans von Jugendliteratur empfehlen, die gerne eine gute Romantasy-Geschichte lesen wollen.
- You will be
- the death of me
- Karen M. McManus
- Jugendthriller
- Twists
- Spannung
- Romanze
- Geheimnisse
- Freundschaft
Früher waren Ivy, Mateo und Cal beste Freunde, die sich irgendwann auseinander gelebt haben. Doch als sie sich zufällig vor der Schule begegnen, beschließen sie, eine alte Tradition aufleben zu lassen und gemeinsam blau zu machen. Auf dem Weg begegnet ihnen ihr Mitschüler Brian "Boney" Mahoney, dem sie neugierig folgen - und kurz darauf tot auffinden. Schnell flüchten sie, denn sie alle drei haben ein Geheimnis, von dem sie auf keinen Fall wollen, dass es herauskommt - während sie gleichzeitig riskieren müssen, dass es auffliegt, weil sie nur in Zusammenarbeit herausfinden können, wer Boney umgebracht hat ...
In ihrem neuesten Jugendthriller ist es Karen McManus hervorragend gelungen, mich komplett in die Irre zu führen. Relativ früh bildete ich mir eine Theorie, die ich für hieb- und stichfest hielt, weil sie nie von den Charakteren aufgestellt wurde, obwohl sie mir offensichtlich schien. Tatsächlich war ich so überzeugt davon, richtig zu liegen, dass ich schon halb enttäuscht war, weil die Autorin es uns Lesern so leicht macht ... nur, um von ihr den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen, als schließlich die Wahrheit herauskommt. Absolut genial gemacht!
Immerhin hatte ich, was die einzelnen Geheimnisse der Charaktere anging, einen besseren Riecher, auch wenn sich dort ebenfalls ein, zwei Überraschungen versteckten. Die Charaktere selbst waren allesamt sympathisch, wobei ich vor allem Ivy sehr mochte, aber auch in Mateo und Cal Figuren fand, mit denen ich gern mitfieberte. Ebenfalls Respekt für die Nebenfiguren wie Ivys Freundin Emily, die zwar nie direkt auftritt, mir aber durch ihre Treue Ivy gegenüber sehr ans Herz gewachsen ist.
Natürlich gibt es auch wieder eine süße Liebesbeziehung, die ich gut umgesetzt fand, vor allem, wie die beiden Figuren mit den Fehlern und Missverständnissen ihrer Vergangenheit umgehen.
Qualitativ finde ich dieses Buch etwa so gut wie "The Cousins", was nach "One of us is lying" mein liebster Roman von Karen McManus war. Noch kann ich nicht richtig einschätzen, ob mir "The Cousins" oder "You will be the death of me" besser gefällt, aber so oder so haben wir hier einen Jugendthriller, der sich perfekt für die Altersgruppe eignet!
Eigentlich soll Lea nur die Waldhütte ihres Chefs ein wenig herrichten. Doch als sie beim Besuch der dortigen Quelle fast ertrinkt, werden ihre Pläne auf den Kopf gestellt, denn ihr Retter, der Wassergeist Fynn, macht ihr nach und nach bewusst, dass ihre Welt viel magischer ist, als sie je dachte. Doch wie soll sie als Mensch jemals Teil seiner Welt werden?
In dieser herzerwärmenden Liebesgeschichte verliert man sich gerne, denn Leas und Fynns wachsende Anziehung ist einfach so wunderbar beschrieben, dass man die Chemie zwischen ihnen sofort spürt und gerne mit ihnen mitfiebert. Die beiden sind sehr unterschiedlich, doch gelingt es Jacqueline Vellguth hervorragend, den Funken überspringen zu lassen. Ich war positiv erstaunt darüber, wie gut es der Autorin trotz der relativ kurzen Zeit, die die beiden Charaktere miteinander verbringen, gelang, ihre Liebe realistisch zu beschreiben.
Auch die Magie kommt nicht zu kurz, sondern sorgt für mehrere magische Momente, von denen mir speziell der Besuch bei den Feen und der Vollmondzauber in Erinnerung blieben. Hier mochte ich es auch, dass die Magie weder zu grob, noch zu genau beschrieben wurde; man bekommt ein gutes Gespür für ihre Regeln, versinkt aber nicht in komplizierten magischen Gesetzen.
