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Rowan Roth und Neil McNair sind seit ihrer gesamten Highschool-Zeit Rivalen, stets darauf bedacht, den jeweils anderen zu übertrumpfen. Als Neil zum Abschlussbesten gekürt wird, sieht Rowan nur noch eine Möglichkeit, ihn zu schlagen: Die Pirsch, eine Mischung aus Schnitzeljagd und dem Mörderspiel, die am letzten Tag der Highschool stattfindet. Um zu garantieren, dass sie und Neil bis zum Schluss übrig bleiben, verbündet sie sich sogar mit ihm, doch muss sie bald feststellen, dass ihre eigenen Gefühle ihrem Sieg im Weg stehen …
Rachel Lynn Solomon etabliert sich immer mehr als eine meiner liebsten Autor:innen, was Liebesromane angeht, was auch dieser Roman bestätigt. Rowan und Neil waren nicht nur äußerst sympathische Charaktere, sondern hatten auch eine wunderbare Chemie miteinander, die es leicht gemacht hat, mit ihnen mitzufiebern. Ich habe ihre Szenen miteinander sehr genossen, auch wenn sie zugegeben auf Kosten anderer Charaktere kamen. Für mich war es das definitiv wert, weil die Romanze so gut umgesetzt war, doch für den zweiten Teil würde ich mir tatsächlich wünschen, dass er mehr Fokus auf die Freundschaft zwischen Rowan, Mara und Kirby legt.
Auch die eigentliche Schnitzeljagd steht nicht im Fokus, sondern dient eher als Rahmen für die Romanze, was einerseits durchaus schade war, weil sie so spaßig und kreativ war, andererseits aber dazu beitrug, dass wir viele herzerwärmende Momente mit Rowan und Neil erlebten. Trotzdem gelingt es der Schnitzeljagd hervorragend, uns die Stadt Seattle zu zeigen, wobei ich es persönlich witzig fand, dass ausgerechnet der einzige Hinweis, der mir etwas sagte, derjenige war, für den Rowan und Neil am längsten brauchten. Ansonsten war die Schnitzeljagd tatsächlich sehr inspirierend und hat in Verbundenheit mit dem Mörderspiel gezeigt, wie viel Lesefreude es bereiten kann, über einen nicht tödlichen Wettbewerb zwischen mehreren Personen zu schreiben!
Was ich ebenfalls sehr schön fand, war die Botschaft, die Rachel Lynn Solomon hier eingebaut hat: Dass man andere Menschen nicht für das verurteilen sollte, was sie mögen. Speziell Romanzen-Fans müssen sich oft damit herumschlagen, weshalb es mich sehr freute, dass hier ihr Wert betont wurde. :)
Ansonsten habe ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, außer dass mir die Lektüre wirklich sehr gefallen hat und ich mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue!
Shay Goldstein hat schon als Kind das Radio geliebt, doch seit zehn Jahren, in denen sie bei Pacific Public Radio als Redakteurin arbeitet, hat sie bisher noch nicht die Gelegenheit bekommen, selbst Moderatorin zu sein. Was umso ärgerlicher ist, weil Dominic Yun, der nur seit wenigen Monaten beim Radio arbeitet, bereits live auftreten darf. Doch als ihr Boss eine neue Sendung ins Leben rufen will, kommt Shay die rettende Idee: Ex Talk, eine Talkshow, bei der ein Ex-Paar über seine Beziehung redet und Tipps teilt. Weil Shay und Dominic eine gute Chemie miteinander haben, schlägt ihr Boss vor, dass sie dieses Ex-Paar spielen sollen. Die beiden sind nicht gerade begeistert davon, vor allem, weil ihnen nicht wohl dabei ist, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer anzulügen. Als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, verkompliziert sich die Situation zusehends …
Diese romantische Komödie erfüllt ihren Zweck voll und ganz, indem sie uns eine Geschichte und eine Beziehung bietet, mit der man leicht mitfiebern kann. Shay und Dominic haben eine wundervolle Chemie miteinander und es macht Spaß, ihre Szenen zu lesen und ihre wachsende Beziehung zu verfolgen. Das macht sogar die Langsamkeit in gewissen Teilen der Handlung fast wett, obwohl diese immer noch eine Kritik ist, die ich für den Roman habe.
