Magic Cleaning
224 Seiten

Aus der Bücherhalle spontan mitgenommen und... puh. Inhaltlich wusste ich großteils, was mich erwartet (deshalb wollte ich es ja lesen!).

Dann aber war ich überrascht, wie schwach dieser Bestseller tatsächlich geschrieben ist. Oder einfach nur sehr holprig ins Deutsche übersetzt? Naja, ich habe auf jeden Fall keinen perfekten Zugang zum Buch gefunden.

Aber 1-2 gute Ideen sind dann doch bei mir hängen geblieben. Zum Beispiel verstehe ich jetzt ihr "Bedanken" bei den Dingen von denen man sich trennt, besser: Auch wenn ein Ding bei mir eine emotionale Reaktion hervorruft (das alte T-Shirt aus meiner Jonglierzeit), bedeutet das nicht, dass es mir jetzt in der Gegenwart echte Freude bereitet. Ich bedanke mich also dafür, dass es damals eine Bedeutung in der Zeit für mich hatte und bin dann bereit mich davon zu trennen, auch um den Dingen in der Gegenwart den Raum zu bieten, mir wirklich etwas bedeuten zu können.

Also so oder so ähnlich.

Dennoch schade, dass der (deutsche) Text so ein Wirrwarr ist.

Echo Burning
592 Seiten

Jack Reacher Nummer 5. Von Urlaub zu Urlaub arbeite ich mich so durch die Reihe. Dieses mal dauerte es überraschend lang, bis es wirklich los ging (und der Body Count anstieg). Mal wieder ein bisschen anders geschrieben als die Teile davor. Ist aber egal, für meinen casual Anspruch genügt es.

Four Thousand Weeks
288 Seiten

A book about our relationship with time and our futile attempts to „manage time“.

I’d give 5 stars because he eloquently introduces some great concepts: embracing that we will never be able to do everything, stop wasting each moment by always living in the future, enjoying the mundane and learning that „to settle“ is something to strive for, not to avoid.

I‘d give 3 stars because the book was sometimes exhausting to read. Clearly well written, Oliver Burkeman sometimes lost me because some paragraphs felt as if they were intently „very well written“ even though simpler language might have also worked.

Overall I enjoyed the book and give it 4 stars.

Tripwire
592 Seiten

Der nächste Teil meiner Guilty-Pleasure-Urlaubslektüre. In Teil 3 der Jack Reacher Serie treibt er sich in New York herum und spürt einem in Vietnam verschollenen Soldaten nach. Was mich irritierte: In Teil 2 wurde Jack Reacher als Typ mit absurd gut kalibriertem Zeitgefühl beschrieben: Er nimmt sich vor, am nächsten Morgen um 6 aufzuwachen und tut es einfach. In diesem Buch nun wacht er auf, guckt auf die Uhr und ist überrascht, dass es schon 8 Uhr ist. Hä? Egal, mein Anspruch ist kein hoher, ich schmöker das einfach so weg.

Pathfinders
320 Seiten

Es war mal wieder Zeit, ein Buch über Finanzen zu lesen. Das hier ist (quasi) eine Fortsetzung von JL Collins' vorherigem Buch "The Simple Path to Wealth". Das Format ist aber ein ganz anderes: 100 kleine Geschichten, die ihm von Leser:innen eingeschickt wurden und ganz verschiedene Lebensrealitäten und ganz verschiedene Zeitpunkte im Leben zeigen. Irgendwie war es so viel nahbarer, als wenn eine einzelne Person (Autor und "hat es bereits geschafft") ein paar Tipps aufschreibt. Hat mir gut gefallen und es war sehr flott und kurzweilig zu lesen.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
224 Seiten

Ein kompaktes Buch über die Geschichte der KI. Keine wirklich tiefe Lektüre sondern eine sehr oberflächliche Sammlung von Meilensteinen aus Technologie, Philosophie, Literatur und Film. Eher ein Coffee Table Book.

Kurzweilig zu lesen und ich habe mir mal die erwähnten Filme notiert, die im Laufe der Jahrzehnte unser kulturelles Verständnis von KI verbildlichen:

  • 1927: Metropolis
  • 1968: 2001 A Space Odyssey
  • 1970: Colossus: The Forbin Project
  • 1982: Blade Runner
  • 1984: Terminator
  • 2001: A.I.

Ich persönlich würde zumindest noch diese ergänzen:

  • 1983: WarGames
  • 1999: Matrix
  • 2002: Minority Report
  • 2013: Her
  • 2016: Westworld
  • 2020: Ex Machina
Der Ernährungskompass
320 Seiten

Um das Buch bin ich schon einige Male (einige Jahre?) herum geschlichten (genau wie um das amerikanische "How not to die", aber das kommt erst noch). Gesunde Ernährung ist meine Achillesferse: Ich weiß, dass es wichtig ist, aber habe es lange nicht genug gefühlt, um mich ernsthaft damit auseinander zu setzen (immerhin ernähre ich mich heute bereits 100x besser als noch vor 10 Jahren). Das Buch ist genau für jemanden wie mich geschrieben: Zitiert aus Studien, alles wirkt mit Hand und Fuß recherchiert, dennoch kompakt auf den Punkt und mit Humor geschrieben. Ein guter Überblick und ein paar zentrale Punkte habe ich für mich auch mitnehmen können.

