- Das Gold der Krähen
- Leigh Bardugo
- Droemer Knaur
- Fantasy
- Spannung
- Charaktere
- Beziehungen
- Mission
- Duologie
- Highlight
Nachdem Inej am Ende des ersten Bandes von Jan Van Eck entführt wurde, sind Kaz, Nina, Matthias, Jesper und Wylan entschlossen, sie zu retten. Zu diesem Zweck erstellen sie einen komplexen Plan, der mit einem Zusammenspiel von Einbrüchen, Betrügereien und Lügen für Inejs Freiheit sorgen soll. Zudem sucht Kaz weiterhin nach einem Weg, Rache an dem Mann zu üben, der ihm seinen Bruder genommen hat ...
Auch der zweite Band der Duologie begeisterte mich durch eine wunderbare Charakterisierung, eine spannende Handlung und mehreren Schichten eines absolut genialen Plans. Während mich im ersten Band vor allem Kaz, Nina und Matthias begeisterten, sind es hier Inej, Jesper und Wylan, deren Sichtweisen ich besonders gern verfolgte - wobei die anderen drei aber mitnichten zu kurz kommen. Tatsächlich sind die Rollen der einzelnen Charaktere sogar ausgewogener als im ersten Teil.
Sehr schön fand ich es auch, dass die romantischen Beziehungen zwischen den Charakteren eine größere Rolle bekamen, die Romanzen selbst aber weiterhin eine Nebenhandlung blieben. So hat die Romanze den Plot angenehm gewürzt, statt im Weg zu stehen.
Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefiel, war das Schicksal von einem der Hauptcharaktere - in meinen Augen mutete es leicht unnötig an und hätte ebenso gut durch ein glücklicheres ersetzt werden können. Natürlich erwarte ich nicht, dass jeder Charakter sein Happy End bekommt, aber in diesem Fall hätte ich es gegenüber dem eigentlichen Ende bevorzugt.
Insgesamt genauso empfehlenswert wie der erste Band und ein schöner Abschluss der Duologie!
- Das Lied der Krähen
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- Spannung
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- Beziehungen
- Mission
- Duologie
- Highlight
Für dreißig Millionen Kruge bekommt Kaz Brekker einen unmöglichen Auftrag: Er soll in das Eistribunal, ein ausbruchssicheres Gefängnis, einbrechen und einen gefährlichen Wissenschaftler daraus befreien. Zu diesem Zweck stellt er sich eine Truppe zusammen: Inej, das "Phantom" und seine rechte Hand; Nina, eine Magierin aus den Slums; Matthias, ein Verurteilter mit dem Verlangen nach Rache; Jesper, ein Scharfschütze und einer seiner treuesten Begleiter; und Wylan, ein Ausreißer mit einem Händchen für Sprengstoff. Zu sechst stellen sie einen Plan zusammen, um dieses unmögliche Ziel zu erreichen - nur, dass oft sie selbst es sind, die sich im Weg stehen ...
Ich habe diese wundervolle Duologie schon mehrmals gelesen und jedes Mal begeistert sie mich wieder. Die Charaktere, die zuerst durch ihre obengenannte Position vorgestellt werden, bekommen während des Romans unglaublich viel Tiefe und jeden einzelnen von ihnen schließt man früher oder später ins Herz. In diesem ersten Band der Duologie mochte ich vor allem Kaz und die Beziehung zwischen Nina und Matthias, aber auch Inej, Jesper und Wylan glänzten durch ihren dreidimensionalen Charakter.
Nicht zuletzt ist auch die Handlung unglaublich spannend, sodass man konstant mitfiebert und es genießt, die Charaktere mit verschiedenen Problemen umgehen zu sehen. Die eigentliche Handlung um den Einbruch ins Eistribunal beginnt zwar recht spät, gibt einem dafür aber genügend Zeit, die Charaktere kennenzulernen.
Den einzigen Wermutstropfen kann man verschmerzen: Das Alter der Charaktere in Zusammenhang mit ihrem Verhalten und ihrer Vergangenheit. Sie sind alle um die siebzehn, doch würde man als Leser niemals darauf kommen, weil sie alle viel erwachsener wirken, sodass ich es realistischer gefunden hätte, ihr tatsächliches Alter wenigstens um ein paar Jahre anzuheben.
