Bücherregal lädt …

Hab lange gebraucht um reinzukommen. Ishiguro beschreibt sehr detailreich das Leben der Hauptfigur, das nach Lesen des Klappentextes nur kleine Überraschungen bereithält. Aber gerade die Details lassen in der zweiten Hälfte die Figuren sehr nahe an einen heran und so bleibt das Buch auf eine etwas verschwommene Art haften. Eine andere Art der Ergänzung zu Handmaid’s Tale oder A Brave New World.

Ich weiß auch nicht ganz, was ich davon halten soll. Die Grundidee der Art von Zeitreise (Leute können mittels Technik mit der Vergangenheit kommunizieren, die sich dadurch dann aber ändert und deren Zeit genau gleich weiter verläuft) ist ganz interessant, aber insgesamt hat es bei mir vor allem ein Gefühl von Verwirrung zurückgelassen.

↑ 2024
2023 ↓

Innerhalb von ein paar Stunden gelesen. Es geht um einen Nachmittag von Bast, der sich so rumtreibt. Hat mir viel besser gefallen als erwartet. War auch sehr schön, um wieder in die Stimmung der Königsmörder-Trilogie einzutauchen.

Ich kann verstehen, dass es nicht so sehr beliebt ist. Strömquist hat Beschreibungen aller Sternzeichen und dann eine mehr oder minder kritische Auseinandersetzung mit Astrologie allgemein, die sich quasi auf “entweder man macht es zum Spaß” oder “es ist etwas schwierig” zusammen fassen lässt.

Mir hat es irgendwie Spaß gemacht. Wie immer bei Strömquist gibt es super viele interessante Facts über bekannte Persönlichkeiten, ein paar Gedanken, die zumindest zum Nachdenken anregen, auch, wenn ich persönlich eigentlich mit dem Thema gar nichts anfangen kann. Muss man wohl mit mehreren ironischen Blicken lesen.

In Anlehnung a den Klassiker passiert ein Mord in einem Zug durch das winterliche England. Irgendwie nicht schlecht und durchaus auch überraschend. Es hat aber leider nicht ganz die Zugatmosphäre der bekannten Geschichte oder so ganz eine Weihnachtsstimmung aufkommen lassen. Dafür super tolles Pubquiz-Format und eine interessante gesellschaftskritische Perspektive.

Als Nachtrag zum Dunklen Turm gibt es ein Buch, das zwischen Band 4 und 5 spielt. Die Gruppe um Roland ist für eine Nacht eingesperrt und er erzählt zwei Geschichten in einer. Macht irgendwie Spaß und ist wie ein netter Epilog.

Buch über die Beziehung zwischen zwei Personen, die gemeinsam mit einem Freund ein Computerspieleunternehmen gründen. Es ist gefühlt mit Referenzen zu den Computerspielen der 90er und wirkt etwas wie ein Mix zwischen ‘An absolutely remarkable thing’, ‘A little life’ und ‘Ready Player One’. Ist sehr gute Unterhaltung und macht richtig viel Spaß.

Hatte mir Spannung in Norwegisch her Landschaft erhofft, aber irgendwie kommt das Landschaftsgefühl leider nicht rüber. Dafür einige Wendungen, die ich nicht gesehen habe, aber die mich auch nicht so ganz packen.

Der letzte Band hat mir definitiv am Besten gefallen von den letzten dreien. Ein würdiger Abschluss, der voll mit kleinen netten Geschichten steckt wie dem Dandelon und dem zeichnenden Künstler mit seinem besonderen Talent.

Der zweite Teil der Century-Trilogie behandelt den zweiten Weltkrieg. Finde es wieder super interessant die verschiedenen Ereignisse in ihrer Parallelität wahrzunehmen. Es gibt jedoch noch mehr Charaktere als im ersten Band, da die Personen aus dem ersten Buch nun alle Kinder haben. Auffallend ist auch, dass manche Sichtweisen sehr kurz oder gar nicht vorkommen: der jüdische Blick wird nur am Rande durch eine Nebenfigur dargestellt und der Holocaust und die Konzentrationslager auch sehr verkürzt behandelt. Auch die Situation in Ländern außerhalb Europas, Russlands und der USA kommt quasi nicht vor, weil es da auch keine Figur gibt. Damit bleibt es dann auch ein sehr westlicher und von den Siegern getragener Blick auf den zweiten Weltkrieg. Leider kommt auch die von Hannah formulierte "Banalität des Bösen" viel zu kurz, weil die Nationalsozialisten stets wie eine böse Einheit wirken und die Funktionen der Deutschen bei der Mitwirkung fehlt. Irgendwie schade, weil das hätte ein deutlich volleres Bild geben können.

Hatte eigentlich gedacht, dass ich es schon gelesen hatte. Wie immer stößt Strömquist auf ihre eigene Art und Weise Gedanken an. Dieses Mal nicht zum Thema Beziehung, sondern zur Thematik Schönheit: die Wahrnehmung, der Umgang und die Auswirkungen.

Sehr zu empfehlen.