Als Kinder waren Lizzie und Alice eng befreundet, doch nach einem Streit kommt Alice bei einem Zugunglück ums Leben. Lizzie, die damals einen epileptischen Anfall bekam, hat keine Erinnerung daran, was genau passiert ist, obwohl sie dabei war. Jetzt, als Erwachsene, ist sie glücklich verlobt und sieht einer glücklichen Zukunft entgegen - doch dann begegnet sie zum ersten Mal seit dem Unfall Alices Schwester Catherine, was in Lizzie die Frage weckt, was damals wirklich passiert ist ...
Vorweg: "Psychospannung" und "schlaflose Nächte" erlebt man bei diesem Thriller nicht - weil es sich streng genommen um keinen Thriller, sondern um einen Roman mit Spannungselementen handelt. Als solcher ist er auch sehr erfolgreich; doch weil das Cover sehr thrillerähnlich wirkt, möchte ich betonen, dass es wichtig ist, mit der richtigen Einstellung an das Buch heranzugehen und ihn lieber als Roman zu betrachten.
Denn liest man ihn als Roman, erlebt man die durchaus packende Geschichte von Lizzie Molyneux, die ihr gegenwärtiges Leben in den Griff kriegen muss, während ihre Vergangenheit sie einholt. Es hat mir durchaus gut gefallen, ihre Sorgen und Ängste zu verfolgen, ihre Suche nach Antworten auf Fragen, die sie nie zu stellen wagte. Zwar war sie meiner Meinung nach ein wenig zu neugierig, wenn es darum ging, die Privatsachen anderer Leute zu untersuchen, doch habe ich ihre Beweggründe dabei durchaus verstanden.
Auch die Rollen der anderen Charaktere waren gut integriert, keiner fühlte sich überflüssig an. Buchstäblich die einzige Kritik, die mich den Roman nicht ganz so genießen hat lassen, wie ich gehofft habe, waren die irrtümlichen Versprechen auf dem Cover. Deshalb würde ich dieses Buch keinen Thriller-Fans empfehlen, sondern allgemein Lesern von Romanen mit einem Spannungsfaktor. Dadurch lässt sich die Geschichte sehr viel mehr genießen!
Esther und Sue: Zwei Schwestern, die sich hassen. Zwei Schwestern, die sich lieben. Zwei Schwestern, deren Geheimnisse während eines Besuchs im Wald endlich ans Licht kommen. Es ist der Tag vor Heiligabend und Esther möchte ihre Schwester Sue auf keinen Fall allein lassen, weshalb sie sie in ihrer abgelegenen Hütte besucht. Bald jedoch eskaliert die Situation und unangenehme Wahrheiten werden endlich ausgesprochen ...
Sehr spannend erzählt uns Judith Merchant die Geschichte der beiden Schwestern, wobei gerade die Tatsache, dass beide unzuverlässige Erzählerinnen sind, sehr zum Spannungsfaktor beigetragen hat. Zu lesen, wie die Taten der einen Schwester bei der anderen ankommen und wie ihre Erinnerungen an dasselbe Ereignis miteinander kontrastieren, war sehr ergreifend; obwohl recht bald klar wird, welche Schwester "im Recht" ist, war es immer noch faszinierend, die Sichtweise der anderen Schwester zu lesen, weil man sie trotz allem nachvollziehen kann.
Ich hätte nie gedacht, dass ein Roman sein, der sich größtenteils damit beschäftigt, dass zwei Schwestern sich miteinander unterhalten, so packend sein kann, aber dieser Roman hat mich eines Besseren belehrt!
- Dangerous Secrets
- Iduna und Agnarr
- Die wahre Geschichte
- Die Eiskönigin
- Disney
- Mari Mancusi
- Carlsen
- Romanze
- Liebe
- Magie
- Geheimnisse
- Highlight
Iduna ist eine Northuldra, die gerne strickt und mit dem Windgeist Gale spielt. Als ihr Volk eines Tages angegriffen wird und sie den verletzten Prinz Agnarr sieht, rettet sie ihm das Leben und wird zusammen mit ihm nach Arendelle gebracht. Dort muss sie verbergen, wer sie wirklich ist, während ihre Gefühle für Agnarr immer stärker werden ...
Die Geschichte von Elsas und Annas Eltern wurde auf unvergleichlich schöne Weise von Mari Mancusi beschrieben. Dabei orientiert sie sich zwar an den Fakten, die die Filme und Kurzfilme uns geben, gibt uns davon abgesehen aber viele weitere wundervolle Momente, die Idunas und Agnarrs Liebesgeschichte ausschmücken. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, zu verfolgen, wie die beiden sich ineinander verlieben und die Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gestellt werden, überwinden.
