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Einträge mit dem Tag fiction.

Ein kompaktes Buch über die Geschichte der KI. Keine wirklich tiefe Lektüre sondern eine sehr oberflächliche Sammlung von Meilensteinen aus Technologie, Philosophie, Literatur und Film. Eher ein Coffee Table Book.

Kurzweilig zu lesen und ich habe mir mal die erwähnten Filme notiert, die im Laufe der Jahrzehnte unser kulturelles Verständnis von KI verbildlichen:

  • 1927: Metropolis
  • 1968: 2001 A Space Odyssey
  • 1970: Colossus: The Forbin Project
  • 1982: Blade Runner
  • 1984: Terminator
  • 2001: A.I.

Ich persönlich würde zumindest noch diese ergänzen:

  • 1983: WarGames
  • 1999: Matrix
  • 2002: Minority Report
  • 2013: Her
  • 2016: Westworld
  • 2020: Ex Machina

Um das Buch bin ich schon einige Male (einige Jahre?) herum geschlichten (genau wie um das amerikanische "How not to die", aber das kommt erst noch). Gesunde Ernährung ist meine Achillesferse: Ich weiß, dass es wichtig ist, aber habe es lange nicht genug gefühlt, um mich ernsthaft damit auseinander zu setzen (immerhin ernähre ich mich heute bereits 100x besser als noch vor 10 Jahren). Das Buch ist genau für jemanden wie mich geschrieben: Zitiert aus Studien, alles wirkt mit Hand und Fuß recherchiert, dennoch kompakt auf den Punkt und mit Humor geschrieben. Ein guter Überblick und ein paar zentrale Punkte habe ich für mich auch mitnehmen können.

Zufällig in der Bücherei entdeckt und mit viel Freude gelesen: Dieses Buch nimmt einen mit durch die Geschichte des Internets, von den allerersten Rechenmaschinen und die Vernetzung der Großrechner, über erste Bulletin Boards an Ost- und Westküste bis zum Aufstieg und Kommerzialisieriung des Web in den 90ern und dem Verschwinden vieler individueller Strömungen um die Jahrtausendwende. Das alles wird erzählt anhand vieler weiblicher Pionierinnen, von namhaften Personen wie Ada Lovelace und Grace Hoppe bis zu Namen, die vielleicht eher im Hintergrund bekannt sind. Ich fand die Geschichte(n) sehr gut erzählt und gerade die Anfänge des Web haben mich selbst wehmütig zurück blicken lassen. Gelesen habe ich die Deutsche Ausgabe, da sie in der Bücherei auslag. Mittlerweile hatte ich im Buchladen auch das Englische Original in der Hand ("Broadband"), das ich wahrscheinlich eher empfehlen würde: Die Ausgabe sieht deutlich cooler aus und sprachlich ist es naturgemäß in dieser US-zentrischen Geschichte immer etwas holprig, alles ins Deutsche zu übertragen. Aber auch auf Deutsch sehr lesenswert.

Eine kurze Geschichte mit düsterer Atmosphäre. Sehr gut geschrieben, so dass es sich irgendwie von Anfang an bedrückend anfühlte, obwohl ich noch gar nicht wusste, worum es ging (es geht um ein weiteres dunkles Kapitel der Kirche, hier im Irland der 1980er).

Auch wenn mich Titel und Cover nicht angesprochen haben, klangen die Reviews vielversprechend, deshalb habe ich diesem Buch zur Mitarbeiterführung mal eine Chance gegeben (als Hörbuch). Es ist ein Sachbuch verpackt in einer kurzen Geschichte - ein Format, das ich normalerweise sehr anstrengend finde. Hier war es nur ein bisschen anstrengend und hat irgendwie auch geholfen, besser mitzudenken. Insgesamt fand ich es kurzweilig und hilfreich, also gut.

Das Buch habe ich mir spontan am Flughafen mitgenommen, da ich jetzt schon seit ein paar Jahren mit Scrum arbeite und man ja mal die Perspektive von dem Ko-Erschaffer lesen kann.

Wie man schon am Titel erkennt, sind die Zielgruppe wohl am ehesten Business-Leute, die Scrum in ihren Firmen einführen könnten: Das Buch erzählt das „Warum“ hinter Scrum anhand von vielen Beispielen von erfolgreichen und gescheiterten Projekten. Aus meiner eigenen Entwickler-Sicht fand ich „Scrum macht Teams schneller! Buy scrum now!!“ immer ein Argument zum Augenrollen, aber meinetwegen.

Was mich überraschte: Jeff Sutherland war als Pilot im Vietnam-Krieg und wurde durch das ganze Buch hindurch nicht müde, Parallelen zwischen militärischen Praktiken und agilen Projekten zu betonen. Bisschen sehr amerikanisch und nicht so mein Geschmack.

