Insgesamt ein Buch zum Thema-Schlaf.
Aber ich stellte beim Lesen fest, dass ich mir alle Fakten in den letzten Wochen schon per Google, ChatGPT und Social Media erschlossen hatte, daher hielt der Erkenntnisgewinn in Grenzen. Hat natürlich auch etwas beruhigendes, dass die Infos nicht falsch waren.
Auch ein halber Stern Abzug weil die Struktur etwas repetitiv war. Hatte den Anschein, dass hier ein überschaubarer Haufen an Infos auf ein Buchformat gestreckt werden musste. Immerhin angenehme kurze Kapitel. Gut weg zu lesen oder weg zu hören.
Nach “Acht Berge” das zweite Buch, das ich von Paolo Cognetti lese.
Wie beim ersten: Tolle Bergromantik. Sehr schöne Sprache. Dass es eine Übersetzung aus dem italienischen ist, merkt man gar nicht, der deutsche Text ist wirklich gut.
Aber: Irgendwie packe mich die Bergkulisse in diesem nicht ganz so sehr wie im ersten. Außerdem gibt es so einen Beziehungsplot zwischen einem Autor in seinem 40ern der mit einer Frau in ihren 20er anbandelt. Verstehe nicht, wieso das so romantisiert werden musste. Es ging sicherlich um verschiedene Lebensphasen in denen die zwei sich begegnen, aber das hätte man sicherlich gut hinbekommen können ohne diesen alte patriarchale Klischee zu bedienen.
Alles in allem: Schöne kurzweilige Geschichte aus den Bergen, diesmal mit mehr Tälern als Gipfeln (ha!) in meinen Augen.
The core idea: Aim not to accumulate too much money, because that would mean you had worked too much and missed out on experiences in your life that you could have had instead.
I agree with many of Perkin’s points. Sometimes the content seemed targeted at people with way higher networth than I will ever expect to have. And at the core, the idea is as simple as any child would put it: Make the best of your life, don’t focus on money as a goal in itself. Also, it seemed a little shallow occasionally to equate “good life experience” with “more money spent”. But I guess that doesn’t ruin the main idea.
Some nice concepts:
- Calculating your “peak”, i.e. you age where you should stop accumulating and start spending.
- planning out your life in phases of 5-10 years duration. Map out the experiences you still want to have and make sure you do them at an age where you can still enjoy them. Don’t postpone the until you (or your family members) are too old to enjoy them or when your kids have left the house.
- if you’re afraid to run out of money because you get older than you anticipated: get an annuity or long term care insurance. I have always scoffed this off before but now I understand why it could make sense
- the best spending years should be between 20 to 60 years old and not at the traditional retirement age, as most people plan it
- if you really care about giving money to your kids or a charity, do it with intention while you’re still alive. Don’t leave it as an inheritance
PS: The audio book was fine, but not great. I think Bill Perkins read it himself? In any case, there are some reading pauses in the text. I think a professional narrator would have done a slightly better job. But still a good audio book.
Der Rückblick von Schäuble auf sein Leben, fertig gestellt ganz kurz vor seinem Tod.
Ein spannender Bericht aus 50 Jahren Tätigkeit im Bundestag. Lehrreich, wie er Epochen wahrgenommen und mit gestaltet hat, die vor meiner aktiven Erinnerung passierten: Etwa die Beziehung zur DDR und später die Wiedervereinigung. Auch seine Neigung zum Umwelt- und Klimaschutz war mir neu.
Gut, tiefsinnig und nachdenklich geschrieben.
Es drängt sich ein direkter Vergleich zu Merkels Autobiografie auf, wegen der politischen und zeitlichen Nähe der Publikation. Inhaltlich zeigt Schäuble viel mehr Reflektion und Selbstkritik, vielleicht auch ein Effekt des Alters und der Nähe zum Tod. Geschichtlich spannend sind beide Bücher. Sprachlich ist das Buch von Schäuble auf einem anderen Level als der eher trockene Text von Merkel.
Fazit: Sehr lesenswert (in meinem Fall hörenswert), wer einem Menschen zuhören möchte, der die “alte” wie die “neue” Bundesrepublik begleitet hat wie kaum ein anderer deutscher Politiker.
Mit ein paar Jahren Abstand lese ich den Bericht vom Wahlkampf des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Markus Feldenkirchen hat den Wahlkamp 2017 hinter den Kulissen verfolgt und berichtet sehr intim davon, wie das Auf und Ab von Schulz vor sich ging.
Das Buch macht mir Hoffnung und ist gleichzeitig tragisch.
Hoffnung, weil ich erkenne, dass es sie gibt: Die Menschen wie Martin Schulz, die authentisch in der Politik sind, sich nicht hinter Politiker-Sprech verstecken wollen und zumindest versuchen, aus Prinzip zu sprechen und nicht aus taktischer Überlegung.