Ebenfalls beispiellos war die Art und Weise, wie die Autorin Dinge aus dem eigentlichen Canon aufgegriffen und erklärt hat - darunter Agnarrs "Verbergen, nicht fühlen" ("Conceal, not feel", eins der Leitmotive in "Die Eiskönigin"), das er später an Elsa weitergegeben hat, Idunas und Agnarrs Begegnung mit den Trollen (sowie der Erkenntnis, dass sie Gedächtnisse verändern können), Sir JörgenBjörgen (einer Puppe, die nur in einem Kurzfilm vorkommt) und sogar Details wie gewisse Nebencharaktere, die auch hier vorkommen, zusammen mit einigen neuen, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.
Der Schreibstil ist ebenfalls sehr angenehm. Wir lesen vor allem aus Idunas und manchmal aus Agnarrs Perspektive, wobei die Ich-Form es leicht gemacht hat, sich beiden Charakteren nahe zu fühlen.
Die einzige Kritik sehe ich eventuell in der kleinen Storyline, in der Iduna von einem anderen Mann beworben wird; bei Agnarr macht es durchaus Sinn, dass er eine Prinzessin kennenlernen muss, aber bei Iduna kam mir das reichlich unnötig vor - vor allem, weil die Prinzessin um einiges wichtiger für die Haupthandlung ist.
Verglichen mit den ganzen Pluspunkten ist das zum Glück ein sehr kleiner Kritikpunkt, weil es der Autorin ansonsten fabelhaft gelungen ist, Idunas und Agnarrs Geschichte in Worte zu fassen und eines der besten Disney-Bücher zu schreiben, die ich bisher gelesen habe!
- You will be
- the death of me
- Karen M. McManus
- Jugendthriller
- Twists
- Spannung
- Romanze
- Geheimnisse
- Freundschaft
Früher waren Ivy, Mateo und Cal beste Freunde, die sich irgendwann auseinander gelebt haben. Doch als sie sich zufällig vor der Schule begegnen, beschließen sie, eine alte Tradition aufleben zu lassen und gemeinsam blau zu machen. Auf dem Weg begegnet ihnen ihr Mitschüler Brian "Boney" Mahoney, dem sie neugierig folgen - und kurz darauf tot auffinden. Schnell flüchten sie, denn sie alle drei haben ein Geheimnis, von dem sie auf keinen Fall wollen, dass es herauskommt - während sie gleichzeitig riskieren müssen, dass es auffliegt, weil sie nur in Zusammenarbeit herausfinden können, wer Boney umgebracht hat ...
In ihrem neuesten Jugendthriller ist es Karen McManus hervorragend gelungen, mich komplett in die Irre zu führen. Relativ früh bildete ich mir eine Theorie, die ich für hieb- und stichfest hielt, weil sie nie von den Charakteren aufgestellt wurde, obwohl sie mir offensichtlich schien. Tatsächlich war ich so überzeugt davon, richtig zu liegen, dass ich schon halb enttäuscht war, weil die Autorin es uns Lesern so leicht macht ... nur, um von ihr den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen, als schließlich die Wahrheit herauskommt. Absolut genial gemacht!
Immerhin hatte ich, was die einzelnen Geheimnisse der Charaktere anging, einen besseren Riecher, auch wenn sich dort ebenfalls ein, zwei Überraschungen versteckten. Die Charaktere selbst waren allesamt sympathisch, wobei ich vor allem Ivy sehr mochte, aber auch in Mateo und Cal Figuren fand, mit denen ich gern mitfieberte. Ebenfalls Respekt für die Nebenfiguren wie Ivys Freundin Emily, die zwar nie direkt auftritt, mir aber durch ihre Treue Ivy gegenüber sehr ans Herz gewachsen ist.
Natürlich gibt es auch wieder eine süße Liebesbeziehung, die ich gut umgesetzt fand, vor allem, wie die beiden Figuren mit den Fehlern und Missverständnissen ihrer Vergangenheit umgehen.
Qualitativ finde ich dieses Buch etwa so gut wie "The Cousins", was nach "One of us is lying" mein liebster Roman von Karen McManus war. Noch kann ich nicht richtig einschätzen, ob mir "The Cousins" oder "You will be the death of me" besser gefällt, aber so oder so haben wir hier einen Jugendthriller, der sich perfekt für die Altersgruppe eignet!
