- Age of Darkness
- Into the Dying Light
- Henry Holt
- Jugendbuch
- Fantasy
- Charaktere
- Beziehungen
- Twists
- Romanze
- Freundschaft
- Trilogie
- LGBTQ
- Highlight
Weil ich so unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte von Anton, Jude, Hassan, Ephyra und Beru endet, beschloss ich, nicht bis zum Erscheinen der deutschen Übersetzung im Dezember zu warten, sondern bereits jetzt das englische Original zu lesen (wobei ich aber natürlich auch die Übersetzung lesen werde, sobald sie herauskommt).
Für unsere Protagonisten sieht es schlecht aus: Anton ist seit zwei Monaten verschwunden und laut Kopfgeldjägern, die Jude anheuert, um ihn zu finden, sogar tot. Hassan hat sich entschieden, sein Zuhause – und seine Freundin Khepri – hinter sich zu lassen und Jude und Hector dabei zu helfen, Beru aus den Händen Pallas' zu befreien. Sie wird gezwungen, die Gaben der Menschen auf die Zeugen zu übertragen; wehrt sie sich, wird ihre Schwester Ephyra dafür bestraft. Doch ausgerechnet in Antons Bruder Illya finden beide einen potentiellen Verbündeten, der sie befreien könnte …
Es hat mich unglaublich gefreut, über die neuen und alten Beziehungen der Charaktere zu lesen, weil viele von ihnen nur Kontakt zu einer oder zwei Personen in den vorigen zwei Bänden hatten, hier jetzt aber tatsächlich die Dynamik zwischen allen Protagonisten und Deuteragonisten beleuchtet wird. Natürlich wird auf manche Beziehungen mehr Fokus gelegt als auf andere, aber insgesamt bekommt so ziemlich jedes mögliche Paar zwischen den Charakteren mindestens eine wichtige Szene.
Die Beziehung zwischen Anton und Jude war hierbei natürlich ein Highlight, aber ich mochte es auch, wie beide eine Freundschaft mit Hector geschlossen bzw. erneuert haben, während Hector selbst eine Freundschaft mit Hassan schließt; die Chemie zwischen den beiden Charakteren hat mich positiv überrascht. Auch Ephyra und Hectors Beziehung war aufgrund ihrer Feindschaft und ihrer schwesterlichen bzw. romantischen Liebe zu Beru sehr interessant zu lesen. Zuletzt war Illyas komplizierte Beziehung zu Ephyra und Anton eine, die ich ebenfalls hervorragend umgesetzt fand.
Die Handlung bleibt durchgehend spannend und Katy Rose Pool schafft es hervorragend, den Charakteren Steine in den Weg zu legen. Kein Plan, den sie beschließen, läuft glatt, weil immer etwas Unerwartetes passiert, das sie zwingt, eine andere Lösung zu finden. Das hat sehr zur Spannung beigetragen, weil man nie sicher sein konnte, dass alles problemlos vonstatten geht. Die Enden, die die Autorin letztendlich für die fünf Sichtcharaktere findet, fand ich sehr zufriedenstellend, nur für Hector und Illya hätte ich mir gerne ein anderes Ende gewünscht.
Insgesamt gehört diese Trilogie zu den besten Jugendfantasy-Büchern, die ich je gelesen habe, weil speziell die Charaktere hervorragend umgesetzt sind. Die „Age of Darkness“-Trilogie war Katy Rose Pools Debüt und lässt mich schon jetzt auf ihr nächstes Werk freuen!
- The Age of Darkness
- Schatten ü. Behesda
- Katy Rose Pool
- cbj
- Jugendbuch
- Fantasy
- Romanze
- Abenteuer
- LGBTQ
- Trilogie
- Highlight
Nach dem Finale des letztes Bandes haben alle Protagonisten etwas verloren: Ephyra ihre Schwester, Beru die Möglichkeit eines Todes ohne Reue, Anton seine Freiheit, Jude sein Schwert und seine Gabe und Hassan seine Heimat. Hier im zweiten Band suchen sie nach einem Weg, alles zurückzubekommen.
So schließt sich Ephyra einer Diebesbande an, um den Eleasarkelch zu finden, mit dem sie ihre Schwester ein für alle Mal retten könnte. Hassan wird ein Mitglied der Rebellen, stellt aber schnell fest, dass ihre Ansichten nicht immer übereinstimmen. Beru sucht nach einem Weg, ihre Schuld zu sühnen. Und Anton und Jude suchen nach Judes verlorenem Schwert, wobei ihre wachsenden Gefühle zueinander eine zusätzliche Hürde bilden ...