Das Finale war so spannend beschrieben, dass es eine Extra-Erwähnung verdient hat; ich hielt unwillkürlich den Atem an, weil ich so tief in der Geschichte drin war! Das Ende selbst hat mich - ohne zu viel zu verraten - sehr zufriedengestellt :)
Das einzige Manko, das ich sehe, sind die Nebencharaktere. Es wird so viel Fokus auf Lea und Fynn gelegt, dass die Nebencharaktere ein bisschen zu kurz kommen. Speziell zu Bibi hätte ich gerne noch mehr erfahren, weil sie im Buch stets nur ein SMS-Charakter war und ich sie gerne kennengelernt hätte.
Insgesamt also eine herrliche Liebesgeschichte, die das Herz höher schlagen lässt und perfekt für Fantasy- und Romanzen-Fans geeignet ist!
Isabel hat die unglaubliche Fähigkeit, als Beobachterin ihre Bücher zu besuchen und die Geschichte so passiv, aber live mitzuerleben. Als sie jedoch eines Tages "Zauberhaftes Aschenputtel" liest, stellt sie fest, dass sie immer dann mit den Figuren interagieren kann, wenn sie außerhalb der eigentlichen Storyline mit ihnen redet. Als sie so auf Aschenputtels Prinz Leo trifft, entwickelt sich sehr bald eine Romanze zwischen den beiden. Doch wie soll Isabel jemals mit Leo zusammenkommen, wenn das Ende seiner Geschichte längst feststeht?
Insgesamt bin ich sehr hin- und hergerissen, was "Die Welt zwischen den Zeilen" angeht. Einerseits hat es mir "Zauberhaftes Aschenputtel" ruiniert, weil ich Anna und Leo durchaus zusammen mochte und Isabel mir sehr lang wie ein Eindringling vorkam, der Leo wie einen Betrüger und Lügner aussehen ließ; andererseits mochte ich die Chemie, die sie mit Leo entwickelte, und auch ihre einzigartige Entscheidung am Ende des Buches, die Fantasie endlich mal als etwas Gutes und Reales darstellt.
Die Autorin ist beim Erzählen beider Geschichten sehr gewieft vorgegangen, indem sie in "Zauberhaftes Aschenputtel" gewisse Dinge uneindeutig gelassen hat, die in "Die Welt zwischen den Zeilen" offenbart wurden. So wurden die Probleme der Charaktere sehr intelligent gelöst, doch blieb ein bitterer Nachgeschmack zurück, weil ich das Gefühl hatte, in "Zauberhaftes Aschenputtel" von der Autorin belogen worden zu sein.
Am liebsten wäre es mir gewesen, hätten Leo, Anna und Isabel einfach eine polyamorische Beziehung gestartet (weil Polygamie früh im Buch auf positive Weise angesprochen wird), weil so die Handlung von "Zauberhaftes Aschenputtel" aufrechterhalten worden wäre. (Wobei ich zugegeben durchaus das Ende, das Anna letztendlich wählt, mag.)
Insgesamt glaube ich, dass ich die Lektüre mehr genossen hätte, ohne "Zauberhaftes Aschenputtel" zu kennen; denn ohne dieses Wissen haben wir hier eine sehr herzerwärmende Liebesgeschichte, doch mit der Erwartung, dass Anna dieselbe Lektion wie in "Zauberhaftes Aschenputtel" lernt (nämlich, einen Menschen mit seinen Stärken und Schwächen zu lieben, statt sich an einen unrealistischen Traum zu klammern), fiel es mir um einiges schwerer, Isabels und Leos Liebesgeschichte zu genießen. Dabei war diese sehr schön, sogar schöner als Annas und Leos, aber versalzt durch die Tatsache, dass ich sie als Paar trotzdem mochte und mir wünschte, sie hätten es bleiben können.
Von daher empfehle ich, "Zauberhaftes Aschenputtel" erst nach diesem Buch zu lesen, damit man die Romanze in vollen Zügen genießen kann :)
Als die Schauspielerin Jane zufällig in Ivys Blumenladen läuft, ist es um beide geschehen: Sie sind sofort voneinander fasziniert und wollen sich unbedingt wiedersehen. Das gestaltet sich allerdings als schwieriger als erwartet, weil eine Beziehung, vor allem eine mit einer Frau, Janes aufblühender Karriere schaden könnte. Ivy ist zwar bereit, sich auf die Geheimhaltung einzulassen, aber leicht fällt ihr das nicht – vor allem, als Janes Manager darauf besteht, ihre freundschaftliche Beziehung zu ihrem Schauspielerkollegen als romantisch darzustellen, während Ivys Blumenladen um seine Existenz kämpft …
Zugegeben fiel es mir am Anfang schwer, mich auf die Beziehung zwischen Ivy und Jane einzulassen, weil sie wahnsinnig schnell vorankommt und dadurch zunächst unglaubwürdig wirkt. Das ändert sich glücklicherweise, als die beiden einen Kurztrip nach London unternehmen, der es perfekt geschafft hat, ihre Verbindung auf glaubwürdige, süße Weise zu präsentieren. Ihre Charaktere an sich sind wunderbar sympathisch, sodass man gerne mit beiden mitfiebert – sowohl bei der Romanze als auch bei ihren eigenen Handlungssträngen.