Elsa und Adelle waren jahrelang unzertrennliche Schwestern, bis sie schließlich durch ein unbekanntes Ereignis auseinandergerissen wurden. Elsa zieht nach Istanbul, Adelle bleibt in Rom. Fünfzig Jahre sehen sie sich nicht; Elsa schreibt Adelle beständig Briefe, die diese nie beantwortet, bis sie es schließlich nicht mehr aushält und nach Hause zurückkehrt, um sich ein letztes Mal mit ihrer Schwester zu treffen und hoffentlich zu versöhnen. Inzwischen wohnt in ihrem ehemaligen Zuhause eine eigene Familie, die nach und nach erfahren, wie es dazu kam, dass die beiden Schwestern sich entzweiten …
Gleich zu Anfang weckt Ferzan Özpetek unsere Neugier, indem er mit einem von Elsas Briefen startet. Sofort war ich interessiert daran, zu wissen, wie genau es dazu kam, dass Elsa und Adelle sich fünfzig Jahre lang nicht sahen, was nur verstärkt wurde, sobald Elsa ihr altes Zuhause besucht, um dort zusammen mit der darin wohnenden Familie und ihren Freunden auf die Ankunft ihrer Schwester zu warten. Schön dabei war vor allem, dass wir Elsas Sicht nur in ihren Briefen zu lesen bekommen, während die gegenwärtige Elsa und die später hinzukommende Adelle aus Sicht der verschiedenen Familienmitglieder beschrieben werden. Diese haben so ihre eigenen Probleme, werden aber so von Elsas und Adelles Geschichte gefesselt, dass diese größtenteils in den Hintergrund rücken. Das hat mir zugegeben weniger gefallen – ich hätte neben der Geschichte der Schwestern gerne gelesen, wie es für die anderen Charaktere ausgeht, was leider nicht geschah.
Der Schreibstil und der beständige Wechsel zwischen gegenwärtiger Erzählung und vergangenen Briefen war sehr angenehm zu lesen, die Erwartungshaltung immer weiter in die Höhe geschraubt. Zeitweise fürchtete ich, für den Zwist der Schwestern gäbe es einen sehr offensichtlichen, banalen Grund, aber die einzelnen Details der offensichtlichen Erklärung vermochten mich dann doch zu fesseln, vor allem, wenn man das Ende des Romans bedenkt, der, ohne zu viel verraten zu wollen, die ganze Geschichte in eine neue Perspektive rückt. Zwar ist es schwer einzuschätzen, ob diese Perspektive überhaupt Sinn macht, aber ich bin sicher, dass ich bei einem zweiten Lesedurchgang viele Hinweise dazu entdecken werde.
Insgesamt ein kurzweiliger, jedoch sehr packender Roman, der es schafft, seine Leser beim Ball zu halten und eine unerwartete Auflösung bietet!
Mit zwölf Jahren sah Eddie seine erste Leiche. Ein Mädchen, zerstückelt im Wald. Mehrere Kreidezeichnungen haben ihn dort hingeführt. Als dreißig Jahre später ein alter Freund von ihm behauptet, er wüsste, wer das Mädchen damals umgebracht hat, muss Eddie sich gezwungenermaßen mit seiner Vergangenheit konfrontieren ...
Auch wenn "Der Kreidemann" ein paar sehr gute Twists und Kapitelenden hat, ist er insgesamt nicht ganz so spannend geschrieben wie die Nachfolgeromane Tudors. Es fällt um einiges leichter, diesen Thriller zur Seite zu legen, nur stellenweise spürt man den Sog, weiterzulesen. Dafür übertrumpft der Roman die anderen, was seine Auflösung angeht - alle offenen Fragen werden beantwortet und ihre Antworten waren insgesamt sehr zufriedenstellend. Interessanterweise habe ich, was die Twists angeht, ausgerechnet den Epilog-Twist vorausgeahnt, was meinem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch tat, weil er hervorragend geforeshadowt wurde - man kann den Twist erraten, aber offensichtlich ist er nicht.
Der Titel des Buches, "Der Kreidemann" passt imho nur halb. Zwar spielt dieser "Kreidemann" (bei dem es sich um einen albinistischen Lehrer handelt) durchaus eine wichtige Rolle, ist aber letztendlich nur einer von vielen wichtigen Figuren.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen, hat es aber oft schwer gemacht, mitzufiebern, weil man wusste, dass man am Ende eines potentiellen Cliffhanger-Kapitels erst mal ein anderes lesen muss, bevor die Auflösung kommt. Hier finde ich, dass C. J. Tudor in späteren Thrillern eine packendere Struktur anwendet.
