Cara studiert am St. Joseph's College und fühlt sich vollkommen überfordert, weil sie ihr Studium, ihren Job, die lange Pendelzeit und ihr mangelndes Geld unter einen Hut bringen muss. Durch ihren Freund Tyler wird sie auf die sogenannten Ravens aufmerksam, eine Studentenverbindung, die ihr mehrere Vorzüge bietet - mit der Bedingung, dass sie so tut, als wären sie und Josh, ein Mitglied der Studentenverbindung Lions, ein Paar. Und keiner darf erfahren, dass alles nur gespielt ist ...
Die Aufgaben, die Cara als Raven-Anwärterin bewältigen muss, sowie ihre Hin- und Hergerissenheit zwischen Josh und Tyler, bildeten den Hauptfokus des Romans. Für mich stand die Wahl zwar sehr schnell fest, weil Tyler Cara sehr viel besser und freundlicher behandelt, als Josh es tut (der Cara hauptsächtlich Befehle gibt), aber insgesamt waren alle Szenen mit den Love Interests lesenswert.
Die Nebencharaktere bleiben leider arg blass, hier hätte ich mir gerne mehr Charakterisierung gewünscht. Auch den Mystery-Aspekt um ein verschwundenes Raven-Mädchen hätte ich gerne etwas ausführlicher gelesen.
Insgesamt hat das Lesen jedoch Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich nach dem Cliffhanger gleich in Band 2 weiterlesen kann ;)
Ivory hat ein Stipendium für die St. Mitchell, eine renommierte Privatschule in New York, bekommen und in den Sommerferien eine romantische Beziehung mit ihrem Mitschüler Heath geknüpft. Doch als die Schule beginnt, hält er sich plötzlich fern von ihr und Ivory erfährt von einem Spiel, das seit Jahrzehnten in der Schule in den ersten Anfangswochen eines Jahres die Leben aller Schüler beherrscht. Auch Ivory wird darin hineingezogen und ist gezwungen, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, wenn sie nicht will, dass ihre Geheimnisse öffentlich gemacht werden ...
Nachdem ich "Pretty Dead" gelesen und gemocht hatte, interessierte mich Stefanie Hasses Vorroman "Secret Game" und ich muss sagen, dass die Autorin sich in mehreren Aspekten sehr verbessert hat. Ob es nun die Charaktere, die Romanze, die Geheimnisse oder der allgemeine Plot sind - im Gegensatz zu "Pretty Dead" befinden sich alle auf einem "okay"-Level. Speziell die Aufgaben des Spiels und die Frage, wann die Charaktere ehrlich und wann vom Spiel geleitet handeln, trieb mich zum Weiterlesen an und sorgte vor allem bei den Charakteren für willkommene Überraschungen, aber insgesamt habe ich nicht so mitgefiebert wie in "Pretty Dead".
Tatsächlich schlussfolgerte ich sehr bald, wer hinter dem Spiel steckt, was in diesem Fall jedoch nicht negativ gemeint ist - ich fand letzten Endes bloß, dass gewissen Aufgaben zu viel Screentime eingeräumt wurde, wodurch die Kernfrage oft im Hintergrund verschwunden ist.
Die Anzahl der Charaktere war imho ein wenig zu hoch, sodass ich eine Weile brauchte, um mir alle Namen zu merken. Dafür bekommt man umso besser mit, wie verschiedene Charaktere zueinander stehen.
Insgesamt also ein ganz passables Buch, bei dem positiv hervorzuheben ist, dass die Autorin an den kritisierten Aspekten offensichtlich gearbeitet hat. Ohne "Secret Game" hätte es das tolle "Pretty Dead" wohl nicht gegeben - und ich bin schon gespannt, wie der neueste Zweiteiler der Autorin, "Matching Night" im Vergleich dazu abschneiden wird!