So bekommen wir die erste Podcast-Folge erst nach einem Drittel der Handlung, während das zweite Drittel nur sehr wenige zeigt und das letzte Drittel sich ein wenig zieht. Der langsame Anfang machte mir hier nichts aus, weil er die Chemie zwischen Shay und Dominic wundervoll zeigt. Auch die Langsamkeit des letzten Drittels fand ich nicht so schlimm, weil sie zwar dem klassischen Second-Act Breakup folgt, man aber umso erfreuter ist, sobald Shay und Dominic wieder zusammenkommen.
Der zweite Akt war mein persönlicher Favorit. Obwohl ich tatsächlich gerne mehr Podcast-Szenen gesehen hätte, habe ich es sehr genossen, Shays und Dominics sich entwickelnde Romanze zu lesen. Zusammen mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern habe ich darauf hingefiebert, dass sie „wieder“ ein Paar werden.
Insgesamt also eine schöne romantische Komödie, die mir trotz des manchmal langsamen Pacings sehr gefallen hat!
Barrett Bloom hat einen furchtbaren ersten Collegetag: Ihre Erzfeindin wird in dasselbe Zimmer wie sie eingeteilt, ein unhöflicher Student namens Miles blamiert sie in der Physikvorlesung, sie vermasselt ein Vorstellungsgespräch bei ihrer gewünschten Studentenzeitung und setzt auch noch versehentlich das Verbindungshaus in Brand. Komplett erschöpft schläft sie im Gemeinschaftsraum ein … und wacht am selben Tag wieder auf. Es ist Mittwoch, der 21. September, zum zweiten Mal. Was Barrett zunächst für eine sehr lebendige Halluzination hält, entpuppt sich bald als die unmögliche Wirklichkeit: Sie steckt in einer Zeitschleife fest. Und sie ist nicht die einzige – auch Miles, der Physikstudent, ist darin gefangen, und das sogar schon zwei Monate länger als sie. Zusammen versuchen sie alles Mögliche, um der Zeitschleife zu entfliehen – und kommen sich dabei langsam näher …
Ich liebe sowohl Zeitschleifen als auch Slow-Burn-Romanzen, weshalb ich besonders erfreut war, hier eine fantastische Umsetzung von beidem zu sehen! So schafft es die Zeitschleife, sowohl Neues als auch Altes hervorragend miteinander zu verbinden, sodass man einerseits ein Gefühl dafür bekommt, welche Konstanten es in ihr gibt und sich andererseits über die Entwicklungen der einzelnen Zeitschleifen freut. Rachel Lynn Solomon hat das Gleichgewicht zwischen beidem wirklich wunderbar hinbekommen!
Und dann gibt es da natürlich noch die Romanze zwischen Barrett und Miles, die sich im Verlauf des Romans entwickelt. Das geschieht auf so natürliche und schöne Weise, dass es mir sehr leicht gefallen ist, mit den beiden und ihrer wachsenden Beziehung mitzufiebern; hier hat es natürlich auch geholfen, dass sowohl Barrett als auch Miles sympathische, dreidimensionale Charaktere sind, bei denen die Chemie trotz Anfangsschwierigkeiten einfach stimmt. :)
Andere Charaktere (wie Barretts neue Mitbewohnerin Lucie oder ihre Mutter Mollie) kommen ebenfalls zum Zug, auch wenn der Fokus definitiv auf den beiden Hauptcharakteren liegt. Insofern hätten ein paar der Nebencharaktere eventuell noch mehr Relevanz bekommen können, aber insgesamt hat es mich nicht gestört, dass sie eine eher unwichtigere Rolle in der Handlung hatten.
Von daher ist dieser Roman eine gelungene Zeitschleifen-Romanze, die ich problemlos allen Zeitschleifen-Fans ans Herz legen kann!