Für ein Erstlingswerk ein guter Start, wobei schön zu sehen ist, dass die Autorin sich mit jedem Buch ein Stück verbessert hat :)
Als Teenager ist Joes kleine Schwester Annie verschwunden - doch es war ihr Wiederauftauchen 48 Stunden später, das ihn für immer beeinflussen hat. Damals benahm sie sich ganz anders als früher und kam schließlich in einem Unfall ums Leben. Jahrzehnte später bekommt Joe jedoch eine E-Mail, die verkündet, der Absender wüsste, was damals wirklich mit seiner Schwester passiert ist - woraufhin er als Lehrer nach Arnhill zurückkehrt, um die Wahrheit herauszufinden ...
Nachdem mir "Schneewittchen schläft" sehr gut gefiel, habe ich beschlossen, auch die anderen beiden Thriller von C. J. Tudor zu lesen, angefangen mit dem, den sie davor schrieb: "Lieblingskind". Wie schon der Nachfolger ist er unglaublich spannend geschrieben - so spannend, dass ich ihn innerhalb eines Tages durchlas! Tudor versteht es, Geheimnisse an genau den richtigen Stellen zu lüften und Kapitel stets so enden zu lassen, dass man sofort weiterlesen möchte.
Die Auflösung im Allgemeinen hat mir auch sehr gefallen, aber insgesamt blieben einige wichtige offene Fragen übrig, die leider nicht aufgeklärt wurden. Die wichtigste hierbei ist mit Abstand diejenige, warum Annie sich nach ihrer Rückkehr so merkwürdig/gruselig verhielt, denn Trauma ist definitiv keine Antwort auf ihre Taten. Ein paar Ungereimtheiten wegen ihrer Verletzungen existieren dabei auch. Annie selbst spielt im Roman interessanterweise nicht die Hauptrolle, sondern eher Joes ehemalige Freundschaft zu seinem alten Schulfreund Stephen Hurst, die durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Jugend für immer zerstört wurde. Natürlich ist Annie darin beteiligt, aber da man sie nur in Flashbacks kennenlernt, würde ich sie nicht als hauptsächliches Mysterium klassifizieren.
Andere Mysterien werden zufriedenstellend zu einem Abschluss gebracht, weshalb es mich sehr verwunderte, dass das Hauptmysterium keine Antwort erhielt. Das ändert nichts daran, dass der Thriller außergewöhnlich spannend war, aber wer gerne Antworten auf alle offenen Fragen möchte, wird diese leider nicht erhalten.
Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf den "Kreidemann" und bin zuversichtlich, dass auch dieser Thriller sich durch seine Spannung positiv hervorheben wird!
- Von hier
- bis zum Anfang
- Chris Whitaker
- Piper
- Belletristik
- Verbrechen
- Melancholie
- Erwachsenwerden
- Gefühle
- Geheimnisse
Vor dreißig Jahren wurde Vincent King des Mordes an Sissy Radley angeklagt. Nur sein bester Freund und Polizist Walk glaubt fest an seine Unschuld. Doch als nach Vincents Freilassung Sissys Schwester Star Radley ermordet wird, während Vincent sich zusammen mit ihren Kindern Duchess und Robin in ihrem Haus befindet, scheint der Fall festzustehen: Er wird des Mordes angeklagt. Während Walk nach Hinweisen sucht, um die Unschuld seines Freundes zu beweisen, muss Duchess zusammen mit ihrem Bruder Robin bei ihrem Großvater leben. Was keiner von beiden weiß: In der Nacht des Mordes hat Robin gesehen, was wirklich passiert ist …
„Von hier bis zum Anfang“ ist ein sehr emotionaler Roman, der nicht von seiner Action, sondern von seinen Charakteren und deren Problemen lebt. Walk ist krank und möchte auf keinen Fall, dass das jemand herausfindet, während Duchess sich gegen die Menschen, die ihr nahe kommen wollen, wehrt. Vor allem Duchess' Teil der Geschichte hat mir sehr gefallen. Sie bezeichnet sich als „Outlaw“, stößt die Menschen um sich herum durch distanziertes Verhalten und Beleidigungen ab und möchte einfach nur, dass ihr Bruder ein ruhiges Leben führt. Während ich zwar wünschte, sie wäre nicht so oft mit ihrem Verhalten durchgekommen, hat mir der Charakter der Duchess insgesamt sehr gefallen. Auch Walk ist ein hervorragender Charakter, dessen persönliche Probleme mir sehr nahe gegangen sind, aber Duchess war es, die letztendlich mein Herz erobert hat.