Die Nebencharaktere verdienen eine eigene Erwähnung, weil speziell die Gruppe um Ivy (ihre Mitbewohner Parker, Matteo, Joon, Luke und Jackson, die beiden letzteren waren hierbei die Hauptcharaktere aus „Maybe Not Tonight“) einfach großartig war und mir schnell ans Herz gewachsen ist. Auch hier mochte ich, wie die einzelnen Handlungsstränge der Figuren in die Geschichte eingebaut und schließlich aufgelöst wurden. Bei Janes Gruppe mochte ich ihre Schwester Lucia und ihren Schauspielkollegen Nick sehr gern, hätte mir aber gerne noch mehr Screentime von ihnen gewünscht.
Insgesamt also eine sehr süße Liebesgeschichte, die davon abgesehen noch so einiges mehr zu bieten hat und mir sehr viel Spaß machte. Meine einzige Kritik? Ich hätte gerne noch mehr Infos zu der fiktiven Netflix-Serie, in der Jane mitspielt, erfahren ;-) (Ernsthaft, ich war sehr interessiert daran und fand es ein wenig schade, dass wir die meisten Informationen nur am Anfang bekommen und gar nichts vom Ende erfahren haben!)
So oder so hoffe ich, in Zukunft noch mehr schöne Liebesgeschichten von Alicia Zett zu lesen :)
(Achtung! Dieses Review enthält Spoiler, auch für spätere Bände der Reihe!)
Als Feyre auf der Jagd einen Wolf tötet, der sich später als Fae herausstellt, bietet man ihr als Strafe die Wahl zwischen einem Leben bei den Fae oder einem sofortigen Tod. In der Hoffnung, von dort zu entkommen, lässt sie sich auf ersteres ein und zieht an den Frühlingshof, wo die Fae Tamlin und Lucien residieren. Zunächst versucht sie alles, um wieder zu ihrer Familie zurückzukehren, aber nach und nach lernt sie Tamlin besser kennen - und verliebt sich schließlich in ihn ...
Sarah J. Maas wurde mir bereits mehrmals empfohlen, sodass ich schließlich beschloss, probehalber das erste Buch vom "Reich der sieben Höfe" zu lesen. Leider hat es mir insgesamt nicht gefallen.
Dabei fängt es äußerst vielversprechend an: Feyre ist eine unerschütterliche Protagonistin, deren Entschlossenheit ich sehr mochte; Tamlin und Lucien waren recht sympathische Charaktere. Der ganze Aufenthalt im Frühlingshof, der ca. die Hälfte der Geschichte ausmacht, hat mir gut gefallen, weil das Mysterium des Hofs und des Geheimnisses, das Tamlin und Lucien hüten, die Sache spannend machte und ich interessiert daran war, mehr über die Vorkommnisse zu erfahren.
Aber dann startete die Romanze, sowie die Handlung mit der Antagonistin Amarantha und deren Diener Rhysand, die von Feyre verlangen, drei Aufgaben zu bestehen, um sich Tamlins Freiheit zu verdienen. Spätestens ab diesem Punkt baute das Buch ein paar ungesunde Botschaften und problematische Beziehungen ein, die in so vielen anderen Büchern bereits zur Genüge romantisiert werden, als ob es normal wäre, sein ganzes Leben für jemanden wegzuwerfen, den man seit ein paar Monaten kennt.
