"Die Wahrheit über das Lügen" versammelt zehn Kurzgeschichten, die Benedict Wells im Lauf der Jahre geschrieben hat. Es war ein kurzweiliges Leseerlebnis, das mir dennoch Spaß gemacht hat.

Die Hauptgeschichte "Das Franchise", in der jemand in die Vergangenheit reist und George Lucas die Idee zu "Star Wars" klaut, ist dabei definitiv das Highlight. Sie war sehr gut recherchiert und verstand es, die Konsequenzen für den Eingriff in die Zeitlinie realistisch zu halten, anstatt uns eine übertrieben schlechte oder gute Zukunft zu präsentieren, wie es oft bei Zeitreisegeschichten vorkommt. Dürfte ich nur eine der zehn Kurzgeschichten lesen, würde ich definitiv diese wählen.

Die anderen neun waren im Gegensatz dazu durchwachsen - "Die Wanderung", "Die Muse", "Ping Pong", "Die Fliege" und "Hunderttausend" haben mir gut bis sehr gut gefallen, während ich mit "Das Grundschulheim", "Richard", "Die Nacht der Bücher" und "Die Entstehung der Angst" nicht so viel anfangen konnte. Ein/e andere/r Leser/in mag jedoch eine ganz andere Liste von persönlichen Lieblingen finden.

Allein für die Lektüre der Star-Wars-Geschichte lohnt sich das Lesen jedoch, finde ich. Ich bin noch nicht einmal Star-Wars-Fan und habe nur eine grobe Ahnung, was die Handlung und die Charaktere betrifft, aber Benedict Wells hat "Das Franchise" so gut geschrieben, dass das keinen Unterschied für mich machte. (Obwohl es sicher noch mehr Spaß macht, die Geschichte als eingefleischter Fan zu lesen.)

Eine weitere Kurzgeschichtensammlung würde ich durchaus begrüßen, am besten mit Geschichten, die so gut ausgebaut sind wie "Das Franchise"!

Eine Reihe von Kurzgeschichten zu verschiedene Themen, die alle irgendwie vom Ende handeln. Es waren einige Gedankenspiele dabei, die ich sehr mitreißend fand (zB die Geschichte, wie einer in der Zeit zurück reist und die Idee für Star Wars klaut) und auch einige, die mich sehr bewegt haben (zB die mit dem Mann der die Fliege im Glas der Frau ertränkt). Mit manchen konnte ich auch nicht so viel anfangen. 3,5 Sterne würde ich sagen:)

Schöne Kurzgeschichtensammlung. Alle Kurzgeschichten beschäftigen sich irgendwie mit Ende und Anfang von verschiedenen. Die erste erinnert mich stark an Robert Seethalers “ein ganzes Leben”. Sehr interessant fand ich außerdem die Zeitreisegeschichte, in der der Zeitreisende die Star Wars-Filme statt George Lucas auf den Filmmarkt bringt.

Nach "Vom Ende der Einsamkeit" natürlich mit hohen Erwartungen gelesen. Nicht jede der Kurzgeschichten hat mir gefallen, im großen und ganzen aber auch ein sehr gutes Buch. Lieblingsstory: "Das Franchise".

Ich bin ein bisschen durcheinander. Aber ich glaube genau das will deutsche Gegenwartsliteratur ja, oder?

Ich liebe 'Die Muse' und 'Die Nacht der Bücher', mag die Fantasie und das künstlerische in der ersten, den Humor in der zweiten Kurzgeschichte. An anderer Stelle ließen mich Kapitel mit einem beklemmenden Gefühl, sowas wie Angst und Traurigkeit, manchmal auch nur mit einem riesigen Fragezeichen in den Gedanken zurück.

Ich kann es jedem ans Herz legen, der ein bisschen Nachdenken, ein bisschen Abschalten, ein bisschen Reflektieren will.