- Welches Recht gilt
- bei Mord im Weltraum
- Christian Solmecke
- Yes Publishing
- Humor
- Wissen
- Rechtsfragen
- Urteile
- Gesetze
- Fun Facts
Unsere Welt ist voller kurioser Gesetze, Urteile und skurriler Rechtssituationen. Doch welche davon sind eigentlich rechtsgültig? Und warum? Diese und viele andere Fragen beantwortet Christian Solmecke in seinem humorvollen Buch „Welches Recht gilt bei Mord im Weltraum?“
Es handelt sich hierbei um eine kurzweilige Lektüre, die zahlreiche reale und einige hypothetische Situationen auf witzige Weise zusammenfasst und erklärt. Wie der eine Mann, der plötzlich feststellen musste, dass er offiziell als tot gilt und nicht mehr für lebendig erklärt werden kann. Oder auch der berühmte Fall hinter dem „Red Bull verleiht Flügel“-Slogan. Natürlich ist auch die Polizei sowohl als Opfer als auch als Täter dabei. Und noch viel, viel mehr Anekdoten: Zum Beispiel der Mann, der siebzig Jahre ohne Führerschein gefahren ist, oder die Frau, die ihr Grundschulzeugnis gefälscht hat. Oder auch die KI, die einen Anwalt wollte. Am amüsantesten fand ich wohl die „Hans im Glück“-Geschichte, aber auch viele andere konnten mir ein Schmunzeln entlocken.
Ernste Fälle gibt es hierbei natürlich auch. Neben dem berühmten McDonalds-Fall, der hier zum Glück korrekt dargestellt wurde, geht es auch um tote oder verkaufte Haustiere und um unglückliche Situationen. Am schreckenerregendsten finde ich wohl die ganzen Ehe-Gesetze und -Pflichten, von denen ich bisher nicht wusste, dass sie tatsächlich existieren. Insofern bietet dieses Buch nicht nur eine humorvolle Lektüre für Zwischendurch, sondern bringt einem auch definitiv etwas bei.
Gemerkt habe ich mir von den vielen beschrieben Fällen natürlich nicht alle, nur ein paar besonders beeindruckende haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Aber das ist bei der puren Anzahl natürlich zu erwarten, weshalb ich die kurzen Kapitel auch nicht als Kritik ansehe, sondern im Gegenteil perfekt dafür geeignet, einfach mal für Zwischendurch etwas zu lesen. Allgemein liebe ich den Mix aus Humor und Wissenswertem und Christian Solmecke hat ihn wirklich wunderbar hinbekommen!
- Sol
- Das Spiel der Zehn
- Aiden Thomas
- Dragonfly
- Fantasy
- Jugendbuch
- Wettbewerb
- Prüfungen
- Götter
- Diversität
- LGBTQ+
Alle zehn Jahre finden die Sonnenspiele statt, in denen zehn ausgewählte Halbgötter und -göttinnen in fünf Prüfungen gegeneinander antreten. Der Gewinner wird zur sonnentragenden Person gekürt, während dem Verlierer die größte Ehre zuteil wird: Diese Person wird nämlich Sol geopfert, um für weitere zehn Jahre den Frieden auf der Welt zu wahren. Die diesjährigen Spiele sind jedoch anders als die vorherigen, den unter den Teilnehmenden befindet sich Teo, der zu den Jades gehört, die im Gegensatz zu den Golds, zu denen u. a. seine beste Freundin Niya zählt, nicht für den Wettkampf ausgebildet werden. Auch Xio, ein andere Jade und damit Außenseiter, ist einer der Teilnehmenden, mit dem sich Teo und Niya verbünden. Und dann ist da noch Aurelio, mit dem Teo früher eine tiefe Freundschaft verband, die trotz des Wettbewerbs noch nicht ganz erloschen zu sein scheint … doch wie soll Teo erfolgreich alle Prüfungen bestehen, wenn das gleichzeitig bedeutet, dass er seine Freunde im Stich lassen muss?
In diesen Fantasyroman muss man sich definitiv reinlesen. Ich war am Anfang ganz schön überfordert von den vielen Charakteren, die vorgestellt werden, zumal der Anfang an sich relativ lang gezogen war. Erst, nachdem die Prüfungen losgehen (nach etwa einem Viertel des Buches) nimmt die Handlung Fahrt auf und ließ mich mit den Charakteren mitfiebern. Die Prüfungen selbst waren hervorragend umgesetzt und ich mochte Teos Beziehungen zu Aurelio, Niya und Xio ebenfalls sehr. (Vor allem Teos langsam aufblühende Romanze mit Aurelio war absolut fantastisch umgesetzt und zusammen mit den Prüfungen eins meiner persönlichen Highlights.)
Auch die Diversität war sehr willkommen; zwar musste ich mich zugegeben erst daran gewöhnen, dass einer der Wettbewerbsteilnehmer das sier/siem-Pronomen benutzt, aber letztendlich war es kein Problem, das (leider noch seltene) Pronomen im Text zu lesen.