Tragisch, weil das System der Politik für diese Art von Kandidat nicht zu funktionieren scheint. In der SPD wurde Schulz kaputtberaten, den Medien ist die heiße Headline wichtiger als die echte Auseinandersetzung mit Inhalten. Daneben die Fragmentierung der Aufmerksamkeit durch die neuen und sozialen Medien.
Auch oder gerade mit ein paar Jahren Abstand liest sich die Geschichte sehr packend, denn die angesprochenen Themen sind größer als das Einzelschicksal von Martin Schulz: Die SPD ringt weiter um ihre Bedeutung (jetzt bei 16% statt wie damals bei 20%). Die CDU versucht sich heute, sich von der Merkel-Politik loszulösen und alte Klientel wieder zu erreichen. 20% und mehr der Wählerschaft sind zur AfD gewandert und die Altparteien scheinen keine Chance zu haben, diese Teile der Bevölkerung zu erreichen oder zurückzugewinnen.
Und auch der Umgang mit Politikern in Öffentlichkeit und Medien ist nicht weniger ruppig geworden. In Zügen hat mich das Ringen von Martin Schulz, offen und ehrlich kommunizieren zu wollen an Robert Habeck erinnert. Auch Habeck hat in meinen Augen eine mutige und ehrlichere Art der Kommunikation gelebt, die ihm von großen Teilen der Medien und den Kommentarspalten auf den gängigen Plattformen mit Hass und Häme gedankt wurden.
Und so bleibt bei mir ein eher düsterer Eindruck zurück: Wirkliche Ehrlichkeit, Transparenz und klare Aussagen haben es schwer in der Politik. Und so bleiben diejenigen Charaktere in der Spitzenpolitik übrig, die am ehesten dem Klischee des elitären Machtpolitikers entsprechen. Darüber regt sich Otto-Normalwähler liebend gerne auf, vielleicht sogar zurecht. Eine neue Art der Politik scheint kaum möglich, stattdessen geht die Radikalisierung schrittweise weiter. Wir scheinen genau die Politiker zu bekommen, die wir uns als wütende Bevölkerung herbeireden.
Die Geschichte von Vigga, die es nicht leicht hat, Verbindung zu Menschen aufzunehmen. Nur mit ihrer einen Freundin kommt sie gut zurecht - bis diese schwanger wird und die beiden sich mehr und mehr entfremden. Vigga beginnt im Kopenhagener Aquarium zu arbeiten, wie sie den Oktopus Rosa kennen lernt. Durch Rosa beginnt Vigga, die Welt anders wahrzunehmen.
Ein wundervolles Buch.
Ich war auf der Suche nach aktueller politischer Lektüre, als mir dieses kurze Buch in die Hände fiel.
Eher ein längerer Blogpost als ein Buch, aber spannend: Es entwirft ein realistisches, beunruhigendes Szenario – was passieren könnte, wenn Russland in der Ukraine nicht gestoppt wird.
Masala schildert, wie Russland etwa eine baltische Stadt mit hohem russischsprachigen Anteil besetzen könnte – vergleichbar mit der Remilitarisierung des Rheinlands 1936.
Dort endet das Szenario allerdings auch schon. Die Kernaussage: Ein russischer Angriff auf NATO-Gebiet ohne Reaktion der NATO würde Europas Sicherheitsordnung aushebeln.
Klingt schlüssig. Aber genau da hätte ich mir mehr gewünscht: Was folgt daraus? Was wäre Putins Ziel in so einem Szenario? Was wissen wir darüber? In Talkshows heißt es oft, in seine Reden könne man das alles erkennen.
Fazit: Ein spannender kurzer Text – aber ein bisschen mehr hatte ich mir erhofft.
What a great book! So many helpful points about human relationships in general and the relation to your child and your parents in particular. I've learned a lot.
A book that tells the story of Otto Wächter, former German governor in Poland, who tries to escape capture after 1945 on the Ratline, the famous escape route that helped many Nazis escape to South America in those days (thanks to the catholic church, of course). Unexpectly, Otto Wächter dies in Rome in 1949.
In fact, the book tells many stories: There is also the story of Horst von Wächter, Otto's son, who helps the author to research his father's life and tries to prove that his father was, in fact, a decent man and not guilty in the context of the Holocaust. There is also a love story between Otto and his wife Charlotte. Then there is the story of secret agents in Italy, both on the sides of the Americans and the soviets. And the story about Otto Wächter's final days and the question: Was this a natural death?
The book doesn't give definitive answers to all of these questions, but it tells the story very well. I expected more about the ratline itself (it is the title of the book after all), but I don't mind the unexpected turns the journey took, rather than re-iterating a generic story that I am already familiar with from other literature.
Would definitely recommend to anyone who is interested in stories about the moral and ethical ambiguities that arise when researching a typical German family history.
As my life with a newborn is becoming more complex by definition, I feel a tug towards simplification. I am rediscovering minimalism, I think. So I went back to some classic minimalism thinkers from the early 2010s. This short ebook is a nice and gentle introduction to the way the bloggers approached minimalism back then.