Insgesamt absolut empfehlenswert für alle, die eine spannende Handlung, vielschichtige Charaktere und eine gut ausgebaute Welt lieben - mit anderen Worten: Für alle, die gerne Bücher lesen!
Mitten auf einer Halloween-Party bricht Sarah Matthews plötzlich in den Armen ihres Freundes Chase zusammen und stirbt. Schnell wird klar: Sie wurde ermordet. Mehrere Jugendliche aus ihren Bekanntenkreis sind verdächtig: Chase, ihr Freund; Brooke, ihre beste Freundin; Devin, ihr Stiefbruder; Piper, ihre Erzfeindin; und Jam, Chases ehemaliger Freund. Sie alle waren circa ein Jahr vor Handlungsbeginn direkt oder indirekt in einen Autounfall verwickelt, der danach geheim gehalten wurde und der jetzt ans Licht zu kommen droht. Zudem finden Chase und Brooke, die heimlich ineinander verliebt sind, rote Kraninche, in denen ihnen gedroht wird, ihre Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen ...
Was die Charaktere angeht, hatte ich ein merkwürdiges Leseerlebnis: Einerseits habe ich mich für die Charaktere an sich nicht sonderlich interessiert, andererseits waren es ihre Geheimnisse und ihre teils geheimen Beziehungen zueinander, die mich am meisten zum Weiterlesen antrieben. Gerade die Beziehung zwischen Brooke und Chase ist wundervoll beschrieben, aber auch andere Freund- und Liebschaften kommen nicht zu kurz.
Drei Kernfragen bilden die Basis des Romans: Wer hat Sarah Matthews vergiftet? Wer schickt den beiden Hauptcharakteren Brooke und Chase die roten Kraninche? Und was genau ist damals beim Autounfall passiert? Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Fragen zusammen mit den Charakteren zu lösen, wobei ich eine von ihnen sogar richtig beantwortet habe, während ich bei den anderen beiden total falsch lag XD
Insgesamt ein schöner Jugendthriller mit einer liebevoll beschriebenen Romanze, der imho zwar nicht ganz so tiefgründige Charaktere enthält, dafür seine Handlung mit Fragen und Geheimnissen füllt, die man als Leser unbedingt aufdecken will. Insgesamt empfehlenswert!
Fynn hat ein großes Geheimnis: Er ist trans und zögert wegen schlechter Erfahrungen, sich anderen Menschen anzuvertrauen und ihnen überhaupt nahe zu kommen. Bis er sich in seine Kommilitonin Marie verliebt, die zusammen mit ihren Freunden einen Roadtrip nach Italien plant. Unerwartet wird auch Fynn Teil des Roadtrips - und fühlt sich bald hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen für Marie und seiner Transidentität, die er für nicht liebenswert hält ...
Mit "Not Your Type" liefert uns Alicia Zett einen wunderschönen Liebesroman, der feinfühlig transgeschlechtliche Probleme beschreibt und deutlich macht, dass jeder so perfekt ist, wie er ist, unabhängig von seiner sexuellen Identität und Orientierung. Mehrmals habe ich beim Lesen ein lautes "Danke!" ausgerufen, weil die Autorin so viele wertvolle Botschaften einbaut, die bei anderen Büchern leider oft unter den Tisch fallen.
Erfreut war ich auch darüber, dass Marie mit genauso viel Liebe behandelt wurde wie Fynn; bei vielen Büchern mit zwei Sichtcharakteren fokussiere ich mich oft auf eine von ihnen, aber hier mochte ich sowohl Fynn als auch Marie gleich gern und habe beide Sichten mit Freuden gelesen.