Zuletzt gehörte auch das Ende zu meinen Highlights, weil es meine Erwartungen zugleich erfüllt und gebrochen hat. Da ist man schon gespannt auf den zweiten Teil!
Leider bestand der Fantasyroman allerdings nicht nur aus gut umgesetzten Ideen. Wie gesagt ist der Anfang mit der Namen-Lawine absolut überfordernd und ich habe mich sehr schwer damit getan, diesen Anfang zu überwinden. Menschen, die lieber möchten, dass es schnell losgeht, werden hier wahrscheinlich einen guten Grund finden, das Buch frühzeitig abzubrechen. Der Schreibstil an sich war stellenweise sehr merkwürdig, weil scheinbar ohne Grund englische Wörter eingebaut werden, wo es eine deutsche Entsprechung ebenso getan hätte. Das hat mich zwar nicht allzu sehr gestört, aber irritierend fand ich es trotzdem.
Zudem hat das Ranking-System Fragen in mir aufgeworfen. Nach jeder Prüfung werden die Teilnehmenden beurteilt, vom ersten bis zum letzten Platz. Im Buch selbst gibt es an diesen Stellen sogar extra eine Spalte an der Seite, die die Symbole der jeweiligen Götterfamilie zeigt und damit die Reihenfolge der Teilnehmenden. Aber am Ende blieb der Eindruck zurück, dass die ersten vier Prüfungen im Grunde irrelevant sind, weil nur die letztplatzierte Person der fünften Prüfung als Opfer ausgewählt wird, unabhängig davon, wie sie sich zuvor anstellte. Da es zwischen den Prüfungen möglich ist, sowohl hoch aufzusteigen als auch tief zu fallen, hätte ich es logischer gefunden, wenn der Durchschnitt aller Prüfungsergebnisse relevant gewesen wäre; das hätte nicht nur den ersten vier Prüfungen Bedeutung verliehen, sondern hätte dafür gesorgt, dass sowohl Gewinner als auch Verlierer gerecht ausgewählt werden. (Ohne zu viel zu verraten: Ich habe es tatsächlich ausgerechnet und sowohl Gewinner als auch Verlierer wären anders, als sie es im Buch sind, wenn man statt dem Ergebnis der letzten Prüfung den Durchschnitt aller Prüflinge bewertet hätte.)
Deshalb komme ich letztendlich zu dem Schluss, dass dieser Roman sowohl einige willkommene Stärken als auch einige störende Schwächen hat – und deshalb wohl nicht jedem gefallen wird. Ich fand ihn gut genug, um auch den zweiten Teil lesen zu wollen, kann aber nicht von der Hand weisen, dass es bestimmt nicht jedem so ergehen wird. Trotzdem hoffe ich, dass der Roman ein paar begeisterte Leser*innen findet!
Tori lebt so vor sich hin, ist am liebsten für sich selbst und hat kaum Interesse an irgendetwas außer Bloggen. Doch unerwarteterweise wird sie in "Solitaire" hineingezogen, einer mysteriösen Gruppe, die in der Schule immer schlimmere Streiche spielt. Seltsamerweise scheint das Thema der Streiche mit Toris Interessen zusammenzuhängen. Zusammen mit Michael Holden, der ebenfalls auf der Spur von Solitaire ist, versucht sie, das Geheimnis der Gruppe aufzuklären ...
Alice Osemans Debütroman liest sich zugegeben als solcher: Obwohl er recht kurz ist, empfand ich ihn stellenweise als ein wenig langatmig. Das liegt zugegeben auch daran, dass Tori aufgrund ihrer schweren Depression natürlich nicht die fröhlichste Erzählerin ist; insofern kann ich ihr da keinen Vorwurf machen. Aber es hat eben die Konsequenz, dass das Buch sich dadurch nicht so flüssig lesen ließ.
Am faszinierendsten fand ich es deshalb wohl, bereits bekannte Charaktere wiederzusehen – darunter natürlich Nick und Charlie, bei denen es mich kein bisschen wundert, dass sie danach die Protagonisten von Heartstopper wurden. Es war so faszinierend, all diese Charaktere aus Toris Perspektive zu beobachten und genau zu wissen, was ihre Vergangenheit und Zukunft ist. Ein Einblick in Toris Seelenwelt war trotz des Schreibstils, den er beeinflusste, ebenfalls sehr willkommen, weil sie in den Comics und anderen Romanen schwer einzuschätzen war und man sie hier sehr gut kennenlernt.