Mitten auf einer Halloween-Party bricht Sarah Matthews plötzlich in den Armen ihres Freundes Chase zusammen und stirbt. Schnell wird klar: Sie wurde ermordet. Mehrere Jugendliche aus ihren Bekanntenkreis sind verdächtig: Chase, ihr Freund; Brooke, ihre beste Freundin; Devin, ihr Stiefbruder; Piper, ihre Erzfeindin; und Jam, Chases ehemaliger Freund. Sie alle waren circa ein Jahr vor Handlungsbeginn direkt oder indirekt in einen Autounfall verwickelt, der danach geheim gehalten wurde und der jetzt ans Licht zu kommen droht. Zudem finden Chase und Brooke, die heimlich ineinander verliebt sind, rote Kraninche, in denen ihnen gedroht wird, ihre Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen ...
Was die Charaktere angeht, hatte ich ein merkwürdiges Leseerlebnis: Einerseits habe ich mich für die Charaktere an sich nicht sonderlich interessiert, andererseits waren es ihre Geheimnisse und ihre teils geheimen Beziehungen zueinander, die mich am meisten zum Weiterlesen antrieben. Gerade die Beziehung zwischen Brooke und Chase ist wundervoll beschrieben, aber auch andere Freund- und Liebschaften kommen nicht zu kurz.
Drei Kernfragen bilden die Basis des Romans: Wer hat Sarah Matthews vergiftet? Wer schickt den beiden Hauptcharakteren Brooke und Chase die roten Kraninche? Und was genau ist damals beim Autounfall passiert? Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Fragen zusammen mit den Charakteren zu lösen, wobei ich eine von ihnen sogar richtig beantwortet habe, während ich bei den anderen beiden total falsch lag XD
Insgesamt ein schöner Jugendthriller mit einer liebevoll beschriebenen Romanze, der imho zwar nicht ganz so tiefgründige Charaktere enthält, dafür seine Handlung mit Fragen und Geheimnissen füllt, die man als Leser unbedingt aufdecken will. Insgesamt empfehlenswert!
- Letzter Augenblick
- Erster Augenblick
- Holly Miller
- blanvalet
- Belletristik
- Romanze
- Drama
- Träume
- Visionen
- Neuerscheinung
Joel kann in seinen Träumen die Zukunft sehen. Gute, schlechte und neutrale Ereignisse weiß er oft Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus. Weil die Träume ein großer Ballast für ihn sind, hat er bisher darauf verzichtet, eine ernste Beziehung anzufangen - bis er auf Callie trifft. Sie arbeitet in einem Café, hat kürzlich ihre beste Freundin verloren und traut sich nicht so richtig, aus sich rauszukommen. Sie und Joel verlieben sich ineinander, doch Joels Träume drohen, ihre Beziehung zu zerstören ...
Der übernatürliche Aspekt in diesem Roman hat mir sehr gut gefallen und ich fand, dass Holly Miller mit Joel realistisch beschrieb, was für einen Einfluss solche Träume auf einen Menschen haben können. Callie war am Anfang zugegebenermaßen nicht so interessant und ich brauchte eine ganze Weile, bis ich mit ihr warm wurde, aber letztendlich gewann auch sie mein Herz.
Die Liebe zwischen den beiden ist rührend beschrieben, wobei sie vor allem in der Mitte des Buches Überhand nimmt. Mir persönlich war sie stellenweise zu lang gezogen, aber Fans romantischer Geschichten werden sich an ihr erfreuen.
Die Nebencharaktere bleiben größtenteils leider blass und ich muss zugeben, dass ich mir letztendlich nur ein paar wenige Namen merken konnte, weil der Fokus definitiv auf Joel und Callie selbst liegt. Wie ihre Beziehung sich gerade nach der Hochphase entwickelt, hat mir dafür außerordentlich gut gefallen!