Feyre hat allgemein die Angewohnheit, ein paar unkluge Entscheidungen zu treffen und gut gemeinten Rat zu ignorieren, was ich anfangs tolerierte, weil ich es mochte, dass sie sich nichts befehlen ließ. Aber als sie sich dann auf Amaranthas Prüfungen einließ und sich zudem an Rhysand versklavte, weil sie entschlossen war, alles für ihre große Liebe Tamlin zu tun, konnte ich absolut kein Verständnis mehr für sie aufbringen. Tamlin wirkte nicht wie die eine, große Liebe für sie, sondern eher wie eine leidenschaftliche Sommerurlaub-Begegnung, sodass das, was Feyre für ihn zu tun bereit war (einschließlich Mord), ihre Beziehung äußerst ungesund wirken ließ, vor allem, wenn man den kurzen Zeitraum bedenkt, den sie sich kennen. Im Grunde wird hier die Botschaft vermittelt, dass es vollkommen okay ist, absolut alles für jemanden aufzugeben, den man für die große Liebe hält, anstatt sein Leben normal weiterzuführen.
Der Twist dabei: Tamlin ist gar nicht Feyres zukünftiger Partner, sondern Amaranthas Diener Rhysand. Hier im ersten Band lernen sie sich kennen, als er sie vor ein paar Fae beschützt, die ihr zur Leibe rücken, doch wird dieser zunächst positive Eindruck sehr schnell revidiert. Während Amaranthas Prüfungen bringt er Feyre dazu, sich an ihn zu versklaven: Eine Woche in jedem Monat soll sie nach ihren Prüfungen bei ihm verbringen. Bis dahin lässt er jeden Tag ihre Haut bemalen, auch die intimen Stellen, und gibt ihr halb durchsichtige Kleidung, die nicht viel Raum für Interpretation lässt. Er gibt ihr Wein zu trinken, der ihr Erinnerungsvermögen beeinflusst, wobei sie währenddessen mit ihm tanzen soll.
Und was sagt er zu seiner Verteidigung? Paraphrasiert: "Ich hätte dich auch für jede Woche im Jahr verlangen und dich vergewaltigen können, also sei dankbar, dass ich es nicht getan habe." Ja, er erwartet tatsächlich, dass Feyre ihm vergibt, weil er sie nicht so schlimm behandelt hat, wie er es hätte können. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die beiden in zukünftigen Bänden tatsächlich zusammen kommen, weil ihre Beziehung bereits im ersten Band ungesund, toxisch und manipulativ war. Aus diesem Grund werde ich die nächsten Bände auch nicht lesen.
Amarantha ist übrigens eine sehr eindimensionale Antagonistin, die aufgrund eines einzigen Mannes, der ihre Schwester betrog, beschloss, die gesamte Menschheit dafür leiden zu lassen. Das war so unglaubwürdig und extrem, dass es mich keinen Deut überraschte, als sie ihr Versprechen am Ende der Prüfungen nicht einhielt.
Insgesamt ein Jugendroman, der zwar einen starken Anfang hat, aber durch die schädlichen Romanzen jeglichen Anreiz für mich verlor.
El und Orion sind in ihrem Abschlussjahr, was heißt, dass sie umso schwerer trainieren müssen, um es mit den Maleficaria aufzunehmen und die Abschlussprüfung zu bestehen. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen: In der Schule lassen sich auf einmal nur wenige Maleficaria blicken und die Schule macht es El ungewöhnlich schwer, all ihre Aufgaben zu erledigen. Nichtsdestotrotz ist sie fest entschlossen, es zu schaffen - und alle anderen Schüler und Schülerinnen sicher mit rauszubringen ...
Größtenteils besteht der zweite Band aus den Trainingseinheiten, die El mit ihren Freunden und den anderen Schülern bestreitet; so kommt sowohl das Worldbuilding als auch das Magiesystem sehr gut heraus, auch wenn Els innere Monologe dazu manchmal von der eigentlichen Handlung ablenkten.
Ihre Beziehung zu Orion wurde schön beschrieben, aber ich mochte auch ihre Bindung zu Aadhya, Liu und Chloe sehr - andere Schüler und Schülerinnen wie Alfie und Luise, die ich ebenfalls sehr mochte, bekommen teilweise zwar auch wichtige Screentime, aber am liebsten mochte ich immer noch Els engste Freundschaften. Sie selbst bleibt auch im zweiten Band eine hervorragende Protagonistin, deren Taten man vielleicht nicht immer billigt, aber dafür versteht. Selten habe ich über eine Protagonistin gelesen, deren Stärken und Schwächen so wundervoll umgesetzt wurden!
Ansonsten bleibt der zweite Band spannend und endet mit einem epischen Finale und einem fiesen Cliffhanger, der einen gespannt auf den dritten und abschließenden Band macht. Da bleibt nur die Hoffnung, dass die Wartezeit nicht allzu lang sein wird!