Und natürlich verdient der Roman Lob dafür, Depressionen so realistisch dargestellt zu haben. Ich bekam einen sehr guten Eindruck davon, wie Tori sich fühlt. Ja, das Buch war dadurch nicht unbedingt angenehm zu lesen, weil Toris Stimmung sich geradezu auf uns Leserinnen und Leser überträgt, aber bot trotzdem ein paar wichtige Botschaften, für die ich sehr dankbar war.
Aus diesem Grund würde ich das Buch besonders den Leserinnen und Lesern empfehlen, die wissen möchten, was Depressionen eigentlich sind (weil man sie oft mit Traurigkeit verwechselt). Wichtig ist nur, dass man sich darauf einstellt – denn eine leichte Lektüre ist dieser Roman definitiv nicht!
- Das Gesetz der Natur
- Solomonica de Winter
- Diogenes
- Belletristik
- Dystopie
- Fantasy
- Schreibstil
- Atmosphäre
- Persönliche Reise
Gaia Marinos ist eine Mutantin. Versteckt vom Rest der Welt lebt sie zusammen mit ihrem Lehrer und einem Jäger in der Wildnis. Als sie in Gefangenschaft gerät, offenbart sie, dass sie im Gegensatz zum Großteil der Menschen lesen kann, woraufhin man ihr im Gegenzug für die Freiheit die Aufgabe überträgt, die letzten Bücher der Welt zu finden. Doch bekommt sie keine Gelegenheit, sich sofort an diese Aufgabe zu machen, weil sie in den Konflikt der anderen Menschen hineingezogen wird und trotz ihres Sohnes droht, ihre Menschlichkeit zu verlieren …
Gaia lebt in einer dystopischen Welt und besitzt eine übernatürliche Fähigkeit, doch das Zentrum ihres Charakters ist definitiv die (persönliche) Reise, die sie während der Geschichte durchmacht. Ihre Liebe zu ihrem Sohn, ihre erlernte Kampfkraft, die Menschen und Orte, die sie besucht … das alles ist in kurzen Kapiteln und mit einem einfachen Schreibstil beschrieben, sodass ich die Geschichte schnell durchlesen konnte. Es war auch sehr leicht, sich alles Beschriebene vorzustellen, auch wenn es durchaus ein paar Stellen gab, die sich ein wenig zogen (wobei das bei sechshundert Seiten wohl unvermeidlich ist).
Die Atmosphäre des Buches war etwas ganz Besonderes. Es geht nämlich nicht nur um die Reise, sondern auch um die vielen Momente an sich, die Gaia erlebt. Es ist eine Geschichte über die Strapazen, die sie erlebt und die Lektionen, die sie gezwungenermaßen lernt. Aus diesem Grund fällt es mir tatsächlich schwer, zu bestimmen, wem genau man diese Geschichte empfehlen könnte, da sie mir persönlich zwar gefallen hat, sie aber gleichzeitig ganz anders als die Geschichten ist, die ich sonst lese. Das einzige, was ich anmerken möchte, ist, dass es im Gegensatz zur Kurzbeschreibung größtenteils nicht darum geht, die letzten Bücher zu finden, sondern eher darum, wie man in einer Welt wie dieser überlebt und was man zu tun bereit ist. Die ethischen Aspekte kommen hier definitiv auch zum Tragen.
Insgesamt ist es also schwierig für mich, das Buch akkurat zu beschreiben, weil es einfach so anders war als alle anderen, die ich kenne, aber ich glaube, dass Fans atmosphärischer Lektüre hier sehr glücklich sein werden!