Insgesamt, dennoch: Viele gute Gedanken, wieso Teams mehr Autonomie bekommen sollten, wieso alte Strukturen und Gantt-Diagramme verbrannt gehört und dass Scrum für weit mehr als Software-Projekte funktioniert.

Keine must-read-Lektüre für Menschen, die eh selbst mit Scrum arbeiten, aber vielleicht ein Geschenk für die Führungsriege am Arbeitsplatz, wenn man als Team in alten Strukturen gefangen ist.

Interessantes Buch über die Geschichte von Krieg und wie wir Menschen damit umgehen - individuell und als Gesellschaft.

Das Buch war voller spannender Fakten, aber mir fehlte ein wenig das konsistente Narrativ. So bleib es für mich eine Sammlung von vielen guten Gedanken zu dem Thema, ohne dass es eine klare Kernaussage bei mir hinterlassen hat.

Nur so viel: Am Anfang des 20. Jahrhunderts dachten wir in Europa nach Jahren des Friedens, dass Krieg eine Sache der Vergangenheit sei und höchstens für "weniger zivilisierte" Länder noch eine Option sei. Außerdem war die wirtschaftliche Verbindung zwischen den Ländern so eng geworden, dass Krieg ein Verlust für alle wäre. Dann kam 1914. In den 1920ern hatten wir Europäer unsere Lektion aus dem Ersten Weltkrieg gezogen und Krieg sei nun wirklich eine Sache der Vergangenheit. Dann kam 1939. Es ist 2024 und im kollektiven Bewusstsein ist Krieg "bei uns" eine Sache der Vergangenheit. Das lässt einen leider nachdenklich werden.

Wow, was für eine Geschichte: Von den Anfängen der Atomphysik zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über den Wandel von einer zivilen Forschungscommunity hin zum Manhattan Project - alles im Kontext der politischen Landschaft in Europa, den USA und später dem Pazifikkrieg bis 1945. So viel Inhalt und trotz teils enormer Detailtiefe fand ich jedes Kapitel durchgehen packend geschrieben (für meinen Geschmack).

Ich habe mir mit diesem Buch Zeit gelassen und es in mehreren Etappen im Laufe eines knappen Jahres gelesen.

Es hinterlässt in mir verschiedenste Gedanken: Wozu Menschen als Individuen und als Gemeinschaft doch in der Lage sind, wenn ein klares Feindbild sie eint. Was für eine aufregende technische Reise. Was für eine grausame Eröffnung, die 1945 unwiderruflich in unsere Welt gebracht wurde.

Ich habe Morgan Housels zweites Buch freudig erwartet und es nun gelesen. In "Same as Ever" versucht er universelle Gegebenheiten in menschlichem Handeln, Wirtschaft und im Leben zu identifizieren. Das Buch ist auf den Punkt geschrieben und wieder gut geworden. Für mich persönlich bleibt es dennoch ein bisschen hinter seinem ersten zurück, welches damals immerhin mein Lieblingsbuch des Jahres war (The Psychology of Money). Vor allem liegt das daran, dass er mittlerweile einen Podcast hat und da viele der Ideen (teilweile in exakt den gleichen Formulierungen) bereits "verwertet" hat. So habe ich bei vielen Kapiteln einfach nur nickend weiter geblättert. Dennoch wieder ein gutes Buch!

↑ 2024
2023 ↓

Aus der Bücherhalle spontan mitgenommen: Ein kurzes und knappes Buch, wie chronische Aufschieber besser mit ihrem Hang zur Prokrastination umgehen können. Ich glaube, ich habe einen normalen Hang, manche Dinge aufzuschieben, bin aber nicht so extrem dabei, als dass das Buch wirklich für mich geschrieben wäre. Dennoch ein unterhaltsames kurzweiliges Buch, geschrieben von einem Harvarder Philosophie-Professor.

Dieses war glaube ich das beste von den Büchern, die ich in letzter Zeit zu Street Fotografie gelesen habe. Sehr untechnisch und dennoch praktisch, sehr visuell und trotzdem voller guter Ideen im Text. Das einzige was mich kurz störte war ein bisschen Gate Keeping im Sinne von „wer nicht immer seine Kamera dabei hat, macht es nicht richtig“. Schwang im Großteil des Buches aber nicht so mit, daher alles fein. Insgesamt ein sehr modernes und doch zeitloses Buch zu dem Thema.

Ein Science Fiction Wirrwarr von 2003, klar im Nachhall der Matrix-Erfolge publiziert. Eine Elite-Schule hat 10 Schüler, die in VR unterrichtet werden - bis einer von ihnen verschwindet, oder sogar umgebracht wurde? Zu Beginn drohte das Buch, mich zu verlieren, ab der Hälfte war ich aber gefesselt. Ich schwanke immer noch zwischen 2 und 4 Sternen, bin aber froh, das Buch spontan auf einem Grabbeltisch mitgenommen zu haben (und habe auch erst nach abgeschlossener Lektüre bemerkt, dass der Autor der Sohn von Carl Sagan ist).