Nach einem schweren Unfall, in dem ein Hutmann und ein Mädchen mit blauen Haaren involviert sind, fängt Quinn an, seltsame Dinge wahrzunehmen – Gesichter, wo keine sein sollten; Tattoos, die sich bewegen; Wesen, die nur in der Fantasie existieren. Er beginnt schon halb, an seinem Verstand zu zweifeln, doch schnell wird klar, dass die Welt, die er kannte, ganz anders ist, als er ursprünglich annahm. Zusammen mit Matilda, der Tochter der äußerst religiösen Nachbarfamilie, beginnt er, dem Rätsel der Wesenheiten und seiner eigenen Fähigkeiten auf den Grund zu gehen …
Es hat mich selbst überrascht, festzustellen, wie viel Spaß es mir machte, diesen Jugendroman zu lesen. Die Rubinrot-Reihe von Kerstin Gier habe ich, als sie damals vor zehn Jahren erschien, zwar auch sehr genossen, aber aufgrund der Zeit, die seitdem vergangen ist, nicht erwartet, dass es mir auch mit „Vergissmeinnicht“ so gehen würde. Zu meiner Freude gelingt es Kerstin Gier jedoch problemlos, den Flair der Jugend in ihrem Buch einzufangen und gleichzeitig sowohl sympathische Hauptcharaktere als auch eine packende Handlung zu beschreiben.
Ihr Schreibstil liest sich wunderbar flüssig, sodass ich das Buch bereits in zwei Tagen durch hatte, weil es mir so eine Freude bereitete, Quinns und Matildas aufblühende Beziehung als auch ihre Nachforschungen zu den geheimnisvollen Vorkommnissen zu verfolgen. Ihre Liebe ist wie die Jugend selbst: Schnell entflammt, lange brennend und letztendlich herzerwärmend. Es ist keine Romanze, von der ich annehmen würde, dass sie zehn Jahre später noch hält (wobei ich das den Hauptcharakteren nach der Lektüre des ersten Bandes mehr als gönne), aber dafür eine Romanze, die mich daran erinnert hat, wie leicht es als Jugendliche war, intensive Gefühle für etwas zu entwickeln. Insofern ist dieser Roman nicht nur für Jugendliche, sondern auch für diejenigen, die sich nach dieser Zeit sehnen.
Ein paar kleinere Kritikpunkte gibt es durchaus – so wünsche ich mir für die nächsten Bände zum Beispiel, dass keine klare Linie zwischen „gut“ und „böse“ gezogen, sondern eine tiefere Interpretation bevorzugt wird, die klar macht, dass es ein striktes „Gut und Böse“ gar nicht gibt. Auch, was die Wesen in diesem Roman betrifft, hätte ich mir gewünscht, dass speziell bei Halbwesen nicht nur auf die Vorteile, die ihnen ihre Existenz bringt, eingegangen worden wäre, sondern auch mögliche Nachteile (die zugegeben in den meisten Fantasyromanen gerne ignoriert werden). Zudem passt der Titel des Buches meiner Meinung nach nicht allzu gut zum Inhalt.
Doch im Vergleich zu den Dingen, die mir gefallen haben, sind diese Punkte Kleinigkeiten; ich bin immer noch beeindruckt davon, wie gut es Kerstin Gier gelang, eine Geschichte für Jugendliche zu schreiben, die mich auch als Erwachsene fesselte – sogar so sehr, dass ich auch die restlichen Bände dieser Trilogie lesen werde, weil ich das komfortable Gefühl, dass Kerstin Gier ihren Lesern hinterlässt, um nichts in der Welt missen möchte!
- Age of Darkness
- Into the Dying Light
- Henry Holt
- Jugendbuch
- Fantasy
- Charaktere
- Beziehungen
- Twists
- Romanze
- Freundschaft
- Trilogie
- LGBTQ
- Highlight
Weil ich so unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte von Anton, Jude, Hassan, Ephyra und Beru endet, beschloss ich, nicht bis zum Erscheinen der deutschen Übersetzung im Dezember zu warten, sondern bereits jetzt das englische Original zu lesen (wobei ich aber natürlich auch die Übersetzung lesen werde, sobald sie herauskommt).