- Psalm of Storms
- Magie von Solstasia
- Roseanne A. Brown
- Droemer Knaur
- Fantasy
- Romanze
- Drama
- Charaktere
- Duologie
Karina ist aus der Stadt geflohen und sucht nach einem Weg, ihr Land zu retten, ohne sich selbst zu opfern. Malik ist jetzt Farid zu Diensten, merkt aber nicht, wie dieser ihn immer mehr manipuliert. Die beiden haben bereits eine Menge durchgemacht, doch sie haben noch einen langen Weg vor sich, ehe sie sich wiedersehen … und noch einen viel längeren, wenn sie auch nur eine Chance haben wollen, die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Im zweiten und abschließenden Band findet die Geschichte von Karina und Malik ein zufriedenstellendes Ende, aber nicht bevor die beiden sich den schwersten Entscheidungen stellen müssen, mit denen sie je konfrontiert wurden. Es gab im Buch so einige Szenen, die hart zu lesen waren, weil sie die Charaktere auf eine Weise testen, die ihnen absolut alles abverlangt. Gleichzeitig haben diese Szenen gezeigt, wie vielschichtig die Charaktere sind; ihre Stärken und vor allem ihre Schwächen wurden ausführlich erforscht, wodurch sie sich wie richtige Menschen angefühlt haben. Ich konnte mich in beide sehr gut hineinversetzen und sie waren eindeutig das Highlight des Buches und der Duologie.
Die anderen Charaktere durften ebenfalls scheinen, wobei vor allem Hanane und Ife mir sehr ans Herz wuchsen; Hanane, Karinas Schwester, konnte hier endlich ihren Charakter zeigen und Ife war der erste geschlechtsneutrale Charakter, von dem ich gelesen habe, der nicht nur nebenbei vorkam, sondern sogar eine recht wichtige Rolle hatte. Schön fand ich auch, wie die geschlechtsneutralen Pronomen im Deutschen gelöst wurden, hier Lob an die Übersetzerin.
Die Handlung war sehr ergreifend und dramatisch, wobei das einzige, was mich ein wenig gestört hat, die Menge an tödlichen Situationen war, denen die Charaktere dann trotzdem unbeschadet entkommen sind. Mehr als einmal im buchstäblich letzten Moment. Obwohl ihre Rettung zwar immer geforeshadowt wurde, wünschte ich trotzdem, es hätte weniger solcher Szenen gegeben. Im Gesamtbild hat mich das wie gesagt nur ein wenig gestört, weil die Charaktere selbst mich so fesselten, aber erwähnenswert ist es trotzdem.
Insgesamt also eine sehr empfehlenswerte Duologie für diejenigen, die sehr gerne mit ihren Hauptcharakteren mitfühlen und es lieben, Charaktere mit Schwächen zu verfolgen!
- Das Glück auf
- der letzten Seite
- Cathy Bonidan
- Zsolnay
- Belletristik
- Briefroman
- Manuskript
- Lesen
- Schnitzeljagd
In einem Hotel entdeckt Anne-Lise in ihrem Nachttisch ein unveröffentlichtes Manuskript, das sie zutiefst berührt, weshalb sie dem Autor Sylvestre, der seine Adresse hinterlassen hat, schreibt. Dieser enthüllt zum einen, dass er das Manuskript vor über dreißig Jahren schrieb, und zum anderen, dass die zweite Hälfte gar nicht von ihm stammt, sondern die Geschichte von jemand Anderem weitergeschrieben wurde. Gemeinsam mit ihren Freunden entschließen die beiden sich, herauszufinden, welchen Weg das Manuskript in den dreißig Jahren eingeschlagen hat, welche Menschen es beeinflusste und wer die mysteriöse Person ist, die den Roman zu Ende schrieb ...
Diese Geschichte ist in Briefen erzählt, wobei vor allem vier Charaktere den Großteil der Korrespondenz erledigen: Anne-Lise, die Finderin des Manuskripts; Sylvestre, der Autor; Maggy, Anne-Lises beste Freundin; und William, dessen Familiengeschichte mit dem Manuskript zusammenhängt. Natürlich kommen noch ein paar andere Briefschreiber vor, die ihre Sicht der Dinge darlegen und herauszufinden versuchen, wie das Manuskript von Hand zu Hand ging, doch insgesamt bleibt der Cast an Charakteren überschaubar.
Ich lese nicht allzu viele Briefromane, weshalb es schön war, mal wieder in dieses Genre abzutauchen; vor allem natürlich, weil die Liebe zum Lesen ein wichtiges Thema ist, das sich über den ganzen Roman hinweg zieht. Auch die persönlichen Beziehungen zwischen den Charakteren fand ich fesselnd, nur übertroffen von dem Einfluss, den das Manuskript auf sie alle hatte.
Ein klein wenig Kritik habe ich trotzdem, nämlich die vorurteilenden Kommentare über Männer und Belgier/Engländer/Franzosen. Es ist nie ganz klar, ob es sich um neckende, humorvoll gemeinte Sätze handelt oder nicht, aber so oder so fand ich es irritierend, wie manchmal ganze Gruppen über einen Kamm geschoren wurden.