Weinen musste ich während des Buches zwar nicht, aber emotional ist es durchaus. Von daher würde ich raten, vorsichtshalber ein paar Taschentücher einzupacken ;)
Nachdem ihre Mutter umgebracht wird, gibt es für Shae nur ein Ziel: Sie will herausfinden, wer der Mörder ist und warum er es getan hat. Zu diesem Zweck reist sie zum Hohen Haus, wo die Barden das schriftliche Wort bewachen. Einer von ihnen ist der Mörder. Nebenbei stellt sich heraus, dass Shae selbst eine Bardin ist ...
Das Buch hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil und setzt die eben erwähnte Haupthandlung gut um, aber leider zieht die unnötige "Romanze" zum unnahbaren Ravod das Buch ganz schön runter. Am Anfang streiten sie sich nur, Ravod blockt Shae stets ab und wettet sogar, dass sie höchstens eine Woche in ihrer Barden-Ausbildung durchhalten wird - aber natürlich fühlt sich Shae trotzdem zu ihm hingezogen, weil er so gut aussieht. Erst ab dem Punkt, als Ravod ihr Ausbilder und etwas sanfter wird, werden ihre Gefühle einigermaßen glaubhaft.
Shaes Beziehung zu ihrem Kindheitsfreund Mads, die am Anfang behandelt wird, gefiel mir dabei um einiges mehr; er ist für Shae da, als es kein anderer ist und riskiert sogar, dass seine Familie ihren Status verliert, als er Shae einen Antrag macht. Die beiden hatten trotz der Tatsache, dass Shae ihn nicht liebt, meiner Meinung nach mehr Chemie als Shae und Ravod.
Bei Shaes Ausbildung fand ich es im Übrigen ein wenig merkwürdig, dass ihre Gabe, gestickte Dinge in der Wirklichkeit erscheinen zu lassen, nie Anwendung fand. Stattdessen beschwört sie mit Worten und das Sticken nimmt eher eine Nebenrolle ein. Das ist hierbei jedoch kein Kritikpunkt, sondern nur etwas, das mir seltsam vorkam.
Zuletzt ist mir die Darstellung von Illusionen positiv ins Auge gefallen - mehrmals zweifelt Shae, ob sie gerade wahnsinnig wird und diese Momente waren außerordentlich gut beschrieben.
Insgesamt handelt es sich um einen recht gewöhnlichen Romantasy-Roman; wer so etwas gerne liest, ist hier also bestens bedient, alle anderen sollten lieber mit etwas anderem Vorlieb nehmen.
"Ihr wisst, was ihr getan habt."
Mit diesem Satz enterbte Mildred Story ihre vier Kinder vor über zwanzig Jahren, wobei alle vier behaupten, nicht zu wissen, was ihre Mutter damit gemeint hat. Als Mildred ihren Enkeln - Milly, Aubrey und Jonah - eine Einladung schickt, während des Sommers auf ihrer Insel zu arbeiten, damit sie sie kennenlernen kann, stimmen die Cousins aus unterschiedlichen Gründen diesem Angebot zu. Nur, dass ihnen schnell ein paar Ungereimtheiten auffallen: Als sie ihre Großmutter treffen, scheint diese überhaupt nicht zu wissen, dass sie kommen würden. Das Geheimnis ihrer Eltern ist ebenfalls etwas, was es aufzudecken gilt. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass einer der Cousins nicht die Person ist, die sie vorgibt zu sein ...
Mit ihrem neuesten Roman "The Cousins" beweist Karen M. McManus ein weiteres Mal ihre Erzählkunst. Ich habe Millys, Aubreys und Jonahs Sichten mit Spannung verfolgt und bei jeder neuen Offenbarung mitgefiebert und mitgerätselt, um das ganze Puzzle zusammenzusetzen. Die drei Cousins waren mir unglaublich sympathisch, wobei ich spontan gar nicht sagen könnte, wen ich am liebsten mag, weil es der Autorin hervorragend gelungen ist, sie alle dreidimensional zu beschreiben.