Die Pionierinnen des Internets
320 Seiten

Zufällig in der Bücherei entdeckt und mit viel Freude gelesen: Dieses Buch nimmt einen mit durch die Geschichte des Internets, von den allerersten Rechenmaschinen und die Vernetzung der Großrechner, über erste Bulletin Boards an Ost- und Westküste bis zum Aufstieg und Kommerzialisieriung des Web in den 90ern und dem Verschwinden vieler individueller Strömungen um die Jahrtausendwende. Das alles wird erzählt anhand vieler weiblicher Pionierinnen, von namhaften Personen wie Ada Lovelace und Grace Hoppe bis zu Namen, die vielleicht eher im Hintergrund bekannt sind. Ich fand die Geschichte(n) sehr gut erzählt und gerade die Anfänge des Web haben mich selbst wehmütig zurück blicken lassen. Gelesen habe ich die Deutsche Ausgabe, da sie in der Bücherei auslag. Mittlerweile hatte ich im Buchladen auch das Englische Original in der Hand ("Broadband"), das ich wahrscheinlich eher empfehlen würde: Die Ausgabe sieht deutlich cooler aus und sprachlich ist es naturgemäß in dieser US-zentrischen Geschichte immer etwas holprig, alles ins Deutsche zu übertragen. Aber auch auf Deutsch sehr lesenswert.

Wer hat den Ball?
192 Seiten

Auch wenn mich Titel und Cover nicht angesprochen haben, klangen die Reviews vielversprechend, deshalb habe ich diesem Buch zur Mitarbeiterführung mal eine Chance gegeben (als Hörbuch). Es ist ein Sachbuch verpackt in einer kurzen Geschichte - ein Format, das ich normalerweise sehr anstrengend finde. Hier war es nur ein bisschen anstrengend und hat irgendwie auch geholfen, besser mitzudenken. Insgesamt fand ich es kurzweilig und hilfreich, also gut.

Scrum: The Art of Doing Twice the Work in Half the Time
237 Seiten

Das Buch habe ich mir spontan am Flughafen mitgenommen, da ich jetzt schon seit ein paar Jahren mit Scrum arbeite und man ja mal die Perspektive von dem Ko-Erschaffer lesen kann.

Wie man schon am Titel erkennt, sind die Zielgruppe wohl am ehesten Business-Leute, die Scrum in ihren Firmen einführen könnten: Das Buch erzählt das „Warum“ hinter Scrum anhand von vielen Beispielen von erfolgreichen und gescheiterten Projekten. Aus meiner eigenen Entwickler-Sicht fand ich „Scrum macht Teams schneller! Buy scrum now!!“ immer ein Argument zum Augenrollen, aber meinetwegen.

Was mich überraschte: Jeff Sutherland war als Pilot im Vietnam-Krieg und wurde durch das ganze Buch hindurch nicht müde, Parallelen zwischen militärischen Praktiken und agilen Projekten zu betonen. Bisschen sehr amerikanisch und nicht so mein Geschmack.

Insgesamt, dennoch: Viele gute Gedanken, wieso Teams mehr Autonomie bekommen sollten, wieso alte Strukturen und Gantt-Diagramme verbrannt gehört und dass Scrum für weit mehr als Software-Projekte funktioniert.

Keine must-read-Lektüre für Menschen, die eh selbst mit Scrum arbeiten, aber vielleicht ein Geschenk für die Führungsriege am Arbeitsplatz, wenn man als Team in alten Strukturen gefangen ist.

War: How Conflict Shaped Us
304 Seiten

Interessantes Buch über die Geschichte von Krieg und wie wir Menschen damit umgehen - individuell und als Gesellschaft.

Das Buch war voller spannender Fakten, aber mir fehlte ein wenig das konsistente Narrativ. So bleib es für mich eine Sammlung von vielen guten Gedanken zu dem Thema, ohne dass es eine klare Kernaussage bei mir hinterlassen hat.

Nur so viel: Am Anfang des 20. Jahrhunderts dachten wir in Europa nach Jahren des Friedens, dass Krieg eine Sache der Vergangenheit sei und höchstens für "weniger zivilisierte" Länder noch eine Option sei. Außerdem war die wirtschaftliche Verbindung zwischen den Ländern so eng geworden, dass Krieg ein Verlust für alle wäre. Dann kam 1914. In den 1920ern hatten wir Europäer unsere Lektion aus dem Ersten Weltkrieg gezogen und Krieg sei nun wirklich eine Sache der Vergangenheit. Dann kam 1939. Es ist 2024 und im kollektiven Bewusstsein ist Krieg "bei uns" eine Sache der Vergangenheit. Das lässt einen leider nachdenklich werden.

The Making of the Atomic Bomb
896 Seiten

Wow, was für eine Geschichte: Von den Anfängen der Atomphysik zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über den Wandel von einer zivilen Forschungscommunity hin zum Manhattan Project - alles im Kontext der politischen Landschaft in Europa, den USA und später dem Pazifikkrieg bis 1945. So viel Inhalt und trotz teils enormer Detailtiefe fand ich jedes Kapitel durchgehen packend geschrieben (für meinen Geschmack).

Ich habe mir mit diesem Buch Zeit gelassen und es in mehreren Etappen im Laufe eines knappen Jahres gelesen.

Es hinterlässt in mir verschiedenste Gedanken: Wozu Menschen als Individuen und als Gemeinschaft doch in der Lage sind, wenn ein klares Feindbild sie eint. Was für eine aufregende technische Reise. Was für eine grausame Eröffnung, die 1945 unwiderruflich in unsere Welt gebracht wurde.