Schon der erste Band begeisterte mich sehr und dem zweiten gelang es ebenfalls mühelos. Besonders gefiel mir zum einen Judes und Antons aufblühende Beziehung, zum anderen Ephyras abenteuerliche Suche nach dem Kelch. Berus und Hassans Storylines haben mir auch sehr gut gefallen, vor allem, weil beide eine schockierende Überraschung bereithielten, bei der ich erst mal fassungslos auf die Seite gestarrt habe, ehe ich sie vollkommen begriff.
Die Romanzen der jeweiligen Charaktere nehmen dieses Mal mehr Raum ein, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, weil sie den eigentlichen Plot bereicherten, statt ihm im Wege zu stehen.
Besonders großes Lob möchte ich an das Finale aussprechen - sobald ich den letzten Akt der Geschichte begann, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil sich alles immer weiter hochgeschaukelt hat!
Twists gibt es in diesem Roman natürlich auch. Einige habe mich wirklich sehr erschüttert, manche erriet ich dank der eingestreuten Hinweise schon vorher - aber so oder so gefielen sie mir sehr und ich bin schon gespannt, welche uns im nächsten Band erwarten, der leider erst Januar 2022 erscheint.
Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist der sehr eindimensionale Antagonist, der zumindest hier im zweiten Band nicht viel Gelegenheit hatte, Tiefe zu zeigen. Da die restlichen Haupt- und Nebenfiguren sehr gut charakterisiert sind, war es ein wenig irritierend, dass der Antagonist eine Ausnahme darstellte. Aufgrund einiger eingestreuter Hinweise ist es aber durchaus möglich, dass sich das im dritten Band noch ändern wird.
Insgesamt ein fantastischer Nachfolger des ersten Bandes, der diesen sogar noch übertrumpft!
- The Age of Darkness
- Feuer über Nasira
- Katy Rose Pool
- Cornelia Dörr
- cbj
- Der Hörverlag
- Jugendbuch
- Fantasy
- LGBTQ
- Trilogie
- Hörbuch
- Highlight
Eigentlich bin ich kein Hörbuch-Fan, aber da mir "The Age of Darkness - Feuer über Nasira" so gut gefiel, in Kürze der zweite Teil erscheint und mir die Hörproben sehr gefallen haben, habe ich mir den Hörbuch-Download einfach mal gegönnt und bin ein weiteres Mal in diese wundervolle Jugendfantasy-Geschichte eingetaucht.
Cornelia Dörr hat mir gezeigt, dass ich bei den bisherigen Hörbüchern, die ich ausprobierte, wohl einfach Pech hatte, denn dieses hier gefiel mir ausgesprochen gut. Sie liest die Geschichte je nach Anlass mal ruhiger und mal emotionaler vor und schafft es hervorragend, jedem Charakter die richtige Stimme und Stimmlage zu geben. Insgesamt habe ich pro Tag je einen der drei Akte gehört und musste mich zwingen, nicht einfach weiterzuhören, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sie kommende Kapitel spricht.
Ihre Stimme im Allgemeinen ist sehr angenehm, sodass ich auch die "Infodump"-Absätze, die es stellenweise gab, gerne gehört habe; am meisten haben mir jedoch die Dialoge und Actionszenen gefallen, weil sie immer den richtigen Tonfall fand und die Charaktere und die Handlung so allein durch ihre Stimme lebendig werden ließ.
Pluspunkte gibt es auch dafür, dass es sich um eine ungekürzte Lesung handelt, was bei einem Buch mit fast 600 Seiten nicht selbstverständlich ist. Schade insofern, dass es vom zweiten Teil anscheinend kein Hörbuch geben wird; diesem hätte ich nämlich auch sehr gerne gelauscht!
Die Grundlage dieses Romans ist etwas, das ich eigentlich nicht leiden kann: Prophezeiungen. Meiner Meinung nach sollten Autoren endlich aufhören, sich ihrer zu bedienen, weil sie eine Geschichte fast schon automatisch schlechter machen. Trotzdem beschloss ich, dem Buch eine Chance zu geben, weil ich las, dass es an Leigh Bardugos Krähen-Duologie erinnern soll. Was soll ich sagen? Ich bin absolut begeistert!