Zuletzt fand ich auch Maries Freunde Joon, Noah und Chiara sehr sympathisch. Sie bekommen natürlich nicht ganz so viel Tiefe wie Marie und Fynn, aber das, was sie uns zeigen, reichte bereits aus, um zu demonstrieren, was für wundervolle Freunde sie sind :)
Eine sehr starke Empfehlung für alle, die sich speziell mit der Transidentität näher beschäftigen, Missverständnisse aus dem Weg räumen und allgemein eine wunderschöne Liebesgeschichte lesen möchten :)
Der fünfzehnjährige Sam hat eine kranke Mutter und ein distanziertes Verhältnis zu seinem Vater, weshalb er, um seinen Problemen zu entfliehen, im Sommer einen Ferienjob in einem Kino annimmt. Dort trifft er auf drei Menschen, die bald zu seinen Freunden werden - und durch die er das Leben erst richtig kennenlernt. Bis sein größter Albtraum wahr wird und die unbeschwerte Schwebe dieses Sommers verfliegt ...
Erwachsenwerden ist das Thema von Benedict Wells' neuestem Roman und absolut fantastisch umgesetzt. Nicht nur beschreibt er Sams Sicht sehr realistisch, sondern auch dieses Gefühl des Unsterblichseins der Jugend, wenn alles möglich und die Zukunft Millionen Jahre entfernt scheint. Das Buch weckte die Nostalgie nach meiner eigenen Jugend und ich bin mir sicher, dass alle sich mit diesem Gefühl identifizieren können.
Die Einbindung von "Hard Land", Sams fiktionaler Schullektüre, ist gut gelungen, nur hätte sie imho ruhig öfter vorkommen und zwischen den Charakteren diskutiert werden können; dafür war die Pointe absolut genial und ein persönliches Lesehighlight.
Wer eine wunderbare Coming-of-Age-Story lesen will, ist hier bestens bedient! Nostalgie gibt es dabei gratis dazu :)
Um sich der Armee des Maskenmanns entgegenstellen zu können, besuchen Conner und Alex Conners Geschichten, um deren Protagonisten zu rekrutieren. Davor müssen sie allerdings erst die eigentliche Handlung zu Ende führen, was leider nicht ganz so einfach ist ...
Ob man mit "Starboardia" ein Piratenabenteuer erleben, mit der "Königin der Galaxis" verschiedene Planeten besuchen, die Superhelden-"GeschwiZZter" kennenlernen oder die archäologischen "Abenteuer von Zeppelin-Boy" miterleben will - für jeden Geschmack hat Connor eine Geschichte geschrieben, die einen begeistert. Auch er selbst lernt sich durch diese Geschichten neu kennen und Alex erkennt, was wirklich in ihrem Bruder steckt.
Am besten gefielen mir hierbei "Starboardia" und "Die GeschwiZZter", weil ersteres schlicht eine schöne romantische Piratengeschichte war und letzteres interessante Dinge über Connor ans Licht brachte. Die "Königin der Galaxis" interessierte mich (vermutlich wegen dem Genre) nicht so sehr, während die "Abenteuer von Zeppelin-Boy" zwar gut, aber arg kurz waren.
Was jedoch alle Geschichten gemeinsam haben, ist, dass es für Hobby-Autoren wie mich mehrere amüsante Stellen gibt, in denen Connor auf die Entstehungsgeschichten seiner Geschichten etc. eingeht, mit denen ich mich sehr gut identifizieren konnte. ;)
Insgesamt eine tolle Fortsetzung der "Land of Stories"-Reihe und ich freue mich schon auf den letzten Band, der im Herbst 2021 erscheinen wird!
- Letzter Augenblick
- Erster Augenblick
- Holly Miller
- blanvalet
- Belletristik
- Romanze
- Drama
- Träume
- Visionen
- Neuerscheinung
Joel kann in seinen Träumen die Zukunft sehen. Gute, schlechte und neutrale Ereignisse weiß er oft Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus. Weil die Träume ein großer Ballast für ihn sind, hat er bisher darauf verzichtet, eine ernste Beziehung anzufangen - bis er auf Callie trifft. Sie arbeitet in einem Café, hat kürzlich ihre beste Freundin verloren und traut sich nicht so richtig, aus sich rauszukommen. Sie und Joel verlieben sich ineinander, doch Joels Träume drohen, ihre Beziehung zu zerstören ...
Der übernatürliche Aspekt in diesem Roman hat mir sehr gut gefallen und ich fand, dass Holly Miller mit Joel realistisch beschrieb, was für einen Einfluss solche Träume auf einen Menschen haben können. Callie war am Anfang zugegebenermaßen nicht so interessant und ich brauchte eine ganze Weile, bis ich mit ihr warm wurde, aber letztendlich gewann auch sie mein Herz.
