Beck, der mir lange unsympathisch war und erst gegen Ende bei mir Punkten konnte. 4,5/5 - gibt’s hier aber nicht.
Immer noch eines meiner Lieblingsbücher. Und Christian Ulmen liest es einfach unglaublich gut.
Robert Beck ist Lehrer, in seinem Herzen jedoch Musiker. Als er in einer seiner Klassen ein unglaubliches Musiktalent, den Jungen Rauli Kantas, entdeckt, blüht ein neuer Traum auf: Rauli als Manager helfen, ganz oben anzukommen. Während er sich auch um Lara, seine zehn Jahre jüngere Affäre, und Charlie, seinen depressiven besten Freund, kümmert, wird Beck langsam klar, dass er auch sein eigenes Leben in den Griff bekommen muss ...
"Becks letzter Sommer" ist ein wunderbarer Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat, was vor allem an den Charakteren (speziell Beck und Rauli) als auch an den verschiedenen Handlungssträngen liegt, die Benedict Wells sehr gut in die Handlung eingebaut hat. Speziell die Geheimnisse der Charaktere laden sehr zum Weiterlesen ein, z.B., was es mit den gelben Zetteln auf sich hat, die Rauli dauernd schreibt und warum Charlie plötzlich seine Mutter in Istanbul besuchen will. Einzig zu Lara hätte ich gerne noch mehr gelesen, aber dafür hat sie immer, wenn sie aufgetreten ist, einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Am Anfang eines Kapitels (die hier "Songs" genannt werden) folgt eine kurze Zusammenfassung der Dinge, die den Leser erwarten, was bereits Vorfreude und Neugier in mir geweckt hat. Sehr gut gefiel mir auch, dass Becks Geschichte eine Erzählung in einer Erzählung war - ab und ab springen wir zum Autor seiner Geschichte über und wie dieser Interviews mit Beck führt, um herauszufinden, wie es nach einem bestimmten Punkt weitergegangen ist.
Das einzige, das mir nicht gefallen hat, kann man letztendlich verschmerzen: Der Hund stirbt. D: Das fand ich ganz schön unnötig, aber davon abgesehen? Ein absolut hervorragender Roman, der einem nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch die wichtigen Fragen des Lebens stellt!
Verpackt in einen spannenden Roadtrip mit wunderbar skurrilen Figuren erzählt Benedict Wells mit Becks letzter Sommer eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Musik, die sich mit wichtigen Fragen des Lebens auseinandersetzt: Was macht mich zu dem, was ich bin? Wo liegt meine Aufgabe? Ist das wirklich alles? Bin ich zufrieden? Habe ich Träume und falls ja, wie wichtig sind sie mir?
Es ist eine Art Suche nach sich selbst. Ein Prozess, den jeder im Laufe seines Lebens durchlaufen muss. Genau an diesem Punkt hat mich das Buch vor einigen Jahren beim ersten Lesen abgeholt, war mir ein stückweit vielleicht sogar Wegweiser und ist es auch heute noch.
Becks letzter Sommer ist die Geschichte eines fast 40jährigen Lehrers, der plötzlich die Erfüllung seiner Jugendträume in greifbare Nähe gerückt sieht, als er in seiner Klasse das musikalische Genie Rauli entdeckt: Ein begnadeter Gitarrist, dem auch geniale Texte und Melodien nur so zuzufliegen scheinen. Beck, dem eine Musikerkarriere verwehrt blieb, sieht sich schon als Manager von Rauli neben ihm auf den Bühnen der Welt stehen. Doch dieser Sommer hat noch mehr zu bieten: Er beginnt eine Affäre mit der 10 Jahre jüngeren Lara, die ihm näher kommt als ihm lieb ist. Und sein einziger Freund Charlie, ein knapp 30jähriger schwarzer Hypochonder, scheint nun endgültig durchzudrehen und bedarf dringend seiner Hilfe. Becks bisher so gleichförmiges (man könnte auch schreiben, langweiliges) Leben, wird heftig durcheinandergewirbelt. Und ehe er es sich versieht, befindet er sich zusammen mit Rauli und Charlie auf einer Autofahrt von München nach Istanbul mit unvorhersehbarem Verlauf.
Oberflächlich betrachtet bringen sie Charlie zu seiner Mutter, doch in Wahrheit sind sie alle drei auf der Suche nach dem, was ihrem Leben einen Sinn verleiht. Beck, der von seinem gefühllosen Vater in den Lehrerberuf gedrängt wurde, dessen wahre Leidenschaft aber der Musik gehört. Charlie, der sich seit gut 10 Jahren in allen möglichen und unmöglichen Dingen versucht hat und trotzdem noch keinen Schritt weiter ist. Und Rauli, dieses musikalische Wunderkind, der sich mit Hingabe jedoch einer völligen anderen Sache widmet. Lara ist die einzige, die zu wissen scheint, was sie vom Leben will und fehlt somit bei dieser Fahrt quer durch Europa.
Auch wenn es nach einem ziemlich ernsthaften Thema klingt, ist die Geschichte durchweg unterhaltsam und amüsant geschrieben. Die Figuren sind teilweise drastisch überzogen dargestellt (insbesondere Charlie) ebenso wie manche der beschriebenen Ereignisse, so dass es zeitweise beinahe ins Klamaukhafte abrutscht. Die Sprache kommt gelegentlich flapsig und schnoddrig daher, und erinnert mehr an gesprochenes als an geschriebenes Umgangsdeutsch. Für meinen Geschmack hat Wells diesem Buch etwas zu viel aufgeladen. Die Beziehungen Becks zu seinen Freunden, deren jeweils eigene Geschichten sowie die Suche nach dem Sinn des Lebens – etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen.
Dennoch: Für das Erstlingswerk eines 23jährigen ein guter Beginn. Und für die, die es lesen wollen, ein unterhaltsames und amüsantes Buch mit ernsthaften Untertönen, an das man jedoch keine zu großen Erwartungen stellen sollte.
Gutes Buch mit teilweise etwas abstruser Handlung aber so tollen Zitaten, dass es trotzdem 5 Sterne verdient.
Großartige Geschichte um einen Lehrer und Möchtegernmusiker, einen Junkie und Hypochonder und ein junges Musiktalent, die mir als Musiker erst Recht sehr gefallen hat. Verrückt, aber nicht zu abgedreht, unterhaltsam, aber nicht prinzipiell lustig. Spannend und mitreißend auf persönliche Art. Auch für nicht-Fans von Bob Dylan. Und mit einer kleinen Nebenrolle eines verrückten Typen aus Gelsenkirchen.
4 Sterne aufwärts. Gut zu lesende Geschichte, authentische Charaktere, clever und unterhaltsam. Einzig das Ende fand ich nicht so raffiniert, wie es große Teile des Buches vorher waren.
Hatte beim Lesen schon Christian Ulmen vor Augen, das ist genau seine Art von Charakter. Bin auf dem Film gespannt.
Jeder hat einen Beck in sich.
Lehrer, der gescheiterter Rockstar ist; ausländischer Guitar-Prodigy