Für unsere Protagonisten sieht es schlecht aus: Anton ist seit zwei Monaten verschwunden und laut Kopfgeldjägern, die Jude anheuert, um ihn zu finden, sogar tot. Hassan hat sich entschieden, sein Zuhause – und seine Freundin Khepri – hinter sich zu lassen und Jude und Hector dabei zu helfen, Beru aus den Händen Pallas' zu befreien. Sie wird gezwungen, die Gaben der Menschen auf die Zeugen zu übertragen; wehrt sie sich, wird ihre Schwester Ephyra dafür bestraft. Doch ausgerechnet in Antons Bruder Illya finden beide einen potentiellen Verbündeten, der sie befreien könnte …
Es hat mich unglaublich gefreut, über die neuen und alten Beziehungen der Charaktere zu lesen, weil viele von ihnen nur Kontakt zu einer oder zwei Personen in den vorigen zwei Bänden hatten, hier jetzt aber tatsächlich die Dynamik zwischen allen Protagonisten und Deuteragonisten beleuchtet wird. Natürlich wird auf manche Beziehungen mehr Fokus gelegt als auf andere, aber insgesamt bekommt so ziemlich jedes mögliche Paar zwischen den Charakteren mindestens eine wichtige Szene.
Die Beziehung zwischen Anton und Jude war hierbei natürlich ein Highlight, aber ich mochte es auch, wie beide eine Freundschaft mit Hector geschlossen bzw. erneuert haben, während Hector selbst eine Freundschaft mit Hassan schließt; die Chemie zwischen den beiden Charakteren hat mich positiv überrascht. Auch Ephyra und Hectors Beziehung war aufgrund ihrer Feindschaft und ihrer schwesterlichen bzw. romantischen Liebe zu Beru sehr interessant zu lesen. Zuletzt war Illyas komplizierte Beziehung zu Ephyra und Anton eine, die ich ebenfalls hervorragend umgesetzt fand.
Die Handlung bleibt durchgehend spannend und Katy Rose Pool schafft es hervorragend, den Charakteren Steine in den Weg zu legen. Kein Plan, den sie beschließen, läuft glatt, weil immer etwas Unerwartetes passiert, das sie zwingt, eine andere Lösung zu finden. Das hat sehr zur Spannung beigetragen, weil man nie sicher sein konnte, dass alles problemlos vonstatten geht. Die Enden, die die Autorin letztendlich für die fünf Sichtcharaktere findet, fand ich sehr zufriedenstellend, nur für Hector und Illya hätte ich mir gerne ein anderes Ende gewünscht.
Insgesamt gehört diese Trilogie zu den besten Jugendfantasy-Büchern, die ich je gelesen habe, weil speziell die Charaktere hervorragend umgesetzt sind. Die „Age of Darkness“-Trilogie war Katy Rose Pools Debüt und lässt mich schon jetzt auf ihr nächstes Werk freuen!
Evalina und Isadore sind Schwestern und dazu bestimmt, am Tag von Evas Volljährigkeit gegeneinander bis zum Tod zu bekämpfen, damit dadurch die neue Königin des Landes bestimmt wird. Die Chancen für Evalina stehen dabei denkbar schlecht, weil sie ihre gefährliche Blut-und-Knochen-Magika weder einsetzen kann noch will. Doch nach einem Attentat bleibt Eva nichts Anderes übrig, als ihre Magika zu trainieren - so sehr sie sich auch dagegen sträubt, ihre Schwester zu töten ...
Die Grundidee klang auf jeden Fall interessant, aber letztendlich konnte das Buch meine größte Erwartung nicht erfüllen: Uns das Seelenleben beider Schwestern zu zeigen. Nachdem ich die Kurzbeschreibung las, ging ich automatisch davon aus, dass wir beide Schwestern gut kennenlernen und eventuell sogar hin- und hergerissen sein würden, was ihr Überleben anbelangt. Das geschah jedoch nicht; wir bleiben das ganze Buch hinweg in Evas Kopf und Isa bleibt die ganze Zeit über eine eindimensionale Figur.
Die Handlung besteht teils aus den Attentaten, mit denen Eva konfrontiert wird, teils aus ihren Magie-Übungsstunden bei ihrem Lehrmeister Bakkha, der mir im Verlauf des Romans sehr sympathisch wurde, zusammen mit dem Prinzen Aketo, den Eva während des Buchs ebenfalls kennenlernt. Die anderen Charaktere bleiben größtenteils alle blass, aber Eva, Bakkha und Aketo heben sich positiv hervor.
Von daher würde ich das Buch mitnichten als schlecht beschreiben - doch muss man mit den richtigen Erwartungen an es herangehen.