Die Liebe zwischen den beiden ist rührend beschrieben, wobei sie vor allem in der Mitte des Buches Überhand nimmt. Mir persönlich war sie stellenweise zu lang gezogen, aber Fans romantischer Geschichten werden sich an ihr erfreuen.
Die Nebencharaktere bleiben größtenteils leider blass und ich muss zugeben, dass ich mir letztendlich nur ein paar wenige Namen merken konnte, weil der Fokus definitiv auf Joel und Callie selbst liegt. Wie ihre Beziehung sich gerade nach der Hochphase entwickelt, hat mir dafür außerordentlich gut gefallen!
Weinen musste ich während des Buches zwar nicht, aber emotional ist es durchaus. Von daher würde ich raten, vorsichtshalber ein paar Taschentücher einzupacken ;)
- Fluch so ewig & kalt
- Brigid Kemmerer
- heyne fliegt
- Jugendbuch
- Fantasy
- Märchen
- Schöne und das Biest
- Freundschaft
- Highlight
- Emberfall
- Trilogie
Prinz Rhen von Emberfall ist verflucht. Er lebt in einer Art Zeitschlaufe und verwandelt sich an deren Ende in ein monströses Ungeheuer. Nur durch die wahre Liebe kann sein Fluch gebrochen werden. Rhens Kommandant Grey bringt ihm für seinen letzten Versuch ein Mädchen namens Harper aus Washington D.C., die ganz andere Sorgen hat, als die Märchenprinzessin zu spielen - bis sie sieht, wie schlecht es den Bewohnern Emberfalls geht. Während sie beschließt, ihnen zu helfen, muss Rhen sein Geheimnis vor ihr und allen anderen verbergen ...
Was wie eine ziemlich märchenhafte Handlung ohne Überraschungen klingt, entwickelt sich schnell zu einer wunderbar realistischen Interpretation davon. Im Fokus stehen die Beziehungen zwischen Rhen, Harper und Grey, wobei Brigid Kemmerer sich erfreulicherweise nicht nur auf die (sich sehr realistisch entwickelnde) Beziehung zwischen Rhen und Harper konzentriert, sondern auch auf die Freundschaft zu Grey, die beide teilen. Weil ich überhaupt nicht erwartet habe, neben dem Hauptpaar noch andere wichtige Beziehungen zu verfolgen, freute ich mich, dass auch anderen Freundschaften genügend Platz eingeräumt wurde. Zusätzliche Pluspunkte gibt es dafür, dass alle drei unglaublich sympathische Figuren waren!
Auch die Handlung begeisterte mich, vor allem, weil sie sich ab einem bestimmten Punkt überhaupt nicht so entwickelte, wie ich es vorhersah. Viel mehr kann ich leider nicht verraten, ohne zu spoilern, aber seid euch versichert, dass es sich bei diesem Roman definitiv nicht um eine einfache Interpretation von "Die Schöne und das Biest" handelt!
Der einzige Kritikpunkt besteht für mich in der Qual, die der arme Rhen erleiden muss. Harper sagt von ihrem Bruder Jake an einer Stelle, dass er so aussieht, als hätte das Leben ihn ein paar Dutzend Mal gegen die Wand geworfen, doch auf Rhen hätte diese Beschreibung noch besser gepasst. Ihm geschehen während des Romans so viele schlimme Dinge, dass es ganz schön am Realismus des Romans kratzte. Hier hätte die Autorin meiner Meinung nach eine Grenze ziehen sollen, weil es ab einem bestimmten Punkt schwer wurde, sich mit all seinem Leid zu identifizieren.
Davon abgesehen war der Roman allerdings hervorragend und hat meine Erwartungen in jedem Punkt um ein Vielfaches übertroffen. Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der sich besonders für die Beziehungen zwischen verschiedenen Charakteren interessiert und mal eine etwas andere Märchenfantasy lesen möchte :)
Terrys Freundin Iris leidet an Multipler Sklerose. Aus diesem Grund entschließt sie sich, von Irland nach Zürich zu reisen, um sich dort in einer Klinik das Leben zu nehmen. Als Terry früher als beabsichtigt davon erfährt, zögert sie keine Sekunde damit, zusammen mit ihrem dementen Vater ihre Freundin zu begleiten und sie umzustimmen. So machen sich die drei auf die Reise - eine Reise, die Terry von Grund auf verändern wird.