Der Schreibstil ist von vielen Dialogen gekennzeichnet, was mich manchmal verwirrte, weil ich ab und an vergessen habe, wer welchen Satz angefangen hat. Hier hätte ich es begrüßt, wäre der sprechende Charakter öfters erwähnt worden. Auch gibt es in der Geschichte viele Momente, in denen nicht viel passiert – was allerdings keine Kritik ist, sondern einfach eine Feststellung. Ich mochte diese leicht melancholische Stimmung, aber für jeden ist sie nicht.
Hervorragend war die Auflösung der Geschichte, die viele Dinge in eine neue Perspektive rückt und imho sehr zufriedenstellend war. Tatsächlich möchte ich die Geschichte im Anbetracht der neuen Informationen am liebsten nochmal lesen!
Insgesamt ein schöner Roman, der gut für Fans von „Der Gesang der Flusskrebse“ geeignet ist!
- The Age of Darkness
- Schatten ü. Behesda
- Katy Rose Pool
- cbj
- Jugendbuch
- Fantasy
- Romanze
- Abenteuer
- LGBTQ
- Trilogie
- Highlight
Nach dem Finale des letztes Bandes haben alle Protagonisten etwas verloren: Ephyra ihre Schwester, Beru die Möglichkeit eines Todes ohne Reue, Anton seine Freiheit, Jude sein Schwert und seine Gabe und Hassan seine Heimat. Hier im zweiten Band suchen sie nach einem Weg, alles zurückzubekommen.
So schließt sich Ephyra einer Diebesbande an, um den Eleasarkelch zu finden, mit dem sie ihre Schwester ein für alle Mal retten könnte. Hassan wird ein Mitglied der Rebellen, stellt aber schnell fest, dass ihre Ansichten nicht immer übereinstimmen. Beru sucht nach einem Weg, ihre Schuld zu sühnen. Und Anton und Jude suchen nach Judes verlorenem Schwert, wobei ihre wachsenden Gefühle zueinander eine zusätzliche Hürde bilden ...
Schon der erste Band begeisterte mich sehr und dem zweiten gelang es ebenfalls mühelos. Besonders gefiel mir zum einen Judes und Antons aufblühende Beziehung, zum anderen Ephyras abenteuerliche Suche nach dem Kelch. Berus und Hassans Storylines haben mir auch sehr gut gefallen, vor allem, weil beide eine schockierende Überraschung bereithielten, bei der ich erst mal fassungslos auf die Seite gestarrt habe, ehe ich sie vollkommen begriff.
Die Romanzen der jeweiligen Charaktere nehmen dieses Mal mehr Raum ein, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, weil sie den eigentlichen Plot bereicherten, statt ihm im Wege zu stehen.
Besonders großes Lob möchte ich an das Finale aussprechen - sobald ich den letzten Akt der Geschichte begann, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil sich alles immer weiter hochgeschaukelt hat!
Twists gibt es in diesem Roman natürlich auch. Einige habe mich wirklich sehr erschüttert, manche erriet ich dank der eingestreuten Hinweise schon vorher - aber so oder so gefielen sie mir sehr und ich bin schon gespannt, welche uns im nächsten Band erwarten, der leider erst Januar 2022 erscheint.
Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist der sehr eindimensionale Antagonist, der zumindest hier im zweiten Band nicht viel Gelegenheit hatte, Tiefe zu zeigen. Da die restlichen Haupt- und Nebenfiguren sehr gut charakterisiert sind, war es ein wenig irritierend, dass der Antagonist eine Ausnahme darstellte. Aufgrund einiger eingestreuter Hinweise ist es aber durchaus möglich, dass sich das im dritten Band noch ändern wird.
Insgesamt ein fantastischer Nachfolger des ersten Bandes, der diesen sogar noch übertrumpft!
- Ministerium Träume
- Yaghoobifarah
- Blumenbar
- Belletristik
- Moderne Sprache
- Tod
- Beziehungen
- Geheimnisse
- Zwischenmenschliches
Nas' Schwester Nushin kommt bei einem Autounglück ums Leben. Die Polizei vermutet, dass es sich um einen Unfall handelt, weil ihr Auto kurz zuvor stümperhaft repariert wurde, während Nas überzeugt davon ist, dass ihre Schwester Selbstmord begangen hat. In ihrem Testament hinterlässt Nushin ihr das Sorgerecht für Parvin, ihre Tochter in Teenagerjahren. Bald schon beschäftigt Nas nicht nur die Frage, welche Geheimnisse ihre Schwester vor ihr hatte, sondern auch das Problem, mit Parvin auszukommen, die sich vor ihr verschließt ...