Obwohl mir der Prophezeiungs-Aspekt trotz guter Umsetzung nicht zusagen will, bietet dieser Roman so viel mehr an, was einen begeistert: Die Charaktere, die Story, die Twists. Unsere fünf Sichtcharaktere sind der Prinz Hassan, die Mörderin Ephyra, der Paladin Jude, der Spieler Anton und die Todgeweihte Beru. Und Katy Rose Pool gelingt es hervorragend, uns alle sympathisch zu machen und ihre guten und schlechten Seiten zu zeigen. Ich habe mit jedem Charakter mitgefiebert, mitgefühlt und mitgehofft. Gehofft, dass jeder sein Ziel erreicht, was gerade bei gegensätzlichen Zielen sehr spannend war. Vor allem, weil die Charaktere mindestens genauso oft scheitern, wie sie gewinnen - in diesem Roman kann man sich nie sicher sein, dass alles gut werden wird, weil die Charaktere hier tatsächlich versagen können und den Preis für falsche Entscheidungen zahlen müssen.
Zusätzlich fanden sich die Figuren in einem erstaunlich dichten Plot wieder - von Anfang bis Ende hing ich an den Buchseiten und habe mich nie gelangweilt, was bei ca. 570 Seiten eine Meisterleistung ist. Die Twists haben mir hierbei wohl am besten gefallen, weil sie überraschend waren, im Rückblick aber allesamt Sinn ergaben. Also genauso, wie Twists meiner Meinung nach sein sollten.
Dementsprechend freue ich mich sehr auf den zweiten und dritten Band, die im Verlauf des nächsten Jahres erscheinen werden. Katy Rose Pool ist hier ein wahrhaft fantastisches Debüt gelungen!
"The Age of Darkness - Das Ende der Welt" ist der dritte und letzte Band der Age-of-Darkness-Trilogie, den ich bereits auf Englisch las, aber natürlich wissen wollte, wie gut er übersetzt worden ist.
Was die Handlung und die Charaktere angeht, war beides sogar noch besser, als ich es in Erinnerung hatte! Die Tatsache, dass ich bereits wusste, was passieren und wie es enden würde, hat meine Freude am Lesen keinesfalls geschmälert, weil es einfach Spaß machte, die Charaktere ein weiteres Mal auf ihrer Mission, die Welt zu retten, zu verfolgen. Die Charakter-Interaktionen, die uns in den vorigen zwei Bänden größtenteils verwehrt blieben, bilden zusammen mit Antons und Judes Beziehung das Highlight.
Was die Übersetzung angeht, bestand schnell ein Anlass zur Sorge: Im Gegenteil zu Band 1 und 2 wurde der dritte Band nicht von Anja Galić übersetzt, sondern von Heide Horn und Christa Prummer-Lehmair. Diesen Wechsel hat man ziemlich deutlich gemerkt, weil vor allem in Dialogen, aber auch im Text plötzlich umgangssprachliche Formulierungen verwendet wurden, die Anja Galić bewusst mied und durch archaischere Ausdrücke ersetzte. Deshalb mochte ich ihre Übersetzung der ersten zwei Bände auch so sehr - die Charaktere drückten sich nie modern aus, sondern für ihre Zeitperiode angemessen.
Im dritten Band ist dem nicht mehr der Fall. Das war vor allem am Anfang recht abschreckend und ich stolperte immer wieder über Sätze, die sich nicht richtig anhörten. Im Lauf des Buches wurde das zum Glück besser, aber ein paar besonders grenzwertige Ausdrücke sind mir dennoch negativ aufgefallen: "Peanuts", "Inselhopping", "Torschlusspanik", "Insider-Informationen" oder auch Sätze wie "allmählich machte es Klick bei ihr", die meinen Lesefluss sehr störten, weil es solche modernen Wörter in den ersten zwei Bänden schlichtweg nicht gab und die Übersetzung selbst davon abgesehen mir stellenweise zu umgangssprachlich war.
Letzten Endes handelt es sich um verhältnismäßig wenige Stellen, aber gerade deshalb fielen sie mir umso mehr auf. Tatsächlich würde ich mir am liebsten eine zweite Übersetzung von Anja Galić wünschen, obwohl ein Großteil des Buches immer noch neutral übersetzt worden ist. Wem es missfällt, in seinen Fantasybüchern moderne Ausdrücke zu lesen, sei hier gewarnt, da diese das eigentlich wunderbare Finale der Trilogie ein wenig schmälern.