Auch wenn das Buch spannende Elemente enthält, lebt es vor allem durch seine realistischen Charaktere, mit denen ich mich gut identifizieren konnte. Terry, Iris und Eugene, Terrys Vater, fühlten sich so real an, wie ich es selten erlebt habe. Zwar treffen sie manchmal Entscheidungen, mit denen ich nicht übereinstimmte, aber gerade das machte sie umso realistischer.
Auch der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen beendete. Die Themen Sterbehilfe und Demenz sind nicht für jedermann, aber Ciara Geraghty geht respektvoll mit ihnen um und man merkt, dass sie sich ausführlich mit diesen Themen beschäftigt hat.
Insgesamt kann ich den Roman aus vollstem Herzen empfehlen!
Von einem Toten auf dem Mount Everest bis zum Doppelleben des Jonathan Wild bietet dieses Buch interessante Anekdoten aller Art. Nicht alle Anekdoten werden alle Leser interessieren, aber insgesamt ist garantiert, dass man so einige Dinge lernt, die man davor noch nicht wusste.
Das gelingt Giles Milton vor allem dadurch, alle Anekdoten auch für Unwissende verständlich zu beschreiben - selbst, wenn man mit einer bestimmten Person rein gar nichts anfangen kann, ist ihre Anekdote so geschrieben, dass sie auch für Laien zugänglich ist. Einige Anekdoten wird man vielleicht schon kennen, aber der überwiegende Großteil war zumindest mir unbekannt.
Schön ist auch die Einteilung in insgesamt 16 Kapitel, die je drei Anekdoten behandeln. Dadurch kann man bei Bedarf gleich zu dem Thema springen, das einen interessiert. Das einzig Negative dabei ist wohl, dass es, was die Themenauswahl betrifft, sehr oft um sexuelle und tödliche Angelegenheiten geht - andere Themen kommen zwar auch zur Sprache, aber mir persönlich sind diese beiden Themen besonders stark aufgefallen.
Insgesamt ein kurzweiliges, aber informatives Lesevergnügen!
Nachdem ihre Mutter umgebracht wird, gibt es für Shae nur ein Ziel: Sie will herausfinden, wer der Mörder ist und warum er es getan hat. Zu diesem Zweck reist sie zum Hohen Haus, wo die Barden das schriftliche Wort bewachen. Einer von ihnen ist der Mörder. Nebenbei stellt sich heraus, dass Shae selbst eine Bardin ist ...
Das Buch hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil und setzt die eben erwähnte Haupthandlung gut um, aber leider zieht die unnötige "Romanze" zum unnahbaren Ravod das Buch ganz schön runter. Am Anfang streiten sie sich nur, Ravod blockt Shae stets ab und wettet sogar, dass sie höchstens eine Woche in ihrer Barden-Ausbildung durchhalten wird - aber natürlich fühlt sich Shae trotzdem zu ihm hingezogen, weil er so gut aussieht. Erst ab dem Punkt, als Ravod ihr Ausbilder und etwas sanfter wird, werden ihre Gefühle einigermaßen glaubhaft.
Shaes Beziehung zu ihrem Kindheitsfreund Mads, die am Anfang behandelt wird, gefiel mir dabei um einiges mehr; er ist für Shae da, als es kein anderer ist und riskiert sogar, dass seine Familie ihren Status verliert, als er Shae einen Antrag macht. Die beiden hatten trotz der Tatsache, dass Shae ihn nicht liebt, meiner Meinung nach mehr Chemie als Shae und Ravod.
Bei Shaes Ausbildung fand ich es im Übrigen ein wenig merkwürdig, dass ihre Gabe, gestickte Dinge in der Wirklichkeit erscheinen zu lassen, nie Anwendung fand. Stattdessen beschwört sie mit Worten und das Sticken nimmt eher eine Nebenrolle ein. Das ist hierbei jedoch kein Kritikpunkt, sondern nur etwas, das mir seltsam vorkam.