Dieses Buch hat einen sehr modernen Schreibstil, im mehreren Sinne. Die Ich-Perspektive Nas' enthält nicht nur regelmäßige Flüche und kreative, bildhafte Metaphern, sondern auch Gender-Doppelpunkte, die sich schön in den Text einfügen und zeigen, dass ihre Schreibweise mitnichten so störend für den Lesefluss ist, wie man vermuten könnte.
Die Geschichte selbst erzählt einerseits von Nas' problematischer Beziehung mit ihrer Nichte Parvin, aber auch die Vergangenheit, die sie mit ihrer Schwester Nushin durchlebte. Sehr gut hat mir gefallen, dass einige Punkte der Vergangenheit in der Gegenwart noch mal aufgegriffen und so offene Fragen geklärt wurden; leider trifft das nicht auf die Gegenwartsfragen zu. An sich finde ich es in Ordnung, gewisse Plotpunkte im Offenen zu lassen, aber in diesem Fall ist auch das Ende überraschend offen und lässt einen mit dem Gefühl zurück, dass etwas fehlt, um der Geschichte einen endgültigen Abschluss zu geben. Zwar werden die Umstände von Nushins Tod glücklicherweise geklärt, aber die Konsequenzen der Wahrheit bleiben leider unerforscht.
Die Charaktere haben sich alle sehr realistisch angefühlt und gerade Nas war eine wunderbare Protagonistin, in die ich mich hervorragend hineinversetzen konnte, weil Hengameh Yaghoobifarah es meisterhaft beherrschte, sie zu einer fehlerbehafteten und sympathischen Figur zu machen.
Die Nebencharaktere bleiben größtenteils blass, allerdings meine ich das im positiven Sinn - sie wirken wie Personen aus dem eigenen Bekanntenkreis, den man nicht allzu gut kennt und der deshalb relativ fremd auf einen wirkt.
Der Titel hat mich etwas verwirrt, weil weder Ministerien noch Träume eine große Rolle in der Handlung spielen, ist aber nur eine Kleinigkeit.
Insgesamt eine schöne Geschichte über menschliche Zwischenbeziehungen, bei der mich nur das Ende nicht zufriedengestellt hat. Die Reise war es imho durchaus wert, aber wer gerne möchte, dass seine Bücher einen guten Schlusspunkt finden, wird ihn hier leider nicht bekommen.
- Disney Twisted Tales
- Schöne und Geheimnis
- Schöne und das Biest
- Walt Disney
- Liz Braswell
- Carlsen
- Adaption
- Kinderbuch
- Märchen
Am Anfang ist alles gleich: Maurice wird vom Biest gefangen genommen und Belle opfert ihre Freiheit, um ihn zu retten. Aber alles ändert sich, als sie in dieser Adaption den Westflügel betritt: Denn sie zerstört versehentlich die Rose und damit jede Möglichkeit, dass das Biest sich je zurückverwandeln kann. Gleichzeitig sieht sie, von wem es verflucht wurde: Von ihrer eigenen Mutter, die schon vor Jahren verschwunden ist. Daraufhin gerät Belle in einen Zwiespalt, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass ihre Mutter etwas so Grausames tun würde. Sie und das Biest beschließen, sie zu finden, in der Hoffnung, den Fluch vielleicht doch noch irgendwie aufheben zu können ...
Diese Adaption orientiert sich am Anfang recht genau am Film, fügt zusätzlich aber die Geschichte ein, wie Belles Eltern sich kennengelernt haben und zusammen lebten. Nachdem die Rose am Ende des ersten Akts zerstört wird, befreit sich die Handlung allerdings nach und nach von der des Films und findet nicht nur ein eigenes Finale, sondern sogar ein eigenes, imho zufriedenstellendes Ende.
Diese künstlerischen Freiheiten sowie die Beschreibung von Belles Innenleben haben mir sehr gefallen. Auch ihre Beziehung zum Biest wird ein wenig ausführlicher beschrieben - sowohl die distanzierte zu Beginn als auch die annähernde danach.
Das einzige, was mich ein wenig schockte, waren die überraschend grausamen Passagen gegen Ende - sie werden zwar nur angedeutet und nie genau beschrieben, aber schockierend waren sie dennoch, weil sie im Disney-Film garantiert niemals umgesetzt worden wären.