Dasselbe trifft auch auf die Handlung zu. Ich hing förmlich an den Zeilen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und welches neue Geheimnis an Licht kommen wird. Gerade die Offenbarung um einen der Cousins hat mich komplett aus der Bahn geworfen, aber auch die Probleme der anderen zwei fesselten mich. Insgesamt waren alle drei - in Ermangelung eines passenden deutschen Wortes - relatable und neben den tollen Twists das Highlight des Buches.
Wer also Lust hat, einen spannenden Roman mit sympathischen Protagonisten zu lesen, ist hier bestens bedient; für mich war der Roman mindestens genauso gut wie "One of Us is Lying"!
(Achtung! Dieses Review enthält massive Spoiler!)
Josh and Tyler haben Cara auf ihre eigene Weise angelogen. Während sie noch unsicher ist, wem sie vertrauen soll, gilt es, aufzuklären, was wirklich mit der verschwundenen Studentin Beverly geschehen ist ...
Leider hat mir der zweite Teil der Duologie mitnichten so gut gefallen wie der erste. Das Hauptproblem war hierbei, dass im ersten Teil Caras potentielle Love Interests Josh and Tyler einigermaßen äquivalent behandelt wurden, es in diesem Teil jedoch sehr schnell schmerzhaft offensichtlich war, dass sie Josh wählen würde, was der Romanze jegliche Spannung genommen hat. Tyler selbst hat vielleicht fünfzig Seiten Screentime und wird nicht mal ansatzweise mit so viel Liebe behandelt wie Josh. Man erfährt am Ende nicht mal, was genau am Ende mit ihm passiert ist, nachdem er sich der Polizei stellte! Ich war ganz schön enttäuscht davon, vor allem, weil ich Joshs Verhalten nach wie vor problematisch finde.
Er redet mit Cara gerne mit Befehlen, bricht in ihre Wohnung ein, während sie duscht, um ihr eine Nachricht zu hinterlassen, lügt sie ohne mit der Wimper zu zucken an, als sie sich das Versprechen geben, keine Geheimnisse mehr zu haben, überwacht sie, um sie zu "beschützen" und meint, er würde nur sie und sonst niemanden nett behandeln. (Die letzte Behauptung ist, was den Kontext angeht, wohl als Scherz gemeint, ließ bei mir jedoch die Alarmglockem schrillen.) Trotz seiner limitierten Screentime hat Tyler sie imho besser behandelt, indem er ihr immer die Wahl gelassen hat, das zu tun, was sie will.
Diese limitierte Screentime kommt teils dadurch zustande, dass Cara in seiner Wohnung am Ende des ersten Bandes ein Unikat-Armband von der verschwundenen Studentin Beverly findet und gleichzeitig die Warnung bekommt, Tyler wäre gefährlich. Statt nach möglichen Erklärungen für das Armband zu suchen und Tyler die Chance zu geben, sich zu erklären, geht sie vom Schlimmsten aus, verschwindet, ignoriert seine Anrufe und löscht seine SMS ungelesen. (Natürlich gibt sie Josh nach Aufdecken seiner Lügen Zeit, sich zu erklären.)
Zuletzt fand ich es kritisch, die Matching Night, bei der Raven-Mädchen mit Lion-Jungen zusammentreffen, um eventuell ein Paar zu bilden, am Ende des Romans zu behalten. Zwar war ich froh, dass Cara sich hierbei auch für gleichgeschlechtliche Paare eingesetzt hat, aber mir wäre es lieber gewesen, hätten die Ravens und Lions vollkommen frei wählen können, ohne erst den Umweg über eine erfolglose Matching Night zu machen.
Einen Lichtblick gab es: Einige Nebencharaktere bekommen mehr Charakterisierung und der Mystery-Aspekts der verschwundenen Beverly war sehr gut umgesetzt. Leider hat das natürlich nicht gereicht, um die negativen Punkte auszugleichen; deshalb hoffe ich, dass die Autorin bei ihrem nächsten Buch speziell auf einen liebevolleren Love Interest achtet, dessen Mangel hauptsächlicher Grund für meine Kritik war.