Und das nächste Buch in meiner aktuellen Phase, wo ich mich für Street Fotografie interessiere.

Auch das hier war gut. Viele Beispielbilder, einige wirklich gut, andere zumindest lehrreich. Dazu aber auch gut und kurzweilig geschrieben. Hervorragend, um es sich mal für 4 Wochen aus der Bücherhalle auszuleihen.

Eine Biografie über den Henri Cartie-Bresson (1908 - 2004), der die Fotografie (vor allem Street und Reportage-Fotografie) im 20. Jahrhunderts geprägt hat. Entdeckt habe ich das Buch in der Bücherhalle in Hamburg.

Der Name und ein paar der bekannteren Bilder waren mir vorher ein Begriff, aber ich habe dank des Buchs einiges gelernt (und ihn dann auch vernünftig einorden können). Ein paar Details, die ich mir merken will:

  • in den späten 1920ern lernt er erst Malerei bei den Surrealisten der Zeit, bevor er sich der Fotografie zuwendet
  • zeitweise nutzt er nur den Nachnamen "Cartier", weil der Doppelname auf seine Herkunft aus einer Industriellen-Familie hinweist. Das ist ihm damals wohl unangenehm (ungelegen), weil er in den 1930ern dem Kommunismus nahe steht
  • Im zweiten Weltkrieg kommt er in deutsche Kriegsgefangenschaft, begeht mehrere Fluchtversuche und ist beim dritten Versuch erfolgreich
  • er gründet die Bildagentur Magnum mit
  • 1948 ist er zu Besuch bei Gandhi und macht die letzten Bilder Gandhis, bevor dieser am Tag darauf ermordet wird
  • er ist kein Fan der Farbfotografie und vor allem Blitzlicht findet er abscheulich
  • Ab den 70ern spätestens ist er sehr bekannt und verehrt, steht gleichzeitig aber auch für eine alte Schule der in der Realität verhafteten Fotografie, von der die nächste Generation sich durch experimentellere Fotografie abheben will
  • kurz: HCB wird vor allem in Verbindung gebracht mit dem Ausdruck des "entscheidenen Moment" (oder Augenblick) und der Leica, die er immer bei sich hatte

Insgesamt: Viel gelernt. Eine etwas altmodisch anmutenden Kurzbiografie, die aber kurzweilig und reich bebildert ist. Habe ich gerne gelesen.

Der Englische Titel "Read This If You Want To Take Great Photographs" ist ebenso wenig griffig wie der deutsche Titel ("Big Shots! Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen").

So oder so: Wieder ein Fotografie-Buch, diesmal mit gut 100 Seiten sehr kompakt, und dank vieler (berühmter) Fotos auch sehr anschaulich.

Vom Titel her erwartete ich primär Clickbait und Inhalt wie ein Buch aus dem Geschenkeladen, aber es waren wirklich viele schöne kurze Ideen und Konzepte drin.

Kann man mal so weg lesen, Empfehlung.

Passend zu meinem aktuellen Interesse an Streetfotografie (und meiner neuen Karte für die Hamburger Bücherhallen) habe ich mir einen Stapel Bücher über dieses Thema mitgenommen. Einfach so, ohne große Auswahl. Das erste hier ist direkt recht aktuell (2021) und zeigt dementsprechend auch viele Bilder von Straßenszenen zur Corona-Zeit. Der Autor lebt in Düsseldorf und beschreibt seinen Weg ins das Genre sowie seine Sichtweise zur Streetfotografie in Deutschland. Ein Mischung aus teils recht detailliertem "Tutorial" (nicht weltbewegend, aber nett) und konkreten Tipps für die Suche nach Motiven. Am besten fand ich seine konkreten Fotoserien und die Aufforderung, selbst los zu ziehen und aktiv zu werden. Motiviert hat das Buch auf jeden Fall.

Zufällig in Berlin bei Dussmann entdeckt und spontan mitgenommen: Der Fotoreporter Iago Corazza vermittelt hier (laut Cover) „Techniken für Fortgeschrittene“. Das bedeutet konkret, dass er Systematiken zu Motivaufbau, visueller Gewichtung, verschiedener Lichtformen und mehr präsentiert. Gut gefallen hat mir, dass er hunderte Beispielfotos verwendet, um die Konzepte zu demonstrieren. Seine Art der Motive fand ich persönlich weniger relevant, da ich selbst nicht vorhabe, einer Voodoo-Zeremonie in Togo oder einer Beduinen-Wanderung in den Wüsten Marokkos beizuwohnen. Das Buch hat mich insgesamt auf neue Ideen gebracht und mir gut gefallen.