Letztendlich eine sehr gelungene Adaption, die die perfekte Mischung zwischen Original und eigener Vorstellungskraft findet.
Die vierzehnjährige Brystal Evergreen liebt es, zu lesen. Leider lebt sie in einem Land, in dem Lesen Frauen strengstens verboten ist, wodurch sie ständig in der Gefahr schwebt, erwischt zu werden. Als sie eine Anstellung in einer Bibliothek findet und dabei ein besonderes Buch entdeckt, ändert sich ihr Leben mit einem Mal - denn Brystal stellt fest, dass sie magisch ist! Und bald schon findet sie sich in einer magischen Akademie wieder, um ihre Ausbildung zur Fee zu beginnen ...
Interessanterweise handelt es sich bei diesem Buch nicht um eine Harry-Potter-ähnliche Geschichte, wie man zuerst annehmen könnte. Brystal begegnet der Rektorin der Schule erst nach 150 Seiten und der Unterricht selbst startet erst nach 250 Seiten. Grund dafür ist, dass in den ersten 150 Seiten geschildert wird, wie Brystals Leben aussieht und durch die Entdeckung des Buches schließlich durcheinandergerät, während in den 100 Seiten danach die anderen fünf Schüler der Akademie rekrutiert werden.
Jedoch haben mir gerade diese Storylines ausgesprochen gut gefallen - ich fand Brystals Dynamik mit ihrer Familie und ihren Aufenthalt in der Heil- und Besserungsanstalt sowie die Einführung der anderen Schüler ebenso interessant wie den Unterricht selbst, der zusammen mit der Aufklärung von Geheimnissen das Zentrum der zweiten Hälfte des Romans bildet. Tatsächlich fand ich es schade, dass diese anfänglichen Probleme des Romans am Ende nur halb aufgegriffen wurden; mich hätte es zum Beispiel sehr interessiert, was mit Brystals beiden Brüdern passiert ist, nachdem Brystal ihr Zuhause verließ.
Von den anderen Schülern - Mandarina, Skylene, Xanthous, Emerelda und Lucy - haben mir vor allem Lucy und Xanthous sehr gefallen, während die anderen verhältnismäßig blass blieben, weshalb ich hoffe, dass die anderen drei in späteren Bänden mehr Charakterisierung bekommen.
Die Handlung allgemein hat mir sehr gefallen und wurde durch einen Twist gegen Ende des Romans, der alles, was bis dahin geschah, in eine andere Perspektive rückt, sogar noch besser. Der flüssige Schreibstil trug zusätzlich dazu bei, dass ich das Buch in Windeseile las.
Insgesamt ein tolles Debüt von Chris Colfers neuer Serie, deren weitere Bände ich auf jeden Fall verfolgen werde!
Eine Hochzeit, mehrere Gäste und eine Leiche: Julia, genannt Jules, heiratet den Schauspieler Will und beide laden mehrere Personen zu ihrer Feier ein. So schlüpfen wir in die Köpfe von Jules, der Braut, Aoife, der Hochzeitsplanerin, Hannah, der Begleitung, Johnno, dem Trauzeugen und Olivia, der Brautjungfer. Die unausgesprochenen Geheimnisse jeder einzelnen Figur haben das Lesen besonders spannend gemacht, besonders, als die Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen.
Auch schaffte es Lucy Foley, dass ich mit jedem Sichtcharakter mitfühlen konnte, was es noch spannender machte, der eskalierenden Handlung zu folgen. Denn wie in ihrem ersten Thriller "Neuschnee", bei dem sowohl die Identität des Opfers als auch die des Täters bis zum Schluss geheim bleiben, geht es auch in diesem Thriller nicht darum, wer der Mörder ist, sondern, wer es werden wird - und wen er dabei mit in den Abgrund zieht.
Diese ungewöhnliche Herangehensweise begeisterte mich sehr, weil selbst, nachdem klar ist, welcher Charakter am meisten gehasst wird, sich nicht nur die Frage stellt, ob dieser Charakter Mörder oder Opfer sein, sondern auch, wer den gegenteiligen Part einnehmen wird.
Zudem hat Lucy Foley dafür gesorgt, dass man die Twists des Buches, wenn man aufmerksam ist, tatsächlich erraten kann - mit ihrer Geschichte baut sie geschickt ein Puzzle, dessen Teile nahtlos ineinander greifen und dessen Bild für einen scharfsinnigen Leser eventuell schon vorher sichtbar wird. Das Foreshadowing ist einfach meisterhaft und bei den Twists, die ich nicht erriet, habe ich mich im Nachhinein gefragt, wie ich so blind habe sein können. Meiner Meinung nach also die perfekte Art von Twists!