Auch wenn es nicht allzu oft vorkommt und auch neckend interpretiert werden kann, hat es mich ein wenig gestört. Davon abgesehen bietet der Roman eine schöne Liebeserklärung an das Lesen, die sicher jeden glücklich macht, der sich ebenso gerne in den Seiten eines Buches verliert.
- Song of Wraiths&Ruin
- Spiele von Solstasia
- Roseanne A. Brown
- Droemer Knaur
- Fantasy
- Turnier
- Charaktere
- Romanze
Als seine kleine Schwester von einem Dämon gefangen genommen wird, schwört Malik, alles zu tun, um sie zu retten. Daraufhin verlangt der Dämon, dass Malik Prinzessin Karina, die Tochter der Herrscherin, tötet. So unmöglich dieses Vorhaben auch scheint, ist Malik fest entschlossen, es zu tun, weshalb er sich für einen Champion des Solstasia-Turniers ausgibt - in der Hoffnung, Prinzessin Karina auf diese Weise nahe genug zu kommen. Was er nicht weiß: Ihre Mutter wurde ermordet und um sie wiedererwecken zu können, braucht Karina das Herz eines Königs. Deshalb bietet sie dem Gewinner des Turniers ihre Hand an. Doch dann lernen sich Malik und Karina näher kennen und beide bekommen Zweifel an ihrem Plan ...
"A Song of Wraiths and Ruin" ist ein wunderbarer Fantasyroman, in den eine süße Liebesgeschichte eingebaut ist, die ich sehr gut erzählt fand. Die Liebesgeschichte selbst steht allerdings nicht im Fokus, sondern die Erlebnisse von Malik und Karina während des Solstasia-Turniers. Maliks Storyline interessierte mich hierbei mehr, doch auch Karina hatte viele tolle Szenen, die mir gefielen; ohnehin waren beide großartige, dreidimensionale Charaktere, die mir schnell ans Herz wuchsen, weil sie sich so menschlich anfühlten, was es leicht machte, mich in sie hineinzuversetzen.
Das Pacing der Geschichte ist dabei vor allem am Anfang recht langsam, weil Roseanne A. Brown uns erst einmal die Charaktere und ihre Lebensumstände vorstellt, bevor der "eigentliche" Plot beginnt. Mir persönlich hat das zwar gefallen, weil ich es mag, die Charaktere erst mal kennenzulernen, doch für manche könnte das Pacing eventuell zu langsam sein.
Das Solstasia-Turnier an sich war sehr gut umgesetzt. Mir haben alle drei Prüfungen unglaublich gut gefallen, vor allem die zweite und die dritte war ein wahres Highlight. Das damit verbundene Worldbuildung wurde gut in die Geschichte integriert, sodass es leicht war, die Welt und ihre Regeln zu verstehen.
Wer charakterfokussierte Fantasy mit einer schönen Romanze und einer faszinierenden Kultur sucht, ist hier sehr gut aufgehoben, solange ihn das langsame Pacing zu Beginn nicht stört!
El und Orion sind in ihrem Abschlussjahr, was heißt, dass sie umso schwerer trainieren müssen, um es mit den Maleficaria aufzunehmen und die Abschlussprüfung zu bestehen. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen: In der Schule lassen sich auf einmal nur wenige Maleficaria blicken und die Schule macht es El ungewöhnlich schwer, all ihre Aufgaben zu erledigen. Nichtsdestotrotz ist sie fest entschlossen, es zu schaffen - und alle anderen Schüler und Schülerinnen sicher mit rauszubringen ...
Größtenteils besteht der zweite Band aus den Trainingseinheiten, die El mit ihren Freunden und den anderen Schülern bestreitet; so kommt sowohl das Worldbuilding als auch das Magiesystem sehr gut heraus, auch wenn Els innere Monologe dazu manchmal von der eigentlichen Handlung ablenkten.
Ihre Beziehung zu Orion wurde schön beschrieben, aber ich mochte auch ihre Bindung zu Aadhya, Liu und Chloe sehr - andere Schüler und Schülerinnen wie Alfie und Luise, die ich ebenfalls sehr mochte, bekommen teilweise zwar auch wichtige Screentime, aber am liebsten mochte ich immer noch Els engste Freundschaften. Sie selbst bleibt auch im zweiten Band eine hervorragende Protagonistin, deren Taten man vielleicht nicht immer billigt, aber dafür versteht. Selten habe ich über eine Protagonistin gelesen, deren Stärken und Schwächen so wundervoll umgesetzt wurden!