Zuletzt ist mir die Darstellung von Illusionen positiv ins Auge gefallen - mehrmals zweifelt Shae, ob sie gerade wahnsinnig wird und diese Momente waren außerordentlich gut beschrieben.
Insgesamt handelt es sich um einen recht gewöhnlichen Romantasy-Roman; wer so etwas gerne liest, ist hier also bestens bedient, alle anderen sollten lieber mit etwas anderem Vorlieb nehmen.
"Ihr wisst, was ihr getan habt."
Mit diesem Satz enterbte Mildred Story ihre vier Kinder vor über zwanzig Jahren, wobei alle vier behaupten, nicht zu wissen, was ihre Mutter damit gemeint hat. Als Mildred ihren Enkeln - Milly, Aubrey und Jonah - eine Einladung schickt, während des Sommers auf ihrer Insel zu arbeiten, damit sie sie kennenlernen kann, stimmen die Cousins aus unterschiedlichen Gründen diesem Angebot zu. Nur, dass ihnen schnell ein paar Ungereimtheiten auffallen: Als sie ihre Großmutter treffen, scheint diese überhaupt nicht zu wissen, dass sie kommen würden. Das Geheimnis ihrer Eltern ist ebenfalls etwas, was es aufzudecken gilt. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass einer der Cousins nicht die Person ist, die sie vorgibt zu sein ...
Mit ihrem neuesten Roman "The Cousins" beweist Karen M. McManus ein weiteres Mal ihre Erzählkunst. Ich habe Millys, Aubreys und Jonahs Sichten mit Spannung verfolgt und bei jeder neuen Offenbarung mitgefiebert und mitgerätselt, um das ganze Puzzle zusammenzusetzen. Die drei Cousins waren mir unglaublich sympathisch, wobei ich spontan gar nicht sagen könnte, wen ich am liebsten mag, weil es der Autorin hervorragend gelungen ist, sie alle dreidimensional zu beschreiben.
Dasselbe trifft auch auf die Handlung zu. Ich hing förmlich an den Zeilen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und welches neue Geheimnis an Licht kommen wird. Gerade die Offenbarung um einen der Cousins hat mich komplett aus der Bahn geworfen, aber auch die Probleme der anderen zwei fesselten mich. Insgesamt waren alle drei - in Ermangelung eines passenden deutschen Wortes - relatable und neben den tollen Twists das Highlight des Buches.
Wer also Lust hat, einen spannenden Roman mit sympathischen Protagonisten zu lesen, ist hier bestens bedient; für mich war der Roman mindestens genauso gut wie "One of Us is Lying"!
Als Anna auf dem Weg zum Einkaufen einem Kaninchen und einem magischen Spiegel begegnet, gerät ihre Welt schnell durcheinander. Mithilfe des zweiseitigen Spiegels kann sie zwischen ihrer Welt und dem Land-auf-der-anderen-Seite hin und her wechseln - einem Land, das von Evil dem Fürchterlichen bedroht wird und nur vom Kühnen Kämpfer - demjenigen, der durch den Spiegel kommt - besiegt werden kann.
Die ängstliche Anna stimmt zunächst nur zu, das Land zu retten, weil sie mithilfe des Spiegels jederzeit in ihre eigene Welt kann. Doch dann verliert sie ihn und muss von nun an selbst beweisen, was in ihr steckt - was besonders schwierig wird, als sie erfährt, dass ein Irrtum vorliegt und sie gar nicht die Auserwählte ist ...
Ursprünglich ist dieses Kinderbuch von Kirsten Boie im Jahr 2001 erschienen. Es nach so vielen Jahren wieder zu lesen, zeigte mir, was für eine wunderbare Autorin Kirsten Boie doch ist: Ihr Schreibstil und ihre Figuren wachsen einem sofort ans Herz und die Geschichte ist trotz klischeehafter Schwarzweißmalerei ein wunderbares Leseerlebnis. Jedem Kirsten-Boie-Fan, aber auch jedem Kinderbuch-Fan, würde ich diesen Roman deshalb wärmstens ans Herz legen!