Rundherum ein sehr empfehlenswerter Thriller für alle, die es lieben, wenn jedes Detail am Ende seinen Platz findet!
Mitten auf einer Halloween-Party bricht Sarah Matthews plötzlich in den Armen ihres Freundes Chase zusammen und stirbt. Schnell wird klar: Sie wurde ermordet. Mehrere Jugendliche aus ihren Bekanntenkreis sind verdächtig: Chase, ihr Freund; Brooke, ihre beste Freundin; Devin, ihr Stiefbruder; Piper, ihre Erzfeindin; und Jam, Chases ehemaliger Freund. Sie alle waren circa ein Jahr vor Handlungsbeginn direkt oder indirekt in einen Autounfall verwickelt, der danach geheim gehalten wurde und der jetzt ans Licht zu kommen droht. Zudem finden Chase und Brooke, die heimlich ineinander verliebt sind, rote Kraninche, in denen ihnen gedroht wird, ihre Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen ...
Was die Charaktere angeht, hatte ich ein merkwürdiges Leseerlebnis: Einerseits habe ich mich für die Charaktere an sich nicht sonderlich interessiert, andererseits waren es ihre Geheimnisse und ihre teils geheimen Beziehungen zueinander, die mich am meisten zum Weiterlesen antrieben. Gerade die Beziehung zwischen Brooke und Chase ist wundervoll beschrieben, aber auch andere Freund- und Liebschaften kommen nicht zu kurz.
Drei Kernfragen bilden die Basis des Romans: Wer hat Sarah Matthews vergiftet? Wer schickt den beiden Hauptcharakteren Brooke und Chase die roten Kraninche? Und was genau ist damals beim Autounfall passiert? Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Fragen zusammen mit den Charakteren zu lösen, wobei ich eine von ihnen sogar richtig beantwortet habe, während ich bei den anderen beiden total falsch lag XD
Insgesamt ein schöner Jugendthriller mit einer liebevoll beschriebenen Romanze, der imho zwar nicht ganz so tiefgründige Charaktere enthält, dafür seine Handlung mit Fragen und Geheimnissen füllt, die man als Leser unbedingt aufdecken will. Insgesamt empfehlenswert!
Nile sieht einer rosigen Zukunft mit Ben, ihrem zukünftigen Ehemann, entgegen, der sich endlich von seiner Frau scheiden lässt, um Nile heiraten zu können. Doch beim Einkaufen verschwindet Ben plötzlich spurlos und niemand scheint zu wissen, was mit ihm geschehen ist. Nile ist fest entschlossen, ihn zu finden und wendet sich schließlich sogar an Bens zukünftige Exfrau Flo - ihre ärgste Feindin ...
"Atme!" war eine interessante Leseerfahrung, die gut gezeigt hat, wie sehr die Autorin sich bis zu "Schweig!" weiterentwickelt hat. Denn obwohl ich den Thriller durchaus solide fand, hat man gemerkt, dass Judith Merchant noch dabei war, ihren Stil und ihren Charakteraufbau zu vervollkommnen.
So ist bei Nile sehr schnell klar, dass sie eine unzuverlässige Erzählerin ist, die sehr schnell und ohne Beweise die Schlüsse zieht, die ihr am besten gefallen, so unwahrscheinlich sie auch sein mögen; andere Charaktere stechen nicht besonders hervor.
Die Handlung war dafür gut strukturiert und die Twists zwar teils vorhersehbar, aber trotzdem gut eingebaut.
Allerdings hat mich der Schreibstil ein wenig gestört. Er besteht in der Regel aus sehr kurzen oder sehr langen Sätzen, die zwar Niles wirre Gedanken gut wiedergeben, aber nicht immer schön zu lesen waren.
Trotz meiner Kritik bin ich froh, dass ich den Thriller gelesen habe, weil er sehr gut aufzeigt, dass Judith Merchant später in "Schweig!" aus ihren Fehlern gelernt und dadurch einen hervorragenden Thriller geschrieben hat; hätte sie mit "Atme!" nicht erst mal ihre Fähigkeiten üben können, hätten wir niemals "Schweig!" bekommen. Als Thriller an sich ist "Atme!" ganz okay, doch als Meilenstein auf dem Weg der Autorin, sich zu bessern, absolut unverzichtbar!