Ansonsten bleibt der zweite Band spannend und endet mit einem epischen Finale und einem fiesen Cliffhanger, der einen gespannt auf den dritten und abschließenden Band macht. Da bleibt nur die Hoffnung, dass die Wartezeit nicht allzu lang sein wird!
Wie geht es nach dem Happy End weiter? Diese Frage müssen sich Rowan und Neil stellen, als sie auf verschiedene Colleges gehen. Denn trotz ihrer Liebe, die sie füreinander empfinden, fürchten sie, die Entfernung könne sie auseinanderreißen. Davon abgesehen haben sie auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen: Rowan schafft es nicht mehr, etwas zu schreiben, was ihr gefällt und Neil ist nicht sicher, ob er wirklich den richtigen Studiengang gewählt hat. Zudem haben sie auch mit Problemen mit Freunden und Familie zu kämpfen, was es noch schwieriger macht, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten. Wie können sie es schaffen, ihre Liebe füreinander trotz der Entfernung zu erhalten?
Ich war gespannt, wie Rowans und Neils Beziehung im zweiten Band weitergehen würde, weil es meiner Meinung nach schwierig ist, die Zeit nach dem glücklichen Ende ansprechend darzustellen. Zu meiner Erleichterung ist es Rachel Lynn Solomon sehr gut gelungen, sowohl ihre Beziehung als auch ihre persönlichen Probleme wunderbar darzustellen. Ob es nun die Romanze ist oder die Selbstzweifel der Charaktere: Ich konnte mich in beides gut hineinversetzen, vor allem in Rowans Schreibblockade, die mir sogar aus meiner eigenen geholfen hat. Es war so faszinierend, zu lesen, wie Probleme und Schwierigkeiten angesprochen werden, die man ansonsten selten in Jugendbüchern sieht. Gefesselt war ich auch von Neils Familienproblemen und von den zerbrechlichen Freundschaften, die Rowan und Neil bilden.
Sehr erfrischend war es, dass die Kommunikation zwischen den beiden sehr gut war. Obwohl es natürlich eine Stelle gibt, in der ein Kommunikationsproblem aufkommt, vermeiden sie klischeehafte Missverständnisse. Das war sehr erfrischend zu lesen, vor allem, weil die Autorin andere Klischees ebenfalls vermeidet. So war ich an einer Stelle besorgt, dass eventuelle neue Liebesdramen eingeführt werden könnten, aber das geschah glücklicherweise nicht. Ein großes Lob hier, dass die Nebencharaktere hier keine unnötigen Dramen für unsere Hauptcharaktere einbauten.
Apropos: Bei den Nebencharakteren stachen vor allem Skyler in Neils Handlung und Miranda in Rowans Handlung hervor. Ich liebte es, wie unterstützend die beiden für Neil und Rowan waren und betonten, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, mit dem man sich über seine Probleme unterhalten kann.
Neben dem Lob gibt es allerdings auch eine Kritik: Das Pacing der Geschichte. Sie ist wirklich sehr langsam, es gibt längere Phasen ohne allzu spannende Momente und größtenteils lebt sie von den Charakteren und nicht von der Handlung. So inspirierend sie für mich letztendlich auch war, hätte ich mir gewünscht, dass sie ein wenig zügiger vorangekommen wäre. Eine gute Methode wäre meiner Meinung nach gewesen, den Aspekt der Schnitzeljagd aus dem ersten Teil weiter auszubauen. Es gibt tatsächlich eine Schnitzeljagd, aber diese dauert nur ein Kapitel und ist nicht allzu wichtig. Hier hätte ich es faszinierend gefunden, die Schnitzeljagd über den Großteil der Handlung auszubauen und damit gleichzeitig zu zeigen, wie viel sich seit dem ersten Teil verändert hat.
Zusammengefasst eine emotionale Geschichte, die viele nicht oft besprochene Themen in den Fokus rückte und sehr inspirierend zu lesen war. Wer speziell von Charakteren angetriebene Handlung liest, kann dieses Buch auch ohne die Lektüre des ersten Teils problemlos lesen!