Ich bin keine große Film- und Serienschauerin. Beides ist in meiner Prioritäten-Liste recht niedrig angesiedelt. Zudem habe ich Streaming-Dienste nie benutzt, weil ich DVDs bevorzuge.
Doch natürlich stimme ich der Autorin Carolina Hein zu, dass die Analyse von Filmen und Serien geschriebene Geschichten verbessern kann. In ihrem Schreibratgeber bildet der Fokus auf audiovisuellen Medien die einzigartige Note, die jedes Werk meiner Meinung nach braucht. Mit zahlreichen Beispielen und einer bildlichen Sprache zeigt die Autorin uns kurz und knackig, was beim Erfinden von Geschichten zu beachten ist: Figuren, Handlungen, Geheimnisse erfolgreicher Autoren und noch mehr.
Die Kürze des Schreibratgebers ist dabei von Vorteil. Ohne sich in unnötigen Ausschweifungen zu verlieren, zeigt Carolina Hein anhand konkreter Beispiele, die in der Regel aus der Welt der Streaming-Dienste kommen, wie man als Autor seine Geschichte gestalten kann bzw. nicht gestalten sollte. Die frische Perspektive, die die Autorin einnimmt, ist dabei für Hobby-Autoren wie mich, die Filme und Serien bisher keine große Beachtung geschenkt haben, von Vorteil. Als Autor muss man natürlich auch viel lesen, aber Carolina Hein gelingt es erfolgreich, die Wichtigkeit anderer Medien zu betonen. Durch sie gelingt es, andere Sichtweisen einzunehmen und seinen eigenen Roman dadurch zu verbessern.
Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die Tatsache, dass die Autorin zum Verständnis notwendige Spoiler ankündigt und sie ansonsten vermeidet. Ihre Beispiele unterstreichen ihren Standpunkt und ihr Schreibstil trägt zusätzlich zu einem tollen Lesevergnügen bei.
Dementsprechend kann ich diesen Schreibratgeber allen ans Herz legen, die das Schreiben von Geschichten mal aus anderen Augen betrachten wollen und innerhalb kurzer Zeit wertvolle Tips sammeln möchten. Und natürlich danke an Carolina Hein dafür, den Wert anderer Medien zu zeigen!
Mateo und Rufus bekommen beide am selben Tag einen Anruf vom Todesboten, der ankündigt, dass sie heute sterben werden. Für ihren letzten Tag suchen beide einen letzten Freund, den sie durch die App "Letzte Freunde" im jeweils anderen finden - entschlossen, gemeinsam an ihrem letzten Tag ein ganzes Leben zu leben.
Ich habe dieses Buch schon mehrmals gelesen, weil mich so ziemlich alles daran begeistert hat: Die beiden Hauptcharaktere und deren überraschend realistisch beschriebene Beziehung; das Premise eines Todesboten und seine Einflüsse auf die moderne Welt; die einzelnen Nebenhandlungen, die ein größeres Bild bilden; und die vielen unvergesslichen Momente, die Mateo und Rufus miteinander erleben.
Ihre Beziehung hat mir gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, wie lange man jemanden kennt, sondern, wie man diese Zeit miteinander verbringt. Wie gesagt wurde ihre wachsende Beziehung sehr realistisch beschrieben, da beide sich erst am letzten Tag ihres Lebens kennenlernen, ihre Zeit aber mit vielen wertvollen Momenten füllen, die sie auf glaubwürdige Weise aneinander näher bringen.
Die Nebencharaktere verdienen definitiv auch eine Erwähnung. Manchmal springen wir als Leser kurz zu einer anderen Figur und lesen ein bisschen was aus ihrem Leben und dem Einfluss, den der Todesbote auf sie hatte. Hier haben mich die Details und die Art und Weise, wie sie miteinander verwoben wurden, sehr beeindruckt.
Ein großes Lob auch dafür, dass beide Hauptcharaktere zwar wie angekündigt sterben, ihre jeweilige Todesart aber auch dann passiert wäre, wenn sie sich nicht kennengelernt hätten. Als jemand, der den "Bury Your Gays"-Tropus nicht mag, fand ich die Tode sehr gut umgesetzt.
Insgesamt habe ich dieses Buch sehr genossen und werde es sicher noch ein paar Mal mehr lesen!