Scholomance – Tödliche Lektion
480 Seiten

Galadriel, genannt El, geht auf die Scholomance, eine Schule für Jugendliche mit magischen Fähigkeiten, die täglich von sogenannten Maleficaria heimgesucht wird. Hier gibt es nur eine Regel: Töten oder getötet werden. El selbst hat eine starke Affinität zu zerstörerischer Magie, weigert sich jedoch, sie einzusetzen, weil ihre Großmutter einst weissagte, dass sie Zerstörung über alles bringen wird. Orion dagegen hat das Problem nicht: Täglich rettet er zahlreichen Schülern das Leben, darunter auch das von El. Da jedoch eine Rettung als Schwäche angesehen wird und es schwierig macht, nach dem Abschluss in eine schützende Enklave aufgenommen zu werden, geraten El und Orion bald aneinander ...

Dieses Buch hat mich äußerst überrascht, und zwar im positiven Sinne. Bevor ich es las, erwartete ich einen gewöhnlichen Jugendroman, den ich schon bald wieder vergessen würde. Aber dann verzauberte mich Naomi Novik mit ihren Charakteren und dem Worldbuilding und im Nu war es um mich geschehen.

Orion ist ein äußerst sympathischer Charakter, aber mein Lob möchte ich trotzdem an die eigentlich unsympathische El aussprechen: Eigentlich mag ich zickige Protagonistinnen wie sie überhaupt nicht, doch war ihr Charakter so gut, realistisch und relatable umgesetzt, dass ich sie trotzdem ins Herz geschlossen habe, weil ich verstand, warum sie so ist, wie sie ist; zumal sie durchaus freundlich sein kann, aber nur, wenn man auch bei ihr über den ersten Eindruck hinwegsieht und freundlich zu ihr ist.

Was die Nebencharaktere betrifft, sind mir Aadhya und Chloe positiv ins Auge gefallen, weil sie sympathisch sind bzw. eine gute Entwicklung durchmachen, aber ich muss zugeben, dass mir davon abgesehen nicht viele Nebencharaktere in Erinnerung geblieben sind.

Das wird durch das Worldbuilding jedoch wieder wettgemacht. Zwar gab es hier durchaus mehrere Stellen, bei denen mir das Infodumping bzw. die inneren Monologe dann doch zu viel wurden, aber gleichzeitig fand ich es unglaublich faszinierend, etwas über die verschiedenen Maleficaria und das Magiesystem zu erfahren. Man merkt einfach, dass sich Naomi Novik hier besonders viele Gedanken gemacht hat und es zahlt sich wirklich aus, weil mir dieser Aspekt der Geschichte sehr gut gefiel.

Trotz der Schwächen wie dem Ausmaß des Infodumpings und Nachdenkens würde ich deshalb eine Empfehlung aussprechen, weil die Charaktere, die Welt und die Geschichte mich so begeistert haben :)

Schwarzer Mond über Soho (Peter Grant, #2)
416 Seiten

Eine schöne Fortsetzung des ersten Bandes - Peter Grant untersucht den mysteriösen Tod von Jazzmusikern, kümmert sich gleichzeitig um weitere grausige Morde an Männern und genießt dabei auch eine neue Liebesbeziehung. Viel zu sagen habe ich dieses Mal nicht - ich mochte es, mit Peter Grant den Ursachen für die Morde auf den Grund zu gehen und gleichzeitig ein wenig britischen Humor zu genießen. Für alle Fans des ersten Bandes, zum Großteil aber auch separat lesbar. Ich freue mich schon auf die Lektüre des dritten Bandes!

Detektiv Conan Winter Edition
512 Seiten

Wenn man mal nicht so viel Zeit zum Lesen hat, ist ein Manga zur Abwechslung ganz gut. Die "Winter Edition" ist der inzwischen neunzehnte Detektiv-Conan-Sonderband, der in Deutschland erschienen ist und der achte ohne japanische Vorlage (also exklusiv für uns).

Wie zu erwarten, widmet sich der Band winterlichen Fällen - von regulären Fällen, in denen der Kopf eines Schneemanns Schlüssel zur Lösung eines Falls ist bis zu besonderen Fällen wie Shinichis und Heijis eigentlicher erster Begegnung. Das Thema Winter ist dabei mehr oder minder stark vertreten - die Szenerie bildet es immer, aber nur bei drei der sieben enthaltenen Fälle war die winterliche Landschaft für die Auflösung des Falles relevant. Bei den übrigen vier spielt sie dagegen eine atmosphärische Rolle - was nicht unbedingt schlecht ist, aber schade für diejenigen, die sich erhofften, einen engen Zusammenhang zwischen der Jahreszeit und dem jeweiligen Fall zu sehen.

Auch muss erwähnt werden, dass aufgrund der großen Menge der Sonderbände hier Fälle vorhanden sind, die bereits in anderen Bänden abgedruckt wurden - namentlich Akte 3 mit dem Pisco-Fall (auch vorhanden in der "Special Black Edition"), Akte 4 mit einem Kogoro-Fall (auch vorhanden in "Aufgewacht, Kogoro!") und Akte 6 mit einem Heiji-Fall (auch vorhanden in "Shinichi returns"). Leser, die diese drei Sonderbände schon besitzen, werden nur vier neue Fälle lesen, von denen ich zugegeben nur Akte 2, einen Sonoko-Fall, herausragend fand.

Ein Pluspunkt ist dafür der geringe Preis des Bandes - wem also sechs Euro nicht zu schade sind, um für ein paar Stunden in winterliche Fälle zu versinken, sollte also zugreifen, solange die Schwächen des Sammelbandes kein Dealbreaker für ihn sind ;)

Das Dämonen-Labyrinth
256 Seiten

Eine schöne, kurzweilige interaktive Geschichte. Ich habe sie insgesamt zweimal gespielt und war positiv überrascht von den verschiedenen Möglichkeiten, die es gerade zu Beginn gab, auch wenn natürlich ebenso viele Sackgassen vorhanden waren.

Am besten gefielen mir die kindgerechten Rätsel, um dem Dämonen-Labyrinth zu entkommen. So ist der Sieg nicht alleinig dem Zufall zu überlassen, sondern durchaus der Intelligenz derjenigen, die die Rätsel lösen können. Insgesamt ein schöner Spaß für Zwischendurch!

Anne auf Green Gables (Neuübersetzung)
384 Seiten

Schöner Klassiker, in dem mir vor allem Annes und Gilberts Beziehung und Annes Erzieherin Marilla gefallen hat. Anne selbst ist ein wahrlich fantasievolles Kind. Sie hat die Schwäche, sich in ihren Fantasien zu verlieren und oft und lange über sie zu reden, aber gleichzeitig lernt sie aus ihren Fehlern und ist ein fleißiges Kind.

Insgesamt ein angenehmer Roman, der in manchen Aspekten zwar schon veraltet ist, aber hoffentlich noch lange in den Herzen seiner Leser fortleben wird.